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Zufälle schreibt das Leben

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Eine Zukunft zu zweit

Kapitel 6

Eine Zukunft zu zweit
 

Verwundert schauen Rei und Max zu Kai, der sonst eher der Schweigsam ist und warten darauf, dass der Russe fortfährt.
 

„Takao muss zwei Wochen das Bett hüten und darf dieses nicht verlassen. Das heißt, dass er hier bleiben muss, doch alleine würde er sich nie an die Anweisungen halten, daher bleibe ich ebenfalls. Ich werde das Apartment übernehmen und für drei Wochen bezahlten. Sicher würde es ihm viel bedeuten, wenn ihr ebenfalls bleiben würdet. Überlegt es euch gut und teilt mir dann eure Entscheidung mit.“
 

Einen Moment hält er inne, aber dann fährt er fort.
 

„Ach ja, weg kommen wir eh nicht, denn laut Wetterbericht, den ich gerade übers Internet abgefragt habe, zieht eine neue Schneefront auf, was bedeutet, dass die Flughäfen weiterhin gesperrt bleiben. Ganz Europa hat es erwischt. Der gesamte Nah- und Fernverkehr ist in sich zusammengebrochen. Es fährt nicht ein Auto!“
 

Erst sind die anderen beiden überrascht, aber dann grinsen sie so als hätten sie im Lotto gewonnen, bis ihnen ihre Gesichtszüge entgleiten. Wahrscheinlich haben sie nicht damit gerechnet, dass der Winter in diesem Jahr so schlimm zuschlägt.
 

„Wir müssen nicht lange überlegen, immerhin seit ihr beide unsere Freunde und deswegen bleiben wir mit euch hier. Aber ist es denn in Ordnung, dass du das alles allein übernimmst? Immerhin ist es eine Menge Geld.“
 

Nach einem alles sagenden Blickaustausch zwischen Rei und Max, wendet sich ersterer an den Russen, dessen Lippen ein kleines Lächeln umspielt.
 

„Geld ist kein Problem für mich. Meine Firma läuft sehr gut und Yuri drängt mich sowieso schon seit Tagen auch mal Urlaub zu nehmen“, erwidert Kai ruhig, der endlich zum Essen greift und damit beginnt es zu sich zu nehmen.
 

„Wieso interessierst du dich schon am frühen Morgen für das Wetter?“, platzt es aus Max heraus, der ebenfalls zu langt, aber noch nicht zu essen anfängt, weil er viel zu sehr auf die Antwort wartet, die ihn brennend interessiert.
 

„Ich bin geschäftlich unterwegs gewesen, als ich hier gestrandet bin. Eigentlich wollte ich zu einem Meeting, dass ich aber abgesagt habe und Yuri habe ich auch informiert. Da aber für mich seid gestern Abend feststeht, dass ich hier bleibe, muss ich wissen, ab wann ich eventuell mit Takaos Bruder oder mit meinen Freunden rechnen muss“, erwidert Kai leichthin, während Rei schweigt und nur staunen kann, denn normalerweise sind er und Max es, die alle unterhalten, während Kai in der Ecke sitzt und so tut, als würde er nie zuhören.
 

Das veränderte Verhalten macht ihn stutzig und er fragt sich, ob die Laute von heute Morgen etwas damit zu tun haben, wobei er sich hütet dies auch auszusprechen. Immerhin hängt er an seinem Leben, aus dem er etwas machen will, zusammen mit dem blonden Amerikaner an seiner Seite, auch wenn dieser noch nichts von seinem Glück weiß.
 

„Warum sollte denn ausgerechnet Hitoshi hier aufschlagen? Bei deinen Freunden würde ich das ja noch verstehen“, meint der Blonde dann, welcher endlich mit dem Essen beginnt den Anderen aber nicht aus den Augen lässt und auf eine plausible Erklärung wartet, die zu seiner Überraschung auch folgt.
 

„Weil Takao gestern mit seinem Bruder telefoniert hat. Ihr Großvater ist bei Hitoshi…“
 

Mehr will der Russe nicht sagen, welcher eine Augenbraue hochzieht und Rei anblickt, der den Blick erwidert, aber abwartet anstatt etwas zu sagen.
 

„Was ist los? Müssen wir uns Sorgen um dich machen?“, fragt Kai schließlich an den Schwarzhaarigen gewandt nach und wartet geduldig auf eine Antwort von diesem, doch da kommt nichts.
 

„Rei, lass dir nichts aus der Nase ziehen. Wenn du etwas auf dem Herzen hast, dann sag es auch und schau mich nicht die ganze Zeit nur stumm an!“

„Was ist mit dir passiert? Du hast sonst nie so viel und vor allem so offen mit uns gesprochen“, antwortet der Tiger schließlich, welcher endlich zum Essen greift, isst, aber den Blick des Anderen nicht ausweicht.
 

„Ist das so wichtig?“, fragt der Russe ausweichend, welcher sein Geschirr abräumt und in die Küche verschwindet, denn ihm steht noch ein Telefonat mit Yuri an, der ja noch nichts von den veränderten Plänen weiß.
 

Schnell holt er das Handy heraus, wählt die ihm bekannte Nummer und hält sich das Gerät ans Ohr, bevor er dem Freizeichen lauscht, welches erst unterbrochen wird, als sein rothaariger Freund das Gespräch entgegennimmt.
 

„Hi Kai, was gibt es, dass du mich jetzt schon wieder anrufst?“
 

Auch wenn sich ein genervter Unterton in die Stimme eingeschlichen hat, versucht er es zu überspielen, doch das nützt bei dem Phönix gar nichts.
 

„Auch schön deine Stimme zu hören“, knurrt dieser ins Telefon.
 

„Ich hab dir was mitzuteilen und wäre dir sehr dankbar, wenn du mir kurz zuhören könntest“, fügt er dann noch widerwillig an.
 

„Und was wäre das?“, fragt der Wolf misstrauisch nach, denn er kennt die Art von Unterredungen, welche sonst von dem frostigen Geschäftsmann einberufen werden.
 

„Du wirst mich die nächsten zwei bis drei Wochen vertreten, ich komm hier nicht weg!“
 

Ein erstaunter Laut dringt über die Leitung an die Ohren des Phönixes, der sich ein Grinsen nicht verkneifen kann.
 

„Ich bin hier nicht allein gestrandet, wenn du verstehst… Ich habe eine zweite Chance bekommen und ich gedenke sie zu nutzen.“
 

Er hofft, dass sein Freund und Geschäftspartner ihn versteht, ohne dass er Namen nennt und seine Hoffnung wird erhört.
 

„Takao?“, fragt ein grinsender Yuri nach, der einfach nur glücklich darüber ist, dass auch Kai glücklich wird.
 

„Wer sonst? Der Rest der Bande ist auch hier“, erklärt der Russe seufzend, welcher sich mit der Hand durch das zweifarbige Haar streicht und sich an die Spüle lehnt.
 

„Und warum willst du dann gleich zwei Wochen weg bleiben?“
 

In diesem Moment verflucht Kai die Neugierde seines Geschäftspartners, aber es war klar, dass er hinterfragen würde, also gibt er sich einen Ruck und erklärt das Nötigste.
 

„Takao hat sich im Schneesturm verirrt und liegt nun flach.“
 

„Sieht ihm mal wieder ähnlich. Okay, ich weiß Bescheid und kümmere mich um alles. Grüß die Anderen und richte Takao meine besten Wünsche aus. Er soll schnell wieder gesund werden und wenn er das ist, dann bring ihn doch mal mit nach Moskau“, erwidert Yuri grinsend, der dann auflegt und Kai mit sich allein lässt, bevor dieser wieder in den Gemeinschaftsraum tritt, wo er Rei und Max zurückgelassen hat, welche sich amüsiert unterhalten und sich sonst auch näher gekommen zu sein scheinen, zumindest wirken sie so auf den Phönix, welcher sich wieder zu ihnen an den Tisch setzt und an seinem Tee nippt.
 

„Was läuft da eigentlich zwischen euch beiden?“, verlangt er von den Anderen zu erfahren, welche sich verwirrt anblicken, wobei Rei auch etwas ertappt schaut.
 

„So weit wie du und Takao sind wir noch lange nicht“, murrt der Tiger, woraufhin ihn der Russe verdutzt anblickt.
 

„Ihr wart ziemlich laut“, teilt Rei dann mit, der sich jeden anderen Kommentar verkneift, nur in sich hinein lacht und sich diebisch darüber freut den Phönix einmal aus dem Konzept gebracht zu haben.
 

Max sieht zwischen seinen Freunden hin und her, denn er versteht nicht, worüber die Beiden da reden, aber nachfragen hat er auch nicht wollen, weshalb er nur stumm an seinem Tee nippt, begnügt sich damit ihnen nur Blicke u zuwerfen.
 

>Wie lange Takao wohl noch schläft?<
 

Ein Seufzen verlässt seine Lippen, ehe er sich an Kai wendet, welcher ihm einen fragenden Blick zuwirft.
 

„Du hattest gestern Abend gesagt, dass wir zu Takao können… Wann dürfen wir denn?“, traut er sich schließlich zu fragen, womit er die Aufmerksamkeit von beiden älteren Jungs bekommt.
 

„Wenn er aufgewacht ist“, erwidert Kai schlicht, der seine Tasse abstellt und sich erneut erhebt.
 

„Ich schau mal nach ihm und telefonier dann mit seinem Bruder, damit er Bescheid weiß und sich keine Sorgen macht, ebenso wie sein Großvater.“
 

„Mach das. Ich kümmere mich um den Abwasch“, erwidert Rei, welcher zu dem Blonden sieht.
 

„Hilfst du mir, oder willst du hier sitzen bleiben?“
 

„Ich denke, ich helfe dir.“
 

Gemeinsam erheben sie sich und sammeln das Geschirr ein, welches sie in die Küche bringen, wo Rei Wasser ins Waschbecken lässt und etwas Spülmittel dazu tut, während ihm Max ein Geschirrteil nach dem Anderen reicht, welches er abwäscht und an Max weiter reicht, der dieses dann abtrocknet und wegstellt.
 

„Max, wir müssen uns unterhalten“, beginnt Rei so beiläufig, wie möglich, welcher nicht von der Arbeit aufsieht und so nicht sieht wie der Angesprochene zusammenzuckt und fast einen Teller fallen lassen hätte.
 

„Worüber denn?“, traut er sich wenigstens zu fragen, auch wenn seine Stimme zittert.
 

„Über uns, worüber sonst?“, erwidert der Tiger, der in die blauen Seen blickt.
 

„Hör zu Max, ich liebe dich und ich möchte mit dir zusammen sein. Wie sieht es bei dir aus? Wenn du mich nicht auch lieben würdest, warum hast du meinen Kuss dann erwidert?“, möchte er wissen und wartet gespannt auf eine Antwort, doch die Schildkröte bleibt stumm, weicht sogar seinem Blick aus und beißt sich auf die Unterlippe.
 

„Du musst wissen, Maxie, das ich diese Gefühle für dich schon länger habe. Bei unserer ersten Meisterschaft war ich noch auf Mao fixiert, weil ich das Gefühl hatte ihr einiges zu schulden, immerhin hatte ich das Dorf einfach verlassen… Aber je länger ich mit dir zusammen gewesen bin, desto mehr habe ich gemerkt, dass ich in einer Ehe mit ihr nie glücklich geworden wäre“, flüstert Rei, der sich an der Stühle anlehnt und ins schäumende Wasser blickt, weil er es nicht mehr erträgt in diese sündhaft tiefen blauen Augen zu blicken.
 

„Richtig bewusst geworden bin ich mir meiner Gefühle für dich während der zweiten Weltmeisterschaft. Du hast so viel erleiden müssen und doch hast du nicht aufgegeben… Das hat mich nicht nur beeindruckt sondern auch fasziniert und ehe ich mich versah, wurde mir klar, dass ich ohne dich nicht mehr leben könnte. Daher bin ich auch auf der Flucht vor Mao. Sie würde, eine Gefühle nicht verstehen!“
 

Um das Geschirr nicht doch noch fallen zu lassen, stellt er es ab und seufzt dann. Der Blonde traut sich nicht seinen Kopf zu heben, obwohl er deutlich die Blicke auf sich spürt.
 

„Danke, dass du so ehrlich zu mir bist und dich mir anvertraut hast, was sicher einiges an Überwindung gekostet hat“, kommt es leise von Max, welcher den Kopf leicht schief legt, um den Chinesen aus den Augenwinkeln beobachten zu können.
 

„Normalerweise bist du niemand, der über Gefühle spricht, du zeigst sie lieber“, merkt die Schildkröte an, worauf Rei leise auflacht und zustimmend nickt.
 

„Was genau willst du mit all dem anmerken?“, fragt der Tiger lauernd nach, der den liebevollen Unterton aus der melodischen Stimme seines Teamkollegen heraushört, ebenso wie ihm die leicht geröteten Wangen nicht entgangen sind.
 

„Rei, ich bin nicht so gut mit den Worten wie du, wenn es um Gefühle geht!“
 

„Sonst redest du auch wie ein Wasserfall“, kontert der Schwarzhaarige prompt, der beide Augenbrauen hochhebt.
 

„Was nicht heißt, dass mir nicht auch mal etwas unangenehm ist“, murrt Max, der sich wegdreht und die Arme vor der Brust verschränkt. Rei hingegen findet das sehr amüsant, weshalb er auch auf den Blonden zugeht und diesen von hinten umarmt, nur um seine nassen Hände unter das weite Shirt des Jüngeren schlüpfen zu lassen.
 

„IIIHH!“
 

Lachend geht Rei dazu über seinen blonden Freund durchzukitzeln, welcher sich windet und hemmungslos lacht. Egal wie sehr sich der Amerikaner auch bewegt, er kommt nicht mehr frei.
 

„R…Rei… hör…ha ha ha…auf“, verlangt Max unter Lachen.
 

„Warum sollte ich?“
 

„Ich… ha ha ha… kann nicht… ha ha ha… mehr“; kommt es als Antwort und um seine Worte zu bestätigen, schlingt die Schildkröte ihre Arme um den Bauch, woraufhin Rei von ihm ablässt.
 

„Danke…“
 

Nachdem Max aufgeatmet hat, wendet er sich wieder der Arbeit zu.
 

„Lass uns hier fertig werden“, sagt der Blonde daraufhin, als wäre nichts gewesen, was die Laune des Chinesen in den Keller treibt, trotzdem folgt er dem Beispiel seines Teamkollegen und wascht weiter ab.
 

-
 

Takao schläft friedlich in seinem Bett, doch es geht ihm gar nicht gut. Der Schweiß läuft förmlich an seinem Körper herunter und durchnässt das Bett, sowie die Decken, während seine Temperatur förmlich steigt und die Röte auf seinen Wangen zunimmt.
 

Die Atmung wird flacher, er röchelt sogar etwas und trotzdem friert er so, dass er sich tief in die

Decken gekuschelt hat und versucht nicht von Fieberträumen heimgesucht zu werden, die sich doch zumeist um Kai drehen, wie sein derzeitiger Traum, oder eher Albtraum?
 

Er weiß nicht wo er sich befindet, denn alles um ihn herum ist schwarz, außer der Stelle, an der sein langjähriger Rivale und Geliebter steht, welcher ihm den Rücken zugewandt hat.
 

Vorsichtig geht er tapsend auf den jungen Mann zu und legt ihm eine Hand auf die Schulter, woraufhin der Russe zuckt und seinen Kopf zu ihm dreht. Der abweisende, kalte Blick in den roten Augen lässt ihn sofort einige Schritte von ihm zurückweichen.
 

„Was willst du denn schon wieder, Nervensäge?“, will Kai wissen, welcher sich zu ihm umdreht und von oben herab auf ihn nieder sieht.
 

Dieses Verhalten kennt der Drache nur von dem früheren Kai, aber nicht von dem Kai, dem er seine Unschuld geschenkt hat. Aber insgeheim hat er nach diesem Akt genau vor so einer Reaktion Angst gehabt.
 

„Wieso bist du so gemein zu mir?“, traut sich Takao nachzufragen, der noch mehr von dem Phönix weg und in Abwehrhaltung geht.
 

„Ich dachte….“
 

Ein gehässiges Grinsen erscheint auf Kais Lippen, als er den jungen Blauhaarigen vor sich sieht.
 

„Du dachtest, dass ich es ernst mit dir meine? Ha, ausgerechnet mit dir? Du musst wirklich von allen guten Geistern verlassen sein!“
 

Tränen brennen in den Augen des jungen Drachen, dessen Herz soeben in tausend Scherben zerschmettert worden ist und der sich unter seelischen Schmerzen windet.
 

>Wie konnte ich mich so in ihm irren? Wieso habe ich geglaubt, dass er es wirklich ernst meinen würde?<
 

Unruhig wälzt sich der Drache im Bett hin und her, drückt mit der Hand gegen die Decke und redet leises Zeug vor sich hin, dass man kaum verstehen kann, aber das Verhalten an sich ist so besorgniserregend, dass Kai sofort ans Bett rennt, als er das Zimmer betreten hat.
 

„Hi, Schatz, was ist los mit dir?“, redet der junge Geschäftsmann leise auf den Schlafenden ein, welcher die Stimme vernimmt, ihr aber nicht trauen kann.
 

Sanft streicheln die kühlen Hände Kais über die erhitzte Stirn und seine Wangen, woraufhin Takao eine Gänsehaut bekommt und aus seinen Träumen schreckt. Mit weit aufgerissenen Augen und schnell atmend sehen sich die braunen Augen gehetzt um, doch als sie Kais Gesicht erblicken und dessen sanfte Augen auf sich schauen sieht, beruhigt er sich wieder und schenkt ihm ein Lächeln.
 

„Sag mir..“, beginnt der Drache leise und sieht den Älteren durchdringend an.
 

„… das mit uns, das war keine Laune oder das Ausnutzen meiner Lage und meiner Sehnsüchte?“
 

Überrascht blicken die roten Augen ihn an, ehe sich so etwas wie Erkenntnis in ihnen widerspiegelt.
 

„Es war keine Laune oder sonstiges. Ich meine es ehrlich mit dir. Egal was deine Träume dir vorgaukeln, es ist nicht real! Ich werde dich nie wieder so verletzten, ich verspreche es.“
 

Zärtlich streichelt der Russe mit den Fingern über die Lippen des Liegenden, welcher erzittert.
 

„Überanstrenge dich nicht und werde schnell wieder gesund. Jeder macht sich um dich Sorgen, selbst Yuri – ich soll dir übrigens schöne Grüße übermitteln und dir sagen, dass du in Russland immer willkommen bist.“
 

Ein zärtliches, glückliches Lächeln erscheint auf den Lippen des jungen Japaners, welcher vorsichtig nickt und dann die Augen schließt, welche er kurz darauf aber wieder öffnet.
 

„Kommst du wieder ins Bett?“
 

„Ich will noch einen Anruf tätigen und Max will dich sehen… danach leiste ich dir gerne Gesellschaft“, erwidert der Phönix sanft, der noch einmal über die schönen blauen Haare streichelt und sich dann erhebt, um das Handy des Kranken zu nehmen und nach der Nummer seines Bruders zu suchen, welche er recht schnell findet und diese dann wählt.
 

Kurz darauf ertönt das übliche Freizeichen, danach das Klingelzeichen und schließlich ertönt die verschlafene Stimme des älteren Bruders.
 

„Takao, was willst du mitten in der Nacht von mir? Wenn es wieder wegen Kai ist, dann…“
 

„Komm wieder runter, Kinomiya! Ich wollte dir nur mitteilen, dass Takao krank ist und mit dem restlichen Team in Deutschland bleiben wird, für die nächsten zwei Wochen. Mach dir also keine Sorgen, er ist in guten Händen.“
 

Bevor Hitoshi auch nur ansatzweise etwas erwidern kann, legt der Geschäftsmann auch schon auf und schaltet das Handy aus, bevor er wieder zu Takao geht, um zu sehen, wie es diesem geht, damit Max und Rei nach ihm schauen können.
 

Zu seiner Verblüffung ist der junge Mann noch wach und scheint jede seiner Bewegungen zu verfolgen, was ihn schmunzeln lässt.
 

„Kann ich dir Max und Rei rein schicken?“, fragt er sanft nach, nachdem er sich auf die Bettkante gesetzt hat und wieder über die heiße Stirn seines Schützlings streichelt.
 

„Ja, gerne“, murmelt der Drache leise, dessen Augen zur Hälfte zugefallen sind.
 

„Gut, ich schick sie rein. Rei hat übrigens Essen gemacht, also mach ihm bitte die Freude und iss etwas, ja?“
 

Brav nickt der Angesprochene, woraufhin sich der Phönix zufrieden erhebt und nach draußen geht, nur um nach seinen beiden restlichen Teamkollegen zu suchen, welche er in der Küche findet – nur dass die Stimmung gedrückt ist, was ihn sehr verwundert.
 

„Stör ich? Wenn ja, dann geh ich wieder“, wirft der Russe ein und hebt eine Augenbraue, woraufhin er von einem goldenen und einen blauen Augenpaar angeschaut wird, was ihn grinsen lässt.
 

„Läuft wohl nicht so gut im Paradies, was?“
 

Dass ist seine Rache für Rei’s Kommentar am Frühstückstisch und es freut ihn diebisch die finsteren Blicke des Tigers auf sich zu spüren.
 

„Übrigens, Takao ist wach und möchte euch sehen. Überanstrengt ihn aber nicht. Wenn was ist, ich bin im Gemeinschaftsraum – ich muss noch etwas Geschäftliches tun.“
 

Mit diesen Worten verlässt der sonst so kühle Mann die Küche, nur um ins Schlafzimmer zu wechseln, in welchem seine Aktentasche steht, die er nimmt, noch einmal nach den Blauhaarigen sieht und sich dann in den Sessel im Gemeinschaftsraum nieder lässt.
 

Während er sein Notebook aus der Tasche holt, sieht er aus den Augenwinkeln wie Rei mit einem Teller gefolgt von Max ins Schlafzimmer des Drachen geht, dann konzentriert er sich wieder auf seine Arbeit.
 

„Du macht Sachen“, wird der dreifache Weltmeister von dem ruhigen Tiger begrüßt, kaum dass er den Teller mit Essen auf dem Nachtschrank abgestellt hat und dann dem Blauhaarigen hilft sich aufzusetzen.
 

„Hmmm, kann sein“, murmelt Takao, welcher das Essen annimmt und es langsam in sich hineinschüttet, während Rei und Max ihn dabei beobachten.
 

„Ihr seht nicht gerade glücklich aus“, merkt der Drache leise an, der seine beiden Freunde eingehend mustert, welche das nicht einmal abstreiten, sondern schweigen. Dies wiederum lässt Takao seufzend den Kopf schütteln.
 

„Ihr macht es euch echt schwer.“
 

„Wir sind ja auch nicht du und Kai“, kommt es fast schon beleidigt von Rei, welcher die Arme vor der Brust verschränkt und stur aus dem Fester sieht, während die beiden Jüngeren ihn irritiert anblicken.
 

„Stimmt, so etwas hat er vorhin schon bei Kai angedeutet. Weißt du was er meinen könnte?“, möchte Max wissen, der mit seinen blauen Augen seinen besten Freund mustert. Dieser wiederum ist ganz glücklich das sein Gesicht wegen des Fiebers schon rot ist, sonst wäre der Rotschimmer aufgefallen.
 

„Ähm nein, keine Ahnung.“
 

„Oh komm schon, das ist die dümmste Ausrede die ich je gehört habe! Man hat euch sicher selbst unten in der Eingangshalle gehört!“, braust Rei auf, welcher aufspringt und den Kranken tadelnd, ja fast schon wütend anblickt. Eingeschüchtert zuckt Takao zusammen, der sich am liebsten unter seiner Decke verstecken würde und das sicher nicht nur aus Schamgefühl.
 

„Hör auf damit Rei! Siehst du nicht, dass du ihn überanstrengst? Wenn Kai das herausfindet, bist du einen Kopf kürzer“, wirft Max ein, der versucht seinen Teamkollegen zu beruhigen, doch das hat keine Wirkung. Im Gegenteil, es macht den Tiger nur noch rasender vor Wut.
 

„Soll er doch, ist mir egal“, zischt der Chinese, dessen Augen gefährlich verengt sind und blitzen.
 

„Leg es nicht darauf an, Kon!“
 

Erschrocken drehen sich alle drei Jungs zu der Stimme um, die von der Tür kommt in welcher Kai steht. Seinen Laptop hat er unter den Arm geklemmt und sieht finster von Rei zu Max und dann zu Takao.
 

„Es ist nicht so, wie es aussieht, Kai. Rei ist nur etwas schlecht gelaunt“, versucht der Amerikaner die Situation zu entschärfen, doch ein Blick auf den Tiger lässt ihn verstummen, welcher ihm einen wütenden Blick zuwirft.
 

Der kranke Mann im Bett braucht nicht lange, um die Situation zu erfassen, woraufhin sich ein wissenden Lächeln auf seine Lippen schleicht und er alle Kraft zusammennimmt, um Max auf den Rücken zu hauen, der auf der Bettkante sitzt und das Gleichgewicht verliert.
 

Mit dem Fuß verheddert sich der Amerikaner in der Decke und fällt nach vorne… Halt suchend ergreift er beim Fall Reis weißes Oberteil, wodurch er diesen mit sich zu Boden zieht. Max schließt beim Fallen die Augen und wartet auf den Aufprall, der aber nicht erfolgt, weil er weich fällt, direkt auf Rei. Aber das ist noch nicht alles! Als die Schildkröte die blauen Augen öffnet, bemerkt sie, dass ihre Lippen miteinander verbunden sind, woraufhin die Augen beider Jungs fast aus dem Kopf fallen. Trotz dieser Tatsache unternimmt niemand von ihnen den Versuch diesen Kontakt zu beenden.
 

Selbst Kai bleibt still, auch wenn er für einen Augenblick überrascht gewesen ist. Der Phönix geht zu seiner Tasche und verstaut seinen Rechner darin, ehe er sich seinem Freund widmet, der zufrieden seine zwei Freunde beobachtet.
 

„Bist du nun glücklich, Taka-chan?“
 

Ein vergnügtes, aber auch anstrengendes Lächeln erscheint auf den Lippen des Drachen, der sich zu seinem Liebsten wendet.
 

„Sollte ich es nicht sein?“
 

Kopfschüttelnd, aber lächelnd setzt sich Kai auf die Bettkante und streichelt die blauen Strähnen aus dem Gesicht des dreifachen Weltmeisters, um an die Stirn zu kommen, die noch immer sehr heiß ist.
 

„Leg dich wieder hin und schlaf noch etwas“, ordnet Kai an, der deutlich in den Augen des Jüngeren sieht wie müde dieser ist, sich aber zusammenreißt, um mit seinen Freunden reden zu können, denen er die Sorgen, um ihn, abnehmen will.
 

„Und ihr zwei Turteltauben solltet euch ein Zimmer nehmen oder in eures wechseln. Wenn ich einen Porno sehen will, such ich einen im Internet, so etwas muss ich nicht live haben!“
 

Während Takao röchelnd lacht, springen Max und Rei, mit knallroten Wangen, auseinander und verlassen fast schon fluchtartig das Zimmer, nur um in ihrem eigenen Zimmer da weiter zu machen wo sie aufgehört haben.
 

Kai indes entledigt sich seiner Oberbekleidung und seiner Hose, ehe er zu seinem Liebsten ins Bett steigt, welcher sich sofort an ihn kuschelt und dann die Augen schließt. Der Phönix selbst wacht über den Kranken bis ihn selbst die Müdigkeit übermannt und er in einen sehr tiefen Schlaf fällt. Dies hat seine Vorteile, denn so hört er die lauten Schreie aus dem Nebenzimmer nicht, die davon zeugen wie leidenschaftlich und ausgiebig sich Rei und Max lieben.
 

Am Abend sitzen dann Kai, Rei und Max zusammen im Gemeinschaftsraum, um den Tag mit einem gemütlichen Fernsehabend ausklingen zu lassen, während Takao durch die Medikamente und seiner Krankheit alles verpennt.
 

-
 

Zum Anfang dieser Reise, die jeder der vier Jungs angetreten ist, hat niemand mit so einer Wendung gerechnet, doch die Zeit, die sie in ihrer kleinen heilen Welt verbringen dürfen, ist begrenzt und vergeht wie im Flug.
 

Entgegen der Befürchtungen hat sich Mao in kein Flugzeug gesetzt, um nach dem Chinesen zu suchen, nein, sie hat ihn vergessen und sich einen anderen Jungen gesucht, einen der von Beyblade keine Ahnung hat.
 

Laut den Telefonaten mit Rai, ihrem Bruder, soll sie sogar schon glücklich verheiratet sein und Nachwuchs erwarten. Auch wenn es am Anfang wohl Probleme gegeben haben sollte.
 

Dem Tiger soll es nur Recht sein… Trotzdem freut er sich, dass seine langjährige Kindheitsfreundin endlich glücklich ist, denn nichts anderes hat sie verdient.
 

Takao selbst hat aber auch sein Fett weg bekommen, denn als es ihm nach einer Woche so gut gegangen ist, dass er hat aufstehen können, ist ihm aufgefallen, dass sein Handy aus ist und kaum hat er es angestellt, da hat sein großer Bruder angerufen, welcher ihm die Hölle heiß gemacht hat, weil er wegen Kai krank im Bett liegt und ihn dann auch noch durch eben diesen auf den neusten Stand bringen lassen hat.
 

„Ach, sollte ich halb tot etwa noch anrufen?“, zischt Takao mit noch immer kratziger Stimme, was aber nichts an seiner angepissten Laune ändert, die er schon alleine daher hat, dass er noch immer die meiste Zeit im Bett liegen muss. Zu seinem leidwesen achtet Kai sehr streng darauf, dass er sich ja nicht übernimmt.
 

„Du hättest ja auch einfach nur jemand anderen anrufen lassen können“, kontert Hiro übel gelaunt.
 

„Merkst du eigentlich wie lächerlich du dich machst? Ich dachte eigentlich immer, dass du der Erwachse von uns beiden bist, aber was du hier abziehst hat echt Kindergartenniveau!“
 

„Wie redest du mit deinem großen Bruder?“, braust der Ältere der Kinomiya-Brüder auf, der übel Lust hätte durch das Telefon zu kriechen, um seinen Babybruder wieder zu Verstand zu bringen.
 

„Dir tut der Umgang mit Kai kein bisschen gut!“
 

„Finde dich endlich damit ab, dass Kai und ich zusammen sind und hör auf dich wie ein Kind zu benehmen, dass man sein Lieblingsspielzeug geklaut hat. So weit ich weiß hat die Kai nie etwas getan, wofür er deinen Hass verdient hätte“, erwidert der Drache mit einem warnenden Unterton in der Stimme.
 

„Und wenn du weiter so mit mir redest, leg ich einfach auf“, droht Takao noch, was auch Wirkung zeigt, denn nach einigem hin und her hat sich der ältere der Kinomiya-Brüder wieder beruhigt. Hiro freut sich für das Glück seines Bruders und verspricht mit Ryo so schnell wie möglich nach Japan zu kommen, damit sie wieder etwas Zeit miteinander verbringen können.
 

Damit endet das Gespräch zur vollen Zufriedenheit von Takao, dessen Laune wieder steigt, auch wenn er weiß, dass er noch eine weitere Woche im Bett bleiben muss – ganz zum Leidwesen der anderen drei ehemaligen Teammitglieder, weil sie es mit einem übel gelaunten Drachen aushalten müssen. Da hilft es nicht mal, dass Kai seinen Liebsten mit Zärtlichkeiten überhäuft!
 

-
 

Nach dem Anruf mit Hiro ist in der ersten Woche nicht viel passiert. Kai ist wie üblich seiner Arbeit nachgekommen, die er über seinen Laptop und sein Handy abwickelt. Dies hat er aber nur dann gemacht, wenn Takao im Traumland gewesen ist und die restlichen beiden Teammitglieder haben ihre Zeit damit vertrödelt zusammen zu kochen, ihre Liebe zu huldigen und einige Gespräche mit Freunden und Familie zu führen.
 

Zwischenzeitlich haben sie mit einem übel gelaunten Takao zu kämpfen gehabt, der steif und fest behauptete, dass es ihm gut gehen würde, nur weil er sich einigermaßen besser gefühlt hat. Doch weder Kai noch Rei und Max haben sich von ihm hinters Licht führen lassen – sehr zum Ärgernis des Japaners.
 

Die zweite Woche hingeben, ist purer Stress für alle Beteiligten gewesen, denn Takao ging es immer besser und deswegen hat dieser auch jede sich ihm bietende Gelegenheit genutzt, um abzuhauen. Dass er damit Max, Rei und selbst Kai in den Wahnsinn getrieben hat, die halb krank vor Sorge hinter ihm hergehechtet sind, hat er nicht bedacht. Dafür hat er aber mit dessen schlechter Laune leben müssen.
 

Das Liebesleben aller vier ist vor allem im zweiten Teil der Woche sehr intensiv geworden – sehr zum Leidwesen der anderen Hotelgäste, die das Stöhnkonzert trotz Oropacks nicht abstellen konnten. Selbst die Angestellten des Hotels haben einen riesigen Bogen um das Hotelzimmer gemacht.
 

Zum Ende der Woche haben es Max, Rei und Kai aufgegeben Takao im Bett zu behalten, stattdessen haben sie sich zusammengesetzt und über ihre Rückflüge sowie dem Wetterbericht gebrütet, immerhin müssen nicht nur die Tickets gebucht werden. Ohne die Freigabe des Flugverkehrs würden die nämlich nichts nützen. Desweiteren müssen sie sich darum kümmern, wer sie vom Flughafen abholt.
 

Bei Kai ist das schnell gelöst, denn er bittet Yuri ihn abzuholen, mit welchen er noch einiges geschäftlich zu regeln hat.
 

Rei hingegen muss sich mit seinem ganzen Team abmühen, weil niemand darauf verzichten will ihn daheim zu begrüßen.
 

Weil Takaos Verwandtschaft unterwegs ist, lässt er sich von niemanden abholen, sondern wird vom Flughafen aus allein nach Hause gehen, um sich etwas die Beine vertreten und seine Gedanken ordnen zu können.
 

Die große Überraschung ist Max, der absolut keinen Versuch unternimmt sich mit irgendjemanden in Verbindung zu setzen, doch auf Fragen diesbezüglich geht er nicht ein, also nehmen die Freunde es so hin.
 

Sobald auch das erledigt gewesen ist, haben die Jungs angefangen ihre Sachen zu packen, wobei die Laune umgeschwenkt ist, da es so etwas Endgültiges hatte. Doch alle vier haben eine gute Möglichkeit gehabt sich abzulenken – womit die die restlichen Bewohner des Hotels auf eine harte Probe gestellt haben.
 

-
 

Dann ist der Tag des Abschiedes gekommen, der ihnen allen an die Substanz geht, denn es heißt, dass sie sich von einander trennen müssen und in ihre jeweiligen Heimatländer zurückkehren.
 

Zum Glück hat der Schnee endlich nachgelassen und der öffentliche Verkehr rollt wieder, doch laut den Nachrichten soll schon bald wieder Nachschub kommen.
 

„Und du kehrst wirklich erst einmal nach China zurück?“, fragt Max Rei traurig, als sie am packen sind, denn ihre Flüge gehen knapp hintereinander, weshalb sie sich beeilen müssen.
 

Zu ihrem Glück haben die Fluggesellschaften eine Ausnahme gemacht und ihre Route ändern lassen, wobei sie sehr vermuten, dass Kai da seine Hände im Spiel gehabt hat.
 

„Ja, ich muss nach dem Rechten sehen, aber wir werden regelmäßig telefonieren und E-mails schreiben, Schatz. Bitte sei nicht traurig“, redet der Tiger auf den Blonden ein und versucht damit seine eigene Traurigkeit zu überspielen, zudem lenkt er sich mit dem Einpacken seiner Sachen ab.
 

„Ich hoffe es“, murmelt die Schildkröte mehr zu sich selbst als zu dem Anderen, doch dieser hört es trotzdem, aber er sagt dazu nichts.
 

Stattdessen nehmen sie ihre geschlossenen Taschen und verlassen das Zimmer, um auf Takao und Kai zu treffen, die ebenfalls ihre Taschen in der Hand haben, aber glücklicher wirken, als sich Rei und Max fühlen.
 

„Und, wo geht es für euch hin?“, fragt Max dann, der vermutet, dass die Beiden zusammen reisen.
 

„Nach Hause. Kai hat mir versprochen mich im Frühjahr nach Moskau mitzunehmen und zwischenzeitlich kommt er so oft es geht nach Japan“, erwidert der Drache, der glücklich ist, auch wenn er vorher sehr damit zu knabbern hatte, denn er hat wie Max gelitten.
 

„Ich unterbreche euch nicht gern, aber wenn wir nicht gehen, verpasse ich meinen Flug und dann gibt es Ärger mit Yuri, weil er mich abholt!“
 

Da niemand dem Russen widersprechen will, niemand will, dass er seinen Flug verpasst, checken sie aus und machen sich dann sofort auf den Weg zum Flughafen, wobei sie ein Taxi nehmen, dass recht schnell durch die Straßen fährt und ihnen Orte zeigt, die sehr vertraut sind, allerdings können sie nicht mehr sagen woher.
 

Am Flughafen suchen sie sofort die Abflugsdaten ihrer Flüge und die Gatenummer, durch welche sie ihre Flugzeuge erreichen, ehe sie sich tränenreich voneinander verabschieden, aber versprechen in Kontakt zu bleiben.
 

Kaum ertönt der Aufruf für Kais Maschine, da wird ihnen erst so richtig klar, dass sie sich trennen. Max und Rei schütteln dem Russen zum Abschied die Hände, während des Takao sehr an die Substanz geht.
 

„Pass auf dich auf, Alter“, lacht Max.
 

„Melde dich mal oder komm vorbei! Ich wohne ja nicht so weit von dir entfernt wie Max oder Takao“, kommt es von Rei.
 

„Ich versuche es“, erwidert der Phönix mit einem kleinen wenn auch schiefen Grinsen, ehe er sich an seinen Drachen wendet, dessen Anblick ihm das Herz zerreißt.
 

„Komm schon Takao, Kopf hoch. Ich bin doch nicht aus der Welt und ich habe dir doch versprochen mich sofort bei dir zu melden, wenn ich angekommen bin“, redet er auf einen in Tränen aufgelösten Japaner ein, welcher mit dem linken Arm die feuchten Augen abwischt und sich an einen scheuen Lächeln versucht.
 

„Bleib gesund, Kai und bitte… lass den Kontakt nicht wieder abbrechen!“
 

„Das werde ich nicht, versprochen!“
 

Daraufhin werden die Passagiere der Maschine nach Moskau aufgefordert in den Flieger zu steigen, also stiehlt sich Kai noch einen Kuss von seinem Süßen und verschwindet dann. Somit ist die erste Maschine, die von Berlin abhebt, die von Kai.
 

Während des Fluges arbeitet er an den Unterlagen, die ihm der Wolf in seiner letzten Mail geschickt hat.
 

Dabei stellt er überrascht fest, dass es sich um Unterlagen aus dem Meeting in Japan handelt, die auch ohne ihn einwandfrei sind, sodass er nur noch seine Genehmigung geben muss.
 

„Tja, weg ist er“, merkt Max an, nachdem das Flugzeug in den Himmel aufgestiegen ist und immer kleiner wird. Dann wendet er sich seinen zwei Freunden zu und stellt fest, dass Rei alles versucht um Takao zu trösten, welcher noch immer Tränen vergießt.
 

„Komm schon, Taka-chan, du siehst ihn doch bald wieder!“
 

„Ich weiß, Rei, ich weiß, aber ich kann an nichts anderes denken als dass ich ihn schon wieder verloren habe“, erklärt der Drache tränenerstickt.
 

„Dieses Mal ist es aber anders, Takao, denn er ist dein Freund“, erklärt Max mit einem sanften Lächeln, was Takao beruhigt und ihm so ebenfalls ein sanftes Lächeln entlockt. Er trocknet seine Tränen und wartet dann mit seinen beiden besten Freunden auf den nächsten Flug, der sich als der von Rei herausstellt.
 

„Tja, ihr habt es gehört… Ich muss los“, erklärt der Chinese mit belegter Stimme, der mit seinen Emotionen zu kämpfen hat. Würde er seinen Tränen freien Lauf lassen, dann würden auch die anderen Beiden heulen und das will er mit allen Mitteln verhindern.
 

„Alles Gute und halt die Ohren steif. Melde dich und komm uns bald mal wieder besuchen“, plappert Takao drauf los, ehe er seinen ruhigen Freund umarmt.
 

„Ich werde mein möglichstes versuchen“, verspricht Rei, der leise auflacht, als er das zerknirschte Gesicht des Weltmeisters sieht.
 

„Das ist nicht das was ich hören wollte“, schmollt der Drache, der sich aber wieder fängt als ihm auffällt, dass sich sein blonder Freund viel zu still verhält, welchen er besorgt mustert. Allerdings kann er nicht viel sehen, da die Blonden Strähnen die Augen verdecken.
 

„Max?“
 

Besorgt geht Rei auf seinen Schatz zu, als dieser den Blick hebt und dem Tiger um den Hals fällt. Noch ehe der Schwarzhaarige auch nur ansatzweise etwas sagen kann, pressen sich hungrige, ja fast schon verzweifelte, Lippen auf seine.
 

Während des Kusses spürt der Ältere der Beiden etwas nasses, das auf seine Wangen tropft und deswegen öffnet er die Augen, die sich vor Überraschung weiten. Bisher hat er Max noch nie wirklich weinen sehen!
 

Sie lösen den Kuss und schauen sich tief in die Augen, was der Chinese nutzt um die Tränen des Amerikaners wegzuwischen.
 

„Nicht weinen, Liebster. Wir sehen uns doch bald wieder. Ich ruf dich an!“
 

Noch einmal küsst Rei die Lippen von Max, ehe er auch schon davon eilt, da schon zum zweiten Mal die Aufforderung kommt endlich die Maschine zu betreten. Somit ist Rei der nächste der abfliegt.
 

Der Tiger hat glück einen Platz am Fenster zu haben, so sieht er während des Starts und des Steigfluges einen Blick auf Berlin werfen. Nachdem sie zu hoch in den Wolken sind und er den weißen, vorbei fliegenden Gebilden zusieht, wird er immer müder, obwohl seine Gedanken bei seiner zurückgebliebenen Liebe sind. Trotzdem schläft er ein und verpennt die meiste Zeit des langen Fluges. Dafür träumt er von seinem geliebten Blondschopf – von einem sehr intimen Wiedersehen.
 

Wie abgesprochen wir er von Mao und der alten Gäng abgeholt, die ein riesen Spektakel veranstalten, was Rei schon ziemlich peinlich ist, trotzdem freut er sich wieder bei ihnen zu sein.
 

„Da waren es nur noch zwei“, scherz Max, in dessen Augen noch immer Tränen glitzern.
 

„Sieht ganz so aus“, stimmt ihm Takao zu, welcher dann aber ein bekanntes Klingeln vernimmt, das auch noch von ihm zu kommen scheint.
 

„Was ist los? Hast du dein Handy noch nicht ausgemacht?“
 

Kopfschüttelnd nimmt der Blauhaarige das Handy aus der Jackentasche und nimmt das Gespräch an.
 

„Kinomiya“, erklärt der Weltmeister kurz und knapp, während er zur Anzeigetafel sieht, auf welcher sein Flug bereits ausgewiesen wird.
 

„Ah, Takao, mein Junge. Ich habe gehört du kommst heute zurück. Könntest du vom Flughafen direkt ins Büro kommen? Ich lasse dich auch abholen“, ertönt die Stimme von Mr. Dickenson vom anderen Ende der Welt.
 

Der Drache ist etwas irritiert und fragt sich im stillen natürlich was der Leiter der BBA von ihm will, trotzdem gibt er sein Einverständnis und teilt dem älteren Herrn mit wann er Tokyo erreichen wird. Dabei beeilt er sich, denn über die Lautsprecher wird sein Flug aufgerufen, sodass er das Gespräch beendet, das Handy ausschaltet und sich seinem besten Freund zuwendet, welchen er fest in die Arme nimmt.
 

„Nun müssen wir uns wohl verabschieden“, wispert Max betrübt.
 

„Ich werde dich schrecklich vermissen. Es ist einfach nicht mehr dasselbe, jetzt wo du nicht mehr in Japan ist“, gesteht Takao, was Max dann doch zum lachen bringt.
 

„Zum Glück gibt es Internet und Telefon!“
 

„Wohl wahr. Tja, ich muss dann los. Komm mich bald mal wieder besuchen, Maxie!“
 

Winkend verschwindet der Weltmeister und kurz danach hebt die Maschine auch schon ab. Den Flug über kann sich Takao nicht wirklich konzentrieren. Immer wieder muss er an Kai und an das Gespräch mit Mr. Dickenson denken. Irgendwann geht er dazu über einen neuen Trainingsplan für Kendo und Beyblade zu erarbeiten, wodurch die Zeit schneller vergeht.
 

In Japan angekommen schaltet er zu erst einmal sein Handy ein, nur um festzustellen, dass ihm Kai eine SMS geschrieben hat, in der es heißt, dass er gut angekommen sei und am Abend anrufen würde. Takao selbst verfasst eine kurze Antwort und begibt sich dann zum Ausgang, wo bereits die Limousine von Mr. D steht, in die er einsteigt.
 

Tja, Max ist der Letzte, der startet und während des Fluges schweigsam auf seinem Stuhl sitzt und vor sich hin starrt. Sein Flug dauert nicht ganz so lange, wie die seiner Freunde und trotzdem kommt es ihm wie eine Ewigkeit vor.
 

>Die Wochen mit den Anderen waren schön und haben mich wieder daran erinnert, wie toll es war mit ihnen zusammen zu sein. Ich bereue es fast schon, dass diese Zeit vorbei ist.<
 

Max hat niemanden etwas von seiner Rückkehr erzählt, weil er es niemanden antun möchte mit einer depressiven Schildkröte umherzuhängen. Außerdem braucht er die Zeit, um seine Gefühle und Gedanken zu ordnen, die Achterbahn fahren.
 

>Wie wäre es wohl gewesen, wenn wir nicht alle in unsere Länder zurückgekehrt wären? Hätten wir dann jemals zusammengefunden oder wären wir dann einfach nur Freunde?<
 

Seufzend schüttelt er den Kopf und versucht einige Zeit mal einfach an nichts zu denken, weil er auf all die Fragen, die er sich stellt sowieso keine Antwort hat.
 

In New York angekommen, schnappt sich Max sein Gepäck und begibt sich auf den Weg nach Hause, wobei er die begeisterten Kinder beim beybladen beobachtet, die ihn so sehr an sich und die restlichen Mitglieder der Bladebreakers erinnern.
 

-
 

Nach der Rückkehr in ihre jeweiligen Länder stellt sich bald darauf das Alltagsleben ein, sodass sie keine Zeit mehr für Liebeskummer oder ähnliches haben.
 

Jeder von ihnen versucht etwas aus seinem Leben zu machen, wobei sie sich an Kai ein Beispiel nehmen.
 

Takao ist Mr. Dickensons rechte Hand, er wird später einmal die BBA übernehmen, und gibt Kendo- sowie Beybladeunterricht, wodurch seine Tage sehr gut ausgelastet sind und keinen Raum für andere Dinge lassen.
 

Trotzdem nimmt er sich die Zeit um regelmäßig mit Kai zu telefonieren, dessen Firma wundervoll läuft, sodass er überlegt eine Zweigstelle in Japan zu eröffnen. Yuri drängt darauf, dass Kai den Vorsitz übernehmen soll und ihm selbst die Firma in Moskau überlassen kann, welche der Wolf dann mit Ian und Co. führt. Der Phönix hat allerdings so seine Zweifel, ob das eine gute Idee ist, auch wenn sein Herz nur zu gerne nach Japan will.
 

Rei ist zum Dorfoberhaupt ernannt worden, wodurch es ihm obliegt die Bitbeast mit den auserwählten Dorfbewohnern zusammenzubringen, die irgendwann die neue Generation des beybladens einläuten werden, dadurch kann er nicht mehr so oft Max besuchen.
 

Der Amerikaner findet das aber nicht so schlimm, denn dieser arbeitet mit dem Chef, Emily und seiner Mutter zusammen, die ein Labor- und Entwicklungszentrum in China eröffnen wollen, welches unter Max Leitung gestellt werden soll.
 

Der Kontakt untereinander ist regelmäßig, was eine sehr hohe Telefonrechnung zur Folge hat.
 

Daichi ist übrigens wieder aufgetaucht und endlich erwachsen geworden. Er wohnt wieder bei Takao und seinem Großvater, unterstützt die Beiden und freut sich sehr auf die kommenden Weltmeisterschaften, die für das kommende Jahr angesetzt worden ist.
 

Owai



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  mor
2012-04-21T15:54:53+00:00 21.04.2012 17:54
So wie ich Kai einschätze wierd Er auf alle fälle eine Zweigstelle in Japan aufmachen......als ob Er es so lange ohne seinen Tyson aushalten könnte ^^
Von:  hAyLeY9pOtTeR
2012-04-18T19:52:51+00:00 18.04.2012 21:52
tolle story würde ich sagen!^^ die bladebreakers gehen halt getrennte wege, um ihre träume und wünsche zu erfüllen und sind auf dem weg zum erwachsen werden, so wie es am ende aussieht!
Von:  tenshi_90
2012-04-15T18:30:17+00:00 15.04.2012 20:30
Huhu!

Das war ein schöner Abschluss deiner Story :)

Jetzt hat jeder sein Glück gefunden :)

Liebe Grüße


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