Ein kleiner One-Shot über Shin und Ivu :D Hoffe es gefällt euch! Würde mich über Kommis freuen
Es war ein ganz normaler Schultag. Ganz normal? Wie sollte ein Tag normal sein, wenn man neben der Liebe seines Lebens sitzt? Ja, es war mir immer noch peinlich in einen Jungen verliebt zu sein, vor allem, weil ich ja selbst einer war. Shin war mein bester Freund und wir saßen schon seit Anfang des Schuljahres nebeneinander. Aber seit Weihnachten war ich in ihn verliebt:
Es war der letzte Schultag vor den Ferien gewesen und ein Paar Kumpels wollten Feiern gehen, also stimmte ich zu. Nach der Schule trafen wir uns dann vor unserer Lieblingsbar. Die Stunden verronnen und wir tranken und tranken. Später, als wir alle schon stockbesoffen waren gesellte sich Aki, einer von Reno’s Saufkumpanen zu uns und wir tranken fröhlich weiter. Wie schon gesagt waren wir alle total blau und als Reno und Ryoga anfingen hemmungslos zu knutschen packte mich der Neid, sodass ich Shin zu mir her zog und anfing mit ihm zu knutschen. Er schmeckte nach Tequila und das weckte in mir das Verlangen nach mehr.
Nach dieser Orgie sprachen Shin und ich uns natürlich aus und einigten uns auf die Tatsache, dass wir nur Freunde bleiben sollten. Nur! Ich verschwieg ihm, dass ich den Kuss weitaus mehr gemocht hatte, als ich zugab. Wie gesagt schmeckte er nach Tequila und manchmal lag ich in meinem Bett und dachte angestrengt darüber nach wie er wohl jetzt schmecken würde…
„Ivu! Magst du uns die richtige Lösung verraten?“
„80 Millionen Einwohner, Hauptstadt ist Berlin“
„Ich bin beeindruckt. Nun, was sagen uns diese Daten?“
„Wow! Gut gemacht, alter! Du hast so ausgesehen, als ob du gerade in einer anderen Welt wärst…“
Shin’s Augenbrauen zuckten nach oben
„Wahrscheinlich war ich das auch…“
~
Als nach schier endlos langen Stunden endlich der Gong ertönte fingen wir an unsere Sachen einzupacken.
„Lust heute mit zu mir zu kommen, Iv?“
„Sicher. Hab nix vor“
Shin wohnte nicht weit weg von unserer Schule, deswegen waren wir nach einer viertel Stunde Fußmarsch bei ihm, Seine Eltern arbeiteten den ganzen Tag also war er viel alleine und lud öfters Freunde zu sich ein. Bei mir war das nicht viel anders. Ich ging oft zu Freunden, aber nicht weil meine Eltern nicht da waren, sondern weil Saga, mein Bruder, jeden Tag mit ner neuen antanzte. Ich hab zwar nichts gegen seine Betthäschen aber ich will nicht über die Sachen nachdenken, die er mit ihnen treibt.
In Shin’s Wohnung angekommen schmissen wir schnell eine Pizza in den Ofen und setzten uns in das hell eingerichtete Schlafzimmer, um uns über unsere Hausaufgaben Gedanken zu machen, Doch ich konnte mich einfach nicht konzentrieren, weil meine gesamte Konzentration nicht meinen Hausaufgaben sondern ihm galt. Shin jedoch war hochkonzentriert, bemerkte anscheinend gar nicht, dass ich ihn die ganze Zeit anstarrte und sah erst auf, als der Ofen das Geräusch von sich gab, das er immer machte wenn die Pizza fertig war. Also stand er auf und ging mit einem gemurmelten „Hol schnell die Pizza“ in die Küche. Ich währenddessen klappte Heft und Buch zu und lehnte mich zurück an die bequeme Couch und führte eine innere Diskussion mit mir, wann, wo und wie ich es ihm am besten schonend beibringen sollte. Ich wusste, dass Shin nichts gegen Schwule hatte, schließlich waren Reno und Ryoga auch schon seit längerer Zeit ein Paar. Dennoch war mir nicht ganz wohl, wenn ich daran dachte, dass Shin nicht mehr so viel Zeit mit mir verbringen würde, wenn er erstmal wüsste, dass sein bester Freund in ihn verliebt war.
Ich schloss meine Augen, legte zwei Finger an meine Schläfe und seufzte.
„Was ist los, Ivu-Chan?“
Shin’s Stimme durchschnitt meine Gedanken wie ein scharfes Messer. Noch nie hatte er mich „Chan“ genannt.
„Hä?“
„Du wirkst so bedrückt, ist alles okay bei dir?“
„Jaja, alles okay“ Log ich
„Du schaust aber nicht so aus! Komm, du kannst mir alles erzählen“
Ich schwieg bis Shin diesen Blick aufsetzte, dem ich einfach nicht widerstehen konnte.
„Shin ich…“
„Jaaa?“
„Shin ich bin schwul“
„War das jetzt SO schlimm?“ Er grinste „Ich mein…Reno und Ryoga führen doch auch eine Beziehung und du weißt, dass ich nichts gegen Schwule hab. Im Gegenteil“
„Aber ich will auch eine Beziehung führen“ platzte es mir heraus
„So? Mit wem denn? Kenn ich ihn?“
Spinne ich jetzt total? War ich schon so benebelt, dass ich mir einbildete, dass Shin’s Gesichtsausdruck sich schlagartig von fröhlich in traurig verwandelt hatte?
„Du kennst ihn“ gab ich kleinlaut zu
„Wer ist es“ Sein Gesicht wurde plötzlich rot
„Na….Du“
„Wie ich?“
„Ich liebe dich und möchte mit dir eine Beziehung führen“
Das schien ihn umzuhauen, denn er starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Er hatte doch gewusst, dass da nichts gutes bei rauskommen würde!
Doch der kleine süße Japaner erstaunte mich jedes Mal von neuem. Gerade eben dachte ich noch er würde mich schlagen oder so was aber nein er beugte sich zu mir vor und drückte seine Lippen auf meine.
Dieses Gefühl war so unbeschreiblich wie das letzte Mal. Diesmal schmeckte er nicht nach Tequila, sondern nach mir! Genau, nach mir. Er hatte seine Zunge kurzerhand in meinen Mund gesteckt und erkundete jeden noch so winzigen Winkel ganz genau. Nachdem er sich von mit gelöst hatte schwiegen wir uns erstmal an, bis ich ein gepresstes „Wow“ rausbrachte und mich wieder vorlehnte.
