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Kinderherzen

..., denn nichts ist zerbrechlicher, als das Herz eines Kindes, dass dir vertraut
von

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Wo man aus Männern, Väter macht Teil 2

Ich wünsche allen fröhliche Weihnachten und für die, die sich nicht darauf freuen, hoffe ich das sie dennoch eine Kleinigkeit an diesem Tag finden, die sie erfreut. <3
 

Jan musste sich angesichts dieses Spruches das Lachen verkneifen und reichte Lucas die Hand. „Da freue ich mich aber.“ Annemieke schlug ihm leicht gegen die Schulter und nahm ihn dann mit in den Raum. „Hallo ihr werdenden Väter, wir haben heute Besuch von Jan. Er ist ein Freund von Annemieke und hat bereits zwei Kinder. Er wird uns heute bei wohnen und vielleicht kann er uns ja auch den einen oder anderen praktischen Hinweis geben.“
 

Jan verdrehte ein wenig die Augen, ganz so hatte er sich die Sache dann doch nicht vorgestellt aber jetzt war er nun schon mal da und musste sich seinem Schicksal fügen. „Ich habe es dir doch gesagt, du wolltest ja nicht hören.“ Annemieke grinste während Jan etwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte und sich neben Annemieke auf einen der bunten Plastikstühle setzte. „Und wie läuft das jetzt ab?“ Julian beugte sich zu Jan und grinste ihn an.
 

„Wir wiederholen nochmal alles was wir bisher gelernt haben bis Lucas meint es wäre perfekt und wollten wir darüber sprechen, wie man trotz Arbeit genug Zeit mit seinem Sprössling verbringen kann. „Das klingt ja hoch interessant.“ Sagte Jan ironisch und stütze sein Kinn auf seinen Händen ab. Lucas hielt erst mal eine einführende Rede darüber wie wichtig es war, dass man sein Kind nicht falsch behandelte, das man sein Köpfchen hielt, darauf achtete welchen Seitenlage es im Bett hatte und all sowas was den Anwesenden mehr Angst machte als alles andere. Jan konnte nur darüber staunen was man alles so zu beachten hatte.
 

Als er vor 6 Jahren Vater von Jara geworden war, da hatte ihm seine Mutter gerade mal vorher gezeigt wie das mit dem Windelwechseln ging und alles andere hatte er sich im Laufe der Zeit allein bei gebracht. So einen Kurs hatte er nie besucht und er hatte mit Sicherheit auch nie das Gefühl gehabt das sowas nötig gewesen wäre.
 

Sicher gerade am Anfang hatte er sich gewünscht ein bisschen besser zu wissen wie er mit seiner kleinen Tochter umgehen sollte aber das waren gerade mal die ersten 4 oder 5 Tage gewesen dann hatte er sich daran gewöhnt und alles war wie von selbst gelaufen.
 

Aber wenn Jan sich so um sah dann waren viele der anwesenden Männer noch sehr jung und hatten wahrscheinlich so nie Kontakt zu einem kleinen Kind gehabt. Jan, der selbst 3 ältere Schwestern hatte, die alle schon Kinder hatten, war durch seine Nichten und Neffen frühzeitig dazu gekommen die wichtigen Dinge zu lernen und so hatte er am Ende keinen solchen Kurs gebraucht.
 

„Gut wenn wir dann soweit alles besprochen haben, dann können wir uns ja dem Windeln wechseln zu wenden. Vielleicht mag unser Gast uns ja mal zeigen wie er das so kann.“ Zustimmenden Gemurmel von allen Seiten war zu hören denn das vor der versammelten Mannschaft vor zu machen war etwas worauf die jungen Männer gerne verzichteten. „Jan, nun komm schon oder traust du dich nicht?“ Annemieke grinste und stupste Jan von der Seite an, der sich fürchterlich erschrak und gleich aufsprang.
 

„Wie schön das du uns diesen Gefallen tust. Windel und Baby haben wir hier vorne.“ Jan sah recht verständnislos in die Runde bis Julian ihm zuflüsterte: „Du solltest dem Baby da vorne die Windel um machen.“ Jan stolperte noch fast über seine eigenen Füße und wünschte sich er wäre doch zu Hause geblieben bei seiner Frau und den Kindern da hatte er doch tatsächlich mehr Rune gehabt als es hier der Fall war.
 

Jan betrachtete die Puppe vor sich die ihn stark an die Baby Born erinnerte die seine Tochter hatte und kniete dich zu ihr auf den Boden. Das ihn 15 Paar Augen zusahen wie er versuchte einer Puppe fachgerecht die Windeln um zu machen, machte die Sache nicht unbedingt leichter und am liebsten hätte er sich doch irgendwie versteckt. „Du schaffst das Jan.“ rief Annemieke, was ihn aber nur noch röter werden ließ.
 

Er nahm die Windel und betrachtete sie argwöhnisch. Er hatte seit 2 Jahren keine Windel mehr gewechselt, zum Glück waren Jasper und Jara nämlich sehr früh trocken gewesen aber vielleicht war es mit dem Windeln wechseln wie mit dem Fahrrad fahren. Sowas verlernt man einfach nicht. Die Puppe fühlte sich auf jeden Fall ziemlich lebensecht an und sie reagierte auch wie ein echtes Baby und gerade als Jan den Strampler geöffnet hatte und die alte Windel aufgemacht hatte, fing die Puppe, die hier einem Jungen nach empfunden war an zu pieseln und Jan wurde voll erwischt.
 

Der gesamte Kurs brach in Lachen aus, bloß Jan saß ziemlich verdattert vor der Puppe und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. „Und davor hätte man mich nicht mal warnen können?“ fragte er etwas zerknautscht in die Runde und bekam von Lucas ein Taschentuch. „Bei Kindern muss man auch immer damit rechnen.“ Sagte dieser musste aber auch etwas grinsen. „Aber vielleicht hätten wir dir sagen sollen das unsere Puppen echten Kindern sehr stark nach empfinden sind.“ „Ja das wäre nett gewesen.“
 

Aber Jan wäre ja kein Vater und Mann gewesen wenn er jetzt aufgegeben hätte und sie versuchte er sein Glück nochmal und schaffte es dies Mal, die Windel erfolgreich um das Kind zu bekommen und den Strampler wieder zu schließen. „Und was lernen wir daraus, meine Lieben?“ Auch dem besten Vater geschehen mal solche Sachen. Ihr müsst nicht perfekt sein das erwartet hier Niemand ihr müsst einfach bloß euer Bestes geben und euch dabei wohl fühlen. Kinder reagieren sehr stark darauf wie ihr euch selbst fühlt. Begegnet ihr eurem Kind mit Angst und Furcht wird sich diese Unsicherheit auf euer Kind übertragen und es wird natürlich unruhig und fängt an zu weinen was ihr ja so nicht wollt oder? Ach und Jan du darfst dich wieder setzen.“
 

Dieser war heilfroh als er wieder neben Annemieke saß und schwor sich nie wieder darüber zu meckern das er keine Männergespräche führen konnte, das hatte er nämlich wirklich nicht erwartet. „Und ist es so wie du es dir vorgestellt hast?“ fragte Annemieke und könnte sich ein wissendes Grinsen nicht verkneifen. „Absolut nicht, ich wäre dann doch lieber zu Hause geblieben.“ „Ach was du schlägst dich doch gut und gerade hast du ja gezeigt das man sich eben von nichts aufhalten lassen darf auch nicht wenn die Kinder auf einen Schießen.“
 

Julian und Annemieke mussten anfangen zu lachen und ernteten dafür einen bösen Blick von Lucas. „Also Annemieke wenn du da so viel Spaß hast dann komm doch jetzt mal nach Vorne und zeig uns wie du dein Kind fütterst.“ Jetzt war es Jan der sich das Lachen nicht verkneifen konnte, dies aber eher geschickt hinter seiner Hand versteckte. Annemieke ging nach vorne, setzte die Puppe in den dafür vorgesehenen Stuhl und bereitete den Brei zu. „Und wir denken daran das wir unsere Frau, Freundin und oder Mutter unseres Kindes nicht alles allein machen lassen.“ Sagte Lucas mit drohendem Zeigefinger und Jan musste darüber schmunzeln, weil doch gerade eine Frau vorne stand und das essen machte, wobei Annemieke dann ja hier eher als werdender Vater eingestuft wurde.
 

„Wie war das eigentlich als Annemieke hier das erste Mal hergekommen ist?“ wollte Jan von Julian wissen, der sich daraufhin zu ihm rüber beugte. „Das war sehr lustig, ihre Schwiegermutter hatte das ja wohl eingefädelt und Lucas wusste auch das er eine Frau in seinem Kurs haben würde. Jedenfalls haben erst mal alle gedacht sie hätte sich hier verirrt oder wäre die Kursleiterin, ich hatte sie ja schon bei der Schwangerschaftsgymnastik kennen gelernt und wusste daher das es nicht so war. Jedenfalls hat Lucas es sich dann nicht nehmen lassen sie nach Vorne zu bitten damit sie sich richtig vorstellen kann und du kannst dir sicher denken wie verlegen sie war und am Anfang warten die Jungs auch etwas skeptisch aber nachdem zweiten Mal sind wir noch was trinken gegangen alle zusammen und Annemieke hat sie alle so unter den Tisch getrunken das die Männer sie aufgenommen haben und nie wieder Jemand skeptisch war.“
 

Jan fand das zu amüsant und musste wieder hinter vorgehaltener Hand lachen. „Echt zu gut, da muss ich doch Annemieke später auch nochmal fragen wie das so war.“ Die Beiden Männer wandten ihre Aufmerksamkeit wieder nach Vorne und betrachteten wie Annemieke gerade den Brei kostete, das Gesicht verzog und sich als Krönung dessen noch die Zungenspitze verbrannte. „Eindeutig noch zu heiß.“ sagte sie und pustete den Brei an. „Genauso sah das bei mir auch immer ich weiß nicht wie meine Frau es geschafft hat das der Brei erst gar nicht zu heiß war aber ich habe mich auch regelmäßig verbrannt.“ „na das sind ja schon rosige Aussichten aber ich hoffe doch, das meine Frau mich nicht ständig kochen lässt.“
 

„was arbeitet deine Frau denn eigentlich?“ „Annemarie ist Apothekerin und sie wird wohl auch nur ein halbes Jahr zu Hause bleiben…“ „Und dann gehst du in Babyjahr?“ „Um Gottes Willen, wir haben ein großes Haus das abbezahlt werden will, das geht leider nicht aber ich habe mir vorgenommen wenn wir noch ein Kind kriegen was wir ja wollen, dann werde ich auch ins Babyjahr gehen.“
 

„Meine Herren, wollen sie Annemieke hier Vorne Tatkräftig unterstützen?“ schallte Lucas Stimme durch den Raum, sodass Jan und Julian zusammen zuckten. „Nein, danke wir sind schon still.“ Der Kurs kicherte leise und man wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder Annemieke zu, die jetzt den Brei halbwegs kalt gepustet hatte und anfing die Puppe zu füttern. „Wenn das jetzt zu heiß wäre reagiert die Puppe dann?“ fragte Jan Julian flüsternd mit einem prüfenden Blick zu Lucas. „Es fängt dann richtig laut an zu schreiben wenn es aber zu kalt ist dann heult es auch. Diese Puppe kann einen echt um den Verstand bringen.“
 

Das konnte sich Jan bildlich vorstellen ein Glück war ein Kind keine Puppe wobei ein echtes Kind einen auch zur Weißglut bringen konnte aber das schien ihm nichts gegen dieses Ungetüm von Puppe zu sein. „Nicht so viel Breis auf einmal Annemieke, das ist ein Kind von 7 oder 8 Monaten das isst noch nicht so viel.“ Sagte Lucas und nachte es Annemieke vor. Prompt spuckte das Baby den Brei wieder aus und fing an zu quengeln.
 

„was hast du denn jetzt gemacht?“ „Wieso denn ich? Du hast die Puppe doch gerade gefüttert.“ Sagte Annemieke empört und wischte der Puppe den Mund ab. Lucas nahm die Puppe hoch und da spuckte sie den ganzen Brei auf sein Shirt sodass er die Puppe angewidert weg hielt. „Okay ich glaube die ist kaputt, du kannst dich wieder setzen.“ Annemieke schien sehr erleichtert und ging wieder zu ihrem Platz. „Gott diese Puppe macht mich noch fertig.“ „Keine Sorge Annemieke ich kann dir versichern ganz so schlimm wird es mit einem echten Kind nicht.“ „Nein echt nicht?“ „Nein es wird noch schlimmer.“ Jan grinste und Annemieke schlug nach ihm. „Ich glaube ich muss doch mal mit Eline reden.“
 

„Oh bitte nicht, du hast es versprochen.“ „Ja aber da hast du mich auch noch nicht so geärgert.“ Jetzt grinste sie und Jan wurde ganz anders zu Mute. „Also Leute ich denke wir müssen den Kurs für heute unterbrechen unsere Puppe ist leider kaputt und ich muss erst mal eine neue organisieren. Ihr dürft also gehen.“ Der Jubel könnte nicht größer sein und so verließ die Gruppe schnell den Raum und sammelte sich unten vor dem Krankenhaus.
 

„Also ich würde ja jetzt gern noch ein Bier trinken gehen.“ Sagte einer und die anderen nickten zustimmend. Jan war ganz aus dem Häuschen und stimmte zu ohne Annemieke überhaupt gefragt zu haben. „Oh bitte Annemieke nur ein Bier.“ Er sah sie so flehend an das sie gar nicht anders konnte als ja zu sagen. „Na gut dann bekommst du eben noch dein Bier und deine Männergespräche.“ Sagte sie ergeben und die Gruppe machte sich auf zur nächsten Kneipe.



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