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With love...

Wichtel-OS-Sammlung 2012
von

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Mild attempt

Albus war fertig für das Silvesterfest der Weasleys. Dachte er zumindest.

„Schatz, du musst noch deinen Weasleypullover anziehen“, meinte seine Mutter zu ihm, als er die Treppe herunterkam und gleich wieder umdrehte, um den neuen Pullover anzuziehen, den ihn Oma gestrickt hatte. Er mochte die Pullover eigentlich, aber er war jetzt in einem Alter, in dem er es einfach nicht mehr cool fand, mit einem selbst gestrickten Pullover herumzurennen.

Aber außer seiner Familie sah ihn keiner damit.

Er griff missmutig auch nach seinem neuen Schal, während Lily hereingetobt kam und ihm ihren neuen Schmuck unter die Nase hielt.

„Lieber die Kette mit dem Schlüsselanhänger oder die mit dieser coolen Eule? Was passt besser zu meinen Ohrringen?“

Albus liebte seine Schwester über alles, aber seit sie anfing sich wie ein Mädchen zu benehmen, verstand er sie nicht mehr wirklich.

Er zuckte mit den Schultern. „Den mit der Eule find ich ganz hübsch.“

Damit stürmte Lily zurück in ihr Zimmer, um sich fertig zu machen.

Albus sah sich in seinem chaotischen Zimmer um. In den Weihnachtstagen ließ er sich immer besonders gehen und verwüstete alles, was in seiner Nähe war.

Er beschloss zumindest grob aufzuräumen, damit er, wenn er wiederkam, nicht sofort von einem Berg an Klamotten und anderen Dingen erschlagen wurde.

Lily brauchte sowieso noch ein paar Minuten und sie kamen eh immer zu spät.

Nach einem kurzen Zauber, den er jetzt endlich ohne Verwarnung ausüben konnte, sah das Zimmer viel ordentlicher aus und immerhin erkannte man den Boden wieder.

„Lily und Albus, wir wollen jetzt los!“, rief sein Vater herauf und Albus machte sich dieses Mal auf die Treppe ganz herunterzukommen bevor wieder jemanden etwas einfiel, was noch an ihm fehlte.

Sie stellten sich artig neben ihrer Mutter auf und griffen nach dem Flohpulver.

Albus hätte fliegen cooler gefunden, aber das wäre zu weit bis zum Fuchsbau gewesen.

Er hüpfte nach seiner Schwester in den Kamin, warf das Pulver in die Flammen und wurde verschluckt.
 

Im nächsten Augenblick spuckte der Kamin im Fuchsbau ihn wieder aus.

Albus war schlecht geworden. Er hasste es mit Flohpulver zu reisen.

Schnell machte er Platz und schon stand seine Mutter im Kamin.

Um ihn herum waren schon all die anderen Weasleys und er wurde von seiner Cousine Rose herzlich begrüßt, die ihn mit auf ein Sofa zog, auf dem bereits Fred und Molly saßen.

Im Sessel daneben war James, der nun eine eigene Wohnung in London besaß und nur am Wochenende hereinschaute.

Zumindest konnte James ihn jetzt nicht mehr ständig aufziehen, worüber Albus ein wenig erleichtert war, auch wenn ein Teil von ihm seinen großen Bruder vermisste.

„Und wie waren die Ferien bis jetzt bei dir?“, erkundigte Rose sich neugierig.

„Ganz okay“, meinte Albus nur, denn er hatte neben Lily Lucy entdeckt.

Wenn es ihn bei Lily störte, dass sie sich nun wie ein Mädchen benahm, konnte er bei Lucy den Mund nicht mehr zubekommen, wenn er sie jetzt ansah.

Sie war nicht nur richtig hübsch, sondern begann weibliche Rundungen zu bekommen.

In seinen Augen war sie nicht mehr seine kleine Cousine, die das Nesthäkchen in der Familie war, sondern sie war als Frau interessant geworden.

„Ich sollte mehr Sport machen, findest du nicht?“, fragte ihn Rose in diesem Augenblick und er wand seine Aufmerksamkeit wieder ihr zu.

„Nein, finde ich gar nicht. Scorpius mag dich auch so. Du musst keine Diät machen oder Vegetarierin werden. Du bist schon so hübsch genug“, erwiderte Albus, doch Rose hatte ihm nur bis zur Hälfte zugehört.

„Das ist ein guter Vorsatz fürs neue Jahr. Ich werde kein Fleisch mehr essen und natürlich auch mehr Sport machen, damit ich absolut in Form bleibe.“

Albus verdrehte die Augen. Er verstand einfach nicht, was die Mädchen immer mit ihrem Aussehen hatten. Sie brauchten nicht abzunehmen oder Sport zu treiben, aber Rose hörte ihm mal wieder überhaupt nicht zu.

„Weißt du was dein Vorsatz sein sollte? Spontaner sein! Du bist immer so zurückhaltend und schüchtern. Wenn du dich mal trauen würdest, dann würdest du eine hübsche Freundin finden, aber du hast ja nie den Mumm ein Mädchen von dir aus anzusprechen.“

Albus legte den Kopf schief. Irgendwie hatte Rose Recht damit, aber sie kannte ihn schließlich schon sein ganzes Leben, also sollte er wirklich auf sie hören.

Vielleicht war es Zeit, dass er zu seinen Gefühlen stand, auch wenn Lucy seine Cousine war und ihr die Vorstellung mit ihm zusammen zu sein, vielleicht widerwärtig vorkam.

Aber er sollte es immerhin versuchen.
 

Kaum hatte Albus den Vorsatz gefasst es zu probieren war ihm furchtbar mulmig im Bauch.

Spontan zu sein war einfach nicht seine Stärke und daher war er in seinem Kopf schon damit beschäftigt sich die richtigen Sätze zurechtzulegen. Eine ganz harmlose Bemerkung, die Lucy nicht missverstehen konnte und wo er sich immer noch aus der Schlinge ziehen konnte falls sie es doch falsch verstand. So was brauchte er.

Aber natürlich fiel ihm nichts ein und er wollte die Sache schon wieder zu den Akten schieben, als sich plötzlich die einmalige Chance für ihn darbot.

Alle waren schon nach draußen gegangen um die Raketen aufzustellen, während Albus noch einmal zurückgegangen war, um seine Jacke zu holen, die er über dem Sessel im Wohnzimmer gelegt hatte und dort vergessen hatte. Lucy hatte ihre Mütze vergessen und war mit ihm zurück in den Fuchsbau gegangen. Und plötzlich war er ganz alleine mit ihr.

Er hatte keinen Schimmer was er sagen sollte. Konversation war nicht seine Stärke und noch viel weniger Liebesgeständnisse. Rose hatte Recht. Er musste spontaner sein.

Lucy blickte zur Uhr. Eine Minute vor Mitternacht.

„Wir sollten uns beeilen“, sagte sie zu ihm, während sie sich ihre Mütze vom Sofa schnappte. Albus hatte seine Jacke in der Hand und überlegte verzweifelt wie er Lucy davon abhalten konnte wegzugehen. Doch ihm fiel nichts ein. Sein Herz klopfte viel zu laut und er war sich sicher, dass Lucy es gehört hatte und deswegen jetzt ging um ihm die Peinlichkeit zu ersparen.

Sie war schon fast aus der Tür, als Albus einfach ihr Handgelenk packte.

„Lucy, ähm…“, fing er an ohne zu wissen was er sagen wollte. Er war einfach kein Meister der Worte.

Hinter ihm schlug die Uhr Mitternacht und Lucy sah ihn ungeduldig an.

Spontan sein. Jemand sagen, dass man ihn mag. Albus stürzte sich einfach in die Sache hinein. Kein Zurückziehen oder vorsichtiges Antasten.

Er zog Lucy heran und küsste sie. Lucy war verdutzt, brauchte einige Sekunden um sich zu sammeln, um ihn dann ganz bestimmt von sich zu schieben.

„Albus, solltest du deinen ersten Kuss fürs neue Jahr nicht für wen besonderes aufheben?“, fragte sie ernst. Er war verwirrt. Hatte sie nicht verstanden, dass sie dieser Jemand war?

Lucy legte eine Hand in die Hüfte und streckte ihm den Zeigefinger entgegen. „Deine Cousinen sind keine Übungspuppen. Und frag mich das nächste Mal höflich bevor du mit mir das Küssen üben willst.“

Albus kam sich vor dem Kopf gestoßen vor. Er hatte es ganz anders gemeint. Doch er hatte keine Chance sich zu erklären, denn Lucy lief zurück zu den anderen, die mit dem Feuerwerk angefangen hatten. Da hatte er einmal etwas spontan machen wollen und es hatte nicht funktioniert.

Er seufzte. Lucy hatte den Kuss nicht verstanden, weil sie in ihm nur ein Familienmitglied sah. Es kam ihr gar nicht in den Sinn, dass er etwas für sie übrig haben könnte.

Für heute gab er seine Versuche lieber auf. Beim nächsten Mal klappte es vielleicht besser. Albus zog sich seine Jacke an und ging nach draußen, um das Feuerwerk in all seinen Farben zu bewundern. Das neue Jahr hatte ja gerade erst angefangen. Zeit genug für einen neuen Versuch.



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