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Die Träne der 16 Monde

~~Wichtelgeschichte für KiyuaRizumu~~
von

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Du hauchst mir Leben ein

Mit Kanade an meiner Hand rannte ich durch die endlos scheinenden Gänge des Palastes. Überall kämpften die Krieger gegen die Eindringlinge, die Rüstungen der kaiserlichen Garde trugen. Konnte es sein? War es wirklich der Shogun der angriff, weil Kanades Vater so lange nicht geantwortet hatte?

“Tsubomi! Pass auf!”

Erschrocken hielt ich inne, denn Itsukis Stimme war zu mir vorgedrungen. Sie war uns nahe, weswegen ich mein Schwert griff um zu helfen, wenn sie in Schwierigkeiten war.

In einer kleinen Nische sah ich sie schließlich. Ihr Yukata war an den Beinen zerrissen und gab ihr die Bewegungsfreiheit, die sie brauchte. Ihr zu Füßen lagen schon einige Kämpfer, die sie und ihre Kampfkunst wohl unterschätzt hatten.

Wie eine Mauer stand sie vor der rosahaarigen Tsubomi, die Itsuki mit bewunderten Blicken ansah.

“Itsuki, brauchst du Hilfe?”

Nur um sicher zu gehen, dass alles okay war, erkundigte ich mich bei der Braunhaarigen, die gerade einen Angreifer außer Gefecht setzte und die Bewegung nutzte, um zu mir und Kanade sehen zu können.

“Bring lieber Kanade-dono raus. Ich komme schon zurecht.”

Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und rannte zusammen mit Kanade wieder los.

Obwohl wir an vielen kämpfenden Männern vorbei liefen und ich einige Gegner aus dem Weg räumen musste, schaffte es Kanade unbeschadet nach draußen.

Schwer atmend standen wir auf der obersten Stufe der Treppen, die zum

Palast führte. Feuer brannten im Dorf, Menschen schrien und am Fuße des Palastes versammelten sich immer mehr Soldaten, die nur darauf warteten, diesen überrennen zu können.

Angeführt wurden sie vom Shogun, den ich noch sehr gut kannte. Es war das Negatone, dem Kanade und ich unterlegen waren.

“Nega - Tone!!!”

Es hob seine Hand und zeigte auf Kanade und mich. Sofort setzte sich die Welle von Soldaten in Bewegung und stürzte sich auf uns. Ich musste kämpfen und ich musste Kanade beschützen, das war meine oberste Priorität.

Sanft schob ich sie hinter mich, wo ich wusste, dass sie wirklich sicher war.

“Bleib dicht hinter mir”, flüsterte ich zu.

Ich wusste, dass Kanade sich keinen Meter bewegen würde. Ebenso wenig würde ich das tun. Denn ich war alles, was zwischen Kanade und dieser Armee stand.

Siegessicher umklammerte ich mein Schwert und machte mich bereit für den Tanz des Todes.
 

Keuchend erledigte ich den letzten der Soldaten und stieß seinen leblosen Körper die Treppe runter. Ich hatte es geschafft, ich hatte diese Armee besiegt und Kanade beschützt.

Ein letztes Mal schwang ich mein Schwert, allerdings nur, um das Blut von der bläulich leuchtenden Klinge zu schütteln.

Halbwegs sauber steckte ich es in die Scheide zurück. Es gab nur noch einen Gegner, der Kanade im Weg stand.

Langsam drehte ich mich zu ihr um und legte sanft die weniger blutverschmierte Hand auf ihre Wange.

“Bleib hier, ich hab noch etwas zu erledigen. Warte bitte auf mich.”

Kaum dass ich die Worte gesagt hatte, wandte ich mich um. Es gab nur noch das Negatone und mich.

“Warte, Hibiki!”

Ich hatte gerade einen Schritt machen wollen, als mich Kanades sanfte Hände zurückhielten.

Verunsichert drehte ich mich zu ihr um und sah den ernsten Blick in ihren

Tannengrünen Augen. Was hatte sie vor?

“Du wirst nicht alleine gehen. Ich komme mit.”

Entschlossen sah sie mich an, doch ich wusste, dass das niemals gut gehen konnte. Mitten im Getümmel war sie noch mehr in Gefahr als hier oben. Das konnte ich doch nicht so einfach zulassen.

“Nein, du bleibst hier. Dir darf einfach nichts passieren. Das könnte ich mir niemals verzeihen.”

“Aber dir darf was passieren? Du musst keine Märtyrerin werden um mich zu retten. Lass es uns gemeinsam durchstehen. Lass mich der Grund sein, warum du diesen Kampf überleben willst und sei auch mein Grund, warum mein Leben einen Sinn hat.”

Ich stockte. Wie konnte ich dagegen etwas sagen. Natürlich wollte ich überleben. Ich wollte doch noch soviel Zeit mit Kanade verbringen. Aber ohne sie… war mein Leben nichts wert. Sie hauchte mir erst Leben ein, indem sie existierte.

“Außerdem hast du doch gesagt, dass ich nur an deiner Seite sicher bin.”

Sie hatte gewonnen. Und vor allem hatte sich mich mit meinen eigenen Worten geschlagen.

“Na schön, dann machen wir das gemeinsam.”

Lächelnd nickte Kanade, als ich endlich nachgab. Sie hatte wirklich gewonnen und war von uns beiden wohl der wahre Samurai.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Rizumu
2012-12-09T13:28:52+00:00 09.12.2012 14:28
Oh man, Kanade, sie schlägt Hibiki mit ihren eigenen Waffen. Typisch.
Aber total süß >3
Bin gespannt wie es weiter geht. Ob es noch zu einer Verwandlung kommt?
Von: abgemeldet
2012-07-26T18:00:25+00:00 26.07.2012 20:00
Scheint so als würde Kanade doch noch was machen. Bin ich mal gespannt. Hätte eher gedacht das Hibiki in ihren Traum auch als alleinige Heldin dasteht und nur die hilflose Kanade beschützt.


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