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Nigels Geschichte mit dem blauen Feuer

von

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sinnlose Wunden

Holt den Doc,“ befiehlt der sonst so gelassene Vize und sofort eilt einer der Männer los. Noch immer liegt meine Schwester in meinen Armen und drückt sich fest an mich. Ihre Hände sind in meine Weste gekrallt und ihr Gesicht drückt sie an meine Brust.

Ihr Körper erbebt bei jedem neuen Schluchzer. Vorsichtig schiebe ich sie von mir. „Hör auf zu weinen Feli. Das ist doch nur ein kleiner Kratzer. Also wisch dir die Tränen aus dem Gesicht und lächel, das steht dir viel besser,“ rede ich ruhig auf sie ein.

Erneut entweicht ihr ein Schluchzen und sie verdeckt ihr Gesicht mit den Händen. Wehmut macht sich in mir breit.

Ich kann es einfach nicht ertragen wenn sie weint. Es macht mich traurig und in gewisserweise fühle ich mich schuldig. Nur wegen mir weint sie sich die Augen aus dem Kopf. Nur weil ich zu unvorstichtig war.

Mit schnellen Schritten kommt der Schiffsarzt auf mich zu gelaufen. Keuchend kommt er vor mir zum stehen und deutet mir an das ich mich hinsetzten soll.

Wie befohlen lasse ich mich auf die Planken fallen, streife mir die Weste und das Shirt von den Schultern. Die geschulten Augen begutachten meine Verletzung, während mein Blick auf der Blauhaarigen liegt, deren Tränen noch immer nicht versiegt sind.

„Es tut mir leid Feli, ich wollte dich nicht zum weinen bringen,“ seufze ich sichtlich deprimiert. Sie so zu sehen tut mir im Herzen weh.

Seid ich mit ihr zusammen auf reisen bin versuche ich sie zu beschützen und ihr ein halbwegs unbeschwertes Leben zu schenken, doch durch meine unüberlegtheit mache ich das Gegenteil und bringe sie sogar zum weinen.

Eine harte Kopfnuss reißt mich aus meiner Gedankenwelt. Meine Augenbraue wandert nach oben und ich blicke in das gerötete Gesicht von Feli.

„Warum entschuldigst du dich du Idiot? Ich bin doch daran Schuld. Müsstest du mich nicht immer beschützen wäre das nie passiert. Immer wieder bringe ich dich in schwierigkeiten. Nur wegen mir bist du jetzt verletzt. Nur wegen mir musstest du deine Heimatinsel verlassen. Nur wegen mir musst du durch die Weltgeschichte tigern. Nur wegen mir sitzt du jetzt auf einem Piratenschiff fest, obwohl du Piraten hasst. Es tut mit leid Nigel. Es tut mir leid das ich dein ganzes Leben versaut habe und immer noch dabei bin,“ ihre Anprache wurde immer wieder von ihrem Schluchzen unterbrochen.

„Red nicht so einen Unsinn. Du bist nicht Schuld und du hast mein Leben nicht versaut. Auch an meiner Wunde bist du nicht Schuld, das war meine eigene Unachtsamkeit. Hör auf so etwas zu denken oder zu sagen. Ohne dich würde ich sinnlos auf meiner Heimtinsel rumsitzen und mich selbst bemitleiden,“ fauche ich sie barsch an. Ich hasse es wenn sie so redet.

Sie soll so einen Stuß nicht denken, denn es stimmt nicht. „Du bist meine kleine Schwester, du bist mein Ein und Alles, für dich würde ich sogar sterben und das nicht nur weil ich es versprochen habe verdammt,“ brumme ich weiter und versuche einen Schmerzenslaut zu unterdrücken, da sich das Desinfektionsmittel des Arztes praktisch in mein Fleisch brennt.

Zumindest fühlt es sich stark danach an. Nur langsam lassen die Tränen der Kleineren nach, bevor sie vor mir in die Hocke geht. „Ich danke dir das du bei mir bist,“ flüstert sie nur leise und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. „Fertig,“ ertönt da die Stimme des Docs und ich begutachte sein Werk, ehe ich mich erhebe. „Du bist stark mein Kind. Wirklich beeindruckend. Hast du schon mal an ein Leben als Pirat gedacht?“ holt mich Whitebeard aus meiner Musterung.

Mit erhobener Augenbraue sehe ich zu dem Weißbärtigen Mann. „Nein danke. Aber ich und Pirat, das wäre genauso wie als würden Seekönig plötzlich anfangen zu fliegen,“ gebe ich nur zurück. Wie kommt der alte Mann denn jetzt auf den Trip.

Ob er wohl langsam senil wird? In seinem Alter gut möglich. „Damit wirst du dich jetzt wohl abfinden müssen, denn ich werde dich nicht einfach so vom Schiff lassen. Ich will das du meiner Mannschaft beitrittst. Ich möchte das du Teil meiner Familie wirst,“ grinst der Riese nur und seine Worte stellen mich vor vollendete Tatsache.

Vollendete Tatsachen die mir so gar nicht gefallen wollen. Entgeistert starre ich den Mann einfach nur an, während meine Schwester begeistert Luftsprünge macht.

Sie hat die Piraten in den paar Tagen, meiner Meinung nach, viel zu lieb gewonnen. Entrüstet schüttel ich nur den Kopf: „Ich werde niemals hier bleiben, eher springe ich ins Meer und ertrinke kläglich.“ „Aber Nigel, was ist daran so schlimm? Sie sind nett, haben uns geholfen und ausserdem sind wir dann nicht mehr nur zu zweit und wenn wir hier bleiben, dann schrumpft die wahrscheinlichkeit, das sie wieder kommen und uns angreifen wollen,“ versucht mich die Blauhaarige um zu stimmen.

„Feli, ich werde nicht unter einer Piratenflagge segeln,“ brumme ich genervt zurück. „Tja Nigel, dann musst du wohl alleine weiterreisen, denn ich werde hier bleiben. Whitebeard hat mich nämlich schon gestern gefragt ob ich nicht bleiben möchte,“ bekomme ich nur die trotzige Antwort und erneut steht mir die Entrüstung ins Gesicht geschrieben.

„Feli, das kannst du mir nicht antun. Du weißt doch das ich ohne dich niegendwo hingehen werde,“ bringe ich nur Fassungslos hervor. „Das nennt man dann wohl Ironi des Schicksals, denn du weißt wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe dann ändere ich meine Meinung nicht mehr,“ grinst sie mir nur triumphierend entgegen.

Am liebsten würde ich jetzt meinen Kopf gegen die nächste Wand donnern. Stattdessen schenke ich der Kleineren nur einen vernichtenden Blick, unter welchem sie leicht zusammen zuckt und stampfe mehr als nur wütend an ihr vorbei.

Während ich mich entferne kann ich noch die Stimme von Whitebeard vernehmen: „Wir haben zwei neue Familienmitglieder. Das muss gefeiert werden.“ Erzürnt über die jetzige Situation ziehe ich mich auf den hinteren Teil des Decks zurück, in der Hoffnung dort meine Ruhe zu haben.

Wie kann sie mir das nur antun? Einfach zu beschließen hier zu bleiben. Ich hasse Piraten und jetzt sitze ich auch noch bei ihnen fest. Am liebsten würde ich ihr den Kopf abreißen.

Die Kleine soll mich bloß in Ruhe lassen und das ich in den nächsten Tage kein Wort mit ihr wecheln werde weiß sie hoffentlich. Was ist bloß in sie gefahren mir sowas anzutun? Ich fass es einfach nicht.

Geschafft lasse ich mich auf die Knie sinken und ramme meinen Kopf kraftvoll gegen die Reling. „Scheiße,“ fluche ich nur wütend, bevor ich mich komplett auf die Planken lege.

Wie automatisch fische ich nach meinen Zigaretten und stecke mir eine an. Wieso muss mein Leben auch immer so beschissene Wege einschlagen?



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