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Breathless

von

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colorless

Die Hauptaufgabe eines Shinigami ist es, im Vorraus die Personen, die planmäßig sterben sollen, zu prüfen, und, wenn es soweit ist, sofort ihre Seele mit einer Death Scythe einzusammeln.

 

Das Leben von William T. Spears war alles andere als einfach. Er hatte viel zu tun und arbeitete oft bis spät in die Nacht. Das machte ihn fertig, doch er wollte es sich nicht anmerken lassen. Er hatte gelernt, seine Emotionen zu unterdrücken. Damit verschaffte er sich den nötigen Respekt der untergeordneten Shinigami. Eher ging die Welt unter, als dass William T. Spears sein Pokerface absetzte.
 

An seine Vergangenheit konnte er sich nur noch dunkel erinnern. Seine Mutter starb, als er noch klein war, getötet von ihrer eigenen Schwester. Wie er sie hasste. Sein Vater hatte kaum Zeit für ihn. Er hatte eine schreckliche Kindheit, geprägt von Tod und Einsamkeit. William dachte nicht gerne daran zurück. Er machte sich sowieso selten Gedanken über seine Vergangenheit.
 

Williams Büro ähnelte seinem Leben. Es war geordnet, farblos, fade, ja schon fast langweilig.

Alle Möbel waren schwarz. Im Osten des Zimmers stand ein Bücherregal, voll mit Büchern über die Regeln der Shinigami. Er selbst konnte sie alle auswendig und brauchte sie nur, um Grell Sutcliff darauf hinzuweisen, welche Regeln er mal wieder gebrochen hatte. Was nicht gerade selten passierte.

Der Boden war aus dunkelbraunem Ebenholz. Es verlieh dem Raum eine gewisse Eleganz.

Am Ende des Raumes stand ein großer, schwarz lackierter Schreibtisch. Auf ihm ein Computer und ein riesiger Stapel Papierkram, der noch zu erledigen war. Ja, in der Welt der Shinigami gab es im 19. Jahrhundert schon Computer. Ihre Welt war zeitlos. Sie waren zeitlos. Die Shinigami trugen schon Anzüge, als der Mensch gerade mal das Feuer entdeckte und in Höhlen wohnte.
 

Im Westen des Zimmers war ein kleiner Balkon. Von dort aus sah er einen kleinen Park mit Kirschbäumen und einem Teich. Wenn die Sonne abends unterging, verlieh sie seinem Büro einen wunderschönen, orange-roten Teint. Es sah aus, wie in einem Märchen. Doch das alles interessierte ihn recht wenig.

Das einzige, was diesem Raum tagsüber ein wenig Farbe verlieh, war eine blutrote Gerbera in einer Vase auf seinem Schreibtisch. William sah sie oft stundenlang an. Wie schön sie doch war. Wie schön ihre Farbe war…

Aber es gab viel zu tun und er musste bis morgen mit dem ganzen Papierkram fertig werden. Zeit anzufangen.
 

Doch er konnte sich nicht wirklich darauf konzentrieren. Etwas machte William zu schaffen. In letzter Zeit kehrten einige Shinigami nicht mehr von ihren Aufträgen zurück. Sie verschwanden – spurlos. Einfach so. Er machte sich Sorgen, und das verwirrte ihn. Normalerweise war es ihm relativ gleichgültig, wie es Ronald und den anderen ging. Solange sie ihre Aufträge erledigten und ihm die Berichte dafür pünktlich abgaben. Doch am meisten verwirrte es ihn, dass er sich sehr große Sorgen um Grell Sutcliff machte.



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