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Die Geschichte nimmt ihren Lauf

Kakashi x Shizuka / Hidan x Shizuka / Sasuke x Shizuka
von

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Die letzte Hoffnung

"Saori, lass uns eine Pause machen" rief Suigetsu erschöpft und blieb auf dem heißen Sand stehen, um erst einmal einige Schlücke Wasser zu trinken. Diese Hitze schaffte ihn einfach, obwohl sie wegen Sakumo relativ langsam gingen. Fünf Tage waren Saori und er schon unterwegs und nun hatten sie endlich die Wüste erreicht, allerdings hielt sich seine Freude über diese Tatsache in Grenzen, wenn er darüber nachdachte, eine weitaus längere Zeit in dieser Hitze leben zu müssen. Warum hatte Shizuka denn ausgerechnet nach Suna gehen müssen? Ein Ort, wo es so wenig Wasser gab und so wenig Schatten, um sich ausruhen zu können. Bestimmt würde er innerlich vertrocknen, wenn die Reise noch einen Tag länger andauern würde.
 

"Schon wieder? Suigetsu, Schatz, wir können nicht jede Stunde eine Pause machen, nur weil du erschöpft bist. Ich bin auch erschöpft, sehr sogar, aber Sakumo darf nicht so lange in der Sonne bleiben. Komm schon, wir haben sowieso schon zuviel Zeit verloren" rief sie ihm zur Vernunft, seufzte leise aus, denn ihr Freund setzte sich wirklich jede Stunde zur Ruhe und dachte überhaupt nicht darüber nach, ob Sakumo die Sonne vertragen konnte. Seinen Kopf hatte sie zwar halbwegs mit dem weißen Tuch bedeckt, aber dennoch war es für ein Kind seines Alters viel zu heiß.
 

"Ja, ich weiß, aber ich fühle mich so schwach. Ich vertrage diese Hitze auch nicht und unser Wasservorrat ist... Verdammt, meine Flasche ist leer. Ich sehe es schon kommen. Vertrocknen werde ich, obwohl ich noch so viele Wünsche habe" jammerte Suigetsu, ließ sich auf den heißen Sand nieder und versuchte verzweifelt die letzten Tropfen Wasser aus der Flasche zu saugen. "Ich trockne aus, Saori. Ich spüre schon den Wasserverlust" begann er erneut mit dem Jammern, verlangte Saori jedoch nur ein müdes Lächeln ab, welche nun vor ihm in die Hocke ging und ihren Kopf schüttelte.
 

"Doch, ich werde austrocknen, ganz bestimmt. Ich sehe schon winzig kleine Blubberblasen, die über meinen Kopf schweben. Das ist das Ende. Das absolute Ende" gab er weinerlich von sich und nun konnte Saori nicht länger an sich halten, lachte lauthals los, obwohl Sakumo im Moment schlief und schüttelte abermals ihren Kopf. "Manchmal bist du wirklich albern, Suigetsu" schmunzelte sie, erhob sich wieder und drehte sich in die Richtung, in die sie gehen mussten. "Lachen tust du trotzdem immer, Süße. Gut, die Pause war ausreichend und ich hoffe, dass wir bald da sind. Ohne Wasser komme ich nämlich wirklich nicht weit" erklärte er ihr, denn sein Körper bestand hauptsächlich aus Wasser. Je niedriger der Wassergehalt seines Körpers sank, desto schwächer wurde er und würde demnach wirklich austrocknen, wenn er nicht hin und wieder Wasser zu sich nehmen konnte.
 

"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es kann aber nicht mehr lange dauern, hoffe ich jedenfalls" entgegnete sie ihm, wartete einen kurzen Moment, bis auch er aufgestanden war und lief mit ihm weiter. "Saori, die Sensenmänner kommen. Da, der will mich holen, siehst du? Nein, lass mich leben, damit ich noch ein Kind zeugen kann. Verschone mich, sonst weint meine süße Freundin" begann Suigetsu nach nur wenigen Minuten wieder mit dem Theater. Passend zu seiner albernen Aussage deutete er mit der rechten Hand in irgendeine Richtung, wo natürlich kein Sensenmann zu sehen war und brachte seine Freundin abermals dazu, ihrem Gelächter zu erliegen.
 

"Wie oft willst du mir noch indirekt sagen, dass du ein Kind mit mir haben willst?" wollte Saori wissen, denn diesen Wunsch hatte ihr Freund in letzter Zeit häufiger angedeutet und er schien es wirklich ernst zu meinen. "Tja... Wahrscheinlich so lange, bis du die Kondome im Nachtschrank lässt" grinste der Weißhaarige frech, zwinkerte ihr zu und verschränkte seine Arme hinter seinen Kopf. "Wir sind jetzt schon fast zwei Jahre ein Paar und seit einem Jahr sage ich dir, dass ich langsam ein Kind mit dir will. Wie lange willst du mich denn noch warten lassen? Durch Sakumo haben wir Erfahrungen gesammelt und ich finde, es wird Zeit" fuhr er fort und blickte zum blauen Himmel hinauf. Er wollte einfach nicht mehr warten, konnte seine Freundin das denn nicht verstehen?
 

"Ich fühle mich aber noch nicht bereit für ein Kind, Schätzchen. Klar, du hast recht und wir haben viele Erfahrungen durch Sakumo gesammelt, aber...". "Wieso? Zwei Jahre sind doch eine lange Zeit. Sasuke will auch ein eigenes Kind, hat er jedenfalls Itachi erzählt, aber daraus wird wohl nichts. Der Kerl ist so dämlich, ehrlich. Macht mit Shizuka rum, obwohl er doch Naruto fast so weit gehabt hätte" unterbrach er sie und beschwerte sich sofort über den jungen Uchiha, welcher seiner Meinung nach ein Schwachkopf war. Er hätte Naruto nur noch ein bisschen bearbeiten müssen, aber stattdessen war er zu Shizuka gegangen. "Trottel... Ich frage mich, was ihn geritten hat? Shizuka jedenfalls nicht, also... Meinst du, sie hat es mit ihm getrieben? Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass sie Kakashi so verletzen würde" murmelte er eigentlich mehr für sich selbst und neigte seinen Kopf fragend.
 

"Nein, ich... Woher soll ich das wissen? Kann sein, aber mit Gewissheit kann ich dir deine Fragen auch nicht beantworten und was Sasuke betrifft... Ich habe gewusst, dass er irgendwann so handeln würde. Er konnte seine Freunde, selbst Shizuka, sehr lange belügen, aber nicht mich. Ich habe gewartet und ich gebe zu, er hat sich Zeit gelassen, aber trotzdem scheint er sich in den letzten Tagen dazu entschieden zu haben, endlich die Wahrheit zu sagen. Bei der Hochzeit habe ich gehofft, er würde seine Zähne auseinander kriegen, aber er hat geschwiegen. Shizuka hat auch sehr lange geschwiegen, Kakashi zuliebe, aber ihre wahren Gefühle konnte sie wohl nicht länger verbergen, als Sasuke ihr, schätze ich, die Wahrheit über seine Gefühlswelt erzählt hat" entgegnete Saori, seufzte anschließend leise aus und setzte noch etwas weitaus Wichtigeres hinzu. "Erinnerst du dich noch an die Drohung, die Sasuke gegenüber Hidan ausgesprochen hat? Er hat Hidan nicht gedroht, weil Shizuka seine beste Freundin ist, sondern weil er sie immer noch liebt. Sasuke duldet Kakashi, aber... Du weißt gar nicht, wie oft Sasuke Kakashi die Pest an den Hals gewünscht hat".
 

"Hat er? Und wenn schon, ist nicht mein Problem, wenn er zu dumm ist und selbst bei der Hochzeit schweigt. Ich habe viel größere und wichtigere Probleme" murrte Suigetsu, denn inzwischen war ihm die Unfähigkeit des jungen Uchiha egal. Oft genug hatte er Sasuke seine Hilfe angeboten und immer wieder hatte der Kerl darauf verzichtet. "Welche Probleme?" fragte Saori und zog ihre linke Augenbraue höher, während sie ihren Freund mit einem fragenden Blick studierte. "Mein Kinderwunsch" murrte Suigetsu abermals, jedoch beleidigt, legte ein schmollendes Gesicht auf und wich ihren Blicken aus. Ständig wurde das Thema gewechselt und seine Wünsche überhört. Warum?
 

"Suigetsu...". "Ehrlich, Malin. Wir sind doch sonst auch immer einer Meinung, also warum lässt du mich warten? Hast du etwa Angst vor der Geburt?" unterbrach er sie und sprach zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder ihren richtigen Namen aus. Es war ihm ernst und aus diesem Grund, er hatte ihren richtigen Namen nie vergessen, sprach er sie so an. "Nein, nicht direkt. Weißt du, bevor wir diese Entscheidung treffen, also... Ich warte noch auf etwas Anderes" murmelte sie, war sie auch verwundert über die Tatsache, dass er ihren richtigen Namen noch wusste und richtete nun ihr Augenmerk auf Suna. Endlich war Suna in Sicht. "Auf etwas Anderes oder auf einen Anderen?" fragte Suigetsu plötzlich eindringlich, fast schon eifersüchtig und knirschte mit seinen Zähnen, denn der Gedanke, seine Freundin würde auf einen anderen Mann warten, machte ihn rasend vor Eifersucht.
 

"Etwas Anderes" entgegnete sie ihm, seufzte über seine dämliche Frage und schüttelte ihren Kopf. Noch nie hatte er dermaßen seine Eifersucht gezeigt, denn bisher hatte er nur bissige Kommentare von sich gegeben, wenn ein Mann sie nur eine Sekunde zu lange angesehen hatte. Eigentlich fühlte er sich sonst nie bedroht, aber vielleicht hatte er auch einfach nur Angst, weil sie ihm seinen Wunsch nicht erfüllte. "Kannst du dir denn nicht denken, was ich meine?" fuhr sie fort und lief einen Schritt schneller. Sie würde erst wieder ruhig schlafen können, wenn sie Sasuke und Shizuka in Sicherheit wusste, aber seit Tagen wurde sie von einem unbeschreiblich unguten Gefühl geplagt. Ja, dieses Gefühl beschäftigte sie so sehr, dass sie kaum hatte schlafen können.
 

Suigetsu überlegte, was sie meinen könnte, ignorierte vorerst die Tatsache, dass sie Suna bald erreichen würden und holte zu seiner Freundin auf. Grinsend, denn er glaubte zu wissen, worauf sie wartete, blieb er vor ihr stehen, warf sich regelrecht in den Sand und ließ die Tragetaschen fallen. "Liebste Saori, nimm bitte diese Hand voll Sand an und werde meine Frau" grinste er noch immer, hielt ihr auffordernd seine Hand hin, in welcher sich tatsächlich Sand befand und studierte ihren skeptischen Gesichtsausdruck. "Du wolltest doch einen Antrag, oder? Auf was solltest du denn sonst warten?" fragte er und ließ seine Hand wieder sinken. Dabei hatte er sich sogar vor ihr auf die Knie und in den Sand geworfen, aber anscheinend hatte er sich eben total blamiert.
 

"Schon, aber... Ich habe mir deinen Hochzeitsantrag irgendwie romantischer vorgestellt. Wir sind müde, total verschwitzt und... Hallo? Was soll ich denn mit einer Hand voll Sand?" erklärte sie ihm, schmunzelte allerdings beim letzten Satz und schüttelte ihren Kopf. Die Sonne tat ihrem Freund wirklich nicht gut, sonst hätte er wohl kaum so eine alberne Show abgezogen.
 

"Na ja... In Suna macht der Mann bestimmt einen Antrag mit einer Hand voll Sand. Nein, hör zu, ich wollte dir eigentlich einen Ring schenken, aber bei all der Aufregung in den letzten Tagen und durch unsere plötzliche Abreise habe ich den Ring unter unserem Bett liegen gelassen. Hoffentlich steht das Haus noch, weil der Ring war nicht gerade billig" entgegnete Suigetsu, erhob sich wieder und ließ den Sand von seiner Hand rieseln. "Der passende Augenblick hat einfach gefehlt, Süße. Ich wollte dir schon vor drei Monaten einen Antrag machen, aber wir wurden immer gestört. Diese blöden Uchiha verderben immer den romantischen Augenblick" setzte er noch hinzu und trat an seine Freundin heran, auf deren Wangen er eine leichte Röte erkennen konnte.
 

Nur kurz betrachtete er Sakumo in ihren Armen, welcher schlief, ehe er sich zu Saori hinab beugte und sich einen Kuss von ihr stahl. "Wir holen den Antrag nach, Süße" versprach er ihr leise, kehrte ihr den Rücken zu und hob die Tragetaschen auf. "Komm, ich trockne aus, schon vergessen? Ein ausgetrockneter Suigetsu bringt es nicht mehr im Bett, also ab nach Suna" grinste er und lief voraus, denn er brauchte wirklich dringend Wasser. Durch diese Hitze schwitzte er, was natürlich den Wassergehalt seines Körpers senkte und ihn schwächte.
 

Seufzend folgte Saori ihrem Freund, lächelte glücklich und zufrieden und stellte sich schon einmal einen romantischen Antrag vor. Jedoch konnte sie sich nicht sehr lange auf diese Vorstellung konzentrieren, dachte sie doch nun wieder an Shizuka und Sasuke, welche bereits in Suna auf ihre Ankunft warteten. Ihre Freundin war sicherlich um Sakumo besorgt, oder? Rasch holte sie zu Suigetsu auf, während sie wieder einen ernsteren Blick auflegte und über die momentane Lage in Konoha nachdachte. "Schon wieder dieses ungute Gefühl" dachte sie sich insgeheim, schluckte leise und ging noch einen Schritt schneller. Gaara konnte ihnen sicherlich Informationen geben, was Konoha betraf.
 

Im selben Moment öffnete Gaara die Tür, die zu seinem Büro führte und blieb im Türrahmen stehen, als er die junge Lady auf der braunen Couch erblickte. Wieso saß die Lady vollkommen allein in seinem Büro, ihren Schal strickend, den sie vor vier Tagen angefangen hatte und wirkte völlig übermüdet? Seine Augen fielen jedoch nun auf ihre Arme, die mit Verbänden verbunden worden waren und trat an die braune Couch, auf welche sie saß, heran. "Lady Shizuka, wieso seid Ihr allein und warum sind Eure Arme verbunden?" fragte er zaghaft, musterte ihre zierliche Gestalt und legte seine Hände auf die Stricknadeln, die sie in ihren Händen hielt, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Eigentlich durfte keine einzige Person sein Büro betreten, wenn er nicht anwesend war, aber bei ihr würde er wohl eine Ausnahme machen müssen, auch wenn er nicht verstehen konnte, wieso sie ganz allein in seinem Büro saß.
 

Eine Antwort erhielt er nicht, stattdessen zuckte sie nur mit ihren Schultern und schüttelte seine störenden Hände ab, um ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können. "Würdet Ihr mir wenigstens verraten, wo ich Hidan finden kann?" fragte er, aber auch dieses Mal blieb ihm eine Antwort verwehrt und sie zuckte mit ihren Schultern. Seufzend, denn die junge Lady hatte seit Tagen kein Wort mehr gesagt, betrachtete er ihren bereits siebzig Zentimeter langen Schal, den sie mit schwarzer Wolle strickte. Mitten im Schal hatte sie auf die Farbe auf Rot und Weiß gewechselt und das Wappen der Uchiha mit eingestrickt. Die Frage, wieso sie bei dieser Wärme einen Schal strickte, konnte er sich allerdings nicht beantworten und die junge Lady mochte anscheinend auch nicht über ihre Gründe reden. Stattdessen summte sie ständig ein leises Lied vor sich her, welches ihm jedoch unbekannt war und schien in ihrer eigenen kleinen Welt zu leben.
 

"Shizu ist... Verdammte Scheiße, ich dachte schon, sie wäre abgehauen" brüllte Hidan, der einfach ins Büro gestürmt war, noch vollkommen verschlafen, weil er in der letzten Nacht kaum Schlaf gefunden hatte und stieß einen erleichterten Seufzer aus. "Wieso trägt sie Verbände an ihren Armen?" fragte Gaara sofort, hörte die leisen Schritte des Jashinisten, welcher sich der Couch näherte und sich, noch immer zu müde, um sich zu unterhalten, über seine Augen rieb.
 

"Das willst du nicht wissen. Du willst wirklich nicht wissen, was letzte Nacht abgegangen ist" entgegnete er dem Kazekage und stierte wütend zu Shizuka hinab. Langsam hatte er die Nase gestrichen voll, denn sie schlief kaum, aß immer noch nichts und strickte seit vier Tagen fast ununterbrochen diesen dämlichen Schal. "Dieser behinderte Schal, weiß der Geier, wieso sie einen Schal bei dieser Affenhitze strickt, aber..." zischte er und ergriff den Schal, wurde aber von Gaara daran gehindert, ihr besagten Schal aus den Händen zu reißen. Knurrend ließ er die Wolle los, jedoch nicht ohne mit den Zähnen zu knirschen.
 

"Lass ihr vorerst diese Tätigkeit und kläre mich auf, was gestern Nacht vorgefallen ist. Der Arzt muss über jede Veränderung informiert werden" zwang Gaara den Jashinisten zur Ruhe, denn dessen Ausraster kannte er bereits. Die momentane Situation fiel auch dem Kazekage nicht leicht und wenn die Lady nicht bald etwas aß, sie hatte seit elf Tagen nichts mehr gegessen, trank eigentlich nur Wasser, würde er der Zwangsernährung zustimmen müssen. Er hätte es schon längst getan, wenn sich die Lady nicht mit Händen und Füßen wehren würde, sogar den Arzt hatte sie verletzt, nur um deutlich zu machen, dass sie keine Zwangsernährung wollte. Den heutigen Tag, denn Saori, Sakumo und Suigetsu erwartete er bereits, würde er noch abwarten und setzte seinen letzten Hoffnungsschimmer auf Saori.
 

"Letzte Nacht ist sie aufgestanden und ins Badezimmer verschwunden. Nach zehn Minuten bin ich dann auch aufgestanden, kam mir eben schon seltsam vor und ich habe mir Sorgen gemacht, weil sie körperlich total schwach ist. Jetzt halt dich fest, denn jetzt kommt erst der Hammer" erzählte Hidan und strafte die Kleine mit weiteren wütenden Blicken. "Da sitzt das Luder tatsächlich neben der Badewanne, ritzt sich ihre Arme mit einem Messer auf und tut so, als sie mich sieht, als wäre nichts. Ich frage mich immer noch, woher sie das Messer hatte, aber... Verdammt, sie soll endlich mit diesem Scheiß aufhören. Hast du einen Plan, wie viele Schnitte sie sich zugefügt hat? Unzählige und du glaubst nicht, wie sehr sie geblutet hat. Ich musste die Verbände so oft wechseln, weil die Blutung nicht aufhören wollte" fuhr der Jashinist fort und knirschte abermals mit den Zähnen, weil er in der letzten Nacht nicht mehr hatte schlafen können und wachend neben ihr im Bett liegen geblieben war.
 

Gaara wusste keine Erwiderung und war erleichtert, dass sie sich nichts Schlimmeres angetan hatte. Dieses Mal hätte sie die Möglichkeit, sich das Leben zu nehmen, nutzen können, aber aus einem ihm unerfindlichen Grund hatte sie sich nur verletzt. Wieso? Er wusste es nicht, ging vor der jungen Lady in die Hocke und studierte ihre müden Augen. Ihr Körper würde ihr bald nicht mehr gehorchen, wenn sie kaum schlief und jede Mahlzeit verweigerte. "Lady Shizuka, seht mir in die Augen" bat er ruhig und legte seine rechte Hand erneut auf die Stricknadeln, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
 

Die dunkelgrünen Augen stellten den gewünschten Blickkontakt her und Gaara war sich nun sicher, ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu haben. "Wieso tut Ihr Euch nur immer wieder dieses Leid an?" fragte Gaara und wartete geduldig, denn hin und wieder sprach sie doch, auch wenn sie in den letzten Tagen damit begonnen hatte, sich vor der Welt und all dem Leid zu verschließen. Schließlich legte sie die Stricknadeln und auch die Wolle neben sich auf der Couch ab, legte anschließend ihre rechte Hand auf ihr Herz und vergrub ihre Finger in den weißen Stoff ihres neuen Gewandes.
 

"Habt Ihr starke Schmerzen?" wollte der Kazekage in Erfahrung bringen und natürlich kam ihm ihre Geste sehr vertraut vor. Ja, er war damals noch ein Kind gewesen und hatte auch immer starke Schmerzen verspürt. Schmerzen, die das Herz verursachte und nicht heilen konnten. Selbst die beste Heilsalbe konnte derartige Wunden nicht heilen, zumindest hatte es Yashamaru ihm so geklärt. Nur eine einzige Medizin gab es, welche jedoch ebenso schmerzhaft sein konnte und die junge Lady in diese Verzweifelung geführt hatte. Die Liebe, die sie verloren und nur eine Leere in ihrem Herzen zurück gelassen hatte.
 

"Ja, es tut so schrecklich weh und... Verdammt, ich hätte nicht... Ich hätte niemals eure Welt betreten, weil... Nur wegen mir musste Sasu sterben. Er wäre ein grausamer und kalter Mensch geworden, aber er hätte gelebt und vielleicht... Vielleicht hätte Naruto ihn retten können. Am Ende und... Meinetwegen hat er sich verändert, sehr langsam und ich mochte diese Veränderung. Er war... Er war wieder glücklich, konnte unbeschwert lächeln und er... Er konnte mir sagen, wie sehr er mich liebt. In dem Moment, als er mir von seinen Gefühlen erzählte, wusste ich, dass sich mein Leben verändern wird, aber... Er hat mich einfach allein gelassen. Das ist... Das ist nicht fair" schluchzte Shizuka verzweifelt, senkte ihr Haupt und schüttelte mehrere Male ihren Kopf.
 

"Reiß dich endlich zusammen, Shizu. Durch dein Geflenne kommt er auch nicht zurück. Meine Fresse, vergiss den Kerl doch endlich" murrte Hidan, schreckte allerdings einige Meter zurück, als er den wütenden Blick des Kazekage bemerkte. "Was denn? Willst du Stress?" fragte der Jashinist, denn er hatte doch nur die Wahrheit gesagt. Irgendwann musste sie schließlich das Schicksal und den Tod des Uchiha akzeptieren.
 

"Verlasse unverzüglich mein Büro" sprach Gaara ruhig, jedoch klang seine Stimme auch bedrohlich, weswegen sich Hidan seinen nächsten bissigen Kommentar verkniff und einen abfälligen Laut von sich gab. Wenn er doch nur sein Chakra benutzen könnte und eine Waffe hätte, fluchte er insgeheim und kam der Aufforderung nach. Der Kazekage hatte Glück, verdammtes Glück, denn er ließ sich keine Befehle erteilen, aber im Moment war er ein Schwächling, wenn auch ein unsterblicher Schwächling. Hidan wollte schon seine Hand auf die Klinke legen, um die Tür zu öffnen, doch besagte Tür öffnete sich ziemlich überhastet, ehe er sich fluchend die Hand auf die Nase legte.
 

"Kazekage-sama, eine Nachricht von Kankuro" rief ein Mann, doch noch bevor Gaara hätte etwas erwidern können, war er doch erleichtert, endlich eine Nachricht zu bekommen, wurde der Bote an die nächste Wand gepresst. "Du Penner hast mir die behinderte Tür ins Gesicht geballert. Du...". "Hidan, du wirst den Boten in Ruhe lassen, sonst werde ich dich unverzüglich in Gewahrsam nehmen" schnitt Gaara dem Jashinisten das Wort ab und sein Blick sagte, dass er nicht scherzte. Knurrend, denn Hidan verspürte dennoch Schmerzen, ließ er den Boten unsanft los, kehrte ihm den Rücken zu und verschränkte seine Arme vor der Brust. Er durfte sich überhaupt nicht beschweren, obwohl seine Nase blutete und eine Entschuldigung erhielt er offensichtlich auch nicht. Dieses Land gehörte verflucht, zumindest seiner Meinung nach.
 

Gaara nahm die Nachricht schließlich entgegen, entfaltete das Papier und begann die wenigen Zeilen zu lesen, welche jedoch sehr viele neue Informationen lieferten, die den momentanen Umstand in Konoha beschrieben. Informationen, auf die er in den letzten Tagen gewartet hatte. "Akatsuki sucht offenbar noch immer Uzumaki Naruto, aber bisher konnten meine Geschwister nicht in Erfahrung bringen, wo er sich aufhalten könnte. Jiraiya, einer der legendären Sannin, ist allerdings wieder in Erscheinung getreten, hat sich Akatsuki entgegen gestellt, Kankuro vermutet, um Zeit zu gewinnen, aber..." erzählte Gaara den neuen Wissensstand und schloss seine Augen, während er seine Hand mit der Nachricht sinken ließ. "Er war stark, hat mit all seiner Kraft gekämpft, aber zum Sieg hat es nicht gereicht" drückte er die schlechten Nachrichten vorsichtig aus, um die junge Lady vor weiteren Qualen zu schützen.
 

Shizuka senkte ihren Kopf, zog ihre Beine an ihren Körper und vergrub ihr Gesicht auf ihren Armen, die sie auf ihre Knie gebettet hatte. "Deine..." nuschelte sie leise, schniefte und unterdrückte einen Schluchzer. "Deine Geschwister... Sie... Rufe sie zurück, bevor sie auch noch... Auch noch sterben müssen" bat sie leise, doch noch bevor der Kazekage hätte antworten können, seine Geschwister würden schon vorsichtig sein, klopfte es an der offenen Tür, weswegen er seine Aufmerksamkeit auf einen weiteren Boten richtete. "Kazekage-sama, Lady Saori, ihr Lebensgefährte und der Sohn von Mireina Shizuka sind endlich eingetroffen" wurde ihm berichtet, während die junge Lady ihren Kopf hob und aus glasigen Augen zur offnenen Tür blickte. Saori? Suigetsu? Ihr Sohn war gesund und heil in Suna eingetroffen.
 

"Hast du gehört, Süße? Ich bin dein Lebensgefährte" hörte Shizuka eindeutig die Stimme von Suigetsu, weswegen sie sich erhob, kurz wankte, weil sie einfach keine Kraft mehr besaß und betrat den Flur. "Jetzt lass den Unsinn. Was soll der Kazekage von dir denken, wenn du... Shizuka? Wie siehst du denn aus und..." entgegnete Saori mahnend, denn sie wollte keinen schlechten Eindruck bei Gaara hinterlassen, brach ihren Satz jedoch ab, als sie ihre Freundin entkräftet an der Wand lehnend sah und studierte ihr blasses Gesicht.
 

Noch bevor Shizuka ihren Halt gänzlich verlieren konnte, ihr fehlte einfach die Kraft, um sich überhaupt auf den Beinen zu halten, spürte sie den Arm des Weißhaarigen, der ihr die unliebsame Bekanntschaft mit dem harten Boden ersparte. "Ihr habt euch verspätet" durchbrach Gaara die aufkommende Stille, die sich auf dem Flur ausbreitete und teilte den beiden Boten mit, dass er ihre Dienste im Moment nicht mehr brauchte. "Hidan, du wirst mit Lady Shizuka ins Gästezimmer gehen. Sie muss sich ausruhen" befahl er und legte trotz der Umstände ein zaghaftes Lächeln auf, als er Sakumo in den Armen der Silberhaarigen erblickte. Der Kleine war ein wenig gewachsen und wurde seinem Vater immer ähnlicher.
 

Hidan kam dem Befehl nach, auch wenn er Befehle hasste, trat an Suigetsu heran, dessen violette Augen die junge Dame besorgt musterten, welche schwer atmete und ihren Kopf gen Boden senkte, hob sie auf seine Arme und lief mit ihr Richtung Gästezimmer. "Hidan, meine Wolle und...". "Warum strickst du diesen dämlichen Schal? Bei dieser Hitze brauchst du keinen Schal oder frierst du etwa?" unterbrach er sie und blieb mit ihr vor der Tür, die zum Gästezimmer führte, stehen. "Ich will nur mein Versprechen einlösen. Bitte, Hidan, hol mir die Wolle und die Stricknadeln, sonst... Sonst..." wisperte Shizuka müde und schloss ihre Augen. So sehr sie auch gegen die Müdigkeit in den letzten Tagen angekämpft hatte, nun konnte sie es nicht mehr und schlief nach nur wenigen Sekunden mit dem Wissen, dass es ihrem Sohn, Saori und Suigetsu gut ging, in seinen Armen ein.
 

"Was... Gaara, wo ist Sasuke und von welchen Schal hat Shizuka gesprochen?" wollte Saori wissen, erhielt jedoch keine Antwort und folgte dem Kazekage nach einer stummen Aufforderung ins Büro. Ihr fiel gleich der fast fertig gestrickte Schal auf der Couch mit dem Wappen der Uchiha auf und erinnerte sich an ein Versprechen, welches ihre Freundin dem jungen Uchiha im letzten Winter gegeben hatte. Kakashi hatte einen selbst gestrickten Schal von ihr bekommen, an beiden Enden mit dem Zeichen von Konoha eingestrickt und Saori erinnerte sich, wie neidisch Sasuke auf diesen Schal gewesen war. Er hatte zwar nichts gesagt, aber Shizuka hatte dennoch bemerkt, wie neidisch der junge Uchiha gewesen war und hatte ihm schließlich versprochen, ihm bis zum nächsten Winter auch einen Schal zu stricken. Ja, dieses Versprechen schien ihre Freundin nicht vergessen zu haben, aber es blieb dennoch die Frage offen, wo Sasuke im Augenblick war. Er hätte doch bei Shizuka sein müssen.
 

"Shizuka hat abgenommen. Ich konnte eben ihre Rippen spüren, als ich sie gehalten habe und sie scheint sehr schwach auf ihren Beinen zu sein" teilte Suigetsu mit und blieb mit Saori vor dem Schreibtisch im Büro stehen. "Lady Shizuka verweigert seit elf Tagen jede erdenkliche Mahlzeit und verschließt sich vor uns. Vor drei Tagen habe ich bereits veranlasst, sie unter Zwang ernähren zu lassen, aber sie hat sich mit allen Mitteln, die ihr noch zur Verfügung stehen, gewehrt. Ich hätte natürlich Gewalt anwenden können, aber ich halte diese Methode für den falschen Weg" berichtete Gaara und legte die Nachricht von Kankuro auf dem Schreibtisch ab. Nun konnte er seine letzte Hoffnung nur noch auf Saori setzen, denn er selbst hatte all sein Möglichstes getan und war kläglich gescheitert.
 

"Seit elf Tagen? Wieso? Sasuke hätte... Wo ist Sasuke, Gaara? Er ist doch... Er kam doch mit Shizuka und Hidan nach Suna, oder?" fragte Saori und das ungute Gefühl verstärkte sich zunehmend, als sie ihre Augen eindringlich und fragend auf Gaara richtete. Der Kazekage senkte seinen Kopf etwas, verneinte ihre letzte Frage stumm und atmete tief durch, um Saori und Suigetsu nun zu berichten, was in den letzten Tagen vorgefallen war und wie schlecht es um die Lady eigentlich stand.
 

"Sasuke ist in ihren Armen gestorben. Das ist der Grund, warum Lady Shizuka seit elf Tagen hungert, bereits zwei Selbstmordversuche unternommen hat und sich letzte Nacht selbst verletzte. In den letzten Tagen hat sich ihr labiler Zustand verschlechtert, obwohl wir, Hidan und ich, alle Möglichkeiten in Erwägung gezogen haben, um ihr zu helfen" erklärte Gaara leise und Saori wich einige Schritte zurück, reichte ihrem Freund den kleinen Sakumo und ließ sich geschockt auf die braune Couch fallen. "Saori, du bist unsere letzte Hoffnung. Ich lege das Schicksal der Lady in deine Hände" fügte der Kazekage noch hinzu, ehe er ebenso leise von den Ereignissen in Konoha berichtete. Mehr konnte er nicht mehr tun, denn die letzten Tage hatten ihm bewiesen, wie machtlos er war, auch wenn er der Kazekage war. Hoffentlich konnte Saori der jungen Lady wieder neuen Lebensmut einhauchen, denn noch war es nicht zu spät.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2014-03-02T19:09:26+00:00 02.03.2014 20:09
Hallo °˖✧◝(⁰▿⁰)◜✧˖°

Ich kann mir gut vorstellen, das sich Shizuka erhofft hat, in Gaaras
Büro ruhe zu haben und das sie dort weiter stricken kann und sie
keiner mit so lästigen sachen wie essen und trinken nervt. Sie wird
zwar wissen das sie es braucht und auch schlaf, aber irgendwie gibt
es halt solche Phasen, wo man sich selbst „bestrafen“ will und glaubt
das ist richtig so und mit dem ganzen Druck nicht mehr klar kommt.

Der kleine Ausflug von Hidan und Suigetzu war gut - auch das die
beiden sich ein bisschen anstänkern. Für Hidan müssen ja auch die
Nerven blank liegen, wenn er immer aus Shizu aufpasst und nicht den
bösen Buben raushängen lassen darf, das ihm der Streitsüchtige Suigetzu
den er nur ein bisschen reizen muss, da gerade recht kam – blöd wenn
man so überwacht wird^^

Saori ist also vor Shizuka aus dem Dorf gekommen, das sie um die ganzen
Ereignisse nicht gewusst hat.

Liebe Grüße, Jyorie



RE: (Urknall)
*blush* ach mensch das ist peinlich, auf die Charabeschreibung bei Mexx
hätte ich ja auch mal kommen können, aber ich habe von Mexx keine Bescheid
für eine neue FF erhalten *grummelt* da muss ich die neue Startseite noch mal
druchforsten, wo ein haken fehlt... danke für den link :)

Von:  fahnm
2012-02-07T21:29:12+00:00 07.02.2012 22:29
Arme Shizuka.
Wie es mit ihr weiter geht.


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