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What Hurts The Most

NaruSasu | NaruHina
von

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Geständnisse

„Komm schon, Yoshi, komm schon!“ Naruto beugte sich näher zum Bildschirm seines Nintendo DS Lite, die Zunge zwischen den Lippen hervor lugend und den Daumen so feste auf den A-Knopf des Handhelds gedrückt, dass es bereits wehtat. Doch es hatte keinen Sinn. Sasuke und Knochentrocken hatten so einen großen Vorsprung, dass er sie nicht mehr einholen konnte.

 

„Gewonnen.“ Sasuke schmunzelte arrogant, als sein Charakter durch die Ziellinie schoss und legte den DS dann in seinen Schoß. „Du bist so schlecht in Mario Kart, dass ich mich fast schon für dich schäme.“

 

„Ich bin nicht schlecht!“, fuhr Naruto ihn an, als er als Viertplatzierter ankam. „Ich komm nur mit der Strecke nicht klar! Ich verfahr mich immer bei diesem Heckenlabyrinth, ey!“ Knurrend schmiss er seinen DS aufs Bett. „Scheiß Peachs Schlossgarten, echt.“

 

„Das hast du beim Regenbogen-Boulevard auch gesagt“, erinnerte ihn Sasuke daran.

 

„Ja! Das sind auch die einzigen zwei Strecken, wo ich wirklich scheiße bin!“ Seufzend sprang Naruto auf und streckte sich leicht. „Ich mein, die anderen Rennen waren ausgeglichen, das kannst du nicht bestreiten. Ich hab dich sogar das ein oder andere Mal geschlagen.“

 

„Anfängerglück“, meinte Sasuke unbeeindruckt und winkte mit der Hand ab, „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, wie du sicherlich weißt.“

 

„Anfänger!“ Beleidigt blies Naruto die Augen auf. „Ich spiel schon seit über zehn Jahren Mario Kart, okay?!“ Anklagend zeigte er mit dem Finger auf ihn. „Also bezeichne mich nicht als Anfänger!“

 

Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich spiel schon seit 13 Jahren“, erwiderte er amüsiert.

 

„Ach, fick dich doch.“ Naruto zeigte ihm den Mittelfinger und ging dann zum Balkon, um heraus sehen zu können. „Ich find den Ausblick von deinem Hotelzimmer viel schöner“, gab er neidisch zu, „Ich guck direkt auf die Straße aber du hast eine schöne Landschaft.“

 

„Tja.“ Sasuke stand nun ebenfalls auf und ging zur Minibar, um sich eine Cola herauszuholen.

 

Naruto beobachtete ihn dabei. „Weißt du, wie teuer die Minibar ist?“, fragte er ihn, während Sasuke einen Schluck aus der Flasche nahm, „Warum kaufst du dir nicht etwas beim Supermarkt nebenan? So mach ich das auch immer.“

 

„Ich hab genug Geld, ich kann mir das leisten“, erwiderte Sasuke, die Flasche immer noch gegen seine Lippen gepresst. Er nahm noch einen Schluck und stellte sie dann auf den Schreibtisch.

 

Naruto sah wieder heraus. Es war bereits Abend, die Sterne leuchteten am Himmel und er würde schätzen, dass es um die dreiundzwanzig Uhr war. Heute hatten sie sich einen faulen Tag gemacht. Naruto hatte nach dem Aufwachen einen ziemlichen Kater und einen gewaltigen Brummschädel gehabt, weswegen sie beschlossen hatten, im Hotel zu bleiben und dieses zu erkunden. Sie hatten sich gemeinsam den Kiosk angesehen, hatten am Nachmittag zusammen Kaffee in der Bar getrunken und hatten dann schließlich einige Stunden im Internetcafé des Hotels verbracht.

 

Es war also kein aufregender Tag gewesen, aber das hieß nicht, dass er nicht dennoch spaßig war. Sie hatten einige Browsergames auf den Computern gespielt, Naruto hatte mit Kiba gechattet und dann hatte er Sasuke noch seinen Lieblingsporno gezeigt.

 

„Hey“, meinte Naruto, nachdem er einige Minuten schweigend am Balkon gestanden hatte und drehte sich um, um Sasuke ins Gesicht sehen zu können, „Wollen wir nochmal in den MacArthur Park gehen?“

 

„Jetzt?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme. „Falls es dir nicht aufgefallen ist, es ist wieder spät abends. Wie letztes Mal.“

 

„Weiß ich doch.“ Naruto grinste ihn an und schloss die Balkontür hinter sich, nachdem er wieder eingetreten war. „Genau deswegen will ich ja noch einmal hin. Ich fand es letztes Mal cool, als es so dunkel war und alles. Die Atmosphäre hat mir gefallen.“

 

Sasuke summte leise und setzte sich auf sein Bett, um in seine Vans zu schlüpfen. „Gehen nicht eigentlich nur alte Leute gerne in den Park?“, fragte er nach.

 

„Hallo?!“ Naruto warf ihm einen bösen Blick zu und zog sich dann ebenfalls die Schuhe an. „Ich bin doch kein alter Opa oder so! Ich bin in der Blüte meines Lebens, wie ein Freund von mir sagen würde! Außerdem… Bist du nicht viel älter als ich?“

 

„Viel nicht“, verbesserte Sasuke ihn und stand auf, „Nur drei Jahre und das würde ich nun wirklich nicht als viel bezeichnen.“

 

„Drei Jahre, hah!“ Naruto lachte auf. „Wenn ich ein Opa bin, was bist du denn dann? Halbtot? Ein Zombie? Oh mein Gott…“ Er riss die blauen Augen auf, als ihm plötzlich etwas bewusst wurde. „Du bist ein Zombie, oder, Sasuke?!“

 

„Idiot.“ Sasuke schlug ihm auf den Hinterkopf und öffnete dann die Tür, um in den Gang hinausgehen zu können. „Und jetzt komm, du wolltest doch raus.“

 

„Du bist so etwas von ein Zombie!“, plapperte der Blonde weiter vor sich hin, während sie sich auf den Weg zum Aufzug machten. „Oh Gott, jetzt macht das alles erst Sinn! Du bist so arschblass und deine Hände sind immer eiskalt! Als wenn deine Finger abgestorben wären!“ Er griff nach Sasukes Hand, nachdem dieser auf den Liftknopf gedrückt hatte. „Da!“ Naruto quetschte seine Hand leicht. „Schon wieder so kalt!“

 

„Ich hab Durchblutungsstörungen“, sagte Sasuke und riss seine Hand aus Narutos, als sich die Türen des Aufzugs öffneten. „Aber deine Zombietheorie ist durchaus amüsant, also erzähl ruhig weiter und mach dich noch mehr zum Affen.“

 

„Das war bereits meine fertige Theorie.“ Naruto kratzte sich am Kopf. „Ich hab erklärt, warum du ein Zombie bist. Krieg ich jetzt nicht einen Preis oder eine Belohnung, weil ich dein Geheimnis entdeckt habe?“

 

„Ich kann dich gerne beißen und dein Blut trinken“, schlug Sasuke schulterzuckend vor, ein Schmunzeln auf den Lippen.

 

„Vampir!“, brüllte Naruto auf einmal. In diesem Moment öffneten sich die Türen des Aufzugs und die Leute warfen ihm einen komischen Blick zu, doch er ignorierte sie, als er mit Sasuke ins Foyer hinaus trat. „Du bist kein Zombie, sondern ein Vampir! Das würde auch Sinn ergeben, weil du so kalt bist und blass!“

 

„Vampire können nicht ins Tageslicht“, erinnerte ihn Sasuke daran, „Wie erklärst du dir dann, dass ich nicht verbrannt bin, während ich in den letzten Tagen immer mit dir draußen war?“

 

„Öh… Huh.“ Nachdenklich kratzte sich Naruto am Hinterkopf. „Keine Ahnung, vielleicht gibt es ja so eine Art Sonnencreme für Vampire?“ Sasuke schnaubte. „Oder… Kann Edward nicht auch ins Tageslicht gehen oder so?“

 

„Ich glitzere aber leider nicht, wenn die Sonne auf mich scheint“, meinte Sasuke, die Hände in der Hosentasche vergraben.

 

„Stimmt.“ Naruto zog einen Schmollmund. „Wie uncool. Ich mein, wäre es nicht lustig, wenn ein schwuler Vampir wie du glitzern würde?“ Er musste lachen bei der Vorstellung.

 

Sasuke rollte mit den Augen, ein Schmunzeln auf den Lippen. „Du bist wirklich ein Idiot.“

 

Die restlichen Minuten unterhielten sie sich darüber, ob Werwölfe oder Vampire besser waren und warum, bis sie schließlich in den MacArthur Park eintraten. Er war genauso leer, wie bei ihrem ersten Besuch und sah auch immer noch so schön aus. Naruto musste sich daran zurück erinnern, wie er und Sasuke im Gras gelegen und Sterne betrachtet hatten, und lächelte.

 

„Meinst du, die Hunde sind wieder da?“, fragte er nach, während sie sich auf die Holzbrücke zubewegten. „Oder dass die Welpen schon geboren sind?“

 

„Ah“, sagte Sasuke langsam, „Deswegen wolltest du also wieder hierhin kommen. Du wolltest Hunde beim Ficken beobachten.“

 

„Ugh, nein!“ Naruto verzog angewidert das Gesicht und boxte seinen Freund dann leicht. „Was ist mit den Welpen?“

 

„Naruto, wir haben die Hunde vor zwei Tagen gesehen.“ Sasuke warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „So schnell sind die Welpen nicht auf der Welt.“

 

„Schade.“ Naruto schob die Unterlippe hervor, als sie die alte Holzbrücke betraten und diese unter ihren Füßen leicht knarzte. „Ich liebe Welpen, die sind so süß! Ich hätte die gerne gestreichelt…“

 

„Hier in der Nähe ist ein Streichelzoo“, meinte Sasuke trocken, „Wenn du also in den nächsten Tagen hinwillst…“ Er schmunzelte.

 

„Vielleicht will ich da wirklich hin.“ Naruto grinste und betrachtete dann die Ritzereien auf dem Holz. „So, mal sehen, ob sich in den letzten Tagen etwas geändert hat und ob es ein neues Traumpaar gibt.“ Er ließ seine Augen über das Holz gleiten, aber er konnte keine neuen Einkerbungen sehen. Doch stattdessen fiel ihm etwas anderes auf. Etwas Dramatisches.

 

„Oh. Mein. Gott!“ Naruto schlug mit der Faust auf den Balken, die Augen groß. „Sasuke! Sieh dir das an!“

 

„Was?“ Desinteressiert stellte sich Sasuke neben ihn. „Was ist?“

 

„Da!“ Naruto deutete auf ein großes Herz, in welchem zwei Namen geschrieben waren. „Das Herz! Es ist durchgestrichen, das war es vor ein paar Tagen noch nicht.“

 

„Oh nein, ein weiteres Paar hat sich getrennt“, meinte Sasuke sarkastisch, „Was für ein Weltuntergang. Ich hab gerade meine ganze Hoffnung in die große Liebe verloren.“

 

„Das ist nicht irgendein Paar, du Bastard, das sind Jessie und James!“ Naruto tippte mit dem Finger auf die Namen Jessica und James. „Ich glaub es nicht… Jessie und James… James und Jessie…“ Niedergeschlagen ließ er den Kopf hängen. „Das ist ein sehr trauriger Tag für die Menschheit und für die Liebe.“

 

„Sehr“, stimmte Sasuke zu und trat einen Kieselstein in den Teich, „Ich glaub, ich ertränk mich jetzt. Ich halt das Elend nicht mehr aus.“

 

„Ich mach mit.“ Naruto schüttelte den Kopf, bevor er die Arme hinter diesem verschränkte. „Oh Mann, aber es ist schon komisch, oder? Ich mein, wir sehen die Ritzerei gerade erst und nach ein paar Tagen ist sie durchgestrichen.“

 

„Hn.“ Sasuke zuckte mit den Schultern, den Blick auf die ruhige Wasseroberfläche gerichtet. „Wirst du jetzt einen Stein werfen?“, fragte er ihn, „Aus Kummer?“

 

„Mh, nö.“ Naruto lehnte sich mit der Hüfte leicht gegen die Brücke. „Ich hab diesmal nichts zum Reinwerfen.“

 

„Nein?“, fragte Sasuke überrascht nach, „Keine Sorgen, keinen Kummer?“

 

„Nope“, erwiderte Naruto kopfschüttelnd. „Im Moment geht’s mir gut. Wirklich, wirklich verdammt gut. So gut, wie schon lange nicht mehr.“ Er lächelte Sasuke an.

 

„Hn“, grunzte dieser und ging dann von der Brücke, um sich ins Gras setzen zu können. An derselben Stelle, wo sie letztes Mal gesessen hatten, fiel Naruto auf. Er setzte sich neben seinen Freund im Schneidersitz hin und blickte dann in den Himmel.

 

Für eine Weile herrschte Stille, sie genossen beide die angenehme Luft und die warme Präsenz des anderen. Doch dann fing Naruto an zu zappeln. Er wurde ungeduldig, da ihm seit gestern Abend immer noch die eine Frage auf der Zunge brannte und er endlich eine Antwort wissen wollte.

 

„Hey“, meinte er in die Stille, die Stimme leise, „… Wie oft nimmst du Drogen, Sasuke?“

 

Der Dunkelhaarige seufzte. „Ich wusste, dass die Frage kommen würde.“ Er presste die Lippen zusammen. „Ich nehme sie sehr unregelmäßig. Mal zweimal im Monat, manchmal auch einen ganzen Monat lang gar nicht. Ich nehm sie nur, wenn ich sie brauche.“

 

„Ah.“ Naruto runzelte die Stirn. „Und wann brauchst du sie?“, wollte er wissen, während er anfing, ein paar Grashalme aus dem Boden zu zupfen.

 

Sasuke schwieg sehr, sehr lange. So lange sogar, dass Naruto dachte, er würde die Frage nicht beantworten, doch dann öffnete er den Mund und fing tatsächlich an zu reden: „Wenn mir alles zu viel wird. Wenn die Last, die ich auf meinen Schultern trage zu schwer wird und ich einfach etwas machen muss, um nicht verrückt zu werden.“

 

Naruto nickte langsam. „Also du nimmst die Drogen, wenn du dich überfordert fühlst?“

 

„Ja“, bestätigte Sasuke, „Sie helfen mir dabei, mich zu entspannen und ich kann damit für einen Moment dem Alltag entfliehen. Es ist nie lange, aber lange genug für mich, um meinen Verstand zu behalten.“

 

„Was nimmst du alles an Drogen?“, wollte Naruto wissen, „Nur Joints?“

 

„Nur Joints.“ Sasuke nickte. „Ab und an trinke ich natürlich auch einmal Alkohol, aber er konnte mir nie wirklich dabei helfen, mich zu entspannen und loszulassen, deswegen trinke ich ihn nur in Maßen und nie mit dem Hintergedanken, mich zu besaufen und zu vergessen.“

 

Als Naruto keine Grashalme mehr zwischen seinen Fingern spüren konnte, guckte er nach unten. Er hatte eine kahle Stelle in die Wiese gerupft. „Wie lange rauchst du schon Joints, Sasuke?“

 

„Weiß ich nicht mehr genau, seit einigen Jahren.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich hab damit als Teenager angefangen, ich war damals siebzehn oder achtzehn, so um den Dreh herum.“

 

Naruto summte leise. „Das ist ziemlich lange… Würdest du sagen, dass du süchtig bist? Brauchst du die Drogen?“

 

„Ich bin nicht süchtig.“ Sasuke presste die Lippen zusammen, den Blick nach geradeaus ins Nichts gerichtet. „Aber ich brauche sie. Ich könnte jeden Moment aufhören, aber ich will es nicht.“

 

„Wieso?!“ Naruto verlor langsam aber sicher die Beherrschung und sah seinen Freund mit gefletschten Zähnen an. „Warum brauchst du die verfickten Drogen?! Weißt du nicht, dass sie alles nur viel schlimmer machen, du Arschloch?!“

 

„Ich sagte doch, dass sie mich beruhigen.“ Sasuke spannte den Kiefer an. „Ich brauche einfach etwas, was mich ab und an aus dem Alltag holt.“

 

„Aber dafür braucht man doch keine Drogen!“, brüllte Naruto ihn an. „Such dir etwas anderes, du Penner! Es gibt so viele Dinge, die man tun könnte, du musst nicht auf Drogen zurückgreifen!“

 

„Du hast doch keine Ahnung!“, erwiderte Sasuke mit einem Zischen und verengte die Augen zu Schlitzen. „Du weißt gar nicht, wie es ist, ein Uchiha zu sein! Der ständige Druck, den man verspürt, um perfekt zu sein, der Beste zu sein! Alles tun zu müssen, nur damit der Vater stolz ist, auch wenn man dafür seine eigene Zukunft und sein eigenes Glück opfern muss!“

 

Er verzog angewidert das Gesicht und spuckte auf den Boden. „Ich verachte meinen Vater. Der Mann widert mich an. Ich hasse ihn dafür, wie er meine Mutter behandelt. Nämlich wie den letzten Dreck! Und ich hasse ihn dafür, weil er mich immer ignoriert hat und nie als seinen Sohn angesehen hat und es nun nur gezwungenermaßen tut! Immer nur Itachi hier und Itachi da und oh, Itachi ist da der große Stolz der Familie, er ist ein Wunderkind! Und jetzt, wo Itachi abgehauen ist, liegt die ganze Last auf mir! Ich werde für Itachis Tun angeschrien, ich werde für ihn bestraft!“

 

„Itachi…?“, fragte Naruto leise nach, „Ist das dein Bruder…?“ Er erinnerte sich an das Gespräch, was sie in der Umkleide im Victoria’s Secret Laden geführt hatten und wie Sasuke da von einem Bruder erzählt hatte, der für ihn gestorben war.

 

„Genau.“ Sasuke knirschte mit den Zähnen, die Hände zu Fäusten geballt. „Ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr, ich wünschte, er wäre tot. Aber den Gefallen würde er mir natürlich nicht tun. Er liebt es ja schließlich, mich zu quälen.“ Ein bitteres Lächeln huschte über seine Lippen. „Itachi wusste, dass ich nie Anwalt werden wollte und dass ich die Kanzlei unseres Vaters nie weiterführen wollte. Er hatte mir immer und immer wieder gesagt, dass ich mir deswegen keine Sorgen machen sollte. Er wäre ja der älteste Sohn, er wäre das verdammte Genie, also würde er die Kanzlei übernehmen und ich dürfte später einmal den Beruf ausüben, den ich wirklich wollte.“

 

Er schnaubte. „Doch dann ist er abgehauen, wie das erbärmliche Stück Dreck, das er ist. Ganz plötzlich und über Nacht war er plötzlich verschwunden. Er hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen. Einen Abschiedsbrief mit einem einzigen Satz: ‚Ich schäme mich, ein Mitglied dieses verabscheuungswürdigen Clans zu sein. ‘“

 

„Wow…“ Naruto riss die Augen auf. „Das ist ziemlich… hart.“

 

Sasuke krallte die Finger in seine Hose. „Meine Mutter hat seit jenem Tag vor sechs Jahren jeden Tag geweint. Itachi hat ihr das Herz gebrochen und sie leidet immer noch daran. Bei meinem Vater war es anders. Er war nie traurig geworden, er hatte keine Träne übrig für ihn, stattdessen war er wütend geworden. Er hat gesagt, dass Itachi nicht mehr sein Sohn ist und dass diese Ratte für ihn gestorben wäre und dass nun ich derjenige sein würde, der seine Kanzlei übernehmen sollte. Aber er war nicht zufrieden mit mir. Denn ich war kein Genie wie Itachi. Ich hab keine A+ in Klausuren geschrieben, sondern nur A oder ab und an mal ein B+ in den Fächern, die mir nicht ganz so lagen. Aber das war ihm nicht genug, noch lange nicht.“

 

„Das… Wow…“ Naruto starrte ihn fassungslos an. „Sorry, aber dein Alter ist wirklich ein Arschloch. Jeder andere Vater würde sich freuen, wenn sein Kind mit solchen Noten nachhause gekommen wäre! Verdammt, Jiraiya hätte eine Party geschmissen, wenn ich jemals mit einem B+ nachhause gekommen wäre!“ Er schüttelte den Kopf.

 

Sasuke lachte bitter auf. „Er ist ein Arschloch“, knurrte er, „Seitdem uns Itachi verlassen hat, hat er mich und meine Mutter nur noch wie Dreck behandelt. Ich kann seinen Zorn ertragen, aber meine Mutter… Es bringt sie um, erst die Sache mit Itachi und dann noch die plötzliche Wandlung meines Vaters. Sie kann einfach nicht mehr, aber sie ist auch zu schwach, um sich von ihm zu trennen, egal, wie schlecht er sie auch behandelt. Sie hat immer noch die Hoffnung, dass mein Bruder wieder zu uns zurück kommen wird und dann alles wieder so wird, wie es vorher war.“

 

Der Dunkelhaarige seufzte und rieb sich über die Stirn. Erst jetzt fiel Naruto auf, wie müde und alt sein Gesicht doch gerade wirkte. Das komplette Gegenteil von gestern. Er sah aus wie Mitte dreißig und nicht wie Mitte zwanzig. „Ich werde meinem Bruder nie verzeihen können, nie. Er ruft mich immer noch an und schickt mir Nachrichten, doch ich lösche alles, ohne sie je gelesen zu haben. Ein paar Wochen nach seinem Verschwinden hatte er mich das erste Mal angerufen.“

 

Sasuke spielte mit dem Saum seiner Hose und er wirkte so verzweifelt, so einsam, so… verletzt, dass Naruto ihm einfach etwas Halt geben musste, indem er ihm eine Hand auf die Schulter legte und diese leicht massierte. Er konnte spüren, wie sich Sasuke im ersten Moment verkrampfte, doch er bewegte sich nicht weg oder schubste Naruto von sich, also beschloss dieser, seine Hand dort ruhen zu lassen.

 

„Angerufen?“, fragte er leise nach, „Was wollte er?“

 

„Er wollte mir sagen, was sein wirklicher Grund für sein Verschwinden war und was für ein widerlicher Clan die Uchihas doch waren.“ Sasuke schnaubte. „Ich hab ihm nicht zugehört. Ich hab ihm gesagt, er soll wieder nachhause kommen, weil er Mutter das Herz bricht und hab dann aufgelegt. Er hat mich danach noch sehr oft auf dem Handy angerufen, aber ich bin nie dran gegangen.“

 

Naruto presste die Lippen zusammen. „Willst du nicht wissen, wieso er wirklich abgehauen ist?“, fragte er. Seine Hand wanderte langsam tiefer und massierte nun Sasukes Rücken.

 

„Nein“, war Sasukes Antwort. Er schüttelte mit dem Kopf. „Ich bin nicht dumm, Naruto. Ich bin vielleicht nicht so ein Wunderkind wie er es war, aber ich weiß sehr wohl, dass unser Clan Dreck am Stecken hat. Besonders mein Vater und mein Onkel Madara. Sie waren in illegale Geschäfte verwickelt und sind es auch immer noch und ich muss in ihre Fußstapfen treten.“ Er drehte den Kopf zur Seite. „Ich hasse mein Studium, ich hasse Jura! Ich wollte nie Anwalt werden, aber jetzt habe ich keine andere Wahl. Auch, wenn der Uchiha Clan nicht der ist, für den ich ihn lange gehalten habe, aber ich habe keine andere Wahl. Ich muss die Kanzlei meines Vaters übernehmen und das Erbe der Uchihas weiterführen.“

 

„Das stimmt nicht, Sasuke.“ Naruto sah ihn an. Das Mondlicht reflektierte in seinen meerblauen Augen, während er mit der Hand langsam nach oben strich, bis er mit den Fingerspitzen sanft Sasukes Kopfhaut massieren konnte. „Man hat immer eine Wahl und niemand kann dich dazu zwingen, Anwalt zu werden, wenn du das nicht tun willst.“

 

„Nein, Naruto, ich hab keine Wahl!“ Sasuke schubste ihn von sich, die Haltung plötzlich wieder angespannt und steif. „Du weißt nicht, wie das ist, wenn du ein Mitglied des Uchiha Clans bist und die ganze Welt auf dich herab sieht! Ich muss die Kanzlei weiterleiten, ich muss! Itachi ist ja abgehauen wie der Feigling, der er ist, also liegt die ganze Last nun auf meinen Schultern!“

 

Er atmete schwer, seine Brust hob und senkte sich hektisch und dann schloss er wieder die Augen. „Wie auch immer“, murrte er nach einigen Sekunden und zwickte sich ins Nasenbein.

 

Naruto betrachtete ihn lange und gluckste dann. „Heh“, machte er leise, die Miene traurig. „Ich schätze, dann bin ich nicht der einzige, der Probleme mit seiner Familie hat, denn weißt du was, Sasuke?“ Er sah seinen Freund nicht an und starrte stattdessen auf seinen Schoß, in den er seine Hände gelegt hatte. „Du hast Recht. Ich hab keine Ahnung, da ich nicht weiß, wie es ist, eine Familie zu haben.“ Ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen. „Ich kenn meine Familie nämlich gar nicht.“

 

Sasuke sah ihn überrascht an. „Was soll das heißen?“, fragte er nach, „Ich dachte, du hast einen Onkel und eine Tante?“

 

„Hab ich auch“, bestätigte Naruto und fing an, sich hin und her zu schaukeln. „Aber sie sind nicht blutsverwandt mit mir, sie haben mich adoptiert.“

 

„Oh“, sagte Sasuke, die Lippen zusammengepresst, „Das wusste ich nicht.“

 

„Das wissen die wenigsten.“ Naruto grinste ihn an und ließ sich dann mit einem Seufzen nach hinten ins Gras fallen, die Arme ausgebreitet und die Augen auf den Sternenhimmel gerichtet. „Ich bin mit drei Jahren ausgesetzt worden, an einem Spielplatz. Jiraiya und Tsunade hatten mich gefunden. Sie hatten mich gefragt, wo meine Mutter sei und ich hab irgendwie gesagt, sie hätte mir befohlen, hier auf sie zu warten.“ Er zuckte leicht mit den Schultern. „Ich kann mich daran ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, ich war zu jung. Ich kann mich ja nicht einmal an meine Eltern erinnern!“

 

Er lachte, doch seine Stimme klang hohl. „Nichts, ich weiß absolut nichts mehr über sie. Nicht, wie sie aussahen. Nicht, wie sie hießen. Ich konnte Jiraiya und Tsunade damals noch nicht einmal sagen, wo ich gewohnt habe!“ Er schnaubte. „Sie haben mich dann mit zu sich nachhause genommen und haben die Polizei gerufen. Sie haben eine Vermisstenanzeige aufgegeben und haben gefragt, ob sich Eltern gemeldet hätten, die ihr Kind vermissen, aber nichts. Die Fahndung ging wochenlang, doch es hatte sich nie jemand gemeldet, also hatten die Zwei beschlossen, mich zu adoptieren.“

 

Bei der Erinnerung daran musste Naruto lächeln und diesmal war es sogar eins, was vom Herzen kam. „Tsunade hat gesagt, ich wäre ein Engel, das weiß ich noch ganz genau. Ein Engel, den Gott ihnen geschickt hatte. Sie und Jiraiya wollten nämlich schon ewig ein Kind haben, aber es hatte nie funktioniert und bevor sie sich Gedanken über eine Adoption machen konnten, war ich plötzlich da gewesen.“

 

Naruto gluckste leise. „Inzwischen nennt sie mich aber nicht mehr Engel, sondern Balg oder so etwas, aber ich kann in ihren Augen die Zuneigung sehen, wenn sie das sagt, deswegen ist das schon okay.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich nenn sie ja auch Baa-chan, obwohl sie dies über alles hasst.“

 

„Wenn sie dich adoptiert haben“, fragte Sasuke langsam nach, „Wieso nennst du sie dann nicht Vater und Mutter?“

 

„Naja, sie sind ja nicht meine Eltern.“ Naruto grinste schief. „Das weiß ich und das wissen sie auch, also haben wir uns für etwas anderes entschieden. Ich wollte sie zuerst Oma und Opa nennen, weil sie schon so alt sind, aber da hat Tsunade am Rad gedreht.“ Er musste lachen. „Sie hasst es, wenn man sie alt nennt, also haben wir uns dann für Onkel und Tante entschieden.“

 

Sasuke nickte langsam. „Und deine Eltern sind nie gefunden worden?“

 

„Nein.“ Naruto presste die Lippen zusammen. „Nie. Es sind sogar die Eltern gefragt worden, die am Tag meiner Aussetzung am Spielplatz gewesen waren, doch niemandem war ich oder meine Eltern aufgefallen.“ Er kratzte sich am Kopf und schloss dann langsam die Augen, die Hände auf dem Bauch verschränkt. „Obwohl das seltsam ist. Ich mein, guck dir die Narben in meinem Gesicht an! Jemand mit so etwas muss doch auffallen!“

 

Er hob eine Hand und rieb über die feinen Narben auf seinen Wangen. „Weißt du, ich frag mich oft, wieso ich ausgesetzt worden bin. Haben mich meine Eltern nicht geliebt? War ich nicht so, wie sie es sich gewünscht haben? Hab ich sie vielleicht sogar enttäuscht? Wer weiß.“ Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht war es ja sogar wegen der Narben. Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern, wie ich sie bekommen habe und der Arzt, der sie sich angeguckt hat, hat auch gesagt, dass es keine frischen Narben waren.“

 

Naruto lachte bitter. „Vielleicht bin ich ja ein Monster, deswegen diese verfluchten Narben. Dann kann ich es meinen Eltern aber nicht übel nehmen, dass sie mich ausgesetzt haben. Wer will schon ein Monster als Sohn haben?“

 

Der Blonde konnte hören, wie sich Sasuke bewegte und dann spürte er plötzlich eine kalte Hand auf der Wange. Er zog scharf die Luft ein und erstarrte. Sasukes Fingerspitzen fingen an, sanft über die Narben zu streichen und Naruto biss sich auf die Unterlippe. Das Herz schlug ihm auf einmal bis zum Hals.

 

Niemand fasste seine Narben oder seine Wange an, niemand. Nicht seine Freunde, nicht Hinata und auch keiner seiner Expartner. Alle ekelten sich davor. Niemand sprach es je laut aus, aber Naruto konnte es in ihren Augen ablesen. Er konnte sie aber auch verstehen, er machte ihnen da keine Vorwürfe. Er sah sich schließlich jeden Tag im Spiegel und wusste, wie widerwärtig die Narben aussahen.

 

„Sie sind ziemlich dünn“, murmelte Sasuke leise und Naruto konnte seinen Atem in seinem Gesicht spüren. „Nicht tief und penibel symmetrisch angeordnet. Es ist wirklich seltsam.“

 

„Hab ich ja gesagt.“ Naruto lachte atemlos. Die Finger strichen weiter über sein Gesicht und erkundeten seine Narbe so ungewohnt sanft, dass ihm warm wurde. Hitze breitete sich in seinem Körper aus und versammelte sich schließlich in seinem Bauch, wo er ein angenehmes Kribbeln vernehmen konnte.

 

Sasuke hob die Hand, um nun auch seine linke Wange mit den Fingern erkunden zu können, doch Naruto hielt sein Handgelenk fest, bevor er seine Haut berühren konnte. „Du musst sie nicht anfassen“, sagte er leise, „Sie sind eklig.“

 

„Sie sind nicht eklig, Naruto.“

 

Naruto erstarrte bei diesen Worten. Sie hörten sich so ehrlich an und vertrauenswürdig, so… ehrfürchtig sogar. Fast so, als würde Sasuke sie wirklich nicht eklig finden, aber das konnte doch nicht sein… Niemand fand diese Narben schön, niemand.

 

Ganz, ganz langsam öffnete Naruto die Augen und blickte in schwarze. Er konnte die Sterne in ihnen funkeln sehen, Sterne und Emotionen, die er nicht deuten konnte. Deuten wollte. Es war überwältigend und erdrückend. Es war zu viel auf einmal und Naruto spürte, wie sich seine Atmung mit einem Mal beschleunigte und er nicht mehr genug Luft in seine Lungen bekam.

 

„Es ist faszinierend“, sprach Sasuke leise. Er war Naruto so nah, dass dieser jede einzelne seiner langen, schwarzen Wimpern sehen konnte. „Dass du trotz allem, was dir widerfahren ist, so ein glücklicher und lebensfroher Mensch geworden bist.“

 

„Tja…“ Narutos Stimme war kratzig und er schluckte, um seine Kehle zu befeuchten. „Was bringt es mir, in Trauer zu schwelgen? Das bringt mich nicht weiter, es macht mich nur depressiv, also hab ich entschlossen, mich auf die positiven Dinge im Leben zu konzentrieren und davon…“ Er streckte die Hand aus und legte sie auf Sasukes Wange. „Davon gibt es einige.“

 

Sasuke sah ihn lange an und dann leckte er sich über die Lippen. Narutos Augen folgten der Bewegungen seiner Zunge. Seine Lider wurden langsam schwer, da diese rosigen, dünnen Lippen seinen immer näher und näher kamen und dann…

 

Dann küsste Sasuke ihn. Es war ein keuscher Kuss, ein einfacher Kuss und nicht mehr, als das bloße aufeinanderdrücken von Lippen, doch die Emotionen, die Naruto bei solch einer einfachen Geste überkamen, waren überwältigend.

 

Überraschung, Befriedigung, Glück, Angst, Freude, Unsicherheit, all dies und noch viel mehr schwirrten in Narutos Kopf herum. So viel hatte er noch nie gefühlt, als Hinata ihn geküsst hatte. So viel hatte er überhaupt noch nie bei einem Kuss gefühlt, es war atemberaubend.

 

Als sich Sasuke langsam wieder zurückbeugte, um den Kuss zu lösen, umfasste Naruto sein Gesicht schnell mit seinen Händen und drückte ihre Lippen mit mehr Kraft aufeinander. Er wollte noch nicht aufhören, er wollte mehr. Mehr, mehr, mehr. Mehr von dieser Wärme in seiner Brust, mehr von diesem Glücksgefühl, mehr von Sasuke.

 

Er öffnete den Mund, ließ seine Zunge über Sasukes Unterlippe gleiten und saugte leicht an ihr, bevor er sie in Sasukes Mund wandern ließ. Der Kuss war langsam und austestend, aber sie hatten auch keine Eile. Sie konnte die Sache langsam angehen lassen. Narutos Zunge strich über seinen Gaumen und seine Zähne, bis sie schließlich Sasukes fand und sich an ihr rieb.

 

Naruto konnte Sasuke aus seiner Nase ausatmen spüren, der Atemzug war zittrig und heiß, und er neigte den Kopf leicht zur Seite, um den Kuss zu vertiefen und um mehr vom Dunkelhaarigen schmecken zu können. Sein Daumen strich über eine blasse Wange, während seine andere Hand nach hinten wanderte, bis sie sich in Sasukes Nackenhaar krallen konnte.

 

Sasukes Zunge kämpfte mit Narutos um die Dominanz und nach einem hitzigen Gefecht gewann er sie schließlich und nun war er an der Reihe, die Mundhöhle des anderen zum allerersten Mal zu erkunden. Naruto gab ein leises Stöhnen von sich und spreizte die Beine, damit sich Sasuke zwischen diese positionieren konnte, was er auch sofort tat.

 

Naruto konnte nicht sagen, wie lange sie sich küssten, er hatte inzwischen jedes Zeitgefühl verloren, aber es war wunderschön. Er hatte schon viele Menschen in seinem Leben geküsst, mehr Mädchen als Jungs, doch keiner dieser Küsse war mit diesem zu vergleichen. Sasuke hatte gesagt, er wäre in allem gut, und dem konnte Naruto nur lauthals zustimmen.

 

Sasuke Uchiha war ein verdammt göttlicher Küsser!

 

Ihre Lippen trennten sich und Naruto schnappte sofort nach Luft, die Wangen gerötet. Langsam öffnete er die Augen und musste lächeln, als er die Röte in Sasukes Gesicht und seinem Hals bemerkte, ebenso wie das Glänzen in seinen Augen.

 

„Hn.“ Sasuke leckte sich über die Lippen, auf welchen sich noch immer etwas von Narutos Speichel befand und dem Blonden fiel auf, wie dick und geschwollen sie wirkten. „Wie lange haben wir nun darum herum getänzelt?“

 

Mit einem Lachen warf Naruto den Kopf in den Nacken. „Keine Ahnung“, erwiderte er glücklich, „Wahrscheinlich seit der ersten Begegnung in der Hotelbar.“

 

„Wahrscheinlich“, stimmte Sasuke mit einem Nicken zu und presste seine Lippen auf die Unterseite von Narutos Kinn. „Lass uns wieder zurück ins Hotel gehen. Es ist spät.“

 

Naruto, der seine Hand noch immer in Sasukes Haar hatte, zog spielerisch an diesem und nickte dann. Er wartete, bis sich Sasuke erhoben hatte, um dann auch aufstehen zu können. Sie machten sich wieder auf den Weg zurück zum Hotel, Arme aneinander gepresst.

 

Naruto blickte in den Himmel und musste lächeln, während sein Blick auf einem besonders hellen Stern ruhte. ‚Vielen Dank, Sternschnuppe. Du hast meinen Wunsch nicht nur wahr werden lassen, sondern sogar noch übertroffen!‘

 
 

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Ich hoffe, ihr lebt noch und dass der Kitsch euch nicht erdrückt hat, haha ://D Aber obwohl ich wirklich zugeben muss, dass es kitschig ist, gehört es dennoch zu meinen Lieblingskapiteln. Ich wollte einfach mal etwas anderes mit Narutos Narben machen, da auf diese ja meistens gar nicht oder nur positiv eingegangen werden, deswegen hab ich jetzt mal etwas Negatives draus gemacht :D

 

Und tja… Ein Kuss. Jetzt hat Naruto definitiv die Linie des Fremdgehens überschritten und mir tut Hinata schon echt leid, da ich sie echt gerne mag, aber… andererseits haben Naruto und Sasuke auch wirklich etwas Besonderes miteinander und ach… ich weiß es nicht v__v

 

Falls euch die Richtung, in die diese Fanfic geht, nicht gefällt oder so, dann könnt ihr mir das ruhig sagen, ich kann Kritik vertragen :D Mir ist nämlich aufgefallen das jetzt, wo es zwischen Sasuke und Naruto zur Sache geht, die Kommianzahl deutlich gefallen ist und deswegen frag ich mich jetzt, womit das zusammen hängt :o Also, ich bin kritikfähig, wenn ihr was zum Bemängeln habt, könnt ihr es mir sagen :3

 

An dieser Stelle auch nochmal liebe Grüße an alle, die ich auf der Ani getroffen hab <3 <3

Und eure Kommis beantworte ich noch, bin in letzter Zeit etwas faul, sorry v.v“ Was nicht heißt, dass ich mich nicht über jeden einzelnen freue oder so <3

 

Im nächsten Kapitel von What Hurts The Most: Naruto wird zum Partnervermittler für Kinder und dann… Dann muss Naruto sich mit dem befassen, was er so sehr versucht hat zu verdrängen – Hinata. Denn diese ruft ihn an und erst da wird Naruto so richtig bewusst, was er eigentlich getan hat…

 

Bis dann <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Mika-cha
2017-11-03T23:02:52+00:00 04.11.2017 00:02
Hey :D

Oh Mann, das Kapitel war traurig, aber wunderschön, da sich die beiden endlich geküsst haben :3 Irgendwie schön, dass nun Naruto einsieht, dass er sich in Sasuke verliebt hat. Was das wohl für seine Beziehung mit Hinata heißt ...?

Tolles Kapitel

LG
Mika-cha♡
Von:  jyorie
2014-06-11T09:53:26+00:00 11.06.2014 11:53
Hey ৫(”ړ৫)˒˒˒˒

ich hab mich schon gefragt, wann Sasuke endlich gefragt wird,
wegen den Drogen, die beiden haben wieder so viel gealbert, das
wirst du doch nicht vergessen haben – gerade als ich mich das beim
lesen gefragt habe, kommt Naruto wieder auf seine Frage zurück XD

Die Geschichte dahinter, das es Sasuke zu viel wird, wegen der Famielen-
erwartungen und das Itachi abgehauen ist, war hart. Aber auch das Naruto
dann etwas erzählen konnte, das er das zwar nicht verstehen kann, aber
das auch er etwas hat was in der Vergangenheit liegt und er adoptiert wurde.
- Ich fand es auf jeden fall schön, ich mag deinen „Kitsch“
Diese schönen sanften und ruhigen Momente, wie sie sich näher kommen.

Der Kuss war auch schön, aber dann hast du ja wieder was zum Lachen gehabt,
das Naruto zeigt er ist immer noch der „Blödmann“ und bedankt sich im letzten
Satz bei der Sternschnuppe^^

CuCu Jyorie

Von:  Chiho
2012-08-21T18:05:06+00:00 21.08.2012 20:05
Ich habe mich zuvor die ganze Zeit gefragt, was denn die Intimitäten sind, die sich zwischen den beiden hier entwickeln - und hach ich wurde nicht enttäuscht. Ich muss sagen, ja es war schon recht kitschig, aber verdammt es war auch einfach nur niedlich.
Dass Sasuke so über die Narben gestrichen hat und wie du überhaupt die ganze sich ziehende Nähe und die Berührungen beschrieben hast - das war einfach nur gut. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen, als dass ich gerade nur am theatralischen Seufzen bin, weil es einfach genau richtig war. Auch wenn eine kleine Welle Kitsch über einen zusammen gebrochen ist, war die Menge genau richtig. Es war nicht übertrieben, hat der Geschichte bisher aber ein wenig gefehlt und wurde nun hinzugefügt. Es hat halt alles gestimmt, die gesamte Stimmung und vor allem nach diesen Offenbarungen, die einem echt haben Schlucken lassen, musste es einfach soweit kommen.

Fremdgehen ist definitiv kein schönes und angenehmes Thema, aber ich finde, du hast es auf eine Art und Weise aus Narutos Sicht rüber gebracht, die einem einfach zum Nachdenken anregt und nicht gleich voreilige Schlüsse ziehen lässt, wie:
"Du du Naruto, du bist ein Arschloch! Wie kannst du das Hinata antun?"
Seine Gedankengänge zeigen ja, dass er sich schon Sorgen darüber macht, sich schlecht fühlt, aber einfach von Sasuke soviel mehr erhält. Ich finde es sehr schön, wie du versuchst langsam und gefühlvoll an die Sache ran zugehen. Er hat ja zuvor bereits gedanklich angedeutet, dass er sich nicht mehr sicher ist, ob er Hinata nicht doch nur noch wie eine einfache Freundin liebt. Natürlich ist damit das Fremdgehen nicht gerechtfertigt, aber du schmeißt es einem nicht einfach wie ein Stück rohes Fleisch vor die Füße, sondern verpackst es ordentlich. Ja ich denke, du machst damit auch einen kleinen Schutzmechanismus für Naruto gegenüber den Lesern ;) Sehr schönes Kapitel, ich bin wirklich irgendwie berührt und so romantisch berauscht~~ x"D

Wegen den Kommentaren musst du dir, denke ich keine Sorgen machen, zur Zeit ist doch Ferienzeit bzw. ist Ferienzeit gewesen, da haben vielleicht nicht so viele Zeit und du musst nur abwarten :) Ich meine, man musste ja von Anfang an, worauf man sich bei der Story hier einlässt. Mach weiter so!
mfg Chiho
Von:  Nela
2012-08-06T07:52:38+00:00 06.08.2012 09:52
Ein schönes Kapitel und eine schöne Story.
Klar ist das Thema "Fremdgehen" keine schöne Sache aber ich finde, du hast in diesem Kapitel Naruto´s Gefühle über Hinata schon schön angedeutet. Diese Situation, wo man erkennt das man seinen Partner zwar liebt aber dies nicht so ist wie es in einer Beziehung sein soll, gibt es ja ab und zu. Ich bin gespannt was du geplant hast um uns am Ende "milde" zu stimmen.
Es wird am Ende so sein das einer mehr leidet als die anderen aber wie heisst es so schön: "Liebe -> Das charmanteste Unglück, das uns zustoßen kann" oder in diesem Fall "Sasuke -> Das charmanteste Unglück, das Naruto zustoßen kann" ;-)

LG Nela


Von:  Dayce
2012-08-05T12:19:58+00:00 05.08.2012 14:19
Mal ehrlich wenn Naruto so viel für Hinata empfinden würde, wäre es gar nicht so weit gekommen. Ich denke er hatte schon lange damit abgeschlossen so richtig glücklich zu sein um ja niemanden weh zu tun. Und jetzt denke ich hat er nur ein schlechtes Gewissen weil er all das verletzt hat und die anderen denken, seht er er ist der Böse. Es würde nie soweit kommen wenn man wirklich glücklich wäre.
Also freu ich mich schon auf das nächste und ach, scheiß auf schlechtes Gewissen, wir reden hier von Sasuke :)
Tschaui Dayce
Von:  Onlyknow3
2012-08-03T16:18:46+00:00 03.08.2012 18:18
Tja was wird jetzt aus den beiden,werden sie sich wiedersehen,oder bleibt es bei dem Harmlosen Kuß?Naruto wird sich mit seinem Gewissen quälen und Sasuke mit seinem Studium.Was bringt ihnen die Zukunft,hm ich hoffe sie finden zusammen,denn mir hat es gefallen als sie sich da im Park gegenseitig ermuntert haben.Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.
Vielleicht schafft es Naruto das Sasuke keine Drogen mehr.

LG
Onlyknow3
Von:  Guren-no-Kimi
2012-08-02T00:46:08+00:00 02.08.2012 02:46

ein sehr schönes kapitel X3
die kussszene im park war geil, grade wie er mit den finger über die narben gestrichen hat.
itachi´s verschwindne is schon sehr seltsam, aber auch interessant, warum und weshalb.


nun zu deiner frage X3
du sagstest die kommis haben nach gelassen. vielleicht liegt das einfach daran, das nach dem treffen auf der con zu dem ersten richtigen kuss im aktuellen kapitel einfach zu viel luft ist.
es zieht sich kurz gesagt total lange dahin, was irgendwann für die leser uninteressant wird, weil sie denken das im nächsten kapitel warscheinlich wieder irgendwas langweilig passieren wird. ^^"
zwischenkapitel sind meistens notwendig, um vielleicht sachen zu erklären und zu verstehen, aber manchmal auch einfach nur stinkend langweilig und man hofft als leser das das nächste kapitel besser wird Ô.o

soooo, und nun rück BLC raus X3


Von:  Yuki_Salvatore
2012-08-01T20:32:21+00:00 01.08.2012 22:32
KYAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA *___*
Endlich der Kuss auf den wir wohl alle voll gespannt gewartet haben >D
Und ich muss sagen er war einfach wudnerschön <33 *träum*
Gut ich muss schon sagen das mir Hinata auch leid tut, aber wie ich immer schon gedacht habe: Sasu und Naru gehören einfach zusammen!!
Ich bin mal gespannt wie Naruto weiter damit umgeht und wie er das regeln wird...und ich bin auch gespannt was Sasuke zu dem ganzen Thema zu sagen hat. ^^

Sou ich muss sagen du hast mir meinen Abend echt versüßt nach so einem anstrengenden Tag wie heute...Vielen lieben Dank dafür ;D
Mach weiter so

Lg Yuki
Von:  fahnm
2012-08-01T20:17:35+00:00 01.08.2012 22:17
Super Kapi^^
Von:  Sakuno-san
2012-08-01T19:35:15+00:00 01.08.2012 21:35
Also ich fand das Kapitel richtig hamma !!
Und mit einen solchen Kuss hab ich garnicht gerechnet gehabt o.o
Ich freue mich aber natürlich richtig darüber und wie die zwei sich davor geöffnet haben war echt total süß. Das zeigt nur wie sehr sie sich bereits anvertrauen. *___*
Aber Hinata tat mir da auch leid Q.Q
Ich hoffe das , das da alles friedlich gelöst wird. Aber wie ich dich kenne wird es da sicher noch richtig heftig zugehen XDD
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel !!



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