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Arrangements

and their results
von

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Auf hoher See

Sakura hatte sich natürlich nicht in Schale geschmissen. Weder am ersten Abend noch an den Abenden darauf. Soweit, dass sie sich in ein sexy Nachthemd warf war die Rosahaarige beim besten Willen nicht.

War das ganze hier nicht so oder so nur ein einziger großer Schwindel? Sie hatten eine rein geschäftliche Beziehung – wenn man es so nennen wollte. Das gegenseitige Verführen war keineswegs Teil ihres Handels und würde es wohl auch nie werden. Sasuke suchte schließlich keine feste Beziehung, sondern nur eine Möglichkeit sich etwas mehr Zeit zu verschaffen. Und weshalb die sonst so gewissenhafte Rosahaarige hier war, wussten sie auch beide nur zu gut. Sie wurde von Sasuke bezahlt, konnte sich dadurch ohne Probleme ihre Wohnung finanzieren und sich voll und ganz auf die Suche nach einem neuen Job machen. Sobald sie ihre Sorgen los waren, würden sie sich vermutlich noch nicht mal wieder sehen. Zumindest glaubte die Haruno nicht, dass das Ganze mit einer unvergesslichen Freundschaft endete. Not schweißte zwar zusammen, aber sobald diese Not vorbei war vergaß man wie dringend man den anderen gebraucht hatte.

Alles in allem würde das ganze also enden wie es begonnen hatte: Mit einem flüchtigen Gedanken.
 

Die ersten zwei Tage passierte erstaunlicherweise überhaupt nichts. Sakura empfand es sogar eher als anstrengend. Itachi hatte nämlich wirklich nicht übertrieben. Diese Yacht wurde von Fugaku tatsächlich hauptsächlich zu geschäftlichen Zwecken genutzt. Das seine Familie und die Haruno mit anwesend waren, war nur ein Nebeneffekt dieses Urlaubs.

So ganz hatte Sakura den Sinn dahinter noch nicht verstanden, vermutlich würde sie das in diesem Leben auch nicht mehr tun.

Aber zumindest wurde das ganze am dritten Tag wesentlich entspannter. Fugaku war zusammen mit Mikoto nämlich am Vortag aufs Festland gegangen und würde erst gegen Abend wieder zu ihnen an Bord kommen. Sie hatten den heutigen Tag also tatsächlich frei und nachdem sich die Haruno die letzten zwei Nächte daran gewöhnt hatte neben dem Schwarzhaarigen zu schlafen, konnte sie den heutigen Tag also vollkommen genießen.

Und genau das wollte sie am Pool dann auch tun. Ergo machte sich das Scheinpaar auf den Weg zum Pool, wo sich Sasuke direkt auf einer der Liegen neben seinem Bruder nieder ließ und Sakura sich an den Beckenrand setzte und ihre Füße ins Wasser baumeln ließ.

Der Pool war nicht übermäßig groß, allerdings ausreichend um sich abzukühlen und zumindest so zu tun als würde man ein wenig schwimmen. Wie sie das einschätze, wurde er wohl eh so gut wie nie benutzt.

Sasuke war irgendwie nicht der Typ der im Wasser herum planschte oder übermäßig viele Bahnen schwamm. Eher präsentierte er seinen Adonis Körper an Land, so wie er es eben gerade auf der Liege auch tat. Sakura musste wirklich aufpassen, ihn nicht ständig anzustarren, so wie sie es vor ein paar Minuten in der Kabine getan hatte. Wieso musste dieser Typ auch so verdammt gut aussehen?

Sie unterdrückte einen Seufzer, zog sich das Kleid über den Kopf und ließ sich kaum eine Minute später auch schon komplett ins Wasser gleiten.
 

Die Haruno war allerdings nicht die einzige, die einen musternden Blick nicht unterdrücken konnte. Sasuke hatte sie unter seiner Sonnenbrille dabei beobachtet wie sie sich das Kleid über den Kopf gezogen und anschließend im Wasser verschwunden war. Mehr als ihren nackten Rücken hatte er bisher immerhin nicht zu Gesicht bekommen. Da war ein Bikini definitiv eine andere Nummer. Er musste definitiv zugeben, dass sie ihren Körper nicht zu verstecken brauchte.

Da hatte Naruto ihm also tatsächlich eine ansehnliche, junge Frau vor die Nase gesetzt. Alles andere würde ihm aber auch vermutlich niemand glauben. Auch wenn Sakura unter anderen Umständen wohl nicht in sein Beuteschema passte. Sie machte auf ihn nicht den Eindruck als wäre sie für eine schnelle Nummer mal eben zu haben.
 

Sasuke schob den Gedanken beiseite, richtete sich seine Sonnenbrille auf der Nase ein wenig zurecht und lehnte sich schließlich zurück, während Itachi sein Buch in die Hand nahm und die zuletzt gelesene Seite aufschlug. Statt mit dem Lesen anzufangen, wandte er sich allerdings an seinen Bruder.
 

„Ich hoffe wirklich für dich du meinst das ernst.“

„Wovon redest du?“

„Von Sakura.“

„…“

„Sie ist nett, scheint nicht auf den Kopf gefallen zu sein und könnte dir vielleicht tatsächlich mal ein paar Manieren beibringen.“

„…“

„Ich meins ernst, Sasuke.“

„Ist mir klar.“

„Dann ignorier das nicht einfach.“

„Ich rede mit dir, oder?“

„Du weichst mir aus.“

„Hn.“

„Ich hab also recht. Das ist typisch für dich.“

„Und was genau willst du hören?“

„Nichts bestimmtes, aber du solltest dir darüber im Klaren sein, dass Vater dir nicht noch mal eine Chance gibt. Also versau es nicht.“

„Schon klar.“
 

Sasuke wank ab, ein eindeutiges Zeichen, dass das Gespräch für ihn beendet war. Itachi begann nun wirklich in dem Buch zu lesen, dass er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Er wusste wann es sinnlos war auf seinen Bruder einzureden. Ebenso, dass dieser niemals zugeben würde, dass er es übertrieben hatte. Aber Sasuke war nun mal sein Bruder und er liebte ihn. Da musste er ihn gelegentlich mit solchen Gesprächen auf die Nerven fallen und außerdem wollte er unter keinen Umständen, dass sein Bruder tatsächlich noch enterbt wurde. Itachi hatte da nämlich leider überhaupt kein Mitspracherecht und egal wie oft er versuchte seinem Vater gut zuzureden, genau so oft schmetterte dieser die Versuche sofort ab. Da blieb ihm also nicht viel mehr als Sasuke gelegentlich daran zu erinnern, was genau hier eigentlich auf dem Spiel stand.
 

Sasuke war sich dieser Tatsache nur zu gut bewusst, schließlich saß er genau deswegen jetzt auch auf dieser Yacht fest und musste auf schöne, heile Familie machen während sein Vater nur darauf wartete, dass er oder Sakura sich verplapperten. Aber darauf konnte er lange warten, sie hatten die Lage unter Kontrolle. Und das würde auch so bleiben.
 

Während der eine Bruder seinen Gedanken nachhing und der andere mit seinem Buch beschäftigt war, hatte Sakura die beiden ein wenig beobachtet. Zwar hatte sie das Gespräch erst gegen Ende mitbekommen, aber doch bemerkt, dass Itachi sichtlich um seinen Bruder besorgt war. Offenbar war die Lage also tatsächlich so schlimm wie Naruto ihr das geschildert hatte.

Itachis Gesichtsausdruck zu urteilen waren sie aber weit davon entfernt Fugaku von dieser Beziehung zu überzeugen. Sie war sich ja nicht mal sicher ob Itachi davon überzeugt war. Der ältere Bruder ließ diesbezüglich nämlich rein gar nichts durchblicken. Vielleicht hatte er sie auch absichtlich in diese Falle gelockt um eben das herauszufinden?

Sie kannte Sasukes Familie genau genommen auch überhaupt nicht. Sie kannte ja noch nicht einmal Sasuke wirklich sonderlich gut. Wie sollte sie da also wissen, wie sie Sasukes älteren Bruder einzuschätzen hatte? Sie sollte also zusehen, dass sie ihre Rolle weiterhin so überzeugend wie möglich rüber brachte.
 

Der restliche Vormittag, sowie der Nachmittag verliefen Weitgehends in Schweigen. Itachi hatte Sakura eines der Bücher angeboten die er an Bord hatte und die Rosahaarige hatte das Angebot dankend angenommen. Sie las generell sehr gerne und es gab kaum ein Buch das sie bisher absolut nicht interessiert hatte.
 

Während die beiden Brüder und Sakura ihren Tag also an dem kleinen Pool verbrachten, war im Laufe des Frühabends die Eltern der beiden Brüder zusammen mit einer weiteren Person wieder an Bord gekommen. Ein Geschäftspartner von Fugaku würde sich bis zu ihrem eigentlichen Zielhafen hier aufhalten und dann auch mit ihnen zusammen wieder von Bord gehen.

Entsprechend waren sie beim Abendessen also eine Person mehr und entgegen der ersten beiden Abende ging es dieses mal nicht nur um Geschäftliches. Takeshi Hamamura, wie er sich Sakura gegenüber vorgestellt hatte, war nicht nur ein Geschäftspartner sondern auch ein langjähriger Freund der Familie Uchiha. Entsprechend war die Stimmung bei diesem Abendessen ein wenig entspannter als es die letzten Tage der Fall gewesen war.

Trotzdem war die junge Frau froh, als Sasuke sich nach dem Essen relativ zeitig erhob, ihr die Hand hinhielt und sich schließlich in ihrem beider Namen verabschiedete.
 

„Was haltet ihr noch von einem Abstecher an der Bar?“, schlug Itachi ihnen auf halben Weg zurück in die Kabinen vor und zeigte nach draußen an den Pool. Der Ältere hatte die Gelegenheit genutzt und sich ebenfalls direkt verabschiedet.

Sakura warf auf den Vorschlag hin einen kurzen Blick zu Sasuke, nachdem dieser nur kurz die Schultern gehoben hatte nickte sie.

„Sehr gerne.“
 

Damit machte es sich das Trio kurze Zeit später an der kleinen Bar bequem. Itachi verschwand hinter dem Tresen, da das wenige Personal gerade im Innenbereich mit abräumen beschäftigt war. Da würde er eben kurzerhand den Job als Barkeeper übernehmen während sich Sasuke und Sakura auf einem Hocker niederließen.

Itachi begann sofort drei Cocktails zu mixen und stellte jeden von ihnen einen hin.
 

„Und Sakura, wie findest du den Urlaub bisher?“

„Ehrlich gesagt etwas anstrengend“, gestand die Angesprochene ehrlich und lächelte leicht verlegen. Dieses ganze geschäftliche Treiben war einfach nicht Sakuras Welt. Klar, in ihrer alten Firma waren auch gelegentlich Kunden vorbei gekommen, aber so steif wie hier war es lange nicht zugegangen. Vermutlich würde sich Sakura in diesem Leben nicht mehr daran gewöhnen.

„Sobald wir von der Yacht runter sind wird es wesentlich entspannter für uns.“

„Hat euer Vater dann keine Termine mehr?“

„Doch, aber er hat sich vor Jahren mit unserer Mutter darauf geeinigt, dass das in erster Linie ein Urlaub bleibt. Sie hat Verständnis dafür, dass er sich mit seinen Partnern trifft, das schließt Sasuke und meine Wenigkeit allerdings nicht mit ein.“

„Ihr müsst ihn also nicht begleiten?“

„Nein.“
 

„Ja, aber dafür haben wir das Vergnügen, dass Hamamura jeden Tag mit uns Frühstücken und zu Abend essen wird“, wandte Sasuke brummend ein.

„Was hast du gegen ihn? Er macht auf mich eigentlich einen recht netten Eindruck.“

„Der Unmut richtet sich wohl eher gegen Hamamuras Sohn“, beantwortete Itachi statt Sasuke die Frage und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Sakura fragen eine Augenbraue hob.
 

„Warts ab“, war jedoch die einzige Antwort die sie vorerst auf diese Frage bekommen sollte.

Hamamuras Sohn würde erst auf dem Festland zu ihnen stoßen. Da hieß es dann wohl Abwarten und Tee trinken. Denn weder Sasuke noch Itachi schienen ihr die Frage genauer beantworten zu wollen.
 

„Schmeckt übrigens echt gut“, erwähnte die einzige Frau in der Runde schließlich, nachdem sie den ersten Schluck ihres Cocktails genommen hatte und verdrängte ihre Gedanken fürs erste.

„Nicht wahr? Ist eine Eigenkreation meinerseits.“

Itachi erklärte, dass er die ganzen Standardgetränke zwar durchaus trank, ihm diese aber meistens ein wenig zu süß waren. Also hatte er ein wenig rumexperimentiert und sich eine für ihn passendere Mischung zusammengebraut.

„Ja, wirklich gut“, bestätigte die Rosahaarige erneut und nahm wie zur Bestätigung noch mal einen kleinen Schluck.

„Nur an Abwechslung scheitert es“, mischte sich nun auch Sasuke in das Gespräch ein und erntete einen amüsierten Blick seines Bruders.

„Du bist wie immer äußerst charmant, Sasuke.“

Itachi klang allerdings weniger beleidigt, sondern tatsächlich eher belustigt. Scheinbar kannte er die charmante Art seines Bruders sehr gut und ignorierte diese geflissentlich.

„Aber mal was anderes: Ihr habt noch gar nicht erwähnt wie genau ihr euch kennengelernt habt“, wechselte der ältere Uchiha schließlich auch schon das Thema.
 

Die Angesprochenen stockten einen Moment. Es war sehr unwahrscheinlich, dass Mikoto ihrem ältesten Sohn nicht längst davon erzählt hatte. Immerhin war Mikoto ganz offensichtlich sehr erfreut über die Beziehung ihres Sohnes, dass es sehr nahe lag das sie Itachi sofort davon berichtet hatte.
 

„Naja…,“ begann Sakura und warf einen kurze Blick zu Sasuke rüber.

„Wir haben uns auf einer von Narutos Geburtstagsfeiern kennengelernt“, antwortete sie schließlich und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Nur gut das sie dieses kleine Detail im Kopf behalten hatte.
 

„Als ob du das nicht schon wüsstest“, murrte Sasuke und besah seinen Bruder skeptisch.

„Lass ihn doch fragen“, wandte die junge Frau ein und legte Sasuke beschwichtigend eine Hand auf den Arm.

„Spricht doch nichts dagegen es ihm persönlich zu sagen.“
 

Sasuke brummte verstimmt, hielt es aber nicht für nötig noch irgendetwas darauf zu antworten. Sollte sich Sakura doch mit den Fragen seines Bruders herumschlagen. Er würde ihm jedenfalls keine einzige Frage beantworten, schließlich kannte er die Geschichte immerhin. Seine Mutter konnte Dinge von denen sie begeistert war nie lange für sich behalten. Und ihr jüngster Sohn in einer ernsthaften Beziehung viel eindeutig in diese Kategorie. Sein Bruder wollte sie also vermutlich nur weiter aushorchen.

Itachi stellte ihnen aber kaum großartig Fragen zu ihrem ersten Treffen. Er war tatsächlich lediglich daran interessiert die Geschichte aus erster Hand zu erfahren, da er vom Hören/Sagen schon immer wenig gehalten hatte. Nicht das er seiner Mutter unterstellen würde die Geschichte ausgeschmückt zu haben. Aber sein Bruder und eine ernsthafte Beziehung? Das war schon sehr schwer zu glauben, wenn man bedachte, dass sich Sasuke noch nie gerne gebunden hatte. Fürs erste würde sich der ältere Uchiha aber mal mit ein paar harmlosen Fragen zufrieden geben. Das Thema konnte er immerhin jederzeit wieder aufnehmen, wenn sein Bruder nicht ganz so ein Miesepeter war.
 

„Und trotzdem ist es mir ein Rätsel wie du es geschafft hast diesen Charmebolzen in eine ernsthafte Beziehung zu bekommen“, wandte Itachi schließlich aber doch noch ein und besah sich seinen Bruder.

„Das wird wohl auf ewig mein Geheimnis bleiben“, antwortete die Angesprochene amüsiert.
 

Wie genau man Sasuke Uchiha in eine Beziehung bringen konnte war ihr nämlich selber ein Rätsel. Der Schwarzhaarige machte absolut nicht dein Eindruck als habe er ernsthaft Interesse daran. Und ein Mensch ließ sich bekanntermaßen schwer für etwas begeistern, dass ihn Null interessierte.

Aber wofür genau interessierte Sasuke Uchiha sich eigentlich? Wieder wurde Sakura bewusst das sie über den Mann neben sich absolut rein gar nichts wusste. Klar, Naruto hatte früher ab und an mal von ihm erzählt. Aber Naruto erzählte für gewöhnlich viel und das konnte sich beim besten Willen niemand bis ins kleinste Detail merken. Noch dazu wenn man die Personen, über die gesprochen wurde, nicht einmal persönlich kannte. Da hörte man wohl automatisch nur mit einem Ohr hin.

Möglicherweise wäre es jetzt vorteilhaft für sie hätte sie dem Blonden ein wenig genauer zugehört. Aber andererseits war es vielleicht auch ganz gut ohne irgendwelche Vorurteile an die Sache heran zu gehen.
 

„Du musst aber zugeben, dass ich wesentlich charmanter bin als mein kleiner Bruder.“
 

Itachi riss sie abermals aus ihren Gedanken und entlockte Sakura erneut ein Schmunzeln.
 

„Tut mir leid, Itachi. Diese Frage kann ich nicht beantworten ohne Partei ergreifen zu müssen.“
 

Schließlich war Sasuke doch ihr Freund, da konnte sie ja schlecht zugeben, dass Itachi durchaus Charme hatte. Allerdings selbst wenn sie unvoreingenommen an diese Überlegung heran ging, wüsste sie nicht für welchen der Beiden sie sich entscheiden würde. Klar, Itachi war eindeutig der offenere der Beiden, er hatte offenbar Humor und sah auf jeden Fall gut aus. Sie schätzte ihn tatsächlich eher als Beziehungsmenschen ein. Alles in allem wäre der große Bruder also definitiv eine sehr gute Wahl sofern man etwas Festes suchte.

Und dennoch hatte Sasuke dieses gewisse Etwas. So genau wusste sie nicht wie sie es beschreiben sollte. Aber seine verschlossene, leicht düstere Art war unheimlich sexy. Von seinem Aussehen brauchte sie gar nicht erst anzufangen. Er sah unglaublich gut aus und zu dem Leidwesen aller hier anwesenden Personen wusste er das auch. Sasuke wäre also der perfekte Liebhaber an dem man sich vermutlich niemals satt sehen konnte.

Für eine endgültige Entscheidung käme es also wohl ganz darauf was man suchte. Eine ernsthafte Beziehung oder ein heißes Abenteuer.

Sakura verwarf den Gedanken schnell wieder und nahm stattdessen einen Schluck aus ihrem Glas.

Ein Pro und Kontra der beiden Brüder würde sie jetzt sicherlich nicht abwägen, zumal sie dafür viel zu wenige Infos über die beiden hatte. Stattdessen lenkte sie das Thema eher auf Smalltalk und so verbrachten die drei die nächsten Stunden damit sich über alle möglichen Themen zu unterhalten.
 

Unter anderem hatte Sakura sich erkundigt ob die beiden Brüder denn schon effektiv im Familenunternehmen arbeiteten und wie genau das denn in Zukunft geplant wäre.

Im Großen und Ganzen brauchten die beiden eigentlich nicht wirklich selbst zu arbeiten. Die Firma lief gut, sie hatten fähige Angestellte und jeder wusste worauf es ankam. Itachi war dennoch gelegentlich im Außendienst unterwegs, besuchte Kunden, stellte Neuheiten vor und schaffte so unter Umständen den ein oder anderen Neukunden ran. Sasuke hingegen war eher bei Veranstaltungen anzutreffen. Selbstverständlich hauptsächlich ihm auferlegte Pflichtveranstaltungen. Er war einfach nicht der Typ der sich in der Öffentlichkeit gerne zur Schau stellte. Viel mehr wollte er die Firma leiten, die Arbeit allerdings eher seinen Angestellten überlassen. Wenn sein Vater ihn nicht also spontan enterbte würde er möglicherweise schon in ein paar Jahren zusammen mit seinem Bruder die Leitung der Firma unter sich haben und von seinem Chefsessel aus das Geschehen lenken. Sasuke war aber keinesfalls ein Faulpelz der sich auf den Lorbeeren seiner Vorfahren ausruhen wollte. Seine Qualitäten lagen nur eben einfach nicht im Reden schwingen. Also hatte er sich sein Studium über eher mit Führungstätigkeiten beschäftigt um später mal die Arbeit hinter den Kulissen erledigen zu können.
 

Dieses Gespräch verdeutlichte Sakura nur wieder, warum Sasuke sich auf so einem Deal überhaupt eingelassen hatte. Er hatte sein gesamtes Leben darauf hingearbeitet die Firma zu übernehmen und stand jetzt kurz davor das alles umsonst gemacht zu haben.

Natürlich entschuldigte das nicht Sasukes unbeschwertes Sexualleben. Wenn man in einer Familie wie Sasukes aufwuchs, musste man wohl in allen Dingen eine absolut weiße Weste haben. Ständig wechselnde Sexualpartner gehörten da wohl definitiv nicht dazu und schürten nur den Klatsch und Tratsch. Etwas, dass Fugaku wohl nun endgültig gegen den Strich gegangen war. Wieso sonst sollte er seinem eigenen Sohn drohen ihn zu enterben?
 

Sakura rutschte nach ihrem dritten Cocktail aber schließlich von ihrem Hocker.
 

„Genug für heute, noch einen Cocktail vertrag ich nicht“, verkündete sie und lächelten den beiden Männern entschuldigend zu.

„Die Mischung war aber nicht zu stark?“, hakte Itachi nach, der sich darüber bisher keinerlei Gedanken gemacht hatte.

„Nein, nein. Aber ich bin dieses permanente Schwanken nicht gewohnt und ich befürchte, dass ich sonst nicht mehr Heil in meiner Kabine ankomme.“
 

Gut, eigentlich musste Sakura zugeben, dass sie nicht mehr halb so viel Alkohol vertrug wie noch vor einigen Jahren. Sie war definitiv aus der Übung und in ihrem Kopf drehte sich bereits alles. Man konnte also sagen sie war beschwipst und bevor das hier noch in einem Chaos endete würde sie lieber die Reißleine ziehen.

Itachi nickte verstehend und wünschte ihr eine gute Nacht.

Sasuke hingegen erhob sich ebenfalls, vermutlich froh über diese Gelegenheit das Weite suchen zu können.
 

Sie verabschiedeten sich also von Itachi und gingen nach unten zu den Kabinen. Der ältere Uchiha Spross sah den beiden nach, bis sie aus seinem Sichtfeld verschwunden waren. Dieser Urlaub versprach auf jeden Fall noch sehr interessant zu werden. Denn auch wenn Itachi nicht halb so skeptisch und voreingenommen war wie sein Vater, hatte er irgendwie das Gefühl, dass hier etwas nicht ganz stimmte. Aber das würde er schon noch herausbekommen.
 

„Du schuldest mir übrigens noch was“, ergriff Sasuke das Wort, nachdem sie ihre Kabine erreicht hatten.

Sakura sah ihn fragend an und stoppte ihren Weg zum Badezimmer.

„Für das hier“, erklärte der Schwarzhaarige und machte eine umher deutende Bewegung mit der Hand. Er spielte also auf diesen unfreiwilligen Urlaub an.

„Ich hab mich bereits dafür entschuldigt, mehrfach.“

„Ja, und trotzdem sitz ich hier fest.“

„Ich dachte wir wären uns einig gewesen, dass das eine gute Chance ist?“

„Hn.“

„Okay okay, ich werds wieder gut machen, versprochen. Aber dafür solltest du zumindest ein bisschen deinen Beitrag leisten und nicht nur ein Gesicht wie sieben Tag Regenwetter ziehen.“
 

Sie hatte bereits ein schlechtes Gewissen, da war es wenig hilfreich, dass Sasuke bei der ersten Gelegenheit darauf herumritt. Aber was sollte sie schon machen? Sie hatte sich von Itachi hereinlegen lassen. Es war passiert und jetzt mussten sie eben versuchen das Beste daraus zu machen und genau das sollte er auch tun.
 

„Ich komm darauf zurück“, erwiderte Sasuke und ignorierte das kleine Detail, dass er seinen Beitrag dazu leisten konnte offensichtlich absichtlich. Also setzte Sakura ihren Weg ins Bad fort und schloss die Tür hinter sich.
 

Sie wusch sich kurz das Gesicht, putzte ihre Zähne und kämmte sich die langen Haare. Eigentlich absolut überflüssig, schließlich hatte sie ihre Haare den gesamten Abend zusammengebunden gehabt, aber irgendwie war ihr nach einem Moment Ruhe zumute. Einfach mal für einen kurzen Moment abschalten und vielleicht war das auch ein schwacher Versuch den Alkohol aus ihrem Kopf zu bekommen. Nicht das sie total betrunken wäre oder so, aber sie vertrug gefühlt echt gar nichts mehr. Vielleicht hätte sie doch öfters mit Naruto auf eine seiner Sauftouren gehen sollen. Dann würde sich in ihrem Kopf jetzt nicht alles drehen.

Seufzend schritt sie schließlich auf die Tür zu und stockte, als ihr der schwarze Stoff – der nach wie vor an dem Kleiderbügel hing – ins Auge stach. Vielleicht…

Sakura nahm das Kleidungsstück von dem Bügel, besah es sich von allen Seiten, hielt es sich schließlich vor den Körper und hatte binnen weniger Sekunden beschlossen das vermutlich dümmste zu tun, was sie tun konnte.

Sie legte das Kleidungsstück zur Seite, streifte sich ihr Kleid ab und zog sich schließlich auch den BH aus. Wenig später schmiegte sich der schwarze Seidenstoff, verziert mit feiner Spitze um ihren Körper. Auch wenn sie sich nicht komplett im Spiegel betrachten konnte, musste sie zugeben, dass sich der schwarze Stoff unheimlich gut anfühlte und vermutlich auch echt gut aussah.
 

Mit mehr Mut als sie eigentlich besaß öffnete sie die Tür und trat zu Sasuke ins Zimmer zurück.

Der Schwarzhaarige hob den Kopf als er die Tür aufgehen sah. Eigentlich wollte er sie fragen, ob sie vor hatte im Badezimmer zu übernachten. Bei ihrem Anblick blieb ihm die Frage allerdings im Hals stecken und stattdessen begann er sie von oben bis unten zu mustern.
 

„Was genau soll das werden?“, hakte er schließlich nach und richtete sich ein Stück auf.

„Ich dachte mir es wäre eine Verschwendung wenn es die nächsten Tage achtlos an der Tür hängt und vielleicht vergisst du dann zumindest für eine Weile dass du unfreiwillig hier bist?“

Sakura drehte sich einmal im Kreis und präsentierte somit den doch recht kurzen Stoff.

„Und, was sagst du?“
 

Sasuke konnte gar nicht anders als sie erneut zu mustern. Sie hatte das Kleidungsstück an das er höchst persönlich ausgesucht hatte und er musste zugeben dass es an ihr noch besser aussah als im Laden. Wieder mal konnte er sich für seinen guten Geschmack nur selbst loben. Der dünne Stoff ließ verdammt viel Raum für Fantasien.
 

„Das kommt ganz drauf an.“

„Worauf?“

„Was dir sonst noch so vorschwebt.“
 

Sakura musste schmunzeln, ihr war definitiv klar worauf er da anspielte und doch war sie gewillt dieses Spielchen noch ein wenig weiter zu spielen.
 

„Du wolltest doch das ich Wiedergutmachung leiste“, erwähnte sie wie nebenbei, blieb zunächst auf der Stelle stehen und schritt schließlich an ihn heran.
 

„Wenn du deine miese Laune die nächsten Tage ein wenig zurück schraubst und zumindest versuchst dir etwas mehr Mühe zu geben, bekommst du das vielleicht noch öfters zu Gesicht.“
 

„Was sagt dir, dass ich das möchte?“

„Dein Blick. Wenn ich das richtig sehe, würdest du mir das Kleidungsstück am liebsten vom Leib reißen.“
 

Sie tippte Sasuke beinahe schon mahnend mit dem Zeigefinger gegen die Brust, befand sich einen Augenaufschlag später aber schon liegend auf dem Bett, Sasuke über sie gebeugt.
 

„Du hast bisher verschwiegen wie verschlagen du sein kannst.“

Sasukes Stimme klang keinesfalls verärgert, eher belustigt und ganz offensichtlich war er nicht gewillt sich jetzt einfach neben sie zu legen.

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, sie hätte wissen müssen, dass sich ein Mann wie Sasuke nicht mit angucken zufrieden geben würde. Und zu ihrem Leidwesen musste sie gestehen, dass sich in ihrem Körper ein sehr angenehmes Kribbeln ausbreitete. Verdammt, sie war nur eine Millisekunde davon entfernt seinem Vorhaben nachzugeben.
 

Zu ihrem Glück – und seinem Bedauern – klopfte es allerdings an der Tür und Sasuke rollte sich missmutig von ihr runter, während Sakura sich ein kleines Stück aufrichtete und die Decke ein Stück über sich zog.
 

„Oh, entschuldigt. Ich wusste nicht, dass ihr schon im Bett seid.“
 

Mikoto hatte das Licht vom Flur aus gesehen. Da sie den gesamten Tag mit Fugaku unterwegs gewesen war, hatte sie bisher keine Zeit gefunden mit ihren Söhnen zu sprechen.
 

„Ich wollte euch nur kurz mitteilen, dass wir morgen schon von Bord gehen. Die Termine deines Vaters haben sich ein wenig verschoben. Wir werden also ohne weitere Zwischenstopps bis zu unserem Ziel fahren und dann das Hotel beziehen. Packt morgen früh am besten direkt eure Sachen. Wir sollten bis mittags schon im Hotel sein.“
 

„Geht klar“, nickte Sasuke und konnte ein missmutiges Brummen gerade noch unterdrücken.

Er liebte seine Mutter, aber jetzt gerade hätte sie keinen ungünstigeren Zeitpunkt erwischen können.
 

„Dann stör ich euch mal nicht weiter. Gute Nacht.“

Mikoto hatte verstanden das sie offensichtlich gerade ziemlich störte. Vielleicht auch, weil Sakura um die Nasenspitze tatsächlich ziemlich rot war und Sasuke ein wenig missmutig drein blickte.
 

„Gute Nacht“, presste Sakura irgendwie heraus, schlüpfte richtig unter die Decke und zog sich eben diese bis zur Nasenspitze nach oben.

Da hatte Mikoto sie wohl gerade vor einer ziemlichen Dummheit bewahrt. Mit Sasuke zu schlafen würde ihre Situation definitiv nicht verbessern. Eher im Gegenteil, es würde ihre Situation vermutlich nur noch verkomplizieren und sie war sich beim besten Willen nicht sicher, ob sie ihn von sich geschoben oder das Ganze zugelassen hätte. Mikotos Auftauchen war also die Rettung in der Not gewesen.
 

Nachdem seine Mutter die Tür wieder geschlossen hatte ließ sich Sasuke stöhnend in die Kissen fallen.

Der Moment war definitiv verflogen und dabei hätte dieser Zwangsurlaub tatsächlich endlich mal eine angenehme Wendung nehmen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Stevy
2023-12-02T14:53:13+00:00 02.12.2023 15:53
Hallooooo? Ich will mehr gaaaaaaaanz viel mehr.
Was ich hier ganz toll finde ist, das wir keine mauerblümchen sakura bekommen haben. Und das wir auch nicht den ewigen stress mit ino oder karin haben. Der ganze Nervenkitzel besteht aus fugaku und itachi und das ist dir ganz hervorragend gelungen. Deswegen... schreib weiter oder such die Reste auf deinem pc oder was auch immer 😍
Von:  SakurA38
2020-02-19T05:03:18+00:00 19.02.2020 06:03
Die geschichte bekommt ja eine interessante Wendung :D bin gespannt wie es weiter geht :)
Von:  Calista259
2020-02-06T11:43:50+00:00 06.02.2020 12:43
Na jetzt fängt es ja an richtig spannend zu werden. Bin ja gespannt was noch alles bei diesem Urlaub passiert und was der Sohn, von dem Geschäftspartner, für einer ist. Deine ff ist wirklich toll, sie ist angenehm und flüssig zu lesen und ich mag deinen schreibstyl echt gerne. Dann bin ich mal gespannt wie es weiter geht. Bis zum nächsten Kapitel ^.^

Gruß
Black-hina


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