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and history books forgot about us

and the bible didn't mention us, not even once
von

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she was burning in my brain like a raging fire

Eve tauchte fortan öfters bei Verloren auf. Ich war meistens anwesend und versteckte mich deswegen auch regelmäßig irgendwie im Garten oder oben in den Bäumen. Schließlich ist es für mich ein Kinderspiel schnell dorthin zu kommen mit meinen Flügeln. Teilweise versteckte ich mich, auf seine Aufforderung hin, aber meistens aus freien Stücken. Mir machte es nichts aus, sie allein zu lassen, ich war froh um jede Minute in der ich ihre endlosen Monologe nicht ertragen musste. Immer mal wieder beobachtete ich sie beide zusammen. Eve schien ihn wirklich sehr zu mögen, wenngleich ich mir eigentlich auch keine Sorgen deswegen machte.
 

Warum sollte ich auch? Weil Eve augenscheinlich einen Grund nach dem nächsten lieferte. Absichtlich machte sie mich sicherlich nicht eifersüchtig, aber es passierte. Jedes Mal, wenn ich sah wie sie ihm zu Nahe kam oder ihn zu umgarnen schien, aber wenn sie drinnen waren hörte ich nichts von ihren Unterhaltungen. Wohl ihr Glück und wohl auch ihr Pech.
 

„Michael?“, fragte er und ich schielte beleidigt zu ihm herunter. „Michael hör auf zu schmollen. Kommst du herunter?“
 

„Nein“, entgegnete ich schnippisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Michael...“, jetzt klang es leicht vorwurfsvoll. „Sag wenigstens was du hast...“
 

Schon einige Tage ließ ich ihn auf diese Weise am langen Arm verhungern. Meiner Meinung nach hatte er das gefälligst selber zu merken, aber so langsam war mir auch klar geworden das er einen kleinen Denkanstoß brauchte. „Eve“, sagte ich schließlich und wandte den Kopf ab.
 

„Eve, aber... oh“, er schien zu verstehen. Dann jedoch hörte ich ihn lachen und Wut zeichnete sich auf meinem Gesicht ab.
 

„Was gibts denn da zu lachen?!“, keifte ich.
 

„Naja, du regst dich so auf, dabei macht sie doch gar nichts... das ist wirklich süß“, sagte er und weil ich nicht wollte, dass er sah wie ich rot anlief, setzte ich meine Flügel, sodass sie mein Gesicht verbargen. „Jetzt komm schon herunter...“, maulte er, aber so leicht ließ ich mich nicht kriegen. Noch eine Weile musste er auf mich einreden, ehe ich mich dazu durchringen konnte aus meinem Versteck zu kommen. Allerdings ließ ich erst wieder mit mir reden, als er versprach das Thema Eve zumindest für heute sein zu lassen. Sie war mir ein Dorn im Auge geworden, so wenig es mir auch behagte.
 

Erst einige Tage später kamen wir wieder darauf zurück. Erledigt ließ er sich gegen mich sinken, „Michael ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich das mal sage, aber es gibt jemanden der nervtötender sein kann als du.“
 

„Ach, echt?“, fragte ich lachend und hauchte einen Kuss auf seinen Kopf, den er auf meiner Schulter abgelegt hatte, während ich meine Arme um ihn legte.
 

„Falls du mich eines Tages festgewachsen und eingestaubt in der Küche findest – Eve wars...“, murmelte er und ich lachte erneut. Es war ein ziemliches Privileg, dass er mich so in seiner Nähe duldete, war ihm Gesellschaft doch meistens viel zu anstrengend. Eve war da keine Ausnahme. „Weißt du...“, er hob den Kopf und sah mich an. Seine Kapuze war ihm vom Kopf gerutscht und hatte seine wirren weißblonden Haare zum Vorschein gebracht. „Du bist laut, viel zu schnell und hast immer viel zu viel Energie... Eve redet einfach nur viel, aber weißt du, dich kann man ruhig stellen“, sagte er und küsste mich. „Das liebe ich an dir...“, murmelte er lächelnd, nachdem er sich von mir gelöst hatte. Seine Stirn lehnte an meiner und wir waren uns immer noch ganz nahe, während ich ein verwirrtes „Danke?“ von mir gab. Es war sicherlich lieb gemeint, aber ich war mir nicht sicher ob die Aussage das wirklich war.
 

„Heißt das du magst sie nicht?“, fragte ich vorsichtig als wir schließlich wieder voneinander ließen und konnte nicht anders als auch ein wenig hoffnungsvoll zu klingen.
 

„Doch...“, entgegnete er und lächelte. „Wenn sie die Klappe hält“, beendete er seinen Satz und ich musste wieder lachen und boxte ihn spielerisch in die Seite.
 

„Du Idiot...“, murmelte ich und breitete meine Flügel um uns herum aus. Es gab mir das Gefühl ihn wirklich ganz für mich allein zu haben, während wir hier auf dem Bett saßen. „Zumindest muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr machen, dass sie dich mir wegnimmt“, murmelte ich und zog ihn dichter zu mir heran.
 

„Wie kommst du denn jetzt da drauf?“
 

„Na, das sieht doch ein blinder mit nem Krückstock, dass sie auf dich steht!“, murrte ich und verzog das Gesicht, wobei ich die Unterlippe vorschob und schmollte.
 

„Ach, deswegen benimmt sie sich so... so... du weißt schon...“, antwortete er bedröppelt, während immer noch ein Fragezeichen über seinem Kopf schwebte.
 

„Du...“, mir klappte buchstäblich die Kinnlade runter. „Du merkst das nicht mal wie sie sich an dich ranschmeißt? Man sie klebt ja praktisch an dir!“ Aber er schaute mich nur bedröppelt an, als würde ich eine ihm völlig fremde Sprache sprechen. Nein, er verstand mich nicht. Er verstand nicht was ich meinte oder wieso. Stattdessen lächelte er nur und sagte mir er habe doch mich und das das genug sei und warum sich dann großartig mit Eve beschäftigen. Es war genau das was ich hatte hören wollen. Ich wollte auch nicht weiter maulen, ich wollte, daas Eve kein Thema war.
 

Aber das war sie und sie ließ mich nicht los. Sie fraß sich meinen Verstand, nistete sich ein und steckte fest wie ein scharfes Messer. Selbst in meiner Anwesenheit nahm sie sich nicht zurück und auch, wenn er es vorher vielleicht wirklich nicht sonderlich beachtet hatte schien er jetzt zugänglicher für ihre Flirtversuche zu werden. In diesen Augenblicken wollte ich nichts mehr als seinen Worten bedingungslos vertrauen können, aber das Messer namens Eve bohrte tiefer und tiefer eine Wunde voller Hass, Verachtung und Eifersucht in meinen Verstand und benebelte mein Denken. Wie kam sie in die Annahme, sie war es wert? Wie kam sie dazu davon auszugehen das er sie attraktiv fand? Wieso lächelte er so in ihrer Gegenwart? Wieso benahm er sich so, wenn er mir doch sagte, dass sie ihm egal war.
 

Paranoia hatte die Wunde in meinem Verstand vereitert und vergiftet mit Zweifeln die mich im Stillen zerfraßen. Um nicht daran zu zerbrechen wandelte mein Geist in die einzige Emotion um mit der er seit je her immer fertig geworden war, wenn mir etwas zu viel war: Wut. Ich wurde extrem reizbar, wobei ich eigentlich nur hören wollte, dass ich Unrecht hatte, das ich nicht sah was ich sah und nicht hörte was ich hörte. Dass alles in Ordnung war und das der Kuss ein Unfall war, der nichts bedeutet hatte. Aber selbst, wenn das passiert wäre hätten die Zweifel weiter an mir genagt. Ich konnte sie immer im Hintergrund fühlen, konnte fühlen wie sie mich zerfraßen, was ich eigentlich gar nicht spüren wollte und deshalb wieder so aufgebracht reagierte. Alles nur um nicht zeigen zu müssen wie verzweifelt mich das alles machte, weil ich es einfach nicht konnte.
 

Ich muss gestehen ich kann es immer noch nicht gut, aber mittlerweile weiß ich besser zu erkennen, wann ich nur wütend bin, weil ich nicht anders damit umzugehen weiß. Das erleichtert alles ein bisschen. Jedoch nicht damals. Damals machte es mich Kopflos. Beweise? Zehel, ich habe gesehen, wie sie sich geküsst haben. Mehr brauchte ich nicht sehen, mehr wollte ich nicht sehen, mehr will ich auch nicht davon wissen. Ich habe ihn bedingungslos geliebt, ganz gleich wie ich mit verhalten habe und wie sehr wir uns teilweise immer noch an die Gurgel gegangen sind. Allein der Gedanke, dass ich ihn an sie verlieren könnte hat mich verrückt gemacht. Das war alles was ich wollte... ich wollte ihn nicht verlieren. Aber letztendlich habe ich genau das.



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