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Just right before the end of time,

We stood together, you and I.
von

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Here with you...

Alles was das Auge erfassen konnte, war das eintönige Schwarz das hier anfing und in der Unendlichkeit aufhörte. Niemand konnte erahnen, ob nicht doch irgendwo ein Licht, das Ende der Dunkelheit verkündete. Ob hier überhaupt irgendetwas oder irgendjemand hier lebte oder je existiert hatte war fraglich... Nur leise Schluchzer die im Nichts verhallten durchbrachen die Scheinbar tote Umgebung und hauchten ihr immerhin etwas Leben ein. Ein kleiner Junge dessen Haar fast schwärzlich durch die Dunkelheit wirkte, stand zitternd und allein gelassen einfach da.

Die Augen verhüllt durch Hände, die versuchten den Tränenfluss vergeblich zu stoppen. Immerzu bebten die Schultern des Kleinen, wenn er nach Luft schnappte und sich weiter der Trauer hingab, die ihm niemand nehmen konnte.
 

„Mama... Papa!“ brachte die schwache Stimme hervor. Sie waren fort für immer. Er hätte gerne wieder mit ihnen gesprochen, wäre nur all zu gerne ins Planetarium mit ihnen gegangen und hätte sich aufgeregt über die Sterne unterhalten. Wäre da nicht die Tatsache, dass sie Tot waren. Nichts konnte den Tot bezwingen, selbst nicht die Tatsache, dass er Gott war.
 

~Ninth, Hinata... Mao...~ seufzte er in Gedanken die Namen seiner Freunde, alle nacheinander und ließ kraftlos die Hände sinken und starrte ins Nichts. Die Szenen spielten sich einzig und allein vor seinem Inneren Auge ab. Er hatte sie alle einfach erschossen, als seien sie Fremde mit denen er nichts zu tun hatte... Unwichtige Menschen, die es verdient hatten zu sterben. Dabei wäre er der letzte gewesen, der das Recht hätte solch ein Urteil zu fällen.

Erst als niemand mehr ungeschehen machen konnte was er vollbracht hatte, bemerkte er dass all diese Opfer völlig umsonst begangen wurden.

Viel zu spät musste er feststellen, dass er selbst als Gott nicht in der Lage war sie alle zu retten.
 

„Yuno...“ nun sank er auf die Knie, er war zu schwach um sich noch weiter auf den Beinen halten zu können. Sie war fort, für immer und nahm alles was er zum Leben brauchte mit. Dabei hatte er doch den Entschluss gefasst sich zu opfern. Wie schon so oft wollte er einen einfachen Weg einschlagen, indem er einfach verschwand und jemand anderen das Schicksal überließ. Die Angst war sein ständiger Begleiter, sie bezwang ihn in die Knie und war der Grund dafür dass er feige war. Er hätte SIE zurückgelassen mit ihrer Liebe zu ihm. Hätte ihr genommen, was sie so sehr brauchte, genauso wie die Luft zum atmen.

Er hätte nie all das Leid erfahren müssen, mit dem er nun Tag ein Tag aus, zurecht kommen musste.
 

~Akise...~ nun war er doch erschrocken, als er diesen Namen gedacht hatte. Der kleine Junge erhob sich, rannte schreiend los und wollte dem Leiden ein Ende setzen. Plötzlich spürte er Lippen auf die seinen. Vor seinem Gesicht rote Augen, sehr helles Haar...

Yukiteru schubste 'ihn' weg...
 

„AKISE-KUN!“ er schreckte hoch und blickte Muru Muru verschlafen etwas an.

„Hey... das hättest du auch sanfter tun können!“ gab das kleine Wesen trotzig wieder. Jetzt war alles wieder normal. Er war wieder ein Jugendlicher, der bereits viel zu viele Jahre auf dem Buckel hatte. Schwebte im Nichts und tat das einzige, wozu er in der Lage war: Er beobachtete den weiten, ewigen dunklen Himmel mit den zahlreichen Sternen und führte lange Gespräche mit seiner einzigen Begleiterin Muru Muru. Doch selbst die nahmen ab. Nach so vielen verstrichenen Jahren, in denen er nichts erlebt hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Gesprächsstoff zur Neige ging.

„Dabei wollte ich dir nur eine Freude machen... du sahst so traurig aus... du hast gesprochen von ihr...“ seufzte sie doch etwas besorgt. Nun lächelte der junge Gott etwas matt und schüttelte etwas seinen Kopf. Es war alles in Bester Ordnung.

„Mach dir keine Sorgen. Nur ein Alptraum~!“ seufzte er sehr ruhig. Im nu hatte er zu sich selbst gefunden. Den Yukiteru den es einst mal gab, würde es nie wieder geben. Kaum etwas brachte ihn aus der Ruhe, die Angst die zu damaligen Zeiten sein ständiger Begleiter war, hatte er aus seinem Leben verbannt. Ebenso wie die Vergangenheit und die Freude, dafür war das Päckchen welches er trug einfach zu erdrücken.
 

„Aber doch nicht wegen des Kusses … o-oder?“ fragte sie nun erschrocken.

„K-KUSS?“ so schnell war alle Müdigkeit verflogen. Er hatte eher gedacht es sei ein Traum... und dann war es doch irgendwie real und auch wieder nicht. Aber Akise war alles andere als lebendig...

Er lachte gespielt auf und versuchte es mit Humor zu nehmen. Verwirrt ließ er sich nach hinten fallen und schwebte auf dem Rücken vor sich hin. Er betrachtete die weit entfernten Lichter, die winzig klein von hier aus wirkten. Leise seufzend wartete er darauf dass sie nachharkte. Doch warum auch immer, Muru Muru schwieg beharrlich. Vielleicht wollte sie ihn nicht noch weiter in Verlegenheit bringen. Das einzige was dieser Kuss ihm gebracht hatte, war eine wage Erinnerung, die er fast vergessen hatte. Es war, als begann der Alptraum von Neuem!
 

~Akise-kun...~ schoss es ihm immer wieder durch den Kopf. Wieso erinnerte er sich an diesen einen kurzen Kuss, aber nicht an die vielzähligen die Yuno und er sich geteilt hatten. Verärgert und irgendwo auch Enttäuscht über diese Erkenntnis, schloss er still seine Augen.

Nun war alles beim alten. Es war vollkommen still. Nichts deutete darauf hin, dass hier etwas lebte. Manchmal fragte er sich selbst, ob er selbst noch lebte! Er brauchte nichts zu essen oder zu trinken. Er brauchte und hatte hier nichts, bis auf den Notwendigen Sauerstoff. Besäße er nicht einen eigenen Körper der Wärme besaß hätte er selbst angefangen irgendwann zu glauben, dass seine Existenz nichts weiter als eine Illusion ist.

Doch er atmete... und sein Herz schlug unaufhörlich, im gleichbleibenden Rhythmus weiter mit all der Sühne.
 

Wieder spürte er einen sanften Druck auf seinen Lippen und diesmal sogar eine innige Umarmung. Doch erneut blieb die Reaktion dieselbe. Er schubste die Person zurück und erhob säuerlich seine Stimme. „Muru M...“ als er auf blinzelte, verhaspelte er sich und brach schockiert den Satz ab, die Wut war so schnell wie sie aufgelodert war, auch wieder verflogen.

Das war nicht der kleine Quälgeist der da vor ihm stand. Er blickte sich nach ihr um und fand sie etwas weiter weg vor, vertieft in eines der abgenutzten Mangas. Ein warmherziges Lächeln hatte sich auf ihrem Gesicht breit gemacht.

Sein Kopf zuckte wieder zurück.

„Akise... -kun...“ hauchte er irritiert. Mehr denn je, spürte er das Leben in ihm zurückkommen. Längst vergessene Bilder huschten im Schnelldurchlauf vor seinem inneren Auge an ihm vorbei.
 

Sein Mirai Nikki.

Yuno, die begann ihn zu stalken.

Leute die sich ihm anfreundeten.

Freunde, die ihn verrieten.

Menschen die starben.

Die Welt die, die dem Untergang geweiht war.

Morde die er selbst beging.

Blut wohin man auch sah.

Yuno, die in seinen Armen starb.
 

Inmitten der unzähligen Bilder, waren die wenigsten von seinem Gegenüber. Und doch durchfluteten diese ihn am intensivsten.

„Wieso... du... hier...?“ sprach er abgehackt. Wieso hatte er ihn wieder geküsst? Wieso lebte er? Und warum tauchte er erst jetzt auf?

So viele Sachen die er nicht verstand.

„Es gib selbst Dinge, die ich nicht verstehe!“ gab der Weißhaarige offen zu, mit dem üblichen Lächeln, das noch viel sanfter und freudiger wirkte als üblich. Fragend wandte er seinen Blick in die Richtung der kleinen Muru Muru. Wahrscheinlich wusste sie mehr Rat, ansonsten hätte sie Yukiteru vorgewarnt oder Ähnliches. Das einzige was sie getan hatte war zu Lächeln.
 

„Muru Muru... du weißt mehr hab ich recht?“ fragte er sie direkt. Nun wendete sie sich doch von den alten, halb zerfallenen Büchern ab.

„Deus hatte dir mehr Leben eingehaucht, als du wohl dachtest... Hm? Du hattest damals bewiesen, dass du nicht nur wie ein Programm funktioniert hast sondern darüber hinaus die Eigeninitiative ergriffen hattest. Also hast du einen kleinen Bonus erhalten...“

Sie blickte in die verwirrten Gesichter der beiden und lachte dann etwas.

„Warum erst jetzt?“ las sie aus den Gesichtern der beiden Jungen. „Nun... es lag ganz an Yuki wann der Zeitpunkt eintreffen würde. Bisher hatte er seine Kräfte nicht einmal im entferntesten genutzt. Bis auf heute, auch wenn sich das alles im Unterbewusstsein abspielte...“

„Das heißt... Ich kann alle anderen auch...?“

Seufzend schüttelte sie ihren Kopf. „Diese Bindungen existieren nicht mehr, sie haben aufgehört zu existieren, als ihre Herzen aufgehört hatten zu schlagen. Eure jedoch war die ganzen Jahre zu spüren... es war nur eine Frage der Zeit, bis du Akise-kun anhand dieser Bindung zu dir rufst!“
 

Er stolperte etwas nach hinten und spürte erneut die Hoffnungslosigkeit in sich hochkommen. So schnell wie die Hoffnung ihn aufleben ließ, so schnell war sie verschwunden und hatte noch ein größeres Loch verursacht. Was nützte es Gott zu sein, wenn man eigentlich nichts konnte als zu beobachten.
 

„Yukiteru-kun...“ wie sollte er jemanden aufheitern, wenn die Person sich bewusst war dass sie so viele Fehler begangen hatte. Eigentlich gab es da kaum etwas, was das Leid des Jungen bändigen konnte. „Es tut mir Leid...“ entschuldigte er sich.

Blaue Augen starrten auf in Akises Richtung. Nun war er verwirrt. Wieso entschuldigte er sich? Er hatte bis zum letzten Augenblick versucht ihm zu helfen, selbst im Augenblick des Todes. Er war so weit gegangen für ihn. Wenn Yuki etwas wusste, dann war es die Tatsache dass der Weißhaarige am wenigsten Schuld trug.

„Du brauchst dich nicht entschuldigen...“

„Doch... Ich habe versagt.“ seufzte er ernst. Das Lächeln war verschwunden, die Arme waren vor der Brust verschränkt. Er ließ nicht zu, dass man es ihm ausredete, für ihn stand es feste.

„Wieso sagst du so etwas?“

„Yukiteru... ich hatte dir versprochen dich zu beschützen. Doch ich konnte dich nicht davor bewahren verletzt und belogen zu werden.“
 

Wut packte den jungen Gott, er überwand die letzten Meter zwischen ihnen, packte den älteren am Kragen und schüttelte ihn ordentlich durch.

„Du hast dein Leben gegeben. Bis zuletzt hast du versucht mich zu schützen. Obwohl ich all unsere Freunde, einfach kaltblütig erschossen hatte. Und das nur, weil sie mich vor Fehlern bewahren wollten. Dein Tod war völlig sinnlos. Du bist so ein Idiot. Gibst dein Leben für das eines Feigen, ängstlichen kleinen Jungen, der von Wut und Trauer total verblendet war.“

Akise schüttelte etwas betroffen seinen Kopf. Nichts war sinnlos, alles war gut durchdacht. Der einzige Fehler den er gemacht hatte, war dass er sich zu viel von ihm fern gehalten hatte. Mit dem Vorwand Informationen zusammen zu tragen, hatte er sich stets fern von ihm gehalten. Dabei hatte sich jede Faser seines Körpers nach ihm gesehnt.

Hätte er seinem Herzen doch bloß nachgegeben, dann hätte Yukiteru ihm mehr vertraut als Yuno.
 

Der Braunhaarige ließ ihn verstört los. Akises Tod beschäftigte ihn mehr denn je. Hatte er nicht all das hinter sich gelassen? Tränen brannten heiß in seinen Augen. Er schloss seine Lider und atmete tief ein und konzentrierte sich. Er gewann wieder etwas an Ruhe.

Doch binnen von Sekunden zerstörte Akise sein Vorhaben, in dem er ihn in die Arme zog und feste an sich drückte. Als wusste er, was den anderen beschäftigt lächelte er mit geschlossenen Augen und erhob sanft seine Stimme.
 

„Ich lebe doch!“
 

Es reichte endgültig. Nie wieder würde er zurückhalten, was nur schwer unter Verschluss zu halten war. Hätte er damals doch einfach all das zugelassen, anstatt es zu verdrängen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen?
 

„Ich weiß!“
 

Yukiteru versuchte stark zu klingen, doch die Freude überschlug sich und begrub seine Selbstbeherrschung. Niemand konnte genau sagen, wie es sich anfühlen musste nach ewigen Zeiten der Einsamkeit, jemanden wieder zu umarmen. Die Wärme eines anderen Körper musste schon ewig her sein. Akise musste zugeben: In all den Jahren in denen er weder Tod noch lebendig darauf gewartet hatte, endlich von IHM gerufen zu werden, schien ewig und alles was er erlebt hatte schien ihm entfremdend zu erscheinen. Wie viel er von dieser Warterei mitbekommen hatte, war fraglich. Alles schien eine Art Traum gewesen zu sein, der einfach nicht enden wollte. Der Hauptbestandteil der einzelnen Geschichten, die er im Schlaf erlebte handelten alle von ein und derselben Person.
 

„Sicher dass du es weißt?“ harkte der ältere nach und lächelte sanft aber traurig.

„Natürlich...“ der Braunhaarige löste sich aus der Umarmung und ergriff das Gesicht seines Gegenübers. „Siehst du. Kein Traum, ich kann dich berühren!“ gab er erklärend von sich. So als wäre diese Tatsache allein Grund genug es zu glauben.

„Wieso weinst du dann immer noch?!“

„Weil es nicht aufhören will...“ quängelte er leise vor sich hin. Das was er gerade präsentierte war eindeutig sein altes Ich. Schwach, gefühlsbetont und alles andere als eines Gottes würdig. Er wurde in eine Rolle gezwungen, die er nie spielen wollte. Und nun musste er auf ewig diese weiterspielen. Selbst wenn er sein eigentliches Dasein überspielte, existierte sein altes ich noch immer tief versteckt in ihm drin.
 

„Dann hör auf...“ kam es nun ernster von Akise.

„E-Es geht nicht...“ druckste er herum und seufzte abgehackt. Wenn sich dieses erleichternde Gefühl einfach so abstellen ließe, hätte er es schon seit ein paar Minuten getan, genauso wie die anderen Sachen die ihn durchfluteten und seine Verwirrung weiter in Schach hielten. Dabei wollte er sich nur von Herzen freuen, über das Gesicht, welches er schon viel früher gerne wieder gesehen hätte. Er wollte nicht verzweifelt wirken, sondern sich aus tiefstem Herzen freuen, wenn es ihm doch nur gelingen würde. Seine Verwirrung und die Gefühle die er nicht so recht deuten konnte, hatten ihn komplett aus dem Gleichgewicht gebracht. Seine Empfindungswelt hatte immens gelitten die letzten Jahre; in denen er eigentlich nur darauf gewartet hatte, dass er das zeitliche segnete. Umso mehr trieb ihn dieser Gefühlsschwall in den Wahnsinn, er hatte wohl wirklich verlernt damit um zu gehen, obwohl so etwas gar nicht möglich war.

„Dann sollte ich wohl besser gehen...“ seufzte der Rotäugige, machte kehrt und war auf halben Wege dabei, sich von ihm zu entfernen.
 

Innerhalb weniger Sekunden, hatte sich etwas in seine Sachen gekrallt, um ihn zurückzuhalten

„Nein... ich lass dich nicht wieder gehen...“

Ein sanftes Lachen ertönte. Er hatte darauf spekuliert, dass er ihn zurückhalten würde. Sein Instinkt hatte ihm gesagt, dass er es tun würde. Und er konnte sich auf diesen immer verlassen. Er wandte sich um, starrte Yukiteru stumm an.

Erst tat sich gar nichts, bis auf dass sie beide intensiv Blicke austauschten. Yuki vernahm eine Bewegung, danach waren seine Sinne lahmgelegt. Wieder hatte ihn Akise zu sich gezogen, die Lippen auf seine gelegt und seine Arme eng um ihn geschlungen. Erneut vernahm er diesen etwas eigenartigen Geruch in der Luft. Mittlerweile konnte er auch zuordnen, dass dieser angenehme Duft von Akise selbst ausging. Es war eine Mischung zwischen Taubedeckten Gras an einem frühen Morgen und die Seiten eines altes Buchs.
 

Ein erneutes Chaos hatte die Oberhand gewonnen...

Er konnte es nicht bändigen und es blieb im verwehrt sich zu wehren. Das einzige was er tun konnte, war sich ihm hin zugeben, so verlangte es sein Herz. Zwar ließ er sich krampfhaft und überfordert darauf ein, aber er erwiderte ihn!

Für den Weißhaarigen genug Ansporn weiter zu machen, doch er ließ ihn siegessicher ab und zeigte entspannt auf das gerötete Gesicht, welches sich ihm bot.
 

„Du... hast aufgehört zu weinen!“

Der Braunhaarige strich sich übers Gesicht und spürte nur noch die leicht an getrockneten salzigen Stellen.

„Du... hast recht!“ kam es überrascht von ihm. Er spürte wie sich sein Gesicht etwas mehr erhitzte.

Der Detektiv lächelte sanft.

„Wow... innerhalb von ein paar Minuten, hast du es geschafft ihm wieder leben ein zu hauchen...“ kommentierte Muru Muru erfreut. So viele Emotionen hatte sie ewig nicht mehr gesehen. Das trübselige Gemüt wurde ständig begleitet von Gleichgültigkeit und die Tatsache dass er sich total isoliert hatte, machte es auch nicht einfacher mit ihm zusammen aus zu kommen. Doch sie hatte stets ihr Bestes gegeben, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.
 

„Was soll das heißen?“

„Nichts...“ kam es knapp vom Braunhaarigen. Es brauchte niemand groß zu wissen, wie die letzten Jahre an ihm vorbeigezogen waren. Nachdem er alles verloren hatte, hatte er nur sich selbst. Sich und die Schuldgefühle und die Sehnsucht nach den Leuten, die ihm etwas bedeutetet hatten. Sachen über die er nicht reden wollte. Mit geweiteten Augen, starrte er in ihre Richtung, als sie ihre Stimme erneut erhob.
 

„Wenn ich von der Gesichtsfarbe absehe...“ sie kicherte los, als Yuki sich auf sie stürzen wollte und verzweifelt versuchte sie zu fangen. „...hatte er sich die letzten Jahre sehr zurückgezogen. Er war alles andere als glücklich... er hatte sich nie richtig gefreut und es schien als würde die Sehnsucht und die Schuld ihn zerfressen.“ plapperte seine Begleiterin drauf los. Wieso sollte sie auch ein Blatt vorm Mund nehmen und es ihm verschweigen, wo Akise doch zu seinen Freunden zählte. Es gab keinen Anlass dazu, etwas zu verschweigen.

„Ist das so?“

Yuki brach seine kleine Fangaktion ab, die sowieso sinnlos war. Das kleine Mädchen war einfach viel schneller und flinker als er. Verbittert wandte er sich von seinem Freund ab. So hatte er sich ein wiedersehen nicht gewünscht.
 

„Yukiteru...“ murmelte er nur betroffen und machte eine kurze Pause, ehe er fort fuhr. „Gib mir ein Chance!“

„Eine Chance?“ verwirrt wandte er seinen Kopf leicht in seine Richtung. Es schien dem Weißhaarigen ziemlich ernst zu sein, sein Blick sprach Bände.

„Um dir zu beweisen, dass ich dich diesmal beschützen kann. Vor Schuldgefühlen. Vor all den Geschehenen Ereignissen. Und vor allem möchte ich über deine Zukunft wachen...!“ Akises Stimme hatte einen sehr ruhigen Ton angeschlagen und es klang sehr dringend und glaubhaft.

„Du willst mich immer noch beschützen? Das... brauchst du nicht.“ stur verschränkte er seine Arme vor die Brust. „Was soll DAS ganze?“ Irgendwie war das ganze verstörend und gab überhaupt gar keinen Sinn. Wieso wollte er ihn beschützen und vor allem vor was? Er wüsste nicht, dass er Feinde hätte und selbst wenn, diese würden ihn hier nie erreichen können.
 

„Ist das nicht offensichtlich?“ lächelte Akise allwissend.

„Nein...?“

„Kommst du wirklich nicht dahinter?“ fragte er immer noch lächelnd. Erwartete er nun wirklich von ihm, dass er selbst dahinter kam? Das Genie unter ihnen war eindeutig Akise und nicht er selbst. Er verneinte mit einem Kopfschütteln.

„Wenn du eine Person beschützen willst unter Einsatz deines Lebens, ist das im ersten Moment etwas paradox. Selbst der Tod macht dir keine Angst mehr, solange du dir sicher sein kannst, dass die Person in Sicherheit ist. Du hast sogar Angst, dass man hinter deine Fassade blickt und du auffliegst. Verzweifelt gehst du auf Abstand um der Erkenntnis ausgeliefert zu sein, dass dich das nur unglücklich macht und in den Wahnsinn treibt. Wenn du an so einem Punkt bist... kann es darauf nur eine Antwort geben...“
 

Yukiteru schien noch verwirrter zu sein. Wieso musste er es so kompliziert machen.

„Ich glaube ich verstehe es nicht...“ er versuchte sich immerhin etwas mühe zu geben. „Wenn man unglücklich ohne diese Person ist, sollte man das einzig richtige tun... Wieder zurückgehen zu ihr...“

„Und hier bin ich!“ er näherte sich dem Dunkelhaarigen bis auf einem knappen Meter.

„Aber...“ unsicher ließ er sich alles durch den Kopf gehen. „Das kommt mir bekannt vor...“ er dachte an Yuno, doch anstelle ihres Gesichts tauchte ein anderes auf. Er schüttelte etwas seinen Kopf. Irgendwas lief hier gewaltig schief. Tatsache war, dass er das Gefühl hatte hinter die Sache zu kommen.

„... Akise!“

„Ja?“ fragte er unschuldig und näherte sich ihm ganz langsam, zu seiner Freude wich der jüngere nicht zurück. Er legte seine Stirn gegen die des anderen und betrachtete aufmerksam das Geschehen. Frech küsste er ihn ohne ab zu warten auf die Wange.

„Ich höre...“ murmelte er gegen seine Wange, er wanderte hinab entlang des Halses und verteilte hier und da sanfte Schmetterlingsküsse.
 

„Du...“ er erschauderte und verstummte etwas erschrocken. Nervosität macht sich breit, er wollte ihn wegdrücken um etwas Abstand zu gewinnen, doch sein Gegenüber war schneller. Beide Handgelenke hatte er fest im Griff. Widerstandslos ergab er sich einfach viel zu schnell! Yuki kniff die Augen zu und wartete, doch nichts geschah.

„Ich warte immer noch.... Hast du es herausgefunden?“ er zog sich etwas zurück, sodass er ins unendliche Blau seiner Augen eintauchen konnte.

„Mhm...“ er versuchte etwas gefasster zu wirken und artgerecht zu reagieren. Wo war der gescheite Weltenlenker geblieben, der mittlerweile so viel erlebt hatte und eigentlich mit so was um zu gehen wusste?
 

„Ich sehe deine Halsschlagader wild pulsieren!“

„W-WAS?“ hochrot warf er den Kopf zur Seite. „Ja und wenn schon...“

„Ist das etwa deine Antwort!?“ hauchte er sanftmütig gegen die halb geöffneten Lippen seines Gegenübers, bevor er sie in Beschlag nahm und sanft mit seinen verschloss. Akise spürte die leichte Anspannung seines geliebten, dennoch erwiderte er lieblich und schüchtern ihren vierten Kuss...

Mit jeder Bewegung mehr, fing er mehr und mehr an sich dem Rhythmus anzupassen und sich ihm immer mehr hinzugeben. Es war noch nicht mal Besonders schwer in die Mundhöhle des anderen vor zu dringen, da dieser bereitwillig seine Lippen leicht öffnete. Von zärtlichen Stupsern zu wilden Kämpfen... Yukiteru ließ sich auf alles ein ohne mit der Wimper zu zucken.

Nach einer kleinen Weile, ließen sie seufzend voneinander ab um atemlos etwas nach Luft zu schnappen.
 

„Du... hast dich darauf eingelassen!“ hauchte er sanft. Betretene Stille machte sich breit, in der Yuki sich nicht wirklich traute, sie zu durchbrechen. Was sollte er darauf erwidern?

„I-ich...“ so selbst kannte er selbst nicht die Antwort darauf. Es fühlte sich ehrlicher und einzigartiger an, als bei all den anderen küssen... Jeder Atemhauch des Weißhaarigen kribbelte auf seinen Lippen.

Erschrocken zuckte er zurück, als sich Akises Finger mit seinen miteinander verschränkten.

„Akise-...“

„Pscht!“ unterbrach er den Braunhaarigen mit einem durchbohrenden Blick. Akise reichte ihm vollkommen. Jetzt war nicht die Zeit für lange Reden oder Erklärungen. Es reichte dieser eine Moment, den sie einfach genießen sollten.

„Akise...“ murmelte er entspannt und zufrieden, wenn auch etwas nervös.
 

„Ich liebe dich...“ murmelte Akise nahe an seinem Ohr, kuschelte sich friedlich an ihn und lauschte den schnellen Herzschlägen.

Leise flüsterte es ihm die Worte zu, nach welchen er sich sehnte.

Es bedarf wirklich keiner Worte um sich blind zu verstehen.
 

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Ich hoffe es hat euch gefallen ♥



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Hatschepueh
2015-06-17T18:29:16+00:00 17.06.2015 20:29
Hab gerade den Anime zum ersten Mal gesehen und ich hätte Yukiteru in den Hintern treten können das er nicht bemerkt hat was Akise für ihn fühlt sondern sich stattdessen in Yuna verliebt hat. Wie einsam und kaputt muss man eigentlich sein um sich in so eine Psychopathin verlieben zu können?
Deine FF ist das Ende was ich mir erhofft hatte.
Antwort von:  Mikage-chan
09.09.2015 12:12
Danke, ich bin gerührt von deinem Kommi! Und freu mich riesig, dass du meine Meinung teilst und auch gerne ein anderes Ende gehabt hättest!
(Ich kann Yuno absolut nicht leiden *agressions*
Liebe an dich <3333
Von: abgemeldet
2015-06-13T09:26:15+00:00 13.06.2015 11:26
Hab den Anime gesehen und dein Ende passt einfach super. Oh Gott das ist so süß.
Antwort von:  Mikage-chan
09.09.2015 12:13
Danke schööön, ich freu mich dass es dir gefällt, und du auch der Meinung bist dass meins i-wo das bessere Ende ist!
YAOI ahaha <33333333
Von:  Armencia
2013-04-20T22:52:09+00:00 21.04.2013 00:52
Ach du meine Güte ist das niedlich ♥___♥
Ich bin ja totaler Fan von dem Pairing und du hast da eine wunderbare Geschichte draus gemacht ♥
Von:  Tonis-Sexspielzeug
2013-04-09T08:39:20+00:00 09.04.2013 10:39
Oh my goood ;.;
So schön ;___;
Von:  Chanyolo
2013-01-11T20:13:54+00:00 11.01.2013 21:13
gott ist das knuffig pwp
Von:  SI0N
2012-06-17T14:08:53+00:00 17.06.2012 16:08
Ein perfektes Ende qwq
SO hätt ichs mir sehr gewünscht ;____;
<3
Sehr toll geschrieben ♥
Von:  Kouji-kun
2012-06-14T18:44:53+00:00 14.06.2012 20:44
Das war so schön ;3;
So stelle ich mir das perfekte Ende vor~ <3

Ich mag deine Art, Dinge zu beschreiben. Beim Lesen hatte ich keinerlei Probleme und konnte mich richtig in die Charaktere hineinversetzen. Wirklich sehr angenehm! :3

Es war so schön~² ;3;
Nya... deine Idee finde ich total toll! Wirklich klasse! *fangirlymode*
Ich würde gern mehr schreiben, was mir gefallen hat, aber das würde spoilernd enden für die anderen Leser. x,D

Akise x Yukiteru FTW!! ♥


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