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Feel for you

von

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Kapitel 3

Roman gähnte und schaute auf die Uhr. Noch fünf Minuten bis zur Pause. Wurde aber auch langsam Zeit.

Herr Bührer hatte fast eine halbe Stunde lang damit verbracht, über ein paar neue Formeln zu reden, die in der nächsten Klassenarbeit drankamen. Und in diesen letzten paar Minuten sollten sie das neu Gelernte anhand von Übungen im Buch vertiefen.

Allerdings glaubte Roman nicht, dass irgendjemand das tat. Die Meisten waren immer noch damit beschäftigt, über den Jungen, dessen Stuhl zusammengekracht war, zu lachen. Anfangs hatte Roman es auch noch lustig gefunden, aber inzwischen war es einfach nur noch nervig. Zumal es ja kein einfacher Zufall gewesen sein konnte. Schließlich war er schon davor gewarnt worden, sich auf diesen Platz zu setzen.

„Okay, Schluss für heute!“, sagte Herr Bührer in dem Moment. „Der Rest der Aufgaben ist Hausaufgabe. Steffen, du kommst wie abgemacht noch kurz zu mir, ihr anderen könnt in die Pause gehen.“

Wie auf Kommando erhoben sich alle und verließen das Klassenzimmer.

Auch Roman stand auf und ging nach draußen. Da er sich nicht schon wieder im Schulhaus verirren wollte, lief er seinen neuen Klassenkameraden einfach hinterher.

Als sie die Treppe hinunterliefen, bemerkte ein Junge mit kurzen, dunkelbraunen Haaren ihn.

„Hey, bist du nicht der Neue in unserer Klasse?“, fragte er.

Roman nickte.

„Und dein Name war...?“

„...Roman. Ich heiße Roman“, antwortete er und lächelte ein wenig.

„Oh ja, stimmt. Sorry, ich bin so schlecht im Namen merken!“, erwiderte der Junge und lächelte ebenfalls. „Ich bin Nico, freut mich!“

Plötzlich spürte Roman einen Stoß im Rücken. Er verlor fast das Gleichgewicht und stolperte die letzten Stufen der Treppe mehr nach unten, als dass er lief.

Er drehte sich um und sah Steffen grinsend auf sich zukommen.

„Danke für deine Hilfe, aber ich kann selbst die Treppe hinunterlaufen“, meinte Roman mit einem genervten Unterton in der Stimme.

„Anscheinend nicht, sonst wärst du ja nicht so langsam gewesen“, erwiderte Steffen. „Ich will schließlich nicht meine ganze Pause auf der Treppe verbringen!“

„Du bist der Allerärmste hier auf der Schule, weißt du das?“, meinte Nico und stellte sich neben Roman. „Geh doch einfach weg und lass uns in Ruhe!“

„Was mischst du dich schon wieder ein?!“ Steffen warf Nico einen Blick, der töten könnte, zu und verschwand dann nach draußen auf den Schulhof.

Roman sah ihm hinterher. „Ist der eigentlich immer so?“

Nico nickte. „Anders kenne ich den gar nicht. Er ist letztes Jahr bereits zum dritten Mal sitzen geblieben und dann in unsere Klasse gekommen. Und er ist auch noch stolz darauf. Vor allem aber bildet er sich total etwas darauf ein, dass er ein paar Jahre älter ist als wir. Deshalb ärgert er uns andauernd oder macht irgendwelche dummen Sprüche. Selbst die Lehrer werden davon manchmal nicht verschont.“

„Das hört sich ja nett an!“, meinte Roman ironisch. „Gibt es hier noch andere Leute, die so sind?“

„Nein, glücklicherweise nicht. Eine Nervensäge ist genug“, antwortete Nico und sah sich dann kurz um. „Wo sind jetzt eigentlich die Anderen hin? … Ach, dort sind sie.“ Er entdeckte seine besten Freunde auf dem Schulhof in der Nähe der Eingangstür.

„Ich gehe mal zu denen. Möchtest du mitkommen?“

Roman nickte. „Gerne.“

Sie gingen nach draußen auf den Schulhof, zu Nicos Freunden, die zusammen auf einer Bank saßen.

„Hey ihr“, sagte Nico und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Wand.

„Hey du!“, antwortete ein Junge und sah dann zu Roman. „Und hey, Neuer!“

„Er heißt nicht Neuer, er heißt Roman!“, verbesserte ihn Nico.

„Dann eben: Hey Roman!“ Der Junge grinste leicht. „Ich bin Jan.“

Jetzt begannen auch die anderen, sich vorzustellen. Lukas, Jakob, Saskia, Marie und Katharina.

„Bist du eigentlich neu hergezogen oder hast du nur die Schule gewechselt?“, fragte Marie. „Ich habe dich noch nie hier in der Gegend gesehen.“

„Ich bin letzte Woche erst hier hergezogen“, antwortete Roman. „Mein Vater hat in dieser Stadt einen neuen Job gefunden, da blieb uns nichts anderes übrig als ein Umzug.“

„Ach so. Und, gefällt es dir hier?“ Marie lächelte leicht.

„Keine Ahnung. Ich habe bisher noch nicht viel von der Stadt gesehen.“

„Das wirst du schon noch.“ Katharina lächelte. Dann sah sie auf ihre Armbanduhr. „Leute, die Pause ist gleich vorbei. Wir sollten mal langsam zurück zum Klassenzimmer gehen, sonst verpassen wir noch die Arbeit.“

„Welche Arbeit?“, fragte Roman.

„Wir schreiben jetzt gleich eine Englischarbeit“, antwortete Jan. „Verdammt, ich habe total vergessen, nochmal dafür zu lernen!“

„Ich auch“, meinte Jakob. „Ich hoffe, sie wird nicht allzu schwer...“

Sie machten sich auf den Weg zum Klassenzimmer. Außer einigen Mitschülern, die sich vor der Tür auf den Boden gehockt hatten, war noch niemand anwesend. Roman sah sich um. Etwas abseits von ihnen, in einer Ecke, saß der Junge, welcher vorhin mitten in der Stunde den Unterricht verlassen hatte. Er sah nachdenklich aus und starrte teilnahmslos vor sich hin. Roman fiel auf, dass er rote Augen hatte.

„Sagt mal, was ist eigentlich mit ihm los?“, fragte er Nico und deutete mit dem Kopf in die Richtung des Jungen. „Ist der immer so allein?“

„Wer, Pirmin?“ Nico musste grinsen. „Klar ist der immer allein. Aber da ist er auch selbst schuld.“

„Warum das denn?“

„Schau ihn dir doch mal an! Der färbt sich die Haare, schminkt sich, sagt so gut wie nie etwas... Das ist nicht normal“, erwiderte Nico.

„Stimmt“, mischte sich Jan ein. „Wir nennen ihn ja gerne Schwuchtel.“ Er grinste. Dann rief er in Pirmins Richtung: „Ist doch so, oder?!“

Dieser sah kurz auf, hörte, wie die anderen über ihn lachten, wurde leicht rot und schaute schnell wieder auf den Boden.

„Ich verstehe gerade irgendwie nicht, was daran lustig sein soll.“ Roman verschränkte die Arme vor der Brust. „Erst regt ihr euch darüber auf, dass Steffen euch ständig ärgert und dann seid ihr selbst nicht besser? Was soll das?“

„Das ist doch etwas vollkommen anderes“, erwiderte Nico. „Steffen macht das einfach grundlos, weil er dumm ist und Langeweile hat. Und wir machen es, weil Pirmin es verdient hat. Guck ihn dir doch an!“

Roman hob skeptisch die Augenbraue. „Aha. Na, wenn das so ist, dann seid ihr ja die unschuldigsten Leute der Klasse.“

In dem Moment kam die Englischlehrerin und schloss die Tür zum Klassenzimmer auf.

Beim Hineingehen meinte Nico: „Du verstehst das alles noch nicht, weil du neu bist... Aber irgendwann wird Pirmin dir auch auf die Nerven gehen...“

Roman erwiderte nichts mehr und setzte sich auf seinen Platz.

In was für eine Klasse war er da nur hineingeraten?



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2012-02-26T14:41:22+00:00 26.02.2012 15:41
Hallo du.
Heute ist Kommentiertag. Ein Kapitel von dir schaffe ich dann auch noch.

Als sie die Treppe hinunterliefen, bemerkte ein Junge mit kurzen, dunkelbraunen Haaren ihn.
"lief" ist hier wiederholt. Lass sie doch mal gehen oder schlendern. ;)

Er ist letztes Jahr bereits zum dritten Mal sitzen geblieben und dann in unsere Klasse gekommen.
Auf was für eine Schule gehen sie denn? Weil, wenn man so oft sitzen bleibt, muss man doch die Schule wechseln, denke ich.

Marie lächelte leicht.
Katharina lächelte.
Lass sie doch mal grinsen, strahlen oder schmunzeln.

Und wir machen es, weil Pirmin es verdient hat.
Na toll, ganz super. Diese Truppe ist mir gerade genauso unsympathisch geworden wie Steffen zuvor. Und ich denke, Roman stimmt mir da zu. Hmpf... Schule... Hmpf...

In was für eine Klasse war er da nur hineingeraten?
Ich fürchte: eine wie jede andere auch.

Wie dem auch sei. Ich finde, hier steckt sehr viel Potential drin. Dein Asdruck ist gut, deine Rechtschreibung auch und du schreibst auch nicht so stur """blabla"", antwortete er, ""blabla"", sagte der", sondern bringst Abwechslung. Lässt auch ihre Mimik sprechen.
Du machst nötige Zeilenumbrüche und hast ein Ziel.
Noch sind die Charaktere etwas platt, etwas undefinierbar, aber das kann ja noch werden.
Außerdem habe ich am Schluss nicht mitbekommen, dass sie schon vor der Klasse standen und dachte, Roman hätte Primin auf dem Schulhof gesehen - die Englischlehrerin hat mich dann aus dem Konzept gebracht.
Insgesamt ist die Geschichte bisher noch nicht weit genug ausgearbeitet, aber das bekommst du sicher auch noch hin.

~present for you~
Turnaris
Von:  Jio
2011-12-07T17:34:47+00:00 07.12.2011 18:34
YAY hab grad gesehen das du weiter geschrieben hast die sind ja echt fies zu Pirmin
Und bei deiner Steffen beschreibung muss ich an jemand ganz spezielles denken XD
Von:  Bella-Estrella
2011-11-07T18:32:25+00:00 07.11.2011 19:32
Hi
Schöne Story, läßt sich schon gut an und ich freu mich auf weiteres

lG
~Bell

Von:  LeoChii
2011-11-04T23:07:41+00:00 05.11.2011 00:07
So, jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen, das Kapitel zu lesen xD
Wie immer klasse geworden :3

Ich mag die ganzen Typis aus der Klasse nicht - die erinnern mich an die Vollpfosten aus meiner xD Ich weiß also genau, wie Pirmin sich wohl fühlt D: Totaler Mist sowas.

Von:  Shunya
2011-11-01T20:55:55+00:00 01.11.2011 21:55
bah, das sind ja alles voll die Idioten in seiner Klasse. Und sie sind wirklich nicht besser, als dieser Steffen oder wie der heißt.
Mit solchen Leuten würde ich mich nicht abgeben wollen. -.-
Armer Pirmin. Der tut mir wirklich Leid.
Bin schon gespannt, wie es weitergeht!
Von:  tenshi_90
2011-10-31T09:31:09+00:00 31.10.2011 10:31
Huhu!

War wieder ein schönes Kapitel :)

Is ja echt ne Menge los in der Klasse. Ich bin ma gespannt, wies da noch weiter gehen wird.

LG


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