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kowareta omoi

jeder hat ein Geheimnis
von

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Gefühle (ohne adult)

„Uruha. Aufstehen…“, sanft rüttelte Kai an der Schulter seines Freundes. Doch der dachte noch gar nicht ans Aufstehen, grummelnd drehte er Kai den Rücken zu.
 

Er kannte Uruha zu gut, um nicht zu wissen, wie man ihn aus dem Bett bekam. Er ließ seine Finger unter die Decke und Uruhas T-Shirt fahren, strich hauchzart über seine Seite, bevor er anfing ihn zu kitzeln.

Diesem entwich bei dieser überraschenden Aktion ein lautes Quieken und er sprang aus dem Bett.

„Da du jetzt endlich aufgestanden bist“, Kai lächelte scheinheilig, „kannst du dich ja fertig machen.“ Uruha gähnte müde und schlurfte ins Bad. Kai warf ihm seine Sachen hinterher.
 

„Kein Frühstück?“, Uruha zog eine Schnute. Kai war gerade dabei gewesen, ihre Taschen ins Auto zu bringen. Und der Küchentisch sah auch nicht danach aus, als ob dort heute noch jemand frühstücken würde. „Hast du mal auf die Uhr gesehen? Wir wollten eigentlich schon vor einer halben Stunde los!“, Kai schien mehr als nur gestresst zu sein, ehe er sich gleich drei Taschen schnappte und sie nach draußen schleppte.
 

Beleidigt verschränkte Uruha die Arme vor der Brust. „Schmollt da etwa jemand?“, sanft legten sich zwei Arme um seinen Bauch. Seufzend lehnte er sich gegen den warmen Körper hinter sich. „Ich vermisse dich jetzt schon.“ Uruha schloss seine Augen. „Es sind doch nur drei Tage…“, flüsterte Aoi leise.

„Drei qualvolle Tage ohne dich!“

„Du bist süß…“, lachte er.
 

„Aoi! Du sollst Uruha nicht immer ablenken. Könnt ihr nie die Finger voneinander lassen? Selbst Ruki und Reita hängen nicht dauernd beieinander.“

„Was ist mit mir und Rei-chan?“, Ruki stand im Türrahmen und stellte seine Tasche ab. „Ruki-chan! Könntest du Aoi-kun vielleicht mal sagen, dass er Uruha loslassen soll. Ich möchte wirklich nicht in die Rush Hour geraten!“, Kai nahm sich Rukis Tasche und ging vor zum Auto.
 

Der Kleine schlich um die beiden herum und piekte Aoi in die Seiten. Doch mehr als ein leichtes Zucken erreichte er nicht. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte leise in Aois Ohr. „Ich wünschte, ich würde auch einmal so geliebt werden“, das leichte Zittern in seiner Stimme verwirrte ihn. Unbewusst lockerte Aois Griff sich, was Ruki nicht unbemerkt blieb. Schnell griff er Uruhas Handgelenk und zog den Größeren mit sich nach draußen. „Schönes Wochenende!“
 

„Mit 56 Minuten Verspätung können wir also endlich losfahren, ja?“, Kai warf einen Blick in den Rückspiegel. Uruha und Ruki sahen verlegen aus dem Fenster. Natürlich war Kai nicht sauer auf die beiden, aber er ließ sie das gerne noch eine Weile glauben. „Uru-chan? Wollte Aoi noch etwas mit Kazuki unternehmen?“, Ruki kniff die Augen zusammen. Hätte er lieber seine Kontaktlinsen reingemacht. Uruha versuchte im Losfahren einen Blick auf ihre Wohnung erhaschen zu können, doch mehr als ein paar wackelnde Gardinen erkannte er nicht mehr. Aoi hatte gar nichts von Besuch erzählt…
 

„Wie lange denn noch?“, quengelte der Kleine auf dem Rücksitz.

„Ruki! Wenn du deine Augen auch mal aufmachen würdest, hättest du schon gemerkt, dass wir da sind.“ Kai schaltete den Motor ab und steig aus, gefolgt von Uruha, der bei Rukis überraschtem Augenaufreißen nur den Kopf schütteln konnte.
 

„Das hättet ihr mir auch früher sagen können“, zeterte er auch sogleich, als er mit Koron auf dem Arm, ebenfalls ausstieg.

„Ich denke mal, dass ihr genauso wenig Lust aufs Auspacken wie ich habt“, Kai sah die beiden prüfend an. „Uruha, du kannst ja schon mit Ruki zum See gehen. Ich sag’ meiner Mutter noch Bescheid, dass wir angekommen sind.“ Ruki sah zu Uruha, als dieser auch schon seine Hand nahm und mit ihm Richtung Wald lief.
 

„Du kennst dich hier aus?“, Ruki war erstaunt, dass Uruha ihn ohne Probleme zum See führte… als wäre er tausende Male diesen Weg gegangen.

Er lächelte. Das erste ehrliche Lächeln seit einer Ewigkeit. „Ich hab’ früher hier gewohnt“, flüsterte er. „Zusammen mit Kai?“ „Hm. Mein Vater ist versetzt worden und wir mussten hierher ziehen.“ Er blieb stehen. Vor ihnen erstreckte sich eine kleine Lichtung. Von hier hatte man eine wunderschöne Sicht auf den See. „Kai und ich… wir sind oft hier gewesen…“, er wandte den Kopf ab. Sein Herz schlug ungewöhnlich schnell, wenn er an damals zurück dachte.

„Aber du hast doch in Tokyo gewohnt, als wir uns kennen gelernt haben?“ Ruki setzte Koron ab, welche sofort die neue Umgebung erkundete. „Wir… wir sind auch kurz nach meinem 17. Geburtstag weggezogen…“ „Und Kai? Ist er nicht –“

Ein Ast fiel mit einem lauten Krachen in die hohen Büsche. Koron begann aufgeregt zu bellen und war schon zwischen den Zweigen der Sträucher verschwunden.
 

„Koron! Hey!“, Ruki rief panisch nach seinem kleines Freund, bevor er ihm nach rannte. Lachend sah Uruha den beiden hinterher. Zum Glück war der Wald nicht groß und Ruki konnte sich nicht wirklich verlaufen.
 

„Wo ist Ruki?“, ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er diese bekannte Stimmenah an seinem Ohr vernahm. Lächelnd drehte er sich zu Kai um, dessen Augen sich plötzlich weiteten. Beinahe sofort erstarb sein Lächeln. „Was?“

„Nichts. Nur… ich habe dich schon ewig nicht mehr lachen gesehen.“

Uruhas Mundwinkel zuckten verdächtig. „Deswegen musst du doch nicht so erschrocken gucken.“ Sie lachten beide. Und Uruhas Herz schlug schon wieder so ungewöhnlich schnell.
 

Glücklich ließen sie sich ins Gras fallen, beobachteten die wenigen Wolken, die über ihnen hinweg zogen. Unbewusst legte sich Uruhas Hand auf Kais. Dieser zuckte nur kurz, tat aber nichts dagegen, verschränkte stattdessen ihre Finger ineinander. „Wie früher“, murmelte Kai verträumt, bemerkte nicht wie Uruha näher an ihn rutschte. Seine Augen waren geschlossen. „Kou~?“ „Hm?“, Kai hatte ihn seit damals nicht mehr so genannt. „Hier… weißt du noch?“ Uruha nickte, er wusste genau, was Kai meinte. „Unser… erstes Mal.“ Er wurde rot, als die Worte ihm einfach so von den Lippen kamen. „Deine Mutter hat es sofort gemerkt“, lachte er leise.

„Aber sie hat cool reagiert.“ Kai sah ihn an. „Sie wusste ja auch, dass ich mich… in dich verliebt hatte. Und sie war natürlich umso glücklicher, dass es… geklappt hat.“ Uruha erwiderte seinen Blick, kam seinem Gesicht näher. Kais Augen waren halb geschlossen, als sich ihre Lippen trafen. Es war ein schüchterner Kuss, beinahe schon verzweifelt.
 

Vorsichtig beugte Uruha sich über ihn, bat mit seiner Zunge sanft um Einlass, den er sofort von Kai bekam. Leidenschaftlich tanzten ihre Zungen miteinander, bis sie sich schwer atmend voneinander lösten, nur um wenig später den nächsten Kuss zu beginnen. Unsicher legte Kai seine Arme um Uruhas Nacken, zog diesen somit näher an sich. Sein lösten sich, Uruha hauchte sanfte Küsse auf seinen Hals. Genießend legte Kai den Kopf in den Nacken, drückte ihm unkontrolliert sein Becken entgegen. Die Lippen an seiner sensiblen Haut verzogen sich zu einem Grinsen. Langsam ließ Uruha seine Hand zum Hosenbund des anderen gleiten, strich dort zärtlich über die weiche Haut, genoss Kais leise Seufzer. Er legte seine Lippen wieder ihren Gegenpart, zog unbemerkt den Reißverschluss hinab, schob seine Hand unter die Shorts. Kai löste sofort den Kuss, warf den Kopf stöhnend in den Nacken.
 

„Koron!“ Wie vom Blitz getroffen, zuckten sie beide erschrocken zusammen. Panisch griff Kai nach Uruhas Handgelenk, zog es grob aus seiner Hose und schob seinen Freund von sich, sprang hektisch auf. „Gomen nasai! Ich… sollte gehen!“

Sofort rannte er von der Lichtung, ließ einen völlig überrumpelten Uruha zurück.
 

Total außer Atem ließ Ruki sich neben Uruha ins Gras fallen. „Koron wird heute Abend sicher gut schlafen.“ Er sah den anderen an. „Sag’ mal, ist alles okay bei dir?“ Uruhas Atmung gingt hektisch, seine Wangen waren gerötet. „Nein“, hauchte er, „nichts ist in Ordnung! Meine Gefühle spielen total verrückt. Wie damals, als… als wir uns das erste Mal geküsst haben.“ Uruhas Stimme wurde immer leiser, bis sie am Ende brach. Seine Augen brannten und langsam verschwamm seine Sicht. Unaufhaltsam liefen ihm Tränen die Wangen hinab. Ruki starrte seinen Freund an. Er legte einen Arm um ihn, zog ihn an sich. Uruha vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge.

„Du redest von Kai, oder?“ Er nickte. „Wir waren… früher zusammen. Und gerade… ist alles… wieder hochgekommen. Der Ort, die Erinnerungen…“

Ruki war überfordert. Was sollte er jetzt tun?
 

Ein Keuchen entkam ihm, als sanfte Lippen über seinen Hals huschten. „Uruha, was-“

„Du wolltest wissen, wie es ist, geliebt zu werden. Vertrau’ mir einfach und lass’ dich fallen.“ Ruki schluckte. Uruha hatte gehört, was nur Aoi hören sollte. Er kannte seinen sehnlichsten Wunsch.
 

Er wollte etwas erwidern, doch jeder noch vorhandene Gedanke wurde unwichtig, als sich weiche Lippen auf seine legten. Seine Augen schlossen sich und er ließ sich widerstandslos von Uruha nach hinten drücken. Erschrocken schnappte er nach Luft, als Uruha sich gegen ihn presste und er nun deutlich die Erregung des anderen spüren konnte. Doch er wehrte sich nicht, er vertraute Uruha.

Ruki streckte die Arme nach oben, als ihm sein T-Shirt über den Kopf gezogen wurde.
 

„Du siehst wunderschön aus, Ruki-chan“, wurde ihm ins Ohr geflüstert, ehe sich Lippen um eine Brustwarze legten. Die andere reizte Uruha sanft mit den Fingerspitzen.

Ruki glaubte den Verstand zu verlieren. Er wand sich unter den Berührungen und drängte sich ihnen doch entgegen. Er zerrte Uruha wieder zu sich nach oben, presste verzweifelt ihre Lippen aufeinander. „Bitte…“, hauchte er. Und Uruha ließ sich nicht zweimal bitten. Er zog ihm die Hose von den Beinen, spreizte sie. Mit dem Finger strich er leicht über seinen Eingang. „Nein“, flüsterte er, „ich brauche keine Vorbereitung“, er griff nach Uruhas Hand, verschränkte ihre Finger ineinander.
 


 

X X X
 

Erschöpft schnappten sie beide nach Luft, versuchten ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Uruha drückte Ruki einen sanften Kuss auf die Stirn und ließ sich neben in ins Gras fallen.

„Danke“, flüsterte Ruki und schloss glücklich die Augen.
 

„Hey, Mom.“ Kai ließ sich am Küchentisch nieder. „Warum bist du denn so rot?“ Ertappt sah er auf die Tischplatte. „I-ich… bin das letzte Stück gerannt…“, seine Mutter erwiderte nichts, musterte ihn nur skeptisch.

„Das Essen ist gleich fertig. Kouyou und Takanori kommen doch sicher auch gl-“ „Ich muss mit dir reden.“ Sie drehte sich zu Kai um, der krampfhaft einen Punkt auf dem Tisch fixierte. Sie kannte ihren Sohn gut genug, um aus seiner Körperhaltung erkennen zu können, worüber er reden wollte. Und diesmal war es definfitiv nicht leicht für ihn…
 

„Ich muss dir was gestehen.“ Seine Finger hatten sich in seine Hose verkrallt. „Damals, als wir plötzlich so viel Geld bekommen haben. Das war von mir. Ich… ich hab’ einen Porno gedreht und“, seine Stimme versagte. Kai konnte seiner Mutter nicht in die Augen sehen, er wollte ihren enttäuschten Blick nicht sehen. Umso überraschter war er, als ihr Lachen erklang. Sie setzte sich ihm gegenüber.

„Ach, mein Schatz. Das weiß ich doch“, Kai sah sie mit großen Augen an, „kurz nachdem du nach Tokyo gezogen bist, tauchte Nao hier auf. Er hatte überall nach dir gesucht und er war ziemlich traurig, dass du ausgezogen warst. Er hat mir alles erzählt.“ Kai war hochrot angelaufen.

Schön, seine Mutter hatte also alles von seinem ’Drehpartner’ erfahren…
 

„Das heißt, du bist nicht enttäuscht von mir?“ Sie schüttelte den Kopf. „Bereust du es denn?“ „Nein, … es ist nur unangenehm daran zu denken, aber bereuen … nein, bereuen tu’ ich es nicht.“ Sie lächelte. „Warum sollte ich also enttäuscht von dir sein? Du bereust es nicht und es scheint auch keine Nachwirkungen für dich zu haben.“ „Aber Miyavi…“ Seine Mutter legte den Kopf schief. „Was meinst du?“ „Miyavi hat … eine ziemliche Abneigung gegen solche Filme. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich will es ihm nicht verschweigen.“ Sie seufzte und stützte ihr Gesicht auf die Hände.

„Du solltest ehrlich zu ihm sein. Erzähle es ihm und sag’ ihm auch, dass du es nicht falsch damals fandest. Sicher wird er nicht erfreut darüber sein. Aber wenn er dich wirklich liebt, wird er versuchen, dich zu verstehen.“ Kai lächelte. Seine Mutter war wirklich die Beste.
 

Er würde es Miyavi erzählen, auch wenn ihm schon bei dem Gedanken daran schlecht wurde.



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