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Erinnerungen

von

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Jonas

Alles hatte an einem sonnigen späten Nachmittag angefangen.

Ich war mit meinen Freundinnen auf den Rummel gegangen, der zur Zeit in der Nähe unsere Schule aufgebaut war.

Wir saßen gerade in einem Waggon von Break Dance und wurden ordentlich durchgeschüttelt als ich ihn sah.
 

Es war Jonas. Er war in meiner alten Grundschulklasse gewesen.

Bis er dann aus familiären Gründen die Schule nach der 5. Klasse verließ.

Sie wohnten immernoch bei uns in der Nähe und ab und zu traf ich seine Mutter, die aber immer nur von seiner Schwester sprach.
 

„Siehst du den Typen da drüben? Der in der Mitte von den Jungs, die am Rand stehen. Der war in meiner alten Klasse!

Jonas. Er ist voll groß geworden... aber ich erkenne ihn trotzdem. Wir haben uns früher ganz gut verstanden.“ flüsterte ich meiner Freundin Karli ins Ohr.

Ich hatte Angst, dass er uns hören könnte, obwohl diese Befürchtung wohl unbegründet war. Denn um uns herum war es so laut, dass ich mich selbst kaum verstand.

„Wer?“ fragte Karli und sah sich suchend um.

Mit etwas Mühe gelang es mir, Karli den Typen zu zeigen, ohne aus dem Waggon zu fallen.

„Mhmm..., machte sie nur, warum begrüßt du ihn nicht? Ihr kennt euch doch.“ „Nee, lass mal...“ Murmelte ich nur und zuckte im nächsten Moment zusammen.

Karli brüllte seinen Namen in einer solchen Lautstärke, dass es überall zu hören war. Jonas drehte sich um und sah uns an.

Er zeigte auf sich und runzelte die Stirn.
 

Oh nein wie peinlich, dachte ich und hoffte, dass die Fahrt noch ein Weile dauern würde. Aber natürlich endete die Fahrt ein paar Sekunden später und unser Wagen blieb in der Nähe von Jonas und den anderen stehen.
 

Karli und ich stiegen etwas wacklig aus, aber obwohl sich alles um uns herum drehte, konnte Karli nichts davon abhalten mich zu Jonas zu schleifen.

Da stand ich ihm nun gegenüber und er grinste auf mich herab mit diesem eingebildeten Macker-Lächeln.

„Hi“ sagte ich,

„Hey“ antwortete er.

Verdammt, war das peinlich. Ich wär am liebsten im Erdboden versunken.

Was sollte ich sagen?

Er schaute mich immernoch erwartungsvoll an.

Also beschloss ich das zu sagen, was ich auch schon Karli erzählt hatte.
 

„Du bist doch Jonas Selmeer, oder?“

„Ja, bin ich. Aber woher weißt du das?“ Er legte den Kopf schief.

„Ja, ähm also...Ich bin Lucy. Lucy Fehdes. Wir waren mal in der selben Klassen...In der Grundstufe.“ Ich hasste mich selbst dafür, dass ich sowas dämliches von mir gab.
 

Er schnaufte verächtlich und kniff dann die Augen zusammen.

„Daran kann ich mich doch nicht mehr erinnern!“

Er wollte noch etwas sagen, aber einer seiner Freunde, die inzwischen schon ein paar Schritte in Richtung Schießstand gegangen waren, drehte sich um und rief: „Ach lass die doch... jetzt beweg dich hierher...“

Also drehte sich Jonas um und folgte ihnen. Er ließ mich ohne ein weiteres Wort stehen.
 

Ich starrte ihm hinterher. Mir war das alles so peinlich, dass ich Karli erst wieder bemerkte, als sie etwas sagte.

„Sowas Unhöfliches hab ich ja noch nie gesehen. War der etwa schon immer so? Ich dachte ihr wart befreundet.“ Ich schüttelte den Kopf, weil ich immer noch nicht sprechen konnte, aber Karli hatte Recht.

Wir waren früher wirklich gute Freunde gewesen. Aber dann hatte er die Schule gewechselt und sich nicht mehr gemeldet.

Warum war er nur so unfreundlich gewesen ?

Hatte er mich etwa nicht erkannt ?

Das könnte schon sein, schließlich hatte ich mich vom Äußeren her sehr verändert, seitdem ich ihn das Letzte Mal gesehen hatte.

Also war es wahrscheinlich nicht so abwegig, dass er mich nicht erkannt hatte.

Aber bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hatte mich Karli zu dem riesigen Tower gezogen.

Wir blieben noch einige Stunden auf dem Rummel und ich vergaß die Begegnung mit Jonas wieder.

Es war ja schließlich auch nichts besonderes gewesen.

Das dachte ich zumindest.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shunya
2012-06-14T22:47:53+00:00 15.06.2012 00:47
Das erste Kapitel gefällt mir wirklich total gut. *o*
So eine ähnliche Begegnung hatte ich auch mal gehabt. Aber mit einem Jungen aus der Vorschule, den ich dann in der 6. oder 7. Klasse wiedergesehen hatte. Ich habe es damals gleich meiner Freundin erzählt, die war so frei und hat gleich mal den Jungen angesprochen, wobei ich offener war als die Protagonistin. Mir hatte das nicht allzu viel ausgemacht, aber der Junge konnte sich gar nicht mehr dran erinnern. So was ist also völlig normal, wenn man jemanden nach einer langen Zeit nicht mehr wieder erkennt.
Das der Junge so ganz anders drauf ist, ist ja eigentlich verständlich. Eine lange Zeit kann auch einen Menschen verändern. Ich habe mal gelesen, dass der Charaktere eines Menschen sich ungefähr alle 5 oder 7 Jahre ein wenig ändert. XD lol
Ich bin mal gespannt, wie das nächste Wiedersehen der Beiden aussieht und wenn es denn passiert, was einen erwartet.^^
Von:  Chibi-Neko-Chan
2012-06-12T16:58:41+00:00 12.06.2012 18:58
Hey Schnuckieputz :D

Also ich finde du hast die Story echt toll geschrieben ;P
Ich freue mich auf jeden Fall auf die Vortsetzung >.<
Hat mir wirklich gut gefallen.
UNd der Jonas ist ein interessanter Typ ;)
Mich würde gerne interessieren, ob er sie wirklich nicht mehr erkennt, oder ob er sie nicht erkenen will :P
Die Freundin von ihr ist echt klasse XD
Die gefällt mir jetzt schon und ich hoffe, sie kommt noch mal vor :D

Hdgdl *knuddel knuffz* :D


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