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自由に生きよ、誇りを持って死ね。

Die Freiheit zu leben & mit stolz zu sterben
von

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Last Breath

Der Wind peitschte unablässig die See vor uns. Ich spürte schon lange die drohende Gefahr, die der Wind mit sich trug. Meine Unruhe nahm von Stunde zu Stunde zu, denn bald würde ein großes Unglück geschehen, wenn wir nicht schneller führen.

„Los, Männer. Beeilt euch, wir müssen innerhalb der nächsten Stunde den Impel Down erreichen, sonst ist es zu spät.“

Sofort legten sich alle tüchtig in die Riemen und trieben das Schiff mit den zusätzlichen Rudern und Teufelskräften an. Die Black Star begann unter dem heftigen Wind, den mein Kommandant, den alle nur Kaze nannten, zu ächzen und stöhnen.

Jeder einzelne der Mannschaft spürte, dass die Wolken eine ungewisse Zukunft anpriesen, wenn wir sie nicht rechtzeitig ändern konnten. Außerdem wusste ein jeder von ihnen, wie wichtig diese Aufgabe für meinen Vize und mich war. Sie kannten uns zu gut, um an unseren Entscheidungen zu zweifeln. Selbst wenn sie dafür mit uns durch die Höllen gehen müssten, jeder war bereit, sein Leben für mich und auch für den Rest der Crew zu geben. Genauso wie wir es jederzeit waren. Deshalb respektierten sie auch unsere Entscheidung, Kurs zum Impel Down zu nehmen.

Schließlich mussten wir alles Menschenmögliche versuchen, um den Mann, den wir liebten und mit dem wir einen Schwur abgelegt hatten, zu retten.

Mein Blick richtete sich wieder auf die blaue See vor uns, bis ich hörte, wie jemand neben mich trat.

„Du weißt, dass wir es vielleicht nicht schaffen, oder?“ fragte mein Vize.

Verzweifelt ballte ich die Hände zur Faust und hielt den Blick unentwegt auf den Horizont gerichtet. Mir war klar, dass er recht hatte, aber ich wollte nicht aufgeben… konnte nicht aufgeben....

Schließlich ging es hier um unseren Bruder.

Mit einem Seufzer wandte ich mich um und sah ihm direkt in die Augen.

„Ich kann die Hoffnung nicht einfach aufgeben. Wir haben jahrelang für unsere Freiheit kämpfen müssen, haben Abenteuer erlebt, wie sonst niemand und haben dabei so viele Menschen kennengelernt, die wir Freunde nennen können. All das hat uns starkgemacht. Wir sind gemeinsam berühmt und berüchtigt geworden. Gerade deshalb, weil unser Bruder in Gefahr ist, müssen wir ihm zur Seite stehen und seine Hinrichtung verhindern, schließlich haben wir einen Schwur geleistet.“

Bewegt von meiner Rede wandte jetzt auch er den Blick nach vorn.

„Ich weiß, dass du Recht hast… Aber ich habe dennoch kein gutes Gefühl bei der Sache.“

„Ich weiß, was du meinst,“ sagte ich, „aber wir haben ja schon schlimmeres überstanden, als gegen die gesamte Marine mit was weiß ich wie vielen Admirälen zu kämpfen,“ lächelte ich.

Jetzt musste auch er lachen und so wandten wir unseren Blick wieder einer ungewissen Zukunft entgegen.

 
 

~O~
 

 

Als wir den Impel Down erreichten war der Kampf schon mitten am Gange. Mit fieberhaftem Blick suchten mein Vize und ich das Schlachtfeld ab, bis er mit einem leichten Aufschrei direkt in das Gemenge deutete.

„Da vorne,“ schrie er über den Lärm hinweg.

Seinem Finger folgend blickte ich in die angegebene Richtung und riss entsetzt die Augen auf.

Ruffy war zu Boden gegangen und ein Koloss von Admiral stand über ihm, die Faust zu einer dampfenden Kugel aus flüssigem Magma geballt.

Ohne zu zögern rannten wir los. Ruffy war in Gefahr und von Ace fehlte momentan jede Spur. Also konzentrierten wir uns zuerst auf ihn.

Die Zeit schien stillzustehen, so kam es mir zumindest vor. Ich konnte jedes kleinste Detail um mich herum erkennen. Das Eis, welches uns umgab, die kämpfenden Piraten, die Marinesoldaten, einfach alles. Aber am erschreckendsten war die Faust von Admiral Akainu, die mit präziser Sicherheit sein Ziel suchte.

Aus dem Augenwinkel nahm ich einen Schatten war. Zuerst konnte ich ihn nicht einordnen, als dieser sich jedoch direkt vor Ruffy stellte, erkannte ich Ace.

Panik überfiel mich. Ace wollte sich für Ruffy opfern. Sofort beschleunigten wir unseren Schritt. Kurz bevor Akainu Ace treffen konnte, packte mein Vize ihn und Ruffy am Kragen und zog sie zur Seite. Ich jedoch stand vor Akainu und blockte seinen Angriff notdürftig mit meinem Schwert und brachte ein wenig Abstand zwischen uns. Als Ruffy und Ace sich sich langsam aufrappelten und sie verwirrt umsahen, kam ihnen zuerst mein Vize ins Blickfeld.

„D-d-d-das ist nicht möglich…“ stammelte Ace.

Ruffys Augen füllten sich mit Tränen als beide seinen Namen ausriefen.

„SABO!“

„Lang nicht mehr gesehen, Ace, Ruffy,“ lachte Sabo.

„Aber wie… Warum?“ fragte Ace sichtlich verwirrt.

„Das ist eine längere Geschichte, aber das heben wir uns besser für später auf,“ rief ich.

Ihre Blicke wandten sich nun mir zu und ich konnte in ihren Gesichtern Verwirrung und ebensolche Freude über mein Erscheinen sehen.

„Kanna!“ rief Ruffy.

Ich lächelte ihn an und begrüßte ihn.

„Hey, Kleiner, lang ist’s her.“

Nun wandte ich mich allerdings wieder unserem Feind zu. Ich spürte ein merkwürdiges kribbeln im Rücken und wusste, dass der Zeitpunkt gekommen war.

 Jetzt oder nie, dachte ich.

„Sabo,“ sagte ich zu ihm über meine Schulter hinweg.

„Bring die beiden auf unser Schiff,“ befahl ich.

Verwirrt starrte er mich an.

„Aber…“

„Kein Aber, du tust, was ich dir befehle,“ erwiderte ich knapp.

„Bitte,“ flüsterte ich. „Ich kann mich nicht mehr lange beherrschen.“

Sofort verstummte er und bedachte mich mit einem merkwürdigen Blick.

 „Wir wollen aber kämpfen,“ schrie Ruffy.

Ace stimmte ihm zu, aber als ich beiden in die Augen schaute, zuckten sie zurück und verstummten ebenfalls.

„Los, wir verschwinden,“ rief Sabo und zog Ace und Ruffy hinter sich her.

Er warf mir noch einen letzten Blick zu, ehe er weiterlief.

„Verdammt der Gefangene entkommt. Ergreift ihn,“ schrie Akainu seinen Soldaten zu, die sich sofort auf den Weg machten.

„Wer zum Geier bist du?“ schrie mich der Admiral an.

Lächelnd öffnete ich mein eng anliegendes Kleid und ließ es von den Schultern gleiten.

Nackt stand ich jetzt vor den Soldaten, die mich mit einem lüsternen Blicken anstarrten.

Ich spürte eine ungeheure Kraft durch meinen Körper fließen. Jede einzelne Faser schien Feuer gefangen zu haben und erfüllte mich mit einer glühenden Hitze. Meine Aura veränderte sich und ich hatte das Gefühl, Eins mit dem Geschehen um mich herum zu sein.

Mein Rücken pulsierte immer heftiger. Jede Ader pochte sichtbar durch meinen Leib.

Als ich den Kopf langsam hob, wichen die Soldaten zurück. Mein Blick muss ihnen eine höllische Angst eingejagt haben, doch ich verspürte sie keineswegs. In mir loderte das Feuer der Entschlossenheit. Ich wollte meine Nakama um jeden Preis beschützen.

Mit klarer Stimme antwortete ich ihm.

Atashi – Ich bin – Kannagi no Mikoto.“

Nachdem ich meinen Namen genannt hatte, durchbrachen sie meinen Rücken. Ich spürte wie die Haut schmerzhaft aufriss und gleichzeitig etwas wunderbares zum Vorschein kam.

Die Soldaten keuchten erschrocken und wichen immer weiter zurück. Scheinbar fürchteten sie den Anblick einer nackten, „wehrlosen“ Frau, der plötzlich schwarze Flügel aus dem Rücken schossen. Still lächelte in mich hinein. Jetzt war die Zeit gekommen, um Ihr Geschenk einzusetzen. Zuerst konzentrierte ich die Kraft in meinem Inneren um sie als eine Schockwelle aussenden zu können. Viele Soldaten wurden durch meine Aura von den Füßen gerissen. Die Wucht der Schockwelle ließ einige sogar gegen eingestürzte Mauern fallen. Blut und Gedärme spritzten aus den zerschmetterten Leibern. „Lasst euch nicht einschüchtern Männer, schießt auf sie,“ kam von allen Seiten der Befehl.

Mit machtvollen Flügelschlägen erhob ich mich vom Boden. In der Luft konnte ich staunenden Blicke eines jeden sehen, besonders Ace, Sabo und Ruffy starrten mich an. Es brach mir fast das Herz, als ich über die Folgen meines Handelns nachdachte, aber ich durfte mich im Moment nicht ablenken lassen.

Sabo deutete meinen Blick richtig.

„Schnell Männer, setzt die Segel, wir müssen von hier verschwinden.“ Sofort legte das Schiff ab, trotz Ace und Ruffys Protest.

Ich wartete mit meinem Angriff, bis alle Piratenschiffe außer Reichweite waren und startete erst dann meinen Angriff.

Niemals wieder sollte ein Pirat in diesem Gefängnis büßen müssen. Der Kugelhagel, der mich umgab interessierte mich nicht. Ich spürte die unglaubliche Kraft weiterhin durch mich hindurchströmen und wusste genau, wie ich sie einsetzen musste. Mit einer schnellen Bewegung des Handgelenks sandte ich eine erneute Schockwelle über die Insel. Zuerst schien nichts passiert zu sein und die Soldaten begannen schon zu lachen, bis die Luft von einem gewaltigen Krachen erfüllt wurde. Die Insel teilte sich in der Mitte und versank teilweise in den Fluten. Männer, Soldaten, schrien um Hilfe, aber niemand sollte sie erhören.

Schüsse halten unaufhörlich durch die Luft und trafen auch ihr Ziel. Meine Flügel wurden stark verletzt, außerdem streiften mich mehrere Kugeln. Dennoch gelang mir die Flucht.

Dies war das Ende vom Hochsicherheitsgefängnis Impel Down…

 
 

~O~
 

 

Der Angriff hatte mich unglaublich viel Kraft gekostet, ich war so ungeheuer müde, dass ich kaum noch die Augen offen halten konnte. Aber ich zwang meine Flügel noch ein wenig durchzuhalten, zumindest bis ich das Schiff endlich erreichen würde. Einige Meilen vor mir konnte ich die Black Star, zusammen mit der Moby Dick, ausmachen.

Nur noch bisschen, spornte ich meinen Körper an.

Ace, Sabo und Ruffy hatten schon einige Erlebnisse ausgetauscht, besonders wichtig war für sie Sabos überleben gewesen, wie ich später erfuhr.

Sabo suchte allerdings immer wieder besorgt den Himmel nach mir ab, das konnte ich mit meinem geschärften Sinnen wahrnehmen.

Als er meinen Flügelschlag vernahm, wandte er sich mir zu. Meine Landung war vorsichtig und trotz Müdigkeit elegant. Nach einem kurzen Augenblick der Stille brandete mir unendlicher Jubel von meiner, als auch von Whitebeards Crew, entgegen. Jeder freute sich, dass uns die Rettung von Portgas D. Ace gelungen war.

Sabo wollte mir sein Hemd zur Verfügung stellen, jedoch winkte ich ab. Ich wollte mich einfach nur kurz ausruhen.

Vor mir hatte sich eine Art Spalier gebildet, an dessen Ende mich Ace erwartete. Langsam und mit zittrigen Beinen ging ich auf ihn zu. Bevor ich ihn jedoch erreichen konnte, durchzuckte mich ein furchtbarer Schmerz. Meine Sicht verschwamm und ich nahm nur noch gedämpft die Aufschreie der Piraten war. Das letzte was mein entschwindender Verstand wahrnahm, waren starke Arme, die mich auffingen. Danach wurde alles dunkel…
 

~O~
 

 

Mit stechenden Kopfschmerzen erwachte ich in meiner Kajüte. Der Raum war nur spärlich erleuchtet, es musste schon längst Nacht sein. Wie aus weiter Ferne hörte ich Stimmen. Sie kamen mir merkwürdig vertraut vor, jedoch  konnte ich sie nicht einordnen.

Als ich meine Beine über den Bettrand schwang und schwungvoll mich erhob, gaben meine Beine unter mir nach, sodass ich zu Boden stürzte. Mein Körper schmerzte überall. Ich konnte Verbände spüren, die sich um meine Brust und einige andere Körperteile spannten. Immerhin hatte man mir Hotpants angezogen, sodass ich nicht mehr ganz nackt war. Nur mühsam konnte ich mich mit Hilfe eines Tisches aufrappeln. Ein Rascheln hinter mir ließ mich zusammenzucken. Als ich vorsichtig den Kopf dreht, sah ich eine Schwarze Masse, die aus meinem Rücken zu kommen schien. Als ich meine Hand ausstreckte um dieses Schwarz zu berühren, fühlte ich weiche Federn durch meine Finger gleiten. Verwirrt dachte ich nach, seit wann mir Flügel aus dem Rücken wuchsen, konnte mich jedoch nicht erinnern.

Mit einem Schulterzucken tat ich dies einfach als eine Unmöglichkeit als auch eine Reaktion meines schmerzenden Kopfes ab.

Nun richtete sich meine Aufmerksamkeit wieder den Stimmen zu. Ich wollte unbedingt wissen, warum meine Männer eine Party feierten ohne mir Bescheid zu geben. Leicht schwankend, aber mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch über die versäumte Partyeinladung, machte ich mich auf den Weg nach draußen.

Als ich an Deck stand die Männer beobachtete die um Fässer mit Feuer sagen, tanzten, lachten, tranken und aßen kehrte meine Erinnerung langsam zurück. Wir hatten es geschafft. Wir hatten Ace vor der Hinrichtung bewahrt. Immer noch leicht wankend stieg ich die Treppe zum Deck hinab.

Als mich die Männer bemerkten, brandete wieder Jubel über das Schiff.

„Ein Hoch auf unseren Käpt’n und auf seinen Vize,“ riefen alle im Chor.

Ein müdes Lächeln umspielte meine Lippen, als ich langsam nähertrat.

Eine Stimme hinter mir fragte mich etwas, doch ich konnte sie über den Lärm nicht ganz verstehen.

Erst als ich den Sprecher ausgemacht hatte, verstand ich.

Domo Arigatô – Vielen Dank, Kanna-san.“

Ace stand nur wenige Schritte entfernt und doch übermannte mich eine solche Freude, dass die Tränen plötzlich anfingen mir über die Wangen zu laufen.

Indem ich seinen Namen schrie, rannte ich auf ihn zu und stürzte mich in seine Arme.

Er lachte bloß und hielt mich beschützend im Arm.

„Das ist eben unser Käpt’n,“ riefen meine Männer.

„Hart wenn es sein muss und ansonsten weich wie ein Pfirsich.“

Alle stimmten daraufhin ein freundschaftlich-kameradschaftliches Lachen an.

Auch ich musste schließlich unter Tränen einstimmen, auch wenn es nicht mehr nur Tränen der Wiedersehensfreude waren.

 
 

~O~
 

 

Nach ein paar Drinks und einer ordentlichen Portion Fleisch ging mir schon ein wenig besser. Allerdings wusste ich, dass dieser Zustand nicht allzu lange anhalten würde.

„So Jungs, ich denke, ich hau mich mal auf’s Ohr. War ein anstrengender Tag heute,“ sagte ich und versuchte betont natürlich rüberzukommen.

„Ach, Kanna. Das ist doch nicht dein Ernst, wir feiern schließlich Ace Rettung und du als seine Heldin willst kneifen,“ versuchten mich Ruffy und Sabo zu überreden. Aber ich blieb dennoch standhaft. Mir lief die Zeit weg und ich wollte in aller Ruhe auf das Ende warten. Ich wollte ihnen den Kummer ersparen, mir beim sterben zusehen zu müssen. Als ich aufstehen wollte um mich zurückzuziehen, kamen jedoch auch die Schmerzen zurück. Kaum stand ich, brach ich auch schon wieder zusammen.

„Kanna!“ schrie Sabo.

Die Crew war erschüttert. Ace hatte es gerade so geschafft mich aufzufangen, während ich nach vorne kippte. Meine Flügel verdeckten einen Teil meines Gesichts, sodass ich ihnen wenigstens jetzt noch nicht ins Gesicht sehen musste, um ihnen die Wahrheit zu erzählen.

Von einem plötzlichen Hustenkrampf gepeinigt beugte ich mich ein Stück weit vornüber und huste Blut. Unaufhörlich rann es mir zwischen den Fingern hindurch und tropfte auf das Deck.

Jetzt hielt mich auch Sabo fest und streichelte mir sanft über den Rücken, um den Krampf zu lindern. Seine Versuche mir zu helfen, blieben jedoch ohne Erfolg. Ich wusste, dass für mich keine Hoffnung mehr bestand. So hatte sie es schließlich prophezeit.

Langsam und vorsichtig drehten mich die beiden jungen Männer auf den Rücken und stützten meinen Kopf mit ihren Händen. Ich bekam kaum Luft und atmetet schwer.

„Kanna, was ist mir dir?“ fragte Ruffy erschüttert.

„Wir brauchen schnell unseren Arzt,“ rief jemand, doch ich winkte ab.

„Hört mir gut zu… Ihr alle!“ keuchte ich.

Schlagartig wurde es still auf dem Schiff und meine Stimme wurde vom aufkommenden weit über das Deck getragen, sodass mich wirklich jeder verstehen konnte. Sie alle spürten, dass der Tod anwesend war.

„Macht euch keine Sorgen… um mich… Ihr habt euch mit Sicherheit… gefragt, woher ich diese… Flügel habe, nicht wahr?“

Zustimmendes Gemurmel antwortete mir, sodass ich still lächeln musste.

„Erinnert ihr… euch an die Insel, die wir vor wenigen Wochen erreichten…“

Wieder das Gemurmel.

„Damals… kamen wir aus der Neuen Welt… Wir hatten gerade… von Ace Hinrichtung… erfahren… und wollten sie verhindern… Aber ihr alle… wart furchtbar krank… Unser Arzt… konnte uns nicht helfen… da auch er erkrankt war…

Als wir die Insel erreichten… wart ihr mehr tot als lebendig… Es brach mir das Herz… euch alle… meine Nakama… so leiden zu sehen… Ich habe versucht… auf der Insel ein Heilmittel zu finden… konnte mich jedoch kaum… bewegen…“

Ich musste kurz durchatmen und den heftigen Hustenkrampf überwinden, der meinen Körper schüttelte. Schmerzen waren gar kein Ausdruck mehr für das, was ich empfand.

Mit leiserer Stimme fuhr ich fort, ich musste schließlich noch einen Teil meiner Kräfte sparen.

„Auch ich war… infiziert… Als ich auf der Insel zusammenbrach… fand mich eine junge Frau… mit Haaren, die die Farbe von… Sternenlicht besaßen…“

Ein erneuter Hustenkrampf, diesmal wieder mit Blut.

„Sie war… ein Geschöpf aus den alten Legenden… mit Flügeln und unermesslicher Kraft beschenkt… Als sie neben mir kniete…stellte sie mir eine Frage, die ich trotz des Fiebers… klar beantwortete… „Wie weit… würdest du für… deine Nakama und deine Familie gehen…?“ Ich habe ihr geantwortet… dass ich für euch… das Leid der ganzen… Welt tragen würde… Als sie lächelte wusste ich, dass… ihr meine Antwort… gefallen hatte… „Dein Bruder… stirbt“, sagte sie… Ich erschrak… Ich wusste, dass sie Ace meinte…

Mit einem traurigen Blick sah ich in sein Gesicht, dass ebenfalls vor Trauer ganz verzerrt war.

„Ich muss… ihn retten… und auch meine… Nakama… Bitte… hilf mir… und ich gebe dir alles, was du willst… Als sie erneut lächelte… konnte ich die Bitterkeit… in ihren Augen lesen… „Ich gebe dir meine Kraft, Kind… Aber zuerst… musst du das Leid… deiner Nakama ertragen…“ Nachdem sie… eine Feder auf meine Brust gelegt hatte… glaubte ich verbrennen zu müssen… so heftig kam das Fieber… Ich spuckte Blut… und krümmte mich vor Schmerzen… wie ihr es getan habt… „Dies wird dein Schicksal sein… nachdem du die Kräfte eingesetzt hast… wirst du sterben“ prophezeite sie mir… nachdem das Fieber… verschwunden war… Nachdem ich eine Weile geschlafen hatte… fühlte ich mich stark und gesund… die Erinnerungen an das Fieber… waren verblasst… Als ich zum Schiff aufbrach… war sie verschwunden… jedoch hallte ihre Stimme in mir wieder… „Du hast eine… schwere Bürde auf dich genommen… Schmerzen… werden mit der Zeit vergehen… sei froh, dass sie… dir nicht… die Erinnerungen stehlen… so wie mir…“ Danach… sind wir losgefahren und… ich hab euch… mein Erlebnis… verschwiegen… ich wollte euch… nicht beunruhigen…“

Die Totenstille, die sich die ganze Zeit über gehalten hatte, lastete jetzt schwer auf mir. Es wurde auch nicht besser als ich Tränen auf meinem Gesicht spürte. Ace, Sabo und Ruffy waren über mich gebeugt und heulten wie die Schlosshunde. Ihr Anblick brachte mich wieder zum lachen. Das waren meine Brüder, durch und durch.

„Du darfst nicht sterben, Kanna-onee-chan,“ rief Ruffy.

Gomen, aber… ich kann nicht länger kämpfen… Eigentlich… wollte ich das euch ersparen… Sabo…?!“

„Hai?“ schluchzte er.

„Jetzt bist du der Käpt’n!“

Auch mir liefen mittlerweile die Tränen über die Wangen und die Schmerzen nahmen mit jeder Sekunde an Intensität zu, dass ich nicht einmal mehr klar denken konnte. Ein stummer Schrei bahnte sich den Weg durch meine Kehle. Ace fasste meine Schultern fester, so als wollte er die Schmerzen, einfach wegdrücken. Aber es brachte alles nichts.

„Kanna!“ riefen alle drei auf einmal, als mein Körper sich in einem schrecklichen Krampf aufbäumte.

„Ich bin… in Ordnung…“ keuchte ich. „Es tut gar nicht mehr weh… Bitte… weint nicht… um mich… Lacht und erinnert euch… an unsere gemeinsamen Abenteuer…“ lächelte ich.

Mit weit aufgerissenen Augen starrten sie mich an. „Lustig… Jetzt kann ich euch schon nicht mal mehr sehen…“ sagte ich, nachdem meine bereits verschwommene Sicht nun ganz erloschen war. Ace, Ruffy und Sabo drückten meine Hand, ich konnte ihre Wärme spüren, die mir erneut die Tränen in die Augen trieb, da mein Körper langsam erkaltete.

„Dies ist… mein letzter Befehl…“ flüsterte ich.

„Lebt… glücklich und frei.. bis… an das Ende… der Welt!“

Danach schloss ich die Augen und spürte den sanften Seewind, der mich zu den Sternen empor trug.

Mein Körper begann sich in glitzernde Funken aufzulösen, die der Wind mit sich in die Nacht forttrug. Ein letztes Mal hallte meine Stimme zu meinen Nakama herüber.

Seid nicht traurig, ich werde euer Wind sein, der euch auf eurer Reise stets begleiten wird.“

Jetzt konnte Ace nicht mehr an sich halten und meinen Namen voller Kummer und Leid in die Nacht hinaus.

„Kaaaaaaannnnnnnaaaaaaa!“

 
 

~O~
 

 

Doch egal wie viel Zeit vergeht, Wunden brauchen Zeit um zu heilen und nicht nur die körperlichen.

Auch wenn mein Körper vergangen ist, so ist mein Geist noch immer hier.

Und ich habe sie die ganze Zeit über beobachtet, meine Brüder. Sie sind zu starken Männern geworden.

Doch auch ihre Zeit wird irgendwann enden und ich freue mich schon darauf, sie eines Tages wiederzusehen. Aber vorher wünsche ich ihnen noch, dass sie ihre Träume verwirklichen können.

Manchmal hallt meine Stimme über die Ozeane und ruft nach ihnen und jedes Mal erinnern sie sich mit einem Lächeln im Gesicht an ihre große Schwester.

 

The End



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BlackPuppet
2012-06-25T11:15:26+00:00 25.06.2012 13:15
Das war so traurig ich fand das einfach wunderschön geschrieben.
Ich hätte flennen können. Ich bin bei so was wirklich sehr empfindlich.
Wenn du immer so schreibst werde ich noch ein Fan von dir.


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