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The World is Ours

von

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Prolog

Das Meer war ruhig und es wehte eine lauwarme Brise. Es war, ausnahmsweise, ein schöner Tag. Zum Segeln perfekt. Aber auch um einfach entspannt an irgendeinem Strand zu liegen und faulenzen. Diesen Tag schien nichts zerstören zu können. Schipperte man nicht allzu weit hinaus, konnte man das durchaus glauben.
 

Laut zischten Kanonenkugeln durch die Luft und Pistolen wurden abgefeuert. Das Kampfgeschrei der Männer war ohrenbetäubend und vom aufeinanderprallen ihrer Klingen begleitet. Das Blut spritzte. Einige der Kämpfenden starben oder wurden schwer verletzt. Es war ein furchtbarer Anblick. Aber die Männer waren in ihrem Element: Kämpfen, töten, Kriminalität.
 

Die Brutalität ihrer Handlungen war eine Wohltat für ihre verdammten Seelen. Gepeinigte, kleine Seelen, die nach Liebe lechzten. Sie wurden nicht geliebt – sie wurden gehasst und gefürchtet. Aber das war okay. Wenn sie schon nicht in den Himmel konnten, würden sie sich den Weg zur Hölle zumindest so spaßig wie möglich gestalten.
 

Laut klagten die Seemöwen, zogen in weiten Kreisen über die verkohlten Überreste einiger Schiffswracks. Ladung und Verletzte trieben im Meer, raubten dem schönen Tag seine Glaubwürdigkeit. Fluchend saß der Captain der besiegten Männer auf dem Rest Bug seines Flaggschiffes. Das Stöhnen eines Überlebenden zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Man sah ihm die Qual an, die sich bei jeder Bewegung durch seinen Körper fraß. Er bemühte sich zu seinem Captain zurückzukehren. Endlich hatte er das Wrack erreicht, versuchte hinauf zu klettern. Das wusste sein Anführer allerdings mit einem gezielten Tritt zu verhindern. „Nichtsnutz.“ schimpfte er. Sah den Mann an, der soeben fast ertrunken wäre, sich aber noch auf ein abgebrochenes Stück ihres Schiffes retten konnte. Gefrustet wandte er sich ab. „Captain~“ - „Halt die Klappe.“
 

Nun ja, was sollte man dazu schon sagen? Es war nun einmal die Ära der Piraten.
 


 

~ ~ ~
 

Eine Mischung aus Sonne, Meer und Metall lag in der Luft. Boote und Schiffe trieben, von sanften Wellen gewogen, im Hafen. Lautstark warben Fischer und Handelsleute um Kunden, versuchten sich gegenseitig zu übertönen. Es war ein Durcheinander der Geräusche. Bellende Hunde, spielende Kinder und tratschende Hausfrauen. Den Schmied konnte man auf ein angehendes Schwert einhämmern hören und den Schuster die Nägel in seine Schuhe klopfen. Es war ein ganz normaler Tag auf der kleinen Insel Kahakai im North Blue. Fehlte nur …
 

„Du Mistkerl!“ wutentbrannt stampfte die junge Frau davon, nicht aber ohne ihm eine gehörige Ohrfeige zu verpassen. Kräftig schlug sie die Tür zu, sodass diese drohte aus den Angeln zu fallen. „Phew.“ sich die schmerzende Wange reibend sah Kazuki ihr vom Fenster aus nach. Das war ein spektakulärer Abgang gewesen, wenn man bedachte, dass sie ihren Geldbeutel und all ihre anderen Habseligkeiten vergessen hatte.

Besser er ging nun zur Arbeit, sonst würde sein Chef ihm auch noch eine Szene machen und eine reichte ihm vollkommen pro Tag. Morgen, vielleicht, da durfte der stämmige Mann das dann tun. Grinsend nahm er seine Jacke und verließ seine Wohnung auf dem selben Weg wie seine Nun-Ex-Freundin vor ihm. Wäre wohl auch besser nicht anwesend zu sein, wenn sie zurück kam um ihre Sachen zu holen. Noch eine Ohrfeige, darauf konnte er verzichten.
 

Der Schweiß lief, die Arme schmerzten und das Muskelshirt klebte an seinem Körper. Wie sehr er sich jetzt ein kühles Bier wünschte. Aber Feierabend lag noch nicht in Sicht.

Erleichtert stellte er die Turbine ab und wischte sich mit dem Arm über die Stirn. Das war ein Knochenjob, doch was tat man(n) nicht alles zur Verwirklichung seiner Träume? Gerade als er überlegte, ob er früher Schluss machen sollte, rief sein Chef nach ihm. Daraus würde wohl nichts werden.
 

Fix und fertig saß er auf einer leeren Kiste vor dem Geschäft. Ihm taten Stellen weh, von denen er nicht einmal gewusst hatte, dass diese existierten und seine Beine führten ein Eigenleben; er konnte sie nicht mehr spüren. So würde er heute nicht mehr zuhause ankommen, das war sicher. Aber er war so verflucht müde. Nichts lieber als schlafen. Das wäre toll. Er ließ den Kopf hängen. Ja, wirklich toll.

„Yo.“ sein bester Freund, Masao, kam zu ihm und hielt Kazuki eine Flasche Bier hin. Ihn schickten die Götter. Vor Dankbarkeit hätte er beinah begonnen zu weinen. „Masao~, ich liebe dich“ grinsend bedachte dieser ihn. „Ja, ich mich auch.“
 

„Netter Handabdruck.“ sagte Masao nach einer Weile beiläufig, was den Anderen kurz aus der Bahn warf. Oh, das hatte er total vergessen. „Stell dir vor, ich wurde abserviert.“ überrascht sah Masao ihn an. „Dann hat sie geschnallt, dass du noch 'ne andere hast?“ - „Ne, ich hab's ihr gesagt. Da bin ich einmal ehrlich zu ihr und dann so was.“ lachend prosteten sie sich zu. Über beste Freunde, fand Kazuki, ging eben nichts. Nicht einmal Frauen.

Apropos beste Freunde; vielleicht könnte er ihm helfen. „Masao. Trag mich.“ - „Nein.“ dieses Gespräch wäre damit auch beendet. Mist.
 

Müde ließ Kazuki sich auf das Bett fallen. Das war der Himmel; so musste er sich anfühlen. „Rutsch mal.“ hörte er Masao am Rande sagen und tat schwerfällig wie ihm geheißen. Leicht senkte sich die Matratze als der Schwarzhaarige sich setzte. Bei dem Fliegengewicht wunderte es Kazuki, dass sie sich überhaupt bewegte. Masao war schon immer recht zierlich gewesen. Natürlich hieß das aber nicht, dass er nicht zu schlagen konnte. In seinen dünnen Ärmchen steckte eine gewaltige Kraft. Ehrlich, Kazuki wollte seinen Freund nicht zum Feind.

„Hey, Kazu.“ zögernd öffnete er ein Auge. „Was meinst du, wie lang es noch dauert?“ sofort wusste er was Masao meinte. Es gab nur eines, was er meinen konnte. Das Einzige, das sie Beide wirklich interessierte. „Hm. Na ja, mit deinem Geld und meinem Lohn nächsten Monat. Ich schätze mal, noch 'nen Monat, ungefähr.“ leicht nickte Masao. Es tat Kazuki ein Wenig Leid, seinen Freund noch warten lassen zu müssen. Auch er wollte das Alles so schnell wie möglich hinter sich bringen. Bald hätten sie es geschafft. Nicht mehr lang.
 

„Masao!“ von weitem konnte er ihn schon sehen. Gerade war er dabei die leeren Kisten zu stapeln als Kazuki angerannt kam. War etwas passiert? Genau das fragte er, wofür Kazuki ihn verblüfft ansah. „Ja, natürlich ist was passiert.“ Hatte er es etwa vergessen? Das gab es doch nicht. „Egal, komm schon.“ so schnell er gekommen war, verschwand er mit Masao im Schlepptau wieder. Die empörten Ausrufe dessen Chef's wurden gekonnt ignoriert. Dafür war jetzt keine Zeit.

„Und? Was sagst du?“ freudig, ja, geradezu stolz präsentierte Kazuki ihm … „Ne ausgelutschte Mistlaube?“ das konnte doch nicht sein Ernst sein. Das Teil würde keinen noch so schwachen Brecher überstehen und bei der erstbesten Gelegenheit absaufen – und sie gleich mit dazu. „Was fällt dir ein, du Banause? Du würdest wahre Schönheit nicht einmal erkennen, wenn sie dir mit einem Ackergaul durch's Gesicht rutschen würde.“ empört hatte Kazuki die Wangen aufgeblasen. Dann wandte er sich an diesen Witz eines Bootes. Liebevoll strich er ihr über den Rücken, alias schimmeliges Dach der Fischerkabine.
 

Unter einem etwas stärkeren Wind, begann das Boot kläglich zu ächzen und zu zittern. Diese Krankheit von einem Fortbewegungsmittel war doch sicherlich nicht hochseetauglich. Kazuki schien jedoch anderer Meinung und erklärte, sie würden sogleich aufbrechen. Seufzend beugte Masao sich seinem Schicksal. Der Andere würde ja doch nicht auf ihn hören.

Während Kazuki freudig zusah wie die Insel kleiner wurde, wurde Masao das flaue Gefühl in seiner Magengegend nicht los. Als Kazuki den misstrauischen Blick seines Freundes bemerkte, sagte er: „Du wirst schon sehen, die gute Betty ist zwar nicht mehr die Jüngste, aber sie wird uns weit bringen.“ Na, wenn er da mal nur Recht behalten würde.
 

Sie hatten es, unter schwersten Anstrengungen, endlich aus der kleinen Bucht geschafft, da sah Kazuki den Anderen seltsam an. „Alter, hast du mir grad ans Bein gepinkelt?“ - „Nein.“ lange sahen sie sich schweigend an. In ihren Köpfen arbeitete es. Hatte Kazuki wirklich geglaubt, er würde ihm ans Bein pinkeln?Wenn nicht Masao, wer dann?

Schockiert rissen sie die Augen auf und sah nach unten. Oh nein! Nein, das war nicht möglich! „Betty, du blöde Kuh!“ wütend stampfte er mehrmals auf, was Masao mit einem monoton „Ah!“ zur Kenntnis nahm. „Gaaaah!-murmpflh~“ Ja, Betty hatte sie weit gebracht. Sehr weit, aber vor allen Dingen tief.
 

Schimpfend stand er wieder in der Bucht. Klitschnass und wütend. „Mein Boot! Mein Stolz!“ verzweifelt warf er die Hände in die Luft, dann stockte er. „M-Mein Geld!“ Das hatte er total vergessen. All die Jahre, die er schwer geschuftet hatte – umsonst. Er sank auf die Knie und ließ den Kopf hängen. Aus und vorbei.

„Hah~“ Masao seufzte. Mit so etwas hatte er schon von Anfang an gerechnet gehabt. Es konnte nie so gehen, wie Kazuki es sich vorstellte. Wann würde der Grünäugige das endlich einsehen?
 

Nur eine Frage der Zeit. Bestimmt …



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