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Sonnenbrandung

[Kenyako/Takari/Koumi]
von

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Erste Welle


 

Erste Welle

***

Nie wieder Alkohol
 

Ein schriller Schrei drang durch die Stille der Dämmrigkeit und ließ sie aufschrecken. Verwirrt blickte sie um sich, mit klopfendem Herzen und stechenden Schläfen. Die Vorhänge waren noch zugezogen und ein schmaler Lichtstreifen drang in das Zimmer, so dass nur vage Schemen zu erkennen waren, von denen einer durch das Zimmer huschte. Stöhnend vergrub sie ihr Gesicht unter dem weichen Daunenkissen, während das nervöse Getrampel weiterhin durch den Raum dröhnte und gegen ihre Schläfen hämmerte.

„Nein, nein, nein, nein...“ Mit einem unsanften Ratschen wurden die Vorhänge auseinander gerissen und Hikari Yagami kam im grellen Licht des Tages zum Vorschein. Das nussbraune Haar war zerzaust und verklebt und die Wimperntusche verlief quer über das blasse Gesicht der jungen Frau, die durch das Zimmer polterte und ihr Hab und Gut vom Boden aufsammelte und in ein kleines perlenbesticktes Handtäschchen stopfte, während eine rosafarbene Federboa von ihrem Hals herunterbaumelte und gegen eine Papierkrone stieß, die auf dem grau gemusterten Teppich lag.

Wasnlos?“, murmelte sie und hielt sich den Kopf, der schwer auf ihren Schultern wog.

„Was los ist?“ Ein hysterisches Lachen war aus dem anliegenden Badezimmer zu vernehmen. „Wir haben verschlafen, Miyako. Verschlafen!“ Zur Bekräftigung kam Hikari aus dem Bad geschossen mit einem gold umrahmten Handspiegel in der Hand, den sie ihr unerbittlich vor das Gesicht hielt.

„Oh je.“ Sie schluckte, während sie ihr Spiegelbild betrachtete. Ihre Frisur besaß einen markanten Vogelnestcharakter und auf ihrem Gesicht zeichnete sich der verknautschte Abdruck ihres Kopfkissens ab. Lippenstift klebte an ihren Wangen und unter ihren Augen kringelten sich dunkle Ringe.

„Das ist ja schrecklich“, flüsterte sie und zupfte zaghaft an einer kirschroten Haarsträhne, die sich kerzengerade in die Luft reckte.

Ein Blick auf das Hotelzimmer bestätigte ihre Vermutung. Überall auf dem Teppichboden waren Sektkorken verstreut, Luftschlangen kringelten sich von der Decke und den Gardinenstangen und Mimi schlief auf einer meerblauen Couch. Der plötzliche Lichteinfall schien die junge Frau nicht zu stören und so umarmte sie nur eine der Sektflaschen zärtlich, während sie sich von einer Seite auf die andere wälzte und einen Blick auf ein Duzend giftgrünen Strähnchen in ihren honigfarbenen Locken freigab.

Hikari entfuhr ein kurzer Aufschrei, während sie auf das grelle Grün starrte und gleichzeitig das Gesicht mit unzähligen Feuchtigkeitstüchern von den Schmauchspuren der letzten Nacht befreite.

Aus der Ecke des Zimmers tönte ein verschlafenes Grunzen und ein löchriges Paar Socken kam unter einem Decken- und Kissenberg zum Vorschein.

Langsam drangen die ersten Erinnerungsfetzen der gestrigen Nacht in ihr Bewusstsein und auch Hikari dämmerte es, während sie die Badezimmertür mit einem lauten Krachen hinter sich zuwarf und leise Würgegeräusche zu vernehmen waren, ehe die Toilettenspülung betätigt wurde, die wiederum Mimi aus ihrem komatösen Zustand riss.

Stöhnend fuhr sie sich durch das schulterlange Haar… und ein gellendes Kreischen entbrannte ihren Lungen.

„Grün?“, brüllte sie fassungslos und starrte auf eine Haarsträhne, die sie sich vor das Gesicht hielt. „GRÜN?!“

Über ein paar Sektflaschen stolpernd, steuerte Mimi auf die Badezimmertür zu und stieß Hikari beiseite, die sich unglücklich im Spiegel betrachtet hatte und leichenblass war.

Wimmernd suchte Mimi in ihrem Kosmetikkoffer nach einem Lebensretter, der sie von ihren grünen Haarsträhnen befreien könnte. Unterdessen fiel ihr Blick auf den Radiowecker, der bedrohlich blinkte. 8 Uhr und 4 Minuten.

Und im nächsten Augenblick sagte sie der wärmenden Bettdecke Adieu, durchquerte das Hotelzimmer und fand sie sich selbst im Badezimmer wieder. Sie drängelte sich an Mimi vorbei, die eine Haarkur aus ihrem Kosmetikköfferchen zauberte, an Hikari die sich den Mund mit Mundwasser ausspülte und sprang unter die Dusche.

Hastig entledigte sie sich ihrer verbliebenen Kleidungsstücke und drehte den Wasserhahn auf.

„Wir haben ja wirklich verschlafen“, brachte sie gurgelnd hervor und ließ das Wasser auf sich herabprasseln. Langsam setzte ihr Verstand wieder ein und sie ging in ihrem Kopf die Termine durch. „Wie sollen wir in der Zeit alles schaffen?“ Der Friseurtermin, die Maniküre, die letzte Anprobe...

Dabei hatten sie alles perfekt eingeplant – nur den Jungesellinnenabschied, den hatten sie unterschätzt.

„Wir müssen das Ganze absagen!“ Sie steckte den Kopf durch den Duschvorhang. Wasser tropfte auf die weißen Fliesen. „Ich sehe keine andere Möglichkeit…“

Hikaris Hände fanden ihr Gesicht und strichen ihr liebevoll eine nasse Haarsträhne von der Nase. „Die Hochzeit absagen?“, schmunzelte sie. „Ich denke da gibt es weniger drastische Maßnahmen… Wir müssen einfach nur umdisponieren…“

Doch bevor ihre beruhigenden Worte irgendeine Wirkung entfalten konnten, streckte Mimi den Kopf durch die Tür. Die Stirn in Falten gelegt, sah sie die beiden an. „Wo bleibt eigentlich Sora?“

„Sora ist nicht da?“ Sie unterdrückte eine Panikattacke und riss ein Handtuch von der Heizung, ehe sie zurück in das Hotelzimmer rauschte, dicht gefolgt von Hikari und Mimi. Mittlerweile war Leben in den Kissenberg gekommen und Momoe rieb sich verschlafen die Augen: „Wasnlos?“

„Was los ist? Sora ist nicht da!“, fauchte sie ihre Schwester an. „Ohne Sora kann die Hochzeit nicht stattfinden.“ Bekümmert ließ sie sich auf die Couch fallen. Sie war so unendlich müde.

Hikari stöhnte und vergrub den Kopf in ihren Armen.

„Vielleicht sollten wir das ganze doch absagen…“
 


 

***

Aufbauspiel
 

…ladies and gentlemen, welcome to Kansai-Airport, please don’t leave your luggage...

Müde suchte er das Gepäckband nach seinem Koffer ab, während unzählige Menschen sich an ihm vorbeidrängten. Er hatte ganz vergessen, wie überfüllt Japan war.

Seine Knochen schmerzten vom langen Sitzen und das Dröhnen des Getriebes lastet noch auf seinen Ohren – er hatte sich nie ans Fliegen gewöhnen können und bevorzugte auch heute noch die Fahrt mit dem Mannschaftsbus.

Die riesige Glaskuppel, die sich über den Flughafen spannte, brach das grelle Sonnenlicht und malte helle Muster auf die kühlen Steinfließen.

Die Anzeigetafeln rotierten unentwegt und zeigten den Flugplan für die nächsten Stunden an. 8 Uhr und 34 Minuten – sein Flug war sehr pünktlich eingetroffen, stellte er anerkennend fest und zog seine Kappe tiefer ins Gesicht.

Der schwarze Reisekoffer mit einem silbrigen Verschluss kam in sein Blickfeld. Rasch trat er an das Gepäckband und pflückte ihn aus der Masse der bunten Gepäckstücke heraus. Er hoffte, dass sein Anzug den Flug gut überstanden hatte, während die Rollen des Koffers auf den weißen Fließen klackerten und die Flughafendurchsage über ihn hinweg schallte.

Er steuerte auf das Flughafenpersonal zu, dass am Ende des Gates die Passagiere und ihr Gepäck kontrollierte.

Ein hochgewachsener Mann mit kurz geschorenem dunklen Haar und der marineblauen Flugpersonaluniform musterte ihn eindringlich. Der Blick des Mannes wanderte zwischen ihm und seinem Pass, ehe ein kurzes Lächeln über sein recht ernstes Gesicht huschte.

„Willkommen zurück in Japan, Motomiya-san“, raunte er und drückte ihm seinen Pass in die Hand, bevor er leise flüsterte. „Gutes Spiel.“

Als er verwundert aufblickte, hatte sich der Mann bereits dem nächsten Passagier gewidmet, als sei nichts geschehen.

Er schüttelte den Kopf, Japaner waren sicherlich sehr anständig, aber auch sehr verwirrend. Natürlich war ihm das früher nie aufgefallen, aber seit er in Europa lebte, bemerkte er die kleinen Unterschiede doch sehr deutlich und konnte auch verstehen, warum es Mimi nicht zurück nach Japan zog.

Der Ausgang des Flughafens baute sich vor ihm auf, als ihm ein kleiner Junge auffiel, der ihn mit großen, mandelförmigen Augen anstarrte. Seine maronenbraunen Locken wirbelten um seinen Kopf, während er den kurzen Hals reckte und sich auf die Fußspitzen stellte, um besser sehen zu können. Auf seinem Knie prangerte ein buntes Pflaster und in seiner Hand hielt er einen weißen Lederfußball, den er fest an seine Brust drückte. Zögerlich trottete er auf ihn zu, ohne ihn dabei aus seinen Kinderaugen zu lassen.

„Sind sie Motomiya Daisuke?“, fragte er atemlos und seine Wangen röteten sich vor Aufregung.

Er nickte und kniete sich vor den Jungen, der ihm gerade einmal bis zur Hüfte reichte. „Und wer bist du?“, fragte er grinsend.

„Yuudai“, antwortete dieser wie aus der Pistole geschossen und entblößte seine Zahnlücke, während er lachte.

„Nun Yuudai, was kann ich für dich tun?“

Der Junge streckte den Fußball aus und verbeugte sich rasch „Würden sie mir ein Autogramm geben?“, bat er, als eine zierliche Frau ihn an der Hand zu fassten bekam.

„Yuudai!“, raunte sie und ihr Haar löste sich aus der Haarspange. „Du kannst doch nicht einfach den Mann belästigen.“ Entschuldigend verbeugte sie sich. „Verzeihen sie bitte die Unhöflichkeit meines Sohnes…“

Er hob abwehrend die Hände, doch die Frau setzte bereits zum Gehen an.

„Aber Mama“, protestierte Yuudai und seine wilden Locken bäumten sich empört auf. „Das ist Motomiya Daisuke!“

Leise lachend kramte er in seiner Tasche nach einem Stift und fing den Ball auf, der dem Jungen bei seiner Rebellion aus der Hand rutschte und auf den weißen Fließen aufsprang.

Das Leder in seiner Hand fühlte sich geschmeidig und vertraut an, während er rasch seine Unterschrift darauf setzte.

Er drückte Yuudai den Ball in die Hand, der andächtig über das weiße Leder strich, und winkte Mutter und Sohn zum Abschied zu, bevor er auf den Ausgang der mächtigen Glaskuppel des Kansai Flughafens zutrat.

Das Rauschen der Flugzeuge ebbte langsam ab und vermischte sich mit dem Straßenlärm Osakas. Die gelben Taxis reihten sich vor dem Flughafen auf und nahmen heranströmende Passagiere auf, ehe sie sich gemächlich in den zähen Verkehr einordneten.

Das schrille Klingeln seines Mobiltelefons ließ ihn innehalten. Verwundert blickte er auf das leuchtende Display.

„Hey, Tsubasa!“, begrüßte er den Anrufer und drückte das flache Gerät an sein Ohr. Es knackte und rauschte, und dann meldete sich die bekannte Stimme seines Freundes auf der anderen Seite der Leitung: „Ich hab gehört, dass ihr das letzte Spiel gewonnen habt, Glückwunsch mein Freund!“ Tsubasa lachte sein lautes Lachen. „Du weißt ja, was das heißt, Daisuke. Du und ich und das Champions League Finale!“

Er grinste und konterte mit einem Augenzwinkern: „Wenn du mit dieser Niederlage leben kannst, Tsubasa…“

Doch Tsubasa prustete nur laut in den Hörer. „Ach, du konntest deine letzten beiden Treffer nur verbuchen, weil die Abwehr kolossal geschlafen hat“, stichelte er.

„Geschlafen? Ausgespielt meinst du wohl.“ Erwiderter er mit gespielter Empörung. „Pass auf, dass dir nicht schwindelig wird, während ich mit dem Ball an dir vorbei dribbele.“

„Das wird nicht passieren – dein Ego stellt sich dir gekonnt in den Weg – da brauche ich nicht mal meinen kleinen Zeh bewegen…“

„Dir bekommt das Bier in Deutschland wohl nicht.“

„Pass auf, dass du von den vielen Pizzen nicht fett wirst…“

„Unwahrscheinlich, ich bin gerade in Japan gelandet…“, erklärte er und die Türen des Flughafens glitten sanft zur Seite.

„In Japan? Was hast du denn in Japan verloren?“ Die Verwunderung war deutlich aus Tsubasas Stimme herauszuhören, während sie die Provokationen ad acta legten.

Er trat auf einen Taxifahrer zu, der ihm sein Gepäck aus der Hand nahm und im Kofferraum verstaute.

„Heimaturlaub – zwei gute Freunde heiraten und ich habe versprochen zu kommen!“

„Na dann viel Spaß!“, meinte Tsubasa gut gelaunt und verabschiedete sich, „Wir sehen uns in zwei Wochen auf dem Platz!“ Das Freizeichen ertönte und er ließ kopfschüttelnd das Mobiltelefon in seine Tasche gleiten. Hamada Tsubasa war in den letzten Jahren zu seinem besten Freund und ärgsten Konkurrenten geworden. Als sie zusammen nach Europa gegangen waren, um ihre Träume zu verwirklichen, hätte er nie geglaubt irgendwann mal im Champions League Finale auf Tsubasa treffen zu können. Natürlich würde er alles daran setzen, zu gewinnen, aber vor allen Dingen, würde es einfach Spaß machen, mit dem Freund mal wieder auf einem Platz zu stehen.

Grinsend öffnete er die Tür des Taxis, als ihm jemand auf die Schulter klopfte.

„Hey, Daisuke, lange nicht gesehen!“
 


 

***

Zeitpläne
 

„Wir kommen zu spät!“, ächzte er, während er beinahe über sein Gepäck stolperte und über den großen Vorplatz des Tokioter Hauptbahnhofs hechtete. Die roten Backsteine saugten das Morgenlicht der Sonne in sich auf, und ließen das Bahnhofsgebäude leuchten, während die Natursteingiebel majestätisch in den Himmel ragten. Die Gartenanlagen auf dem Vorplatz grünten kräftig und hoben sich vom Geschäftsviertel Chiyodas mit seinen Wolkenkratzern und Anzugträgern deutlich ab.

Sein Blick wanderte zur Bahnhofsuhr, die über dem vorspringenden Eingang eingefasst war, der von Säulen umrahmt wurde. 9 Uhr und 7 Minuten. Sie waren definitiv zu spät.

Ärgerlich warf er einen Blick über die Schulter und konnte aus den Augenwinkeln den Grund für diese Verspätung erkennen.

Gemütlich schlenderte sie über den Vorplatz und zog den bunt geblümten Rollkoffer hinter sich her, während eine Handtasche in Form eines Pandakopfes von ihrer Schulter baumelte. Dabei hatte er pünktlich vor ihrer Wohnungstür gestanden, um sie abzuholen. Und nun das. Aber wer hätte damit rechnen können, dass eine verrückte Frauenherde auf der anderen Seite der Tür wartete, um ihn kichernd und neugierig in Empfang zu nehmen.

„Sachiko!“ Müde rieb er sich die Nase und versuchte Ruhe zu bewahren, „Würdest du dich bitte beeilen, wir verpassen sonst den Zug.“

Wie oft hatte er schon versucht, ihr zu erklären, wie wichtig Pünktlichkeit war, doch es schien sie nicht im mindesten stören, unbeirrt besah sie die Blumenbete und tat seine Sorge mit einer lässigen Handbewegung ab.

Er seufzte. „Hätten wir uns an meinen Zeitplan gehalten…“

Doch sie unterbrach ihn mit einem vergnügten Lachen und klopfte ihm tröstend auf die Schulter, während sie gemeinsam den Eingang passierten. „Jyou-kun, du kannst nicht alles planen. Manchmal muss man einfach mal etwas auf sich zukommen lassen.“ Sie zwinkerte ihm zu und strich sich eine seidige Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie sich bei ihm unterhakte. „Das wird ein ganz wunderbares Abenteuer, Jyou-kun“, flüsterte sie und er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss.

„Von Abenteuern habe ich eigentlich genug“, murmelte er und warf einen angestrengten Blick auf den Fahrplan. Er hatte extra Plätze reserviert, damit sie auf der gut zweistündigen Fahrt wenigstens etwas Ruhe fanden. Der Tag würde noch anstrengend genug werden und seine Schicht im Krankenhaus hatte zu später Stunde geendet.

„Nun sei nicht so ein Grummelbär.“ Sanft streichelte Sachiko ihm über den Handrücken. „Hana-chan und Sakura-chan wollten dich doch nur kennenlernen.“ Beschrieb sie das Spektakel, das ihn bei seiner Ankunft erwartet hatte und untertrieb maßlos, während ihre schmalen Finger kleine Kreise auf seinem Handrücken malten. „Schließlich kann nicht jeder so einen tollen Mann zum Freund haben, einen mutigen Digiritter von stattlicher Größe und den weltbesten Arzt…“

„Ist ja gut.“ Er versuchte das Lächeln zu unterdrücken. „Außerdem bin ich nur Junior Doctor…“, fügte er hinzu und bugsierte seine Freundin an einem Schokoriegelautomaten vorbei, den sie gierig anstarrte.

Seit sie zusammen mit ihren beiden Freundinnen Kimura Hanako und Tanaka Sakura in Akihabara ein Appartement bewohnte und er seinen Dienst im St. Luke’s International Hospital in Chou angetreten hatte, sahen sie sich immer seltener. Die Arbeit im Krankenhaus nahm ihn voll und ganz ein, während Sachiko die Tage im Ueno Park verbrachte, um sich dort um Parkanlagen zu kümmern.

Er mochte die Arbeit im Krankenhaus, auch wenn es wenig Schlaf und wenig Freizeit bedeutete, doch manchmal vermisste er Sachiko sehr. Obwohl sie furchtbar anstrengend, unpünktlich und tollpatschig war.

Und obendrein zwei kindische, laute Mitbewohnerinnen hatte, die unhöflich neugierige Fragen stellen konnten.

Deshalb war dieser Tag so wichtig. Ein ganzer Tag, den er mit ihr und seinen Freunden verbringen konnte.

Abermals wanderte sein Blick auf die Anzeigentafeln, an denen sie vorbeieilten. Nur noch drei Minuten, bis die Tokaido-Shinkansen den Bahnhof erreichte.

Die Rolltreppen surrten leise, während sie ihre Fahrgäste zum Bahnsteig beförderten. Ein kühler Windzug drang zu ihnen hindurch, ehe sie den weißgepflasterten Bahnsteig betraten. Im Vergleich zu anderen Gegenden Tokios, waren in Chiyoda wenig Menschen unterwegs. Das Kaiserviertel, in dem sich auch der kaiserliche Palast befand, wirkte dadurch wesentlich ruhiger und besaß noch viel vom traditionell japanischen Flair, der in Shinjuku oder Minato dem Großstadtwahnsinn weichen musste. Hier mit einer Familie zu leben, stellte er sich angenehm vor…

Die schneeweißen Waggons der Tokaido-Shinkansen trudelten am Bahnsteig ein und die Türen öffneten sich zischend. Menschen strömten aus den Abteilen und drängten auf den Bahnhof zu, während er Sachiko den Koffer abnahm und in den Zug stemmte.

Sie strahlte ihn mit ihren jadefarbenen Augen an, in denen er sich regelmäßig verlor.

„Auf nach Osaka!“
 


 

***
 

Author’s Note:

So bevor ich endgültig in die Pottermanie einsteige, wollte ich schnell noch das erste Kapitel fertig kriegen. Und hier ist es. Eine Mischung aus Aufbrechen und Ankommen. Der erste Teil war wirklich ein toller Schreibmoment für mich. Der Tag nach einem feucht fröhlichen Abend – so was wollte ich immer schon mal schreiben. Es hat mir eine diebische Freude bereitet, Mimi grüne Haare zu verpassen.

Aber auch Daisuke muss sich erst mal orientieren, Europa und Asien unterscheiden sich schon sehr. Ironisch ist nur, dass ich den Part geschrieben habe, während Japan gestern Deutschland aus der WM kickte – Schweinerei. Aber ich habe meine Empörung natürlich nicht an Daisuke ausgelassen. Für welche Clubs er und Tsubasa spielen überlasse ich eurer Fantasie. ^^

Dass Tsubasa Tsubasa heißt ist tatsächlich nur ein Zufall, er ist nicht an Captain Tsubasa angelegt, aber das ist mir erst jetzt aufgefallen. xD

Und auch Jyou und Sachiko sind dabei <3

Ich liebe die beiden. Und Hana-chan und Sakura-chan sind super. Sie werden Jyou noch in den Wahnsinn treiben, die beiden neugierigen Biester. Aber so sind Frauen nun mal.

Sachiko liebe ich natürlich. Arg sehr.

Sie und Jyou führen eine gesunde Beziehung mit Zukunftsperspektiven. So könnte man es wohl nennen. Zumindest ist es bezeichnend, dass Jyou sich Gedanken über Familienplanung etc. macht.

Nun denn, da ich dienstags das Deathly Hallows Double Feature sehen werde, und mich danach im Tal der Tränen befinde, ist es durchaus wahrscheinlich, dass ich erst Ende der nächsten Woche von mir hören lasse.

Es ist halt Harry Potter, das müsst ihr verstehen ;-)

Bis dahin

PenAmour


 


 


 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SophieMaus
2011-07-11T08:21:51+00:00 11.07.2011 10:21
Haha...einfach nur köstlich die verkaterte Anfangszene bei den Mädels - erinnert mich ein wenig an den Film "Hangover".Jetzt fehlt nur noch ein Tiger im Badezimmer und das Choas wäre perfekt :D! Mimi mit grünen Haaren-zu herrlich die Vorstellung <3!
Da Daisuke auch Gast zur Hochzeit ist,kann man ihn schon mal als Kandidat ausschließen..Mein Verdacht wäre auch Ken & Miyako aber viellicht auch Sora & Yamato, da sie ja eindeutig sehr wichtig für die Hochzeit ist und was wäre eine Hochzeit ohne die Braut :P ?
Ich liebe Jyou und Sachiko auch <3 Ein tolles Paar! Freue mich auf weitere Szenden der beiden :D
Im Allgemeinen freue ich mich schon wenn es bald weitergeht und natürlich wird dir verziehen - Harry Potter ist ein MUSS! Ich wünsch dir ganz viel Spaß!
Bis dahin, liebe Grüße <3

Von:  Miliko
2011-07-10T22:11:11+00:00 11.07.2011 00:11
PenAmour und Fußball? Für eine, die sich für Fußball interessiert oder die spiele der deutschen Mannschaft sieht, hätte ich dich nicht eingeschätzt. war wirklich eine schweinerei von japan deutschland verlieren zu lassen ;)

ich bin immer noch völlig ahnungslos, wer geheiratet hat. ich tipp jetzt mal auf myako und ken. mimi verkatert und mit grünen haaren. geile szene. mehr von solchen szenen ;)

sonst lass ich mich mal überraschen, was mit den anderen los ist. ich glaube nicht, dass tai immer noch in der digiwelt wohnt und dass sora immer noch in paris ist.
Mal sehen, was mit denen passiert ist.

LG Miliko
Von:  fahnm
2011-07-10T20:24:24+00:00 10.07.2011 22:24
Hammer Kapi^^
Von:  darkfiredragon
2011-07-10T18:38:23+00:00 10.07.2011 20:38
Ach ja, es ist immer wieder schön eine wirklich gute FF zu lesen - und dazu gehören deine auf jeden Fall!! Du schaffst es immer wieder deine Leser mitzureißen, seien es eher triviale Dinge wie eine Ankunft am Flughafen, persönliche Schocksekunden wie die plötzliche Änderung der Haarfarbe (zu gut :D) oder eine post-apokalyptische Welt. Hut ab! Ich freue mich schon auf die nächsten Kapi.

glg, darkfiredragon


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