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The cage

Kisame/Itachi
von

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Auftakt

Es war sicher nicht das erste Mal, dass Itachi in seinem Leben eine Ohrfeige bekam. Er erinnerte sich noch daran, wie er Sasuke, der damals erst vier Jahre alt gewesen war, mit zum Spielplatz genommen hatte. Er war unvorsichtig gewesen, hatte nicht bemerkt, wie der Junge in seinem kindlichen Übermut einer Katze nachgejagt war. Als er sich umgedreht hatte, war Sasuke verschwunden gewesen und er hatte ihn bis zum Sonnenuntergang gesucht. Im Endeffekt war der Kleine allein zurück nach Hause gelaufen und Itachi war nie so erleichtert gewesen. Er erinnerte sich noch daran, wie aufgebracht Fugaku darüber gewesen war und dann war ihm einfach die Hand ausgerutscht. Mikoto hatte daraufhin ein Riesentheater veranstaltet, während Itachi still die Tränen weggeblinzelt und sich die schmerzende Wange gehalten hatte. Aber er hatte es wohl verdient und seitdem hatte er immer besonders gut auf Sasuke aufgepasst. Noch am selben Abend hatte sich sein Vater entschuldigt und ihn nebenbei über all die grausamen Menschen dort draußen aufgeklärt. Er hatte jegliche blumige Umschreibung unterlassen und sich wie der Polizist verhalten, der er war. Im Nachhinein betrachtet hatte er vielleicht ein wenig übertrieben, doch er hatte es ihm niemals übel genommen.

In den darauffolgenden Jahren hatte er noch mehr Ohrfeigen erhalten, in immer kürzer werdenden Abständen und wieder war diese Form der Gewalt als Strafe benutzt worden. Bei jedem Fehler hatte er sich eine gefangen und wenn er zurückgezuckt war, folgte gleich die nächste.

Auch Hoshigaki hatte ihn schon geschlagen, auch mit der flachen Hand und auch da war es als Maßregelung erfolgt. Itachi fragte sich, warum alle diese demütigende Gewalt benutzten, doch er hätte niemals laut gefragt.

Die Ohrfeige, die er allerdings jetzt einstecken musste, war geprägt von Verzweiflung, nicht von blanker Wut und er erduldete sie stumm.

„Du verdammter Verräter, hmm!“

Auch diese Beschimpfung war nichts Neues, er hatte sie schon von einigen Personen gehört und mittlerweile konnte er damit umgehen. Jedoch war ihm dieses Theater unangenehm, denn es zog unnötige Aufmerksamkeit auf sich und deshalb packte er sich den Blondschopf, zerrte diesen zu sich.

„Nicht hier“, stellte er klar und das freigelegte blaue Auge funkelte ihn noch finsterer an.

„Ich will hier raus, um sicher vor diesem Arschloch zu sein und du lädst ihn ein, mit uns zu kommen?“, zischte er ihn an. „Willst du mich verarschen, hmm?!“

Die Worte wurden abrupt abgewürgt, indem er ihm die flache Hand auf den Mund schlug, ihm diesen zuhielt. Itachi war selten gereizt, hatte normalerweise eine schier endlose Gedulsspanne, aber das hier konnte ihm alles versauen. Mit warnendem Blick funkelte er seinen Gegenüber, der nicht minder aufgebracht zurücksah, an.
 

„Ich werde ihm sagen, wessen Idee das war, wenn du nicht deine Zunge im Zaum hältst“, drohte er leise und Deidara weitete seine Augen. „Haben wir uns verstanden?“

Es war nicht seine Absicht gewesen, sich den Künstler erneut zum Feind zu machen, immerhin brauchte er ihn, doch gerade eben nervte es ihn. Ohne Hoshigakis Drohung wäre er doch niemals auf die Idee gekommen, die beiden mitzunehmen.

„Natürlich“, antwortete der Künstler gedehnt, nachdem er seine Hand entfernt hatte.

Itachi verengte die Augen, mochte diesen Tonfall nicht, denn er verdeutlichte ihm, dass der Blonde ihn nicht ernstnahm. Er konnte keine weiteren Komplikationen gebrauchen und Deidara war nun einmal ein wichtiger Faktor.

„Ich möchte nicht darüber streiten, Deidara“, wisperte er und der Künstler sah ihn trotzig an. „Das können wir uns nicht leisten. Wenn du draußen bist, kannst du gehen, wohin du willst.“

Ein wenig schwand dieser Ausdruck, den Itachi absolut nicht leiden konnte, aus den weichen Zügen des Blonden und innerlich atmete er durch. Diese Feindseligkeiten waren wirklich überflüssig und Konfrontationen waren für ihn ohnehin die Hölle.

„Na gut…aber wehe er fasst mich noch mal an, hmm!“, murrte sein Gegenüber und wirkte nun eher nervös. „Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn ich ihn im Rücken habe und ich will keinen verdammten Fehler machen, okay?“

Das war verständlich und aus diesem Grund hatte er Hoshigaki das Versprechen abgerungen, dass er mit seinem Kollegen reden sollte. Es war wohl wichtiger, diesen Ort zu verlassen, als sich noch mal an demjenigen zu vergehen, der für diesen Plan äußerst wichtig war.

„Das wird er nicht…und außerdem sind es nur noch zwei Nächte.“

Deidara nickte langsam und kurz ruckte sein Blick zu seinem Gesicht; es machte den Anschein als wollte er sich für die Ohrfeige entschuldigen, doch dann schloss er seinen Mund wieder. Es war in Ordnung, Itachi brauchte keine Entschuldigung, sondern die Gewissheit, dass Deidara noch dabei war.

„Gut, dann plane ich mal mein Date, hmm“, brummte der Künstler und warf sich die blonde Mähne über die Schulter, nicht ohne ihm ein hinreißendes Lächeln zu schenken.

Man konnte wohl nicht bestreiten, dass Deidara wusste, was für eine Wirkung er erzielen konnte, wen er sich ein bisschen Mühe gab. Die meiste Zeit über benahm er sich tatsächlich wie eine Bombe, die jederzeit hochgehen konnte und Itachi fragte sich, ob er mit seiner temperamentvollen Art sein feminines Äußeres ausgleichen wollte. Er sah ihm nach, wie er mit schwingenden Hüften aus seinem Blickfeld verschwand, ehe er sich umwandte, um sich seiner eigenen Herausforderung zu stellen.
 

„Sieh mal, wer gekommen ist, Kakuzu-chan~!“

Hidans violette Iriden blitzten auf, als er sich von seinem Platz auf der Bank erhob, wo er und ein paar andere Insassen anscheinend gerade diskutierten. Es war unvermeidbar, dass er sich mit Kakuzu unterhielt, doch anscheinend hatte er einen denkbar schlechten Zeitpunkt gewählt, so wie er angeschaut wurde. Einer der Männer am Tisch grinste breit und stieß seinem Nachbarn den Ellenbogen in die Seite, raunte diesem wohl etwas zu, das Itachi garantiert nicht gefallen hätte. Kakuzus Blick wurde noch eine Spur tödlicher und seine große, vernarbte Hand ballte sich zur Faust, ehe sie geräuschvoll auf den Tisch knallte.

„Verschwindet!“, zischte er mit seiner Grabesstimme und die drei Männer zuckten zusammen.

„Aber wir-“

„Wenn ihr eure dreckigen Fantasien für wichtiger haltet, kann das Geschäft ja keine große Priorität haben“, knurrte der Ältere und damit war die Sache wohl für ihn erledigt.

„Das war doch nur-“

„Ihr sollt euch verziehen!“, wiederholte der Vernarbte und seiner Haltung konnte man entnehmen, dass er kurz davor war, aufzuspringen und den Kerlen an die Gurgel zu gehen, woraufhin diese lieber schnell das Weite suchten.

Itachi konnte es ihnen nicht verübeln, denn auch wenn er Kakuzu nicht gut kannte…diese mörderische Aura behagte auch ihm nicht. Der Mann musste ernstgenommen werden, sonst sorgte er dafür, daran bestand kein Zweifel.

„Setz dich, wenn du mir schon das Geschäft versaust, du Hure.“

Hidan kicherte über die Bezeichnung, klopfte sich sogar noch auf die Schenkel, während Itachi ernstlich überlegte, ob er nicht einfach gehen sollte. Er war es ja inzwischen gewohnt, dass man ihm wenig Wert zumaß, aber musste er sich das bieten lassen? Noch dazu von jemandem, der nichts von ihm wusste? Dennoch behielt er sich eine Erwiderung vor und tat, was ihm befohlen wurde.

„Ganz schön mutig ohne deinen Aufpasser hier anzutanzen, Ita-chan“, wurde er von Hidan aufgezogen, welcher sich die Lippen leckte.

„Oder dumm“, brummte Kakuzu, woraufhin sich sein Zellenpartner grinsend neben ihn setzte.

„Zum Vögeln braucht man ja auch kein Hirn, eh?“

Die Antwort seines Partners trieb ihm das Grinsen jedoch schnell aus dem Gesicht.

„Dafür bist du ja das beste Beispiel.“

Itachi wusste nicht recht, ob er nicht doch aufstehen und gehen sollte; das hier war ihm einfach zu kindisch, vor allem als Hidan auf den Spruch hin in lautes Fluchen ausbrach. Respekt konnte so keiner von ihm erwarten, da konnte Kakuzu noch so autoritär wirken. Dieser bewies sein Durchsetzungsvermögen jedoch, indem er den anderen mit seinem Mörderblick zu schweigen brachte, woraufhin der Jüngere grummelnd verstummte.

„So“, machte der Vernarbte dann und erfasste ihn. „Kommen wir zu unserem Geschäft.“

Itachi nickte nur knapp; genau genommen gab es kein Geschäft, sondern bloß die Drohung, dass er auspacken sollte, wenn er alle seine Gliedmaßen behalten wollte. Jedenfalls war ihm das so von Hoshigaki vermittelt worden und irgendwie glaubte er nicht, dass der andere übertrieben hatte. Itachi wusste bereits jetzt, dass er diesen beiden nicht helfen wollte, hier rauszukommen, doch tun musste er es trotzdem.

„Es ist wichtig, dass keine Informationen weitergegeben werden.“

Mit diesen Worten meinte er insbesondere Hidan, welchen er auch direkt anblickte, woraufhin dieser sogleich wieder ausrastete.

„Was soll das denn heißen, du Arschloch?!“, keifte er los, woraufhin sein Partner bloß schnaubte.

„Ich kümmere mich darum.“

„Fall mir nicht in den Rücken, du Sack!“

„Halt den Mund.“

„Tse…“

Es war bemerkenswert, doch anscheinend gehorchte Hidan dem anderen zumindest ein bisschen, so dass Itachi die Hoffnung bekam, dass sie vielleicht doch noch eine reelle Chance hatten, hier rauszukommen. Kakuzu konnte sicher schweigen, doch für Hidan hätte er seine Hand nicht ins Feuer gelegt.

„Und jetzt wirst du uns schön detailliert von allem berichten…und wenn ich herausfinde, dass du irgendwas ausgelassen hast, finde ich dich und werde dafür sorgen, dass dich niemand mehr auch nur mit dem Hintern ansehen wird.“

Itachi musste nicht nachfragen, wie das gemeint war, die Worte waren schon eindeutig genug und die Geste des Älteren, wie er sich mit dem Finger den vernarbten Mundwinkel rieb, gab der Drohung den letzten Schliff.

„Haben wir uns verstanden?“

„Haben wir.“

Es gab keine andere Antwort als diese.
 

„Ich hatte dir gesagt, dass du auf mich warten sollst!“

Itachi überging das Knurren seines Zellengenossen geflissentlich, als sie später Einschluss hatten und setzte sich stattdessen auf sein Bett. Er fühlte sich erschöpft, obwohl der Tag eigentlich recht ruhig verlaufen war. Man hatte ihn in Ruhe gelassen, Hoshigaki war nicht zu aufdringlich geworden und nach der Auseinandersetzung mit Deidara war keine zweite gefolgt. Nun, vielleicht fühlte er sich so ausgelaugt, weil ihn die Sorge um Sasuke quälte.

„Hörst du mir eigentlich zu?“

Itachi blickte auf, als der Hüne plötzlich vor ihm stand und erzürnt auf ihn herunterblickte. Das hatte seine Mutter auch immer gefragt, wenn sein Vater Zeitung gelesen hatte…doch vermutlich war es außerordentlich kontraproduktiv, wenn er das jetzt erwähnen würde. Zumal da schon wieder dieses Funkeln in Hoshigakis Blick war, das ihn misstrauisch machte.

„Ich bin zurechtgekommen.“

Sein Gegenüber schnaubte abfällig, um ihm zu zeigen, was er davon hielt, doch Itachi ließ das ziemlich kalt. Grob wurde er an den Haaren gepackt, sein Kopf in den Nacken gerissen und er zischte leise; musste jede ihrer Diskussionen damit enden, dass der andere handgreiflich wurde? Gut, vielleicht hatte er auch schon zuerst zugeschlagen, aber das tat er als Ausnahme ab.

„Hätte aber auch anders ausgehen können!“, murrte der Ältere und sein Blick bohrte sich in den seinen. „Die zwei sind Schweinehunde!“

„Und sie wollen etwas von mir.“

„Das wollen viele hier drin…“

„Lass mich los!“, umging der Uchiha eine Erwiderung auf diese Andeutung.

Anstatt jedoch aufzuhören, an seinen Haaren zu ziehen, fand sich Itachi plötzlich mit dem Gesicht im Schritt des Hünen wieder, stemmte automatisch seine Hände gegen die Oberschenkel des anderen.

„Du wirst mir zu aufmüpfig, Uchiha“, hörte er ihn raunen und spannte sich an. „Ich glaub, ich hab eine Entschädigung verdient.“

Itachi schnaubte verächtlich, während er versuchte, seine Nase von Hoshigakis Mitte zu lösen…vor allem als er spürte, wie sich etwas verdächtig hart dagegen presste. Wie war es eigentlich möglich, dass der Kerl binnen von Sekunden erregt war? Und dann auch noch ohne ersichtlichen Grund, immerhin hatten sie gerade einen Streit begonnen.

„Wofür?“, murrte er gegen den Stoff der Hose.

„Dafür, dass ich mich immer mit dir rumärgern muss und jetzt stell dich nicht an wie ein Mädchen! Mach den Mund auf!“, grollte Hoshigaki gereizt zurück und Itachi spürte, wie er mit der freien Hand die Hose runterschob.

Anscheinend war sein Mitspracherecht hier nicht erwünscht, doch warum wunderte ihn das noch? Nicht mehr lange, dann würde er das hier nicht mehr mitmachen müssen. Sollte es Hoshigaki draußen noch einmal wagen, ihn anzufassen, würde er ihm eine Kugel ins Hirn jagen. So viel war sicher.
 

Der nächste Tag verlief ohne besondere Vorkommnisse und dennoch war die Ruhe aus Itachis Körper gewichen, denn jede Stunde brachte ihn der Freiheit näher. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er die Gefängnismauern hinter sich gelassen hätte. Mit diesem Wissen kam auch die Nervosität zurück, denn er wusste nicht, wie Sasuke reagieren würde, wenn sie aufeinander trafen. Auch wenn er vermutlich der Einzige war, der ihn zu finden vermochte, so würde das kein friedliches Wiedersehen werden.

Doch darüber musste er sich später Gedanken machen, jetzt brauchte er seine Konzentration und als Deidara ihm am nächsten Tag nach der Arbeit in der Wäscherei unauffällig einen kleinen Gegenstand in die Hand drückte, wusste er, dass soweit alles nach Plan lief.
 

Es war eine Stunde vor Einschluss, als Hoshigaki zurück in die Zelle kam und seine Kiefer wirkten seltsam gespannt. Itachi musste nicht nach dem Grund fragen, stattdessen wartete er, bis sich der Hüne neben ihn gesetzt hatte und sich in den Mund griff. Der Uchiha zuckte nicht mal mit der Wimper, als sein Nebenmann den kleinen, silbernen Gegenstand unter seiner Zunge hervorholte und ihn kurz an seinem Shirt abwischte. Dass er nicht begeistert war, war ihm genau anzusehen, doch er hatte sich wohl damit abgefunden. Itachis Finger umfassten das schmale, aus Stahl bestehende Ding und er atmete einmal durch, ehe er seinem Partner Deidaras Geschenk in die Hand drückte.

„Das ist eine beschissene Idee“, murrte der Ältere, doch Itachi zuckte bloß mit den Schultern.

„Wenn du eine bessere hast…“

„Komm mir nicht so!“

Itachi antwortete nicht darauf, denn er wusste, dass er in diesem Punkt Recht hatte. Sicher, er hätte auch jemanden von außen provozieren können, doch wozu sich noch mehr Feinde machen? Wenn die Sache schief ging, würde sich das rächen und so umging er weitere Komplikationen.

„Bring dich nicht um.“

„Habe ich nicht vor.“

Sie würden jetzt anfangen, noch in dieser Nacht verschwinden und das, was er jetzt tun musste, war ein geringer Preis.
 

Tsunade hasste es, wenn sie Recht bei einer Ahnung behielt, denn in den meisten Fällen endete das tödlich. Die meisten Wärter taten ihre Worte mit einem Winken ab oder fielen ihr gleich ins Wort und das hatte den einfachen Grund, dass es sie nicht kümmerte. In diesem Gefängnis waren so viele Menschen eingesperrt, der Abschaum der Welt sozusagen und deshalb interessierte deren Schicksal niemanden. Es wurde kein Unterschied mehr zwischen dem gerade erwachsen gewordenen Jungen, der jemanden zusammengeschlagen hatte, und dem Serien-Vergewaltiger von nebenan gemacht. Sie wurden alle über einen Kamm geschert und Hintergründe wollte keiner wissen.

Doch Tsunade und ihre Assistenten waren es, die den Todeszeitpunkt feststellen und sich eingestehen mussten, dass sie einen Patienten verloren hatten. Denn genau das waren diese Menschen für sie, Patienten in einer Vollzugsanstalt, für deren Leben sie mit verantwortlich war.

Zerknirscht blickte sie auf ihren neuesten Fall herunter, welcher beinahe so weiß wie die Decke war. Sie hatte gleich gesehen, dass der Junge durch sein selbstverletzendes Verhalten gefährdet war und man ihn besser unter Beobachtung behalten sollte. Nun lag er hier, dem Tod gerade noch mal entkommen, da er offensichtlich nicht tief genug geschnitten hatte. Mit etwas Glück würden ihm keine Narben bleiben, doch das wollte sie nicht versprechen.

Es tat ihr in der Seele weh, auch wenn sie sonst immer so taff wirkte, so als könnte sie nichts erschüttern. Natürlich kannte sie den Grund, weshalb Uchiha hier war und es schockierte sie in ihrem Inneren, doch trotzdem war er ihr Patient. Deshalb würde sie darüber wachen, dass er am Leben blieb…damit sie ihm danach für diese scheiß Aktion eins auf die Fresse geben konnte!

Sie schnaubte leise, dachte mit Wehmut an ihr Wochenende, das wohl jetzt auf sich warten lassen würde. Nun, Jiraiya würde Verständnis haben, immerhin rannte der Kerl ihr schon seit Jahren hinterher, da würde es auf eine weitere Absage ihres Dates nicht ankommen. Zudem hatte Shizune sich auch mal einen ruhigen Freitag verdient; die meisten Wärter machten an diesem Tag auch eher Schluss, es gab eine Art Plan dafür, damit jeder mal durfte, doch auf der Krankenstation waren sie nun mal unterbesetzt.

Sie erhob sich, um sich einen Kaffee zu holen…am besten mit Schuss, doch das würde sie sich dann zweimal überlegen, schließlich hatte sie einen Sorgenfall da. Wenn der ihr plötzlich abkippte, während sie sich betrank, würde sie das auch für immer verfolgen. Sie schüttelte den Kopf, warf einen letzten Blick zu Uchiha, der regungslos und mit verbundenen Handgelenken in seinem Bett lag, dann noch einen zu den beiden anderen Insassen, die jedoch ebenfalls zu schlafen schienen. Ansonsten war es ziemlich leer, den Jungen vom Vortag hatte sie am Morgen entlassen, obwohl sie wusste, dass er bald wieder mit Verletzungen im Enddarm zurückkommen würde. Doch wenn der Junge nicht reden wollte, konnte sie das nicht verhindern. Ebenso wenig wie sie Uchihas Selbstmordversuch hätte verhindern können.
 

Tsunade sah auf, als plötzlich aus der Ferne laute Geräusche ertönten und sie runzelte die Stirn, erhob sich von ihrem Platz. Die Krankenstation war vom Rest des Gebäudes immer ein wenig isoliert, schon allein wegen der Bettruhe, die sonst gestört werden würde. Dennoch hatte sie gemeint, das Geräusch von Schüssen vernommen zu haben. War einer der Insassen ausgebrochen und hatte eine Schießerei angezettelt? Möglicherweise wurde ja ein Wachmann überwältigt?

Tsunade ging zur Tür, blickte durch das verstärkte Glas auf den Gang, doch nun war dieser leer. Sie schüttelte leicht den Kopf und beinahe wäre ihr dadurch der verspiegelte Schemen entgangen, welcher sich verzerrt vor ihr abbildete. Instinktiv duckte sie sich und die Faust krachte über ihren Kopf hinweg, traf das Glas, welches unter der Berührung erbebte. Keuchend zog sie ihrem Angreifer die Beine unterm Körper weg, woraufhin dieser zu Boden fiel und ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie Juugo erkannte. Jemand hatte die Fesseln, welche für diesen Insassen Pflicht waren, gelöst und ihr Blick glitt zur Seite, wo Kimimaro auf den Uchiha einredete, welcher sich betont gelassen die Ärmel über die Verbände an seinen Handgelenken schob. Ihre Blicke trafen sich und noch bevor Juugo sie an den Haaren packte und ihren Kopf dreimal hintereinander gegen die Wand schlug, wusste sie, dass sie sich geirrt hatte. Er war kein Opfer.
 

„Sag ihm, dass er aufhören soll.“

„Jemand wie du hat Skrupel?“

„Sie ist kein Hindernis.“

„Juugo wird ruhiger sein, wenn er sich abreagiert hat.“

„Sag es ihm!“

Dieses Mal war es ein unmissverständlicher Befehl und Kimimaro wirkte einen Moment so, als wollte er widersprechen. Dann jedoch nickte er bloß knapp und trat zu seinem Freund, der gerade dabei war, der Ärztin eine Gehirnerschütterung beizubringen. Die blonden Haare waren mittlerweile blutgetränkt, doch Itachi hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern, denn in diesem Moment ertönte der Feueralarm, schrillte wie eine Sirene durch das komplette Gebäude und es dauerte nicht lange, bis er die Schritte der Wärter vernahm. Anscheinend war bisher alles nach Plan verlaufen. Sehr gut.
 

Denselben Gedanken hatte auch Kisame, welcher beobachtete, wie die Wärter an seiner Zelle vorbei rannten. Es waren Schüsse gefallen und natürlich rannten nun alle Richtung Wäscherei, auch wenn sich um diese Zeit niemand mehr dort hätte aufhalten sollen. Er holte den Schlüssel hervor, drehte diesen ein paar Mal in der Hand, wartete, bis der Gang leer war, ehe er seine Zellentür einfach aufschloss. Abwartend blieb er vorerst noch in seiner Zelle und innerlich zählte er die Sekunden, bis es passieren würde. Erneut ertönte ein Knall, dieses Mal lauter und er löste etwas aus – den Feueralarm. Ein Grinsen überflog seine Züge, als er daran dachte, dass Uchihas Plan anscheinend wirklich funktionierte.
 

„…wir verursachen einen Brand.“

Es war nicht das, was Kisame erwartet hatte, und dementsprechend schaute er ihn auch an. Er hatte mit etwas Banalem gerechnet, möglicherweise einem geheimen Weg nach draußen ohne viel Aufsehen. Uchiha wirkte immer so vernünftig, dass man ihm nicht so etwas wie Brandstiftung zutraute. Immerhin war das eine ziemlich große Nummer und wenn sie das durchziehen würden, bekäme er wahrscheinlich wirklich noch ein paar Jahre drauf.

„Einen Brand“, wiederholte er langsam und Uchiha warf ihm einen warnenden Blick zu, der ihn dazu anhielt, leiser zu sprechen. „Ist das nicht ein bisschen sehr kompliziert?“

Nicht, dass er nicht schon Schlimmeres getan hatte, als etwas abzufackeln, aber das hier war der verdammte Knast. Hier kam man ja vielleicht einfach an Kippen oder Feuerzeuge, aber ein kleines Feuer in der Zelle würde ihnen wohl kaum den Weg in die Freiheit bringen.

„Bei einem Brand wird die gesamte Umgebung in Panik versetzt“, wisperte Uchiha und schien alles bildlich durchzugehen, so abwesend wie er schaute. „Es wird ein Alarm losgehen, die Wärter werden die Zellen öffnen müssen und sie werden nicht genug sein, um alle Abläufe zu kontrollieren. Das Feuer wird auf der westlichen Seite anfangen, sich über den Mittelteil, wo wir uns gerade befinden, ausbreiten und schließlich auf die Krankenstation übergreifen, wenn es nicht rechtzeitig gelöscht wird. Zu diesem Zeitpunkt werden wir allerdings gar nicht mehr dort sein.“

Die Erklärung war unzureichend, das wusste Kisame auch ohne besondere Kenntnisse über Pyrotechnik. Wenn sie Pech hatten, würden sie hier drin noch umkommen und darauf hatte er absolut keinen Bock.

„Was soll das heißen, wir sind dann nicht mehr da, he?“

Itachi schenkte ihm einen Blick, der ihn sich wie ein Idiot vorkommen ließ, und es ärgerte ihn.

„Das soll heißen“, erwiderte er so lapidar, als sprächen sie über das Wetter. „Dass wir zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Krankenstation sind.“

Kisame runzelte die Stirn, denn wenn sie schon vor dem Brand da waren, wie sollten sie dann das Feuer legen? Überhaupt…so wie es sich anhörte, würde das während dem Einschluss passieren.

„Und wer soll dann hier rumkokeln?“

„Jemand, der gar nicht erst in seine Zelle gehen wird“, gab der Uchiha zurück. „Dieser Brand wird unter anderem durch eine chemische Reaktion verschiedener Stoffe ausgelöst und dazu braucht man Fachwissen.“

So wie Deidara, fiel es Kisame ein, denn auch wenn er wenig über diesen wusste, so war doch allgemein bekannt, dass der Junge wegen Brandstiftung saß. Er wollte nicht wissen, wie es diese blonde Hure geschafft hatte, dass sie in der Wäscherei arbeiten durfte. Immerhin konnte man da wegen der Reinigungsmittel am besten…er stutzte. Ach so war das? Allmählich begriff er die Zusammenhänge, die Uchiha ihm hier durch seine schwammigen Aussagen begreiflich machen wollte.

„Es wird eine Explosion geben, die die Aufmerksamkeit sämtlicher Wärter einnehmen wird. Man wird von einer Schießerei ausgehen, das Feuer wird also überraschend kommen.“

Das konnte er sich gut vorstellen und logischerweise würde der Teil des Gefängnisses, in dem sie sich bis dato befinden sollten, schwächer besetzt sein.

„Es wird nicht möglich sein, das Feuer mit Wasser zu löschen – das gibt uns die nötige Zeit.“

Also würden die Sprinkleranlagen nicht in der Lage sein, den Brand zu löschen und bis die Feuerwehr mit den nötigen Mitteln hier wäre, würden sie bereits verschwunden sein. Allerdings gab es in diesem Plan ein paar Lücken, davon abgesehen dass hier natürlich Glück eine große Rolle spielte. Wenn Deidara seine Aufgabe nicht ordentlich machte, würde alles den Bach runtergehen.
 

Da hatte wohl jemand seine Hausaufgaben gemacht, schoss es Kisame durch den Kopf, während er aus seiner Zelle trat. Bereits jetzt vernahm er den Schwefelgeruch und es wurde zunehmend lauter – Feuer verursachte Panik, eine natürliche Reaktion. Nun, das sollte er wohl nutzen, um sich vom Acker zu machen, solange er noch konnte. Uchiha wartete doch bestimmt schon auf ihn.
 

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So, endlich mal wieder ein neues Kapitel und ja, es hat lange gedauert.

Ich komm zu nichts mehr...bin bis 17 Uhr arbeiten und danach in meiner Wohnung "arbeiten".

Der Auszug von zuhause ist wirklich stressig...und deshalb wieder eine Weile kein Kapitel - also nach diesem hier.

Bitte habt Verständnis und na ja...haut mir eventuelle Logik-Fehler nicht so hart um die Ohren.

In meinem Kleinhirn ist alles plausibel...und zudem war es Itachis Idee, so! xD
 

Es kann sehr gut möglich sein, dass ich den ganzen Monat bis November kaum, nur per Handy oder gar nicht online bin.

Nur damit ihr Bescheid wisst...ich liebe The cage und ich werde nicht aufhören zu schreiben, bis das Baby fertisch ist.

Über Kommentare freue ich mich wie immer sehr - das brauche ich jetzt in dieser stressigen Zeit. X__x
 

Liebe Grüße

Pia



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  jyorie
2014-09-23T14:59:50+00:00 23.09.2014 16:59
Hey (ノ◕ヮ◕)ノ*:・゚✧

Mir hat die Idee gefallen, wie sich Kakashi und Itachi getroffen haben. Hätte nicht gedacht, das er mit 15 schon zu solchen sachen gezwungen wurde, aber durch Kakashis schlechtes Gewissen, hatte er sicher auch die Chance das er Sasuke genommen hat um auf ihn aufzupassen. Die Paralelle zwischen Sasuke und Kakashis Leben fand ich auch interessant und es wundert mich ein wenig, das die beiden sich dann nicht besser verstehen, also das Kakashi nicht eine Idee hat, sich besser in Sasuke hinein zu versetzten.

Schade das von Kisames Gang nichts mehr da ist. Wenn er da niemand mehr vermöbeln kann, macht er sich bestimmt schneller wieder auf die Suche nach Itachi, oder? *seufzt*

Ich wäre neugierig, wie es Itachi geschafft hat von Kakuzo zu entkommen, die Flucht war ja scheinbar nicht ganz einfach, wenn er angeschossen wurde.

CuCu Jyorie

Von:  sleeping_snake
2012-11-17T12:48:31+00:00 17.11.2012 13:48
Itachis (oder besser dein) Plan sind genial. ^^
Panik.
Selbst wenn die Jungs wieder eingefangen werden sollten, kann man ihnen nicht verübeln, dass sie sich aus dem Staub gemacht haben. ^^
Aber davon wollen wir mal nicht ausgehen. Dafür bin ich viel zu gespannt wie Itachi zu Sasuke gelangen wird und ob sich Kisame so leicht abschütteln lässt. *ggg*
Auch wenn Itachi überhaupt nicht von dem Blauen begeistert ist.
Zu schade.
Kisame muss sich nochmal ziemlich anstrengen, um Itachis Gunst zu gewinnen.
Ich befürchte nämlich, so wie ich dich kenne, dass du den jungen Uchiha um die Ecke bringst, sobald er seine Mission erledigt hat.
Er hat schliesslich in diesem Kapitel schon einen Suizid vorgetäuscht. Er hat keine Angst vor dem Tod und die Welt scheint ihm nichts mehr bieten zu können.
Das Einzige was ihn hält ist Sasuke. (Wie auch im Manga. ^^ Ich finde deine Parallenen immer so toll, X3~~)

Kakuzu und Hidan sind schon speziell. Ich hoffe sie fallen den anderen nicht in den Rücken und Zabuza lässt Deidei in Ruhe. Er wird mir immer sympathischer... Ächz...
Bei den Beiden sehe ich eine Trennung für immer.
Dei geht seinen Weg und Zabuza wird wohl etwas Halsbrecherisches tun, um Hakus Andenken zu ehren, ihm folgen oder sonst was.

Jedenfalls vergehe ich beinahe vor Spannung und freue mich auf deinen nächsten Geniestreich.

Lg S_S
Von:  KARIN12
2012-11-02T19:59:17+00:00 02.11.2012 20:59
Oh man, ich hab erst heut gesehen das ich noch nicht meinen Senf zum Kapitel abgegeben habe.^^^Das wird jetzt nachgeholt.

Alle Achtung vor Itachis Plan. "Feuer verursacht Panik." Das ist sehr clever ausgedacht. Jetzt weiß ich auch warum er Deidara im Team haben wollte. Kluger Junge.

Die Szene mit Kakuzu und Hidan war Klasse. Kakuzu schafft den Gänsehautfaktor 10 und nur er hat Hidan an der Leine. XD

Kisame muß echt geil auf Itachi sein, na wenn da nicht mehr ist als nur die Begierde nach dessen Körper. Bei Itachis Drohung Kisame eine Kugel durch den Kopf zu jagen ist es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen. Das war keine leere Drohung.

Das in der Krankenstation war krass, das Kimimaru so kaltherzig ist hätte ich nicht gedacht.

Ich bin gespannt auf das Fluchtkapitel oder teilst du es auf?
Lg KARIN12

Von:  Soichiro
2012-10-21T10:37:09+00:00 21.10.2012 12:37
Und wieder einmal ist dir ein Kapitel einfach grandios gelungen ^-^

Endlich ist Itachis Plan bekannt und ich finde ihn wirklich gut :)
Da es für Itachi so wichtig war Deidara an Bord zu haben, dachte ich mir, dass sicherlich eine Explosion eine Rolle spielen muss und ich war super gespannt darauf zu erfahren was genau du geplant hast

Und Respekt für Itachi, dass er sich wirklich traut Kakuzu allein gegenüber zu treten, das zeigt nur mal wieder wie stark er eigentlich ist

Bin echt gespannt ob alles wirklich so laufen wird wie geplant....ich freu mich daher also schon total auf das nächste Kap^^

glg Soichiro
Von:  Rusalka
2012-10-12T20:21:10+00:00 12.10.2012 22:21
Ach das ist also Itachis Plan, Brandstiftung.
Ob dass auch weiterhin so gut läuft?
Es kommen ja auch praktisch alle mit.
Aber arme Tsunade wird hier total fertig gemacht. Lass sie am Leben ^-^
Wie läuft dass dann wenn alle frei sind, trennen sich alle oder bleiben sie in Kontakt?
Und wie läuft dass dann mit Sasuke?
Fragen über Fragen :P
bis dann

LG Athene_Chan
Von:  Anlapis
2012-10-11T17:20:00+00:00 11.10.2012 19:20
So, liebe Pia, wieder ein großartiges kapitel, dass natürlich eines entsprechenden Kommentars bedarf.

ich muss schon sagen, dieses Kapitel hat vor Auftritten diverser Charaktere nur so gestrotzt und dennoch wirkt es nicht durcheinder, sondern wohl strukturiert. Mein Highlight war natürlich Itachis Auftritt bei Kakuzu und Hidan; da musste ich selbst etwas mitfrösteln.

Ein tolles Kapitel.

Mach weiter so und man liest sich spätestens im nächsten Kapitel^^
Von:  Flecki49
2012-10-11T13:00:14+00:00 11.10.2012 15:00
Ah, endlich erfährt man mal ein bisschen von Itachis Plan...
Da hat er sich aber was ausgedacht^^ Kleiner Schlawiener...
Kisame ist also in seiner zelle, Itachi auf der Krankenstation, Deidara, wenn ich das richtig verstanden habe, in der Wäscherei und zwei andere auf der Krankenstation... und Juugo und Kimimaru, die machen anscheinend auch mit. Tsunade tut mir übrigens leid, mach sie nicht kaputt, Juugo!
Allerdings würde es mich schon interessieren wie Itachi es geschafft hat,, so blaß zu werden und nicht ohnmächtig zu sein...
Ich erwarte mit spannung das nächste Kapitel^^ (Wann immer es auch kommen mag... Weihnachtsgeschenk?) und ich wünsche dir ganz viel Inspiration!
*Deine Lieblingsschoki dalass*
Lg,
Flecki


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