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Wolfsgeheul

Zoro x Sanji
von

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Der Traum

Als Sanji bei dem sitzenden Wolf ankam blieb er kurz vor diesem stehen und knurrte leise. „Du hast ziemlich lange gebraucht.“ Ruhig blickte Zoro den Wolf vor sich an. Doch diese Ruhe täuschte. Sanji erkannte dass er unter dieser Maske nervös war. „Ach, sei ruhig. Ich hoffe nur, dass du jetzt zufrieden bist, jetzt wo ich verstoßen wurde.“ „Glaubst du etwa ich wäre daran schuld?“ Fragte Zoro und knurrte leise. „Das glaube ich nicht nur, das weiß ich.“ Was tat er hier überhaupt? Sanji wollte zurück, und zwar schnell. „Wieso bist du dann nicht einfach dageblieben?“ Sanji fixierte den grünen Wolf ärgerlich. „Ich habe dir nur die Freiheit gegeben, die du wolltest. Und so dankt man mir?“ Das Knurren aus Sanjis Kehle wurde etwas lauter. „Und was hast du davon? Ich dachte du willst nichts mit anderen Wölfen zu tun haben?“ „Das stimmt“, antwortete Zoro nur, was den anderen innerlich noch mehr kochen ließ. Zoro schien es jedoch nicht übertreiben zu wollen, weshalb er noch weiter sprach. „Du aber hast etwas Besonderes an dir. Außerdem ist nach so langer Zeit ein wenig Gesellschaft wieder angenehm.“
 

Sanji schwieg. Etwas Besonderes an ihm? Was sollte das sein? Er war doch nur ein Wolf, der hin und her gerissen war, zwischen der Freiheit und dem ruhigen Leben im Rudel. „Wieso hast du dir dann nicht ein Weibchen gesucht?“ Seine Frage klang nun, als hätte der Wolf aufgegeben. „Du verstehst mich nicht. Ich will keine Welpen zeugen. Ich will weiter ziehen, mit einem Gefährten an meiner Seite.“ Sanji zitterte leicht. Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, doch zumindest war er dann nicht alleine unterwegs. „Denkst du etwa, mit mir hast du dir da den richtigen ausgesucht?“ „Ja“, knurrte Zoro. „Du hasst mich doch“, redete Sanji weiter. Er wollte irgendein Signal, das ihm zu erkennen gab, was Zoro wirklich geplant hatte. Doch dessen Antwort brachte ihn nun völlig aus dem Konzept. „Nicht mehr.“ Zoro hatte ihn wirklich nicht leiden können, doch warum? Und warum war es nun nicht mehr so, warum wollte er nun sogar mit Sanji an seiner Seite weiter durchs Land streifen?
 

So viele Fragen schwirrten in Sanjis Kopf umher, doch er sprach keine Einzige von ihnen aus. Er starrte Zoro einfach nur an, als er mit einem Mal dessen Schwäche erkannte. „Ich war zu lange alleine. So wie ich es wollte. Ich bin glücklich, doch gleichzeitig lässt es auch die Wut in einem wachsen.“ Deshalb also. In einem Rudel hatten alle einander und man ließ solche Streuner nicht an diesem Glück teilhaben. Aber Zoro hatte ihm diese Freude nicht wegnehmen wollen. Der Wolf hatte einfach nur erkannt und sich selbst etwas Glück verschafft. Sanji fühlte sich nur als Mittel zum Zweck, doch gleichzeitig war er auch zufrieden damit. „Du hast diese Wut geschürt, aber sie gleichzeitig auch verjagt. Das weiß ich jetzt.“ Mit diesen Worten trat der große Wolf auf Sanji zu und betrachtete dessen Ohr. Es blutete zwar nicht mehr, gesund sah es trotzdem nicht aus. Und erst jetzt bemerkte Sanji, was er eigentlich hätte von Anfang an bemerken sollen. Zoro hinkte. Natürlich, er hatte dessen Jaulen im Wald gehört, als er gegen Ruffy gekämpft hatte.
 

Es war sein Hinterlauf. Auch wenn die Wunde gut gesäubert war, so konnte man sie nun doch deutlich erkennen. Sanji fragte sich nur, warum Zoro sich nicht gegen Ruffy gewehrt hatte. Er war stark, er hätte auf jeden Fall eine Chance gehabt. Stattdessen hatte er sich auch noch verletzen lassen und war dann einfach geflohen. Vielleicht hatte Zoro das auch nur seinetwegen getan? Sanji überkam ein schlechtes Gewissen. Zoro begann ungeachtet seines Beines Sanjis Wunde zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit zu säubern. Sanji winselte leise, ließ es jedoch wortlos über sich ergehen. Er wollte auch etwas für Zoro tun, doch er wusste beim besten Willen nicht, was das sein sollte. Das, was für sein Bein hatte getan werden können, war getan worden.
 

Die Sonne hatte mittlerweile ihren höchsten Stand am Himmel erreicht und brannte heiß auf die Erde hinab. Die beiden Wölfe lagen im Schatten eines Strauches nebeneinander und dösten. Sanji hatte einen wirren Traum. Er träumte von Nami und Zoro, aber auch von Ruffy, Vivi und Lysop. Alles verwand sich ineinander und ließ den Wolf schließlich aufschrecken. Sanji verstand nicht, was dieser Traum ihm hatte sagen wollen. Vermutlich begann er nun die Geschehnisse der letzten Zeit zu verarbeiten. Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte und nun völlig wach war, drehte er seinen Kopf langsam an und blickte Zoro an. Wieder fühlte sich der Wolf wie in einem Traum, doch das hier war real. Eine Weile schaute er Zoro einfach nur an, wie er dalag und döste. Dann senkte Sanji seinen Kopf wieder, schmiegte sich an die Flanke des großen Wolfes. Er spürte die Wärme des anderen Wolfes. Doch sie war anders als die Wärme, die die Sonne in Form von Strahlen auf die Erde schickte. Schnell befand sich der gelbliche Wolf wieder im Reich der Träume.
 

Er kannte den Traum, er hatte ihn erst vor kurzem gehabt. Sanji rannte über eine große, weite Wiese. Vor ihm nichts anderes als das ewige Grün. Neben ihm Bäume, die er aber niemals erreichen konnte. Er rannte weiter und immer weiter, bis er vor sich Rehe entdeckte. Er erinnerte sich was letztes Mal an dieser Stelle des Traumes passiert war, trotzdem sprang er nun wieder auf die Rehe zu. Er wollte ihnen nachsetzen, doch als er sie endlich erreichte, verschwanden die Rehe einfach. Verblüfft erwachte Sanji aus seinem Traum und schaute sich um. Neben ihm lag noch immer Zoro, nun schaute dieser ihn aber an. Sanji zuckte leicht zurück, als er bemerkte, dass er noch immer dicht an Zoro gedrückt lag. „Was hast du nun vor?“ Fragend schaute Sanji den großen Wolf an. „Ich wollte nach Norden“, erwiderte Zoro und legte seinen Kopf auf seinen Pfoten ab. „Und... du weißt wo das ist?“ Sanjis Frage klang skeptisch und dazu hatte er wohl alles recht. Zoros Orientierungssinn war grauenhaft, das wusste er nun mittlerweile. Es musste schon ein Wunder gewesen sein, dass Zoro zu der Höhle hier zurückgefunden hatte.
 

„Natürlich“ Es klang so, als wolle Zoro noch etwas ergänzen, doch es kam nichts mehr. Na das kann ja abenteuerlich werden, dachte sich Sanji nur und knabbte Zoro dann in die Schulter. Er vertraute Zoro, auch wenn er eigentlich ein völlig fremder Wolf war. Sein ganzes Wesen strahlte etwas Beruhigendes aus und nun konnte sich Sanji auch wirklich entspannen. Allerdings wollte er Zoro auch mal wirklich glücklich sehen. Er wirkte immer so ernst und kühl. Es war nicht einfach, doch irgendwann würde er ihn sicher dazu bekommen. Bis zum Abend lagen die Wölfe dicht an dicht beieinander. Zoro ließ sein Bein auskurieren und Sanji genoss einfach nur den Augenblick. Doch als sich die Sonne immer mehr den Bergen in der Ferne näherte, stand Zoro plötzlich auf. „Kannst du so laufen?“ Fragte Sanji besorgt, nachdem er ebenfalls aufgestanden war und gesehen hatte, wie Zoro dastand. Er hoffte sehr, dass es keine schlimme Wunde war, die schnell wieder verheilte.
 

„Ich bin nicht schwach, du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Das ist doch schon so gut wie wieder verheilt.“ Sanji schaute missmutig drein, sagte aber nichts mehr. Zoro rieb seine Nase an der seines neuen Gefährten. Nach einem Augenblick, in dem sich Sanji nicht rührte, beendete Zoro den Kontakt wieder und drehte sich um, um der untergehenden Sonne zu folgen. Mit einem kurzen Zögern und nach einem ausgiebigen Blick zurück auf sein altes Revier folgte Sanji dem hinkenden Wolf schließlich. Sie waren nicht schnell unterwegs, doch sie bewegten sich immer weiter weg von Sanjis Vergangenheit, vorwärts in eine neue Zukunft. Sie kamen auf eine große Waldwiese, die Sanji an seinen Traum erinnerte. Ihnen bot sich ein atemberaubender Anblick. Die gerade untergehende Sonne tauchte die grüne Wiese in einen unnatürlichen Rotton. Die beiden Wölfe blieben für einen Moment stehen, um diesen Anblick auf sich wirken zu lassen.
 

Sanji erinnerte sich an seinen Traum, nur dass das hier real war. Er fasste neuen Mut und neue Zuversicht. Sein Leben würde nicht besser, aber auch nicht schlechter werden. Er würde nur freier leben, als er es jemals getan hatte. Sanjis Fell schimmerte in einen seltsamen Orangeton, während Zoro ebenso wie die Wiese in diesem Licht rot wirkte. Vor Sanji lag ein neues Leben, das mit diesem sonderbaren Augenblick begann. Sein Herz schlug schneller und er war froh, jemanden an seiner Seite zu wissen. Ohne darüber nachzudenken schmiegte er seine Flanke an die Zoros. Diesen Augenblick nahm er nicht nur mit seinen Augen, sondern auch mit seinem ganzen Körper auf und er wusste, dass er sich auf ewig an diesen Moment erinnern würde. Der Moment, in dem er nicht nur die Energie des Lebens, sondern auch des Wolfes neben sich an seiner Seite spürte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Janina
2012-12-31T23:45:00+00:00 01.01.2013 00:45
Ach schadeeee dass du nicht noch weiter geschrieben hast, wie die zwei sich näher kommen und ihr neues Leben beginnen! >w< Aber trotzdem war die Geschichte sehr unterhaltsam gewesen! Vorallem spannend! *3*
Du schreibst toll, weiter so! =D
Ganz liebe Grüße
Janina
Von:  Lady_of_Sorrows
2012-06-23T16:37:38+00:00 23.06.2012 18:37
Hach...die neuen Kapitel waren einfach mal wieder toll *-----* ih hoffe es kommt bald das tolle ende *-* aber irgendwie auch nicht v.v dann ist die Story ja zu ende ;o


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