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ZWaNG-Stories

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Klassenschrank

Er schrie. Er schrie bis sich seine Lungen wund fühlten. Bis sich seine Lungen anfühlten, als würden sie von Innen bluten. Es war dunkel. So verdammt dunkel. Stickig. Er bekam kaum Luft. Da war ein Besen. Der drückte ihm unangenehm in den Rücken. Genauso drückte auch der Putzeimer ihm in den Rücken. Über ihm war ein Regal. Weiter oben. Da standen schwere Lexika drauf. Die könnten ihm auf den Kopf fallen. Was wenn der Schrank umfiel und er würde sich verletzen? Was, wenn ihn niemand finden würde? Wenn alle ihn vergessen würden?

Wieder begann er zu schreien. Er musste schreien. Jemand musste ihn bemerken. Irgendjemand. Sein Freund. Der war eigentlich immer da. Doch auch gerade der hörte nicht, wie seine kleinen Fäuste gegen die Türe schlugen. Seine Finger fühlten sich wie gestaucht. Von draußen schallte nur das amüsierte, gehässige Gelächter. Es dröhnte in seinen Ohren. Es verursachte Tinnitus nach Tinnitus und ließ ihn einfach nicht alleine. Aber das war auch gut. Er wusste, dass da jemand war. Das half ihm. Etwas. Vielleicht würden sie irgendwann so nett sein und ihm die Türe öffnen? Vielleicht würden sie Erbarmen mit ihm haben und ihn raus lassen. Es krachte. Es polterte. Hörte sich an, als wäre eine Türe aus ihrem Rahmen gerissen geworden. Wildes Atmen schallte durch den Raum. Das Gelächter war verschwunden. Sie bettelten. Sie bettelten.

Seine Fäuste zogen sich zurück. Seine Arme fielen schlaff auf seinen Schoß, weil sie keinen Platz hatten irgendwo anders hin zu fallen. Es knackte und polterte weiter. Jemand schrie. Jemand weinte. Jemand rannte panisch davon. Als die Tür sich dann öffnete, konnte er wieder sehen. Er sah weiß und blau und rot und braun, aber vor allem blau. Blaue Augen. Sie waren im Zorn zusammen gezogen. Der brünette Schopf war total durcheinander, ein paar lose Haare hingen darin herum. Die Haut war zerkratzt und die Uniform zerrissen. Blutflecken überall. Aber er musste lächeln. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und er sprang aus dem Schrank in die Arme seines Freundes. Es machte nichts, dass sein Körper zitterte und dass er sich kurze Zeit später übergab und zusammen klappte. Es machte nichts, dass er weinte, während er lachte, während er sauer war. Frederick war da und mehr interessierte Alexander nicht mehr.



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