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Wenn die Vergangenheit dich einholt...

von

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Zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Kapitel 10: Zwischen Vergangenheit und Gegenwart


 

Unsicher folgte ich dem Jungen, der kaum älter zu seien schien als ich, in den Palast zurück. Ich war verwirrt. Wie konnte das sein, dass ein Palast aus dem Nichts auftauchte und ich in diese Zeit geriet. Noch dazu war alles aus meiner Zeit verschwunden.

Ich verstand die Welt nicht mehr. Gedanklich versuchte ich dieses Phänomen durch irgendwelche physikalischen Gesetze, die mir einfielen, zu erklären. Doch ich fand keine Antwort.

Gedankenverloren ließ ich mich von dem Jungen mitziehen, der meine Abwesenheit jedoch schnell bemerkte.

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er und musterte mich neugierig.

„Na klar, ich reise jeden Tag in eine fremde Zeit zurück.“, antwortete ich ihm sarkastisch und anscheinend nahm er meine Bemerkung ernst auf und entschuldigte sich sofort.

„Schon okay, es war nicht so gemeint.“, entschuldigte ich mich. Daraufhin nickte er mir zu.
 

Er führte mich zurück in sein Zimmer, wenn ich das so nennen kann. Es war riesig. Kaum zu glauben, dass dieses einer einzelnen Person gehörte.

Alles wirkte anders als in der vergangenen Nacht. Heller und noch prachtvoller als schon zuvor.

Langsam ließ ich mich auf das Sofa sinken, lehnte mich kurz zurück und schaute dann zu Atemu, der sich gerade neben mich setzte.
 

„Du warst nicht sehr überrascht, als ich aufgetaucht war und dir erzählt habe, dass ich aus einer anderen Zeit komme, nicht war?“ , begann ich das Gespräch.

„Nein. Das klingt jetzt wahrscheinlich verrückt, aber es ist schon mal jemand in der Zeit zurück gereist. Ich selbst bin auch schon in der Zeit gereist. Allerdings in die Zukunft.“

Er legte eine kurze Pause ein und erzählte weiter.

Seine Geschichte klang so unwirklich.

Er erzählte von einem Jungen namens Yugi aus Japan. Er hatte das Millenniumspuzzle – so ein goldener Gegenstand, der wie eine umgedrehte Pyramide aussah – zusammengesetzt und dadurch sei Atemu in dessen Zeit gereist. Er hatte sein Gedächtnis verloren und gemeinsam suchte er mit dem Jungen nach Antworten. Kaum zu glauben, aber er hatte sogar seinen eigenen Namen vergessen. Anschließend sind die Beiden und ein paar Freunde in diese Zeit zurück gereist und kämpften gegen Monster. Letztlich nahm der Pharao seinen Platz auf dem Thron wieder ein und die anderen kehrten in ihre Zeit zurück.
 

Mir blieb der Mund fast offen stehen, als ich dieser erstaunlichen Geschichte lauschte. Doch spürte ich auch wie mein Kopf leicht zu schmerzen begann. Wer sollte sich denn auch so viele Informationen auf einmal merken?
 

„Und wie kam dieser Yugi in deine Zeit?“, fragte ich zu Ende neugierig und erhoffte mir eine Antwort darauf, wie ich zurückkehren konnte.

„Mit Hilfe des Millenniumspuzzles.“ Er zeigte auf das Schmuckstück, das ihm um den Hals hing.

„Nun, ich habe so was aber nicht, wie kann ich jetzt zurückgehen, in meine Zeit?“

Er überlegte kurz, antwortete jedoch nicht. An seinem Blick erkannte ich, dass er dazu auch keine Lösung kannte.
 

Er erzählte mir, dass Yugi damals mit einigen Freunden in die Zeit zurückgereist ist, da er eine Verbindung zu ihm hatte. Doch verstand ich noch immer nicht warum ich hier war. Welche Verbindung hatte ich zu dem jungen Pharao?
 

„Du kommst mir so bekannt vor, als hätte ich dich schon mal gesehen.“, begann ich vorsichtig.

Atemu zeigte mir nur einen verwirrten Blick und ich fuhr fort: „Ich weiß nicht warum, aber ich habe schon oft von dir geträumt. Obwohl ich dich ja gar nicht kenne. Aber als ich dich gestern gesehen habe, habe ich dich sofort erkannt. Es war, als würde mich irgendetwas an diesem Ort anziehen. Ich kann es nicht beschreiben.“
 

Der junge Pharao hörte mir gespannt zu. Sicherlich war dies nichts mehr Neues für ihn, so wie ich das aus seiner Geschichte herausgehört hatte, doch war es für mich eine sehr seltsame Situation.
 

„Vielleicht hast du ebenso eine Verbindung zu dieser Zeit. Wir müssen sie nur finden.“, sagte er.

Dieser Gedanke mit dem alten Ägypten verbunden zu sein, klang für mich aufregend. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, aber ich war mir sicher ich würde meine Antworten hier finden. Mit einem Male war ich neugierig und aufgeregt wie noch nie. Ich wollte wissen, was mich mit diesem Ort verband und warum ich hier war.
 

Atemu bemerkte, dass ich unruhig wurde und stand auf.

„Da wir noch nicht wissen wie du wieder zurück kommst und du wahrscheinlich etwas länger hier bleiben wirst, werde ich dir erstmal den Palast zeigen. So fühlst du dich vielleicht etwas sicherer.“

Er lächelte mir zu und bot mir seine Hand an. Zögernd ergriff ich sie und zog mich hoch. Etwas Bewegung würde mir sicher gut tun, dachte ich. Gemeinsam verließen wir das Zimmer, doch schon kurz darauf blieb der Bunthaarige wieder stehen.

„Ist was?“, fragte ich verwirrt.

„Nein es ist nur… Ich werde den anderen erzählen, dass du meine Freundin wärst, damit sie nicht zu viele Fragen stellen. Außerdem würden sie die Wahrheit nicht verstehen. Also sprich bitte auch nicht mit ihnen darüber.“
 

Ich war baff und wusste für einen Moment nicht was ich sagen sollte. Ich stand nur da und starrte ihn an. Dabei konnte ich deutlich spüren wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Ich nickte kurz zustimmend und war froh als er weiterging ohne auf meine Gesichtsfarbe anzusprechen. Langsam und noch immer wie benommen folgte ich ihm.
 

Ich hätte nicht gedacht, dass der Palast so groß sein würde. Es war als würden die langen Flure kein Ende nehmen. Atemu ließ dabei auch nichts aus und zeigte mir jeden Winkel und jedes Zimmer. Hier wäre es ein leichtes für mich, sich zu verlaufen und war deshalb froh, dass er mich nicht alleine ließ. Gespannt betrachtete ich jeden Raum. Alle waren so groß und prachtvoll, sodass mein Zimmer in Deutschland eher wie eine Besenkammer wirkte.
 

Letztlich führte er mich in die Halle zurück, in der sich auch die Priester aufhielten. Er stellte mir der Reihe nach alle vor, die anwesend waren, wobei ich mir sicher war, dass ich mir nicht alle Namen merken konnte. Atemu stellte mich, wie er es gesagt hatte, als seine Freundin vor und ich musste mir gelegentlich ein Kichern verkneifen.

„Ich hoffe du wirst dich hier wohl fühlen solange du bleibst.“, flüsterte er mir zu.

Ich nickte und sah zu wie die anderen damit begannen ein Fest vorzubereiten. Es reichte nicht, dass ich die „Freundin“ des Pharaos spielte, nein sie gaben dazu auch noch ein Fest. Alle Diener des Palastes wurden zusammen gerufen und sie begannen auch gleich mit den Vorbereitungen. Ich schaute den anderen zu und wusste nicht, was ich nun tun sollte.

„Das wird ein schöner Abend werden.“, meinte Atemu und ich lächelte wenn auch etwas gequält.
 

„Entschuldigt mich mein Pharao, ich bin etwas spät.“, flüsterte eine Frau, die gerade aus dem Flur der zu den Schlafräumen führt getreten war, und sich vor den junge Mann kniete.

„Ist okay, geh zu den Anderen.“, sprach Atemu und die Frau erhob sich.

Mir stockte der Atem als die Frau ihren Kopf erhob und ich in ihre grauen Augen sah.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jake_Muller
2012-08-29T13:50:23+00:00 29.08.2012 15:50
Ich kann nicht mehr sagen, als dass was ich immer sage: Wunderbar!

Diese FF wird immer besser und es freut mich immer noch ungemein, dass ich dich gefragt habe, ob du mir diese FF schreibst ^-^.

Liebe Grüße :D


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