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Sugar days to melt

von

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Surprise, Surprise!
 

Ich bin wieder da. Nach fast einem Jahr, kommt endlich was neues. Lange hatten wir keine Ideen, bis wir vor ein paar Wochen spontan ein neues RPG angefangen haben. Und das hier ist nun das Resultat. Ich hoffe, dass euch auch diese Story gefallen wird :)!
 

Wir haben das RPG noch nicht abgeschlossen, aber ich werde mich bemühen, alle ein bis zwei Wochen zu posten. Momentan haben wir zehn Seiten RPG, also seid ihr erst mal etwas versorgt *lach*.
 

Genug gequasselt.
 

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"Meine Stimmbänder!", jammerte Ruki und ließ sich auf die Couch fallen, als Kai ihnen endlich ihre wohlverdiente Pause gönnte.

"Stell dich nicht immer so an, Ru, ich bring dir auch was zu trinken." Das breite Lächeln von Kai tauchte vor seinem Gesicht auf, bevor es wieder verschwand und der Drummer sich umdrehte und aus dem Proberaum ging, um Ruki hoffentlich etwas für seinen Hals zu bringen.

"Ich stell mich nicht an", nuschelte er, wohlwissend, dass niemand ihn hören konnte. Er seufzte leise und sank tiefer in die Couch. Die Nacht war kurz gewesen und er deshalb ziemlich müde. Schon länger schlief er nicht mehr gut, aber er schob es auf den Stress, den sie momentan mit ihrem neuen Album hatten. Dauernd mussten sie proben, Interviews geben oder in irgendwelchen Shows auftreten. Es war ermüdend, aber was tat man nicht alles für seinen Traum?

"Reirei", erhob er dann seine geschundene Stimme. "Wie war eigentlich das Interview gestern?" Es interessierte Ruki brennend, denn für diese Zeitschrift hatten sie vorher nie Interviews gegeben. Bei Rukis Frage hob dieser den Kopf und sah ihn an. "Am Anfang eigentlich das typische Blabla wie immer. Zum Ende hin wurde es aber... sagen wir mal... speziell!", grinste er. Ruki hob die Augenbraue bei Reitas gruseligem Grinsen. "Speziell? Was darf ich mir darunter denn vorstellen? Etwa Gespräche darüber, was du so mit deinen Fangirls nachts treibst?" Der Sänger grinste leicht, doch der Satz hinterließ bei ihm einen schalen Nachgeschmack. "Wobei ich bezweifle, dass eine seriöse Zeitschrift so was fragt", fügte er dann noch hinzu. Es war eigentlich auch eher ein Scherz gewesen, doch heutzutage wusste man nie, was die Medien anstellen, nur um sich besser zu verkaufen. Wenn er daran dachte, was er schon für Angebote bekommen hatte, lief es ihm eiskalt den Rücken runter.

"Was ich mit speziell meine, wirst du dann erfahren, wenn das Interview veröffentlicht wird!", antwortete Reita immer noch grinsend. Auf Rukis Protest hin grinste er nur noch breiter. "Du darfst alles essen, aber du musst nicht alles wissen. Gedulde dich doch einfach noch.", lachte er.

"Du bist echt so blöd!", murrte der Sänger beleidigt und verschränkte die Arme. Jetzt musste er tatsächlich warten, bis die neue Ausgabe der Zeitschrift rauskam. Was für ein Beschiss, das war echt nicht fair! Reita gab ihm nicht mal einen klitzekleinen Tipp, jedoch verneinte er seine dahergesagte Vermutung auch nicht. Ruki hoffte wirklich, dass Reita sich nicht auf solche privaten Gespräche eingelassen hatte und falls doch, dass er nicht zu sehr aus dem Nähkästchen geplaudert hatte. Wer weiß, was für einen Ruf er und vor allem die Band dann bekommen würde. Trotzdem wollte er immer noch unbedingt wissen, was so 'speziell' an dem Interview war, dass Reita es ihm nicht verraten wollte.

"Reita~", fing er dann noch einmal an und grinste. "Wie wär's, wenn ich dich zum Essen einlade und du mir dann ein bisschen erzählst? Das klingt doch gut, oder?" Das nannte man wohl Bestechung, aber anders würde er wohl nicht an die Informationen kommen. Und ganz uneigennützig war das nicht, denn er unternahm gerne etwas mit Reita.

"Mh, also Essen klingt verdammt gut!“, meinte Reita. „Aber ob ich dir dann was erzähle, weiß ich noch nicht“, fügte er lachend hinzu.

Ruki blies seine Wangen auf und warf Reita einen beleidigten Blick zu. "Genau, ich lade dich ein, damit du mir eventuell etwas erzählst und so wie ich dich kenne, wirst du das nicht tun!" Das war wirklich unfair, auch wenn seine Methoden auch nicht gerade nett waren, aber immerhin hätte er Reita zum Essen eingeladen, das tat er für sonst niemanden. Reita war schon immer besonders für ihn gewesen, von Anfang an. Doch er hatte sich nie die Illusion gemacht, dass der Bassist ihn vielleicht mit anderen Augen sehen könnte. Ruki reichte es vollkommen, als Freund an Reitas Seite zu sein, denn es war so unendlich wertvoll für ihn, dass er das nicht aufs Spiel setzen wollte. Nicht, wenn er wusste, dass er absolut keine Chance hatte.

"Hast ja recht... Was hältst du davon, wenn wir trotzdem was zusammen essen gehen? Ich zahl ja auch wohl selber. Aber Hauptsache, ich bekomm nachher was ordentliches in den Magen. Ansonsten kann man bald "Gazette-Bassist verhungert" in der Zeitung lesen." Wie auf Kommando flog Reita ein Müsli-Riegel in den Schoß. Fragend sah er zu Kai, von dem der Müsli-Riegel wohl gekommen war. "Damit du armer, hungernder Bassist nicht zusammenklappst, wenn wir in fünf Minuten weiter machen.", was Kais nüchterne und trockene Antwort, bevor er sich schon einmal hinter sein Schlagzeug setzte. Der Bassist verdrehte die Augen und grummelte kurz, schälte dann aber tatsächlich den Riegel aus seiner Verpackung und biss hinein.

"Na meinetwegen, verhungern sollst du ja auch nicht, obwohl du mir nichts erzählst", meinte Ruki. Eigentlich freute er sich sehr darüber, dass Reita den Vorschlag gemacht hatte, er zeigte es nur nicht offen. "Auch wenn du anscheinend gerade versorgt bist", lachte er dann und deutete auf den Müsli-Riegel.

Während er Reita dabei zusah, wie er das ungesunde Etwas verspeiste, fiel ihm auf, dass Kai ihn vergessen hatte. "Boah Kai! Wie soll ich weitermachen, wenn mein ganzer Hals brennt?", murrte er. War ja klar, dass der Drummer über die ganze zusätzliche Arbeit das wichtigste vergaß - ihn! Beziehungsweise seine Stimmbänder, die nicht mehr lange mitmachen würden, da er sowieso schon erkältet war und die zusätzlich Belastung wie Öl im Feuer wirkte.

Reita schüttelte beinahe ungläubig den Kopf, als von Kai nur ein "Ich kann nicht an alles denken." kam. "Er sollte mal seine Prioritäten ändern...", murmelte der Bassist, während er aufstand und zu seiner Tasche ging. Dort holte er eine Flasche Wasser heraus und hielt sie dem Sänger hin. Brav bedanke er sich und trank einige große Schlucke, obwohl er eher auf einen warmen Tee gehofft hatte, denn das hätte seinem Hals wesentlich besser getan. Aber man konnte nun mal nicht alles haben, was diesmal allein die Schuld von Kai war. Hätte er Ruki nicht Hoffnungen gemacht, wäre er selbst gegangen um sich etwas zu besorgen. War denn heute jeder gegen ihn?
 

Dann forderte Kai sie auch schon dazu auf, ihre Plätze langsam wieder einzunehmen, damit sie weiter proben konnten. Ruki begab sich gerade auf seinen Platz, als Reita einen Kommentar raushaute, der ihn schlichtweg sprachlos machte. "Kai, such dir 'ne Ische zum vögeln, du brauchst scheinbar dringend mal wieder Sex.“ Wenn das mal keinen fetten Anschiss gab, fraß er gleich zwei Besen. Und wieder einmal wurde er nicht enttäuscht und Reita musste sich einen zweiminütigen Vortrag anhören, dass Kai nicht sexuell frustriert war und was Reita sich eigentlich erlauben würde, so etwas zu behaupten. Zur Krönung durfte der Bassist nach der Probe noch Überstunden schieben und den Proberaum, der wirklich sehr unordentlich war, auf Hochglanz bringen. Ein bisschen bemitleidete er Reita ja schon, aber in Anbetracht der Tatsache, dass er auch zu ihm gemein gewesen war, hielt sich sein Mitleid sehr in Grenzen.

Es war immer wieder erstaunlich, wie gut Kai Reita im Griff hatte. Normal ließ er den Macker raushängen, aber wenn Kai mal anfing mit seiner Schimpftirade war der Bassist so klein mit Hut. Dass ihr gemeinsames Essen jetzt darunter leiden musste, war natürlich nicht so positiv, aber das konnten sie immer noch nachholen. Und Ruki hoffte wirklich, dass sie das würden.

Die Probe verlief schleppend, was nicht zuletzt daran lag, dass ihm einfach alles wehtat und seine Stimme langsam aber sicher den Bach runterging. Bevor sie vollkommen versagte, unterbrach Kai sie und entließ sie vorzeitig nach Hause. Es brachte ja nichts, wenn Ruki nur rumkrächzte oder seine Stimme vollkommen verlieren würde. Lieber schonte er sich jetzt etwas, um bei der nächsten Probe wieder voll dabei sein zu können.

"Das Essen holen wir nach!", meinte er noch zu Reita, der gerade dabei war sich einen Überblick über das Chaos zu verschaffen, bevor er den Heimweg antrat.
 

Als er endlich zuhause war, schnappte er sich als erstes Koron um mit ihm Gassi zu gehen, denn er wollte nicht, dass der kleine Hund ihm in die Wohnung machte. Einmal Kacke wegwischen reichte ihm für ein ganzes Leben. Schwanzwedelnd sprang Koron an ihm hoch und freute sich wie verrückt, ihn wieder zu sehen. Der Sänger ging in die Knie und streichelte seinen Hund, bevor er ihn auf den Arm nahm und mit ihm nach draußen ging. In der Nähe des Parks ließ er ihn wieder runter und erlaubte es sich, sich für wenige Momente auf eine Bank zu setzen, während er den Kleinen dabei beobachtete, wie er durch den Park rannte und alles beschnupperte, was auf seinem Weg lag.
 

Immer wenn er allein war und niemand ihn in seinen Gedanken stören konnte, schweiften sie zu dem einen Menschen, der ihm soviel bedeutete. Es hatte bei ihm angefangen, wie bei jedem anderen auch. Erst war da Freundschaft gewesen, dann hatte er begonnen, die Umarmungen etwas zu sehr zu genießen und dann war ihm klar geworden, in welche Scheiße er sich da wieder geritten hatte. Verliebt. Liebe. Ein hässliches Wort. Etwas, das ganz und gar nicht zu ihm passte. Ruki hasste dieses Gefühl, von einem Menschen abhängig zu sein. Ihn regelrecht zu vergöttern und jedes Wort, jede Berührung in sich einzusaugen, als wäre es die letzte. Er wollte nicht immer wieder in Reitas Worten nach versteckten Botschaften suchen und alles auf die Goldwaage legen, für einen Funken Hoffnung, dass da vielleicht mehr war.

Er hatte nie daran geglaubt, war seit jeher in der Dunkelheit gefangen, aus der Reita ihn nicht befreien wollte. Es gab keinen Funken Hoffnung, keinen Strohhalm, an den er sich klammern konnte, da war nichts.

Doch geweint hatte er nie, auch das passte nicht zu ihm. Er war kein Weichei, nur weil er schwul war. Er ritzte sich auch nicht, oder schmiss sich jedem an den Hals, um sich abzulenken, wie eine billige Hure. Er verkroch sich nicht mal in seiner Wohnung, um sich in seinem Leid zu suhlen. Lieber ging er raus, lebte sein Leben, als wäre nie etwas gewesen. Sich zu verkriechen brachte gar nichts, das machte es nur noch schlimmer. Und Ruki war alt genug um zu wissen, was gut für ihn war.

"Koron!", rief Ruki plötzlich den kleinen Hund zu sich, da er sich zu weit von ihm entfernt hatte. Dieser hörte sofort auf ihn und flitzte durch Rukis Beine durch, bevor er es sich auf dem Rasen vor der Bank gemütlich machte.

Manchmal, nur manchmal merkte man ihm an, dass er sich dennoch verändert hatte. Er war stiller geworden, lachte nicht mehr ganz so viel, stattdessen dachte er viel nach und stürzte sich in die Arbeit, was sich positiv auf die Band auswirkte. Es waren in den ganzen Jahren, die er nun schon seiner traurigen Liebe nachrannte, viele Lyrics entstanden, die seine Gefühle ausdrückten. Aufgefallen war es nie jemandem und ihm ging es dadurch ein kleines bisschen besser. Das Schreiben war wie ein Ventil, das er immer dann aufdrehte, wenn die angestauten Gefühle in ihm zu viel wurden. Wenn er sich erlaubte ein wenig Schwäche zu zeigen und den Schmerz zuzulassen, den er immer wieder erfolgreich unterdrückte.

In Wirklichkeit war er ziemlich kaputt. Diese große Liebe, die er nicht in Worte fassen konnte, hatte ihn umgebracht und ein Loch hinterlassen, das gefüllt war mit Schmerz. Es betäubte ihn regelrecht, beinahe so, wie man sich fühlte, wenn man einer Ohnmacht nahe war. Doch zugeben würde er das niemals. Er wollte nicht wirken wie ein verliebtes Schulmädchen mit Liebeskummer.

Als würde Koron merken, dass Ruki gerade nicht wirklich auf der Höhe war, sprang der Hund auf seinen Schoß und kuschelte sich an seinen Besitzer. Ruki lächelte leicht und streichelte dem Fellknäuel über den Kopf. "Du bleibst doch immer bei mir, oder?", fragte er leise den kleinen Hund und wie zur Bestätigung auf die Fragte, schleckte er Rukis Hand ab. "Komm, wir gehen wieder nach Hause", sagte er dann, erhob sich mit Koron und trat den Heimweg an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  klene-Nachtelfe
2012-01-05T09:04:47+00:00 05.01.2012 10:04
Aloha! xD
Ein wirklich gelungener und viel versprechende Beginn dieses neuen Werkes!
Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird!
Und ich find Koron total süüüß! xD
LG -^.^-
Von:  totenlaerm
2011-12-31T13:01:09+00:00 31.12.2011 14:01
Oh Koron ist so süß ♥

Ich freu mch total über die neue Geschichte. ich mochte auch "melting Ice" sehr gerne, und freu mich total etwas von dir zu lesen.
Von:  Death_Voice_Ruki
2011-12-31T09:22:04+00:00 31.12.2011 10:22
Ich war schon von "Melting Ice" so begeistert und freu mich jetzt schon auf diese neue FF.

Bin schon gespannt, was das für spezielle Fragen waren, die Reita in dem Interview gestellt wurden ;D hoff das werden wir demnächst erfahren.
Von:  Cookie-Hunter
2011-12-29T21:48:58+00:00 29.12.2011 22:48
Also wirklich Reita. Seinen Band-Leader auf die Palme bringen, wenn der für die Arbeitszeiten zuständig ist? Saublöde Idee.
Und Ruki: Bleib stark. Zumal ich dir diesen süßen Hund mopse, wenn du nicht aufpasst *hehe*

Ich werde auf jeden Fall diese FF verfolgen. Mein Interesse ist geweckt :)


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