Zum Inhalt der Seite

Daydreaming.

[OC/Draco] - [OC/?]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verwirrung

Wir standen da, schweigend. Hinter Draco bemerkte ich einen großen Spiegel, wobei mir der Anblick überhaupt nicht gefiel. Erst jetzt sah ich, dass meine Kleidung vollkommen schmutzig geworden war und in meinem Gesicht klebte ein bisschen Dreck. Meine Haare gingen noch, sie waren nur leicht zerzaust. Ich verzog mein Gesicht. Dieser Tag war wohl einer meiner schlimmsten bislang. Jetzt betrachtete ich Draco. Sein Blick ging an mir vorbei; zur Tür. Seine Geschichtszüge waren hart aber dennoch glich sein Gesicht dem eines Engels. Die feine, blasse Haut wirkte wie Marmor und das schwarze Oberteil, das er trug, verstärkte den Effekt von Blässe. Auch wenn er verzweifelt und sogar ein bisschen schwach aussah, war er durch und durch vollkommen. Er schien bemerkt zu haben, wie ich ihn anstarrte und erwiderte plötzlich den Blick. „Was gibt’s zu glotzen?“, fauchte er. Ich schüttelte meinen Kopf – ich war wieder am träumen gewesen. „Nichts“, erwiderte ich schnell, konnte jedoch die leichte röte in meinem Gesicht spüren.

Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und drei Gestalten in schwarzen Umhängen betraten den Raum. Die eine davon war Bellatrix, das konnte man allein schon an der Gangart erkennen. Die anderen beiden jedoch blieben vermummt. „So, Caroline, bereit für deine Aussage?“, trällerte Bellatrix als ob es ein schönes Ereignis sein würde. Nun ja, vielleicht war es auch schön...für sie. Ich atmete schwer aus. Langsam bekam ich doch etwas Angst. Ich schloss noch einmal meine Augen und nickte schließlich. Auch wenn es überhaupt nicht meine Art war, ich war jedoch so Egoistisch um zu sagen, wer alles in verdacht steht, baldig hinter Gitter zu landen nur um mein eigenes Leben zu schützen...und vielleicht das meiner Familie. Also folgte ich den Todessern und schon bald befanden wir uns in einem dunklen Raum, wo lediglich ein paar Kerzen angezündet worden waren. Wenn man von der Tatsache absieht, was hier sonst immer vollzogen wird, könnte es schon fast gemütlich sein. Sie machte mit einer Geste klar, das ich mich auf einen der Stühle setzten sollte. Als ich dem Stuhl näher kam, sah ich, dass sich auf diesem Stellenweise getrocknetes Blut befand. Der Ekel stieg in mir hoch und ich versucht mich so gut es ging zusammen zu reißen und setzte mich. Inzwischen hatte ich Angst. Richtige Angst. Sie würden mich nicht einfach so gehen lassen, wenn ich alles gemacht hatte, was sie wollten. Sie würden mich töten, töten würden sie mich! Mein Atem ging schneller, ich realisierte die Gefahr, in der ich mich befand. Panisch sah ich zu Draco, welcher mich resigniert anstarrte. Das war ja eine schöne Hilfe. Ich hatte gehofft, er würde wenigstens genau so argwöhnisch gucken wie Bellatrix, das würde mir immerhin das Gefühl vermitteln, das ich überhaupt keine Chance hatte, hier wieder weg zu kommen. Aber sein Gesicht verriet mir, dass es einen Weg geben musste. Und genau das brachte mich zur Verzweiflung – es gab einen Weg und ich sah ihn nicht. In meinem Kopf setzten sich alle Hebel in Betrieb und versuchten, einen Weg zu finden. Jede Sekunde in der ich überlegte wurde ich Hoffnungsloser und Entmutigter. Es gab ihn, diesen einen Weg, der mich retten würde. Und ich sah ihn einfach nicht!

„Also gut. Fangen wir an. Welche Unterlagen stehen allen offen und wer kann aus Askaban herausgeholt werden, wenn die Akte verschwindet? Aus Mangel an Beweisen, versteht sich“, sprach Bellatrix und setzte mich mit ihrem Ton etwas unter Druck. Also fing ich an, zu überlegen. Schon bald fielen mir ein paar Namen ein. „Nott. Ohne seine Akte ist er ein freier Mann. Avery, bei ihm genau das gleiche. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sie die beiden wirklich freilassen würden, schließlich haben die Auroren die beiden auf frischer Tat erwischt..“, merkte ich noch an. Bellatrix schien das jedoch egal zu sein. „Mach dir darum keine Sorgen, kleines. Und jetzt rede weiter!“
 

Nach einer geschlagenen halben Stunde waren wir damit durch. Ich hatte aufgehört mitzuzählen, wen ich da alles genannt hatte. Eins jedoch wusste ich – das Askaban bald um einiges leerer sein würde. Ich spürte plötzlich einen kurzen Schmerz in meinem Nacken. Ein Todesser hinter mir hatte mir ein paar Haare herausgerissen. Er überreichte sie Bellatrix. „Vielen Dank für die Information. Ich denke , du wirst nichts dagegen haben, wenn ich mich als dich ausgebe, oder?“, fragte sie, als ob ich wirklich die Wahl hätte. Schicksalsergeben starrte ich zu Boden. Allerdings wusste ich, das nun keine Zeit war um zu bereuen.Ich musste mich nun darauf konzentrieren, alles so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Das war der einzige Weg, der sich mir Offenbarte. „Draco, bring sie auf eins der Zimmer, sie war zu gehorsam als das wir sie in den Kerker stecken würden, nicht war, Caroline? Du warst lieb, richtig?“, sagte sie verzückt und kniff mir einmal in die Wange, so wie bei einem Baby. Zögernd schritt Draco voran und ich ihm hinterher. Ich hatte immer noch Angst, jedoch fühlte ich mich allein in seiner Gesellschaft wohler als wenn die anderen Todesser dabei waren. Er strahlte nicht so eine Bedrohung aus. Schweigend liefen wir die Gänge entlang, bis Draco schließlich stehen blieb. „Hier“, sagte er Monoton und hielt mir die Tür offen. Wie ein Gentleman. Bei dem Gedanken musste ich tatsächlich ein ironisches lachen unterdrücken. In so einer Lage immer noch lachen zu können, eigentlich sollte ich mich schämen. Aber ich konnte es nicht. Egal, wie schlimm meine Tat auch war, es war mir egal. Hauptsache meine Familie und ich werden in Ruhe gelassen.

Das Zimmer war relativ klein, jedoch hatte es eine hohe Decke. Ein alter, abgenutzter Kleiderschrank stand noch im Raum. Ich konnte ihn eh nicht nutzen also schenkte ich ihn auch keine Beachtung mehr. Die Wände waren mit großem, dunkelrotem Stoff verkleidet, nur teilweise sah an die kalte steinige Wand dahinter. Das Bett war zu meiner Überraschung ein Himmelbett, für zwei Personen. Ich hatte mir eigentlich alles vorgestellt, aber Komfort hatte ich nicht erwartet. Hm, Glück gehabt. Gefügig zu sein hatte also seine Vorteile, das hatte ich nicht gedacht. Ich dachte, egal was ich tu, ich komme in einen dieser Kerkerräume. Aber wie Draco ja schon sagte, ich sollte langfristig von Nutzen sein. Übrigens stand Draco immer noch an der Tür und betrachtete mich. Aber ich genoss es. Wenigstens einmal werde ich beachtet. „Wie machst du das?“, fragte er plötzlich. Ich verstand wirklich nicht, was er meinte. „Was denn?“, fragte ich verwirrt zurück. Er schien verärgert darüber zu sein, dass er es tatsächlich aussprechen musste. „Keine Angst zu haben“, sagte er langsam. Er dachte wirklich, ich hätte keine Angst. Hat er meinen panischen Blick gar nicht bemerkt? Hatte er generell gar nichts von meiner Angst gemerkt? Hatte ich tatsächlich ein gutes Poker Face? „Ich habe Angst“, gab ich trotz alldem zu. Er sagte nichts. Plötzlich schloss er die Tür und kam schnellen Schrittes auf mich zu. Erschrocken wich ich zurück. Ich sah ihn in die Augen. Dann auf einmal lächelte er verbittert. „Du hast Angst“, stellte er fest, wohl mehr für sich selbst als Bestätigung meiner Aussage. „Wie ich gesagt habe..“, sprach ich langsam und ging ein paar Schritte weiter zurück. Er kam mir nach. Nun war ich an der Wand angekommen und konnte nicht weiter. Er stütze seine Hand neben mir an der Wand ab. „Erzähl, warum hast du so wenig angst vor Tante Bella?“, sagte er durchdringend. Seine Nähe verunsicherte mich, verdammt, ich wurde wieder rot! „Ich...ich weiß nicht“, gab ich offen zu. Er schien sich damit jedoch nicht zufrieden stellen zu lassen. „Aha, Und die Wahrheit ist...?“, zischte er. Langsam verzweifelte ich. Ich wollte partout nicht sagen, dass es wegen meiner Abstammung war. Er war schließlich auch reinblütig und hatte Angst vor ihr. Aber er hatte es ja auch schon öfters mit dem dunklen Lord höchstpersönlich zu tun gehabt, wäre ich an seiner Stelle hätte ich auch mittlerweile Angst vor jedem. Sein Gesicht kam meinem näher. Mein Puls beschleunigte sich, ich wollte weg. Andererseits wollte ich bleiben, sehen, was er vorhatte. Also blieb ich stehen. Er war meinem Ohr nun ganz nahe. „Antworte“, flüsterte er. Seine Nähe, sein Körper, sein Duft, seine Augen – alles betörte mich. Das Kribbeln im Bauch wurde stärker, ich wollte ihm noch näher sein. Also drehte ich den Spieß um. Nun kam ich seinem Ohr näher. „Alles was sie sagt prallt an mir ab“, flüsterte ich zurück. Und damit log ich. Er schien jedoch damit zufrieden zu sein. Leider, denn nun entfernte er sich wieder von mir. „Du solltest dich ausruhen“, sagte er beim rausgehen. Als die Tür ins Schloss fiel seufzte ich laut aus. Es war so himmlisch gewesen, so als ob ich nicht hier in diesem Schloss festsitzen würde, sonder irgendwo anders mit ihm wäre. Mit ihm war alles gut. Als mir das noch einmal klar wurde schmiss ich mich aufs Bett und befolgte seinen Rat, schlafen zu gehen. Mit den Gedanken bei Draco schlief ich schnell ein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück