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The cage

Kisame/Itachi
von

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...des Teufels?

Es war eine fast angenehme Abwechslung, einmal nicht morgens aus Albträumen hochzuschrecken...jedenfalls wäre es das gewesen, wenn es ihm nicht so schlecht gegangen wäre. Überhaupt war es ihm schwer gefallen, auch nur die Augen zu schließen, und daran war Hoshigaki sicher nicht unschuldig. Wie er sich auch hingelegt hatte, ob auf die Seite, den Rücken oder den Bauch – die Schmerzen in seinem Inneren verschwanden kein bisschen. Dazu kamen noch die anderen Verletzungen durch Juugo und einmal hatte er in der Nacht beinahe hyperventiliert, weil er durch die Druckstellen an seinem Hals geglaubt hatte, er würde nicht mehr genug Luft bekommen. Sein Zellengenosse hatte davon natürlich nichts mitbekommen, der war recht schnell eingeschlafen, was man anhand des Schnarchens hatte feststellen können. Nur ein Grund von vielen, weshalb die Nacht nicht so erholsam war, wie sie eventuell unter anderen Umständen hätte sein können…und jetzt folgten bereits neue Probleme.

Entnervt hob er den Blick, traf auf die braunen Augen der blonden Ärztin, die ihn mitsamt einer Krankenschwester seit gut einer geschlagenen Viertelstunde auszuquetschen versuchte. Hoshigaki war nämlich nicht so umsichtig gewesen, darauf zu achten, dass er nicht schon wieder blutete, weshalb er an diesem Morgen durch einen weiblichen Aufschrei fast aus dem Bett gefallen wäre. Die Blondine taxierte ihn immer noch, tippte mit ihrem Fuß auf und ab, während sie die Arme verschränkt hielt, was ihre üppige Oberweite halb aus ihrem Dekolleté quellen ließ.

„Ein letztes Mal, Uchiha, wenn du kein Wort sagst, können wir dir auch nicht helfen. Und dann ist es nicht mein Problem, wenn sich Hoshigaki noch mal an dir bedient, haben wir uns verstanden? Also mach die Schnauze auf!“

Der schroffe Ton ließ zumindest die kurzhaarige Schwester zusammenzucken und sie sah verstört zu ihrer Vorgesetzten.

„Ähm, Tsunade-sama, ich denke nicht, dass er so reden wird.“

„Klappe, Shizune! Wenn ich mich recht erinnerte, hattest du Wachdienst und wenn du aufmerksamer gewesen wärst, hätten wir diese beschissene Situation erst gar nicht!“

„Es tut mir ja leid!! Aber…da war ein anderer Patient und-“

„Ja, ja, erspar mir das.“

Tsunade winkte ab, wollte keine weiteren Rechtfertigungen hören, sondern wandte sich lieber wieder an den Uchiha, der davon alles andere als begeistert war. Wenigstens war sein Zellengenosse rausgeschickt worden, doch auch unter sechs Augen wollte Itachi nicht über die Sache reden. Es gab dabei nichts auszudiskutieren.
 

„Jetzt hör mal zu“, versuchte die ältere Frau es noch einmal und blickte ihn ernst an. „Was dir hier passiert ist, ist kein Einzelfall. Du musst dich dafür nicht schämen und du brauchst auch keinen Schiss haben. Wenn du mit uns redest und uns dich untersuchen lässt, werde ich dafür sorgen, dass du in eine andere Zelle versetzt wirst. Einverstanden?“

Als würde das etwas bringen, immerhin konnte er Hoshigaki auch außerhalb seiner Zelle noch an genügend anderen Orten über den Weg laufen. Außerdem hatte er ihm praktisch die Erlaubnis dazu erteilt, ihm das anzutun, weshalb sollte er jetzt petzen wie eine feige Memme? Er hatte sich entschlossen, das durchzuziehen, jetzt konnte er nicht mehr zurück und musste da durch.

„Es geht mir gut.“

Das war glatt gelogen, aber er wollte endlich seine Ruhe haben und nicht länger ausgefragt werden. Tsunade schnaubte und es war ihr anzusehen, dass sie ihm kein Wort glaubte. Allerdings konnte sie auch nichts anderes machen, als seine Entscheidung, schweigen zu wollen, zu akzeptieren. Shizune hinter ihr musterte ihn besorgt und sie war es auch gewesen, der das Blut auf dem Laken aufgefallen war, woraufhin sie ihre Vorgesetzte dazu geholt hatte.

„Den Schwachsinn kannst du jemand anderem erzählen, aber nicht mir!“, knurrte sie und wandte sich so ruckartig um, dass ihm beinahe die beiden Zöpfe ins Gesicht flogen. „Meinetwegen, Shizune wird dich trotzdem durchchecken und danach kannst du wieder in die Zelle – das ist es ja, was du anscheinend willst.“

Itachi warf einen zweifelnden Blick zu der jungen Frau, welche nun mit pflichtbewusstem Blick nickte und ihn musterte. Vermutlich hatte sie ihn gestern versorgt und gewaschen, demnach gab es wohl nicht viel, das sie noch nicht von ihm gesehen hatte. Dennoch sträubte sich alles in dem Uchiha dagegen, diese Frau an sich ranzulassen, auch wenn sie ihm nur helfen wollte. Es ging ihm beschissen und er würde heute wohl kaum stehen können, aber das war seine Angelegenheit.

„Nicht nötig.“

„Ich hab dich nicht nach deiner Erlaubnis gefragt, Uchiha, das war eine klare Ansage. Widersprich mir nicht!“

Ein drohender Blick über die Schulter traf ihn, doch er konterte bloß mit derselben Sturheit, würde sich bestimmt nicht überreden lassen. Shizune schien derweil verwirrt, blickte von einem zum anderen und wusste wohl nicht, was sie letztendlich tun sollte. Das konnte ja noch was werden…
 

„Sieh an, wer wieder da ist.“

Kisame grinste breit, während er auf den Tisch zu schlenderte und sein Tablett auf diesen pfefferte, wobei die Milch über den Rand des Glases schwappte. Ohne darauf zu achten, schlug er bei dem anderen Hünen ein, wogegen er dem Blondschopf an dessen Seite nur eines kurzen Blickes würdigte. Die Tussi war ihm schon seit dem ersten Tag unsympathisch, auch wenn Zabuza sich die Zelle mit der Schlampe teilte. Jedoch konnte man selbst den Worten seines Kollegen entnehmen, dass er die blonde Schnepfe nicht sonderlich mochte, sondern nur darauf abzielte, sie ordentlich zu vögeln.

„Nette Veilchen, da hast du ja ordentlich kassiert, was? Zinken nicht wieder gebrochen?“

Klang vielleicht beleidigend, aber das sollte es keinesfalls sein – Zabuza und er gingen nun mal etwas gröber miteinander um, immerhin waren sie keine Weicheier.

„Diesmal nicht, hab mich aber trotzdem ordentlich revanchiert. Einen Zahn hat der Pisser gelassen, hat geblutet wie Sau.“

Deidara schnaubte leise, schaute aber demonstrativ nicht in ihre Richtung, vermutlich um nicht auch noch in das Gespräch mit einbezogen zu werden. Zabuza dagegen nickte anerkennend und seine finstere Miene wirkte durch das Grinsen noch skurriler.

„Und die Beute? Geknallt?“

Eigentlich hätte die verdammt gute Laune Antwort genug sein müssen, doch Kisame zögerte nicht, sich damit noch etwas zu rühmen. Immerhin war Uchiha gar nicht so leicht zu knacken gewesen und es wunderte ihn immer noch, dass dieser sich auf den Deal eingelassen hatte. Blieb nur zu hoffen, dass der Junge jetzt nicht bei Tsunade petzte, weil er es sich anders überlegt hatte, dann konnte er aber was erleben. Doch so dumm würde er schon nicht sein, bestimmt nicht.

„Uchiha wird wohl die nächsten Tage nicht gerade stehen können – hab‘ s ihm ordentlich besorgt.“

„Hab nichts anderes erwartet.“

„Hat sich aus Dankbarkeit sogar angeboten.“

Gut, das stimmte nur halb, aber vor Zabuza konnte er ruhig ein wenig mit seiner Errungenschaft prahlen. Schließlich war Uchiha ja bereits als Kratzbürste verschrien, seitdem er wegen ihm auf der Krankenstation übernachtet hatte; allein aus diesem Grund konnte er sich jetzt nicht zurückhalten.
 

„Du Held…hmm.“

Kisame hielt inne, warf einen verärgerten Blick zu dem Blondschopf, welcher nicht einmal aufsah, sondern stattdessen genüsslich von seinem Brot abbiss. Anscheinend war er aber nicht der Einzige, der über die Einmischung erzürnt war, so wie Zabuza seinen Zellengenossen fixierte. Eine offensichtliche Drohung lag in den kalten, grauen Augen, doch entweder wollte Deidara das nicht erkennen oder es war ihm egal. Vermutlich Letzteres.

„Zeugt nicht grade von Stärke, damit anzugeben, jemanden flachgelegt zu haben, der schon mit einem Fuß im Grab steht, hmm.“

Ein Zucken mit den Schultern folgte, ein knapper, hämischer Blick aus einem azurblauen Auge und zumindest Zabuza schien der Geduldsfaden zu reißen. Grob packte er den Jüngeren an dessen Zopf und riss seinen Kopf so brutal in den Nacken, dass ihm das Brot aus der Hand fiel und er sich nur mit Mühe auf seinem Platz halten konnte. Anstatt jedoch rum zu heulen, schaute Deidara so hasserfüllt wie möglich zu seinem Zellenpartner auf und zischte lediglich, als er erneut an den Haaren gezogen wurde.

„Verschwinde, bevor ich mich vergesse.“

Mit Grabesstimme wurden die Worte ausgesprochen und Kisame ahnte schon, dass das noch ein Nachspiel haben würde. Es war nicht gerade selten, dass Deidara oberflächliche Verletzungen nach einer Nacht mit seinem Kumpel davon trug, doch keinen interessierte es. Kisame wohl noch am wenigsten, immerhin gehörte der Blondschopf Zabuza und der allein hatte das Recht, über den anderen zu entscheiden. Es war das Geschäft, das nun auch Itachi an ihn band, mit denselben Voraussetzungen und es blieb abzuwarten, wie schnell sich die Kratzbürste unterordnen würde. Notfalls konnte man ja immer noch nachhelfen.

„Verreck doch!“, zischte Deidara bloß und der einzige Grund, weswegen er sich dafür nicht eine fing, war wohl der, dass die Wärter bereits rüber schauten.

Noch mischte sich niemand ein, aber wenn Zabuza nicht bald losließ, würde Shiranui sicher bald bei ihnen antanzen – der hatte schon diesen Blick drauf, dass ihm was nicht passte. Unruhe wurde immer überbewertet, aber was sollte es. Zabuza ließ jedenfalls tatsächlich los, doch seine Miene zeigte, was er am liebsten getan hätte…und Kisame war sicher, dass das eine lange Nacht für die Blondine werden würde. Selbst schuld, wenn der provozieren musste, anstatt auf sein großes Mundwerk zu achten.

„Auf allen Vieren. Nackt.“

Deidara, der sich soeben aufgerichtet hatte, um sich aus der Halle zu verziehen, hielt inne, als er die leise gezischten Wörter vernahm. Wut loderte in der azurblauen Iris auf, doch kein Widerwort wurde mehr gegeben. Es schien, dass alles gesagt worden war und Kisame wettete darauf, dass sich der Junge in ein paar Stunden wirklich in der befohlenen Position befinden würde. Alles andere wäre ein bedenklicher Fehler.
 

„Sie sollten sich wirklich lieber einer Untersuchung unterziehen, Uchiha-san! Tsunade-sama hat da ganz sicher Recht – sehen Sie sich doch an, Sie können ja kaum stehen!“

Itachi ignorierte die junge Frau, auch wenn deren Worte sicher der Wahrheit entsprachen. Trotzdem entschied er sich, unvernünftig zu bleiben, zumindest in diesem Punkt. Seine Grenze war eindeutig erreicht, so dass er momentan unter keinen Umständen in irgendeiner Weise angefasst werden wollte. Egal ob Mann oder Frau, er wollte es nicht und er würde nicht mit Shizune oder wie auch immer sie hieß, darüber diskutieren. Zumindest hatte er auf der Station duschen können, in einer einzelnen Kabine mit Vorhang – und auch wenn die Krankenschwester die ganze Zeit davor gestanden hatte, es war besser als nichts. Wenigstens hatte sie nicht reingeschaut, sonst hätte sie ihn mit schmerzverzerrter Mimik in der Dusche hockend vorgefunden. Es war eine Tortur, sich zu bewegen und ja, selbst das Stehen bereitete ihm Probleme, was an sich schon beschämend genug war, aber was konnte er anderes machen außer mit erhobenem Haupt dazustehen und sich einzureden, dass es ihm nichts ausmachte? Er wollte nur seine Ruhe haben, weiter nichts und es interessierte ihn nicht, dass Shizune ihm eine Predigt nach der anderen hielt, während sie ihn begleitete, um ihn bei einem Wärter abzuliefern. Dass er ihr erlaubt hatte, zumindest die Verbände neu anzulegen, sollte ihr doch eigentlich reichen. Itachi seufzte stumm, würdigte sie keines Blickes mehr, wenngleich er wusste, dass er ihr hätte dankbar sein müssen – sie hatte ihn schließlich wieder zusammengeflickt, wie sie mehrmals erwähnt hatte. Andererseits hatte sie auch ihren Posten verlassen und wenn sie dies nicht getan hätte, wäre er vielleicht niemals in diesen Konflikt mit Kisame gekommen. Sei es drum, es war seine eigene Entscheidung gewesen, die konnte er auf niemanden abschieben. Es war ohnehin immer besser, wenn man Verantwortung für sein Handeln trug – das hatte er schon recht früh begreifen müssen.

„Hören Sie mir überhaupt zu, U-“

Weiter kam die junge Frau nicht und um ein Haar wäre sie in Itachi reingerannt, da dieser ohne Vorwarnung stehen geblieben war. Und das hatte nichts damit zu tun, dass er bei jedem Schritt wie ein Hund litt, sondern mit dem Bild, was sich soeben vor seinen Augen abspielte. Genauer gesagt war er vor einer Tür stehen geblieben und ein beiläufiger Blick durch das Glas hatte ausgereicht, um ihn innehalten zu lassen. Ein orangefarbener Fleck zog seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich und er trat näher, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht irrte.
 

„Also wirklich!“, zeterte Shizune hinter ihm und stemmte die Hände in die Hüften. „Was tun Sie denn da? Es gehört sich nicht, kranke Leute so anzustarren – auch wenn Kimimaro das vielleicht nicht bemerkt!“

„Kimimaro?“, wiederholte der Uchiha leise und Shizune nickte.

Vermutlich sprach sie von dem jungen Mann, der mit halb geschlossenen Lidern in seinem Bett saß und mit den dunklen Ringen unter seinen jadegrünen Augen ziemlich krank erschien. Sein Haar war so schlohweiß wie die Wände des Zimmers, was ihn noch bleicher machte. Doch es war nicht der zerbrechlich aussehende Junge, der ihn vom Weitergehen abgehalten hatte, sondern der hünenhafte Körper, welcher beinahe das ganze Bett einnahm. Die muskulösen Arme waren um den zierlichen Leib des Kleineren geschlungen und selbst aus der Entfernung erkannte Itachi, wie sehr der Riese zitterte. Eine knochige Hand lag in dem Wirrwarr aus orangefarbenem Haar, fuhr sanft durch die Zotteln und die dünnen Lippen bewegten sich kaum merklich, schienen irgendwelche Worte zu flüstern.

„Eigentlich verbringt er seine gesamte Zeit hier auf der Krankenstation, es geht gar nicht anders“, murmelte Shizune und ein trauriger Glanz lag in ihren dunklen Iriden. „Juugo wurde gestern hergebracht – Hoshigaki-san hat ihm ebenfalls ziemlich zugesetzt, wissen Sie? Nachdem Sie ohnmächtig geworden sind, haben die beiden sich gegenseitig umzubringen versucht. Eigentlich verdienen sie dafür beide Einzelhaft, aber Tsunade-sama hat eine Ausnahme gemacht, weil sie so schlimm zugerichtet waren.“

Itachi wandte sich nicht von dem skurrilen Bild der beiden so unterschiedlichen Männer ab, doch Shizune sprach auch ohne seine Aufforderung weiter.

„Juugo hat so lange getobt, bis wir ihn zu Kimimaro gebracht haben. Der Grund ist uns nicht bekannt, aber seine Anwesenheit scheint seine Ausbrüche zu dämmen.“

Er glaubte es ihr, auch wenn er es nicht nachvollziehen konnte, denn so wie die beiden da lagen, drückte es eine innige Vertrautheit aus. Juugo war so schwer einzuschätzen, er würde sich in Zukunft an Hoshigakis Worte halten und ihn meiden. Das war besser als im Endeffekt doch noch von diesen Pranken erwürgt zu werden – und außerdem brauchte er niemanden um sich herum. Wenn sich sein Zellengenosse an ihr Geschäft halten würde, würde ihm keiner mehr zu nahe kommen…keiner außer dem Hünen selbst. Wie er damit umgehen sollte, wusste er auch noch nicht, aber so wie in der Nacht durfte es kein zweites Mal ablaufen. Auf die Dauer würde sein Körper da nicht mitmachen und er legte es auch nicht darauf an, dass man ihm ansah, was passiert war. Schlimm genug, dass er es überhaupt zuließ – den Spott brauchte er dazu nicht.

„Alles in Ordnung, Uchiha-san?“

Er blinzelte einmal, warf dann einen Blick zur Seite, wo er auf die besorgte Miene Shizunes traf. Ein Nicken zur Antwort musste ihr reichen und als er wieder durch das Glas der Tür schaute, hatte Kimimaro den Kopf gehoben. Die jadegrünen Iriden bohrten sich geradezu in seine und jegliche Sanftheit war aus ihnen gewichen, hatte Kälte und Abneigung Platz gemacht. Itachis Mimik blieb ausdruckslos, auch wenn er ein bitteres Lächeln nur schwer zurückhalten konnte. Es schien, dass er nicht der Einzige war, der fortwährend eine Maske trug.
 

Es war spät, genau genommen kurz vor Einschluss, als Kisame in die Zelle zurückkam. Die Zeit war während der Arbeit recht schnell vergangen, was aber weniger an dem Vergnügen Schlösser zusammenzubauen lag, sondern eher daran, dass Zabuza dabei gewesen war. So hatte das bescheuerte Werken wenigstens etwas Positives gehabt. Mit seinem Kollegen kam er gut aus, immerhin kannten sie sich auch schon eine Ewigkeit, also bereits vor dem Knast und der Vorfall, wegen dem sie hier drin saßen, hatte sie nur noch mehr zusammengeschweißt. Es war nicht nachteilig, einen Verbündeten wie Zabuza zu haben, obwohl sie beide auch allein aufgrund ihrer Statur keine Probleme gehabt hätten. Anfangs hatten ein paar Idioten zu provozieren versucht, doch das hatte schnell aufgehört – spätestens nach dem ersten Knochenbruch. Kisame war diesbezüglich nicht zimperlich; wer ihm dumm kam, der hatte selber Schuld und musste dann nicht rumheulen.

Brummend fuhr er sich durch die noch feuchten Haare, war er doch soeben noch duschen gewesen. Ein kleiner Zwischenfall hatte das allerdings interessanter gestaltet, als es sein sollte. Zumindest wenn man auf klischeehafte Massenvergewaltigung mit Publikum abfuhr. Kisame hatte den schlank gebauten Mann noch nie zuvor gesehen, vielleicht war er neu, doch eigentlich ging es ihm sonst wo vorbei. Er hatte weder eingegriffen, noch sich daran aufgegeilt, als sich die Meute auf ihn gestürzt hatte, sondern weitergeduscht. Schließlich hatte er seine Beute bereits ins Auge gefasst, da brauchte er kein zweites Ziel und zudem war der Kerl gar nicht sein Typ. Als er gegangen war, hallte das Schluchzen und Flehen bereits durch den Raum und es widerte Kisame an, weil er Schwächlinge verachtete. Automatisch hatte er an Uchiha zurückdenken müssen, der sich keine Blöße erlaubt hatte, weder als Orochimaru sich an ihm vergriffen hatte, noch bei der Aktion gestern und Kisame wusste, dass er nicht vorsichtig gewesen war. Genau genommen hatte er übertrieben und vermutlich musste er deshalb erst mal die Finger von ihm lassen, bis sich das wieder gegeben hatte. Sonst konnte der Junge gleich wieder auf die Krankenstation und das wäre schade. Bis alles verheilt war, konnte er es ihm zumindest noch mit dem Mund machen, das sollte genügen, immerhin hatte er sich in der vorigen Nacht ausgetobt. War sowieso schon viel zu lange her, dass er jemanden genagelt hatte, denn die meisten hier drin sprachen ihn nicht im Geringsten an. Uchiha war genau seine Kragenweite mit seiner Art, ihm die kalte Schulter zu zeigen – so etwas reizte Kisame nämlich unheimlich. Er war ein Jäger, schon immer gewesen, und wenn es zu einfach war, fehlte der Spaß. Zabuza war da anders, auch wenn er Deidara bisher nicht wirklich klein bekommen hatte.

Kisame drängte den Gedanken beiseite und fragte sich, ob Uchiha wohl endlich wieder zurück war. In der Freizeitstunde hatte er kurz in der Zelle vorbei geschaut, doch da war er nicht drin gewesen. Auch zu den Mahlzeiten war er weggeblieben und unweigerlich keimte der Gedanke in ihm auf, dass sein Zellengenosse vielleicht so angeschlagen war, dass er noch eine Weile unter Beobachtung bleiben sollte. Oder er hatte doch gepetzt und wurde deshalb in einer anderen Zelle untergebracht…andererseits hätte er dann längst was zu hören bekommen. Auch in der Wäscherei hatte er ihn nicht aufgefunden und als er Deidara danach gefragt hatte, hatte der bloß mit mürrischem Gesichtsausdruck die Schultern gezuckt. Kisame war die unnatürlich stockende Gangart des Blonden dabei nicht entgangen; anscheinend hatte Zabuza sich bestens amüsiert.
 

Zu seiner Überraschung befand sich Uchiha jedoch dieses Mal tatsächlich wieder in der Zelle, was Kisames Laune schlagartig steigen ließ. Wenn er wieder hier war, dann hatte er die Klappe gehalten und der Spaß konnte weitergehen. Sein Gesicht konnte er nicht sehen, da dieses hinter einem Buch mit viel zu vielen Seiten versteckt war, doch das machte nichts. So leise wie möglich näherte er sich dem Bett, ein schalkhaftes Grinsen auf den Lippen und es war ihm absolut egal, wie kindisch er sich soeben benahm. Bevor er jedoch dazu kam, Uchiha an den Beinen zu packen, um ihn aus seiner sitzenden Position zu reißen, ließ dieser schon das Buch sinken.

„Lass es.“

Begleitet wurden die Worte von einem intensiven Blick, der wohl als eine Art Warnung eingesetzt werden sollte. Kisame schnaubte, fand es ziemlich beschissen, dass Uchiha wohl nicht so konzentriert war, dass er sein Umfeld ausblendete. Schade, das eben hätte lustig werden können. Aber Uchiha war ja ein Spießer, der vermutlich zum Lachen in den Keller ging…oder gar nicht lachen konnte.

„Spielverderber“, erwiderte er bloß und setzte sich ungefragt auf das Bett des anderen. „Wo hast du überhaupt den ganzen Tag festgehangen, he?“

Eindringlich musterte er den Jungen, der seinen Blick mit deutlichem Misstrauen erwiderte – anscheinend gefiel es ihm nicht, wie nah Kisame ihm schon wieder war. War ihm wohl unangenehm nach der turbulenten Nacht und vermutlich saß er deshalb auch so verkrampft da.

„Deinetwegen noch länger auf der Station.“

Oh, das klang ja schon geradezu nach einer Anschuldigung, doch Kisame grinste daraufhin lediglich, funkelte den Uchiha belustigt an.

„Das tut mir aber leid“, spottete er und fügte im selben Ton an: „Das Buch haben sie dir wohl als Trost gegeben, hm? Ist Pusten nicht mehr in?“

Ein zorniges Funkeln beherrschte nun die schwarzen Seen und Kisame rechnete schon fast damit, dass er den Wälzer gleich in die Fresse bekommen würde. Doch nichts passierte, anscheinend hatte Uchiha dazu gelernt…oder aber Kisame musste noch provokativer werden.

„Apropos Pusten, wie wär’s mit uns beiden? Bin gespannt, was dein hübscher Mund außer Widerworte geben noch so alles kann.“
 

Es fehlte nicht mehr viel, um Itachi die Hand ausrutschen zu lassen, doch er dachte an die Konsequenzen. In seiner Verfassung einen Streit mit diesem Idioten anzufangen, wäre für ihn eindeutig unvorteilhaft. Dass das eben kein Spaß, sondern eine Ankündigung gewesen war, verstand er auch ohne weitere Hinweise. Aus gutem Grund war er – auf Shizunes Hinweis hin – den ganzen Tag in der Bibliothek gewesen und hatte sich die Zeit dort mit Lesen vertrieben. Die Atmosphäre dort war eindeutig entspannender als beispielsweise draußen im Hof und zudem konnte er sicher sein, Kisame an diesem Ort nicht zu begegnen. Er hatte sich zuvor bei Anko abgemeldet, die ihn daraufhin zwar vernichtend angeschaut und gemeint hatte, dass das ja nicht öfter vorkommen sollte, aber im Endeffekt war es wohl in Ordnung gewesen. Er hatte sich eines der Bücher ausgeliehen, ein historisches Werk über das Leben eines Shinobi in Zeiten des Krieges und bisher war der Inhalt recht interessant. Allerdings war die ruhige Zeit nun wohl vorbei, so wie ihn die Raubtieraugen fixierten und Itachi drückte seine Fingerkuppen in den bereits zerkratzten Einband.

„Hab sogar frisch geduscht, nett von mir oder?“

Das machte es aber nicht unbedingt attraktiver, auch wenn das zumindest schmerzfrei von statten gehen würde. Wobei auch das eine Tortur werden könnte, wenn er daran zurückdachte, was sich da in der Nacht in ihn gerammt hatte. Sie hatten eine Abmachung, ja, doch Itachi hatte ein Mitspracherecht bei diesem Geschäft und daran sollte er Kisame vielleicht erinnern.

„Nicht heute.“

Möglicherweise ließ sich das aufschieben – am besten monatelang, doch der Ältere schien davon gar nicht begeistert. Kaum dass er die Antwort gegeben hatte, verdüsterte sich dessen Miene und mit einem Ruck wurde ihm das Buch aus der Hand gerissen. Itachi zuckte zusammen, als der andere ihn am Kragen seines Shirts packte und zu sich zog.

„Wiederhol das“, wurde er angeknurrt und Itachi ahnte, dass er sich einer erneuten Diskussion nicht würde entziehen können.

„Du lässt mich in Ruhe, wenn ich es sage“, gab er zurück, verengte die schwarzen Augen. „Schon vergessen?“

Es war ein Teil ihres Deals gewesen und das schien auch Kisame soeben einzuleuchten, denn er hielt kurz inne. In der nächsten Sekunde flog das Buch mit Wucht gegen die Wand und Itachi stöhnte vor Schmerz, als er ruppig auf die Matratze gestoßen wurde. Eine Hand drückte sich auf seinen Mund und das Adrenalin schoss ihm durch den Leib, ließ sein Herz hektischer schlagen.

„Vorhin in der Dusche…da war so ein Neuer, allein, ahnungslos. Stand in der Ecke, wollte mit niemandem was zu tun haben. Weißt du, was die mit dem gemacht haben? Kannst du dir denken, hm?“

Itachi schluckte hart, spürte, wie ihm eiskalt wurde und gleichzeitig stieg der Geschmack seiner Magensäure in seinem Mund auf. Daran wollte er sich nicht erinnern.

„Wenn du nicht auch wieder in so‘ ner Situation landen willst, würde ich mir die Antwort noch mal überlegen. Was meinst du?“

Itachi senkte die Lider und ihm war klar, dass er diesbezüglich keine große Wahl hatte. Das hier sollte nur verdeutlichen, wer die Regeln bestimmte, und ihm hätte klar sein müssen, dass er mit seiner Forderung nicht durchkam. Ein tödlicher Blick traf auf die erwartungsvoll funkelnden Raubtieraugen.

„Arschloch“, war alles, was seinen Mund verließ.

Kisame allerdings fühlte sich wohl nicht einmal beleidigt, sondern erwiderte mit einem grimmigen Lächeln auf den Zügen: „Ich weiß.“
 

„Ab in eure Zellen! Ja, ihr auch! Einschluss!“

Nachtwache war schon beschissen und am liebsten hätte Mizuki den Dienst mal wieder auf Iruka abgeschoben. Doch der blöde Penner wurde anscheinend auch immer schlauer, denn das letzte Mal hatte er einen angeblichen Termin als Ausrede benutzt. Die anderen Wärter brauchte er gar nicht fragen, die kannten seine Masche leider schon. Mizuki bekam jedes Mal Brechreiz, wenn er Asuma davon labern hörte, dass ja zuhause Frau und Kind auf ihn warteten. Nun, wenn er zuhause so eine scharfe Braut wie Kurenai gehabt hätte, würde er vermutlich gar nicht mehr arbeiten kommen. Asuma brachte seine Schnalle auch auf jede Feier mit, so dass alle sahen, was für eine Bombe er sich unter den Nagel gerissen hatte. Aber wehe jemand sprach das aus, dann hieß es sofort man sollte die Schnauze halten, seine Frau war ja immerhin auch klug, nicht nur gutaussehend und blablabla…es hing ihm zu den Ohren heraus. Den Kerl konnte er noch viel weniger als Iruka leiden, musste wohl auch dran liegen, dass der Pisser der Sohn vom Chef war.

Sowieso schon schlecht gelaunt schlug er mit dem Gummiknüppel gegen das nächste Gitter und es irritierte ihn, dass das Licht in der Zelle bereits gelöscht worden war. Fickten die da drin etwa? Klasse, sogar die Häftlinge hatten gerade Sex und was machte er? Den Babysitter spielen, was seiner Meinung nach gar nicht nötig war. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er diese ganzen Bastarde in einen Raum gesperrt und die Tür verriegelt, in der Hoffnung, sie mögen sich alle gegenseitig totschlagen. Ein Verlust war das ja wohl kaum.

Leider war es sein Job, nachzuschauen, ob alles in Ordnung war…wobei er dieses Mal bestimmt eine Ausnahme machen konnte. War ja nicht sein Problem, wenn da drin jemand herhalten musste. Wer saß noch gleich da drin? Ach ja, Hoshigaki und Uchiha, beides keine Unschuldslämmer, soweit er wusste. Um die zwei war es also nicht schade, auch wenn er drauf wettete, dass nur Uchiha herhalten würde. Sollte er seinetwegen zur Hölle fahren, er schiss drauf.

„Viel Spaß da drin“, brummte er, ehe er die Zelle abschloss und sich zur nächsten begab.

Das würde noch eine lange Nacht werden. Er hasste diesen Laden.
 

„Er ist weg, also Kopf wieder runter!“

Kisame schnaubte genervt, als sich der Jüngere nicht rührte, wie in Schockstarre über ihm knien blieb und schließlich reichte es ihm. Sie hatten ja noch nicht mal richtig angefangen, aber das würde er nun ändern. Grob griff er in die schwarzen Haare, zwang Uchiha so ruckartig herunter, dass dieser mit der Nase in seinem bereits nackten Intimbereich landete…und dort regte sich bereits etwas in freudiger Erwartung. Spitze Fingernägel krallten sich plötzlich in seine Oberschenkel, dämmten die Vorfreude damit und Kisame knurrte leise.

„Stell dich nicht an!“

Dass sein Zellenpartner immer alles so schwierig machen musste, das sollte er ihm wirklich schleunigst austreiben. Wenn er sich ein bisschen beeilte, hatte er es auch schneller hinter sich und das wollte er doch, so wie er sich zierte.

„Lass mich los!“

Er vernahm das Zittern in der dunklen Stimme und da seine Lippen direkt an seinem Glied lagen, spürte er die leichte Vibration sofort. Scheiße, er sollte aufhören zu quatschen und loslegen, sonst nahm er ihn vor Ungeduld doch noch richtig durch.

„Dann mach endlich hin!“, raunte er und lockerte den Griff, so dass seine Finger nur noch auf dem weichen Schopf lagen.

Wie heiß Uchihas Birne war – wurde er krank oder schämte er sich gar? Das Letzte wäre ja geradezu niedlich, dabei war der Kleine doch gar keine Jungfrau mehr. Einige feine Haarspitzen kitzelten seine Haut, da sein Partner immer noch über ihm gebeugt kniete, während Kisame auf der Matratze lag. Er wartete ein paar Sekunden, doch wieder passierte nichts und es rang ihm ein Seufzen ab.

„Wird das heute noch mal was?“

So schwer konnte das doch nicht sein, runterbeugen, in den Mund nehmen und ein bisschen mit der Zunge rummachen. Was war das Problem?

„Hey, ich-“

„Ich kann nicht...“

Kisame war so perplex, als er das hörte, dass er eine Weile gar nichts sagte und den Uchiha nur anstarrte.

„Was?“

Er hatte sich doch wohl verhört oder? Das war jetzt nicht sein Ernst, immerhin hatten sie das doch vorhin schon geklärt, Uchiha wusste also, wer am längeren Hebel saß. Kisame wollte ihm auch schon genau das mitteilen, als ihm auffiel, wie kalt und zittrig die Finger, die sich in seine Beine verkrallt hatten, waren. Stirnrunzelnd musterte er das Profil des Uchihas im fahlen Licht und vielleicht wirkte er deshalb so blass. Unwillkürlich legte er ihm eine Hand an die Wange, spürte die schweißnasse Haut unter seinen Fingern zucken.

„Alles klar bei dir?“, fragte er langsam, doch der Jüngere presste die Lippen lediglich fester aufeinander.

Er würde doch nicht…

„Ich glaube…ich muss mich übergeben“, brachte er schließlich mit dem letzten Rest Selbstbeherrschung zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Und damit schwand auch der letzte Funken Erregung in Kisames Schoß. Fantastisch.
 

Hätte Itachi geahnt, dass er Hoshigaki damit von sich würde fernhalten können, er hätte es schon eher gesagt. Leider war das soeben kein Scherz gewesen, denn nur ein paar Sekunden später erbrach er seine Magensäure über der Toilette. Dadurch dass er kaum etwas gegessen hatte, kam nur Flüssigkeit, aber widerlich war es trotzdem…und peinlich. Vielleicht hatte er die Schmerzmittel nicht vertragen, der Stress hatte ihn überrannt oder er hatte am Vortag doch zu viele Schläge in den Magen bekommen, aber er wusste, was der letzte Tropfen gewesen war und dieser hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. So erfolgreich er die Erinnerungen verdrängt hatte, so effektiv hatte Hoshigaki sie zurückgeholt und das war einfach zu viel gewesen. Es war nicht mal etwas Nennenswertes passiert und trotzdem hatte er bereits gespürt, wie sich der Schaft gegen seinen Gaumen presste, ihm den Sauerstoff nahm, während er immer wieder tief in ihn stieß. Sein Hals brannte vom vielen Würgen und er spürte Kisames Blick auf sich, während er am ganzen Körper bebend vor der Kloschüssel kniete.

„Bist du langsam fertig?“

Itachi reagierte nicht auf diese rücksichtslose Frage, aber der Gedanke daran, was eventuell dahinter stecken könnte, brachte ihn erneut dazu, sich geräuschvoll zu erbrechen.

„Ey, deine Haare hängen gleich drin!“, hörte er den Älteren brummen und Itachi stöhnte.

Das war gerade sein letztes Problem, doch anscheinend war der Hüne sozial genug, um sich neben ihm zu lassen und ihm die Strähnen aus der dem Gesicht zu halten. Er tat es auf seine ruppige Art, riss an seinen Haaren, dass es schon wehtat, aber immerhin war das wohl der Versuch zu helfen – mehr konnte er von dem Mann nicht erwarten.

„Du weißt echt, wie man die Stimmung killt.“

Itachi sparte sich die Frage danach, welche Stimmung er meinte und versuchte, seinen Atem wieder zu regulieren. Sein Herz raste in seiner Brust und ihm war schwindelig, so dass er leicht taumelte. Es überraschte ihn, dass Hoshigaki ihn an den Schultern festhielt und nicht einfach fallen ließ, was ihm ziemlich schwer machte, sich nicht an ihn zu lehnen. Er wollte nur noch schlafen, doch so mies wie es ihm ging, fürchtete er umzukippen, wenn er sich auch nur einen Meter bewegte.

„Du gibst echt ein armseliges Bild ab, Uchiha“, murrte sein Zellengenosse, bevor er die Spülung betätigte, dann aufstand und ihn gleich mit hochzog. „Aber wenigstens jammerst du nicht rum.“

Itachi konnte sich nicht zu einer Antwort durchringen und er wusste, dass er den Funken Dankbarkeit, den er soeben fühlte, schon morgen wieder bereuen würde. Er wurde zum Waschbecken geführt und mit zitternden Händen spülte er sich den Mund aus, erleichtert darüber, dass er dieses Mal nicht davon brechen musste. Er hatte sich schon genug Blößen gegenüber dem anderen gegeben, es reichte jetzt.
 

Kisame hatte sich das in der Tat anders vorgestellt und er verfluchte den Jungen dafür, dass er alles ruiniert hatte. Andererseits war er wohl auch dran schuld, kam bestimmt nicht von ungefähr, dass Uchiha gekotzt hatte. Oder er war wirklich magersüchtig…wobei der ja kaum was zu sich nahm. Darauf würde er in Zukunft ein Auge haben, schließlich war er wegen dieses Geschäftes, das sie am Laufen hatten, schon irgendwie verantwortlich für den Jüngeren – und er wollte keine abgemagerte Bohnenstange vögeln. Unzufrieden sah er auf seinen Zellenpartner, der es mit seiner Hilfe zurück ins Bett geschafft hatte, hinab. Er sah wirklich schlecht aus, das erkannte er auch in dem spärlichen Licht und vermutlich war es besser, wenn der Junge sich erst mal ausruhte.

„Penn lieber…über den Rest reden wir morgen“, meinte er schließlich, ehe er sich in sein eigenes Bett darüber begab.

Lust hatte er jetzt wirklich gar keine mehr, das eben war so was von ab turnend gewesen, dass er selbst nur noch pennen wollte. Der unangenehme Geruch lag ihm immer noch in der Nase…bah. Entnervt ließ er sich auf die Matratze fallen, eine Decke brauchte er nicht, da er grundsätzlich nie fror, und schloss die Augen. Das würde er Zabuza garantiert nicht erzählen, der lachte sich doch den Arsch über ihn ab. Sei es drum, morgen würde das garantier anders aussehen, er würde es ganz anders anfangen und dann würde es auch besser laufen.

„Nacht“, brummte er und war irritiert, als tatsächlich eine Erwiderung kam.

„…gute Nacht.“

Kisame runzelte die Stirn, fragte sich gleichzeitig, ob das eine Art Dankbarkeit ausdrücken sollte, weil er ihm gerade geholfen hatte. Der Junge war eindeutig zu gut erzogen, das sollte er sich hier drin lieber mal schnell abgewöhnen…aber darüber mussten sie jetzt nicht diskutieren.

„Passt schon“, gab er zurück und drehte sich auf die Seite.
 

Itachi schwieg daraufhin, senkte halb die Lider, während er mit sich rang, ob er dem Drang nach Schlaf nachgeben sollte. Schaden würde es sicher nicht und er bezweifelte, dass Hoshigaki ihn nach der Aktion heute noch mal anfassen würde. Damit musste er vermutlich erst morgen wieder rechnen. Warum hatte er überhaupt geantwortet? Wieder etwas, das er am nächsten Tag bereuen würde, die Liste wurde beständig länger und er lernte anscheinend auch nicht daraus. Immer noch leicht zitternd lag er da und lauschte dem ruhiger werdenden Atem des Hünen, der wohl kein Problem mit dem Einschlafen hatte. Er litt aber auch nicht unter permanenten Albträumen.

Itachi zog die Decke enger um seinen Körper, versuchte sich zu beruhigen; es würde irgendwie besser werden. Er musste dafür sorgen und deshalb brauchte er endlich etwas Erholung. Das letzte, das ihm durch den Kopf ging, bevor ihn die Müdigkeit niederrang, war das Bild eines Jungen mit zausen, schwarzen Haaren. Es würde alles besser werden…irgendwie.

_________________________________________________________________
 

Nun, Itachi ist dem Blow-Job erfolgreich entkommen - fragt sich nur wie lange.

Möglicherweise ist dies aber auch Kisames erster Schritt in Richtung Menschlichkeit, immerhin hätte er ihn ja auch sich selbst überlassen können.

Die beiden haben einen langen Weg vor sich, denn nichts desto trotz sind sie das Hauptpairing.

Über Zabuza und Deidara kann man natürlich streiten, ich selbst bin ein ZabuHaku-Fan, aber es hat seinen Grund, weswegen er nicht dabei ist.

Wer gern mal einen Absatz am Rande über die beiden lesen will, der soll die Hand heben - sich aber auch im Klaren darüber sein, dass das nicht rosig werden wird.

Ich weiß nicht, ob ich bis nächste Woche ein neues Kapitel schaffe, da mich Lichtregen besuchen wird und wir unser Cospay (als Ulquiorra und Orihime) proben.

Ansonsten wird es vermutlich (hoffentlich) Mittwoch kommen.

Joar, ich freue mich wie immer über Kommentare - also los, motiviert mich! ;D

Allen anderen danke für euer Feedback - ist ein Lichtblick in dem ganzen Stress, den ich momentan mit Arbeit und so hab.

*sfz*

Wie auch immer, ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende!
 

Lg

Pia
 

PS: Ja, Itachi ist 18 und ich weiß, dass er in Japan noch nicht volljährig wäre, das habe ich nicht ganz übernommen, aber in Japan gibt es ja auch kein Konoha, von daher...hätte ich sein Alter erhöht, würden einige Sachen nicht passen und deshalb ist es so, wie es ist. Hoffe, diese verwirrende Antwort reicht, mit mehr kann ich nicht dienen (ohne zu spoilern). ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  jyorie
2014-09-21T15:39:42+00:00 21.09.2014 17:39
Hallo (๑╹っ╹๑)

Hm .. Tsunade war ja ganzschön pochend, wie sie Itachi versucht hat zum Reden zu bringen. Seine Argumentation kann ich verstehen, warum er nichts sagen möchte, weil Schutz kann sie ihm letztendesnes ja auch nicht wirklich garantieren. Solange er hinter den mauern sitzt.

ein wenig hab ich über Zabuzas Befehl an Daidara grinsen müssen, den hat er sich ja wirklich gut erzogen. Und so wie er gestänkert hat, sollte er es eigentlich schon länger gelernt haben, etwas friedlicher zu sein und seinen Mund zu halten. Abgesehen davon das ich selbst blond bin, aber diese Blondine scheint nicht zu lernen.

Itachi hat mir wieder total leid getan, als Kisame ihn zwingen wollte zu dem BJ auch bei dem Kotzen, weil es einem da wirklich dreckig geht. Aber ein bisschen musste ich grinsen, wie er sich doch etwas gefreut hat, das Kisames „Lust“ danach weg war. Wieder einen Tag Aufschub für den Uchiha. (Übringens find ich in dem Zusammenhang und den Rauensitten es passend das du öfters die Nachnahmen im Text benutzt, klingt autenthisch)

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Little-Miss-Liddell
2014-02-28T00:16:46+00:00 28.02.2014 01:16
Kann ein Körper so viel aushalten? Ich meine im Grunde dürfte eigentlich wirklich sein gesamter Körper "kaputt" sein. Ich denke nicht, dass das so schnell verheilen wird. Naja ich lass mich überraschen. Ich denke Deidara ist nich so dumm und naiv und lebensmüde, wie er immer scheint. Im Grunde genommen kommt mit Nächstenliebe dort nicht weiter. In so einem Gefängnis zeigt sich wohl echt, zu was Menschen fähig sind. Naja was bedeutet eigentlich Menschlichkeit? Das kann man im guten, aber auch im schlechten Sinne sehen.

Lg Miss Liddell
Von:  KARIN12
2012-05-13T16:15:24+00:00 13.05.2012 18:15
Wieder ein super geniales Kapitel!
Kisame wird wirklich immer menschlicher, wenn auch nur in kleinen Schritten. Aber genau das gefällt mir. ;)
Jedes mal wenn ich was von Deidara lese und er von Zabuza gedemütigt werde kommt in mir die Schadenfreude hoch. Er ist immer ziemlich fies zu Itachi, aber er scheint zu vergessen das er selbst schlecht dran ist. Zabuza scheint ne Nummer härter zu sein als Kisame. Ich mag die Blondine absolut nicht.
Der Tag verlief für Itachi ja überraschend ruhig, aber ich dachte mir schon das da noch was kommt.
Wie ein kleines Kind kam Kisame an, aber leider...
„Ich glaube…ich muss mich übergeben“ Ich wußte nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Auf der einen Seite fühlte ich mit Itachi, aber auf der anderen Seite hab ich so abgefeiert. XD
Die ZabuzaxHaku-Story würde mich schon interessieren, aber ich ahne das das dann auch nur in Happen kommt, denn diese Art von dir zu schreiben kommt einfach total gut an.
Ich hoffe auf Mittwoch, aber auch wenn es länger dauert ist es nicht schlimm.
lg KARIN12
Von:  Bazillus_Monstrus
2012-05-13T14:05:57+00:00 13.05.2012 16:05
OMFG!!!das nenn ich echt stimmungskiller nummer eins..aber hey..
wer weiß wie kisas P**** aussieht XD ob man nich da auch schon kotzen muss XDDD*lach*
nein scherz^^
mach weiter..is geil
Von:  sleeping_snake
2012-05-13T13:32:34+00:00 13.05.2012 15:32
Bitte schaff es bis Mittwoch!!!
Ich brauch meine Droge!!!

Ach ja! *Hand heb*
Zabuza/Haku zweitliebstes Pairing.
Das Schneehäschen ist bestimmt beim gemeinsamen Coup mit Kisame in eine Schiesserei verwickelt worden und hats nicht überstanden.
Haku gehört auch nicht in den Knast. Dafür ist er ein zu unschuldiger Engel.
Wär zwar cool wenn er zum Besuchstag kommen könnte und doch noch lebt und auf seinen Liebsten wartet. Mir ist jede Variante recht. Deine Story, deine Entscheidung. ^^

Du hast also die Bibliothek eingebaut. *ggg*
Freut mich. Dann verblödet Itachi in dieser doch mehr oder minder hirnlosen Umgebung nicht. ^^

Kisame ist so ein typischer Kerl.
Er muss mit seiner Eroberung prahlen wie ein echter Macho.
Fehlt nur noch das Bier. ^^°
Da haben Weiber nicht reinzureden. *Deidara anschiel"
Selber schuld, sag ich da nur.

Das Kisame sich immer mehr für Itachi interessiert, hast du hier sehr schön rübergebracht. Der Uchiha verbindet all seine Vorlieben.
Stur, kratzbürstig, kämpferisch und kein Weichei.
Und ein Schuss, so nebenbei. ^^
Achtung Hetros ihr werdet bekehrt. *ggg*

Das er den Jungen (mit 18 ist er das für mich... Ich fühl mich schon alt daneben... *drop* v.v''') dann nach dessen Ansage doch noch in Ruhe lässt, find ich gut.
Itachi hat schliesslich schwer zu knabbern.

Ich bin auf alle Fälle schwer neugierig wie es weitergeht.
Itachi muss schliesslich was essen. Kisame wird da bestimmt dafür sorgen. Bohnenstange und so...
Wie der Uchiha wohl Kisames Triebe kontrollieren will? Sex liegt ja für den Moment nicht drin. Blow-jobs sind dem Jungen zuwider. Bleibt eigentlich nur noch petting und wichsen.
Da hätte er wenigstens etwas Kontrolle dabei. Kann aber von Kisames Seite her auch ausarten...
Ich spekuliere wieder. ^^°

Ich hoffe wirklich, dass wir am Mittwoch schon was Neues von dir lesen dürfen.
Aber Künster soll man bekanntlich nicht hetzen. *zusammenreiss*

glg S_S
Von:  Mismar
2012-05-13T11:59:04+00:00 13.05.2012 13:59
X´D
Die Stelle mit: "Ich glaub ich muss mir übergeben" war goldwert
Ich habe es geliebt :D nun ja, gutes Kapitel ;D

Nun ja, das mit Haku ist eigentlich schade, obwohl ich mich frage: Ob es wegen seiner guten Art oder wegen seines Alters ist? Ich meine Kimimaro ist nur ein Jahr älter, und Kisame ist bei dir ja auch jünger (laut einem Databook ist der Gute mit 31 gestorben), aber allgemein will ich so eine gute Seele nicht eingesperrt wissen, von daher passt es schon.

Mach weiter so ^^ und du schreibst ja schneller als manch andere, daher solltest du dich bei einer Verzögerung wirklich nicht entschuldigen.


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