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Das Buch der Königin

von

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I.

Mein Name ist Celenwyn Bannweber, geboren im Jahre 623 der Herrschaft Minastîrs, 738. Hochkönig der Elfen. Dies ist die Geschichte meines Lebens, wie sie meinen Nachkommen erhalten bleiben soll, auf dass sie nicht der Tücke der Jahre anheim fallen und in diesen Worten die Wahrheit darüber finden, was sich einst wirklich zugetragen hat.
 

Geboren wurde ich in einer Siedlung nahe Arkhanôn Nazgàr, dem Reich der Dunkelelfen, gegen jenes mein Volk seid Anbeginn der Zeit Krieg führt. Wer meine Eltern waren, habe ich nie erfahren, denn wie ich schon in frühen Jahren erfahren sollte, waren sie bei einem Überfall der Dunkelelfen auf mein Heimatdorf umgekommen.

Ein überlebender Krieger brachte mich und meinen Zwillingsbruder Caleb, die wie beide noch Säuglinge waren, zu einem kleinen Hof, der - fern aller Städte – in einer abgelegenen Provinz von einigen Menschen bewirtschaftet wurde. Mairéad und Théodor waren die Namen jener Leute, die sich meiner und meines Bruders annahmen und uns, so gut es ging – denn für die neun Bauern und Bäuerinnen war gerade eben genug zum überleben da – auf. Es waren harte, beschwerliche, aber doch die glücklichsten Jahre, die ich hatte erleben dürfen.

Mein Bruder zeigte schon in jungen Jahren ein feuriges Temperament und der Drang nach Ruhm und Heldentaten lenkte seinen Geist, während ich das einfache Leben genoss. Mein Herz verlangte nach Wissen und Weisheit, nicht nach Ehren und Anerkennung, und so fand ich noch als Kind viel Freude an jenen Dingen, die uns die Bauern lehren konnten, und lauschte oft den Stimmen der Wälder und Flüsse, die den kleinen Hof umgaben.

Zu dieser Zeit gab es noch einen Jungen auf dem Hof, Fion war sein Name, mit dem Caleb oft seine Scherze trieb. Der kindliche Wettstreit und die Pralereien der beiden Jungen hatten das Wesen meines Bruders erweckt und oft hörte ich sie abends beisammen sitzen und sich auszumalen, welche Abenteuer sie erleben würden und welch ruhmreiche Taten sie begehen würden, hätten sie sich erst die Würden eines Edelmannes erkämpft. Noch heute kann ich im Traume ihre Stimmen hören, wie sie einander versprechen, einst reiche Männer zu werden, damit wir nicht mehr im Winter frieren müssen und immer genug zu essen hätten.

Als Fion starb, waren Caleb und ich acht Jahre alt und mein Bruder verarbeitete den Tod seines Freundes nur schwer. Die Trauer hatte eine Wunde in sein Herz geschlagen, die nicht geheilt werden konnte. Und meinen geliebten Bruder leiden zu sehen, schmerzte mich. Doch wusste ich damals nicht, dass dies nur der beginn allen Leids sein sollte, dem ich entgegenzutreten hatte.



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