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Wikingerblut

MIU-Trilogie 1
von

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(K)Ältere Spuren

»Mein Universalschlüssel?«, wiederholte Klaus Buschfeldt fassungslos. »Paul Frais hat sich mit meinem Universalschlüssel Zugang zur Klinik verschafft?!«

»Jap.« Micha unterstrich die Bejahung zusätzlich mit einem Nicken. Ein reumütiger Blick fiel aus. War sowieso egal, was er dabei für ein Gesicht machte, also gab er sich keine Mühe. Natürlich wurmte es ihn, dieses ungemein praktische Werkzeug nicht mehr in seinem Besitz zu wissen, aber deshalb würde er noch lange nicht vor Buschfeldt den Rücken krumm machen.

Der MIU-Direktor zog die Brauen zusammen. »Also hab ich den Schlüssel in Wirklichkeit nie verloren … sondern du hast ihn mir weggenommen!«

»Ich hab ihn gefunden«, korrigierte Micha. Ihm war klar gewesen, dass er jetzt so einige Anklagen würde hinnehmen müssen, aber als kriminell bezeichnet zu werden missfiel ihm dann doch. Muss dem wohl mal wieder die Zähne zeigen, damit er weiß, wer hier der Stärkere ist, dachte er mürrisch.

»Und nicht zurückgegeben!«, schoss Buschfeldt nach. »Obwohl du wusstest, dass es meiner war!«

»Es war doch völlig klar, dass du von Kircher sofort ’nen neuen kriegst, Boss. Ich hab nie was Verbotenes damit gemacht! Haben wir denn nix Besseres zu tun, als ums Prinzip zu streiten? Ich glaub langsam, ich spinne hier! Was hätte ich dir denn antun können mit dem blöden Ding?«

»Du hättest an meine privaten Sachen rangehen können! Mich ausspionieren können!« Buschfeldt fletschte die Zähne wie ein getretener Hund.

»Ey, jetzt hackt es aber, oder? Ich arbeite in der Abteilung für Spionageabwehr!«, belehrte Micha ihn unnötigerweise. »Du weißt genau, dass ich so was nicht machen würde! Außerdem hattest du keine Ahnung, was der Schlüssel alles kann. Man kriegt damit alles auf, wo man ihn irgendwie reingesteckt kriegt. Das ist der Grund, wieso ich ihn behalten hab!«

»Ach, weil du damit alle Schlösser aufkriegst!«, höhnte Buschfeldt, noch immer unbeeindruckt von Michas schwelendem Zorn. »Jaah, Einhorn, toll! Jetzt hat ihn Paul Frais und kann damit in unser Versteck eindringen, wie er lustig ist! Danke für so viel fachliche Kompetenz, du Idiot!«

Jetzt wurde Michael allmählich richtig ungehalten. »Ich bin nicht freiwillig zu Eff Eff, um mich kidnappen zu lassen!«, schnappte er. »Ich hab die nicht drum gebeten, eingesperrt und ausgehungert zu werden! Ich verwette meinen Arsch, wenn Erics Schießeisen Frais zum König der Welt machen würde, würdest du nicht Eric die Schuld geben! Wär egal, ne? Eric liebst du ja, das ist ja dein Musterschüler, der alles richtig macht. Passiert dem mal ’n Fehler, isses egal, wo gehobelt wird, fallen ja Späne. Aber ich bin der Arsch. Und zwar immer! Egal, was ich mache!«

Zu Michas Verblüffung blieb Buschfeldt von diesem Ausbruch völlig unbeeindruckt. »Um den Vergleich mit Erics Schießeisen aufzugreifen«, gab er zurück, »der Unterschied ist: Die Waffe gehört Eric, und er hat eine Berechtigung, sie zu führen. Das sieht mit dem Schlüssel ja wohl etwas anders aus, was?« Buschfeldt schnaubte abfällig. Sein Blick glitt an Michaels Gestalt hinauf und hinab, als überlegte er, was an ihm sich außerdem noch beanstanden ließe. »Im Übrigen weiß ich, wie du die Aushungerung überlebt hast, Einhorn. Auch wenn alle hier versucht haben, das vor mir geheim zu halten. Leider Gottes bin ich kein Idiot. Also … Wie hat Herr Wunderbaum geschmeckt?«

Leck mich, dachte Micha und ließ seine Miene wieder erstarren. »Chef, sach ma, soll ich dir mal was zeigen? Siehst du das hier?« Er zog die Oberlippe über der Zahnreihe zurück, um genau im richtigen Moment den Reflex zu aktivieren, der seine Fangzähne aus ihren Taschen schleuderte. Das schnappende Geräusch hallte wunderbar im Vordergrund völliger, eiskalter Stille.

Buschfeldt war kaum merklich zusammengezuckt. Er versuchte, keine Regung zu zeigen. »Ich bin ja nicht blind«, entgegnete er eisig.

»Fritz hat scheiße geschmeckt!«, spuckte ihm Micha vor die Füße. »Aber er hat mir das Leben gerettet! Indem er was gemacht hat, das du nie für einen von uns tun würdest!«

In den Augen seines Vorgesetzten schienen sich leise knisternd kleine Eiskristalle zu bilden. »Interessant«, sagte er kalt. »Das war dann wohl ein Geständnis. Das Beißen eines anderen Agenten ist streng verboten … und du willst mir ja wohl nicht erzählen, dass Friedrich neuerdings bei In Extremo spielt.«

»Fritz kann nicht mal beim Schreien einen Ton halten.« Micha war erstaunt über sich selbst, wie ruhig seine Stimme geworden war. Ich wollte überleben, du Arsch. Leben. Aber du hättest mich gerne tot gesehen! Als ob ich das nicht wüsste!

»Mach dich nur lustig, Einhorn. Aus dieser Sache werde ich dir persönlich einen Strick drehen. Ich werde ihn, wenn möglich, auch persönlich um deinen widerborstigen Hals legen und persönlich festziehen, bis du in Thanatose fällst.«

»Ach ja? Mach das mal! Bin gespannt, wie weit du kommst! Seine eigenen Leute reinzureißen ist das Allerletzte, weißt du das? Nicht mal von dir hätte ich das erwartet. Und ich werde auch nicht drauf warten! Wenn du das machst, bin ich nicht mehr dein braver zahmer Vampir. Dann werde ich richtig eklig! Würde dir das gefallen, hm?« Grollend vor zorniger Erregung beobachtete Micha das Mienenspiel im Gesicht seines Vorgesetzten. Buschfeldt sah kurzzeitig sogar wirklich beeindruckt aus. Micha wusste, der Mann hatte Angst vor ihm, irgendwo tief unter seiner Schale aus Boshaftigkeit, aber Buschfeldt behandelte seine Vampire wie gefährliche Hunde: Er würde ihnen gegenüber niemals zeigen, dass er ihre Zähne fürchtete. Im Gegenteil. Je mehr sie ihn provozierten, desto mehr Hass würde er ihnen erbarmungslos entgegenschleudern – weil er glaubte, dass ihn das beschützte.

Genau das passierte auch jetzt. Buschfeldt zuckte die Schultern. »Stell dich schon mal mental drauf ein. Wenn das alles hier vorbei ist, wird so einiges anders laufen … Das kannst du auch den anderen ausrichten.«

»Nö, kannst du ihnen selber sagen«, erwiderte Micha, drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort. Wenn er sich dieses selbstgefällige, herrschsüchtige Gelaber noch länger anhörte, würde bloß noch ein Unfall passieren. Er hielt sich nicht für aggressiv, doch seine Lust darauf, die Fangzähne in widerstrebendes Fleisch zu stoßen, wuchs mit jedem Wort, das er mit seinem Chef zu wechseln gezwungen war. Also nichts wie weg hier. Ich lasse mich bestimmt nicht dafür bestrafen, drei Minuten vor dem Hungertod einen Kollegen gelocht zu haben. Der außerdem den Beißzwang benutzt hat. Hallo? Ich hatte gar keine Wahl! Auch ohne den Beißzwang, das wusste er, musste in so einer Situation, wie er und Fritz sie erlebt hatten, eine Ausnahmeregelung in Kraft treten. Wenn es offiziell keine gab, so würden zumindest mildernde Umstände greifen. Was auch immer Buschfeldt sich hier zusammenreimte, es war Unsinn – Fr. Dr. Kircher würde eine solche Klage abschmettern. Sie war streng, aber immer fair. Wie eine ambitionierte Kindergärtnerin. Und wahrscheinlich kam sie sich manchmal auch wie eine vor.
 

Noch ehe die Nacht vollständig hereingebrochen war, gingen Falk und Lasterbalk hinauf, um Asp zu holen. Kaum einen Tag nach der lebensrettenden Operation benötigte er keine Infusionen, Katheter und Drainagen mehr, und das Betreuungspersonal war froh, den unheimlichen, viel zu schnell genesenden Patienten loszuwerden – auch wenn niemand das laut aussprach. Im Bockshof neben der Heizung, in direkter Nähe der anderen, schien Asp sich sehr viel wohler zu fühlen; allerdings war er noch sehr schwach, konnte kaum aufstehen und erst recht nicht herumlaufen. Bock scheuchte daher jeden gut gelaunten Besucher, der sich im Laufe des späten Abends hinzugesellte, schon nach kurzer Zeit wieder hinaus. Narrenfreiheit genossen nur die anderen Patienten, die den Arzt noch hin und wieder brauchten: El Silbador, Sugar Ray und auch Fritz, der den Verband jetzt schon weglassen durfte.

Bevor die Geheimdienstler zu Bett gingen, um ihren Schlafrhythmus einigermaßen zu normalisieren, kam Bock noch einmal in die Küche geschlichen, vergewisserte sich, dass Alea nicht zugegen war, und nahm eine Flasche Hyperborea aus der schweren Truhe, die für gewöhnlich – und vor allem für Alea – abgeschlossen war. Birgit und Anna hatten sie in weiser Voraussicht mitgebracht.

Fritz folgte dem Arzt, der die Flasche davontrug. »Sollten wir nicht Alex was davon geben?«

Bock drehte sich um und blinzelte ihn verwundert an. »Wem denn sonst? Denkst du, ich will das selber trinken?« Er nickte Richtung Bockshof und fuhr leise fort: »Es war nicht zu früh, ihn herzuholen. Er hat viel Kraft verloren. Wir müssen seinem Körper so schnell wie möglich wieder auf normalem Wege Nahrung zuführen, um den hohen Energiebedarf zu decken. Glucose intravenös ist ja ganz nett, aber langfristig nicht ausreichend, bei Vampiren erst recht nicht. Du erinnerst dich ja sicher, was ich dir erzählt habe.«

»Oh, klar.« Fritz erinnerte sich an die Vorträge diesbezüglich, sowie an die Geschichte mit dem Experiment. Vampire brauchten nun einmal Blut – einerseits wegen des Eisens, andererseits wegen des ominösen, unsichtbaren Stoffes, der sich in den Erythrozyten befand. Trotz der parenteralen Ernährung auf der Intensivstation hatte Asp wahrscheinlich schon irgendwelche Mangelerscheinungen.

Auf dem Weg ins Bett sah Fritz die Nachteulen Pfeiffer und Elsi noch immer gewissenhaft vor dem Bildschirm hocken. El Silbador ließ sich, obwohl er noch angeschlagen war, nicht von seinem Arbeitsplatz vertreiben, und glücklicherweise war die Arbeit eines Supervisors ja auch nicht allzu körperlich belastend.

»Morgen geht’s los«, sagte Boris zu Fritz, als letzterer vorbeiging, hielt einen Daumen hoch und lächelte verschmitzt. »Dann kommen die Säcke.«

»Oh! Na endlich. Ähm … Werdet ihr dabei sein?«

»Ja, wir sind Sackspieler«, bestätigte El Silbador. »Und Alea und Fiona und Py und Marco und noch ein Haufen anderer Leute, die du nicht kennst.«

»Nach ’ner Armee klingt das trotzdem nicht«, merkte Fritz stirnrunzelnd an.

Boris behielt das geheimnisvolle Lächeln bei. »Abwarten.«

Damit begnügte sich Fritz. Abwarten hatte er mittlerweile gelernt. Nie in seinem Leben hatte er je so viel abgewartet wie in seiner Zeit bei der MIU.
 

Am kommenden Morgen war Fritz früh wach; im Keller war es still, offensichtlich war noch niemand neu eingetroffen. Sein erster Weg führte ihn zur Küche, um Kaffee aufzusetzen. Amboss sah ihn, sprang von seiner Decke auf und schwänzelte wedelnd und hechelnd hinter ihm her, wohl in der Hoffnung, ein Frühstück serviert zu bekommen. Vor der Herdplatte stand, zu Fritz’ Überraschung, Bock und beobachtete, wie in einem Topf voll Wasser langsam Bläschen aufstiegen.

»Oh. Morgen, Fritz«, sagte der Arzt missmutig.

»Morgen. Was machst du da?«

»Wasser kochen. Für Tee.«

»Ich hab dich noch nie Tee trinken sehen.« Fritz furchte die Stirn.

»Nicht für mich«, antwortete der Arzt dumpf, »für Alex. Tse, falls er ihn überhaupt trinkt.« Bock rieb sich den Nacken und schnitt ein Gesicht. »Der hat gerade ’ne komische Phase. Wollte gestern kein Hyperborea.«

»Oh. Naja, ist vielleicht normal nach so ’ner Operation.«

»Im Gegenteil. Der Körper muss doch heilen wie ein Irrer, was glaubst du, wie viel Energie das verschlingt?« Bock sah unschlüssig beiseite. »Aber er hat mich nur gefragt: Soll ich das Vieh etwa auch noch füttern? Was antwortet man auf so was …?«

»Das Vieh? Achso.« Fritz schluckte. Er betrachtete die Bläschen, die sich am Boden des Topfes bildeten und dann aufstiegen. »Gibst du ihm jetzt das gleiche wie Micha? Andorn und … was war das andere … Enzian?«

»Pah, das war was ganz anderes. Micha hat nicht die Nahrung verweigert. Wenn Alex nicht mal etwas trinken will, das lecker schmeckt, wie soll ich ihm dann ein so bitteres Zeug wie Andorntee einflößen? Nein, Fritz. Aber ich versuch’s mit ’nem Heilkraut, das schon. Und zwar mit Blutwurz. Tormentill, falls du das kennst.«

»Nein … Was bewirkt das?«

»Stärkung. Heilung. Ist sehr wohlschmeckend und wird immer gut vertragen. Von Vampiren jedenfalls. Menschen kann davon schon mal übel werden.« Bock lächelte und drehte, da das Wasser nun zu sprudeln begann, den Temperaturregler der Kochplatte herunter. »In den Tee werde ich was von dem Ausschussblut mischen, das die Klinik noch für uns in der Blutbank hortet. Dann kann ich die Dosis langsam steigern, bis der Nährwert gut ist. Hoffentlich klappt das.«

»Ich wünsche viel Erfolg.« Fritz sah zu, wie Bock einen Löffel getrocknete Wurzelstücke in einen Becher schüttete und das Wasser darauf goss; sofort färbte der Tee sich blutrot, und Fritz musste sich angewidert abwenden. Allein schon dieser unappetitliche Name: Blutwurz. Ihm war klar, warum das Kraut so genannt wurde.

»Das ist ein hübsches, gelb blühendes Blümchen«, sagte Bock, als er Fritz’ Blick bemerkte.

»Hilft mir nicht. Bis später.« Fritz beschloss, sein Frühstück an einem anderen Ort einzunehmen.

Was soll das heißen, er will das Vieh nicht mehr füttern?, dachte er im Hinausgehen. Müssen wir uns schon wieder Sorgen machen? Ich hoffe nicht.
 

Bald nach dem Frühstück tummelten sich die einsatzfähigen Vampire auf dem Außengelände der Klinik; getarnt natürlich, denn seit der blutigen Schlacht rund um das Krankenhaus, welche Menschenleben gefordert hatte, war vor allem der eingeweihte Teil des Personals, der sich helfend beteiligt hatte, den Blutsaugern alles andere als wohlgesinnt. Dabei schien es ihnen egal zu sein, dass es zwei Parteien von Vampiren gab – Blutsauger waren Blutsauger. Niemanden von der MIU überraschte diese Reaktion; sie waren es gewohnt, trotz aller guten Absichten auf Feindseligkeit zu stoßen.

Simon, Falk, Lasterbalk, Micha, Anna und Birgit – letztere waren ja als helfende Hände beim Team geblieben – wanderten über die nunmehr gemiedene, stellenweise mit Flatterband abgesperrte Parkanlage und besahen sich die Spuren der Kämpfe. Unter anderem waren Dekorationen und Pflanzen, vor allem Bäume, schwer beschädigt, die Wiesen stellenweise tief aufgerissen, sodass sie aussahen wie mit Wunden übersät. Blut war keins mehr zu sehen. Mit allen Mitteln hatte man dafür gesorgt, dass Rückstände solcher Art schnellstmöglich entfernt wurden, um das Gelände für Patienten wieder zugänglich zu machen: Kein verschossener Pfeilbolzen, keine leer geschossenen Natron-Magazine lagen mehr herum. Über den Köpfen der sechs hing dräuend eine graue Wolkenschicht. Ein schwacher Wind bog die zerknickten Grashalme und ließ die herbstliche Luft sich kühler anfühlen, als sie tatsächlich war.

»Hat irgendjemand gesehen, von wo genau die Menschen in Vampirverkleidung und danach die Vampire in Menschenverkleidung eigentlich herkamen?«, fragte Lasterbalk seine Kollegen. »Ich meine, wir hätten mal so schlau sein können, das genauer zu beobachten.«

»Eure Berichte klangen nicht, als wäre für so was Zeit gewesen«, merkte Anna an. »Wart ihr nicht voll beschäftigt mit den vielen Angreifern?«

Falk nickte düster. »Wir hätten die niemals alle im Auge behalten können, und um Wachen abzustellen waren wir auch zu wenig. Fírinne, naja, haben natürlich nicht drauf geachtet.«

»Alles Mist.« Simon faltete die Arme vor der Brust und blickte zu dem Flächenstück jenseits des rot-weiß-geringelten Absperrbandes, das eher nachlässig um entfernt stehende Baumstämme geschlungen war und im kühlen Wind geräuschvoll flatterte. »Ich möchte mal da rüber gehen. Das ist … die Stelle, an der Paul Frais mit Eric wieder abgehauen ist.«

»Gut, gehen wir mal hin«, gab Lasterbalk nach. »Aber Fußspuren oder so was findst da sicher net, und kurz danach war Frais ja auch alleine, als Alex ihm nachgelaufen ist, also … Bestimmt hat er Eric irgendeinen Befehl gegeben, dass er alleine zurück ins Versteck gehen soll, oder so. Ist ja mit Blutfessel alles kein Problem.«

Simon warf ihm über die Schulter einen Blick zu und schien etwas erwidern zu wollen; dann überlegte er es sich jedoch anders und sah wieder geradeaus, um zwischen die Bäume zu treten, wo der Blick auf die nahe Straße durch den Zaun frei wurde.

Birgit blieb an einem Baum stehen, um an oberflächlichen Kratzspuren in der Rinde zu schnuppern. »Hm. Hier hat sich jemand abreagiert, aber ein Vampir war das nicht.« Sie hielt ihre Nase noch näher an die Borke und atmete tief ein. »Nein, die Note ist einfach schon zu alt …«

»Guckt mal!«, rief Micha und deutete auf das gelbliche Gras unmittelbar neben dem Bordstein, jenseits des Zauns. »Draußen haben die noch nicht sauber gemacht. Da ist Blut.«

Er hatte Recht: Ein paar große, dunkle Flecken hatten die Halme verfärbt. Die dünne, bräunliche Kruste würde von einem Laien kaum als Blut erkannt werden, sah sie doch viel mehr nach etwas Verschüttetem und eher Unappetitlichem aus.

»Interessant!«, sagte Simon. »Von uns vieren hat keiner geblutet.«

»Könnte viel jünger sein, von heute oder so«, mutmaßte Lasterbalk.

»Ich geh’s checken.« Simon griff in den Zaun und war in weniger als einer Sekunde darüber geklettert. Am Straßenrand kniete er sich über die trockene Blutspur und beäugte sie kritisch. Nach eingehender optischer Examinierung, bei der die anderen ihn nicht störten, zupfte er vorsichtig einen der kontaminierten Halme ab und zog ihn sich über Zunge und Lippen. Die rotbraunen Krümel lösten sich wieder auf.

»Ach, Schmittchen, das macht man doch net. Da könnte ’n Hund drauf gepinkelt haben.«

Simon sah die anderen scharf an. »Es ist Erics Blut.«

»A-haaa«, sagte Micha, der seine Theorie, dass die Subway-To-Sally-Vampire Eric Fishs Blut tranken, endlich bestätigt fand, und warf den Schandmaul-Vampirinnen einen vielsagenden Blick zu.

Saltatio Mortis waren davon keineswegs überrascht. Falk hakte nach: »Hast du nicht eben gesagt, keiner von euch hätte geblutet?«

Zur Antwort deutete Simon die Straße hinunter. »Wir standen auch da drüben, nicht hier. Aber hier muss Frais Eric alleine gelassen haben.«

»Und dann?« Falk hob die Augenbrauen. »Für mich macht das gerade nicht so richtig Sinn.«

»Also, ich hab’s verstanden«, sagte Lasterbalk und lächelte triumphierend. »Klar, des wäre durchaus möglich. Frais musste Eric wegschicken und hat ihm bestimmt ziemlich klare Anweisungen gegeben – aber er hat ihm höchstwahrscheinlich net verboten, sich selbst zu verletzen. Stimmt’s?«

»Hä?«, machte Micha verständnislos.

»Na, Eric hat eine Spur gelegt!«, fuhr Lasterbalk sichtlich erregt fort. »Für uns! Weil er weiß, dass die Subway-Vampire sein Blut erkennen! Wow, was für ’ne Weitsicht. Frais konnte ihn net überwachen … also konnte Eric dafür sorgen, dass die Blutung weiterging, bis –«

»– ins Versteck!«, endete Anna.

»Genau!«

Falk, der jetzt ebenfalls begriff, riss die Augen auf. »Schnell, ich muss Amboss holen!«, rief er. »Ha! Eric kann Amboss nicht leiden, aber er weiß genau, wie gut der Hund seine Arbeit macht!«

Diese Argumente überzeugten auch den skeptischen Rest des Vampirteams. Derart angesteckt von der hoffnungsvollen Euphorie traten sie umgehend den Rückweg an, um den Bluthund – das kompetenteste Teammitglied in Sachen Spurensuche – hinzuzuziehen.

Auf dem Weg in den Keller rannte Simon beinahe Sugar Ray um, der am Fuß der Treppe gewartet hatte und sich ohne Augenlicht schwer tat im Ausweichen. Simon fasste ihn am Arm und schob ihn sanft aus dem Weg. »Silvio, wir haben ihn!«, frohlockte er im Vorbeilaufen. »Er ist verletzt! Hervorragend!«

»Hervorragend?«, wiederholte Runge perplex.

»Naja, für ihn nicht, aber für uns. Wir glauben, dass das Absicht war.«

»Wie, und jetzt wollt ihr quer durch ’ne belebte Stadt rennen und vereinzelten Blutstropfen folgen? Nee. Könnt ihr nicht.«

»Stimmt! Können wir nicht. Aber jemand anders.« Simon tätschelte Sugar Ray die Schulter und ließ ihn stehen. Falk folgte ihm. Erst Birgit am Ende des Grüppchens nahm sich die Zeit, dem blinden und verwirrten Bassisten die Sachlage zu erklären.
 

Im beinahe leeren Besprechungsraum hatte El Silbador die verschiedenen Notenlinien für das neue Lockstück auf DIN-A4-Bögen übertragen und diese einfach in Augenhöhe an die leere Betonwand geklebt. Fritz betrachtete die sauberen Zeilen und die Zeichen darauf, die für ihn nur systemlose Punkte, Kleckse und Linien waren. Sobald Elsi hinausging, war außer ihm nur noch Boris mit seinem Laptop im Raum, der gelangweilt auf den Bildschirm starrte. Auf dem großen Tisch in der Mitte lag Birgits Schäferpfeife – der einzige Sack weit und breit.

»Diese anderen Dudelsackspieler«, wandte Fritz sich schließlich zögerlich an Pfeiffer, »also … wissen die bescheid? Sind die eingeweiht

Boris nickte ganz selbstverständlich. »Ja, sicher. Wir haben natürlich nur Eingeweihte gefragt.«

»Wie viele also?«

»Schelmish, Cultus Ferox und Corvus Corax … Also müssten wir, wenn sie uns alle Sackspieler schicken, noch zehn dazu kriegen. Zu den sieben, die wir schon haben. Macht siebzehn.«

»Und die, die wir erwarten, sind alle Menschen?«

»Ja, alles andere wäre ja wohl ’n bisschen kontraproduktiv.«

»Ah … richtig.« Fritz kratzte sich am Hinterkopf. »Und wieso kommen nur zehn? Wieso habt ihr nicht noch mehr gefragt?«

»Tja, wir von InEx wollten das. Subway sind dagegen. Immer, wenn wir für irgendwas sind, sind die dagegen. Aus Prinzip.«

»Und was ist mit den Leuten von Saltatio Mortis? Vielleicht ergreifen die Partei für euch.«

»Pah!« Boris lachte freudlos. »Da hast du aber was nicht mitgekriegt. Saltatio sind mit Subway To Sally praktisch verheiratet. Die werden immer zu Subway halten, da können wir noch so sehr im Recht sein.« Mit einem abfälligen Schnauben wandte er sich wieder dem Rechner zu.

Nur Sekunden später war im Flur ein Tumult zu vernehmen, der Fritz aufhorchen ließ. »Wir brauchen den Hund, los!«

Er lief hinaus, so schnell sein ziehender Schenkel es zuließ, und sah die Vampire, die nach Amboss suchten. Auf Fritz’ prompt gestellte Frage hin wurde ihm von Falk erklärt, dass man Eric und damit das Fiacail-Fhola-Versteck anhand einer Blutspur zu finden gedachte.

»Oh, ich hab Amboss heute Morgen gesehen, er war mit mir in der Küche …«

»Ja, ich hab ihn ja auch gefüttert«, sagte Falk stirnrunzelnd. »Aber wo ist er jetzt?«

»Frag mich was … Es ist total schwer, bei so vielen Leuten die Übersicht zu behalten. Mal sind alle da, mal nicht …«

Lasterbalk fiel ihm ins Wort: »Silke war doch mit ihm draußen, als er aufgefressen hatte. Ist die net wiedergekommen?«

»Ich weiß nicht …«

»Ich schlage vor, dass wir alle zusammen mal kräftig ›Frau Schmitt!‹ brüllen. Wenn sie dann net kommt …«

»Sehr witzig«, murrte Falk. Dann hob er die Hände an den Mund und rief laut: »Silke! Bist du da?«

Erst einmal tat sich gar nichts; dann schaute Basti aus seiner Zimmertür hervor. »Hä?«

»Wie Silke siehst du net aus«, stellte Lasterbalk überflüssigerweise fest.

»Dit stimmt. Die ist doch mit dem Hund weg … seit …« Der Gitarrist sah auf seine Uhr. »… ääh … knapp ’ner Stunde.«

»Die hat Nerven«, murmelte Simon.

»Ich geh mal gucken, ob ich sie finde«, teilte Anna den anderen mit. Birgit schloss sich ihr an und bemerkte keck: »Wenn wir in vierundzwanzig Stunden nicht wieder da sind, sollten die Männer übernehmen.«

»Lasst euch net zu viel Zeit, Mädels«, entgegnete Lasterbalk stirnrunzelnd.
 

Fritz folgte Simon, der sich wahrscheinlich etwas zu trinken holen wollte, planlos in die Küche. Spuren zum Eff-Eff-Versteck – das war die Sensation des Tages! Allerdings fragte er sich, wie die MIU das alles koordinieren wollte und ob es nicht klüger wäre, zuerst die Sackspieler das Lockstück einüben zu lassen. Bisher hatte es sich nie als förderlich erwiesen, das Team aufzuspalten; Menschen und Vampire waren aufeinander angewiesen.

In der Küche war nur Dr. Saltz, der erneut in einer Tasse blutroten Tees rührte. Gerade kippte er während des Rührens einen kleinen Teil des Inhalts einer aufgetauten Blutkonserve hinzu.

»Und?«, fragte Simon, der offenbar wusste, worum es ging. »Trinkt er es?«

»Kaum«, seufzte Bock.

»Lass mich mal kosten.« Unter Fritz’ angewidertem Blick ließ der junge Mann sich die Tasse geben und nahm prüfend einen großen Schluck. »Mmmmh!«, befand er. »Echt lecker. Kann zwar nicht mit Hyperborea mithalten, ist aber ein annehmbarer Ersatz, und dafür, dass es Medizin ist, kann man echt nicht meckern. Also, wenn Alex das nicht will – ich würd’s trinken.«

Bocks Gesicht hellte sich auf. »Gute Idee. Bring du es ihm und nimm dir selber eine Tasse mit, dann könnt ihr es zusammen trinken. Vielleicht überzeugt ihn das.«

Diesen Vorschlag ließ Simon sich nicht zweimal unterbreiten. Bock füllte eine zweite Tasse mit abgekühltem Tormentill-Tee, gab etwas Blut dazu und ließ den Vampir mit seiner Beute ziehen.

»Vielleicht solltest du es wirklich mal mit einem Appetitanreger versuchen«, schlug Fritz vor, als Simon gegangen war.

Bock schüttelte den Kopf. »Es geht nicht um Appetit. Es geht um Unwillen. Alex vertraut sich selbst nicht mehr. Er fürchtet, sich nicht unter Kontrolle zu haben.«

Fritz wartete, bis Bock rücksichtsvollerweise Tee und Blut außer Sichtweite geräumt hatte; dann, um den Gedanken an Blut, der ihm noch immer ein wenig Übelkeit bereitete, aus dem Kopf zu bekommen, setzte Fritz sich selbst heißes Wasser auf und machte sich einen Capuccino.

»Auch einen?«, fragte er den Arzt.

»Oh, ja. Danke.« Bock sah müde aus. Wahrscheinlich war er das auch, bei so vielen Patienten.

»Sag mal«, begann Fritz, während er in seiner Tasse rührte, um das Pulver aufzulösen, »was ist das eigentlich für ein Kinderkram zwischen … In Extremo und Subway To Sally?«

»Och.« Bock hob unschlüssig die Schultern. »Das ist noch nie so die große Liebe gewesen. Ganz ursprünglich hatte das mal was mit Ideen zu tun, die wohl einer zuerst hatte und der andere adaptiert und auf eigene Art umgesetzt hat, oder so … aber seitdem geht das grundlos hin und her … Kann dir nicht mal sagen, wer da der Hauptaggressor ist. Inzwischen halte ich das Ganze auch mehr für ’nen Showkampf. Du weißt schon: Sobald jemand hinguckt, wird mit den Hufen gescharrt. Wenn’s aber drauf ankommt, arbeiten beide Bands prima zusammen. Eigentlich sind sie nur auf der künstlerischen Seite Rivalen. Dem Rest von uns ist das schlicht egal. Wir beteiligen uns nicht an dem Zickenterror.« Der Arzt nippte ganz vorsichtig an seiner heißen Tasse.

»Hältst du es für ’ne gute Idee, jetzt sofort den Blutspuren zu folgen?«

»Oh ja, Fritz. Auch auf das Risiko hin, dabei gesehen zu werden. Wir müssen für die Sackspieler einen möglichst leichten Zugang auskundschaften. Es ist noch nicht mal Mittag, ich bin überzeugt, dass heute alle noch Musikanten eintreffen und dann gleich mit dem Üben anfangen können.«
 

Nach einigem Zögern schlug Fritz mit seinem Cappuccino den Weg zum Bockshof ein. Dort saßen Simon und Asp auf dem Bett neben dem Heizkörper – Simon mit der Tasse an den Lippen, der Sänger unschlüssig in seine eigene starrend.

Fritz setzte sich ungefragt dazu und schaute Simon an. »Ich würde gerne mal kurz mit ihm reden«, erklärte er.

»Verstehe«, antwortete der Blonde, sah beiseite und erhob sich. »Naja, vielleicht hast du mehr Erfolg.« Mit einem Achselzucken ging er hinaus.

Asp sah ihm nach, dann richtete sich sein argwöhnischer Blick auf Fritz. »Bist du auch hier, um mir zu sagen, dass ich mich nicht so anstellen soll?«, fragte er müde.

»Nein«, antwortete Fritz. »Ich will dich was fragen. Du bist mit Micha und mit Eric befreundet. Wieso können die beiden sich nicht ausstehen?«

»Oh«, sagte Asp und sah vor Überraschung wieder in die Tasse. »Ich fürchte, ich bin als Auskunft ungeeignet. Gerade weil ich mit beiden befreundet bin und sie genau wissen, dass ich nie Partei ergreife. Keiner hat mit mir darüber geredet. Aber ich glaube, dass es in der Vergangenheit einen Vorfall gab, der dazu geführt hat. Es ist ja so: Micha und ich waren schon in unseren vorherigen Leben bei der MIU. Als Eric dazukam – das war 1990, kurz nach der Wende, wir hatten noch keine Bands bei der MIU, weder Subway To Sally noch ASP oder In Extremo, die gab es alle noch nicht –, da hat am Anfang alles gut geklappt. Aber … hmm … Micha ist sehr nachtragend. Irgendwas muss da gewesen sein.«

»Also ist Micha derjenige, der sich nicht versöhnen will.«

»Eric ist keinen Deut besser. Aber ganz so leicht ist es auch nicht. Micha und Eric sind sowieso … Gegenpole. Das sieht man schon am musikalischen Werdegang: Eric hatte in der DDR schon früh einen Ruf als guter Musiker, während Micha wegen aufmüpfiger Texte verhaftet wurde und seine Spielerlaubnis verloren hat. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden. Eric kann sich mit Situationen arrangieren und, falls nötig, viel aushalten. Micha versucht stattdessen immer, das durchzusetzen, was er für richtig hält. Beengtheit frustriert ihn, er muss sich immer dagegen auflehnen. Er braucht seine Freiheit.«

»Hmmm.«

»Mach dir keine Gedanken über die beiden, Fritz. Die kommen schon klar.«

»Wenn du meinst.« Trotzdem war Fritz mehr als neugierig, was den geheimnisvollen Vorfall betraf, der Micha und Eric endgültig entzweit hatte. Wahrscheinlich würde er das nie erfahren.

Fritz nahm einen großen Schluck Capuccino und sah zu Asp; dessen Tasse war um maximal zwei Zentimeter Füllstand leerer geworden. Dabei hatte er Blutdurst. Fritz war inzwischen sensibilisiert für Hinweise darauf, etwa die unterschwellige Unruhe, das vermehrte Schlucken und Lippenlecken. »Mir hat mal jemand gesagt«, begann er bedeutungsvoll, »ich würde es mir selber unheimlich schwer machen.«

Asp nickte seufzend. »Ja, ja. Ich weiß, dass ich das gesagt habe.«

»Da ich meinen persönlichen Konflikt mit Blut halbwegs überwunden habe, wirst du es wohl auch schaffen. Du darfst dir bloß nicht zu viel Zeit damit lassen.« Fritz schaute den anderen unverwandt an; dann, einer spontanen Eingebung folgend, streckte er die Hand aus und nahm Asp die Tasse aus der Hand. Achselzuckend hob er sie an die Lippen.

Aps schaute ihn verblüfft an. »He, halt! Das ist nicht nur Tee, da ist Blut drin!«

»Ich weiß«, sagte Fritz tapfer. Seine Hand mit der Tasse zitterte. »Und du siehst, ich … versuche gerade … mich zu überwinden …« Der Blutgeruch, der aus dem Tee in seine Nase drang, ließ ihm den Schweiß ausbrechen. Zusammenreißen, Fritz. Bloß zusammenreißen!

»Du willst das nicht wirklich probieren! Ich kenne doch deinen Ekel vor Blut!«

»Ich als Mensch sollte Blut auch nicht lecker finden«, würgte Fritz hervor, »aber du bist ein Vampir, das lässt sich nun mal nicht ändern …«

Asp öffnete kurz den Mund und schloss ihn sofort wieder in Ermangelung einer Antwort. Fasziniert sah er zu, wie Fritz einen neuen Versuch machte, die Tasse an den Mund zu setzen.

Es ist nur Tee. Roter Tee. Ziemlich roter Tee. Fritz kniff die Augen zusammen. Und kostete das lauwarme Gemisch aus Tee und Blut. Es kribbelte auf der Zunge, erfüllte seinen Rachen mit Wärme und salzigem Eisen. »Hmmm«, machte er mühsam, den Geschmack nach und nach abschluckend, so schnell es ging. »Schmeckt metallisch.«

Verunsichert musterte Asp Fritz’ verzerrte Miene. »Jetzt hast du mich wirklich verblüfft«, gestand er.

»Das war meine Absicht.« Fritz leckte sich die Lippen und musste sich schütteln. »Uargh.« Angewidert fuhr er sich mit dem Handrücken über den Mund. »Da, bitte – ein Hämatophobiker trinkt Blut … Dann kannst du als Vampir es wohl erst recht.«

»Hab schon verstanden«, murmelte Asp, der das dargebrachte Opfer erkannte, übernahm die Tasse und kippte ihren Inhalt in einem Zug hinunter. Sich die Lippen leckend fragte er: »Zufrieden?«

»Naja, das kleine bisschen Blut hat dir bestimmt nicht viel gebracht. Wie lange willst du noch dagegen ankämpfen?«

»So lange, wie es eben dauert. Ich kann mich noch nicht … entscheiden.« Asp stellte die leere Tasse auf den Heizkörper und zog die Decke wieder zu sich. »Fritz, ich schätze es, dass du dir solche Mühe gibst, aber … hierbei kannst du mir nicht helfen. Ich muss das irgendwie selber lösen.«

Fritz nickte. »Gut. Aber dann beeil dich damit, okay?«



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