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Am Abgrund

The Mentalist
von

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Auf der Suche

Hallöchen meine Lieben,

ab diesem Kapitel verändert sich das Tempo der Geschichte. Befanden wir uns bisher

quasi noch in der Anfangsphase, entwickelt sich das Ganze nun etwas schneller.
 

Viel Spaß beim Lesen...
 

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Das Böse lebt nicht in der Welt der Dinge, es lebt allein im Menschen.

Chinesisches Sprichwort
 

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Auf der Suche
 

Freitag 19:00 auf der Interstate in Richtung Norden
 

Die Abzweigung zur Farm der McMurphys sollte nicht schwer zu erkennen sein. Zumindest

laut der Aussage des Tankwarts der Tankstelle, vor zwei Meilen.

Eine große Eiche mit zweigeteiltem Stamm markierte die Einfahrt.
 

Unruhig, mit fast fiebrigem Blick, musterte Patrick die linke Straßenseite. Als er

schließlich den massigen Baum mit den zwei Stämmen sah, konnte er sein Glück kaum

fassen. Er verringerte die Geschwindigkeit setzte den Blinker und zog den Citroën

nach links in den unbefestigten Weg rein.
 

Er fuhr noch wenige Meter, dann hielt der den Wagen an. Mit starrem Blick sah er vor

sich auf den Feldweg.

Irgendwo dort hinten war Red John und … Lisbon.
 

Teresa Lisbon, Senior Field Agentin des CBI. Seine gute Fee, die Frau, die immer zu

ihm hielt, die jede seiner Eskapaden geduldet und gedeckt hatte.

Die Frau, die einen Blick in seinen Abgrund geworfen hatte und nicht davor

zurückgeschreckt war. Die Frau, der er versprochen hatte, dass er sie immer retten

würde, dass sie ihm vertrauen konnte... bis in den Tod.
 

Wieder stiegen die Bilder von der DVD hoch und Patrick fühlte die Angst fast greifbar

in sich aufsteigen. Er durfte nicht versagen. Diesmal nicht. Teresa war zu wichtig

für ihn. Wie wichtig, das konnte er sich zu diesem Zeitpunkt jedoch selbst gegenüber

nicht eingestehen.
 

Und dann Red John. Er würde dafür sorgen, dass diese Bestie niemand mehr wehtun

konnte. Niemals wieder.

Entschlossen legte Patrick den Gang ein und fuhr los.
 

Der Weg war von tiefen Schlaglöchern durchbrochen und forderte Patrick’s ganze

Aufmerksamkeit. Der alte Citroën ächzte und stöhnte in den Federn und Stoßdämpfern.

Patrick kniff leicht die Augen zusammen, als zwischen den Bäumen die Gebäude einer

Farm auftauchten. Je näher er kam, desto mehr Einzelheiten konnte er ausmachen.
 

~Ich darf nicht zu nah heranfahren~, durchzog es den blondhaarigen Mann und er

verlangsamte das Tempo. Eine Buschreihe schien Patrick als Deckung ausreichend. Er

zog den Wagen ins Gelände und ließ ihn hinter dem Gebüsch ausrollen.

Mit einem leisen Brummen erstarb der Motor. Patrick stieg aus und sah sich um.
 

Weite Wiesen mit vereinzelten Bäumen breiteten sich rund um das Anwesen aus. Keine

Menschenseele war zu sehen.

Vorsichtig ging er auf die Farm zu. Sie bestand aus einem Haupthaus und rechts davon

stand eine große Scheune.

Das große Tor bestand aus zwei Flügeln, die mit einem breiten Holzbalken verriegelt

waren. Die Bretter, die die Wände bildeten waren im Sonnen licht ausgebleicht. Zur

Eingangstür des Haupthauses auf der Veranda führten vier Stufen hoch. Hinter den

leeren Fenstern bewegte sich nichts.
 

Es schien so, als ob das Haus und das Gelände völlig verlassen waren. Doch Patrick

wusste nur zu gut, dass der erste Anschein täuschen konnte.

Er legte die Hand an die Klinke und drückte. Ohne Widerstand ließ sich die Tür

öffnen. Dabei entstand nicht das geringste Geräusch. Ein schneller Blick auf die

Scharniere bestätigt ihm, dass die Farm durchaus nicht unbewohnt war. Denn sie waren

frisch geschmiert worden.
 

Langsam, nach allen Seiten sichernd, trat Patrick in einen langen Gang. Verschiedene

Türen zweigten rechts und links ab. Alle waren sie geschlossen, sodass er die Räume

dahinter nicht einsehen konnte.

Er ging weiter.

Auf einmal hörte er ein leises Knarren von einer Holzdiele hinter sich und Patrick

erstarrte inmitten in der Bewegung. Die Stimme erklang genau in seinem Rücken.
 

"Ich gratuliere, Mr. Jane. Sie haben es geschafft. Die 24 Stunden Frist sind noch

nicht mal ansatzweise verstrichen und Sie sind hier. Selbstverständlich habe ich mein

Wort gehalten und Agentin Lisbon ist noch am Leben.

Sie werden bald die Gelegenheit erhalten, sich von dieser Tatsache selbst zu

überzeugen.
 

Ich bin davon überzeugt, dass die nächsten Stunden eine wahre Offenbarung für Sie

werden. Seien Sie sich sicher, dass ich mir etwas ganz Besonderes für Sie ausgedacht

habe."
 

Ein kalter Luftzug streifte Patricks Ohr, bevor er noch irgendeine Bewegung oder

Erwiderung machen konnte. Im nächsten Moment schoss der Schmerz in seinem Hinterkopf

hoch und riss ihn die Schwärze der Bewusstlosigkeit.
 

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Donnerstag 5 September 19:30 Uhr California Bureau of Investigation (CBI); HQ; Sacramento
 

Als Cho und Rigsby wieder in ihr Großraumbüro des CBI traten, wussten sie sofort,

dass keine Entschärfung der Lage eingetreten war. Van Pelt sah ihnen hoffnungsvoll

entgegen und ein Schatten huschte über ihr Gesicht, als sie die beiden alleine sah,

ohne Begleitung eines gewissen blondhaarigen Beraters.

"Er ist wohl noch nicht wieder da?" fragte Wayne. Grace schüttelte den Kopf.

"Nein. Und ich mache mir echt Sorgen. Zuerst Lisbon und jetzt Jane. Was sollen wir

nur tun?"
 

"Unsere Arbeit", meinte Cho. "Wir gehen den Spuren nach. Dann werden wir sie

zwangsläufig finden."

"Vielleicht. Aber werden wir sie auch lebend finden?", sprach Grace ihrer aller

Befürchtungen laut aus. Ein bedrücktes Schweigen war die Antwort.

Ein Schweigen, das durch die Stimme von Madeleine Hightower unterbrochen wurde, die

nun das Büro betrat. "Was haben Sie bis jetzt erreicht?"
 

Die drei Agenten sahen sich betreten an.

Dann zückte Cho sein Notizbuch und fing an zu berichten. Über das Buch in Lisbon’s

Wohnung, die Spur zu Lana Turner und zu deren Anwalt. Und das Buch von Red John und

abschließend von der neuen Spur zu Thomas Lee.

Madeleine hörte sich alles ruhig an. Es waren einige Informationen, doch vermisste

sie eine konkrete Spur zu ihrem Senior Field Agent Lisbon. Und als sie sich nun umsah,

vermisste sie auch den eigenwilligen Berater dieses Teams.

Noch verlor sie kein Wort darüber und lauschte dem Bericht zu Ende.
 

Schließlich klappte Cho sein Notizbuch zu. Stille breitete sich für ein paar Sekunden

aus.

"Gut gemacht. Das ist einiges. Doch wie mir scheint, nichts das uns weiterbringt, um

Lisbon zu finden.

In diesem Zusammenhang wüsste ich gerne, wo Patrick Jane sich aufhält. Er macht doch

sicherlich nicht gerade jetzt Pause?!?!", fragte Madeleine und sah sich um.

Das Schweigen wurde geradezu erdrückend. Unsicher wechselten die Teammitglieder

Blicke untereinander.

Und Madeleine begann zu begreifen. Sie stöhnte auf. "Oh nein. Sagen Sie bitte nicht,

dass er nun auch verschwunden ist?!?"
 

"Mussten wir gar nicht. Das haben Sie für uns gemacht", erwiderte Cho. Madeleine warf

ihm einen bösen Blick zu, der an dem Agenten wie immer abprallte. "Also gut.

Schreiben Sie ihn ebenfalls zur Fahndung aus. Allerdings etwas weniger dringlich. Wir

kennen diesen Mann ja zur Genüge. Normalerweise taucht er wie ein Kastenteufel immer

wieder auf."
 

"In Ordnung, Boss", antwortet Grace und wandte sich ihrem Bildschirm zu, um den

Aufruf ins System zu geben.
 

"Cho, Rigsby. Sie beide gehen den Spuren nach, die wir bekommen haben. Treiben Sie

vor allen diesen Thomas Lee auf.

Ich will, dass Sie von den beteiligten Personen alles ausgraben, einschließlich ihrer

Unterhosengröße und wenn sie jemals einen Schritt zu schnell über die Straße gemacht

haben, dann will ich das auch wissen", ordnete Madeleine an.

Die beiden Agenten nickten nur und setzten sich an ihre Schreibtische.
 

Nachdenklich glitt Madeleine’s Blick durch das Büro. Dieses Team war eines der Besten,

das das CBI zu bieten hatte. Sie hoffte, dass es gelang es wieder zu vervollständigen.

Lisbon und nun auch Jane.

Die beiden waren das Herz dieser Einheit. Lisbon mit ihren Führungsqualitäten und

Jane mit seiner Beobachtungsgabe.

Auch wenn beide manchmal einen Dämpfer brauchten, wenn sie mit ihren gemeinsamen

Aktionen die Regeln wieder bis fast zum Brechen gebeugt hatten.
 

Madeleine betete zu Gott, dass sich alles zum Guten wendete, auch wenn eine kleine

Stimme ihr zuflüstere, dass es mehr als unwahrscheinlich war.

Ein Blick zur Uhr, wo sich die Zeiger in unerbittlichen Rhythmus vorwärts bewegten,

zeigte, dass es schon gegen 20:00 Uhr war.
 

Die Zeit lief ab...
 

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Patrick wusste nicht, wie lange er bewusstlos gewesen war. Die Zeit wurde

bedeutungslos.

Er wusste, dass sie verstrich doch in der Dunkelheit, existierte sie nicht. Was

allerdings existierte waren seine Gedanken. Nichts wünschte er sich sehnlicher, als

die Zeit zurück drehen zu können. Er hätte jemanden Bescheid geben müssen.
 

Rigsby... Cho, oder van Pelt... irgendeinen von ihnen.

Verblendet von seiner Rache hatte er es nicht getan und jetzt lag er hier. Hilflos

gefesselt ein Gefangner seiner Selbstvorwürfe und von Red John.

In seiner Selbstüberschätzung hatte Patrick nicht nur sein Leben, sondern auch das

Leben von der Frau in Gefahr gebracht, die er zu schützen sich geschworen hatte.
 

Und es sah wahrlich nicht gut aus. Red John würde keine Fehler machen.
 

Patrick wollte schreien, doch die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Wie sollte er

damit klarkommen, wieder Schuld an dem Tod eines Menschen zu sein? An dem einem

Menschen, der ihm so viel bedeutete.
 

Wenn es irgendwo eine Hölle auf Erden gab, dann befand er sich nun mitten darin.
 

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Ende Kapitel 5
 

Langsam nähert sich die Geschichte ihrem ersten dramatischen Höhepunkt. Patrick Jane

hat das Versteck von Red John gefunden, doch durch seine Rache geblendet, ist er in die Falle des Serienmörders geraten. Keiner von dem restlichen Team weiß, wo er sich

befindet.

Die Chance von Teresa und Patrick stehen wahrlich nicht zum Besten.
 

Patrick steht erneut „Am Abgrund“ und diesmal muss er fürchten, dass er Teresa

ebenfalls mit sich reißt.
 

Bis in zwei Wochen

Eure chaska
 

Dieses Kapitel war ein wenig kurz, doch beim nächsten Mal entschädige ich euch dafür.

Versprochen!



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