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You're cute, let's fuck!

Gegensätze ziehen sich an
von

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Extra: Malik

Ich bin gerade auf dem Weg zum Antiaggressionstraining, nein keine Sorge, nicht wegen mir. Ich möchte jemanden abholen, wobei, von wollen kann auch nicht unbedingt die Rede sein, aber ich muss, sozusagen. Ich steige gerade aus dem Bus aus und überquere die Straße. Es ist laut, sehr laut. Aber das ist wohl normal, wenn man in einer Großstadt wohnt. Ich hatte eine Zeit lang überlegt wegzuziehen. Nachdem ich erfahren habe, dass Vince und Steven ein Paar sind, ein ziemlich schräges, um es eben zu erwähnen, dachte ich, dass ich das nicht aushalte und einfach weggehe. Irgendwo hin, wo keiner der Beiden ist. Aber ich habe es gelassen. Zum einen, weil ich es mir anders überlegt hatte und zum anderen, weil meine Mutter, sagen wir, keine Lust auf einen plötzlichen Umzug hatte. Tja, warum nur?

Seufzend streiche ich mir durch die Haare und ziehe meine Kapuze etwas weiter ins Gesicht. Ich schiebe meine Hände in die Hosentaschen und sehe kurz in den grauen Himmel. Er ist wolkenbedeckt und lässt nicht einen Sonnenstrahl hindurch. Wird wohl heute noch regnen, denke ich und spüre schon die ersten Tropfen auf meiner Haut. Ich beschleunige meinen Schritt, bis ich vor einem großen Gebäude ankomme. Schnell öffne ich die Tür und trete ein. Ich gehe die Treppe hinauf und betrete den Trainingsraum.

„Hey Malik.“, begrüßt mich der Trainer lächelnd und winkt mir zu. Ich lächele leicht und nicke knapp. Dann geselle ich mich zu ihm. „Und? Wie macht er sich?“, frage ich nach. Georg, der Trainer, nickt.

„Ganz gut. Es wird besser. Immer noch sehr aggressiv, aber er verbessert sich nach und nach.“

Ich beobachte die Jungen und jungen Männer ein wenig und setze mich dann auf einen Stuhl. Als jemand scheinbar etwas zu fest zuschlägt, abrutscht und der andere es genau auf die Nase bekommt, stützt sich George seufzend vom Türrahmen ab und betritt den Raum.

„Hey hey! Passt mal ein bisschen auf! Wenn das noch einmal passiert, bist du raus, verstanden?!“, schimpft er sofort los. Tja, hier gibt es strenge Regeln.

Ich ziehe meine Kapuze derweil ab und lege meine Arme auf den Tisch. Dann lege ich meinen Kopf auf die Arme und schließe die Augen. Ich bin mal wieder viel zu früh dran.

Nach einer geschlagenen Ewigkeit höre ich, wie sich einige verabschieden und spüre im nächsten Moment eine Hand in meinen Haaren. Dann streift sie kurz über meine Jacke.

„Du bist nass.“, stellt er fest und ich sehe auf.

„Hey.“, murmel ich und zucke mit den Schultern. „Es regnet.“

Er nickt kurz und deutete auf die Umkleide. „Bin gleich da. Gehe nur eben duschen.“

„Klar.“, sage ich und sehe ihm einen Moment hinterher. Er blutet schon wieder.

„Mirac, kann ich dich noch einmal sprechen?“, fragt der Trainer und geht ihm hinterher in die Umkleide. Ich bleibe sitzen und warte. Ich starre stumm auf den Tisch und sehe auch nicht auf, als einige an mir vorbei laufen. Das kennen die Jungs hier schon. Ich will so viel Abstand wie möglich zu diesem Teil aus Miracs Leben haben und gleichzeitig dran beteiligt sein. Es ist schließlich fast der einzige Teil, den er mir zeigt.

Als er wieder aus der Umkleide kommt, scheint er schlecht drauf zu sein. Ich stehe auf und zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen. Er beachtet mich gar nicht. Er läuft nur an mir vorbei und ignoriert Georg. „Komm!“, sagt er dann bestimmend zu mir und ich muss schlucken. Langsam folge ich ihm nach draußen und sage nur knapp 'Wiedersehen' zu Georg, der mich besorgt mustert. Dann stehen wir auch schon im Regen. Mirac scheint es einfach zu ignorieren und läuft weiter. Ich eile hinter ihm her.

„Du blutest.“, murmel ich und nehme seine Hand. Er knurrt nur kurz auf.

„Und? Ist nur ein Kratzer. Der Rest ist nicht von mir.“ Er reißt seine Hand los und ich sehe zu ihm auf. Ja, er ist definitiv schlecht drauf. Mehr als schlecht. Das gefällt mir nicht. Meist lässt er seinen Frust an mir aus. Nicht, dass er mich schlagen würde, oder so. Aber...schon körperlich.

„Ich habe heute keine Zeit, mit zu dir zu kommen.“, murmele ich deshalb. Ich starre nach vorne auf die nasse Straße und ziehe meine Kapuze wieder tiefer ins Gesicht. Mirac sieht mich an. Dann knurrt er auf. „Was hast du vor? Hast du ein Date? Mit diesem Vince?“, fragt er nach. Klar, das kommt jetzt rüber, als wäre er eifersüchtig, aber das ist er nicht. Das ist er ganz und gar nicht. Es ist ihm egal, was ich mit wem mache. Außer er hat geplant, mich über Nacht wieder bei sich zu behalten.

Ich schüttele also mit dem Kopf und knabbere auf meiner Lippe herum. „Ich muss noch Hausaufgaben machen.“, murmele ich dann und traue mich gar nicht, ihn anzusehen. Aber ich lüge ja nicht mal mehr. Ich muss schließlich wirklich noch Hausaufgaben machen. Nur mache ich sie schon aus Gewohnheit nicht mehr, sondern schreibe sie irgendwo ab. Aber das muss Mirac ja nicht wissen.

Im nächsten Moment spüre ich seine kräftige Hand an meinem Arm und wie er mich in eine Gasse zerrt. Er schubst mich gegen die Mauer und ich reiße erschrocken meine Augen auf. Mein Rücken schmerzt, aber ich kann mich nicht wegbewegen. Mirac hält meine Hände über meinem Kopf fest und seine freie Hand legt sich an mein Kinn. Er hebt es mit einem Ruck nicht gerade sanft hoch, so dass ich ihn ansehen muss.

„Ich hasse es, wenn du mich anlügst.“, knurrt er und ich schüttele schnell den Kopf.

„I-ich lüge nicht.“, stammele ich etwas überfordert und spüre im nächsten Moment seine Lippen auf meinem Hals. Ich kneife die Augen zusammen und winde mich leicht unter seinem Griff, wobei ich weiß, dass er zu stark für mich ist.

„Lass mich los!“, schimpfe ich, aber er ignoriert es nur. Er beißt in meine Haut, so dass ich schmerzhaft aufkeuchen muss. Er knabbert nicht nur, er beißt richtig zu. Ein Schmerz zieht sich über meinen Hals und ich spüre, dass es anfängt ein wenig zu bluten. Er leckt nur kurz über die Wunde, ehe er sich über die Wange zu meinem Ohr küsst.

„Nicht..das Ohr.“, murmel ich, aber im nächsten Moment grinst er und leckt über mein Ohr. Ich muss leise aufstöhnen. Er schiebt mir seine Zunge ins Ohr und es fängt alles an zu kribbeln. Dann beginnt er, an meinem Ohrläppchen zu knabbern und ich drehe meinen Kopf leicht, damit er besser rankommt. Dabei will ich es doch gar nicht!

„Hör..auf! Nicht hier.“

„Dann komm mit zu mir.“, schlägt er wieder vor. Ich schüttel mit dem Kopf.

„Nein! Ich kann nicht.“, sage ich wieder und er sieht mich wütend an. Er drängt mir seine Lippen auf und ich schließe die Augen. Genießen kann ich es ja nicht wirklich. Und wieder beißt er zu, aber diesmal genau auf meine Lippe. Er beißt so lange hinein, bis ich auch dort zu bluten anfangen.

Ein kalter Schauer geht mir über den Rücken und ich versuche den Schmerz so gut es geht zu ignorieren. Dann lässt er plötzlich von mir ab.

„Dann bleib halt hier du Pisser!“, schimpft er und schubst mich noch einmal gegen die harte Steinmauer. Dann verschwindet er einfach ohne ein weiteres Wort. Ich keuche auf, als ich kurz keine Luft bekomme und sacke dann auf dem Boden zusammen. Ich schlinge meine Arme um meine Beine und lege meinen Kopf auf die Knie. So bleibe ich im Regen sitzen.

Es ist kalt und nass, aber momentan bin ich mit den Gedanken ganz woanders.

Wenn man denkt, dass Vince ein Arsch ist, sollte man Mirac erst einmal kennen lernen. Ich weiß nicht, ob ich es überlebe, wenn ich bei ihm bleibe, aber ich bin inzwischen schon abhängig von ihm geworden. Ich kann nichts dafür. Erst jetzt merke ich, dass mir ein paar vereinzelte Tränen die Wange hinunter huschen und verdamme sie dafür. Schnell wische ich mir über die Augen und schlucke die restlichen Tränen hinunter. Dann hebe ich meinen Blick und sehe in die düsteren Wolken, die genau zu meiner Stimmung passen.

„Malik?“, höre ich da eine Stimme und drehe ruckartig meinen Kopf. Dann sehe ich Steven an. Er steht vor mir und sieht verwirrt zu mir herunter.

„Was machst du hier?“

Ich antworte nicht, sondern stehe nur auf. Jetzt sieht er zu mir hoch. Er betrachtet erst meine Lippe, dann meinen Hals.

„Du blutest ja!“, stellt er geschockt fest und packt mich bei der Hand. Dann zieht er mich einfach mit sich. „Gott, du bist eiskalt! Was ist passiert?“, fragt er nach, aber ich reagiere nicht. Ich weiß auch gar nicht, was ich ihm sagen soll. Ich kann ihm schlecht von Mirac erzählen und dass er mich schon öfter verletzt hat.

„Ich bin hingefallen.“, murmel ich. Die übliche Ausrede.

„Du fällst für meinen Geschmack momentan viel zu häufig hin!“, knurrt er leicht und sieht mich an, während er mich die Straße mit zieht.

„Außerdem würde man nach einem Sturz nicht so aussehen! Hast du starke Schmerzen?“

Ich schüttele mit dem Kopf und muss leicht lächeln. Der Kleine ist viel zu gut für diese Welt.

Wir gehen gemeinsam zu ihm nach Hause, wo Vince auch schon auf ihn wartet. Tja, wenigstens ein Pärchen scheint hier glücklich zu sein.

„Malik?“, fragt er mich überrascht.“Was hast du denn schon wieder gemacht? Hast du dich etwa ohne mich gekloppt?“, fragt er grinsend. Ich grinse ebenfalls leicht und schüttel den Kopf.

„Bin hingefallen.“, sage ich dann erneut.

„Erzähl deine dummen Ausreden deinem Friseur. Komm. Zieh dir erst mal was trockenes an.“, schlägt er vor und geht voraus in sein Zimmer. Ich mache einen kurzen Abstecher ins Bad und nehme mir ein Handtuch aus dem Schrank. Dann folge ich Vince. Als ich sein Zimmer betrete, knutschen die beiden gerade und belegen das Bett. Ich räuspere mich und sofort springt Steven auf und verschwindet mit hochrotem Kopf aus dem Zimmer. Vince und ich müssen loslachen, über die Reaktion. Steven verhält sich noch immer wie eine Jungfrau. Ich ziehe mir mein Shirt und meine Hose aus und trockne meine Haare und meinen Körper ein wenig ab.

Vince starrt mich die ganze Zeit über an und irgendwann rolle ich genervt mit den Augen.

„Hey! Du bist mit Steven zusammen! Hör auf mich so anzugaffen!“, knurre ich dann und gehe zu seinem Kleiderschrank.

„Ich bin nur am überlegen, was ich so gehabt hätte, wenn ich mich für dich entschieden hätte.“, gab er dann grinsend zu. Ich seufze auf. „Lass den Scheiß.“, murre ich dann und sehe kurz zur Tür. Steven sieht Vince düster an, dreht sich um und verschwindet. Ich drehe meinen Kopf wieder zu Vince und ziehe die Augenbrauen hoch.

„Lass nur. Der beruhigt sich schon wieder.“, murrt er nur genervt. Mh, scheint ja doch nicht so perfekt zu laufen bei den Beiden.

Ich hole mir ein Shirt und eine Hose aus dem Schrank und setze mich dann zu Vince aufs Bett. Ich lasse mich fallen und starre an die Decke.

„Also, was ist jetzt wirklich passiert?“, fragt Vince erneut nach und ich zucke mit den Schultern.

„Nichts.“

„Malik!“

„Ich wurde gebissen.“ Als ich das sage, verdunkelt sich mein Blick wieder. „Von Mirac.“, hänge ich dann noch hinten dran. Ist ja jetzt auch egal, ob Vince es weiß, oder nicht.

„Warte mal! Gebissen? Mirac? Ich komm nicht mehr mit.“ Er sieht mich verwirrt an und ich seufze laut auf.

„Kannst du dich an den Typen aus dem Bus erinnern? Vor ein paar Monaten? Der mit den Tattoos, der mich die ganze Zeit so mies angestarrt hat?“, frage ich nach. Er nickt nur nach kurzem überlegen. „Das ist Mirac.“

„Und der hat dich..gebissen?“, fragt er ungläubig nach.

„Jap.“, sage ich knapp und lasse mir nichts anmerken. Eigentlich bedrückt es mich nämlich doch mehr, als ich zugebe.

„Wie lange läuft das schon zwischen euch?“, fragt Vince nach. Hat der Junge an Gehirnzellen zugelegt, dass er daraus schon eine Situation erschließen kann?

„Erinnerst du dich an die Woche danach? Wo ich ein blaues Auge hatte?“, frage ich nach. Er nickt wieder. „Da sahst du echt scheiße aus.“, sagt er dann grinsend.

„Seit dem Tag davor.“ Jetzt sieht er mich ungläubig an. Das scheint ihn aus den Socken gehauen zu haben.

„Warte mal. Er hat dich geschlagen? Er schlägt dich und du machst mit ihm rum, oder wie?!“ Das scheint ihn nun wirklich aufzuregen. Ich schüttele mit dem Kopf.

„Ich mache nicht mit ihm rum!“, knurre ich und stehe wieder auf. „Danke für dein Mitgefühl und deine Hilfe. Man sieht sich.“, sage ich dann knapp und verlasse das Zimmer.

„Du weißt, dass du dir das nicht gefallen lassen musst?“, fragt Vince noch, aber ich winke nur ab. Dann verlasse ich sein Haus wieder und gehe die Straße hinunter. Seufzend schiebe ich meine Hände zurück in die Hosentaschen und sehe kurz auf. Wenigstens hat es aufgehört zu regnen. Ich beeile mich nach Hause zu kommen und beschleunige meinen Schritt wieder etwas. Allerdings habe ich dort nicht die Ruhe, die ich erwartet habe. Stattdessen sitzt eine Überraschung vor meiner Tür und augenblicklich werde ich wieder langsamer, bis ich vor ihm zum Stehen komme.

„Wieso bist du hier?“, frage ich nach und wundere mich, woher er weiß, wo ich wohne. Bisher waren wir immer erst bei ihm.

„Sind deine Eltern zu Hause?“, fragt Mirac nach und ich schüttele langsam den Kopf. Ich schließe die Tür auf und lasse ihn eintreten. „Die Schuhe kannst du hier stehen lassen, die Jacke kannst du mir geben.“, murmel ich und nehme ihm die Sachen ab. Ich hänge sie kurz weg, während er sich schon mal die Wohnung ansieht.

„Hübsch. Wo ist dein Zimmer?“, fragt er sofort nach. „Dritte Tür.“, murmel ich undeutlich und er nickt kurz. Er geht voran und setzt sich einfach auf mein Bett. Ich gehe in die Küche und hole mit mulmigem Gefühl etwas zu trinken. Dann geselle ich mich zu ihm.

„Ich hab..Wasser, Bier und Eistee. Willst du was haben?“, frage ich und stelle die Sachen auf dem Tisch ab.

„Ja, dich!“, meint er nur und steht auf. Im nächsten Moment spüre ich, wie seine Arme sich um meinen Bauch legen und er mit mir im Arm ein paar Schritte zurückgeht. Er lässt sich wieder auf mein Bett sinken und ich bin knallrot angelaufen. Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien, aber das lässt er nicht zu. Er kommt meinem Ohr immer näher und leckt wieder einmal darüber. Sofort muss ich aufkeuchen.

„Es hat mir vorhin so gar nicht gefallen, dass du dich mir widersetzt hast!“, haucht er mir ins Ohr und beißt in meinen Hals, genau in die gleiche Stelle wie vorher und es beginnt sofort wieder zu schmerzen.

„Oder muss ich erst wieder grob werden?“, fragt er warnend nach. „Du weißt, ich habe damit kein Problem.“, murrt er, während er mir das Blut vom Hals leckt. Ich keuche auf und kralle mich in seine Arme. Seine Hand stricht kurz über meinen Bauch und es dauert nicht lange, da rutscht sie einfach in meine Hose.

„Ah...nicht..hör auf!“, keuche ich erschrocken, aber er ignoriert es. So wie immer.

„Wer nicht hören will, muss fühlen.“, murmelt er, während er sich an meinem Ohr zu schaffen macht. Ich kneife meine Augen zusammen und winde mich unter dem Griff. Dann schaffe ich es irgendwie, ihn etwas weg zu stoßen und mich zu befreien. Ich stehe stolpernd auf und sehe Mirac dann entsetzt an. Sein Blick verdüstert sich und ich ahne schlimmes. Er ist heute sowieso schon schlecht drauf, was kommt dann jetzt noch, wo ich ihn zurückgewiesen habe?

Er steht grollend auf und baut sich vor mir auf. Wieso ist der Kerl eigentlich bald zwei Köpfe größer als ich?! Ja gut, ich bin nicht der größte und er ist fünfundzwanzig, da könnte es schon noch einen kleinen Größenunterschied geben, aber trotzdem! Das ist doch ungerecht.

Ich weiche etwas zurück, aber davon lässt er sich nicht abhalten. Im nächsten Moment hat er seine Hand gehoben und mir eine gescheuert. Ich starre erschrocken auf den Boden und mir bleibt vor Schreck kurz der Atem weg. Das hat er noch nie gemacht. Mich geschlagen. Ich halte meine brennende Wange und sehe ihn an. Ein undefinierbarer Ausdruck liegt in seinen Augen aber auf jeden Fall mischt sich etwas Wut mit hinein.

„Ich hab die Schnauze voll davon, dass du dich immer so zierst. Zum Schluss machst du es ja doch, also hör auf mit dem Scheiß!“, schimpft er und ich muss schlucken. Er kommt wieder näher und packt mich am Handgelenk. Dann schubst er mich einfach auf mein Bett und beugt sich über mich.

„Lass das! Ich will nicht, hör auf!“, schreie ich und versuche mich zu wehren. Ich drücke ihn weg, fuchtel wild mit den Armen herum, aber er lässt sich davon sicher nicht abhalten. Stattdessen nimmt er mit einer Hand meine Hände und hält sie hinter meinem Kopf fest.

„Soll ich dich anbinden, oder was?!“, fragt er zischend und ich schüttel schnell den Kopf.

„Hör auf!“, meine ich dann kläglich.

„Halt deine beschissene Klappe! Ist doch nur Sex, was ist schon dabei?!“, murrt er, während er mein Shirt nach oben schiebt. Ich schüttele den Kopf und trete jetzt einfach nach ihm. Die ersten Tritte gehen daneben, aber einmal treffe ich genau in seinen Magen. Er zischt und zieht scharf die Luft ein. Dann beugt er sich kurz etwas vor, krümmt sich. Das hat scheinbar ziemlich gesessen. Na ja, aber der Magen ist ja leider auch ziemlich empfindlich. Ich sehe zu ihm auf und versuche jetzt meine Hände zu befreien. Aber er lässt trotz der scheinbar etwas starken Schmerzen nicht los.

„Du kleines Arschloch!“, schimpft er sieht mich wütend an.

„Lass mich los verdammt! Ich will das nicht! Geh weg!“, schimpfe ich weiter, bis er mir plötzlich einfach seine freie Hand auf den Mund legt.

„Noch ein Wort und du bist tot!“, droht er mir und ich sehe ihn eingeschüchtert an. Aber so leicht gebe ich sicher nicht auf. Nur bleibt mir durch seine Aktion auch leider etwas Luft weg. Wie werde ich ihn am schnellsten wieder los? Eigentlich, wenn ich einfach mit ihm schlafen würde. Aber ich will nicht schon wieder diese Schmerzen durchstehen müssen, nur weil er an mir seinen Frust abbaut. Und langsam wird er auch wieder gewalttätig, wie am Anfang, als wir uns kennengelernt haben. Jetzt habe ich nicht mehr nur Bissspuren, sondern sogar schon ein blaues Auge und wenn es so weiter geht, dann auch noch eine gebrochene Nase.

Da er nicht mehr von meinem Mund ablässt, öffne ich ihn ein wenig und beiße in seine Finger. Tja, Kratzen und Beißen kann sogar ich.

„Ah! Du mieses kleines-“ Er lässt los und besieht sich seine Hand. „Du willst es also doch auf die harte Tour?“, fragt er und ich schüttel schnell mit dem Kopf.

„Lass mich einfach!“, schimpfe ich und trete wieder nach ihm aus. Aber er packt mein Bein und hebt es ein wenig an. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich noch machen soll. Er macht einfach weiter und ist dabei meine Hose zu öffnen und sie mir runter zu ziehen, sodass nur noch meine Boxershorts im Weg ist. Er beugt sich vor und drückt mir seine Lippen auf. Ich spüre seine Zunge, die über meine Lippen streicht und sich ihren Weg nach vorne bahnt. Automatisch öffne ich meinen Mund etwas weiter und so dringt er sofort mit seiner Zunge an. Ich stöhne auf und versuche mich von ihm zu befreien, aber es geht nicht. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Wenn ich mich wehre, dann lässt er es nicht zu. Wenn ich Gewalt anwende, dann wird er genauso gewalttätig, nur viel schlimmer als ich. Und das würde ich nicht noch einmal aushalten. Letzte mal, als es dazu kam, hat er mich fast krankenhausreif geschlagen. Ich versuche mich abzuwenden und ihn immer weiter weg zu schieben. Er sieht mich an und schüttelt leicht mit dem Kopf.

„Ich verstehe dich echt nicht. Am Anfang wehrst du dich immer so, dabei gefällt es dir doch auch, oder irre ich mich da? So wie du immer stöhnst und mich ansiehst. So erregt.“, meint er grummelnd und grinst.

„Ich will jetzt aber nicht! Ich hab zu tun!“, sage ich und weiche seinem Blick aus. Sein Blick ist kühl, verletzend, höhnisch und als wäre ich nur irgendein nutzloses Insekt!

„Denkst du das interessiert mich? Ich will dich und zwar jetzt auf der Stelle!“, murrt Mirac und beugt sich wieder über mich. Er entreißt mir meine Hose einfach mit Gewalt, sodass ich es gar nicht mehr verhindern kann. Dann dringt er hart in mich ein.
 

Als ich wieder aufwache bin ich alleine im Zimmer. Ich blinzel kurz und muss mich erst an das Licht gewöhnen. Dann sehe ich mich um. Keine Spur von ihm. Kein Zettel, keine Notiz. Nicht mal mehr das Anzeichen, dass er neben mir gelegen hat, gibt es. Die Decke und das Lagen sind kalt. Es riecht auch nicht nach Mirac. Es ist so, als wäre er nie da gewesen. So wie immer.

Das einzige, was mich an ihn erinnert ist mein schmerzender Hintern. Ich stehe auf und stütze mich an der Wand ab. Mir ist kotzübel. Mit Romantik und Vorsicht hat der Kerl es ja auch nicht gerade. Ich gehe seufzend ins Badezimmer und nehme mir die Tabletten aus dem Schrank. Zwei müssen reichen. Den Rest der Schmerzen werde ich schon vertragen. Mit etwas Wasser sind sie schnell geschluckt und ich stelle mich sofort unter die Dusche. Alles klebt und ich fühle mich beschmutzt. Ich fühle mich oft so, wenn Mirac da war. Ich seife mich ordentlich ein, ehe ich wieder alles abspüle.

Umgezogen kehre ich in mein Zimmer zurück. Die Haustür wird in dem Moment aufgeschlossen und meine Mutter tritt ein. Sie beachtet mich nicht. Das tut sie nie. Sie weiß das ich da bin, aber sie sieht mich nicht. Sie will mich nicht sehen.

„Hey Mom.“, sage ich kurz, ohne eine Antwort zu bekommen. „Mirac war hier.“

Wieder nichts.

„Er hat mit mir geschlafen.“

Sie geht in die Küche.

Ich presse meine Lippen aufeinander und nicke leicht. „Bin dann in meinem Zimmer.“, murmel ich noch, auch wenn ich weiß, dass es aussichtslos ist.

Ich werfe mich aufs Bett und schalte mein Handy an. Nicht mal ein Bild habe ich. Seine Nummer habe ich eingespeichert, auch seine Adresse. Er schickt mir oft Nachrichten, wenn er mich sehen will. Nein, wenn er mit mir schlafen will. Ich starre seine Nummer an, lange, sehr lange. Ich rieche das Essen, was meine Mom kocht. Für sich. Für sich alleine. Denn ich bin nicht da. Mich gibt es nicht mehr. Nach einer Weile bin ich eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Midnight
2020-08-08T22:38:00+00:00 09.08.2020 00:38
Hallöchen,
das Kapitel war echt toll geschrieben und ich mag es sehr. Ich muss gestehen, ich habe YCLF zwar schon sehr lange in meiner Fav-Liste, habe die Story aber noch nie gelesen. Ich habe jetzt nur dieses Kapitel gelesen und kenne auch die Sidestory über Malik und Mirac (ich liebe die Namen, die passen sehr gut zusammen <3)
Allerdings muss ich sagen, dass ich gerade SEHR verwirrt bin und verstehe die Zusammenhänge nicht mehr...O.O
Ich weiß was zwischen den Beiden abgeht, da ich ja I Want You-I Get You gelesen habe, aber bilde ich mir das nur ein, oder hast du das Ein oder andere anders geschrieben, als in der anderen Story über die Beiden, oder Details von hier ausgelassen? Aus der Story weiß ich ja, dass sie sich zwischendurch getroffen haben, aber das laß sich trotzdem im Ganzen noch anders. Irgendwas ist an der Chornologischen Reihenfolge doch anders und bestimmte Ereignisse wurden ganz anders erzählt, die mir jetzt in I want You-I get you fehlen....
(Wobei man sagen kann, dass es nicht schlimm ist, da ein unbescholtener Leser, der YCLF nicht kennt, das gar nicht auffällt)
Ich will jetzt nicht so sehr spoilern, um nicht zu viel vorweg zu nehmen, aber das beschäftigt mich.
Das soll keine schlechte Kritik sein! Immerhin ist es erstens nicht immer leicht Details von einer andern Geschichte in einer neuen Story wieder aufzugreifen, ohne dass es einfach nur wie eine wiederholung klingt, oder ganz verloren geht (mir ist das auch schon passiert) und zweitens kann man ein Extrakapitel ja auch wie eine interessante alternative zur eigentlichen Geschichte schreiben und Details aufgreifen, die man sonst nicht eingebaut hat.
Das sind nur meine Gedanken.
Ansonsten bin ich wie immer schwer begeistert! Ich liebe es wie du schreibst! *__*
Ich würd gern noch viel mehr von dir lesen! Und sry, dass ich mit diesen Gedanken zutexte, vielleicht bin ich auch nur verwirrt und schnalle was nicht :D
Von:  Yamasha
2017-06-21T13:43:16+00:00 21.06.2017 15:43
Das kannst du dem armen Malik doch nicht antun! Er hat das nicht verdient!
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
21.06.2017 20:43
Ich war gerade SEHR überrascht, noch einen Kommentar zu dieser FF zu lesen!
Vielen lieben Dank und wenn dich Maliks Geschichte interessiert, dann kannst du sie gerne lesen. http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/367677/?js_back=1

Ganz liebe Grüße x3
Antwort von:  Yamasha
21.06.2017 21:24
Immer wieder gerne :)
Tatsächlich hab ich die Story grad gelesen. Hat mich vom schlafen abgehalten. Aber egal. Ich freu mich, dass es mit den beiden noch gut geklappt hat. Wenn ich auch Malik bewundere, dass er es so lange ausgehalten hat. :)
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
21.06.2017 21:25
Oh vielen Dank noch einmal!!! ;u;
Malik ist und bleibt ein Kämpfer! (Und mein armer kleiner Schatz x3)
Von: abgemeldet
2012-10-06T10:22:39+00:00 06.10.2012 12:22
...Ich mag Maliks Mutter niiiaaaacht! DX
Mirac ist mir auch unsympathisch :C
Aber das Kapitel hat mir gefallen C: XD
Von:  tenshi_90
2012-10-05T21:33:44+00:00 05.10.2012 23:33
Malik tut mir echt leid :( Das ist ja echt schrecklich, dass es so endet... hätte mir etwas anderes gewünscht.. aber trotzdem tolle story :)


Von:  Charmix
2012-10-05T19:29:31+00:00 05.10.2012 21:29
Ich finde das Traurig :(

Ich Hätte Malik ein richtiges Happy End Gegönnt :)

Trotzdem Super Kapitel und Super FF :)

Ich hab sie Sehr gerne Gelesen :)

LG


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