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World of Faerûn - 1. Staffel

Demon Bell-Saga
von

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Folge 16: Ein aussichtsloser Kampf

Folge 16: Ein aussichtloser Kampf
 

Hastig riss Jason die Tür zu Zeldas Gemach auf, so dass sie und ihr Bettgefährte, vom Krach erweckt, aufschraken. „Zelda, die haben uns verzaubert! Aus irgendeinem Grund wollen die dass wir hier bleiben! Diese Nymphen haben etwas mit uns vor!“, schrie er erregt, womit dem Nymph schnell klar war das die Verzauberung von dem ungebetenen Gast gewichen war. Doch die Waldläuferin war wegen dem Zauber unter dem sie stand, viel zu Begriffsstutzig um überhaupt zu verstehen was er ihr sagen wollte.

Kampfesmutig zückte die Nymphillusion ein Messer unter seiner Kleidung hervor und stürmte auf den Eindringling zu, der sich ihm entschlossen entgegenstellte. Jason nahm kurz Anlauf und katapultierte den anstürmenden Nymphen mit einen gekonnten Fußtritt aus dem Haus heraus, wo dieser besiegt liegen blieb.

Noch bevor Zelda merkte wie es um sie geschah, zerrte ihr Gefährte sie schon nach draußen und rannte mit ihm durch die Dunkelheit des Dorfes davon. Sie begriff nicht was los war und sträubte sich leicht, so dass er sie in den Armen tragen musste um sie aus dem Dorf zu bringen. Während seiner hastigen Flucht merkte nicht dass er auf Gerrard und zwei Trolle zusteuerte, die bald ihren Weg kreuzen würden.

Als sich er sich nach eventuellen Verfolgern umsah und gleichzeitig um eine Hausecke lief, geschah folglich das unvermeidbare. Er stieß mit Gerrard zusammen, wodurch beide unsanft zu Boden fielen. Etwas verdutzt musterten sich die beiden Parteien, wobei Jason schon ein mulmiges Gefühl beim Anblick dieser drei Spießgesellen kam. „Was ... was seid ihr denn für Gestalten?“, fragte er leicht verängstigt, während sich der Mensch in Begleitung der Trolle wieder aufrichtete und sich sauber klopfte, bevor er seine beiden Gegenüber aufs wüste zu beschimpfen begann. „Passt gefälligst auf wo ihr hinlauft – Dummköpfe!“, fauchte er sichtlich erzürnt. „’Tschuldigung. Tut uns Leid. Ähm ... wir müssen weiter.“, entschuldigte sich der junge Mönch schwitzend und machte sich schnell daran seine Flucht fortzusetzen, doch gerade als er in Begriff war zu gehen, wurde er von den drei Gestalten zurückgehalten. „Halt! Nicht so schnell!“, rief Gerrard plötzlich, so dass Jason fast das Herz vor Schreck stehen blieb und er sichtlich langsamer weiter lief. „In Ordnung.“, erwiderte er vorsichtig. „Ich meinte eigentlich dass ihr ganz stehen bleiben sollt!“, fügte der Mann genervt an. Innerlich schweißgebadet vor Angst dass seine Flucht auffliegen könnte drehte er sich um und schluckte tief. „Ihr habt nicht zufällig ein kleines Elfenmädchen gesehen? Seid ehrlich oder die Strafe Belluzciuses wird euch treffen!“, sagte Gerrard und richtete einen misstrauischen Blick auf das junge Paar. „Elfenmädchen? Öhm ... nein. Heute Abend nicht.“, erwiderte er nervös und machte sich eiligst daran endlich aus der Siedlung fort zu kommen.

Der Mann schien nicht zu wissen wen er da vor sich hatte und ließ das Paar gewähren, doch leider verrieten Zeldas darauffolgende Worte ihre wahre Identität. „Jason ... der nette Mann ... ich denke meinte bestimmt Kyren.“, brabbelte sie in ihren tranceartigen Zustand laut heraus, was natürlich die Aufmerksamkeit der Trolle und des Menschen erregte. „Moment mal ihr beiden! Jason? ... Kyren? Ihr seid! ... bleibt stehen! ... schnappt sie!“, kombinierte Gerrard verdutzt, aber seine vermeintlichen Opfer zogen es vor eine rasante Flucht anzutreten. Jason lief so schnell er konnte um seine Verfolger abzuschütteln und wetzte durch das halbe Dorf. Durch eine geschickte Körpertäuschung und einen listigen Zickzackkurs durch die Hütten gelang es ihm schließlich sogar die Trolle abschütteln, die ihm konditionell nichts entgegensetzen konnten. Japsent lehnte er sich an eine Hütte und setzte seine Begleiterin ab, die noch immer etwas konfus wirkte. Leise schlich er sich in die Hütte ein, an der er zuvor noch lehnte und hoffte sich dort vor den Trollen eine Weile verstecken zu können, die ihm den Weg aus dem Dorf versperrten. Schnell merkte er bei welcher Hütte er gelandet war als seine Augen die schlafende Helm-Priesterin Larissa entdeckten. Auch wenn es dadurch nicht einfacher werden würde, so beschloss er auch sie zu retten. „Psst, Larissa! Wach auf!“, flüsterte er aufdringlich und versuchte sie aus ihren Träumen zu entreißen, was ihm nach etlichen weiteren Versuchen schließlich auch gelang. Sie schien sich sehr darüber zu freuen Jason zu sehen und warf ihren Bettgefährten, naiv wie sie war, einfach aus der Liege, so als ob sie ihn einen Platz bei ihr anbieten wollte. Ängstlich zuckte Jason aber nur zusammen, da er fürchtete das diese unsanfte Landung den Nymphen erweckt haben könnte, doch der schlief tief und fest weiter. Neugierig kam Larissa aus ihrem Bett gekrabbelt als er auch weiterhin ihre Einladung ausschlug.

„Was willst du, Jason? Willst du nicht auch mal das Bett mit mir teilen?“, fragte sie kichernd, doch diese plumpe Anmache ließ ihn ziemlich kalt. „Komm einfach mit. Ich will dir was tolles zeigen.“, lockte er die rothaarige Schönheit und tatsächlich gelang es ihm sie durch diesen Trick zu täuschen. Vorsichtig schlichen sich die 3 um die Hütte um zu sehen ob die Luft rein war. „Hihi, warum verstecken wir uns so?“, fragte Larissa recht Lautstark, so das er aufgeregt zusammenzuckte und ihr die Hand vor den Mund hielt. „Sei leise ... Das ist ... ein kleines Spiel ... mach einfach mit, ja?“, wich er ihrer Frage aus, denn er wusste, würden sie entdeckt werden, würde man sie wieder allesamt willenlos machen oder vielleicht sogar schlimmeres.
 

Schon etwas ungeduldig wartete die junge Dryade an ihren kleinen Bäumchen als sie schließlich den Mönch in Begleitung seiner zwei Begleiterinnen, die er unter den Armen mit sich schleppte, sichtete. Tief durchatmend lud er die beiden schließlich bei ihr ab, so dass sie sich gleich daran machte die Verzauberungen zu lösen. Nach einer kurzen Berührung kamen die beiden jungen Frauen langsam wieder zu Sinnen und hörten auf ständig wie im Rausch vor sich hinzukichern. Etwas verwirrt schauten sie sich an „Was ist passiert?“, fragten sie synchron, aber ihr Gefährte wank hektisch ab.

„Ich hab’ jetzt keine Zeit euch das zu erklären. Fragt das kleine Mädchen da. Ich muss noch mal zurück und Shane und Kyren rausholen.“, sagte er und lief ins Dorf zurück.

Das Dryadenkind sah sich fortan mit zwei fragenden Blicken konfrontiert, die nach Aufklärung dürsteten und so sah sie sich gezwungen ihre Geschichte noch einmal zu erzählen.
 

Mit nervös tippelnden Fuß stand Gerrard vor der Anführerin der Nymphen und wiederholte seine Frage. „Also, wo ist die Elfe?“, drängte er streng. „Seid nicht so ungeduldig. Für Euch als wandelnden Untoten dürften diese paar Minuten bis meine Wächterinnen sie geholt haben doch eh nicht weiter von Bedeutung sein.“, erwiderte sie ihm schroff. „Ich habe so meine Zweifel dass Eure Nymphen die Sache überhaupt noch unter Kontrolle haben. Vorhin bin ich zwei fragwürdigen Gestalten begegnet, die von der Elfin wussten und auf der Flucht waren. Außerdem kommt es mir so vor als ob deine Wächterinnen schon eine kleine Ewigkeit weg sind. Ich frage mich ernsthaft wo sie wohl bleiben. Das kann doch nicht so lange dauern!“, konterte er, worauf sich Mediva schnippisch von ihm abwendete. „Pah, Shougun hat unser Volk seit seiner Ankunft immer gut behandelt. Nehmt Euch ein Beispiel daran.“, schnaufte sie arrogant vor sich hin, wohlwissend das Gerrards Zweifel berechtigt waren, aber einem Mann nach- oder recht zu geben lag ihr als Nymphe einfach nicht. Einen Augenblick herrschte Stille zwischen den beiden, bevor sein Gesicht ein merkwürdiges Grinsen überzog und er sich vorsichtig an sie heranschlich, ohne das sie es zu merken schien.

Schließlich streichelte er sie sanft über den Rücken und massierte sie ein wenig, was ihr nicht einmal zu missfallen schien. Als seine zarten aber dennoch männlichen Hände über ihren Nacken fuhren, verfiel die Königin in eine Art Trance, so dass sich ihr Kopf langsam nach links absenkte. „Ja, so ist’s gut. Entspannt Euch ruhig.“, meinte er und küsste sich langsam von ihren Arm bis an ihren Hals heran, doch Mediva schrak plötzlich auf, als sie merkte was er vorhatte und stieß ihn rüde von sich. „Ha! Wagt es ja nicht!“, kreischte sie erzürnt, so das er sich nach einer kurzen Verbeugung etwas zurückzog. „Nun gut. Doch wisset. Ich bin ein Wesen der Nacht. Ich habe nun mal meine Instinkte und Triebe. Ihr wisst was das heißt.“, sagte er, bevor er ihr Gemach schließlich verließ.

Sie wusste was er ihr damit sagen wollte, denn sie kannte dem Mann dem sie gerade gegenüberstand schon aus früheren Tagen. Er war ein Vampir – wenn auch einer der charmantesten und verführerischsten seiner Art. Gerrard musste sich in diesen Dorf sehr wohl fühlen, denn Nymphen waren gegen den schmerzhaften Biss eines Vampirs immun, so dass ihm hier niemals die potentiellen Opfer ausgehen würden. So kam er immer wieder um sich an ihren Untertanen zu vergehen – so wie auch dieses mal. Doch als er austrat um seinen Instinkten zu folgen, staunte er nicht schlecht als hunderte von Nymphen panisch durch das Dorf liefen.

„Hey, was soll das? Ihr braucht doch keine Angst vor mir zu haben!“, rief er verdutzt, da er zunächst nicht merkte dass seine Vermutung dass sie vor ihm flüchteten falsch war. Als er das harte Aufstampfen eines Kolosses spürte, änderte sich dies jedoch schnell. Erzürnt lief er auf das ihm unbekannte Unheil zu um den vermeintlichen Panikmacher zu beschimpfen, denn egal wo er auch hinschaute – überall ergriffen ängstliche Nymphen die Flucht. Seine Suche sollte ein jähes Ende finden als ihm plötzlich Jason den Weg lief.

Beide standen sich Wortlos gegenüber, warfen sich aber finstere Blicke zu, so als wollten sie die Gedanken des jeweils anderen lesen. Fast desinteressiert vom Erscheinen des Vampirs wendete er sich von ihm ab als er merkte das sich eine weitaus größere Bedrohung näherte, die bisher zwischen den einstürzenden Nymphenhütten versteckt geblieben war. Langsam wurde auch Gerrard klar das der junge Kämpfer nicht sein größtes Problem sein könnte, als der Boden immer mehr erzitterte.

„Was geht hier vor, Mensch!“, verlangte er Vampir dennoch zu wissen, doch er kehrte ihm weiterhin dem Rücken zu und gab ihm keine Antwort. Das war auch nicht weiter nötig als auf einmal der Tarraske-Mutant, der für den ganzen Aufruhr verantwortlich war, hinter einer Hütte hervortrat und sich ihnen offenbarte

Für Jason war es die Chance auf die er bereits gewartet hatte, denn er hatte noch eine Rechnung mit der Bestie offen, so dass die Befreiung seiner Freunde ins hintertreffen geriet. Diesmal, so schwor er sich, würde er es ganz alleine schaffen und beweisen wie stark er war. In seiner Rachsucht und seinem gekränkten Ego vergaß er die Frage warum diese Bestie überhaupt noch lebte und ignorierte diese Tatsache schlichtweg.

„Dieses Vieh lebt noch?“, staunte der Vampir dagegen im Hintergrund, der darauf vorsichtig einen Schritt zurücktrat, denn die Kreatur schien zu allen Übel auch noch außer Kontrolle. Für Jason gab es nun kein zurück mehr. „Wenn ich dieses Monster nicht endlich vernichte wird es niemand vernichten!“, murmelte er zähneknirschend vor sich hin, worauf er mutig seine Kampfposition einnahm, während sein übergroßer Gegner immer näher kam.

Schreiend stürmte er auf die Bestie zu und steckte all seine Kraft in einen Schlag, der dieses Wesen besiegen sollte und obwohl er das Monster mitten ins Gesicht traf, schien es überhaupt nicht beeindruckt. Geschockt von dieser Reaktion wich er blitzartig zurück, auch wenn es dem Tarraske-Mutant noch gelang ihm am linken Arm eine tiefe Wunde mit seinen Klauen zu verpassen, so dass er mit schmerzverzerrten Gesicht hektisch zurücktorkelte. Enttäuscht, aber auch wütend biss er die Zähne zusammen und hielt sich seinen schmerzenden Arm, wohlwissend dass er in diesen Zustand keinen weiteren Angriff starten konnte. Er sah schon sein Ende kommen als auf einmal drei magische Geschosse an ihm vorbeisausten und die Kreatur mitten in den Torso trafen. Die Wucht der Geschosse war so stark das sie das Wesen förmlich davon schleuderten – wenn auch nicht weit. Überrascht drehten er und Gerrard sich um und erblickten Kyren, die sich hinter ihren Rücken geschlichen hatte. „Die Elfe!“, kreischte der untote Lakai Bells erstaunt und stürmte reflexartig auf sie zu, aber er kam nicht weit, denn schon nach wenigen Schritten endete sein Sprint als sich ihm Shane mit ausgestreckten Armen wie aus dem Nichts entgegenstellte. „Was? Wer bist du? Geh mir gefälligst aus den Weg, Junge!“, fauchte Gerrard. „Niemals!“, erwiderte ihm der Halbelf mit energischem Blick.

„Geh mir aus den Weg, du Wurm! Weißt du überhaupt wen du vor dir hast? Ich bin Gerrard Deckard, Diener Bells, der zukünftigen Herrscherin über die Welt.“, mahnte er nachträglich und setzte zu einen Schlag an, aber Shane erwies sich als Reaktionsschneller und schlug ihn mit voller Wucht gegen den Kiefer.

Regungslos verharrten die beiden Gegner nach diesem ersten Treffer eine Weile in dieser Position, so als ob sie lange darüber nachdenken müssten was sie als nächstes tun würden. „Ich weiß das du einer von Bells Leuten bist, aber ich bin derjenige der Kyren beschützen wird – koste es was es wolle.“, meinte Shane schließlich und zog seine Faust zurück, worauf sein Gegenüber grinsend seinen Kopf senkte. „So so ... sehr interessant. Du willst sie also beschützen? Dann lass dir aber eins von mir sagen: DU SCHLÄGST WIE EIN MÄDCHEN!“, erwiderte er höhnisch und verpasste ihn nach seiner lautstarken Äußerung einen derart harten Schlag, das es ihn durch 3 Hütten durchschleuderte bis er schließlich zum erliegen kam. „Shane!“, kreischte Kyren ängstlich, als der unter den Trümmern und Staubwolken verloren ging. Schnell rekelte sich an der Einschlagsstelle etwas und Shane trat erneut hervor auch wenn er noch etwas benommen von dem Aufprall schien und sich etwas Blut von den Lippen wischte. Sie merkte nicht dass sich ihr Gerrard schmunzelnd näherte, während sie ihren Gefährten noch besorgte Blicke zuwarf. „Und jetzt bist du dran.“, meinte er selbstsicher als er schließlich direkt hinter ihr stand, worauf sie sich ihm entsetzt zuwendete und sah wie er schon nach ihr greifen wollte.

„Magisches Geschoss!“, schrie Kyren voller Panik, wendete ihren Kopf verängstigt ab und streckte ihm ihre Hände entgegen. „Was???“, staunte Gerrard mit weit aufgerissenen Augen als er merkte dass sie ihm einen Zauber entgegenbringen würde. Er hatte das Mädchen unterschätzt. Es gelang ihm nicht mehr rechtzeitig zu reagieren. Der Zauber schoss ihn auf kürzester Distanz direkt in den Magen, was ihn weit und hoch durch die Luft schleuderte. Er landete unsanft am anderen Ende des Dorfes in eine der vielen Hütten.

„Arg ... besiegt ... von so einer ... Göre!“, ächzte er wehleidig, sich an der Wunde haltend, bevor er regungslos mit weit aufgerissenen Augen liegen blieb.

Der Tarraske-Mutant hatte diese kleine Unterbrechung genutzt und war nun auf direktem Wege in Richtung Kyren. Wie einen lästigen Grashalm schlug er den daraufhin anstürmenden Jason in den Trümmerhaufen einer Hütte, womit ihr niemand mehr beistehen konnte. Sie war auf sich allein gestellt und nach dem letzten Zauber in der sie all ihre Kraft gelegt hatte, fehlte ihr die Kraft sich zu wehren. Erschöpft sackte sie zu Boden. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr und sie erlahmte vollends als die Bestie vor ihr stand und nach ihr griff.

Mit letzter Verzweiflung humpelte Shane ihr noch entgegen um ihr zu helfen, doch eine klaffende Wunde an seinem rechten Bein erschwerte ihm das Laufen zu sehr. Rüde packte das Wesen die kleine Elfe am Hals und hob sie triumphierend an. „Kyren!“, schrie ihr verletzter Gefährte verzweifelt und stürzte in seiner Aufregung ein weiteres mal nieder. „Har. Herrin, seht – ich habe Elfe.“, grunzte das Monster siegessicher vor sich hin, die ihm nichts weiter als ein paar Würgelaute entgegenbringen konnte. Verzweifelt schlug Shane auf den Boden ein, da er wusste dass er nur eine Möglichkeit hatte ihr zu helfen. „Nein! Verdammt noch mal. Ich darf meine Kräfte nicht einsetzten. Ich habe es versprochen.“, schluchzte er weinerlich vor sich hin, doch noch im selben Moment geschah etwas unerwartetes als auf einmal eine Person neben ihn trat.

„Deine ’Kräfte’ würden bei deinen Zustand sowieso nicht reichen.“, tönte die Gestalt nüchtern, worauf er verwundert an den Fremden heraufsah. Sehr schnell erkannte er den Mann mit der schwarzen Robe wieder, der diese Worte sprach, denn er hatte ihn nur zu gut in Erinnerung als er zusammen mit Leath in Amekthran vor ihm floh. Schmunzelnd ging er an ihm vorbei, fast so als wolle er ein weiteres mal seine Überlegenheit demonstrieren. Seine Schritte führten genau in Richtung des Tarraske, der noch immer die kleine Elfe im Würgegriff hielt. „Das hast du sehr gut gemacht. Gib mir nun die Elfe damit ich sie Bell ausliefern kann.“, befahl Diron, doch das Monster weigerte sich und verhielt sich abweisend. „Bah, ICH werde sie meiner Herrin überbringen!“, schnaufte es arrogant zurück und trotzdem lag noch immer lag ein Grinsen auf den Gesicht des Zauberers als er diese barschen Worte vernahm. „Wie du meinst. Dann werde ich sie mir eben mit Gewalt nehmen müssen.“, erwiderte er trocken, worauf sich schlagartig seine Mimik veränderte. Verdutzt starrte ihm die Bestie an als er sich seiner Robe entledigte und seine darunter befindliche Knochenrüstung zum Vorschein kam. Gelassen nahm er kurz darauf ein Paar schwarze Handschuhe aus seinem Gürtel und streifte sie sich über, bevor er Kampfbereit seine Hände ineinander schlug. Bevor überhaupt jemand begriff was geschah stand der Zauberer schon vor dem Monster und rammte ihn mit voller Wucht seinen rechten Fuß gegen das Kinn. Der Kick war gewaltig, den Tarraske-Mutanten riss es von den Füßen. Meterweit wurde es davon geschleudert. Dieser Treffer befreite die kleine Elfin aus ihrer misslichen Lage so dass sie aus minimaler Höhe zu Boden plumpste.

Diron hatte noch nicht genug und stürmte der davonstürzenden Kreatur hinterher. Er ahnte nicht das diese den Sturz abfangen und seinen Angriff mit einen kräftigen Schlag auf seinen Rücken zum erliegen bringen würde. Für einen Moment schien Diron schon geschlagen, als ihm die Kreatur mit der Faust in den Boden gehämmert hatte, doch auch das Monster unterschätze seinen Gegner etwas. Den entscheidenden tödlichen Schlag konnte sein vermeintlich wehrloses Opfer trotz dieses harten Treffers noch ausweichen, indem er sich in letzter Sekunde beiseite rollte und in einer artistisch anmutenden Eleganz auf Sicherhaltsabstand sprang.

„Pah, du hast es nicht anders gewollt.“, keuchte er und beschwörte binnen weniger Wimpernschläge ein langes Schwert herbei, von dem sogar eine optische schwarze Aura ausging, die sich in Form einer entweichendenden Dampfwolke zeigte. Vor den Augen aller verschwand Diron plötzlich ein weiteres mal und tauchte nur Sekundenbruchteile später wieder hinter der Kreatur auf. „Das war’s!“, schrie er und köpfte die Bestie brutal. Noch während der Körper des Monsters zu Boden sackte, setzte er einen weiteren Zauber ein und schoss ein weißlich schillerndes Licht auf dessen kopflose Überreste. Der komplette Körper des Tarraske zerfiel daraufhin zu Staub, während der Kopf des Wesens noch unbändig durch die Luft flog und sich langsam den Sinkflug neigte. Lässig streckte der Zauberer seinen Arm in Richtung des Schädels aus und visierte ihn an, bevor eingewaltiger Feuerstoß aus seiner Handfläche trat und auch diesen Teil des Wesens zu Asche grillte.

Innerhalb weniger Augenblicke hatte er es geschafft seinen schier übermächtigen Gegner in die Knie zu zwingen, ohne dabei auch nur im Geringsten angestrengt auszusehen. Shane war erstaunt über dessen Fähigkeiten und fürchtete ihn nun noch etwas mehr, denn die Kräfte dieses Nekromanten schienen sogar seine um einiges zu übertreffen. Schmunzelnd sah Diron zu der staunenden Gruppe herüber, während in der Ferne Larissa und Zelda herbeieilten. Langsam richtete sich Shane auf, in der Befürchtung dass dieser Kampf noch nicht vorbei war. „Wer bist du eigentlich, Magier!“, fauchte er ihn an.

„Mh ... richtig ... ich durfte mich bisher noch nicht richtig vorstellen. Mein Name ist Diron X’elsion.“, erwiderte er ihn und hob nebenbei seine Robe auf. „Was willst du?“, hakte er energisch nach.

„Ha, ihr scheint noch immer nicht zu wissen was hier überhaupt gespielt wird. Was glaubt ihr eigentlich warum alle Welt hinter der Göre her ist? Sicher, Bell braucht ihr Blut um ihr Siegel zu brechen. Dann könnte sie mit ihren Körper verschmelzen und wieder auf Erden unheil anrichten. So hat es Bell immer heraufbeschworen. Doch solltet ihr euch fragen warum sie nicht das Blut einer anderen elfischen Jungfrau nimmt. Ich bin nicht so dumm wie ihre anderen Diener. Ich kenne ihre wahren Motive. Und ich nehme an ihr, kleine Prinzessin, könnt es euch auch denken ...“, erklärte er der Gruppe, die ihn nach diesen Worten entsetzt ansah. „Was meint Ihr mit ‚kleine Prinzessin‘?“, fragte Kyren neugierig, die noch immer am Boden kniete und sich den Hals rieb.. „Hm ... haben dir das deine Eltern etwa nie gesagt? - wie schade. Aber das dachte ich mir schon. Nicht einmal Leath wusste es. IHR, kleine Elfe, seid die Enkelin der Elfenkönigin Ellesime und somit rechtmäßige Thronerbin sollte ihr etwas zustoßen.“, klärte er sie auf und richtete seinen Finger auf sie herab. Geschockt schrak sie auf während sie von ihren Freunden fassungslose Blicke erntete. „Ich ... ich bin eine Prinzessin?“, stammelte sie verwundert und wurde ganz blass. In diesem Moment war ihr klar warum ihre Mutter nie von ihrer Vergangenheit sprach. Ihr Vater erwähnte zwar einst dass sie von einer adligen Familie abstamme, von dort aber verstoßen wurde, aber sie war nie auf solche Gedanken gekommen.

„Ja, genau. Stellt euch vor was passiert wenn Bell den Körper der Kleinen übernimmt. Sie würde nach Suldanessalar, der Hauptstadt der Hochelfen, gehen und ihr Thronerbe einfordern. Dann hätte sie und nur sie Zugang zum Baum des Lebens. Und der Baum des Lebens enthält genug Macht um jedes Wesen zu göttlicher Stärke zu verhelfen. Es wäre ihr völlig egal wenn durch die Schädigung des Baumes ein ganzes Volk ausgerottet werden würde, denn jeder Elf ist mit ihm verbunden, wie du ja wissen müsstest, Mädchen. Dann wäre sie nicht nur ein wandelnder Gott sondern auch unbesiegbar.“, fügte Diron an und jedes dieser Worte versetzte sie nur noch mehr in einen Schockzustand. Tröstend kniete sich Shane neben das Elfenkind und streichelte ihr sanft durchs Haar. „Hey, mach dir nichts draus. Bell wird nicht gewinnen, dafür werden wir schon sorgen und dafür sind wie ja auch da.“, munterte er sie auf. Kyren rührten diese Worte, so dass sie mit glänzenden Augen zu ihm aufsah. Sie schmiegte sich leicht an ihn und vergoss einige kleinere Tränen. „Versprich mir das du auf mich aufpasst, ja? Ich will nicht für den Tod meines Volkes verantwortlich sein. Es sind so schon zu viele gestorben. Ich will für nicht noch mehr Leid verantwortlich sein.“, schluchzte sie und grub sich tiefer in seine Kleidung ein.

„Jammere nicht so rum, Gör. Bereite dich lieber vor! Leath und diese Schöpfung Bells mögen zwar tot sein, aber Bell hat noch einen weiteren Diener in ihren Reihen. Sein Name ist Shougun. Merkt ihn euch gut, denn früher oder später müsst ihr ihn euch stellen. Er ist herzlos und brutal, also rechnet mit dem schlimmsten.“, fauchte der mysteriöse Magier, so dass die kleine Elfin ein weiteres mal aufschrak. „Leath ist tot? Wie ...“, stotterte sich fast mitleidig, obwohl es ihr auch ein gewisses Gefühl an Erleichterung gab. „Belluzcius hat ihn für seine Unfähigkeit bestraft. Er hat die wichtigste Regel nicht einhalten können und die war niemals zu versagen.“, meinte er kühl und wandte sich ab.

Noch bevor man ihn zurückhalten konnte, verschwand er durch ein schnell geschaffenes Portal und ließ Kyren und die anderen alleine mit ihren Fragen zurück. Shanes Miene verfinsterte sich, denn ihm taten sich noch viel wichtigeren Fragen auf. Warum hatte ihnen der Nekromant geholfen und warum war er abgezogen, wo er doch die Gelegenheit hatte sich Kyren zu schnappen? Ratlosigkeit und Misstrauen bestimmte sein Gesicht, denn er ahnte dass das schlimmste er noch kommen sollte ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Moja
2003-06-12T10:30:41+00:00 12.06.2003 12:30
Boah^^ Cool^^ deine Story wird ja immer besser^^
Ich hüppel gleich ma zum nächsten Kapitel^^.
*knuddel*
Deine Moja^^.
Von:  Perro
2003-06-04T15:57:51+00:00 04.06.2003 17:57
Cool!
In jedem Kapitel werden immer wieder Geheimnisse gelüftet und neue Fragen aufgeworfen! Ach ich find diese FF einfach klasse!


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