Zum Inhalt der Seite

Schritte in der Dunkelheit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Epilog

Ein lautes Geräusch ertönte. Sowohl Vermouth, als auch Kogoro rissen fassungslos die Augen auf, ungläubig dem gegenüber, was sie erblickten. Ihr Atem ging schwer und stockend.

„Puh, ganz schön dunkel hier.“

Cool Kid!

Ein erleichtertes Lächeln machte sich auf Vermouths Gesicht breit, als sie Conan erblickte vor dem Chris zu Boden gegangen war. Ihre Tochter lag leblos auf der schmutzigen Erde, Blut sickerte aus einer kleinen Wunde am Hinterkopf und eine blauschwarze, schimmlige Dose rollte an ihr vorbei.

„Nettes Spielzeug.“, schmunzelte sie mit einem Blick auf seine immer noch leicht glimmenden Powerkick-Boots.

„Was zur Hölle machst du hier?“ Kogoro musterte ihn prüfend. „Solltest du nicht beim Filmdreh bleiben?“

Was für eine nette Begrüßung. Ein Dankeschön hätte es auch getan.

Conan seufzte. „Ich war mit der Tante zusammen.“ Er deutete auf Vermouth. „Wir haben das Auto der Entführerin verfolgt!“ Im spärlichen Licht der Neonröhre, die draußen auf dem Flur leuchtete, begann er damit, vorsichtig ihre Fesseln zu lösen.

Kogoro warf Vermouth einen fragenden Blick zu. „Sie nehmen ein Kind mit auf eine Verbrecherjagd?“

„Er ist mir nachgelaufen.“, rechtfertigte sie sich hastig. „Außerdem ist er clever, das sollten Sie auch schon gemerkt haben!“

„Eher ein Klugscheißer…“

Gern geschehen.“, zischte Conan und Kogoros Fesseln sanken wie eine tote Schlange zu Boden.

Erleichtert rieb er sich seine Handgelenke und atmete tief durch. „Das ist ja gerade noch einmal gut gegangen.“

Vermouth, die mittlerweile auch frei war, ging noch etwas unsicheren Schrittes hinüber zu Chris und begann damit, ihre Fesseln um den schlanken Körper der Bewusstlosen zu schlingen. „Am besten, wir lassen sie erst einmal hier und rufen draußen die Polizei. Sie hat mir mein Handy abgenommen, aber ich glaube, irgendwo in der Nähe eine Telefonzelle gesehen zu haben.“

Sie holte ein kleines, schwarzes Telefon aus der Tasche der Entführerin. "Hier ist es ja! Allerdings habe ich leider kein Netz und die Telefonzelle wäre vermutlich ohnehin das Klügste."

Conan nickte.

Für einen kurzen Augenblick traf ihr Blick den von Conan. Beide schwiegen, obwohl in ihren Köpfen tausend Fragen wie Geister zu spuken schienen.

Willst du das wirklich tun? Wenn sie verhaftet wird, werden sie dir unangenehme Fragen stellen. Womöglich wirst du den Rest deines Lebens verkleidet verbringen müssen, du wirst immer Sharon sein müssen.

Sie lächelte leicht.

Aber vielleicht stört dich das auch nicht. Du hasst sie, nicht wahr? Dies Maske, die du trägst und jetzt meine ich nicht die, die du dir selbst aufgesetzt hast.
 

Draußen wurde war es bereits dunkel, sie mussten also einige Zeit in der finsteren Kammer verbracht haben, in die man sie gesperrt hatte. Was die Telefonzelle anging, sollte Vermouth Recht behalten. Schon nach kürzester Zeit, gelang es ihnen, eine ausfindig zu machen und die Polizei zu verständigen. Diese versprach sofort, sie abzuholen, glücklich zu erfahren, dass der mittlerweile bekanntgewordene Mord am Filmset nicht noch mehr unerwartete Opfer gefordert hatte. Nachdem sie aufgelegt hatten, warf Conan Vermouth erneut einen fragenden Blick zu.

„Schon gut, ich verschwinde gleich.“ Sie ging zu Kogoro und schlang ihre Arme um seinen Hals.

„Was in aller Welt?“ Einen Moment lang glaubte Conan, sie würde ihn küssen und auch Kogoro schien dieser Annahme erlegen zu sein, denn sein Gesicht färbte sich purpurrot. Dann jedoch erkannte Conan ein Taschenmesser in ihrer Hand, das blitzschnell und weich wie Butter durch die Nähte von Kogoros Sakko fuhr. Er griff nach seiner Narkoseuhr, ließ die Hand aber wieder sinken, als er begriff, was Vermouth tatsächlich vorhatte. In ihrer Hand glitzerte ein winziger, silberner Chip.

Kogoro enstpannte sich sichtlich, als sie einen Schritt zurücktrat und die Anspannung sich langsam löste.

„Du hattest Recht, der Chip war die ganze Zeit hier.“

Sie lächelte. „Als ich gekommen bin, um euch zu begrüßen, hatte Katsuragi dich gerade umarmt, was eigentlich ungewöhnlich für ihn ist, oder?“

Er nickte. „Es ist allgemein in Japan nicht üblich und Katsuragi war immer ein distanzierter und in sich gekehrter Mensch.“ Sein so typisches Lachen entwand sich seiner Kehle. „Vermutlich hätte ich sofort stutzig werden sollte, aber ich muss gestehen, ich war in Gedanken ganz bei Ihnen.“

„Kann ich mir vorstellen.“ Sie griff erneut in ihre Tasche.

„Vermouth!?“

„W-was…?“ Bevor Kogoro die Situation auch nur annähernd erfassen konnte, hatte Vermouth ihm bereits eine Spritze in den Nacken gerammt.

Conan starrte sie wie vom Donner gerührt an. „Was sollte das? Ich dachte, du…“

„Reg dich ab. Das ist ein neues Mittel, das die Organisation entwickelt hat.“

„Oh, glaub mir, mit euren Mitteln kenne ich mich schon viel zu gut aus.“, giftete er. Sie lächelte entschuldigend und zog die Spritze wieder heraus, nachdem die ganze Flüssigkeit unter Kogoros Haut gesickert war. Wie ein Stein fiel er zu Boden und blieb reglos liegen.

„Hast du ihn getötet?“, fragte Conan mit zittriger Stimme.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Keine Zeugen, schon vergessen? Ich habe nur dafür gesorgt, dass sich niemand an Chris erinnert. Sobald er aufwacht, wird er alles, was in den letzten zwölf Stunden passiert ist, vergessen haben und somit auch nicht wissen, dass es tatsächlich zwei Chris Vineyard gibt.“
 

Pünktlich zum Sonnenaufgang saßen sie wieder im Flieger. Kogoro war seltsam ruhig und wirkte irgendwie müde und abwesend. Conan, der neben ihm saß, musterte ihn besorgt. Zwar hatte er kurz nach seinem Erwachen durch eine verwirrte Schimpftirade bewiesen, dass er keine Ahnung hatte, was in den letzten Stunden vorgefallen war, aber aus irgendeinem Grund konnte er es nicht so recht glauben. Vielleicht schwieg er nur, weil er durch die fehlenden Erinnerungen nicht wusste, was er sagen sollte, aber vielleicht war auch ein Schatten, ein stumpfes Abbild der Ereignisse zurückgeblieben und er fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte. Was sonst hatte diese Wehmut zu bedeuten, diese eigentümliche Sehnsucht, die er in seinem Blick zu sehen glaubte?

Seufzend lehnte er sich in den Sitz zurück und schloss die Augen.

Es wäre ja nicht das erste Mal, dass nicht alles hundertprozentig so läuft, wie die Organisation sich das vorstellt.

Er lächelte.
 

„Und, hast du den Chip?“, meldete Gin sich mit unverhohlenem Triumph in der Stimme. Er war sich zweifellos sicher, dass ihr Abgang besiegelt war. Oh ja, vermutlich sah er sie schon längst als leeräugige Wasserleiche in den Tiefen des Ozeans versinken.

„Es ist immer wieder eine Freude, deine Stimme zu hören…“ Sie baute eine wirkungsvolle Pause ein. „Und ja. Auftrag ausgeführt.“

Sie hörte ihn am anderen Ende der Leitung ärgerlich mit den Zähnen knirschen.

„Fein, Glück gehabt. Noch.“

Er hatte aufgelegt. Erleichtert lehnte Vermouth sich zurück. Das Display ihres Handys zeigte 6 Uhr morgens an, sie hatte also noch genau zwei Stunden Zeit, bis ihr Flieger nach Tokio abhob. In weiser Voraussicht hatte sie einen anderen Flug gebucht, zum einen, weil sie sich noch verkleiden musste und zum anderen, weil Kogoro Mori noch nicht unter die Augen treten wollte. Viel zu sehr spukte er schon die ganze Zeit in ihren Gedanken und ließ ihr keinen ruhigen Augenblick mehr. Irgendwie hatte dieser Mann etwas an sich, was sie gegen ihren Willen innerlich lächeln ließ.

„Oder du bist einfach nur glücklich, weil du es geschafft hast, davon zu kommen.“, sie schüttelte den Kopf, die Lippen nun auch zu einem für andere deutlich sichtbaren Lächeln verzogen. Auf einmal vibrierte ihr Handy. Überrascht holte sie es erneut hervor, in freudiger Erwartung Gins Stimme jeden Moment erneut zu hören. Doch nichts dergleichen geschah, ihr Mobiltelefon zeigte lediglich eine neue Nachricht an. Mit einem etwas mulmigen Gefühl klickte sie darauf. Das Ladesymbol – eine kleine Sanduhr – bewegte sich auf und ab und erstarrte dann, genau, wie die Frau es tat, die fassungslos auf das blickte, was der Bildschirm wenig später offenbarte.
 

ES IST NOCH NICHT VORBEI. XXX CHRIS



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2013-04-13T20:17:56+00:00 13.04.2013 22:17
Hm... ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich ein Kapitel oder doch einen Epilog bewerte... inhaltlich war das mehr ein richtiges Kapitel als ein Abspann, wenngleich dieser doch sehr vielversprechend ist. Aber auch hier wirkt es ein wenig so, als hättest du unter einem enormen Zeitdruck gestanden. Sprachlich ist alles soweit wie immer in Ordnung, inhaltlich aber wirkt dieser Epilog gehetzt. Der letzte Satz verspricht aber noch eine ganze Menge, ich bin gespannt ;)

Grüße

Takeru_Takaishi_1989
Von:  Zimtphilosophie
2013-02-23T12:10:20+00:00 23.02.2013 13:10
Irgendwie steig ich bei diesem Kapitel/Epilog nicht richtig dahinter. Fehlt hier irgendwie ein Kapitel oder ist Ganze zu komplex für meine Verhältnisse O.o Bitte klär mich auf!


Zurück