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Ein Leben in der Vergangenheit

Ob das gut geht?
von

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Ich kann mich nicht erinnern

Ein Leben in der Vergangenheit…
 

Prolog - Ich kann mich nicht erinnern
 


 

Schwach. Müde. Ängstlich.

Ja, so fühlte sie sich gerade.

°Aber wieso? Was ist passiert? Ich kann mich an nichts erinnern und wieso tut mir mein gesamter Körper weh?°, diese Fragen jagten einem braunhaarigen jungen Mädchen durch den Kopf, der auch stark schmerzte.

Langsam öffnete sie ihre Augen und bemerkte, dass sie im Krankenflügel lag. °Das… kann nicht… nein!°

Das Mädchen riss die Augen auf und setzte sich ruckartig auf. °Voldemort!°, schoss es ihr durch den Kopf, °ist der Kampf etwa vorbei?? Und wo sind Ron und Harry?° Sie schaute sich um, doch sie konnte nichts erkennen, da die Vorhänge um ihr Bett herum zugezogen waren. “Das kann nicht sein“, murmelte sie immer wieder vor sich hin. °Verdammt! Was ist passiert??°

Sie schloss fest die Augen und versuchte sich an das Geschehene zu erinnern.
 

~*Flashback*~
 

Es herrschte Aufruhr. Überall war der Geruch von Blut in der Luft und man konnte die Angst der Hexen und Zauberer deutlich spüren. Die Angst, die sie vor dem mächtigsten Zauberer hatten. Die Angst vor Lord Voldemort.

Ja sie waren gegen Voldemort in den Krieg gezogen um ihn endgültig zu vernichten. Überall um sie herum hörte man Schrei. Entweder Schmerzensschreie oder jemand sprach einen Zauberspruch.

Sie lag am Boden. Ihr tat alles weh und sie war unfähig sich zu bewegen. Blut lief ihr übers Gesicht und den Arm. Ihr Zauberstab lag entzwei gebrochen neben ihr. Langsam versuchte sie sich aufzurichten und sah sich um.

Sie sah Remus Lupin mit Fenrir Greyback, einem Werwolf und Todesser Voldemorts kämpfen. Etwas weiter hatte “Mad-Eye” Moody gerade einen Todesser getötet und griff sofort den nächsten an.

Direkt dahinter lag etwas auf dem Boden. Sie konnte nur die roten Haare erkennen. °Ron!°, dachte sie panisch und versuchte zu ihm zu gelangen. Moody hatte inzwischen den Todesser erledigt und kam nun Tonks zu Hilfe, welche sich mit Bellatrix Lestrange duellierte.

Es war nicht leicht sich aufzurappeln, aber schließlich schaffte sie es und bewegte sich hinüber zu Ron. Er lag auf dem Boden und hatte eine Hand an die Seite gepresst. “Ron”, keuchte sie und ließ sich neben ihm nieder, “Ron!” Doch es gab kein Lebenszeichen von ihm. Er blieb einfach nur stumm liegen. Sein Brustkorb, der sich schwach hob und senkte, sagte ihr jedoch, dass er noch lebte. Sie sah wieder auf, als sie ganz in der Nähe einen Schrei hörte.

“Hermine! Pass auf hinter dir!” Es war Harry, er kämpfte gerade mit einem Todesser und schaut kurz zu ihr rüber. Doch seine Warnung war zu spät. Als Hermine sich umdrehte, stand Lucius Malfoy mit einem hämischen Grinsen im Gesicht und erhobenem Zauberstab vor ihr.

“Na? Jetzt hat das sonst ach so kluge Schlammblut wohl keine Ahnung was die Lösung ist um hier raus zu kommen?”, fragte er belustigt. Hermine schwieg und sah ihn weiterhin an. Sie war hilflos.

Ihr Zauberstab war kaputt und selbst wenn er das nicht wäre hätte sie sowieso keine Chance gegen Lucius Malfoy. Im nächsten Moment spürte sie wie er sie hart in den Magen trat. Nun lag sie wieder am Boden. “Du weißt”, fing Lucius an und sein Grinsen wurde (insofern es möglich war) noch hämischer, “ich hasse Schlammblüter. Und ich glaube der Tod wäre noch eine zu sanfte Bestrafung für dich.” Diese Worte nahm Hermine nur halb wahr. Ihr war schwindlig und sie konnte weder klar denken noch etwas deutlich hören oder sehen. Sie spürte nur, dass Malfoy irgend einen Zauberspruch ausprach, woraufhin sich um sie herum alles drehte und ihr schlecht wurde. In der nächsten Sekunde wurde ihr schwarz vor Augen und sie verlor das Bewusstsein.
 

~*Flashback Ende*~
 

An mehr konnte sie sich nicht mehr erinnern. Erneut sah sie sich um. Eindeutig. Sie war im Krankenflügel. Er sah aus wie immer. Plötzlich fuhr ihr ein unheimlich starker Schmerz durch den Kopf, der sie leicht aufschreien lies. Sie ließ sich zurück in die Kissen fallen und fasste sich an die Stirn. Sie schloss die Augen und versuchte irgendein Geräusch in ihrer Nähe war zu nehmen, doch sie hörte nichts. °Vielleicht sollte ich einfach versuchen zu schlafen und morgen früh wache ich wieder auf und stelle fest, dass dies alles nur ein Alptraum war°, versuchte Hermine sich in Gedanken einzureden.

Und nach einigen Minuten war sie tatsächlich eingeschlafen…

Das kann einfach nicht wahr sein

Ein Leben in der Vergangenheit
 

Kapitel 1: Das kann einfach nicht wahr sein
 


 

Als Hermine 3 Stunden später wieder die Augen öffnete stellte sie fest, dass sie nicht geträumt hatte. Sie befand sich immer noch im Krankenflügel und ihre Schmerzen hatten nur ein wenig abgenommen. Um ihr Bett herum waren die Vorhänge auch immer noch zugezogen und langsam richtete sie sich auf. Den Schmerz, der ihr dadurch durch sämtliche Körperteile fuhr, versuchte sie zu ignorieren.

“Ich muss immer noch träumen… es kann nicht anders sein”, redete sie sich ein. Sie bemerkte, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Was war wenn sie es wirklich nicht träumte? Was war mit all ihren Freunden passiert? Hermine schloss die Augen und hielt nur mühsam die Tränen zurück.

Sie versuchte sich darauf zu konzentrieren etwas zu hören. Und tatsächlich, sie hörte Schritte. Sie kamen immer näher. Das 17-jährige Mädchen öffnete die Augen. Kurz darauf wurde der Vorhang vor ihrem Bett zur Seite gezogen und vor ihr stand…

“Madam Pomfrey??”, keuchte Hermine überrascht. Ihre Stimme hörte sich eher nach einen Krächzen an. “Woher kennen Sie meinen Namen, Miss? Sie hatten doch noch gar keinen Besuch…”, fragte die Krankenschwester ebenso leicht überrascht, bekam aber gleich wieder ihre Fassung zurück, “Na ja ist ja jetzt auch nicht so wichtig. Hier, trinken Sie das.” Madam Pomfrey reichte ihr ein Glas mit gräulichem Saft. Immer noch verdutzt nahm Hermine das Glas an und musterte es. Sie spürte den strengen Blick von Madam Pomfrey, setzte das Glas an den Mund und trank den Saft auf einen Zug leer. Danach schüttelte sie angewidert den Kopf.

Die Medizin war lauwarm und bitter. Aber Hermine spürte, dass sie ihre Wirkung anscheinend erfüllt hatte. Die Schmerzen in ihrem Körper wurden schwächer und sie fühlte sich nun viel besser.

“Ich würde mal gerne wissen, wer Ihnen diese ganzen Wunden zugefügt hat”, sagte Madam Pomfrey und nahm das leere Glas entgegen. Hermine schaute an sich herunter und merkte erst jetzt, dass sie überall Kratzer und Blaue Flecken hatte. “Das…”, Hermine stoppte. Sie wusste nicht wo sie war und was das hier alles bedeutete. Die Madam Pomfrey die vor ihr stand war viel jünger, als diese, die sie in Erinnerung hatte. Und anscheinend wusste hier keiner etwas von dem Krieg gegen Voldemort.

“Meine Eltern und ich wurden angegriffen…”, log sie. “Angegriffen? Von wem? Und wie kommen Sie dann bitte hierher aufs Gelände?”, fragte die Krankenschwester weiter.

“I-Ich weiß nicht wer uns angegriffen hat… Ich k-kann mich nur noch daran erinnern, dass wir angegriffen wurden… An mehr nicht”, sagte Hermine und ihre Stimme zitterte leicht.

Madam Pomfrey seufzte und sah das Mädchen mitleidig an. “Das heißt Sie wissen auch nicht wo Ihre Eltern sind?” Hermine schüttelte nur den Kopf und beherrschte sich nicht loszuheulen. “Nun gut…”, fing Madam Pomfrey an, “der Schulleiter wird in Kürze kommen und mit Ihnen sprechen… Danach können Sie, insofern Sie sich gut genug fühlen, gehen.” °Wohin soll ich denn bitte gehen?°, dachte Hermine verbittert und nickte ihr nur zu.
 


 

Die Krankenschwester wollte sich gerade zum gehen wenden, als eine Stimme eines Mannes, der gerade den Krankenflügel betreten hatte, ertönte. Es war Dumbledore… nur jünger. “Danke, Poppy, dass du dich um sie gekümmert hast. Würdest du bitte dafür sorgen, dass sie die Schuluniform und andere Kleider bekommt?” “Natürlich, Albus”, antwortete Madam Pomfrey und ging. Dumbledore wandte sich nun zu Hermine.

“Guten Tag, Miss”, sagte er freundlich lächelnd, “Ihr Name?” Hermine schaute Dumbledore eine Zeit lang nur an. Schließlich war er in ihrer Zeit nicht mehr unter den Lebenden. “Ähm… Hermine… Hermine Jane Granger”, sagte sie, nachdem sie sich wieder gefasst hatte. “Nun, Miss Granger. Ich denke sie wissen nicht, wie sie hierher gekommen sind?” Dumbledore schaute sie über seine Halbmondbrillengläser ernst an. Hermine schüttelte den Kopf.

“Wir gehen davon aus, dass Sie jemand hierher gezaubert hat…”, sprach der Schulleiter weiter, “Sie sind eine Hexe, nehme ich an?” Ein Nicken Hermines. “Dann sind Sie hier gut aufgehoben”, lächelte er ihr zu und erhob sich langsam. “Sir?”, fragte Hermine plötzlich. “Ja?”, Dumbledore blickte sie an.

Hermine konnte es einfach nicht in sich hinein fressen und erzählte dem Professor an was sie sich noch alles erinnern konnte. Dennoch nannte sie keine Namen.

Dumbledore, der mittlerweile wieder Platz genommen hatte, schwieg eine Zeit lang, als Hermine geendet hatte.

“Das verstärkt unsere Meinung nochmals”, sagte er schließlich, “der Zauberspruch, der dieser Mann auf Sie gehetzt hat, hat Sie hierher gebracht. Sie werden jetzt erst mal hier weiterhin zur Schule gehen, das Jahr hat ja erst angefangen. Wir werden nach einer Lösung suchen, wie wir Sie wieder in ihre Zeit bringen können. Ich kann Ihnen aber nicht versprechen, dass wir das überhaupt können. Welche Jahrgangsstufe waren Sie? Und welches Haus?” “7.Jahr, Griffindor”, sagte Hermine. Dumbledore nickte.

“Wir werden Ihnen die nötigen Bücher und Materialien besorgen. Was ist mit Ihrem alten Zauberstab? Wissen Sie wie er war?” “Zwölfeinhalb Zoll, ein Haar vom Schweif eines Einhorn…”, sagte Hermine. Dumbledore lächelte. “Wir werden dafür sorgen, dass sie Morgen alles haben, was Sie brauchen. Und tun Sie mir den gefallen, erzählen Sie ihren Mitschülern nicht, dass Sie eigentlich gar nicht aus dieser Zeit kommen. Erfinden Sie irgendetwas, wenn sie fragen stellen sollten.” “Mach ich”, sagte Hermine und zwang sich zu einem Lächeln.

“Ihre Hauslehrerin ist Minerva McGonagall. Sie wird Sie auch hoch in ihren Gemeinschaftsraum führen. Fühlen Sie sich wohl genug um aufzustehen?”, fragte Dumbledore. Hermine nickte wieder nur.

Mit einem Schlenker seines Zauberstabes erschien auf ihrer Bettdecke die Schuluniform. “Dann ziehen Sie sich bitte um. Ich hole derweilen Professor McGonagall”, mit diesen Worten verschwand Dumbledore.
 


 

Hermine stieg aus dem Bett und zog sich an. Sie hatte immer noch leichte Schmerzen, doch das kümmerte sie nicht. °Wo bin ich hier nur gelandet?°, wieder spürte sie Tränen aufkommen und probierte wieder mühsam sie zu unterdrücken. Als sie sich angezogen hatte, zog sie den Vorhang zur Seite und sah, dass Professor McGonagall bereits hier war. “Sie müssen Miss Granger sein”, sagte sie. “Ja..”, erwiderte Hermine, “die bin ich…” “Gut. Folgen Sie mir bitte”, sagte sie und setzte sich in Bewegung. Hermine folgte ihr. Minerva McGonagall sah nicht viel anders aus als zu ihrer Zeit. Sie hatte die Haare zu einen strengen Knoten gebunden, trug ihren samtgrünen Umhang und dieselbe Brille.

Sie liefen die Treppen hoch und Hermine sah sich um. Auch Hogwarts schien früher nicht viel anders gewesen zu sein. Überall hingen Portraits, in denen sich die Menschen bewegten. Vor einem Portrait mit einer fetten Dame in Pink blieben sie stehen.

“Passwort?”, fragte das Portrait.

“Effata!”, sagte Professor McGonagall. [effata (lat.) - öffne dich]. Das Portrait schwang zur Seite und Hermine betrat nach Professor McGonagall den Gemeinschaftsraum. Der Gemeinschaftsraum war ungewöhnlich voll, was wahrscheinlich daran lag, dass heute Samstag war, was Hermine durch einen Kalender an der Wand wusste. Und da es Winter war, war es den Schülern auch nicht zu vermerken, dass sie drinnen statt draußen waren.

Professor McGonagall räusperte sich und im Gemeinschaftsraum wurde es augenblicklich ruhig. Hermine fühlte sich unwohl, da nun alle Blicke auf sie gerichtet waren. Zum Glück hatte die Schuluniform lange Ärmel und Strumpfhosen, so konnte sie sich peinliche Fragen zu ihren Verletzungen sparen und Madam Pomfrey hatte die schlimmsten ja auch gut behandelt.

“Ich habe eine Ansage zu machen”, ertönte Professor McGonagalls Stimme durch den Raum, “ab heute wird das Haus Griffindor eine neue Schülerin haben. Das Mädchen heißt Hermine Jane Granger und wird in die 7. Jahrgangsstufe gehen.” Sie deute auf Hermine und alle Blicke waren nun auf sie gerichtet. “Miss Evans, würden Sie, als Vertrauensschülerin, ihr bitte alles zeigen und ihr die Regeln erklären?”, fragte McGonagall dann an ein Mädchen mit rötlichen Harren und grünen Augen gewandt. “Natürlich, Professor”, antwortete das Mädchen lächelnd. “Gut”, sagte McGonagall und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. Die meisten Schüler wandten sich nun wieder ab und setzten ihre Gespräche fort. Das rothaarige Mädchen ging auf Hermine zu. “Hey”, sagte sie freundlich lächelnd, “ich bin Lily Evans.” °Lily Evans? Hieß so nicht… Harrys Mutter?…° “Hermine Granger… hast du ja mitbekommen”, sagte Hermine leicht zögernd und zwang sich wieder zu einem Lächeln. “Ja, freut mich dich kennen zu lernen”, sagte Lily, “komm ich zeig dir die Schule.
 


 

Zusammen liefen sie alle Gänge der Schule entlang und Lily erklärte ihr was wo war, obwohl Hermine zum größten Teil alles wusste. Das konnte sie Lily aber schlecht sagen und deshalb hörte sie ihr geduldig zu und stellte ab und zu fragen, damit es nicht so auffällig war. Schließlich machten sie sich auf den Weg zurück zum Gemeinschaftsraum. “Wer war bei dir in der Familie “magisch“?”, fragte Lily Hermine. “Niemand”, antwortete Hermine, “meine Eltern sind beide Muggel.” “Meine auch”, sagte Lily lächelnd, “dann haben wir ja schon mal was gemeinsam.” Hermine nickte und lächelte leicht. “Du solltest dich vor den Slytherins in acht nehmen. Besonders vor den ganzen Blacks, Malfoy und Snape…”, meinte Lily, “sie werden versuchen dich zu provozieren, wenn sie rauskriegen, dass du von Muggeln abstammst.” “Okay…”, erwiderte Hermine unsicher. “Und vor Black und Potter solltest du dich auch in Acht nehmen…”, sagte Lily und ihr freundlicher Ausdruck wurde um einiges düsterer. “Black und Potter?”, fragte Hermine nach. °Bitte nicht die beiden, die ich jetzt denke°, flehte sie innerlich. “Ja. Sirius Black und James Potter”, sagte Lily, “die sind echt schlimm. Machen immer nur ihre blöden Scherze und nehmen nichts ernst. Sie hängen die ganze Zeit mit Remus Lupin und Peter Pettigrew rum und nennen sich die Rumtreiber. Remus und Peter sind aber in Ordnung”, fügte sie hinzu. °Peter Pettigrew und in Ordnung? Wenn du wüsstest…°, dachte Hermine verbittert, sagte zu Lily aber nur ein unsicheres: Okay. “Und nur weil sie beide eigentlich ganz gut aussehen, denken sie, sie können jede haben…”, sagte Lily und in ihrer Stimme war nun leicht die Wut zu vernehmen.

Hermine musste leicht grinsen. °Wenn sie wüsste, dass sie James mal heiratet…°
 


 

Sie waren am Gemeinschaftsraum angekommen und gingen rein. “Oh nein… Pass auf, da sind sie..”, murmelte Lily ihr zu.

“Hey Evans!”, rief auch gleich eine Stimme. Hermine schaute zum Kamin woher die Stimmen gekommen waren und sah dort 3 Jungs sitzen.

Ein junge hatte längere schwarze Haare die wirr auf seinem Kopf lagen, James Potter, wie Hermine daraus schloss weil die Ähnlichkeit zu Harry nicht zu übersehen war.

Ein gutaussehender ebenfalls schwarzhaariger Junge, dessen Haare bis auf seine Schultern gingen und sehr gepflegt aussahen, erkannte Hermine als Sirius Black.

Und nebendran saß ein junge mit kurzen braunen Haaren und ebenso braunen Augen, Remus Lupin.

“Wo habt ihr Peter gelassen?”, fragte Lily die Jungs ohne sie zu begrüßen.

“Ach, Peter”, sagte James grinsend, “wir haben unten in der großen Halle ne Stinkbombe losgelassen… Filch hat nur noch Peter gesehen und jetzt darf er ne Strafarbeit machen.” Auch Sirius grinste. Remus saß da, das Gesicht hinter einem Buch versteckt, man hörte nur ein leises Seufzen von ihm.

“Ihr seid echt unmöglich”, sagte Lily und verdrehte genervt die Augen. “Das wissen wir doch, Evans. Aber James wird dich solange auf sich aufmerksam machen wollen bis du mal mit ihm ausgehst”, sagte Sirius und grinste sie an. “Dann kann ers lange versuchen”, gab Lily barsch zurück. Dann wandte sie sich wieder zu Hermine: “Lass uns rauf gehen.” Hermine nickte nur kaum merklich. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Es konnte doch einfach nich wahr sein, dass sie in der Vergangenheit war und dann auch noch in der Zeit von Harry Eltern…

Gerade wollten sie die Treppe zum Mädchenschlafsaal emporsteigen, als James’ Stimme sie zurückhielt. “Hey, wer bist denn du eigentlich?” Die beiden Mädchen drehten sich rum. James und Sirius sahen Hermine fragend an. Auch Remus schaute nun von seinem Buch hoch.

“Ähm…”, fing Hermine an. “Sie ist neu hier und ich denke nicht, dass sie sich schon am ersten Tag Ärger einhandeln will, aber das passiert nun mal wenn man sich mit euch abgibt, also entschuldigt uns jetzt”, fauchte Lily leicht und wollte weiter die Treppen hochgehen, als gerade 2 weitere Mädchen den Gemeinschaftsraum betraten. Lily seufzte und stieg mit Hermine die Treppen wieder runter. Die Mädchen schauten Hermine nun auch fragend an. Erneut seufzte Lily. “Also gut. Leyla, Mary, Remus, Black, Potter… das ist Hermine Granger… sie ist neu hier”, sagte Lily leicht genervt zu den Anwesenden.

“Hermine, das sind Leyla Consey” - sie zeigte auf ein Mädchen mit schwarzen haaren und blauen Augen - “Mary McConnery” - ihr Blick ruhte kurz auf einen schönen blonden Mädchen mit blau-grünen Augen -” und Remus Lupin, Sirius Black und James Potter. Von denen hab ich dir ja schon erzählt.” Hermine nickte allen nur kurz und leicht zu. “Leyla und Mary sind bei uns im Schlafsaal. Und jetzt entschuldigt uns bitte”, sagte Lily und würgte somit alle Fragen ab, die noch im Raum standen.
 


 

Sie gingen gemeinsam in den Mädchenschlafsaal und Lily zeigte Hermine ihr Bett und ihren Schrank. Hermine bemerkte, dass sie tatsächlich schon alle Schulbücher und einen neuen Zauberstab hatte. Auch neue Kleider hingen in ihrem Schrank.

Sie seufzte und ließ sich auf ihr Bett nieder. Die beiden unterhielten sich noch ne ganze Zeit lang bevor sie sich zum Abendessen in die große Halle begaben. Hermine fand Lily wirklich nett und sympathisch, dennoch konnte sie ihr ungutes Gefühl nicht loswerden. Beim Abendessen stellte sie sich nur kurz Peter Pettigrew vor, und dabei musste sie sich beherrschen musste nicht abfällig zu klingen, aber ansonsten schwieg sie und nahm auch die Streiterei von Lily und James nicht wirklich wahr. Manchmal schaute sie auf und tat so als würde sie zuhören, wobei es ihr manchmal auch so vorkam als würden James, Sirius, Remus und Peter sie kurz beobachten, aber das bildete sie sich wahrscheinlich ein.

Nach dem Abendessen ging sie mit Lily gleich wieder hoch in den Mädchenschlafsaal. Beide zogen ihre Schlafanzüge an, legten sich ins warme Bett und redeten noch ein wenig miteinander.

Kurz darauf kamen Leyla und Mary hoch und legten sich schlafen, auch Lily schlief ein. Nur Hermine lag noch wach da und starrte Löcher in die Luft.

Tränen rannen ihr stumm die Wangen runter, als sie wieder nachdachte. Sie wollte zurück. Sie wollte wissen was mit all ihren Freunden geschehen war. Es tat weh, zu sehen wie die Eltern ihres besten Freundes und die Freunde seiner Eltern ohne es zu wissen, sich mit einem Verräter abgeben und direkt in ihren Tod rennen.

Mit tränennassem Gesicht fiel sie wenig später schließlich in einem unruhigen Schlaf.

Nachts

Kapitel 2: Nachts
 


 

”Nein! Lass sie in Ruhe! Sie haben dir nichts getan!”, schrie eine wütende und auch leicht verzweifelt wirkende Stimme.

“Denkst du das macht mir etwas aus??”, fragte eine zweite.

“Was hast du davon, wenn du sie verletzt oder umbringst?”

“Spaß, Harry. Es macht Spaß.” Die zweite Stimme lachte dunkel. “Das müsstest du mittlerweile bemerkt haben. Es hat auch Spaß gemacht deine Eltern zu töten… Es hat Spaß gemacht deine Mutter zu sehen, wie sie versuchte dich zu schützen und es doch nicht geschafft hat.” Wieder dieses irre, dunkle lachen.

“Doch. Meine Mutter hat es geschafft. Sie ist nicht umsonst gestorben…”, sagte Harry und wurde noch wütender.

“Denkst du das wirklich, ja? Du, der große Harry Potter, nur du und niemand anders, ist Schuld am Tod seiner Eltern… Schon mal daran gedacht??”, fragte die zweite Stimme, die Lord Voldemort gehörte und man merkte, dass er ihn provozieren wollte.

“Hör nicht auf ihn, Harry!! Ignorier sein Geschwätz!”, schrie Neville, der gerade, nicht weit entfernt, mit Luna gegen den Todesser Dolohow kämpfte und das Gespräch mitbekommen hatte.

“Das tue ich nicht, Neville… Das tu ich nicht”, sagte Harry mehr zu sich selbst als zu jemand anderen.

“Du tust es nicht?”, fragte der dunkle Lord, halb belustigt, halb verärgert, “gut mal sehen ob du es glaubst, wenn du nochmals Schuld an dem Tod einer Person bist, die dir Nahe steht.”

“Was willst du damit - “ Harry unterbrach sich selbst als er bemerkte, was Voldemort meinte, “Hermine!! Pass auf, hinter dir!!”

“Zu spät, Harry, zu spät.” Voldemort lachte. “Sie ist nicht mehr hier… Lucius hat dafür gesorgt, dass sie etwas schlimmeres als den Tod erlebt…”

Die Wut, die Harry in sich hatte, steigerte sich um einiges mehr. Er starrte Voldemort voller Hass an und zog seinen Zauberstab.

“Sei nicht dumm, Harry… Du bist schwach… schwächer als ich. Du hast keine Chance mich zu besiegen”, und wieder umspielte ein widerliches und gehässiges Lächeln Voldemorts Mund. “Sag leb wohl, schöne Welt… Bald wirst du all deine Freunde wieder sehen. Expelliarmus!“

Harrys Zauberstab flog durch die Luft und blieb einige Meter weiter weg auf dem Boden liegen. Er war nun hilflos, hilflos stand er dem mächtigsten Zauberer aller Zeiten gegenüber…

„Tschüss Harry“, sagte Voldemort schadenfroh und grinste ihn siegessicher an, „AVADA KEDAVRA!“

Ein markerschütternder Schrei, der Geruch von frisch vergossenem Blut. Ein freudiges und grausames Lachen. Pure Dunkelheit…
 

„Nein!“, keuchte Hermine. Sie saß kerzengerade in ihrem Bett, die Augen weit aufgerissen, zitternd und schweißnass. °Es war nur ein Traum°, versuchte sie sich zu beruhigen, °nur ein schrecklicher Albtraum… ja, nur ein Traum.“ Einige Minuten verstrichen, in denen Hermine zitternd auf ihrem Bett saß und sich langsam wieder beruhigte. Ihr Atem wurde regelmäßiger und auch ihr Herzschlag normalisierte sich wieder. Langsam schlug sie die Bettdecke zur Seite, stieg aus dem Bett und sah sich um. Lily, Mary und Leyla liegen alle drei in ihren Himmelbetten und schliefen friedlich. Gut, sie hatte niemanden geweckt.

Sie lief leise durch den großen rundlichen Raum zu ihrem Schrank, öffnete die Tür und holte ihren Morgenmantel raus. Sie würde nicht mehr einschlafen können, das wusste sie. Als sie sich ihren Morgenmantel übergezogen hatte, ging sie immer noch leise, um keinen aufzuwecken, zur Holztür und öffnete diese. Sie trat hinaus und ließ die Tür wieder hinter sich zugehen.

Sie seufzte bei dem Gedanken, jetzt in den Jungenschlafsaal zu gehen und Harry und Ron zu wecken um ihnen von den Traum zu erzählen. Sie war zwar in Hogwarts aber immer noch nicht in ihrer Zeit. Sie konnte nicht leugnen, dass sie lieber in ihrer Zeit bei ihren Freunden wäre, aber dennoch war sie auch irgendwie froh in dieser Zeit gelandet zu sein. Ja, es tat weh zu sehen, wie die anderen lachten und nicht wussten, dass Peter ein Verräter war, aber vielleicht konnte sie das ja ändern… McGonagall hatte in ihrem 3. Schuljahr, als sie den Zeitumkehrer bekam, zwar gesagt, dass man in der Vergangenheit nichts verändern durfte, aber… Wenn das Leben dadurch besser wird… dann dürfte doch eigentlich nichts dagegen sprechen…

Müde und mit einem schlechten Gefühl stieg sie die Treppen hinunter in den Gemeinschaftsraum. Jetzt, da er so leer war, bemerkte Hermine erst, dass er ziemlich groß und gemütlich war. An den Wänden standen Regale mit Büchern darin, jedoch keine interessanten. Zwei größere Tische, an denen die meisten Schüler ihre Hausaufgaben erledigten und vor dem Kamin, in dem nur noch leicht ein Feuer war, standen 3 große gemütliche Sessel in denen sie immer mit Harry und Ron gesessen hatte, wenn sie etwas planten oder sich einfach ausruhten.

An einer Wand hing ein schwarzen Brett mit verschiedenen Anhängen. In ihrer Zeit hingen da meistens nur Informationsblätter von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, die Fred und George erfunden hatten. Und ein Löwe, das Griffindor-Zeichen, war in die Wand gemeißelt.
 


 

Hermine ließ sich in einen der Sessel nieder und starrte mit leeren Augen auf die immer kleiner werdenden Flammen. Sie saß einige Zeit so da und schaute einfach vor sich her. Ihre Gedanken streiften ungewollt wieder zu ihren Freunden. Was war, wenn das, was sie im Traum gesehen hatte, Wirklichkeit war? Wenn Harry tot war und ihre ganzen anderen Freunde auch… Dann würde sie nicht mehr in die Zukunft wollen… Voldemort würde über alle herrschen, jeder hätte Angst von ihm und schon bald würde es gar keine Muggelstämmige mehr geben… Dann wäre sie auch tot. Jetzt war die Frage was ihr lieber war. Der Tod oder hier, in der Vergangenheit, zu leben? Sie wusste es nicht. In ihr stauten sich so viele Fragen auf, für die sie im Moment und wahrscheinlich auch noch lange keine Antwort finden würde. Sie wusste ja noch nicht einmal ob sie jemals wieder in ihre Zeit zurück kommen würde. Sie seufzte erneut und schüttelte den Kopf. Es hatte jetzt keinen Sinn darüber nach zu denken und sie wollte auch nicht weiter darüber nachdenken. Sie war nun mal hier und nicht in ihrer Zeit, damit musste sie sich abfinden, ob es ihr nun passte oder nicht. Das was sie jetzt brauchte war Ablenkung… aber was sollte sie tun??

Die Frage wurde ihr beantwortet, als sie flüsternde Stimmen vom Jungenschlafsaal her hörte und diese sie sowieso aus ihren Gedanken schrecken ließen.
 

„Jetzt pass doch mal auf und tritt mir nicht dauernd gegen die Füße!“

„Was kann ich denn dafür, es ist nun mal dunkel und ich kann nichts erkennen!“

„Mann, dann benutz eben deinen Zauberstab oder halt ein wenig Abstand!“

„Hör auf mir Vorschriften zu machen, Tatze! Es lang wenn Moony das als Vertrauensschüler schon macht!“

„Hör auf zu meckern, Krone. Du hast doch die tolle Idee gehabt mitten in der Nacht in die Küche zu gehen und was zum Essen zu holen!“

„Ja, schließlich müssen Filch und seine doofe Katze auch irgendwann mal schlafen! Und mittlerweile ist es halb vier und ich bezweifle, dass sie die ganze Nacht lang da draußen rumlaufen.“

„Was macht ihr denn da?“, ertönte eine weitere Stimme.

„Oh, Ähm, Moony, wir, Ähm, na ja, nun, wir, ja“

„Hast du das sprechen verlernt, Tatze?“

„Hahaha. Sehr witzig.“

„Also wo wollt ihr hin?“

„James hat Hunger und will sich in die Küche schleichen.“

„Schon wieder? Also wenn ich mich nicht täusche schläft man nachts und isst nicht, oder?“

„Schlaue Erkenntnis Moony, wirklich erstaunlich.“

„Macht ihr ne Gangparty?“, fragte eine vierte und müde Stimme.

„Natürlich Wurmschwanz, siehst du doch. Hier hängen überall Luftschlangen und die Musik ist auch ziemlich laut.“

„War doch nur ne Frage. Reg dich wieder ab, Tatze.“

„Geht ihr 2 doch einfach wieder ins Bett. Wir kommen ja gleich wieder.“

„Krone hat Recht. Geht íns Bett, wir hauen schon nicht ab.“

„Wie ihr meint… Ich geh wieder schlafen, Gute Nacht.“

„Nacht, Wurmschwanz.“

Hermine hörte eine Tür wieder zu gehen, also musste Peter nun wieder schlafen gegangen sein. Sie saß immer noch unten auf dem Sessel vor dem Kamin und grinste. James und Sirius waren doch echt Chaoten. Auch wenn sie versuchten leise zu sein, gelang es ihnen nicht wirklich und somit war es auch kein Wunder, dass Remus und Peter ebenfalls aufgewacht waren.

„Willst du nicht auch wieder schlafen gehen, Moony?“

„Jetzt mach mal nicht so genervt. Ich kann nichts dazu, wenn ihr so laut seit, dass ihr uns wach macht.“

„Tatze, lass gut sein. Gehen wir einfach in die Küche und holen was zum Essen. Und Moony kann ja wenn ihm Spaß macht noch ein bisschen im Gang stehen bleiben und mit sich selbst reden.“

„Okay, wie du meinst. Oder hat unser Vertrauensschüler vielleicht Lust uns daran zu hindern?“

„Nein Tatze, das habe ich nicht. Du weißt doch, dass ich euch alles durchgehen lasse.“

„Wie nett. Komm Krone wir gehen jetzt. Ich hab keine Lust doch auf Filch zu stoßen, wer weiß wann der aufsteht.“

„Ich warte im Gemeinschaftsraum auf euch.“

„Wie du meinst, Mama Moony.“

„Ich bin nicht Ma -“

„Schluss jetzt! Ihr nervt! Ich will doch verdammt noch mal nur was zum essen! Von mir aus kann ich auch alleine gehen.“

„Ich komm ja schon.“
 


 

Hermine wusste, dass die 3 die Treppe runtergelaufen kamen und wandte ihren Blick, der auf der Treppe war, wieder zum Kamin. In dem nun nur noch eine ganz kleine Flamme brannte. Die Schritte kamen näher bis sie abrupt stoppten. Die 3 hatten Hermine entdeckt.

„Oh, Guten Morgen. So früh schon auf den Beinen?“, hörte sie James‘ Stimme fragen. Sie drehte den Kopf zu ihnen. „Ähm, ja. Ich konnte nicht mehr schlafen“, sagte sie und sah dann wieder weg. „Wir hätten eben doch den Umhang nehmen sollen!“, hörte sie Sirius zu James sagen, der daraufhin leicht seufzte. „Ich sag schon nichts“, sagte Hermine und lächelte leicht, als sie sich ihnen wieder zugewandt hatte. °Ron, Harry und Ich sind ja auch nicht gerade selten nachts in der Schule umhergewandert“, dachte sie sich hinzu.

„Cool“, sagte Sirius und grinste. Und zusammen mit James machte er sich dann auf den Weg zur Küche. Remus setzte sich in den Sessel neben Hermine und lächelte sie kurz an. Sie lächelte zurück. „Wieso haben sie den Umhang eigentlich nicht mitgenommen?“, fragte Hermine ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass sie normalerweise gar nichts darüber wissen sollte. „Ähm… hat Lily dir davon erzählt?“, fragte Remus zurück und sah sie überrascht an. „Von was?“, erwiderte Hermine irritiert. „Von dem Umhang“, antwortete er. „Ach so“, sagte Hermine und merkte jetzt erst was sie gefragt hatte, „Ähm - ja.“ „Sie lieben sozusagen das Risiko“, sagte Remus und verdrehte leicht die Augen, lächelte aber. Hermine nickte nur.

„Und du bist anscheinend kein all zu überzeugender Vertrauensschüler“, sagte sie ,nach einiger Zeit des Schweigens, und grinste. „Nein, ich glaube nicht. Aber sag Lily nicht, dass ich den Jungs alles durchgehen lasse. Sie würd mich umbringen“, sagte er und grinste auch leicht. „Mach ich nicht“, versicherte Hermine ihm lächelnd.

„Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du ein ruhiger Mensch bist oder dich hier einfach nich wohl fühlst…“, sagte Remus nachdem sie wieder einige Minuten geschwiegen hatten. „Weder noch…“, antwortete Hermine leise, „ich weiß einfach nicht was ich sagen soll, das ist alles…“ Remus entging der traurige Ton in ihrer Stimme nicht, entschloss sich aber dazu nicht drauf einzugehen.
 


 

Nach einigen Minuten kamen Sirius und James, die Arme mit Essen beladen, durch das Portraitloch, wieder in den Griffindor-Turm. „Ich wusste ja, dass du Hunger hast, Krone. Aber gleich so viel?“, sagte Remus, als die beiden das Essen auf dem Tisch vor den Sesseln ausgebreitet hatten. „Das ist nicht nur für mich, du Schwachkopf. Ihr seid doch auch alle schon wach, also“, antwortete James und wuschelte sich kurz durch die Haare. „Bedient euch“, sagte Sirius grinsend zu Remus und Hermine, doch beide lehnten ab. „Dann eben nicht“, sagte James und nahm sich noch eine Kürbispastete, „sollen wir Peter wieder wecken?“ „Lasst ihn lieber. Er kann auch beim Frühstück etwas essen, aber wenn ihr noch etwas lauter redet könnte ich mir vorstellen, dass Lily runterkommt und dann ist eure „Party“ vorbei“, sgate Remus und sah seine zwei Freunde an.

„Du bist ne Spaßbremse, Moony“, sagte Sirius, „dann wird Lily dich aber auch anmeckern weil du Vertrauensschüler bist und uns nicht davon abgehalten hast!“

„Deshalb sollt ihr ja ruhig sein, damit Lily nicht runterkommt.“

Hermine sah von Remus zu Sirius und grinste leicht. Die beiden stritten sich doch echt nur, wenn auch freundschaftlich.

„Und wenn Lily auf dem Weg hier runter sein sollte, können wir immer noch sie schicken um sie abzulenken“, sagte Sirius grinsend und zeigte auf Hermine. „Sie hat einen Namen“, sagte Hermine und schaute Sirius an. „Entschuldige, aber den hab ich vergessen. Lily dachte anscheinend du kannst nicht alleine sprechen“, sagte Sirius und lächelte leicht. „Hermine“, sagte sie kurz. „Na also jetzt werden wir uns den Namen auch merken können“, sagte James und grinste. Hermine lächelte nur. „Wieso bist du eigentlich hier?“, fragte Sirius, „Lily hat dich ja vorhin gleich weggebracht, da konnten wir dich ja nicht kennen lernen.“ „Was hat Lily eigentlich gegen euch?“, fragte Hermine und wollte der Frage von Sirius aus dem Weg gehen. „Sie hat nur etwas gegen mich und Sirius“, antwortete James und Hermine merkte, dass er leicht niedergeschlagen wirkte. Sie musste schmunzeln. °Er empfindet also jetzt schon etwas für sie°, dachte Hermine. „Wahrscheinlich weil wir die Chaoten der Klasse sind oder weil -“ „James versucht immer ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, weil er in sie verliebt ist und das nervt sie einfach“, unterbrach Sirius ihn.

“Könntest du vielleicht mal aufhören, dass jedem zu erzählen?”, fragte James leicht gereizt und sah seinen besten Freund an.

“Sorry…”, sagte Sirius vorsichtig, grinste aber. James seufzte und wandte sich an Hermine “Du -”

“ich sag schon nichts, keine Angst”, sagte Hermine und lächelte verständnisvoll. “Danke”, sagte James und grinste wieder.
 


 

Sie saßen noch des Rest des Morgens so zusammen und redeten ein wenig miteinander. Hermine war froh, dass Sirius anscheinend vergessen hatte, dass er sie nach dem Grund ihrer Anwesenheit gefragt hatte.

“Du bist anders als Lily”, sagte James, als es langsam heller wurde. “Ach ja?”, fragte Hermine und grinste leicht. In der letzten Stunde hatte sie zum ersten mal wieder ein bisschen Spaß gehabt und die Jungs wurden ihr richtig symphatisch. Sie musste zwar einiges über sich erfinden, aber dafür hatten die Jungs ihr auch Sachen über sich erzählt, die meistens lustig waren. “Ja. Ich meine du bist nett, freundlich - “

“Nett und freundlich ist dasselbe Krone.”

“Tatze… nerv mich nicht.” James konnte sich ein kleines Grinsen nicht unterdrücken.

“Also - nett, freundlich, offen, okay vielleicht ein bisschen ruhig und lustig. Du kannst über unsere Witze lachen. Lily meckert uns immer an. Und wir könnten es auch verstehen, wenn du lieber mit Lily als mit uns befreundet - “

“Mach mal halblang”, sagte Hermine und lächelte die drei an, “ich such mir meine Freunde selbst aus. Und wenn ich mit euch und Lily befreundet bin, und sie hätte ein Problem damit, was ich bezweifle, wäre es wirklich ihr Problem nicht eures und nicht meins. Ich mag euch und das ändert sich nicht, nur weil Lily euch vielleicht nicht mag.”

Die drei sagten erstmal nichts und schauten sich an. “Du bist cool”, sagte Sirius und grinste sie an. “Alles klar”, meinte Hermine nur, musste aber auch grinsen.

“Ich denke Lily mag euch auch, nur will sie es nicht so richtig zeigen”, fügte sie hinzu.

“Remus mag sie ja, aber uns…”, sagte James.

°Er macht sich wirklich Gedanken darum…°, dachte Hermine und musste lächeln. “ich denke ich geh dann mal wieder in den Schlafsaal, die anderen werden bald aufwachen.”

Die Jungs nickten und verabschiedeten sich mit einem “Bis später” ebenfalls in ihren Schlafsaal. Das übrige Essen nahmen sie natürlich mit.
 


 

Hermine lief die Treppen hoch in ihren Schlafraum und stellte fest, dass die anderen noch schliefen. Zu verübeln war es ihnen nicht, es war erst 6 Uhr morgens, die Sonne ging auf und langsam erhellten einige Strahlen den Schlafsaal. Hermine zog schnell ihre Kleidung an und setzte sich auf ihr Bett. Heute würde ihr zweiter Tag in der Vergangenheit sein… Was heute wohl alles passieren würde? Es war Sonntag, also haben sie nicht sonderlich viel zu tun. Sie würde sich wohl überraschen lassen müssen….

Unangenehme Begegnungen und Unterhaltungen

Ein Leben in der Vergangenheit
 

Kapitel 3: Unangenehme Begegnungen und Unterhaltungen
 


 

Hermine vertrieb sich die Zeit, in der Lily noch schlief, damit ihre Schulbücher zu durchforschen. Diese waren eigentlich nicht viel anders als die Bücher die sie im 7. Jahr ihrer Zeit hatte. Nur hier und da war mal ein Wort anders geschrieben oder ein Zauberspruch anders erklärt.

Sie klappte das Buch zu, ließ sich auf ihrem Bett nach hinten fallen und seufzte tief aus. Ihr war langweilig, aber was sollte sie machen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es halb acht war. Sie richtete sich wieder auf und ging zu Lilys Bett. Leicht stupste sie diese an. “Aufstehen, Lily. Es ist halb acht und es gibt gleich frühstück und ich nehme nicht an, dass du dich im Schlafanzug in die große Halle setzen willst.” Als Lily daraufhin nicht reagierte, zog Hermine ihr die Bettdecke weg und stupste sie erneut an. “Hey, Schlafmütze! Genug geschlafen”, sagte sie etwas lauter. Lily brummte leise und wollte die Decke wieder zu sich ziehen, doch Hermine hielt sie weiterhin fest.

“Wie spät ist es?”, gähnte Lily und rieb sich die Augen. “Halb acht”, erwiderte Hermine. “So früh? Wieso weckst du mich dann? Ich frühstücke Sonntags eigentlich nicht… Da schlaf ich immer länger…”, sagte Lily müde. “Kann ich ja nicht wissen”, murmelte Hermine und gab ihr die Decke wieder, “dann schlaf eben weiter und…” Hermine sprach nicht weiter. “Was und?”, fragte Lily und sah Hermine an.

“Träum weiter, was du geträumt hast”, vollendete Hermine ihren Satz und grinste zu Lily. “Ich weiß gar nicht mehr was ich geträumt habe”, meinte Lily leise und deckte sich wieder zu. “Nun ja… geredet hast du auf jeden Fall von einer bestimmten Person”, meinte Hermine und versuchte beiläufig zu klingen, während sie zu ihrem Schrank lief. “Was soll das heißen?”, fragte Lily und saß mit einem Mal aufrecht im Bett. “Na ja… Hin und wieder ist ein Name gefallen…”, Hermine grinste. “Komm zum Punkt, Hermine, bitte”, bat Lily und sah leicht ängstlich aus. Hermine hatte währenddessen eine dunkelblaue Jeans und einen schwarzen Pullover aus ihrem Schrank geholt. Die Kleider hatte Madam Pomfrey ihr alle besorgt und dafür war Hermine dankbar, denn sie wollte heute doch nicht die Schuluniform anziehen, die sie gerade noch trug. “Was hat James denn gemacht, dass du sogar von ihm träumst? Und du hast ihn nicht beim Nachnamen genannt… sondern einfach James”, sagte Hermine, begab sich ins Bad und ließ eine tief errötete Lily auf ihrem Bett sitzen.
 


 

Als Hermine wieder aus dem Bad kam, ihre Schuluniform fein säuberlich wieder in den Schrank räumte und schließlich ihren schwarzen Pullover und die dunkelblaue Jeans trug, bemerkte sie, dass Mary und Leyla nicht mehr im Schlafsaal waren. Lily lag wieder friedlich schlafend in ihre Decke gekuschelt und lächelte leicht im Schlaf. °Wahrscheinlich träumt sie jetzt wirklich von James°, dachte Hermine und konnte sich ein weiteres Grinsen einfach nicht verkneifen. Sie kämmte sich noch die Haare durch und schaute sich dann im Spiegel an. Unter ihren Augen konnte man leichte Augenringe erkennen, aber das war ja auch kein Wunder, viel geschlafen hatte sie ja nicht. “Meine Haare sehen schrecklich aus…”, murmelte sie und blickte düster auf ihre Lockenmähne. Dann seufzte sie und ging leise aus dem Mädchenschlafsaal. Wenn Lily nichts essen wollte, bitte, aber sie hatte Hunger und so begab sie sich nach kurzem zögern in die große Halle.

Sie ging gerade die Treppen zur Eingangshalle hinunter als die Kerkertür aufsprang und 4 Slytherins herauskamen, die Hermine alle in schlechter Erinnerung hatte. “Na was haben wir denn da? Ist das nicht die neue? Eine Griffindor? Ach ja und ein Schlammblut bist du ja auch noch…”, sagte ein Junge mit platinblonden Haaren und schaute Hermine abfällig an. Das war Lucius Malfoy, der Junge, oder in ihrer Zeit Mann, dem sie es verdankte hier zu sein.

Hinter ihm kicherten 2 Mädchen, eine ebenfalls platinblonde und eine schwarzhaarige, die sie als Narzissa und Bellatrix Black identifizierte. Neben den drei stand ein Junge mit fettigen schwarzen Haaren, die wie ein Vorhang um sein Gesicht fielen. Severus Snape.

Die 4 musterten Hermine mit gehässigem Grinsen und Hermine schaute sie nur kalt an. In ihrer Zeit hasste Hermine alle 4. Lucius war daran Schuld, dass sie überhaupt in der Vergangenheit gelandet war, Narzissa war seine Frau und sie hasste sie einfach schon deswegen, weil sie arrogant und eine Todesserin war, Bellatrix hatte viele Menschen getötet oder daran gehindert normal Leben zu können, wie zum Beispiel, Sirius oder Neville Longbottoms Eltern Alice und Frank Longbottom und Snape war ihr eigentlicher Lehrer für Zaubertränke. Er zog bei jeder kleinsten Gelegenheit oder auch einfach mal ohne Grund, Griffindor Punkte ab und verachtete vor allem Harry.
 


 

“Oh, traut sich das kleine Schlammblut etwa nicht etwas zu uns zu sagen?”, fragte Lucius weiterhin belustigt, “oder weißt du gar nicht was ein Schlammblut ist? Natürlich, weißt du das nicht… Schlammblüter wissen gar nichts von wahrer Magie. Sind noch schlimmer als Halbblüter. Sie bringen eine Schande über die echten Zauberer auf dieser Erde, den Reinblütern.” Lucius schaute sie abfällig an, grinste dann zu seinen 3 Freunden und setzte sich in Bewegung um in die große Halle zu gehen. “Das heißt dein Meister bringt Schande über dich, Malfoy?”, fragte Hermine kalt. Die 4 blieben auf der Stelle stehen und drehten sich zu Hermine um. In ihren Blicken war eindeutig Hass und Wut zu erkennen. Gerade wollte Bellatrix was sagen, als James, Sirius, Remus und Peter dazu kamen.

“Lasst sie doch einfach in Ruhe, Slytherins”, sagte James. Sirius warf seinen zwei Cousinen einen vernichteten Blick zu und die vier stellten sich zu Hermine.

Doch Bellatrix ignorierte sowohl die Blicke Sirius’ als auch James’ Worte. “Was hast du gerade eben gesagt, du dreckiges Schlammblut?”, zischte sie. “Du hast mich schon verstanden”, antwortete Hermine gleichgültig. Erneut setzte Bellatrix an. “Sei still!”, zischte Lucius zu ihr. Er ging einige Schritte auf Hermine, die bereits die Treppen ganz heruntergestiegen war, zu. “Ich weiß nicht wen du mit “Meister” meinst… aber dennoch wundert es mich, dass du meinen Namen kennst. Ich habe ihn dir nicht gesagt”, sagte er ruhig und schaute Hermine eindringlich an. Hermine antwortete nicht und hielt dem Blick stand. Snape, der sich bisher im Hintergrund hielt, ging nun auf Lucius zu und zog ihn an der Schulter zurück. “Lass sie einfach, sie wird deinen Namen einfach irgendwo aufgeschnappt haben. Ich will nicht länger bei einem Schlammblut rumstehen.” Lucius nickte. “Du hast Recht, Severus.” “Also ich persönlich finde Reinblüter, die sich einem Halbblüter untergeben erheblich bedauernswerter als ‘Schlammblüter’ “, sagte Hermine und nun war sie diejenige die provozierte, “wobei sich da nicht alle von euch angesprochen fühlen sollen.” Ihr Blick galt nun Snape, der den seinen schnell abwandte.

“Ach ja… vielleicht solltet ihr euren linken Unterarm besser verdecken, anders kommt man schnell auf - wie soll ich sagen - dumme Gedanken?”, Hermine lächelte hämisch und ging an den Slytherins vorbei, “schönen Tag noch.” Damit verschwand sie in der großen Halle. Ihr folgten verdutzte Rumtreiber, denen das Fragezeichen förmlich im Gesicht stand. Außer einem…
 


 

Sie setzten sich zu Hermine und schauten sie perplex an. “Was ist?”, fragte sie und nahm einen weiteren Löffel von ihrem Müsli. “Was war das eben?”, fragte Remus verwundert, “von was hast du geredet?” “Nicht so wichtig”, wimmelte Hermine die Frage lächelnd ab. Sie schaute kurz zu Peter, der leicht zusammenzuckte und seinen Blick auf seinen Toast richtete. Hermine sah, dass die anderen 3 sie immer noch fragend ansahen. “Reinblüter die sich einem Halbblüter untergeben? Meinst du damit etwa Lo - “ Hermine nickte bevor James fertig gesprochen hatte. “Du meinst sie sind Anhänger von ihm und haben das dunkle Mal am linken Unterarm?”, fragte Sirius flüsternd und schaute Hermine an. Sie zuckte mit den Schultern. “ich weiß, dass es sich blöd anhört. Aber ja, sind sie. Ich glaub es nicht, ich weiß es. Frag mich aber nicht woher..”, fügte Hermine hinzu. “Ne, hört sich nicht blöd an. Bei meinen Cousinen kann ich mir das gut vorstellen… Sie reden eigentlich ununterbrochen von dunklen Künsten und so weiter”, erwiderte Sirius und sein Blick verdüsterte sich, “und dann soll noch mal jemand sagen ich sei ne Schande für die Familie. Ich bin der einzige Griffindor und anscheinend auch der einzige aus meiner Familie, der kein Todesser ist.” “Es heißt nicht, dass nur Slytherins Todesser werden. Es können Schüler aus allen Häusern betroffen sein… und vielleicht auch Schüler aus Griffindor, die sich gerne Zauberer anschließen, die stärker sind als sie selbst, damit sie beschützt werden…”, wieder warf Hermine einen kurzen Seitenblick zu Peter, den die anderen aber nicht sahen.

“Könnten wir jetzt das Thema wechseln?”, fragte Peter schnell, bevor einer der anderen drei etwas erwidern konnte. Hermine lächelte kurz kühl. °Kein Wunder, dass er das Thema wechseln will…°, dachte sie bitter.
 


 

So redeten sie nicht weiter über die Todesser und Lord Voldemort. Hermine hielt sich aus dem Gespräch von den Jungs lieber raus und hörte nur zu. Sie schaute ab und zu mal zu Peter, der sichtlich erleichtert war über etwas anderes sprechen zu können und ihr Blick wanderte auch einmal kurz zum Slytherintisch, an dem Lucius, Narzissa, Bellatrix und Snape saßen. Ihr Blick traf auf den von Snape, welcher sie misstrauisch anschaute. “Was hältst du davon, Hermine?”, fragte James grinsend. “Hm? Entschuldige, ich war kurz abgelenkt. Was hast du gesagt?” “Wir haben überlegt Snivellus mal wieder einen Streich zu spielen”, sagte Sirius und grinste ebenfalls. “Snivellus?”, fragte Hermine nach, obwohl sie natürlich genau wusste wer gemeint war, aber die Jungs hatten es ihr gegenüber nicht erwähnt. “Snape”, sagte James, “wir spielen ihm gerne Streiche.” “Ähm, das könnt ihr machen wie ihr wollt…”, sagte Hermine und lächelte, “ich kann euch nichts verbieten. Und verpetzten werde ich euch auch nicht”, fügte sie hinzu als Sirius gerade den Mund aufmachen wollte und ihn nach dieser Aussagen wieder schloss und zu James grinste. “Gut”, sagte sie gleichzeitig.

“Nichts gut”, murmelte Peter ihnen zu. “Wieso?”, fragte James irritiert. Doch Peter brauchte es gar nicht zu beantworten, er erkannte den Grund, als er eine Stimme hinter sich wahrnahm. “Ihr werdet ihm keine Streiche spielen!” Da stand Lily und sah Sirius und James funkelnd an. “Lily… Ähm… Guten Morgen”, sagte James und grinste leicht, “wir haben doch nur Spaß gemacht. So etwas würde uns im Traum doch nicht einfallen.” “Ja, alles klar, Potter. Wenn ich mitbekomme, dass ihr ihn auch nur in kleinste Schwierigkeiten bringt, seit ihr dran!”, fauchte sie die beiden weiter an, “und von dir” - sie wandte sich an Hermine - “hätte ich nicht gedacht, dass du ihnen das durchgehen lassen würdest.” “Ich?”, fragte Hermine gespielt geschockt und klimperte unschuldig mit den Wimpern. Die anderen lachten und auch Lily musste leicht lächeln. Sie setzte sich zu den Jungs und Hermine und fing an zu essen.
 


 

Nach dem Frühstück machten sich James und Sirius auf den Weg zum Quidditsch-Training, Remus, Peter, Lily und Hermine gingen in den Gemeinschaftsraum und setzten sich an den Kamin. “Wo warst du eigentlich heute Nacht, Hermine? Als ich kurz aufgewacht bin, war dein Bett leer”, Lily sah Hermine an. “Hm…”, sagte sie und grinste, “vielleicht konnte ich es einfach nicht mehr mit anhören, wie du um schlaf die ganze Zeit von James gesprochen hast.” Lily errötete und Peter und Remus schauten sie überrascht an. “Das stimmt ja gar nicht”, verteidigte sie sich, warf ein Kissen nach Hermine und wurde noch eine Spur röter. Hermine und die anderen beiden lachten. “ich meine es ernst…”, sagte Lily und wirkte leicht beleidigt, “nun… jedenfalls könnte ich mich nicht daran erinnern von Potter geträumt zu haben… Wehe ihr sagt auch nur ein Wort davon zu ihm.”

“Machen wir schon nicht, keine Angst”, versprach Remus lächelnd. “Gut, danke”, erwiderte Lily und nahm wieder eine normale Farbe an. Einige Minuten schwiegen die vier und schauten ins Feuer.

“Wie kann man sich als Freund ausgeben, andere glauben lassen, dass man ihm vertrauen kann und sie dann verraten?”, fragte Hermine nach einer Weile leise, dennoch hatten die drei ihre Worte verstanden. “Wie kommst du jetzt darauf?”, fragte Lily und schaute sie überrascht an. “Ich hab nur nachgedacht…”, sagte Hermine und schaute die drei an. “Hast du solch eine Erfahrung schon mal gemacht?”, fragte Remus und schaute Hermine schon fast bemitleidend an. Sie schüttelte den Kopf und lächelte leicht. “Nicht direkt… Sagen wir ich kenne Leute, die so eine Situation einmal haben werden, wenn sich nichts ändert…” “Kennen wir die auch?”, fragte Lily. Hermine zuckte mit den Schultern. Sie kämpfte gerade wieder mit den Tränen, wenn sie daran dachte, dass genau diejenigen vor ihr saßen… zusammen mit dem Verräter. Sie durfte in der Vergangenheit nichts verändern, das wusste sie genau, also versuchte sie die anderen langsam selbst draufzustoßen. “Was würdest du in solch einer Situation machen, Peter?”, fragte sie, musste sich bemühen nicht abfällig zu klingen und schaute ihn eindringlich an. Die anderen beiden wandten ihren Blick ebenfalls zu Peter. “Ich… ich… Ähm… na ja…”, stammelte er. Hermine schüttelte leicht den Kopf und seufzte leise. °Elender Bastard°, beinahe hätte sie die Worte laut ausgesprochen. Sie wusste nicht, ob sie die Wirkung, die sie damit erzielen wollte, auch wirklich erzielt hatte.

Aber sie merkte, dass Remus leicht die Stirn runzelte und Peter kurz musterte, dann wandte er den Blick wieder zu Hermine, als ob er wirklich fragen wollte, ob sie Peter meinte. Aber er fragte nichts. Lily, die sowieso dachte, Peter wäre ein liebenswürdiger und hilfebedürftiger kleiner Junge, reagierte gar nicht.
 


 

Nach dieser Frage kehrte Stille ein, die erst wieder unterbrochen wurde, als Sirius und James den Gemeinschaftsraum betraten. “Quidditsch im Winter… schrecklich”, jammerte Sirius und war kurz darauf mit James im Jungenschlafsaal verschwunden um sich umzuziehen. Als sie wieder runter kamen erzählten sie was alles schief gegangen waren und alle, mit Ausnahme von Lily lachten. Sie musste auch ab und zu mal grinsen, aber traute sich nicht wirklich sich dazu zu äußern und richtig zu lachen.

“Du hättest früher auf die Schule kommen sollen”, sagte Sirius zu Hermine und grinste. “Wieso?”, fragte sie überrascht. “Jetzt ist Lily als auch bei uns, sonst bevorzugt sie es lieber Abstand von uns zu halten”, antwortete Sirius und deutete so auf James, dass nur sie es sehen konnte. “Verstehe”, meinte Hermine und musste nun ebenfalls grinsen.

Sie redeten noch eine Weile miteinander, wobei Lily und Hermine, die Jungs alleine streiten ließen und sich raushielten.

“Hey, schaut mal!”, sagte plötzlich eine weibliche Stimme. Mary und Leyla waren gerade reingekommen und ihr Blick hing an dem Kalender. “Heute ist Vollmondnacht!”, sagte Mary. “Voll gruselig”, sagte Leyla, “wir haben Werwölfe ja gerade erst in Verteidigung gegen die dunklen Künste durchgenommen… Eklige Viecher.” Keiner reagierte darauf, nur Remus Gesichtsfarbe wurde etwas blasser. “Was habt ihr gegen Werwölfe?”, fragte Hermine frei raus und sah Mary und Leyla an. Die Blicke der 4 Jungs wanderten von den anderen beiden Mädchen zu Hermine. “Die sind widerwärtig und furchtbar!”, sagte Mary angewidert und schaute Hermine verständnislos an, “du weißt wohl nicht sehr viel über diese Viecher.” “Ich weiß vielleicht mehr über Werwölfe als mir lieb ist”, sagte Hermine knapp und schnitt somit Leyla, die etwas sagen wollte, das Wort ab. “Werwölfe sind im Prinzip keine schlechte Wesen, und sie sind - wie du es sagst - auch keine widerwärtigen Viecher. Und außerdem können sich die meisten Werwölfe ihr Schicksal nicht aussuchen. Schon mal auf die Idee gekommen, dass manche Menschen von einem Werwolf gebissen worden sind und es hassen, dass sie sich jede Vollmond Nacht verwandeln müssen? Was würdest du machen, wenn du von einem Werwolf gebissen werden würdest? Dich umbringen? Wohl kaum. Du hättest Angst, alleine durchs Leben zu gehen, Angst, dass wenn du Freunde hast und du es ihnen sagst, dass sie dich im Stich lassen. Und mit so was müssen einige Werwölfe leben und das ist nicht leicht.”
 


 

Keiner sagte nun etwas und Hermine sah Mary und Leyla immer noch an. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, dass Remus wieder mehr Farbe angenommen hatte und erleichtert wirkte. “Sonst noch ein Problem?”, fragte Hermine Mary, die sie entsetzt anschaute, und stand auf. “Du kennst einen Werwolf, oder? Oder du bist selbst einer! Anders wüsstest du nicht wie sich ein Werwolf fühlt!”, sagte Leyla und schaute leicht ängstlich zu Hermine, die nun an der Treppe zum Mädchenschlafsaal stand.

“Ich wage es zu bezweifeln, dass ich selbst ein Werwolf bin, aber vielleicht kenn ich einen. Aber das geht dich ja wohl kaum etwas an. Du solltest einfach nicht schlecht von Dingen reden, von denen du keine Ahnung hast. Ich denke nämlich nicht, dass du weißt was für Schmerzen ein Werwolf durchleiden muss in seiner monatlichen Verwandlung. Größere Schmerzen, als du jemals in deinem Leben empfinden kannst, auch wenn deine Vergangenheit noch so schrecklich wäre. Ein Werwolf weiß nach seiner Verwandlung nicht mehr, dass er eigentlich ein Mensch ist und versteht nicht was er tut, weshalb er sich öfters selbst verletzt. Und jetzt entschuldige mich, ich muss dringend an die frische Luft”, meinte Hermine kühl, lief schnell in den Schlafsaal, suchte in ihrem Schrank nach einer Winterjacke, fand schließlich einen braunen Mantel, zog ihn an und ging unter den Blicken von Remus, James, Sirius, Peter, Lily, Mary und Leyla aus dem Gemeinschaftsraum…

Kapitel 4: Spaziergang und klärendes Gespräch

Kapitel 4: Spaziergang und klärendes Gespräch
 

„Ich hätte nichts sagen dürfen! Ich hätte meine Klappe halten sollen!“ Hermine lief wütend die Eingangshalle hinaus auf die Ländereien. Sie war sauer auf sich selbst, da sie die Beherrschung verloren hatte. „Wieso hab ich nicht einfach meine dämliche Klappe gehalten und Mary ignoriert?“ Ein kalter Wind wehte über die Ländereien und Hermine machte ihren Mantel fester zu. Bevor sie überhaupt wusste, wo sie hinlaufen sollte, fand sie sich am See wieder. Unwillkürlich zeichnete sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen ab. In ihrer Zeit hatte sie sich auch immer an den See begeben, wenn sie sauer oder traurig war oder einfach mal alleine sein wollte, und sich an die alte Eiche gesetzt. Oder sie war zu Hagrid gegangen und redete mit ihm darüber, ihm konnte sie eigentlich alles anvertrauen… aber nicht hier, nicht in dieser Zeit.

Hermine seufzte und lehnte sich an die Eiche an. Mit leerem Blick schaute sie auf den See, während sie sich innerlich immer noch über sich selbst ärgerte und noch leicht vor Wut kochte. Sie seufzte erneut und schloss die Augen um sich zu beruhigen. Ein paar Mal atmete sie tief durch bevor sie ihre Augen wieder öffnete und feststellte, dass es zu schneien begonnen hatte. Wieder lächelte sie. Sie liebte den Winter. Die weißen Schneeflocken, die vom Himmel herunterfielen und sich auf der Erde ansammelten hatten irgendwie etwas Beruhigendes und außerdem war sie froh, dass es im Winter so kalt war, dass man lange Kleidung anziehen musste. Somit sparte sie sich unangenehme Fragen zu ihren Verletzungen. Daran hätte sie jetzt nicht denken sollen… Ihre Stimmung änderte sich wieder und sie schaute leicht traurig auf die dünne Schicht Schnee die liegen geblieben war. „Ron, Harry, und alle anderen… ich würde zu gerne wissen, wie es euch allen geht…“ Stumme Tränen bahnten sich einen Weg über Hermines Wangen. Sie rutschte am Baumstamm runter, sodass sie nun auf dem Boden saß. Ob ihre Kleidung nun nass wurde oder sie vor Kälte erfrieren würde, war ihr in diesem Moment so ziemlich egal. Sie ließ ihren Tränen, die sie nun schon öfters zurückgehalten hatte, freien Lauf. Langsam hatte sie das Gefühl, dass sie das alles nicht mehr ertragen könnte. Der Wunsch, zu wissen, was mit ihren ganzen Freunden und ihrer Familie geschehen war, war so stark, dennoch hatte sie zugleich auch Angst davor, es zu erfahren. Sie wollte zurück, zurück in ihre Zeit, zurück zu ihren Freunden, ihrer Familie, in ein normales Leben… Wenn sie damals mit 11 Jahren gewusst hätte, was ihr in ihrer Zeit in Hogwarts alles passieren würde, hätte sie die Aufnahme abgelehnt und wäre weiterhin als normales Mädchen in eine Muggelschule gegangen.

Sie schluchzte leise auf. Was wäre, wenn sie in ihre Zeit zurückkehrt und alle ihre Freunde und ihre Familie tot sind? Was, wenn sie dann ganz alleine ist und Voldemort womöglich die Herrschaft übernommen hat? Oder was wäre, wenn sie gar nicht in ihre Zeit zurückkehren könnte… Sie könnte hier nicht untätig herumsitzen… „Voldemort ist zu dieser Zeit noch nicht so stark… Vielleicht gibt es eine Möglichkeit die Zukunft vor ihm zu schützen…“, dachte Hermine und wischte sich die Tränen weg. Nein, so was durfte sie erst gar nicht denken! Die Vergangenheit darf man nicht verändern, auch wenn sie die ganze Welt verbessern würde…

„Hermine? Ist alles in Ordnung mit dir?” Eine Stimme, die sich näherte, ließ Hermine aus ihren Gedanken schrecken. Sie wischte sich schnell noch mal die neu aufgekommenen Tränen weg und schaute schließlich auf. „Remus”, sagte sie leicht überrascht, „ja klar. Es ist alles in Ordnung.” Sie versuchte zu Lächeln, doch es wurde wohl eher eine gequälte Grimasse, da Remus sie nun mit skeptisch hochgezogener Augenbraue ansah. „Sicher?”, fragte er vorsichtig und stand nun neben ihr. „Nein”, gab Hermine zu und richtete sich auf, „aber… ich kann es dir nicht erzählen.” Hermine schaute ihn nicht an sondern hatte ihren Blick aufs Wasser gerichtet. „Schon in Ordnung”, sagte Remus verständnisvoll und lächelte aufmunternd. Hermine sah ihn dankbar an und erwiderte das Lächeln leicht, bevor sie ihren Blick wieder abwandte. „Mary und Leyla denken jetzt du seist ein Werwolf…”, sagte Remus nach einiger Zeit. „Hmpf”, gab Hermine verachtend von sich, obwohl sie es gar nicht wollte, „die können denken, was sie wollen.” „Kennst du einen Werwolf?”, fragte Remus weiter, immer darauf bedacht nicht zu aufdringlich zu werden und man konnte ihm anerkennen, dass es für ihn nicht so leicht war darüber zu reden, er aber doch interessiert war. „Nein”, antwortete Hermine leicht lächelnd, „aber ich bin sicher, es gibt irgendwo auf der Welt auch nette Werwölfe…” „Hm… Wahrscheinlich”, erwiderte er leise.

„Wo sind eigentlich die anderen?”, fragte Hermine um auf ein anderes Thema zu kommen. „Peter hat Lily gebeten, dass sie ihm in Kräuterkunde hilft und James und Sirius sind zu McGonagall gerufen worden. Wer weiß, was sie jetzt schon wieder angestellt haben…”, seufzte Remus, musste aber leicht grinsen. „Wird schon nicht so schlimm sein”, meinte Hermine. „Bei denen weiß man nie. Man kann sie nicht wirklich so gut einschätzen. Sie sind zu vielem fähig”, sagte Remus achselzuckend, „aber bisher sind sie überall noch mit Nachsitzen oder kleinen Strafen rausgekommen.” „Sie sind anscheinend nicht nur Meister der Streiche sondern auch der Ausreden”, grinste Hermine. „Ja, scheint so”, lachte Remus.

Ein Schweigen zwischen den beiden begann, da keiner mehr so recht wusste, was er sagen sollte.
 

„Oh, ihr seid ja sehr gesprächig”, wurde die Stille nach einer Weile unterbrochen. Remus und Hermine drehten sich um. James und Sirius kamen auf sie zu. „Wir haben eben nicht so viel Schwachsinn im Kopf, über den man reden kann”, gab Remus zurück. Sirius zog einen Schmollmund, grinste dann aber. „Du bist ja nur neidisch, Moony.” „Klar bin ich das”, sagte Remus sarkastisch. „Jetzt fangt nicht wieder an euch zu streiten”, ermahnte James sie. „Wir doch nicht! Wie kommst du nur auf so etwas Krone?”, fragten beide wie aus einem Mund und schauten ihn gespielt schockiert an. Die vier lachten. „Was wollte McGonagall von euch?”, fragte Remus seine beiden Freunde. „Ach, weil wir letztens in Verwandlung unserer Tassen in Regenwürmer statt Hamster verwandelt haben und sie Snape in die Suppe gemischt haben…”, grinste James. „Zu blöd, dass er es gemerkt hat”, sagte Sirius trauernd. Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. „Schüttle du nicht den Kopf, du musst ja auch was gemacht haben”, sagte Sirius und grinste zu Hermine. Sie schaute ihn überrascht an. „Was soll ich denn gemacht haben?”, fragte sie verdutzt. WDas fragen wir ja dich”, erwiderte James, „auf jeden Fall will McGonagall dich jetzt sehen. Sie hat gesagt wir sollen dich suchen und dich zu ihr schicken.” Wieso sollte McGonagall Hermine sprechen wollen? Doch ihr kam schon eine Idee. „Okay, danke”, sagte Hermine, verabschiedete sich hastig und ließ die drei Jungs verdutzt zurück.

Sie rannte rauf zum Schulgebäude, nahm dann immer zwei Treppen auf einmal und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zu McGonagalls Büro. Zumindest hoffte sie das, denn es könnte ja sein, dass ihr Büro wo anders lag als in ihrer Zeit. Doch sie hatte Glück. Als sie an die hölzerne Tür klopfte wurde sie von Professor McGonagalls Stimme gebeten einzutreten.

Vorsichtig öffnete Hermine die Tür, trat ein und schloss sie wieder hinter sich. „Sie wollten mich sprechen, Professor”, sagte Hermine freundlich. „Miss Granger. Ja, nehmen Sie doch Platz. Der Schulleiter wird auch gleich da sein”, sagte McGonagall und wies auf einen Stuhl vor ihrem Schreibtisch. Hermine setzte sich und sah sich nervös um. „Wenn Dumbledore auch mit mir reden will, kann es ja nur um die eine Sachen gehen… Jetzt werde ich also erfahren ob ich wieder in meine Zeit kann oder nicht…“, Hermine schaute nachdenklich auf ihre Schuhe, ihr wurde mulmig, „will ich es wirklich wissen? Was wenn ich wirklich nicht zurück kann. Ich werde mich nicht der Zukunft hingeben und werde mich auch nicht dazu zwingen und das sag ich Professor Dumbledore dann auch…“ Das mulmige Gefühl verdrängend und mit neuem Mut schaute Hermine auf, als die Tür geöffnet wurde und Professor Dumbledore eintrat. „Guten Tag, Miss Granger”, grüßte er freundlich, „Minerva.” Er nickte McGonagall zu. „Guten Tag, Professor Dumbledore”, grüßte Hermine. Die beiden Lehrer setzten sich und musterten Hermine eindringlich.

„Ich denke Sie wissen um was es in diesem Gespräch geht?”, fragte Dumbledore und schaute Hermine an. Sie nickte. “Nun denn, bevor ich Ihnen eine Antwort darauf gebe, möchte ich jedoch eins wissen, Miss Granger”, fuhr er fort. Hermine sah auf in das ernste Gesicht des Schulleiters. „Was werden Sie machen, wenn Sie nicht in ihre Zeit zurückkehren können?” Auch Professor McGonagall schaute Hermine nun ernst an. „Ich werde mir hier ein Leben aufbauen müssen, aber…” Sie stoppte. Sollte sie es wirklich aussprechen? Wie würden die Professoren reagieren? Vielleicht würde man sie von der Schule schicken und sie hätte keine Chance ein neues Leben anzufangen… Sie atmete tief aus.

„…ich kann Ihnen nicht versprechen, dass ich nur tatenlos hier rumsitze und zusehe wie jeder in seinen Tod reinläuft.” McGonagall öffnete den Mund um etwas zu erwidern, doch Hermine, welche sich denken konnte, was sie sagen wollte, fuhr fort. „Ich weiß, dass man in der Vergangenheit nichts verändern soll, aber ich wurde auch schon von anderen gesehen und das soll man in der Vergangenheit auch nicht, oder? Es heißt doch, dass man in der Vergangenheit nichts verändern darf und von niemanden gesehen werden darf, doch ich wurde schon gesehen und zwar von vielen. Die Vergangenheit ist schon verändert… und wenn man durch Veränderungen die Zukunft verbessern kann, wieso sollte man es nicht tun?” Zum Schluss wurde Hermines Stimme immer leiser und sie hatte Mühe ihre Tränen zu unterdrücken. Sie war überrascht, als sich auf Dumbledores Lippen ein Lächeln zeigte. „Das ist vollkommen richtig, Miss Granger. Ihre Klugheit und Ihr Mut Tatsachen zu ändern ist echt erstaunlich.” Hermine schwieg. Professor McGonagall, die vorher noch etwas erwidern wollte, ließ es lieber bleiben und schwieg ebenfalls. „Nun… ich werde es auf eine sanftere Art sagen, wie es ist…”, fing Dumbledore nach einer Weile ruhig an, „wir haben verschiedene Zauber erforscht, mit denen es möglich gewesen wäre, Sie in Ihre Zeit zurückzubringen. Um die Zauber zu testen haben wir ihn an einem anderen Zauberer ausprobiert, dennoch sind alle fehlgeschlagen.” Hermine konnte ein Zittern nicht unterdrücken. Sie versuchte sich zu beruhigen und schaute Dumbledore weiterhin an. „Wir kennen nun auch die Ursache dafür… Ihre Zeit, na ja, die scheint es nicht mehr zu geben”, sagte Dumbledore schließlich und wartete Hermines Reaktion ab. Ihre Augen weiteten sich. „Gibt’s nicht mehr? A-aber wie kann das sein?? Ich meine…” Hermine versagt die Stimme. „Das ist uns nicht unbekannt…”, meldete sich jetzt Professor McGonagall zu Wort, „der, dessen Name nicht genannt werden darf, hat einen mächtigen Zauber ausgelöst, der die Zukunft komplett auslöscht. Es ist so, als hätte noch nie jemand in dieser Zeit gelebt…” Hermine konnte es nicht glauben. Das konnte doch einfach nich wahr sein. Wie sollte das denn gehen und wieso sollte Voldemort so etwas machen, wenn er gerade den Kampf anscheinend gewonnen hatte.

Keiner sagte etwas. „Wie kann das sein? Wieso sollte Voldemort so etwas machen, wenn er gerade gewonnen hatte?”, fragte Hermine verzweifelt. „Genau das ist der Punkt”, sagte Dumbledore und auch seine Stimme wurde nun etwas belegter, „er hatte offensichtlich nicht gewonnen, er bemerkte, dass dieser Harry Potter ihm überlegen war und löste somit diesen Zauber aus. Eine Zukunft gibt es momentan nicht. Nur diese, die wir machen, also…”, er machte eine kurze Pause und musterte Hermine, die in ihrem Stuhl zusammengesunken war. „…kann man in der Vergangenheit vieles verändern, das die Zukunft nicht beeinflusst, da es keine gibt.” „Woher wollen Sie das alles wissen, wenn Sie nicht in die Zukunft gehen konnten? Wie können Sie wissen, dass Voldemort nicht gewonnen hat und deshalb diesen Zauber angewandt hat?”, fragte Hermine und gewann ihre Fassung wieder. Dumbledore seufzte. „Ich dachte mir, dass du das fragen würdest. Ich darf doch jetzt ‘Du’ sagen oder?” Dumbledore schaute zu Hermine, welche leicht nickte. „Wir haben eine sehr begabte Wahrsagerin gefragt. Sie hat das alles in ihrer Kugel gesehen”, fuhr der Schulleiter fort. „Woher wollen Sie wissen, dass diese Wahrsagerin nicht gelogen hat? Wie kann sie das alles gesehen haben, wenn Voldemort alles ausgelöscht hat?”, fragte Hermine stur. „Woher sollte die Wahrsagerin alle Namen deiner Freunde kennen, obwohl wir keinen ihr gegenüber erwähnt haben, weil du sie auch uns nicht genannt hast?”, fragte Dumbledore ruhig zurück. Hermine schwieg. Sie musste es glauben, ihr blieb nichts anderes übrig. Die Tränen, die jetzt aufkamen konnte sie nicht zurückhalten, stumm rannen sie über ihre Wangen. Professor McGonagall gab ihr ein Taschentuch, welches Hermine mit einem leisen brüchigen ‘Danke’ annahm. „Hermine”, sagte Dumbledore sanft. Sie schaute auf. „Gibt es hier schon jemanden, dem du vertraust?” Hermine überlegt kurz und nickte dann vorsichtig. „Wem?”, fragte Dumbledore. „Lily Evans”, murmelte Hermine. „Gut. Erzähl ihr die Wahrheit. Verschweige ihr aber, dass sie James heiraten wird und einen Sohn namens Harry bekommt. Sie sollte keine Details über ihre eigene Zukunft oder die Zukunft eines anderen Schülers hier erfahren. Erkläre ihr nur die groben Gegebenheiten”, fing der Professor an und Hermine traute ihren Ohren nicht. Sie sollte es jemanden erzählen? Lily wird sie doch für total verrückt halten. „Und lass dir von Lily ihr Wort geben, dass sie es keinem erzählt. Wenn du mit der Zeit auch den anderen vertraust, weihe sie ein. Wir müssen etwas gegen Lord Voldemort unternehmen, bevor die Zukunft noch schlimmer wird…”, endete Dumbledore. Dann stand er auf. „Das wärs dann…” Hermine stand auch auf. „Aufwiedersehen”, sagte sie leise und verließ das Büro. Langsam und in Gedanken machte sie sich auf den Weg in den Griffindor - Turm.

„Nichts anmerken lassen. Bloß nichts anmerken lassen“, dachte sie immer wieder und wischte sich nochmals die Tränen weg. Vor dem Portrait der fetten Dame blieb sie noch mal stehen und atmete tief durch, bevor sie das Passwort sagte und eingelassen wurde. Der große, gemütlich eingerichtete Gemeinschaftsraum war leer. Hermine schaute auf die Uhr. Kein Wunder, es war gerade Abendmahl, aber nach dem, was Hermine gerade gehört hatte und was sie erst noch verarbeiten musste, hatte sie absolut keinen Hunger. „Wenn Lily vom Essen kommt, rede ich mit ihr“, nahm Hermine sich vor und zog ihren Mantel aus, welchen sie immer noch trug, brachte ihn hoch in den Schlafsaal und ließ sich dann im Gemeinschaftsraum in einen Sessel vor dem Kamin fallen. Mit leerem Blick schaute sie in die Flammen.

Währenddessen wurde beim Abendmahl über sie geredet.

„Meint ihr sie ist immer noch bei McGonagall?”, fragte James. „Kein Ahnung, aber wenn ja, muss sie ja wirklich etwas ausgefressen haben. Ich kenne niemanden, der solange bei einem Lehrer im Büro sein musste…”, sagte Sirius nachdenklich. „Seid ihr eifersüchtig?”, fragte Remus leicht amüsiert, „weil sie erst zwei Tage hier ist und schon länger im Büro als ihr?” „Hahaha. Du bist ja so witzig”, sagte Sirius musste aber grinsen. „Nein, wenn ich ehrlich bin, ist die mir nicht ganz geheuer”, sagte Peter kleinlaut, „die ist einfach komisch und ich mag sie nicht wirklich.” „Ne, ich kann sie eigentlich gut leiden, aber sie ist, na ja, ein wenig verschlossen”, sagte Sirius. „Oho, Sirius gibt mal zu, dass er ein Mädchen leiden kann”, grinste James vielsagend. „Hahaha. Mann, ihr seid heute alle so lustig”, murrte Sirius. „War doch nur ein Scherz, Tatze”, sagte James und klopfte im freundschaftlich auf die Schulter. „Is' klar”, sagte Sirius und grinste. „Sag du doch auch mal was du von Hermine hältst”, sagte Peter zu Lily, die eher unbeteiligt neben Remus saß. „Ich mag sie…”, sagte Lily schlicht, „Black hat recht. Sie ist sehr distanziert und verschlossen.” „Aber?”, fragte Remus und schaute Lily an. „Ich glaub sie hat schon ziemlich viel in ihrem Leben durchgemacht…”, sagte Lily leise, dennoch konnten alle vier es verstehen. „Wie kommst du darauf?”, fragte James. „Na ja, gestern als sie ihren Schlafanzug angezogen hat. Sie hat überall blaue Flecken oder kleine Wunden…”, sagte Lily noch leiser, damit kein anderer es hörte. Die anderen sagten nichts und schauten Lily nur leicht erschrocken an.

„Wenn ihr mich fragt ist sie auch leicht abgemagert…”, sagte Remus nach einer Weile. Er erhielt zustimmendes Nicken. „Seid sie hier ist hat sie noch nicht viel gegessen und jetzt ist sie auch wieder nicht hier…”, seufzte Lily und schob ihren leeren Teller von sich weg. „Ich glaube, ich geh hoch und schau, ob sie schon da ist”, sagte Lily und stand auf. „Warte, wir kommen mit”, sagte James und zusammen mit Lily, Remus, Sirius und Peter ging er schließlich zum Griffindor Turm.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Emily
2012-12-16T21:56:39+00:00 16.12.2012 22:56
Du hast mehr Kommis verdient, als nur zwei ;)
Bin gespannt, wann es weiter geht.

Liebe Grüße!
Von:  RaraLu
2012-09-29T19:43:54+00:00 29.09.2012 21:43
Meine Güte kein einziger Kommi zu dieser zwar nicht einzigartigen, aber dennoch wundervollen Geschichte. Ich finde es sehr gewagt, dass Hermine so mit Andeutungen um sich schmeißt, aber ich denke du bezweckst damit etwas ;) Mir gefallen vorallem Hermines Abgeklärtheit und, dass die Geschichte wirklich zusammen hängt. Keine Löcher, in denen nichts passiert. Auf jeden Fall würde ich mich sehr freuen, wenn du weiter schreibst :)



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