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Nichts ist wie es scheint.

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Alltäglicher Trott

Nichts ist wie es scheint
 

Prolog: Alltäglicher Trott.
 

„TenTen? Ist alles in Ordnung bei dir? Du bist schon ziemlich lange da drinnen und wir müssen bald los“, ertönte die Stimme ihres Bruders von der anderen Seite der Badezimmertür.

„Alles bestens, ich komme gleich“, antwortete TenTen und versuchte normal und überzeugend zu klingen. Iruka schien ihr zu glauben, denn im nächsten Moment konnte sie seine Schritte vernehmen, die sich von der Tür entfernten und kurz darauf hörte sie ihn die Treppen heruntersteigen. Seufzend schmiss sie die blutgetränkten Taschentücher in dem Eimer und hielt sich sofort frische an ihre Nase. Das Nasenbluten wollte einfach nicht stoppen. Langsam ließ sie sich auf den Boden nieder, lehnte sich mit ihrem Rücken an die Badewanne, legte ihren Nacken nach hinten über das kalte Porzellan und schloss die Augen. Die Kälte verursachte ein angenehmes Kribbeln auf ihrer warmen Haut und langsam fühlte sie sich etwas wohler. Sie bemerkte auch schon, dass die Blutung in dieser Haltung allmählich nachließ. Eine ganze Weile lang blieb sie so sitzen und verlor sich in Gedanken. Drei Jahre war es nun her, dass der Arzt ihr die Prognose mitgeteilt hatte und drei Jahre lang quälte sie sich nun schon mit denselben Symptomen herum. Eigentlich hatte ihr der Arzt nicht mehr viel mehr als ein Jahr Zeit gegeben, doch TenTens Körper war um einiges willensstärker als er aussah. Das brünette Mädchen war über die Jahre hinweg immer magerer, blasser und schwächer geworden. Auch ihre Haare wurden immer dünner, jedoch zum Glück noch nicht so dünn, dass es auffallen würde. Dem hatte sie lediglich mit einem Kurzhaarschnitt in Form eines leichten Bobs entgegengewirkt.
 

Das waren die physischen Aspekte. Psychisch ging es ihr eigentlich ganz gut. Natürlich wirkte sich die Krankheit auch auf ihre Mentalität aus, aber sie versuchte ihre Freizeit so gut es ging zu begrenzen. Ablenkung tat ihr gut und deshalb hatte sie oft einen ausgefüllten Tagesablauf und flüchtete sich in alle möglichen Tätigkeiten. Allerdings war das mit der Ablenkung immer etwas komplizierter. Sie konnte keine schwierigen körperlichen Tätigkeiten vollbringen, weshalb sie meistens für die Schule lernte oder sich in schulische Projekte einbrachte. Freunde hatte sie kaum welche. Ihre einzigen wirklichen soziale Kontakte waren ihr Bruder Iruka, der Geographielehrer an ihrer Schule war, und Lee, ein Junge aus ihrer Stufe, der von fast allen gemobbt wurde, weil er sich als homosexuell geoutet hatte. Ansonsten hatte sie mit den Schülern aus ihrer Stufe nicht wirklich viel zu tun. Mit Gaara und Temari Sabakuno redete sie ab und zu zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden, aber mehr war da nicht. Eine wirkliche Freundschaft mit ihnen war so gut wie unmöglich, da sie zu Hinata Hyuugas 'Clique' gehörten und Hinata war TenTens ehemalige beste Freundin. Ebenfalls vor drei Jahren, fast zeitgleich mit der erteilten Prognose, gerieten die beiden Mädchen in einen riesigen Streit wegen Hinatas damaligen Freund Kiba Inuzuka. Kiba war neben Neji Hyuuga, Hinatas Cousin, Sasuke Uchiha und Kankuro Sabakuno bekannt für seine Weibergeschichten und das war es, was TenTen skeptisch stimmte. Sie versuchte Hinata zu warnen und empfand es als keine gute Idee mit ihm eine Beziehung einzugehen. Hinata reagierte auf dieses Thema jedoch sehr empfindlich. Sie war wirklich in Kiba verliebt gewesen und verstand nicht wieso TenTen ihr ihr Glück nicht einfach gönnen konnte. Die Hyuuga war der Auffassung, dass TenTen lediglich neidisch war, weil sich zu der Zeit kein Junge für sie interessierte und beschimpfte sie als ignorant, egoistisch und eine schlechte Freundin. Schließlich war Hinata mit Kiba zusammengekommen und da Kiba ebenfalls eine Abneigung gegenüber TenTen hatte, entfernten sich die beiden Mädchen voneinander, so dass Hinata letztendlich zu ihrem Freund hielt und TenTen ab dem Zeitpunkt ignorierte. Das war auch der Grund warum außer Iruka und den Ärzten im Krankenhaus niemand von ihrer Krankheit wusste. Sie hatte niemanden mehr mit dem sie hätte darüber reden können. Weiterhin wollte sie komische, mitleidige Blicke in der Schule vermeiden und so gut es ging ein normales Leben führen und Aufmerksamkeit vermeiden. Auch Lee hatte sie nichts erzählt, weil sie wusste, dass er ein sehr sanftes Gemüt hatte und wahrscheinlich geschockter darauf reagieren würde, als sie es getan hatte.
 

TenTen schüttelte die Gedanken ab und versuchte sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Sie hob ihren linken Arm, um auf ihre Armbanduhr schauen zu können und bemerkte, dass sie eigentlich schon seit zehn Minuten auf dem Weg zur Schule sein müsste. Nachdem sie sicher war, dass das Nasenbluten vorbei war, entsorgte sie die Taschentücher, trat aus dem Bad, begab sich in ihr Zimmer, schnappte sich schnell ihre Schultasche und ging die Treppen herunter. Iruka stand bereits an der Tür und musterte sie mit einem besorgten Blick.

„Wirklich alles in Ordnung? Möchtest du heute vielleicht zu Hause bleiben?“, fragte er fürsorglich.

TenTen belächelte ihn nur. „Mir geht es blendend. Und Schule tut mir viel besser als alleine zu Hause rumzuhängen. Das weißt du auch, Iruka.“

Iruka nickte, aber seine Sorgen wurden durch die Worte seiner kleinen Schwester nicht genommen. Er hatte die komplette Verantwortung für sie übernommen, damit sie nicht an ein Bett im Krankenhaus gefesselt war und er würde es sich nie verzeihen können, wenn ihr in der Schule etwas passierte, was er nicht verhindert konnte. Auf der anderen Seite wusste er aber auch genau, dass seine Schwester in ein Tief fallen würde, wenn sie alleine ohne Ablenkung zu Hause bleiben müsste. Er wollte nur ihr Bestes und deshalb akzeptierte er nahezu all ihre Entscheidungen. Von dieser Tatsache abgesehen, hatte er seinen Eltern kurz vor deren Tod versprochen für TenTen zu sorgen, was auch immer passieren würde.

Zusammen verließen die beiden Geschwister schließlich das Haus und stiegen in Irukas Auto ein, um zur Schule zu fahren. Dabei hingen beide ihren eigenen Gedanken nach.



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