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Wer suchet, der findet.

Ob der Fund zur Suche passt ist eine andere Sache
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Schokolade und Parfüm

Auch mit Bobby verabreden wir uns zum nächsten Tag im Departement der Southern Bay City Police. Zum Abschied gibt sie Berger und mir die Hand und nimmt sich die Zeit, uns zum Ausgang zu bringen.

Unsere Waffen in Empfang genommen und das Kensington durch die Sicherheitsglastür verlassen winken Berger und ich. Bobby winkt zurück, dreht sich um und geht. Bei den Göttern! Was ein Hüftschwung. Durch und durch eine Frau! Hoffentlich weiß Gerald, wie viel Glück er hat.

„Silberrücken… Echt mal!“ Mein Partner stupst mich. „Jetzt starrst du ihr auf den Hintern.“

Ein schräger Seitenblick zu meinem Partner und ich grinse.

„Du hattest mal was mit ihr!“ interpretiert er sofort. „Na? Stimmt’s? Stimmt, hm? Wie ein Kater! Überall seine Miezen!“

„Berger.“ Ich baue mich vor ihm auf. „Bevor das jetzt zu irgendwelchen Gerüchten wird. Nein. Ich hatte nie etwas mit Doktor Roberta Maddern!“ Was nicht gelogen ist. Damals war Bobby noch ein Mann, unverheiratet den Namen Fletcher tragend und einen Doktortitel hatte er ebenso wenig.

„Wenn du das sagst…“ meint mein Partner und grinst anzüglich. „Will ich es mal glauben…“

Das Grinsen vergeht ihm mit seiner Seavers an seinem Nasenloch. „Na? Piercing gefällig?“ frage ich liebenswürdig.

„Lass das!“ meckert er. „Das ist kein Spielzeug! Was, wenn die jetzt losgeht?“

„Dann bist du – Ruckzuck! – ein schönerer Mensch.“ Mein Mobilfunktelefon hat auch eine Kamera. Wenn ich nur wüsste, wie die funktioniert… Das entrüstete Gesicht meines Partners ist nämlich gerade… Zum Schießen.

Er schnauft wie ein wütender Stier. „Ich mache Diät, Silberrücken. Und dann mache ich Sport! Und dann… Dann werde ich dir das alles… heimzahlen!“

Die Seavers steckt wieder in seinem Holster. „Versprich es mir. Das mit der Diät und dem Sport. Und dann… Dann darfst du mir das alles… heimzahlen!“

Mein Partner überlegt. „Ja… Gut…“ Er grinst. „Vielleicht verspreche ich es dir morgen.“

„Morgen? Warum erst morgen?“

Berger tippt auf seine Armbanduhr. „Weil für uns der Feierabend ansteht.“

„Schon…?“ Das verwundert mich.

„Jau!“ Er nickt. „Essen!“ strahlt er und piekt mir in die Seite. „Mit Rush…“
 

Auf dem Revier und nach allen Seiten umgesehen – diese… Unperson ist gerade sonst wo – möchte Captain Brace ein kurzes Statement und fragt, wer zugesagt hat und wer nicht. „Alle an Bord!“ Berger und ich heben die Daumen.

„Sehr gut!“ zeigt sich unsere Vorgesetzte zufrieden. „Machen Sie Ihren Bericht – Nehmen Sie es damit nicht zu genau! – und ab in den Feierabend.“
 

Schnell unseren Bericht. Geht klar. Nicht zu genau nehmen. Geht erst recht klar. Berger schreibt ihn zwar nicht, hilft aber dabei – Er ist richtig gut in ‚nicht zu genau nehmen‘! – und hat mir zusätzlich was aus dem Snack-Automaten mitgebracht. Ohne vorher bei mir zu schnorren! Ja! Und ich erst! Was noch? Er hat an meinen ‚empfindlichen‘ Magen gedacht. Für mich gibt es eine Tüte Studentenfutter, dessen Inhalt – ungeschwefelte Trockenfrüchte und Nüsse – ich bedenkenlos futtern kann. Er selbst stopft Flips aus Maisgries überzogen mit einem Zeugs aus Käseersatz in sich hinein, das gelbe Spuren auf Finger, Mundwinkel, Kugelschreiber und Papier hinterlässt.

„Diät!“ mahne ich. Mein Partner winkt ab. „Ab morgen.“ Und mampft den nächsten Flip. „Vielleicht!“ schränkt er kauend ein.

„Das wird dann wohl nichts.“ seufze ich.

„Hey, Detective Meyers.“ grüßt Officer Ferric. „Das wurde für Sie abgegeben. Extra für Sie.“ erklärt sie und überreicht mir ein in buntes Papier gewickeltes Päckchen von der Größe einer Zigarrenkiste. „Der Typ sagte mir, Sie warten schon darauf und sollten es kriegen, sobald ich Sie sehe.“

Ich danke, nehme das kleine Paket entgegen und betrachte es von allen Seiten. Keine Adresse, kein Absender. „Muss damit zu Rush.“ gebe ich knapp an und spare mir die Mühe, das Päckchen zu öffnen. „Sie, Ferric, geben meinem Partner eine genaue… Eine sehr genaue Personenbeschreibung des Überbringers!“

Die Kollegin in Uniform sieht von mir auf Berger. „Warum denn? Was ist denn da drin? Eine Bombe, oder so?“

„Nein. Keine Bombe.“ gibt Berger die Antwort. „Chiefs Lipinskis Zunge.“

Verdammt guter Cop!“ stelle ich fest und bin schon auf dem Weg zum Leichenkeller.
 

Die Pathologie betreten sehe ich Charlene an einer Bahre und über einen Klumpatsch aus Blut, Fleisch und Knochen gebeugt stehen. „Tja, ja…“ sagt sie zu dem Klumpatsch. „Deinen Tod hast du dir sicher anders vorgestellt, hm? Kommt davon, wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt. Und dann noch nicht einmal das eigene!“ Sie bemerkt mich und winkt, ohne Klumpatsch aus den Augen zu lassen. „Kleiner Einbrecher. Hat sich nur das falsche Fenster zum Einsteigen ausgesucht. Ist an einen ehemaligen Box-Champion geraten. Der war von dem Besucher nicht gerade begeistert und scheucht ihn durch die ganze Bude. Und was macht er, dieser Nachwuchs-Ganove?“ Über so viel Dummheit lachend schüttelt Charlene den Kopf. „Türmt durch das Fenster, klettert über den Sims, verliert den Halt, stürzt ab und… MATSCH.“

„Charlene. Hab da gerade ein Päckchen bekommen. Ohne Adresse oder Absender. In buntes Papier gewickelt.“

„Ah ja… Wäre nicht das erste Mal, du Herzensbrecher. Und? Riecht es nach Schokolade und Parfüm?“

„Nein. Es riecht nach totem Fleisch. In Formaldehyd gekocht.“

Einen Augenblick verharrt Charlene, dann eilt sie auf mich zu. „Kalli seine Zunge?“

Ich nicke. „Kalli seine Zunge.“ Und kann mir nicht verkneifen hinzuzufügen: „Jetzt ist er wieder komplett.“

Bemerkenswert schnell hat Charlene ihre Handschuhe gewechselt. „Du bleibst da liegen!“ ordnet sie gegenüber Klumpatsch an. „Ich befasse mich später mit dir!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Witch23
2012-01-21T23:36:49+00:00 22.01.2012 00:36
du hast zu viel CSI NY geschaut glaube ich die Pathologin da hat auch immer mit den Toten geredet.

so da nun ende ist muss ich auf Nachschub warten. Und wie ich es wohlweislich gemacht habe habe ich am Tage angefangen und nicht abends, sonst wäre das hier ein früh morgendlicher Kommi. ^_^

Weil Review kann es wohl nicht genannt werden. XD na dann bis zum nächsten Teil.
Von:  K2K
2012-01-16T13:31:48+00:00 16.01.2012 14:31
Hey hey, na endlich hatte ich Zeit zum Lesen!
Ich muss sagen, dass sich das Warten auf diese Kapi gelohnt hat, du schreibst verdammt gute Dialoge, beneidenswert =D
Leider bin ich mir immer noch nicht sicher, wer der Bösewicht sein könnte, du vllt? =D

Ganz liebe Grüße! =)
Von:  Nami_van_Dark
2012-01-10T13:43:57+00:00 10.01.2012 14:43
Die ist super^^
wohin sollte die Leiche den hin?
*schmeiß mich weg vor Lachen*
Die Frau ist Geil, und auch das Kapi ist wundervoll



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