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Magic Melody

Sykel Cosbruho ♥ ~NaruHina~ ♥
von

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Let me show you what you had forget. . .

Monde und Jahre vergehen,

aber ein schöner Moment

leuchtet das Leben hindurch.
 


 

Mit meinen Gedanken bin ich weit weg. Ja, nahezu schon im Traumland. Der bisherige Schultag ist äußerst anstrengend und nervenaufreibend gewesen. Drei Klausuren haben wir geschrieben und mein - eigentlich zum Ausruhen gedachtes - Wochenende, habe ich mit Lernen verbracht. Zwar bin ich nicht der einzige, aber dennoch wenig begeistert. Zusammen mit meinem besten Freund und seiner festen Freundin haben wir das Wochenende in der Bibliothek über Bücher verbracht. Glaubt mir, äußerst spannend. Schlussendlich ist mir mein Abschluss aber doch wichtiger, als feiern zu gehen und die Schule zu vergeigen.

Nun ja, weg mit diesen hinderlichen Gedanken.

Eigentlich habe ich mich hier hin verdrückt, um ein wenige Ruhe und vielleicht sogar Schlaf zu finden. Schließlich sind Schule und Lernen mehr Fremdworte für mich, als dissoziative Identitätsstörung oder Xeroderma pigmentosum. Oh, was ich studiere und wo hier hin eigentlich ist?

Nun, hier hin ist eigentlich nur der Musiksaal der Schule und ich studiere Medizin und eines meiner Nebenfächer ist Psychologie. Medizin aus diesem Grund, weil der Vater meines besten Freundes und mein eigener Vater Leiter einer sehr bekannten und angesehenen Klinik sind. Sasuke - mein bester Freund - und ich sollen diese eines Tages übernehmen.

Psychologie habe ich aus einem - ja fast schon - kindischen Grund gewählt. Eigentlich nur, weil sie es auch gewählt hat.

Wer sie ist?

Nun, ich persönlich würde sie gerne als meine Freundin bezeichnen können oder überhaupt als eine Freundin, doch anscheinend wollen der liebe Gott und das Schicksal es nicht so. Leider.

Ihr Name ist Hinata Hyuuga und belegt mit eifrigem Engagement die Fächer der Psychologie. Woher ich das weiß? Sagen wir es so, ich beobachte sie schon eine ganze Weile. Genau genommen schon mehrere Monate.

Traurig, oder?
 


 

Ich will ehrlich sein. Normal hätte ich kein Problem damit, jemanden anzusprechen, doch bei ihr ist es irgendwie anders. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, bekomme ich unglaubliches Herzklopfen und die Worte, welche ich mir zuvor zurecht gelegt habe, sind urplötzlich verschwunden. Die Freundin meines Freundes sagte mir, ich sei unheimlich in Hinata verschossen und allmählich habe ich den Verdacht, sie könnte recht haben.

Schon etliche Male habe ich versucht mit ihr ins Gespräch zu kommen, doch immer wieder bekomme ich nur halbe oder unverständliche Sätze aus mir heraus. Glaubt mir, es ist peinlich. Sogar Sasuke verkrümelt sich, wenn sie in der Nähe ist und ich einen neuen Versuch starte. Und so etwas schimpft sich dann bester Freund. Pah!

Oh, ich bin abgeschweift. Der Punkt ist, ich weiß einfach nicht, wie ich sie ansprechen soll, und wenn ich dann mit ihr rede, worüber. Eigentlich bin ich die komplette Quasselstrippe und rede ununterbrochen, doch sobald sie auftaucht, ist es so, als würde eine fremde Macht über mich Besitz ergreifen und mich dumm dastehen lassen. Aufbauend, dieser Gedanke. Sobald ich sie sehe, spüre ich etwas seltsames, ja, magisches. Glaubt ihr, ich spinne? So langsam bekomme ich nämlich dieses Gefühl.

Meine Gedanken kreisen immer noch um dieses faszinierende Mädchen, als leise und bedachte Schritte mich aufhorchen lassen.

Neugierig, wie ich nun einmal bin - chronische Neugier, unheilbar - lasse ich meinen Blick zur Saaltür schweifen und bekomme sofort wildes Herzklopfen.

Dort läuft sie. Engelsgleich, ja fast schwebend, bewegt sie sich auf den Flügel zu, welcher mitten auf der Bühne platziert ist, da hier des Öfteren kleinere Konzerte stattfinden. Ich muss tief Luft holen. Habe ich etwa gerade vergessen, zu atmen? Etwas so selbstverständliches? Nur, weil sie den Raum betreten hat? Oh Gott, ich muss ja völlig in dieses Mädchen vernarrt sein, wenn mein Körper so reagiert.
 


 

Vorsichtig beobachte ich, wie sie sich an den großen weißen Flügel setzt und bedächtig über die weißen und schwarzen Tasten streicht. Ihr Blick wird sanfter denn je und schließlich schließt sie ihre Augen.

Mein Herz pocht wild in mir und wie gefesselt starre ich sie an. Hoffentlich sieht das niemand anderes.

Plötzlich vernehme ich erste Töne eines mir unbekannten Stückes, bis sie ihre Stimme hinzu nimmt. Habe ich schon erwähnt, dass ihre Stimme einfach nur wundervoll und melodisch klingt? Nein? Dann tu ich es jetzt.
 

(http://www.youtube.com/watch?v=oDfqCNgeHTU)
 

Make my with come true

Let darkness fade to light

Show me there’s still hope

Show me it’s not over
 

Battles we can win

Our struggle lies within

Will we live to great the dawn?
 

Love will not leave you

Hate will not heal you

Promise me one day that peace shall reign
 

Wow! Ihre Stimme ist unglaublich und dann diese- Moment! Was ist das? Seltsame weiße Lichter umhüllen Hinata und spielen auf einigen der anderen Instrumente mit ihr zusammen. Ob sie es schon gehört hat? Wahrscheinlich. Sie sitzt ja direkt daneben. Warum hat sie keine Angst und warum, verflucht noch einmal, habe ich Schiss?

Anscheinend ist es nichts besonderes, wenn plötzlich auftauchende Lichter anfangen zu dem Stück, welches du spielst, ebenfalls spielen. Ich mustere weiterhin diese seltsamen Lichter, die von den Instrumenten ablassen, als auch Hinata fertig ist. Also zwei Dinge muss ich jetzt sagen: Erstens, ist es ihr neidlos zuzugestehen, dass sie wundervoll spielen kann und Zweitens, finde ich es sehr beängstigend, wie sie mit diesen Wesen umgeht. Wo sich mir doch die Frage aufdrängt, wie sie das geschafft hat. Ist ja nicht so, dass es jedem Hans und Franz passiert. Oh zum Glück, Ironie, hast du mich nicht verlassen.

Ich bin wohl so ziemlich in meine Gedanken vertieft, denn ein leises Lachen erklingt und weckt mich aus meiner Trance. Überrascht blicke ich wieder zur Bühne und kann eine winzige Ausgabe eines Mädchens erkennen, welches bei Hinata auf dem Flügel steht und ihr etwas zu flüstert. Aufgeregt schwirren die übrigen Lichter umher und hüllen Hinata ein.

Abermals vernehme ich Hinatas zarte Stimme und augenblicklich sausen die Lichter zu den Instrumenten. Anscheinend ein weiteres Stück.

Neugierig beuge ich mich noch ein Stück hervor um eventuelle Wortfetzen dieser Miniausgabe zu verstehen, doch leider vergebens. Ergeben seufze ich. Das wird wohl nichts. Dann muss ich halt abwarten, doch Warten muss ich nicht lange.

Schon wenige Sekunden später erklingen wieder sanfte Töne.

Es ist wirklich wunderschön. Absurd und völlig irreal, aber wunderschön.
 

(http://www.youtube.com/watch?v=4hbVr1pmMWU)
 

Vor meinem Augen erscheinen auf einmal bunte Farben, bis sie ein Bild zeigen. Weites grünes Land, seltsame gelbe Wesen, die wie überdimensionale Kanarienvögel aussehen, dann das nächste Bild. Es ist dunkler, doch zugleich glühen viele Kristalle an Bäumen und auf dem Boden. Was das wohl für ein Ort ist? Das nächste Bild scheint in der selben Gegend zu sein, denn noch immer kann ich leuchtende Kristalle sehen, nur dieses Mal ist ein See mit einem riesigen Baum der Kern des Bildes. Der Mond scheint darauf hinab, beleuchtet den See zusätzlich. Ich kneife meine Augen ein wenig zusammen, um mehr zu erkennen und tatsächlich. Dort scheinen weiße Lichter zu sein. Ob das diese Wesen sind, die zusammen mit Hinata spielen? Ich vermute es.

Dann wechselt es zum Nächsten. Ein Berg. Viel Weiß. Ich vermute einfach, dass es Schnee ist. Auf dem Bild sind große Kreaturen abgebildet mit Hörnern und unglaublich vielen Muskeln. In ihren Händen halten sie Speere.

Bewohner? Vielleicht.

Bevor ich noch mehr erkennen kann, wechseln die Farben erneut.

Wüste. Viel Sand, Kakteen, noch mehr Sand, noch mehr Kakteen und, oh, habe ich schon Sand erwähnt? Nun ja, zwischen all diesen Kakteen, die locker so groß sind, wie unser Schulgebäude, stehen Menschen. Ihre Kleidung ist seltsam, aber passend zu dieser Gegend. Im Hintergrund kann ich noch ein Fahrzeug erkennen.

Auf dem nächsten Bild ist ein hübsches blondes Mädchen mit grünen Augen abgebildet. Sie lächelt in die Kamera. Hinter ihr ist ein Mann. Tattoos zieren seine Arme. Blaue, seltsame Verschnörkelungen. Er trägt nur eine Latzhose. Seltsamer Typ. Doch schon wird das nächste Bild geformt. Ein Fest oder eine Feier. Eine Frau mit schulterlangen braunen Haaren und ein Mann mit blonden strubbeligen Haaren, die ihm - fast wie bei mir - zu allen Seiten abstehen. Er hat einen Arm um sie gelegt und Beide lächeln glücklich in die Kamera. Im Hintergrund ist ein Dorf zu sehen mit einem riesigen Tempel oder so.

Nur wenige Sekunden später taucht ein weiteres Bild auf. Ein Mann in einer gelben Latzhose - diese Dinger scheinen ja dort modern zu sein - und eine Frau in einem komischen schwarzen Kleid, dass oben einen Pelz hat und der Rock besteht außerdem aus Lederbändern. Zumindest so ähnlich. Plötzlich schwenkt das Szenario ein weiteres Mal. Eine Art Stadion. Hunderte Menschen sind in Aufruhr und anscheinend feuern sie ihre Lieblingsmannschaft an. Wie bei uns beim Fußball. Ein weiteres Bild zeigt eine riesige blaue Kugel. Um genau erkennen zu können, was es ist, beuge ich mich weiter vor. Wasser. Eine riesige schwebende Wasserkugel. Ja ne, ist klar. In dieser Wasserkugel sind Menschen. Der Mann mit der gelben Latzhose und der Blonde mit den Strubbelhaaren, sind inmitten dieser und lassen sich von ihren Fans feiern. Zusammen halten sie einen Pokal nach oben. Bei was die den wohl gewonnen haben? Wasserballett? Synchronschwimmen?

Bevor ich mir weiter Gedanken darüber machen kann, wechselst das Bild abermals.

Mir bleibt wortwörtlich die Spucke im Hals stecken. Das Mädchen mit den schulterlangen braunen Haaren steht inmitten von Monstern. Eins sieht aus wie ein Vogel, Valvaris steht dort drunter. Neben diesem Ding steht eine Art Pferd oder Einhorn. Blitze umgeben es und unter diesem Ding steht Ixion. Gleich daneben steht ein, nun ja, es ist schwer zu beschreiben. Ich sage mal so, es hat Anwandlungen eines Ochsenähnlichen Monsters. Flammen züngeln um es herum. Der Name dieses Monsters ist Ifrit. Neben diesem Ifrit steht das völlige Gegenteil. Eine wunderschöne Frau aus Eis. Gut, wunderschön ist eine Sache der Definition. Shiva steht darunter. Und hinter all diesen kleinen Monstern, ist ein riesiges schwarzes Ungetüm. Seltsame Räder sind auf seinem Rücken. Ich schätze einfach mal, dass es das Stärkste von denen ist. Aber ich kann mich ja auch täuschen, wobei ich das bezweifle. Über diesem Ungetüm steht Bahamut. Interessant. Vielleicht sind das ja auch nur Haustiere?

Dann ist alles vorbei. Die Farben verblassen, genauso, wie der Klang der Instrumente.
 


 

Ich will kein Feigling sein. Naruto, gebe dir einen Ruck und gehe endlich zur Bühne! Fest entschlossen, es durchzuziehen, erhebe ich mich von meinem sicheren Platz und bewege mich auf die Bühne zu. Langsam kann ich auch Wortfetzen zwischen diesen Wesen und Hinata verstehen. Es ist eine andere, mir völlig unbekannte Sprache.

“Ra lusac.”, wie bitte? Lulatsch? Ich? Kaum ist ihre Stimme verklungen, blickt Hinata in meine Richtung. In ihren Augen kann ich Unsicherheit, Verwirrung und Angst ablesen. Sie denkt wohl, ich würde jetzt sonst was von ihr verlangen, nur damit ich meinen Mund über das Geschehene halte. Nun ja, da kann ich sie ja beruhigen. Auch ich fühle mich unsicher und man merkt es mir wohl an, denn ich kratze mich am Hinterkopf und lächle unsicher. “Entschuldige, wenn ich störe, aber ich habe dich, oder besser euch, spielen gehört. Es war wirklich gut.”, versuche ich die Stimmung ein wenig zu lockern. “Tryhgc.”, vernehme ich es von dem Wesen, welches nun neben Hinata schwebt. “Wie?”, verwirrt schaue ich erst zu dem Wesen und dann zu der Schwarzhaarigen. “Danke.”, ich muss wohl immer noch ziemlich bedeppert aussehen, denn Hinata wiederholt es. “Sie hat sich für dein Kompliment bedankt.”, scheu lächelt Hinata mich an und deutet eine leichte Verbeugung an. “Das Selbe gilt für mich. Vielen Dank.”, ich winke ab.

Eine Weile schweigen wir Beide und anscheinend wird es Hinata wohl zu viel, denn sie bricht es.

“Wesen aus einer anderen Welt. Ihre Welt nennt sich Spira und ihre Heimat ist der Macalania Wald. Neben den Wächtern des Waldes gibt es auch ihre Existenz, doch viele wissen nicht von ihnen - auch dort. Sie lieben die Musik und nutzen jede Gelegenheit dazu, sich ihr hinzugeben und sie zu spüren. Viele Jahrhunderte lang schon kennt meine Familie das Geheimnis dieser anderen Welt und hütet es wie ihren Augapfel.”, sie antwortet auf Fragen, die mir durch den Kopf gehen. Ich denke, das hätte ich auch getan. Schließlich begegnet man nicht täglich solchen Wesen.

“Wow. Und wo befindet sich diese Welt?”, ich bin ehrlich interessiert daran. Hinata wendet sich mir wieder zu, nachdem sie den Hocker des Klaviers herangeschoben hat. “Das kann ich dir leider nicht sagen, denn auch wir kennen nicht diesen Ort, geschweige denn, wissen wir, wie man zu ihm gelangt. Alles was wir wissen, haben wir von diesen Wesen. Genauso, wie die Sprache. Ich habe sie damals als kleines Mädchen gelernt. Meine Mutter hat sie mir beigebracht. Auch das Klavierspielen habe ich von ihr.”, die Stimme des Mädchens vor mir wird leicht zittrig. Langsam gehe ich auf sie zu. Ich spüre, dass sie traurig ist. Nur weiß ich nicht, warum. Es ist doch schön, Klavier spielen zu können und sich mit diesen Wesen zu unterhalten.
 


 

“Weißt du, Naruto, meine Mutter starb vor fast vier Jahren. Das war kurz vor dem Beginn meines Studiums. Da habe ich dann das Klavierspielen aufgegeben, weil es mich zu sehr an sie erinnerte, doch vor etwa einem halben Jahr, hatte ich einen wundervollen Traum. Meine Mutter ist mir erschienen und hat mich wieder motiviert zu spielen - dann erschienen sie.”, ich halte in meinen Bewegungen inne und folge ihrem Blick.

“Oayr, drad ec nekrd. So hysa ec Vidina.”, schwatzt mich das kleine Ding auf einmal zu, doch ich verstehe kein Wort. Anscheinend ist mein verwirrtes Gesicht sehr lustig, denn ein leises Lachen kommt über Hinatas Lippen. Wieder spüre ich dieses unerträgliche Herzrasen. “Vidina, ra tuac hud ihtancdyht oui.” ich verstehe kaum etwas von dem, was sie von sich geben, allerdings habe ich jetzt verstanden, was dieses kleine Wesen mir wohl sagen wollte. Anscheinend hat sie sich vorgestellt. Bevor die Beiden sich in einer Diskussion verstricken, gehe ich dazwischen. “Ähm, wolltest du mir sagen, dass du Vidina heißt?”, frage ich vorsichtig nach und ernte verwirrte Blicke, doch der von Vidina schnellt um in ein strahlendes Lächeln. Aufgeregt nickt sie und flattert auf und ab.

“Oac!”, ruft sie immer wieder. “Freut mich dich kennen zu lernen, Vidina. Ich bin Naruto Uzumaki.”, dem kleinen Wesen lächle ich freundlich entgegen.

“Sag, Naruto, was tust du eigentlich hier?”, Hinatas Aufmerksamkeit ruht nun ganz auf mir. “Na ja, ich bin ein wenig geschafft vom Lernen für die Klausuren, daher habe ich mich während der Mittagspause etwas zurückgezogen.”, erkläre ich ihr.

Ich muss sagen, ich bin richtig stolz auf mich. Bis jetzt habe ich noch nicht gestottert oder Worte verschluckt. Ganz im Gegenteil. Ich rede völlig normal mit ihr.

Sie nickt verstehend und wendet sich dann wieder dem Klavier zu. “Ed ec desa du ku rusa. Caa oui haqd desa, Vidina.”, Hinatas Lippen formen sich zu einem traurigen Lächeln und Vidina gibt der Schwarzhaarigen einen kleinen Kuss auf die Wange. Ich habe gar nicht bemerkt, wie diese Wesen wieder zu weißen Lichtern wurden, denn mit einer ruhigen, aber dennoch traurigen Melodie verschwinden sie wieder.

Hinatas Blick gleitet in die Ferne. Sehnsucht und Freude auf ein erneutes Wiedersehen. Ob ich sie auch noch einmal sehen werde?
 


 

“Warum bist du nicht eher gekommen?”, irritiert sehe ich sie an. “Wie meinst du das?”, frage ich nach und die hellen Augen, welche mich schon so lange faszinieren, blicken intensiv in die Meine. “Du hast dir Zeit gelassen. Ich habe schon so lange auf dich gewartet. Du hast dich seit damals kaum verändert.”, gut, jetzt gebe ich offen zu, ich bin mehr als nur verwirrt. “Wir kennen uns?”, frage ich noch einmal, um ganz sicher zu gehen. Bestätigend nickt Hinata mir zu. “Ja, länger als du dir vorstellen kannst. Erinnerst du dich wirklich an nichts?”, ich kann Trauer in ihrem Gesicht erkennen und plötzlich habe ich diesen Drang, ihr beruhigend durchs Haar zu streichen und sie in den Arm zu nehmen. Zu schützen vor all dem, was sie verletzen könnte. “Ich habe fest an dich geglaubt. An dein Wort - dein Versprechen.”, wovon spricht sie? “Tut mir leid, ich weiß nicht, wovon du sprichst. Könntest du mir nicht erzählen, was ich dir versprochen habe?”, ich versuche zu Lächeln, doch ihre Augen, in denen sich langsam Tränen zu sammeln scheinen, machen meinen Versuch nur zu einem Versuch. “Ich-”, ihre Stimme bricht. Die ersten Tränen rollen ihre Wangen hinab. Das wollte ich nicht, aber ich kann mich nicht an sie erinnern.

“Bitte entschuldige mich, ich muss gehen.”, sie wendet sich von mir ab, schultert ihre Tasche und läuft den Gang zur Tür entlang. Ich will sie aufhalten, doch eine Kraft scheint mich zurückzuhalten. Meine Arme und Beine lassen sich nicht bewegen.

Obwohl ich nicht weiß, wovon sie spricht, macht sich ein schlechtes Gewissen in mir breit. Ich kann einfach nicht glauben, dass Hinata mich anlügen würde. So ein Mensch ist sie einfach nicht. Vielleicht manchmal etwas schüchtern und nicht so aufgedreht, wie ihre anderen Freundinnen, doch sie ist ehrlich.
 


 

“Hinata!”, schreie ich ihr nach und sie bleibt wirklich stehen. “Es tut mir leid. Ich wünschte ich könnte mich erinnern.”, sage ich und werde immer leiser. Die Schwarzhaarige dreht sich langsam zu mir und ihr Tränen benetztes Gesicht verursacht in mir ein mulmiges Gefühl.

“Naruto-kun.”, etwas erstickt, doch meinen Namen kann ich verstehen. “Wirklich?”, mit ihrer rechten Hand wischt sie sich die Tränen aus dem Gesicht. Noch immer blicke ich sie an und kann nur nicken. Ein kleines Lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Sie scheint wahrlich glücklich darüber zu sein. Ihr Lachen ist ehrlich und wunderschön in diesem Moment. “Dann,”, sie setzt einen Fuß nach dem Anderen auf den Weg zurück zu mir. Jetzt spüre ich auch wieder, wie meine Kraft zurückkehrt. Langsam bewege ich mich auf sie zu. “Lass mich dir deine Vergangenheit zeigen. Unsere Vergangenheit.”, flüstert sie. In ihren Augen spiegeln sich ihre Gefühle wider. Sehnsucht, Liebe und Hoffnung. Ich frage mich, welche Vergangenheit sie meint, denn an eine Jugendzeit, sowie Kindheit kann ich mich wunderbar erinnern, schließlich hat meine Mum nicht umsonst tausende von Fotoalben sorgsam in eine Kiste auf dem Dachboden verstaut.

Mein Entschluss steht fest. Ich will wissen, wovon sie spricht, auch wenn es sich noch so unmöglich, bizarr anhört. Denn, wie ich schon einmal am Anfang erwähnte, bin ich chronisch neugierig.

Ich nicke zustimmend. “Komm mit. Ich zeige sie dir.”, ihre zierliche Hand, die so viel kleiner als die Meine ist, umfasst mein Handgelenk und zieht mich hinter sich her. . .
 


 


 

~ Owari ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2013-07-03T21:33:44+00:00 03.07.2013 23:33
Die Story ist wirklich schön
Von:  narutofa
2011-08-28T13:54:53+00:00 28.08.2011 15:54
es hat spaß gemacht die story zu lesen. mach weiter so


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