Kapitel 1: Annäherung und Geburtstagsvorbereitungen
"Yuugi, komm langsam mal in die Gänge. Wir haben heute noch eine ganze Menge zu erledigen!" Laut schallte die Stimme meiner Mutter zu mir ins Zimmer und ein leises Seufzen entkam mir, da sie wie immer mal wieder viel zu hektisch war. "Ja, ich komme schon, aber meine Sachen ziehen sich leider nicht von selbst an!" Ein leises Gemurmel konnte ich immer noch hören und dann rauschte meine Mutter aus dem Haus. Ich muss breit lächeln. Klar dass sie so nervös und gestresst ist, denn heute ist der 50.te Geburtstag meines Vaters und der wird mit allen Freunden und der gesamten Familie groß gefeiert. Seit Wochen sitzen wir da schon an der Planung und heute ist endlich der große Tag gekommen. Hoffentlich geht alles glatt über die Bühne. In meine schwarze Hose und das weiße Hemd schlüpfend und die Schuhe noch überstreifend, schnappe ich mir noch meine Schlüssel und meine Jacke und schon bin ich auch aus der Tür hinaus und werfe sie mit einen nicht zu leisen Knall hinter mir zu. Ich zucke durch den Knall doch leicht zusammen, doch ich habe keine Zeit, um mich darüber aufzuregen, dass man das wohl durchs ganze Haus gehört haben muss. Unten am Auto hat meine Mutter schon zwei große Schüsseln mit Salat in den Kofferraum verfrachtet und ich setzte mich auf den Beifahrersitz und schnalle mich an. Nur 5 Minuten später stehen wir vor dem Festsaal, den ich mit der Hilfe von vielen anderen gestern noch schön dekoriert habe. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Züge, denn bei Tageslicht sieht es noch viel besser als als gestern Abend, wo wir endlich fertig geworden sind. "Yuugi?" Ich drehe mich um und meine Mutter kommt auf mich zu. "Ich muss noch zu Yuiko fahren und ihr mit den kalten Platten helfen. Kommst du die zwei Stunden alleine zurecht?" Ich nicke. "Klar, was denkst du denn? Ich werde immerhin in zwei Monaten 15." Ich sehe sie leicht pikiert an, doch sie lacht nur. "So habe ich das doch gar nicht gemeint, aber schön zu wissen, wie du darüber denkst. Bis nachher dann. Ich bin um 14 Uhr wieder da."
Mit einem Winken verabschiede ich meine Mutter und muss mir ein breites Grinsen verkneifen, bis sie aus meiner Sichtweite ist. Dass sie weg fährt, kommt mir wie gerufen. "Ich bin dann auch noch mal weg!", rufe ich meiner Tante zu, die ihren Kopf hebt und mir noch ein "Ok, bis nachher!" zuruft ehe ich auch schon aus den großen Glastüren rausrenne und mich auf den Weg mache. Es ist nicht weit und es tut so gut, die mittlerweise vertrauten Straßen entlang zu gehen, mein Ziel direkt vor Augen. Ich biege um die Ecke und stehe vor dem blau-weißen Haus und drücke auf die Klingel mit dem Namen "Yanegawa". Lange warten muss ich nicht, denn nur wenige Sekunden später wird die Tür geöffnet und zwei leuchtend rote Augen sehen mich überrascht an. Ja, die Überraschung ist mir wohl echt gelungen und mit einem lauten "Yaaaaaaaami!" schmeiße ich mich direkt in seine Arme. Er schließt sie sogleich fest um mich und erwieder die Umarmung. "Na so was, mit dir hätte ich heute nun mal gar nicht gerechnet. Wie hast du es denn geschafft, dich von den Vorbereitungen wegzuschleichen?" Ich schaue nach oben und bin immer wieder aufs Neue überrascht, wie schön und ebenmäßig doch sein Gesicht ist. "Ganz einfach: meine Mutter hat sich für zwei Stunden abgesetzt und was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß." Ein fresches Grinsen erscheint auf seinen Lippen und er gibt mir Recht, das sehe ich ihm an. "Dann komm erst mal rein. Wir haben sturmfreie Bude, denn meine Mum ist heute arbeiten." Er nimmt mich an der Hand und zieht mich ins Wohnzimmer, wo er sich mit mir zusammen auf die schöne weiche Couch setzt und sogleich wieder einen Arm um mich legt, um mich bei sich zu halten. Ich muss mich sehr zurück halten, um nicht leise zu Schnurren, so wohl und sicher fühle ich mich gerade. Ich spüre seine Blicke immer wieder auf mir, während er durch das TV Programm zappt und etwas sucht, das uns beiden gefällt. Letzten Endes bleiben wir bei einem Liebesfilm hängen, denn das spricht die sanfte Ader in mir sehr an und seit er mich kennst, hat er auch ein kleines Faible für solche Filme entwickelt.
Ich genieße die Zweisamkeit ungemein, doch leider geht die Zeit mit ihm mal wieder viel zu schnell vorbei und als ich einen Blick auf die Wanduhr werfe, entkommt mir ein Seufzen. Das bringt Yami dazu, mir einen fragenden Blick zu schenken, den ich mit dem folgenden Satz beantworte: "Ich muss langsam wieder los, so leid es mir auch tut." Sofort ziehen seine Mundwinkel nach unten und er zieht einen super süßen Schmollmund. "Muss das wirklich sein?", brummelt er in seinen nicht vorhandenen Bart. "Ja, es muss, sonst kriege einen gewaltigen Ärger, wenn meine Mum vor mir wieder da ist."
Das sieht er dann doch ein und erhebt sich, entlässt mich aus der schönen Umarmung und ich habe irgendwie einen steifen Nacken. "Oh, so willst du jetzt aber nicht wieder raus gehen, oder?" Ich schenke ihm einen recht verwirrten Blick, den er mit einem Grinsen beantwortet. "Schau mal in den Spiegel. Du siehst aus, als hätten wir sonst was getrieben!" Der Satz bringt mich sofort dazu, dass ich rot werde und ich drehe mich ganz schnell um, damit Yami es ja nicht sieht. Meine Augen weiten sich rapide, als ich mich selbst im Spiegel betrachte. "Oh je, so kann ich wirklich nicht raus gehen.", meine ich und klatsche mir leicht auf die Wangen, damit diese verdammte Röte endlich wieder weg geht. Ich höre seine Schritte, sie stoppen direkt hinter mir. "Dann komm mal mit, Süßer." Noch bevor ich etwas sagen oder machen kann, nimmt er mich an der Hand, was mich nur noch röter werden lässt, und geht mit mir ins Bad. Dort angekommen setze ich mich auf den Rand der Badewanne und warte gespannt darauf, was nun passieren wird. Mit einer Haarbürste in der Hand kommt er auf mich zu, dreht mich leicht zur Seite und fängt ganz vorsichtig an, meine Haare durchzukämmen. Ich schließe die Augen, genieße das, was er tut, mit jeder Faser meines Körpers. Je mehr Bürstenstriche durch meine Haare verteilt werden, desto glatter werden sie, bis sie mir am Schluss ganz auf den Schultern liegen. Ich fahre leicht mit den Fingern durch sie hindurch. Die Arbeit, die ich mir heute früh damit gemacht habe, hat sich im wahrsten Sinne des Wortes aufgelöst. Das Geräusch einer Tube, die geöffnet wird, holt mich aus meinen Gedanken zurück und dann spüre ich Yami´s Hände, wie sie liebevoll durch meine Haare streichen, das Gel dort verteilen und mir somit eine neue Frisur erschaffen. Als die warmen Hände zum Abschluss leicht über meinen Nacken streicheln, kann ich die Gänsehaut nicht mehr aufhalten und sie breitet sich an meinem ganzen Körper aus. Gott, zum Glück sieht er nichts, denn durch das langärmlige Hemd sind meine Arme geschützt. "Fertig. So kannst du beruhigt wieder zurück gehen." Ich stehe auf und stelle mich vor den großen Spiegel... und bin überrascht. Unsere Frisuren unterscheiden sich vor allem durch unseren Pony. Ich trage meinen immer unten, du stylst ihn immer nach oben und dasselbe hast du nun auch bei mir gemacht. Ich sehe nur durch diese kleine Veränderung schon ganz anders aus als sonst. Und ich muss ehrlich sagen, dass es mir sehr gefällt.
"Danke schön, Yami.", murmel ich und betrachte mich immer noch im Spiegel, drehe mich sogar ein bisschen, um meine Frisur auch genau betrachten zu können. "Immer wieder gerne." Ein leichter Lufthauch an meinem Hals, meinem Nacken. Ein leichter Druck, den ich dort spüre. Zwei weiche Lippen, die sich auf meine Haut drücken und von dort aus ein Prickeln durch all meine Adern senden.
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So, hier mache ich absichtlich eine Pause *grinse*
An den zweiten Teil der Geschichte setzte ich mich jetzt und hoffe, dass ich ihn nach dem WE fertig habe und ihn hochladen kann.