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Gegen jede Regel

von

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Von Optimismus und Pessimismus

Warm. Kuschlig. Gutriechend. Perfekt!

Ich öffnete lächelnd die Augen. Ein wundervoller Morgen, ich spürte es ganz genau. Doch im nächsten Moment verging mit das Lächeln.

Wha! Innerlich schrie ich, äußerlich zuckte ich bloß zusammen.

Ich hatte doch tatsächlich schon wieder Elias in Beschlag genommen. Das konnte und durfte einfach nicht war sein. Zu allem Überfluss merkte ich nun auch noch das Drücken in der Hose. Goar, ich hasste es, ein Kerl zu sein!

„Mrrm“, der Kleine unter mir schien erste Anzeichen zu machen, dass ich ihn noch nicht erdrückt hatte. Gott war das peinlich! Einfach Augen zu und durch. Da sollte er lieber denken, ich kuschel alles im Schlaf, anstatt er dachte, ich war munter und kuschelte freiwillig mit ihm.

Ich hörte ihn nahezu grinsen: „Ach Vinc…“

Idiot. Dachte er, ich mache das freiwillig? Aber wenigstens schien er nicht zu merken, dass ich munter war, da er recht vorsichtig versuche, von meinem Griff zu entkommen.

Als er die Bettdecke bei Seite schlug, nuschelte er bloß “ Du Sau!“. Irgendwas sagte mir aber, dass er wieder grinste. Jedoch war ich mir bei dem Punkt, ob er das Gekuschel oder die Latte meinte, recht unsicher. Vielleicht auch beides. Oh Gott. Da durfte ich mir ja bestimmt wieder ’nen blöden Kommentar anhören, sobald ich ‚munter’ war.

Dann hörte ich die Zimmertür ins Schloss fallen.

„Puh!“, erleichtert atmete ich aus. Sich schlafend zu stellen war anstrengender, als man dachte. Ich musste mir immer wieder auf die Zunge beißen, um keine Mimik zu verlieren. Einfach mal nichts tun war echt unschön.

„Scheiß Teil!“, ich blickte an mir runter, beließ es aber dann dabei und rieb mir noch etwas verpennt die Augen. Wurde Zeit, dass wir auszogen und ich mein eigenes Zimmer bekam!

Meine Hand suchte mein Handy, was ich gestern Abend irgendwo am Bettrand hingelegt hatte und tatsächlich wurde ich auch fündig. Fünf entgangene Anrufe. Oh Gott! Und alle von Yannik. Als ich jedoch auf die Uhrzeit und das Datum blickte, wurde mir klar, der Junge hatte nachts keine Hobbys.

Ob er munter war? Ich versuchte mein Glück, denn ins Bad kam ich ja eh nicht.

Nach einigem Tuten nahm er endlich am: „Heey Vinc, altes Haus!“

„Was machst du sturmklingeln bei mir?“, da musste man ja denken, es wäre furchtbar dringend.

„Ich wollte mal mit dir Quatschen. Wie geht’s dir, was machst du, wie ist es so?“

Ich seufzte: „Es geht. Ist aber nicht mit Eisenach zu vergleichen. Und ehrlich gesagt, hab ich keinen Bock auf den Mist hier.“

Yannik seufzte ebenso: „Du fehlst hier. Ich weiß gar nicht, mit wem ich noch so viel quatschen soll.“

„Aber weißt du, was das Schlimmste ist?“

„Nein, aber du wirst es mir ja sicher gleich sagen“, Yannik musste schmunzeln.

Ich seufzte: „Ich muss mit einem Typen im Bett schlafen.“

Yannik lachte am anderen Ende laut los: „Alteeer, warum denn das?!“

„Wir kommen die ersten paar Tage bei einer entfernten Verwandtschaft von uns unter“, erklärte ich ihm, „Und da muss ich mir mit meinem Großcousin ein Bett teilen.“

Mein Bester lachte immer noch: „Und ist er so schlimm?“

„Nein, nein, das nicht. Er ist in etwa in meinem Alter, sieht gut aus, ist nett…“, ich hätte noch hunderte Sachen über ihn erzählen können, nur es sollte ja nicht heißen, ich sei schwul. War ich auch nicht!

Aber anscheinend dachte mein Noch-Bester anders: „Stehst du jetzt auf Männer?“

„Nein, ich bin nicht schwul, man! Darf ich Elias nicht einfach mal ein Kompliment machen?“, echt, nur weil man etwas lobte, liebte man es deswegen doch nicht gleich!

„Und wo ist da das Problem?“, Yannik schien wirklich nur Bahnhof zu verstehen, „Wenn er okay ist, du nicht schwul bist, warum ist es da schlimm, mit ihm in einem Bett zu pennen? Ist es, weil du eben nicht schwul bist und du dich davor ekelst, oder wie?“

Argh!

„Keine Ahnung, man. Ich hab irgendwie Schiss, dass er zu viel Einfluss auf mich haben könnte.“, und am Ende wurde ich wirklich noch schwul! Sage niemals nie!

Yannik klang verwundert: „Wie meinst du das?“

Musste ich ihm denn jetzt alles unter die Nase reiben? Wieder seufzte ich bloß: „Ich verstehe mich selbst nicht mehr. In den zwei Nächsten bis jetzt, habe ich mich immer nachts an ihn gekuschelt. Klingt schwul, ich weiß. Aber ich bin es nicht! Keine Ahnung ob ich irgendwelche Verlustsängste nachts verarbeiten muss. Aber jedenfalls mache ich mich voll zum Deppen!“

„Und jetzt hast du Angst, vielleicht doch schwul zu werden?“, wow. Ich war ja fast schon stolz auf ihn, dass er mal eins und eins zusammen zählen konnte.

Ich nickte: „Ich will wenigstens in Sachen Liebe normal sein. Und nicht später mit einem Typen ein Kind adoptieren oder so. Du weißt, ich habe nichts gegen Schwule, aber ich selbst? Nein, danke!“

„Und wie erklärst du ihm die Kuschelattacken?“, jetzt hörte ich ihn wieder leise lachen. Der Junge schien meine Probleme echt nicht ernst zu nehmen, oder waren sie wirklich so lächerlich?

„Ich sage ihm, dass ich meine Freundin vermisse und ich immer denke, dass er sie ist. Das ich froh bin, die Kuh los zu sein, brauch ich ihm ja nicht zu erzählen“, ja, ich fand die Ausrede wirklich gut, zumal Elias selbst mich darauf gebracht hatte. Mir wäre so etwas Grandioses nie und nimmer eingefallen.

„Ich muss heute unbedingt Julian und José davon erzählen!“, er lachte wieder leise, „Mal sehen, was die dazu sagen.“

„Was wohl“, ich verdrehte genervt die Augen. Vor allem Julian machte jede Fliege schwul, sobald sie auf einem pinkfarbenen Shirt saß. Da musste ihm doch meine Story gerade recht kommen.

Yannik lachte immer noch oder schon wieder: „Wie wahr!“

Er wusste genau, was ich meinte.

„Du, ich muss jetzt Schluss machen. Elias kommt bestimmt bald aus dem Bad wieder. Man hört sich“, damit legte ich auf, bevor Yannik etwas erwidern konnte. Da er dann meist flehte und bettelte, nicht aufzulegen.

„Vinc, lerne dich erstmal im Zimmer umzuschauen, bevor du davon aus gehst, es sei leer“, Elias’ Stimme ertönte. Erschrocken richtete ich mich auf und sah entsetzt hinter mich, wo er am Schrank stand und mich breit angrinste. Oh Gott! Nein!

„A-aber die Tür…?“, hörte ich jetzt schon Gespenster? Aber die Tür wurde auf jeden Fall auf und zu gemacht! So bescheuert war ich nun auch nicht.

Er grinste und kam wieder zum Bett: „Das habe ich absichtlich gemacht. Ich hab gemerkt, dass du munter bist. Da wollte ich sehen, wie du reagierst, wenn ich ‚weg’ bin.“

So ein…!

Fassungslos blickte ich ihn an. Verarscht auf voller Linie!

„Dass du allerdings deine ganzen Probleme und Sorgen deinem Kumpel schilderst, damit habe ich nun auch nicht gerechnet. Sorry. Da kam ich mir auch bisschen blöd vor, zu zuhören.“, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, ehe er mich von unten entschuldigend anlächelte, „Aber wenn du wirklich hetero bist, dann wirst du es auch bleiben. Also mach dir da mal keine Sorgen.“

Schön, dass da wenigstens einer so optimistisch war. Er schien meine Zweifel zu bemerken und grinste mich an: „Ist eigentlich fast schon schade, dass ich mit Kai zusammen bin. Sonst würde ich alles daran setzen, dich schwul zu bekommen.“

What the…?! Fassungslos und sprachlos schaute ich ihn an. Im nächsten Moment musste ich feststellen, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

Elias lachte jedoch auf meine Reaktion hin: „Haha, du bist mir ja einer!“

Damit bewegte er sich zur Tür: „Ich geh jetzt wirklich ins Bad, versprochen!“

Ungewollt musterte ich ihn von oben bis unten. Wie schon am Anfang festgestellt, sah er wirklich nicht schlecht aus. Bisschen Popo hatte er auch. Dafür aber keine Titten und keine Muschie. Gut, ich selbst konnte zwar auch noch nicht sagen, wie sich diese Dinger anfühlten, aber darauf stand doch fast jeder Kerl! Nicht nur, dass ich nie die Gelegenheit dazu hatte, weil Laura nicht wollte, nein, an Titten hätte ich bei ihr eh nicht viel gehabt. Da hätte ich gleich einen Kerl anfassen können, und die hatten auch ein Loch!

Oh Gott! Ich könnte mich gerade selber schlagen! Ich dachte doch nicht ernsthaft daran, dass es gar nicht so schlimm wäre, mit einem Kerl…, nein Vinc! Schluss aus! Ich war hetero und würde es immer bleiben, so wie Elias es gesagt hatte. Ich musste bloß aufpassen, dass Kai und Elias ja schön brav zusammen blieben. Da konnte mir gar nichts passieren!

Zufrieden lächelte ich. Das war doch mal ein guter Plan!
 

„Bist du dir wirklich sicher, dass die mich kennen lernen wollen?“, unsicher blickte ich Elias von der Seite an. Wir befanden uns auf dem Weg zu dem Treffpunkt seiner Clique.

Er nickte und zog mich am Shirt, da ich etwas langsam lief: „Nicht so schüchtern! Die werden dich schon nicht auffressen!“
 

Da waren wir auch schon. Doch leider entdeckte ich zu meinem Frust von weiten diesen Blondie. Eigentlich konnte ich ihn null leiden, auf der anderen Art müsste ich ihn lieben, da er meine einzige Rettung war, um hetero zu bleiben.

Er kam uns bereits entgegen und sah mich missbillig an: „Was will der hier?!“

„’Der’ brauch ein paar neue Kontakte!“, Elias sah Kai mit nicht gerade viel Liebe an. Anscheinend noch Stunk wegen gestern.

Ich seufzte und sprang über meinen Schatten –auch wenn ich es eigentlich gar nicht wollte-: „Kai, hör mal. Das wegen gestern war blöd. Das ist mir alles momentan bisschen viel Stress mit dem Umzug und so. Ich wollte dich keines Weges irgendwie dumm machen oder so. Sorry.“

Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch und überlegte, welchen schnippischen Kommentar er dazu geben konnte, doch im nächsten Moment bemerkte er Elias’ Blick. Seufzend wendete er sich wieder zu mir: „Okay, geht klar. Wir können uns ja noch mal in Ruhe kennen lernen.“

Können ja, wollen nein. Wir könnten das nur, weil wir es mussten.

Zufrieden, mehr oder weniger, schlenderten wir zu den anderen. Zwei Jungs und zwei Mädchen.

Die Jungs stellten sich als Chris und Paul vor. Die Mädchen hießen Jennifer und Laureen. Der letzte Name passte mir nicht so ganz. Aber dafür konnte sie ja nichts, zudem war sie echt süß.

Elias und Kai ließen uns alleine, da sie sich aussprechen wollten. Na ganz tolle Wolle.

„Erzähl mal was von dir!“, Chris sah mich auffordernd an. Die anderen drei stimmten zu.

Eigentlich mochte ich es ja mal so gar nicht, Wildfremden etwas von mir zu erzählen, aber sie waren wohl meine einzige, vorläufige Hoffnung: „Was soll ich schon groß sagen. Ich heiße Vinc, bin 17 Jahre, komme ursprünglich aus Eisenach und wohne seit Freitag in Hannover, und das vorläufig bei Elias.“

„Wie rum bist du drauf?“, Jennifer sah mich skeptisch von oben bis unten an, ehe sie mit ihrem Lippenpiercing rumspielte.

Etwas irritiert blickte ich sie an: „Wie, was meinst du?“

„Ob du hetero, bi oder schwul bist“, erklärte Paul mir, „Jenni hat eine etwas komische Aussprache manchmal.“

Ich musste grinsen. Da kannte ich noch einen.

„Nenn’ mich nicht Jenni, du Affe“, zischte die den braunhaarigen Jungen an. Der grinste mich bloß weiter an: „Wie du siehst, nenn’ sie lieber Jennifer. Jenni mag sie nicht, weil fast jedes Mädel so heißt.“

Ich lächelte ebenso: „Um auf eure Frage zurück zu kommen. Ich bin hetero.“

„Na Gott sei Dank Frischfleisch“, Jenni –’Tschuldigung, Jennifer- sah Laureen grinsend an. Diese erwiderte mit einem leichten Lächeln.

„Wieso, wie sieht’s bei euch aus, wenn ich fragen darf?“, dabei blickte ich zu Chris und Paul. Das hörte sich ja an, als würde es hier kaum Heteros geben.

„Bi!“, antworteten mir die beiden. Oh Gott. In Gedanken ließ ich meinen Kopf hängen. Alle Jungs hier hatten einen Hauch von Arschficker-Dasein. Und ich…? War ich jetzt normal, oder waren die es?

Paul grinste mich an –Grinste der nur?-: „Aber wie ich gehört habe, pennst du bei Elias mit im Bett. Also bei dem scharfen Kerlchen würde es mich wundern, wenn du wirklich hetero bleibst.“

Bäm. Mein Optimismus von heute früh wich schnell dem Pessimismus. Vielleicht sollte ich mich schon mal irgendwo anmelden, um ein Kind adoptieren zu können…, so was dauerte ja immer Jahre!

„Aber die beiden Mädels sind hetero und singel, da hast du freie Auswahl!“, Chris lächelte ebenso und deutete auf Jennifer und Laureen. Ja, Optimismus war wieder da und ich lächelte die beiden an. Wenn ich mit einer von denen was am Laufen hätte, hätte ich gar keine Zeit zum schwul werden.

Jedoch schaute ich dann die beiden skeptisch an: „Was ist mit euch? Schon vergeben oder wie?“

Sie nickten, lächelnden sich an und Chris zog Paul näher zu sich, um ihn einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. Paul erwiderte den Kuss und öffnete seinen Mund. Das sah so harmonisch und mit voller Zärtlichkeit aus. Chris zog den Kleineren in seine Arme und drückte ihn eng an sich.

Ich beneidete die beiden fast schon. So schön wie das aussah, hatte es bei mir und Laura nie. Zumindest fühlte es sich nicht so an.

Wir hatten den ganzen Tag noch gelacht und geredet, dabei fiel mir erst recht spät auf, dass Kai und Elias nicht mehr wieder gekommen waren. Wahrscheinlich lagen sie sich gerade irgendwo in den Armen.

Und mir fiel zudem auf, dass diese Gruppe hier fast wie meine Alte war. Ein Pärchen, bestehend aus zwei Männern, eine Person mit einer komischen Sprache, in diesem Falle Jennifer und Laureen. Nur bei ihr war es lediglich der Name, der mich an meine Ex erinnerte. Sonst hatte sie nichts gemeinsam mit ihr, und das war gut!
 

Es wurde bereits dunkel, als ich mich auf den Weg nach Hause machte, beziehungsweise zu dem Übergangsheim.

Als ich ankam stand Vater vor der Tür und telefonierte. Laut Formulierungen mit einem Kollegen. Ich wartete ab, bis er aufgelegt hatte, dann sah er mich fragend an: „Was ist?“

„Weißt du schon, wann wir ausziehen?“, ich stellte die Frage ernst, aber auch gelassen. Ich wusste, dass es keine gute Idee war, Vater in solchen Sachen zu drängen.

Er zuckte mit den Schultern: „Ich habe morgen ein paar Termine zur Wohnungsbesichtigung. Also ich schätze nicht, dass wir unter den nächsten zwei Wochen hier raus kommen.“

Zum Schluss stöhnte er genervt auf.

Ein fragender Blick meinerseits reichte, dass er weiter redete: „Na denkst du, mir geht der Platzmangel nicht auf die Ketten? Zudem will ich der Familie hier nicht zu sehr auf den Taschen hängen, denn wie ich die kenne, nehmen die kein Geld als Gegenleistung an.“

Ich nickte und nahm es so hin: „Wenn es länger dauert, wir dafür aber eine gute Bleibe finden, dann ist es das wert.“

Vater nickte auch nur, ehe ich dann ins Haus verschwand. Wenn ich Glück hatte, war Elias bei Kai und ich hatte sturmfrei. Da konnte ich mal schauen, ob es im Zimmer irgendetwas gab, was ich zwischen ihn und mir aufs Bett legen könnte. Eine Art Barrikade. Irgendwie mussten diese Kuschelattacken meinerseits ja mal aufhören.
 

Ich schob die Zimmertür auf und mein Blick fiel aufs Bett, wo er hätte besser nicht hinfallen sollen.

„Äh“, mehr brachte ich nicht raus. Schluckend sah ich Elias an, der nackt und verschwitzt im Bett lag. Seine sonst so blassen Wangen und Lippen waren gerötet. Sein Blick lasziv. Die sonst so locker sitzenden und dennoch glatten Haare klebten ihn an der Stirn. Alles im allem sah er verdammt…, äh, fertig aus.

Als er mich entdeckte, wurden seine Augen größer und er starrte mich mit erschrockenem Gesichtsausdruck an. Doch leider Gottes fiel mein Blick dann auf den zweiten, diesen Blondie. Er sah zwar recht ähnlich aus wie Elias, aber bei ihm wirkte das nicht annähernd sexy. Ich empfand es als fast schon eklig, wie ihm der Schweiß im Gesicht stand.

„I-Ich geh dann mal“, damit drehte ich mich um und verschwand aufs Bad. Eine Dusche war ja jetzt so was von bitter notwendig!
 

Das Wasser war lauwarm. Genau richtig für diese Temperaturen. Denn kalt duschen mochte ich auch nicht, auch wenn mich das von meiner hochgefahrenen Temperatur sicher runter brachte. Mist Hitze aber auch da draußen. Ich wusste noch gar nicht, dass ich so empfindlich auf 20°C reagierte, aber anscheinend fühlten sich in Hannover die Temperaturen allgemein wärmer an. Ja, das war doch mal eine plausible Erklärung.

Genervt blickte ich nach unten. Was wollte der denn jetzt?! Anscheinend musste ich doch ein wenig kälter drehen. Mein Vater hat mir zu den Anfängen der pubertierenden Phase immer erklärt, dass Selbstbefriedigung Abschaum sei. Es würde Pickel machen, man könnte später keine Kinder zeugen und es wäre eben nicht ehrenvoll. Damals hatte ich noch Respekt vor meinem Vater und glaubte ihm jedes Wort. Mit der Zeit wurde ich aber ‚schlauer’ und wusste natürlich, dass es selbstverständlich Schwachsinn war. Dennoch gehörte ich auch heute nicht zu den Typen, die das dreizehn Mal oder mehr in der Woche brauchten. Einmal reichte doch auch zu.

Davon abgesehen stand das Teil echt zu den unmöglichsten Zeiten. Hatte mich die süße Laureen wirklich so wuschig gemacht? Ja, das musste es sein!

Im nächsten Moment huschte mir das Bild von Elias im Kopf rum, was ich aber bald versuchte, mit einer imaginären Fliegenklatsche zu erschlagen. Es wäre ja noch schöner, wenn ich mich wegen dem jetzt so aufgegeilt fühlen würde!
 

Ich klopfte an die Zimmertür, nicht dass mir wieder so ein Anblick entgegen sprang.

„Komm rein!“, hörte ich Elias rufen.

Seufzend betrat ich das Zimmer. Eine peinliche Situation für uns alle, beziehungsweise für uns zwei, da das Blondie inzwischen abgerauscht war.

Elias stand wieder einigermaßen angezogen, aber noch recht verschwitzt vor dem Bett, welches er gerade neu bezog. Gut, sonst hätte ich da heute Nacht nicht drauf geschlafen.

„Sorry, ich wusste nicht, dass ihr…“, keine Ahnung, wie sollte ich das möglichst niveauvoll ausdrücken? “Es tut mir Leid das ich gestört habe. Ich konnte nicht erahnen, dass ihr den Geschlechtsverkehr vollzieht.“ – Ja, das wäre ein guter Satz gewesen-. Zumindest besser als mein Gestotter.

„Schon okay, ich hätte ja damit rechnen müssen, dass du irgendwann heim kommst.“, wieder kratzte er sich verlegen am Hinterkopf –scheint seine Lieblingsbeschäftigung zu sein- und lächelte mich an, „Ich hoffe, dich hat der Anblick nicht traumatisiert.“

Ich lächelte ebenso: „Ich wird’s überleben.“

„Dann ist ja gut“, er grinste und ging an mir vorbei Richtung Bad.
 

Als er wieder kam, sah er wieder top und frisch aus. „Deine Ma meinte, wir sollen dann runter kommen. Die grillen wohl“, ich schaute ihn kurz von oben bis unten an, ehe ich mich wieder dem TV widmete.

„Okay, na da komm!“, Elias grinste und zog mich widerwillig auf die Beine. Eigentlich hatte ich gar keine Lust dazu.

Doch zu meiner großen Überraschung wurde es lustig und lecker. Michael hatte sich für die Familie immer wieder zum Horst gemacht, um alle bei Laune zu halten. Die Mädchen zickten auch nicht mehr, sie ignorierten sich. Und auch sonst war es eine angenehme Stimmung. Das einzige was mir ein wenig missfiel war, dass ich mich total unwohl und verloren fühlte, sobald Elias mal nicht neben mir saß und stattdessen etwas aus dem Haus holte oder mit den Mädchen Fangen oder Ball spielte.

Ich machte mich doch eindeutig zu abhängig von diesem Kerl!
 

„Und morgen wieder scheiß Schule. Keinen Bock eh!“, Elias stöhnte genervt auf, als wir abends im Bett lagen.

Ich grinste, da ich noch eine Woche befreit war, wegen dem Umzug. Denn eigentlich stand ja in der Woche das Renovieren der Mietwohnung an. Nur wo keine Mietwohnung war, war auch keine Renovierung. Nur die Entschuldigung blieb bestehen. Welch Glückspilz ich doch war.

„Du tust mir Leid“, ich musste kichern. Elias wusste von meinem Glück.

„Ach Klappe, du!“, er lachte ebenfalls ehe er sich auf seine Schlafseite drehte, „Kommst du gleich kuscheln oder wartest du ab, ob es die Nacht anders wird?“

„Natürlich wird es die Nacht anders!“, meinte ich voller Überzeugung. Zumindest wollte ich es so rüber bringen. In Wirklichkeit schwang sehr fiel Unsicherheit mit.

„Jetzt komm schon her! Da kann ich mich wenigstens so legen, dass es bequem ist!“, in Elias’ Stimme lag eine Überzeugung, die es mir gar nicht möglich machte, zu widersprechen.

Ich gehorchte und rückte von hinten an ihn ran. Nach einigem Rumgerücke lagen wir endlich so, dass es uns beiden passte. In mir stieg wieder dieses Gefühl auf, was ich im Bad hatte und Elias sein Bild, was sich so in mein Gehirn eingebrannt hatte, ebenfalls. Ob instinktiv oder absichtlich drücke ich mein Becken gegen ihn. Im nächsten Moment bereute ich es aber wieder, da sich Elias nun in meinen Armen umdrehte und mich fragend ansah: „Ist was?“

„Ne-nein“, ich schüttelte den Kopf. Natürlich war was! Und das merkte er auch.

Elias grinste mich breit und fett an: „Das du nachts kuscheln kommst, habe ich ohne Murren geduldet, aber wenn du mich jetzt im Schlaf ficken willst, sei so lieb und frag mich vorher!“

„Schnauze“, murmelte ich. Musste er auf das Ding da unten anspielen? Ich nahm zumindest in dem Bereich wieder Abstand: „Ich bin nicht schwul!“

Daraufhin lachte Elias nur noch und drehte sich wieder in seine Position. Arsch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-03-16T19:17:55+00:00 16.03.2012 20:17
ELIAS O.O ich bin empört. Wie kannst du nur xD
*ernst guck* Ne das geht echt gar nicht .... schäm dich^^ ...aus, ab in die Ecke! xD
Hmm ich glaube nicht das, das viel gebracht hat, aber egal ein Versuch ist es ja wert xD
Mal sehen was kommt xD
Mal wieder toll ^^

LG Froubbi =3
Von:  funeral
2012-03-08T00:14:35+00:00 08.03.2012 01:14
Vinc wir sind auf gutem weg xD
Bald bist du gebraunschit und total schwul xD zum glück hab ich keinen echten großen bruder o.O *sich en paar szenarien vorstell "hey brüderchen :3 du und der Baum wie wärs ?"Der baum xD * ich bin gestört ich weis ^.^
Lg


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