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Freaks of Nature

von

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Back to school

Es war erst als L vor der Eingangstür der Universität stand dass es ihm wieder bewusst wurde warum er die kurze Zeit darin gehasst hatte.

Natürlich war es utopisch anzunehmen dass sich diese Schule mit Whammys Haus messen könnte.

Aber trotzdem hatte er irgendwie gehofft dass das Publikum gebildeter und niveauvoller sein würde als der Standard auf den Straßen.

Vielleicht wären sie sogar etwas toleranter und verständnisvoller einem Menschen wie ihm gegenüber.

Letzten Endes bekam er die gleichen Blicke und geflüsterten Kommentare wie überall sonst.
 

Aber er war schließlich aus gutem Grund hier. Beim ersten Mal hatte er sich Light Yagami angenähert.
 

Bei dem Gedanken daran musste er ein wenig lächeln.

Light sah so verwirrt aus, völlig sprachlos und aus der Bahn geworfen.

L konnte förmlich den Wirbelsturm von Gedanken hinter seinen goldbraunen Augen rasen sehen, ein wunderbarer, aufregender Einblick in den wahren Light Yagami.
 

Und jetzt war L wieder hier, bereit für eine weitere Runde.

Es war ein ständiger Wechsel aus Angriff und Verteidigung, beide vorsichtig genug um nicht zuviel von sich preiszugeben und mutig genug um waghalsig zuzuschlagen.
 

Bevor er Light traf war er dabei nachzulassen, dass konnte er jetzt erkennen.

Es fehlte ihm die immerwährende Energie die ihn antrieb, das Feuer und den Ehrgeiz.

Vielleicht wäre er ohne Light bald ausgebrannt, unfähig sich zu verbessern oder auch nur seinen jetzigen Standard zu halten.
 

Aber jetzt hatte sich ein ganz anderes Problem entwickelt.

Es bestand eine sechsprozentige Chance dass Light Kira war. Aber L bemerkte dass er begann sich zu sehr auf diese Theorie zu versteifen.
 

Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Detektives sollte seine Fähigkeit sein, in jede erdenkliche Richtung ermitteln zu können.

Kira und Light begannen in seinem Kopf jedoch immer mehr zu verschmelzen, sodass es ihm langsam schwer fiel sie einzeln zu sehen.
 

War das wirklich sein detektivischer Spürsinn? Was, wenn es nur Wunschdenken seinerseits wäre, die Hoffnung dass es sich bei den beiden beeindruckensten Personen die er jemals getroffen hatte um ein und diesselbe handelte?

Wäre es nicht sehr viel logischer zu hoffen, dass Light Yagami unschuldig ist und damit ein wertvoller Verbündeter und potenzieller Partner für weitere Fälle wäre?
 

Nein, L wollte beide, Light und Kira. Der eiskalte Killer mit dem Aussehen eines Engels und den Augen aus Bernstein.

Stolz, arrogant und so, so intelligent.

Das war die Person der er gegenüberstehen wollte.

Die ganze Welt hatte er getäuscht und jetzt machte er sich daran ihr Herrscher zu werden.

Und niemand hatte es bemerkt, niemand seinen Plan durchschaut, bis auf L.

Und L stellte sich ihm todesmutig entgegen.
 

Er wickelte einen Lutscher aus seinem leuchtend pinken Papier und stecke ihn sich in den Mund.

Der große Detektiv L war bereit.
 

Light hatte während all seiner Vorlesungen gedankenverloren vor sich hingestarrt. L war immer noch nicht aufgetaucht.
 

Vielleicht hat er einfach keine Lust in die Vorlesung zu gehen und taucht erst am Nachmittag auf?

Light konnte es sich nicht vorstellen dass er ihn sitzenließ, L war genauso versessen auf die nächste Runde wie Light und selbst wenn er es sich leistete Light ein bisschen hinzuhalten würde er bestimmt nicht einen Nachmittag mit seinem Lieblingsverdächtigen für endlose Stunden vor flackernden Bildschirmen tauschen.
 

Und jetzt war er sogar bereit sich aus seinem sicheren Nest hinauszuwagen, in ein Territorium in dem Light eindeutig die Oberhand hatte.
 

Es galt L aus der Reserve zu locken, seine Schutzschichten vorsichtig abzutragen und ihm geschickt die Kontrolle zu entreißen.

Die Vorraussetzungen waren perfekt, jetzt durfte Light nur nicht zu übermütig sein und behutsam vorgehen, ansonsten ist der Tag vorbei und alles was erreicht wurde waren erhöhte Kiraprozente und ein motivierterer L.
 

Es war gerade Mittagspause als Light seinen Gegenspieler endlich entdeckte.
 

Erstaunlich wie jemand wie L es schaffte in einer so großen Menge fast schmerzhaft herauszustechen.

Wie eine komplett andere Spezies, die schon längst aufgegeben hat die Menschen um sich herum zu imitieren und sie nur noch gelangweilt anstarrt, wie nur mäßig interessante Fische in einem Aquarium.

Der einzige Unterschied in seiner Aufmachung im Hauptquartier waren die Chucks, die sichtlich lustlos freiheitsgewohnte Füße einzwängten.
 

Ansonsten stand dort L in all seiner exzentrischen Glorie, von den schwarzen struppigen Haaren zu dem weißen, knittrigen Shirt und der lockeren Jeans am dünnen Körper, den dunklen Schatten unter den Augen und dem leeren Ausdruck im Gesicht.

Aus seinem Mund ragte der weiße Plastikstab eines Lollies.

Außerdem hatte er es noch geschafft sich direkt auf den Raucherplatz zu stellen, auf dem sich jetzt langsam Gruppen von Jungs sammelten denen man besser nicht zu nahe kam wenn man allein und den Eindruck eines Freiwilds machte.

Und alles an L schrie geradezu 'Opfer'.
 

Mit ein paar knappen Sätzen wurde er das plappernde Mädchen neben ihm los (Takada? Teiko? Er wusste es schon nicht mehr...) und ging so schnell es möglich war zu der Ecke, an der sich schon eine handgreifliche Diskussion anzubahnen schien.
 

'Hey warte doch,' gluckste Ryuk hinter ihm. 'In ein paar Minuten hat sich das Problem L von selbst erledigt.'

Verdammt. Diesen Detektiv konnte man keine Sekunde aus den Augen lassen.



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