Zum Inhalt der Seite

Green Days

Grüne Hoffnung
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Friend or Foe

Detective Boys helfen Polizei bei der Ermittlung gegen Geldfälscherbande.

Der erste große Artikel über einen von vielen Fällen der Detective Boys. Zusammen lösten sie bereits mehr als 30 Fälle, doch noch nie stand ein Artikel in der Zeitung über sie – bis jetzt. Während sich Conan und Ai ziemlich zurück hielten, blühten Ayumi, Genta und Misuhiko förmlich auf. Selbst das Strahlen ihrer Augen entdeckte man auf dem Foto, auf welchem sich die Geschrumpften sehr bedeckt hielten. Besonders Ai wollte auf gar keinen Fall auf dem Foto zu sehen sein. Die Gefahr war viel zu groß und so schaffte sie es schließlich, dass sich nur ihr rechter Arm und ein Teil ihrer rechten Gesichtshälfte auf dem Bild befanden. Glücklicherweise hatte der Fotograph keine große Lust an weiteren Bildern und im Vergleich zu ihr, sahen die Anderen gut aus. Das reichte für den Artikel. Doch auch das war nicht vollkommen. Würde die Organisation das Foto erblicken, würden sie sicherlich eins und eins zusammenzählen, es gab alte Kinderbilder von ihr auf denen sie genau so ausschaute, wie jetzt. Das alles war eine tickende Zeitbombe. Sie war die Zeitbombe.
 

Am Schreibtisch der Kudo-Villa saß er nun – der fremde Untermieter. Mit einem Glas, gefüllt mit Bourbon, blätterte er gerade zum Artikel über die Detective Boys. Nachdem er das Glas auf dem Bild abstellte, zog er aus einer der vieler Schreibtischschubladen einen DIN-A4-Briefumschlag heraus. Der spitze Brieföffnet tat seine restliche Arbeit. Sogleich kam eine dünne Mappe zum Vorschein, in welcher sich Bilder befanden – Kinderbilder. Auf den Fotos erkannte man sehr deutlich die zwei gleichen Kinder: Akemi und Shiho. Vergleichend huschten Subaru Okiyas Augen über den einzelnen Bildern hin und her. Ein Fehler war unmöglich.

„Hab ich dich endlich gefunden, Shiho Miyano.“
 

Der nächste Tag startete ruhig. Wie immer holte Conan das Mädchen ab und ging neben ihr her, bis sie an der Kreuzung und Genta, Misuhiko und Ayumi trafen. Aber heute war es anders. Ai war ruhig, viel zu ruhig. Normalerweise gab sie selbst dann den einen oder anderen Kommentar ab, aber heute passierte nichts. Conan versuchte hin und wieder das Mädchen in ein Gespräch zu involvieren, aber es war schwerer, als gedacht. Sie blieb stumm. Auch im Unterricht ließ sie kein Wort von sich hören, dabei war sie sonst gar nicht so ruhig. Aus dem Grund konnte sie der Grundschüler nicht wirklich konzentrieren. Wie sonst auch, saß Ai direkt neben ihm. Conan erkannte schnell, dass irgendwas nicht mit ihr stimmte. Anstatt wie immer nach vorne zum Lehrer zu blicken, schaute Ai auf ihren Tisch, genau gesagt, in ihre Mappe. Immer wieder setzte Conan dazu an, mit ihr zu reden, doch jedes Mal entschied er sich, es erstmals zu lassen. Ai sollte sich nicht gedrängt fühlen und wahrscheinlich würde sie in der Schule sowieso nichts sagen.
 

Auf dem nach-Hause-Weg blickte Conan immer mal wieder zu Ai. Er wartete bis sich die fünfer-Gruppe trennte und er nur noch mit Ai alleine war. „Was ist mit dir los?“, kam es dann von ihm. „Das heute ist sogar für deine Verhältnisse nicht mehr normal.“

„Hmm?“, aus ihren Gedanken gerissen blickte Ai zu Conan. „Schlecht geschlafen“, kam es anschließend von Ai.

„Das…merkt man dir an“, gab der ehemalige Oberschüler von sich.

„Morgen sieht es besser aus“, murmelte Ai, als sie an der Detektei ankamen. „Von hier komm ich auch alleine heim“, sprach sie im Anschluss.

„Bist du dir sicher? Du wirkst ziemlich geistesabwesend.“

„Alles in bester Ordnung“, entgegnete die Wissenschaftlerin. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich geh jetzt die Straße entlang und komm irgendwann beim Professor an. Und heute bleib ich einfach zu Hause.“

„Ich weiß ja nicht“, murmelte Conan.

Ai hob die Augenbraue. „Ich arbeite lieber ohne dich an einem Gegenmittel weiter. Und denk jetzt nicht daran, mich mit irgendwelchen Fragen zu löchern.“

„Ist ja schon gut“, meinte Conan darauf. Langsam wurde sie ja wieder zur alten Ai, wahrscheinlich stimmte es, und sie hatte nur einen schlechten Tag erwischt. „Dann sehen wir uns morgen“, nickte Conan.

„Bis dann…“
 

Doch statt nach Hause zu kommen, führte Ais Weg sie zu einem düsteren und traurigeren Ort. Schweigend durchquerte sie die große Tür, ging an dem Wächterbüro vorbei und suchte sich ihren eigenen Weg, bis sie nach einer Weile stehen blieb. Der Blick war getrübt und eine Träne bahnte sich den Weg nach draußen.

„Warum?“

„Warum hast du das damals nur getan?“

„Bitte komm zurück!“

„Du kannst mich doch nicht einfach so allein lassen. Ich brauch dich doch“, rief Ai dem grauen, tristen Grabstein entgegen.

Sie war so allein.

So einsam.

Ai bekam einfach keine Antwort. Akemi antwortete nicht. Aber was hatte sie sich auch dabei gedacht? Warum sollte Akemi irgendwas dazu sagen? Sie war nicht mehr am Leben - es war vorbei. Traurig setzte sich Haibara auf den seichten Boden und schlug ihre Hände vor das Gesicht. Sie wollte nicht weinen und trotzdem flossen die Tränen. Es war so unfair. Akemi war ihre einzige Familie und nun war sie weg, es gab sie nicht mehr und es schien, als würde sich keiner ihrer Gedenken.
 

„Ich bin mir sicher, sie hat dich gehört und sieht von da oben auf dich herab“, sprach eine Stimme, die Ai kannte.

Haibara erschrak und blickte nach oben zu ihm. Sie schluckte leicht und wisperte seinen Namen. „Okiya Subaru.“

„Ich dachte mir schon, dass ich dich hier an ihrem Grab finden würde“, entgegnete er. Unter seinem linken Arm hatte er einen DIN-A4-Briefumschlag eingeklemmt.

„Was? Woher wussten Sie…? Wer sind Sie?“ Von ihrer Position sprang Ai auf. Er konnte eigentlich nicht wissen, dass sie hier war. Woher auch? Er hatte nichts mit ihrem früheren Leben als Shiho Miyano zu tun. Und jetzt war sie alleine mit ihm. Ais sehnlichster Wunsch in diesem Moment war es, dass Conan aus dem Nichts auftauchte und sie wieder einmal rettete. Doch diesmal kam keiner. Sie war alleine. Mit ihm. Es war nicht gerade das, was Ai wollte.

Nicht jetzt.

Nicht hier.

Niemals.

Er hatte so was Beängstigendes an sich, etwas, das ihn zum Feind erklärte. Ai wusste nicht genau, was es war, es fühlte sich nicht so an wie bei den anderen Mitgliedern. Das Gefühl war anders – aber ähnlich.

„Ich dachte mir, wir reden einmal unter vier Augen miteinander“, sprach Subaru ruhig, dabei drückte er seine Brille mit Zeigefinger und Mittelfinger ein wenig näher an sein Gesicht heran.

Ai schluckte leicht. Das Mädchen wusste im Moment nicht wirklich, was sie erwartete. „Kein Interesse.“

„Wir sollten trotzdem miteinander reden“, kam es im Anschluss von Okiya.

Ai wich leicht nach hinten. Der Fremdling wollte einfach nicht nachlassen. Aber sie wollte eben nicht mit ihm reden, weder jetzt noch in naher Zukunft. Sie wollte gar nicht reden. Mit Niemanden.

„Du musst keine Angst haben“, entgegnete der Brillenträger. Nun war es nur noch eine Frage der Zeit, wie dieses Szenario ablief. Subaru konnte es entweder auf die einfühlsame Art versuchen oder aber auf die harte Tour. Beides hatte eine hohe Fehlerquote. Oder war es vielleicht nicht doch besser, wenn er gleich die Wahrheit sagte? Der Mann hatte es sich noch nicht wirklich überlegt, war sich aber sicher, dass er mit Ai unter vier Augen sprechen musste. „Ich kannte deine Schwester.“

Gerade als sich Ai auf den Weg machen wollte, blieb sie abrupt stehen. Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Schwester“, log sie dann. Als Ai Haibara existierte auch keine Schwester, von daher war es doch nur eine halbe Lüge.

„Warum bist du dann eben stehen geblieben?“, wollte der junge Mann wissen.

„Das haben Sie sich nur eingebildet.“

„Du bestätigst mich nur“, sprach Subaru. „Hätte ich unrecht, wärst du an dem Punkt bereits gegangen“, fügte der Mann hinzu. Lange Zeit über hatte er Haibara beobachtet – es war schon so lange, dass er ihre Handlungen einschätzen konnte.

„Denken Sie doch, was Sie wollen“, entgegnete das Mädchen. Ai versuchte ruhig zu bleiben, auch wenn gerade die Panik in ihr hoch stieg. Er wusste was. Er wusste definitiv was.

„Ich hab hier etwas, das dich interessieren wird“, sagte der junge Mann. Er hielt seinen Arm ein wenig zur Seite hin, was dazu führte, dass der Umschlag langsam seinen Weg nach unten fand und Subaru diesen auffing, als er auf Hüfthöhe lag. „Hier“, meinte Subaru und reichte ihr den Umschlag.

Nur zaghaft nahm Ai diesen in ihre Hände. Unsicherheit spiegelte sich in ihrem Gesicht nieder. Sie warf einen kurzen Blick auf den Empfängername und empfand nichts dabei. „Schön, und was soll ich jetzt damit?“, wollte das Mädchen wissen. Die Handschrift auf dem Umschlag kam ihr schon bekannt vor, doch das konnte auch nur ein falscher Trugschluss sein.

„Dreh ihn um“, wies Okiya sie an.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging Haibara der Aufforderung nach. Schockiert über das, was sie nun erblickte, ließ sie den Umschlag auf den Boden fallen. „D..d..der ist von Ak…Akemi.“ Ihr Blick richtete sich nun wieder auf Subaru. Subaru kannte Akemi. Er wusste, dass sie ihre Schwester war…er hatte die ganzen Informationen. Dafür gab es nur einen Schluss.

Okiya Subaru musste der schwarzen Organisation angehören. Es erklärte auch das dauernde Gefühl, welches Ai in seiner Gegenwart verspürte. Ai wich nach hinten. Jetzt war es also soweit – sie war enttarnt worden – und schon bald würde sie sich in der Gefangenschaft der Organisation befinden. Wo war bloß Conan, wenn man ihn mal brauchte?

Wieder wich das Mädchen einen Schritt nach hinten. Vielleicht konnte sie ja so unauffällig verschwinden. Irgendwie musste es doch gehen.

„Sie war nicht nur deine Schwester“, kam es von Subaru. Jetzt erst recht musste er versuchen, beruhigend auf sie einzuwirken.

„Was soll das heißen?“, fragte Ai energisch. Seine Worte weckten sie auf und brachten sie aus der Trance heraus, in der sie gefangen war.

„Mach den Umschlag auf. Dort findest du eine Antwort auf deine Frage. Neben einem Brief liegt auch noch ein Video von ihr bei. Schau es dir an, dann kennst du die Wahrheit. Und wenn du weitere Fragen hast, meine Tür steht dir immer offen“, erläuterte der Brillenträger.

Immer noch nicht ganz auf der Höhe starrte Ai den Fremdling an. „Wer sind Sie?“

„Dein Bruder.“
 

__________________
 

Mit diesem One Shot wünsch ich dir CelestialRayna alles Gute zu deinem Geburtstag. Ich hoffe, dir gefällt der One Shot, du selbst brachtest mich in unserem Gespräch auf die Idee und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann auch noch eine Fortsetzung. Also dann: Happy Birthday



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zimtphilosophie
2012-03-11T17:38:53+00:00 11.03.2012 18:38
Interessante Idee was Subaru Okiya's Identität betreffen dürfte. Desweiteren besitzt du einen wirklich sehr flüssigen Schreibstil, in den man sich gut hineinlesen kann. Haibara & Okiya wirken auf mich ebenso gelungen.

Mfg
holmesthoughts


Zurück