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Die Sonne von Shin Mazako

von

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Gemeinsam nach Deutschland

Wolfram von Bielefeld, Conrad Weller, Gunther von Kleist und Gisela von Kleist hatten sich in der großen Halle des Tempels zusammengefunden. Um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen hatten sie sich hier getroffen. Zu Wolframs und Gunthers Schrecken durften sie weder Kleidung noch Schwerter mitnehmen. Conrad und Gisela sahen dies gelassener. Die Zeremonie war in vollem Gange und Gunther knetete sich besorgt die Hände. „Reißen Sie sich etwas zusammen, Lord von Kleist“, meckerte Wolfram mit einer etwas zu hohen Stimme, um sich selbst zu beruhigen. Aber kaum hatte er ausgesprochen, als das riesige mit Wasser gefüllte Becken vor ihm in allen möglichen Farben zu leuchten anfing. „Es ist soweit“, flüsterte Conrad, auch seine Stimme klang nun etwas belegt und Gisela musste schlucken. Gab es wirklich wieder ein Zurück? Alle vier sahen zu Ulrike, die ihnen daraufhin zunickte. „Jetzt oder nie“, dachte Wolfram und sprang zur selben Zeit wie die anderen in das Becken. Kurz darauf waren sie verschwunden.

Wolfram tauchte unter und wieder auf, in der Annahme, es sei etwas schiefgegangen öffnete er den Mund, nur um ihn danach gleich wieder zu schließen. Neben ihm tauchten die andern drei auf. Auch sie schienen einen kurzen Moment verwirrt. Sie waren eindeutig nicht mehr im Zeremonie Saal des Tempels. Ein älterer Mann stand vor ihnen. Seine Haare waren schwarzgrau, die Augen goldfarben mit schwarzen, senkrechten Pupillen. Wolfram schätzte ihn auf etwa 360 bis 400 Jahre. Er trug einen schlichten Anzug ohne irgendwelche Auszeichnungen oder Orden, nicht mal ein Schwert hatte er, aber Wolframs geschultes Auge erkannte trotzdem sofort das hochwertige Material aus Seide, aus welchem der Anzug bestand, und er vermutete den Maou der Erde vor sich zu haben. „Willkommen auf der Erde“, ertönte sein tiefer Bass. „Ich bin Bob, der Dämonenkönig“, bestätigte er Wolframs Vermutung. Lord von Kleist´s Wangen röteten sich, als er sich theatralisch auf die Knie werfen wollte, schien er doch vergessen zu haben, das sie hier ohne Kleidung standen. Ein paar Dienstboten kamen herbeigerannt mit warmen, flauschigen Umhängen um die Gäste in Empfang zu nehmen und sie darin einzuwickeln. Wolfram konnte nicht bestimmen, um welches Material es sich bei den Umhängen, die nicht mal Knöpfe hatten, handelte, aber sie waren weich, warm und angenehm. Der Dämonenkönig mit dem anscheinend schlichten Namen, aber wer wusste schon ob der Name Bob hier nicht nur von Königen getragen werden durfte, schnipste mit den Fingern und zwei Türen öffneten sich zu einem kleinen leeren Raum. Dies musste wohl das Ankleidezimmer sein, aber wo war die Kleidung? dachte Wolfram. Er räusperte sich um das Wort an den Dämonenkönig zu richten, dieser hatte ihnen aber schon den Rücken zugekehrt und verschwand in einem andern leeren Raum. Das war schon seltsam. Wolfram und die andern ließen sich von den Dienstboten, die nicht mal ihre Dienstkleidung trugen in den seltsamen Raum führen, und gerade als Wolfram den Umhang, oder sollte das seine Kleidung sein, ablegen wollte, gab es einen Ruck durch das gesamte Zimmer, so dass er fast das Gleichgewicht verlor und mit einem seltsamen Geräusch setzte sich der komplette Raum in Bewegung. Noch bevor sie sich von ihrer Überraschung erholen konnten, kam er zum stehen, die Türen öffneten sich und gaben den Blick frei auf ein riesiges Zimmer voller Kostbarkeiten, Marmor, Gold und andere Dinge, die man selbst wenn man aus einer andern Welt stammte, sofort als wertvoll einstufen konnte. „Das wird sicher mein Zimmer sein“, dachte sich Wolfram, als Gunther an ihm vorbei stürmte und juchzte. Er ging tiefer in das riesige Zimmer hinein, um eine Ecke und kam mit rotem Gesicht zurück. Fahrig deutete er auf das Nebenzimmer aus dem er gerade wieder herausgekommen war, ohne ein Wort hervorzubringen. „Was ist los mit dir?“ schnauzte Wolfram ihn an. „Ist dort die Folterkammer, oder was?“ „Vielleicht befinden sich dort gewisse *Aufmerksamkeiten* für uns“, mutmaßte Conrad. Das Kopfschütteln des Schulmeisters ignorierend betrat Wolfram unverzüglich den Nebenraum, um den Aufmerksamkeiten zu sagen, das sie verschwinden sollten. Für so was hatte der blonde Dämon nun wirklich keinen Nerv. Aber weder das eine noch das andere befand sich in diesem Zimmer, welches mindestens genauso groß war wie das Hauptzimmer. In erster Linie befand sich darin ein riesiges Bett. Also nichts Besonderes, bis Wolfram erkannte, warum der Schulmeister so seltsam reagiert hatte. In diesem Bett befand sich nicht ein Kissen, sondern vier, oder anders ausgedrückt, es war nicht für eine Person gedacht, sondern für sie alle vier. Wolfram spürte, wie auch er blass wurde.
 

Sechzehn Stunden. Bestimmt. Oder mehr? Yuri hatte keine Ahnung, wie lange sie in diesem Privatjet unterwegs waren. Unterwegs landeten sie immer wieder. Waren am Anfang noch alle begeistert, so machte sich nun eine allgemeine Lethargie breit. Einige Freunde und Spieler Yuri ´s sahen aus dem Fenster, als wollten sie am liebsten hinausspringen und – mit einem Seitenblick auf Shibuya – sich vorher Yuri noch unter den Arm klemmen. Schließlich war er Schuld. Eines war sicher, nie wieder würde Yuri sich solange in ein Flugzeug setzen, die anderen sicher auch nicht. Am Anfang schlug er noch Spiele vor, besprach auch die Vorgehensweise und Strategie die er ausgearbeitet hatte anhand der Kassette mit den Spielen ihres Gegners, welche er bekommen hatte, aber irgendwann hatte auch er genug, er war schließlich Catcher, Spielmacher und kein Cheerleader. Wie konnte man nur derartig fertig sein vom herum sitzen? Einzig und allein Murata schien das alles weder zu interessieren noch etwas auszumachen. Murata hatte sich gleich zu Anfang seinen Platz neben Shibuya gesichert, sein Gepäck verstaut und seither – die Ruhe in Person – auf seinem Platz gesessen mit seinem Walkman und den Kopfhörern im Ohr. Als Yuri wissen wollte, was für eine Musik das ist, und einen der Kopfhörer aus Murata´s Ohr nahm, rechnete er mit einer Art Meditation oder sogar einer klassischen Musik und Oper, aber ganz sicher nicht mit einem Auffrischungskurs in Deutsch. Warum kein Deutschkurs, sondern ein Auffrischungskurs? Yuri´s Wissen nach, hatte Murata niemals Deutsch gelernt. Auf der andern Seite wusste Yuri das sein Freund manchmal etwas seltsam war und es brachte nichts sich über dessen Schrullen den Kopf zu zerbrechen.

Nichts dauert ewig und so landeten sie schließlich auf dem flachen Dach eines riesigen Gebäudes. Murata erklärte, das dies der private Landeplatz auf dem Wohnsitz dieses Bobs sei. Aber das war Yuri mittlerweile auch schon egal. Er versuchte durch Übungen den Pudding aus seinen Beinen zu vertreiben um in der Lage zu sein, seine Koffer reinbringen zu können. Als er diese jedoch holen wollte, waren sie schon weg. Zufolge Murata´s Erklärungen hatten Bobs Angestellte ihr Gepäck schon auf die bereitgestellten Zimmer bringen lassen. Also, ein Hotel war das nicht. Soviel war auch Yuri klar. Seine Mannschaft wurde in je Zwei-Mann-Zimmern untergebracht und Yuri teilte sich sein Zimmer mit Murata. Sogar ein großes Bad und Fernsehen gab es in den Zimmern.

Yuri und die andern schliefen erst mal nach dem anstrengenden Flug zwei Stunden, um sich dann anschließend im großen Bad zu treffen. Dort tauschten sie ihre Eindrücke aus. Offenbar ging es der Mannschaft wieder gut, sie machten Späße, tauchten sich gegenseitig unter Wasser, und kamen dann überein, das sie es auch hätten schlechter treffen können. Zurück in ihrem Zimmer fühlte Yuri sich richtig gut gelaunt, die andere Mannschaft sollte nur kommen. Entgegen Murata´s Ratschlag sich besser anzuziehen, da sie ihr essen gemeinsam mit Bob einnehmen wollten, zog Yuri seinen bequemen Jogginganzug vor. Schließlich wollte er nur etwas essen, und nicht etwa Eindruck schinden bei irgendwelchen Prinzen oder dergleichen. Bei dem Gedanken musste Yuri leise kichern. Murata kam zu ihm und zu Yuri´s Verwunderung trug dieser einen Anzug. „Übertreibst du nicht?“, fragte Yuri verblüfft. Seit wann interessierte es Murata denn, was andere, zum Beispiel ein Bob, von ihm dachten, der war ja schließlich kein König, ein reicher Schnösel vielleicht, aber … Murata blinzelte ihn an durch seine Brillengläser. „ich übertreibe nie“, meinte er mit der Hand diese offensichtlich absurde Idee weg wedelnd. Nicht jeder kann eine Sonne sein, dachte er. „Dein Outfit ist okay, Shibuya“, fügte er noch hinzu. Sollte er das als Ironie verstehn, Yuri war sich nicht sicher. Er ging nochmal zurück zum Spiegel. Nein, es sollte okay sein. Seinen Jogginganzug hatte er sich auf Murata´s drängen gekauft bei einem der vielen Zwischenlandungen, es war ein Markenanzug, den er sonst nie kaufen würde, aber er musste zugeben, der schwarze Anzug hatte was, er sah gut aus und war bequem. Yuri griff nochmal nach der Bürste und kämmte sich durch die Haare. Sie gingen ihm jetzt knapp über die Schulter. Können Haare innerhalb von 16 stunden 16 cm wachsen ging es ihm durch den Kopf. Wohl kaum. Wachsen sie in Europa schneller..nein das konnte auch nicht sein....irgendetwas stimmte hier nicht, Murata´s Haare sind doch auch nicht gewachsen...Yuri entschied zum wohle seiner geistigen Gesundheit diese Sache zu ignorieren und folgte Murata der gewartet hatte, und sich offenbar hier auskannte. Murata kannte sich aus in diesem Irrgarten? Ging es Yuri durch den Kopf. „Ein Glück, das es hier lauter Schilder gibt, sonst würde man sich glatt verlaufen in dem Irrgarten, hab ich recht Shibuya?“, sagte er und deutete auf ein Schild auf dem Besteck und ein richtungsweisender Pfeil zu sehen war. Yuri sagte nichts. Er hatte die Schilder nicht gesehen lagen sie doch irgendwie versteckt, Murata hatte für solche Details wirklich ein gutes Auge. Die andern Spieler hatten sicher auch keinen Anzug dabei, vermutlich kamen sie in Shirt und Jeans. Also kein Grund zur sorge.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akio21
2012-03-10T09:41:35+00:00 10.03.2012 10:41
huhu
dankeeeeeeee^^^^

nein, die kapitel sind schon zum teil fertig, die story leider noch nicht. ich häng an einer stelle fest, leider
Von:  JamieLinder
2012-03-09T20:57:15+00:00 09.03.2012 21:57
DU SCHREIBST SO SCHNELL!
Für das hinterher Lesen war das jetzt eher schlecht,
ABER ICH BIN JA ENDLICH BEI KAPITEL 3 ANGEKOMMEN. *Fähnchen schwing*

Ich bin überflücklich, dass du wieder eine KKM FF angefangen hast.
Bis jetzt klingt die Story auch wirklich intressant. *-*
Das in den Kapitel wechseln der Charas finde ich auch extrem super.
So weiß man immer wer was gerade macht.<3
Bob. Ich kann mich immernoch nicht halten vor lachen, wenn ich diesen Namen höre. XD Er klingt einfach so... Bob. xD
Und Murata unser kleiner Schlingel weiß hunterprozentig von allem bescheid. *Kopfschüttel* also wirklich.!
Ich liebe es wie du Wolfram schreibst, beschreibst ?!
Auf jedenfall liebe ich die Kapitel mit Wolfram.
Du bringst ihn so RICHTIG gut rüber. *-*

Ich bin schon gespannt auf das Zusammentreffen von Wolfram und Yuri. =3
bzw. wie es generell mit der Story weiter geht.
Ganze fleißig werd ich weiter lesen und immer brav Kommis dalassen. =3
<3


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