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Zwischenblut

von

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Kostümparty und ein abscheuliches Verbrechen

Kostümparty und ein abscheuliches Verbrechen
 

Am nächsten Morgen wurde er von seiner Mutter liebevoll geweckt. Langsam und verschlafen öffnete Cloud die Augen und sah, dass seine Mutter auf dem Rand des Bettes saß und ihn liebevoll ansah.

„Aufstehen, mein Schatz! Wir müssen bald zum Jugendamt.“, sagte Béatrice und fuhr Cloud durch die schwarzen Haare.

Cloud erhob sich mit dem Oberkörper und die Bettdecke fiel zurück. Zum Vorschein kam Glaciel, der noch tief und fest im Land der Träume war. Cloud strich verschlafen über Glaciels Flanken, die immer wieder vibrierten, wenn dieser ausatmete. Glaciel war in der kurzen Zeit, seitdem er aus dem Ei geschlüpft war, ein ganzes Stück gewachsen und er reichte Cloud jetzt bereits bis zu den Knien.

Cloud rieb sich verschlafen die Augen und erhob sich dann langsam aus dem Bett.

„Zieh dir bitte deine guten Sachen an und komm dann runter! Ich warte unten auf dich!“, sagte Béatrice und ging dann aus dem Zimmer.

Cloud verließ sein Schlafzimmer und ging erstmal ins Bad. Glaciel folgte ihm langsam und kroch in die Badewanne. Seine scharfen Krallen klackerten auf dem Boden der Badewanne. Cloud entledigte sich seines Schlafanzugs und warf ihn in den vollen Wäschekorb. Er wusch sich und putzte seine Beißerchen. Dann zog er sich eine frische Unterhose an und verließ gefolgt von Glaciel wieder das Bad. Er ging zu einem seiner Schränke und suchte seine guten Sachen heraus, die er sonst nur bei offiziellen Anlässen trug.

Er legte sich das weiße Hemd an und schlüpfte dann in seine schwarze Hose. Er streifte noch seine rote Weste über und wandte sich dann zu Glaciel.

„Na, wie seh ich aus?“, fragte er den Jungdrachen.

Glaciel sah ihn mit großen Augen an.

„Gut!“, sagte der Jungdrache durch seinen Geist.

Diesmal war es Cloud, der den Jungdrachen mit großen Augen ansah.

„Du fängst ja an, richtig zu reden!“, sagte Cloud durch seinen Geist zu Glaciel.

Der Drache grinste und offenbarte seine spitzen Zähne. Cloud strich dem Drachen über den schuppigen Kopf und verließ dann allein sein Zimmer, wobei er jedoch noch den vollen Wäschekorb vor seine Zimmertür stellte. Er sah sich im Gang um, ob auch niemand da war und verschloss dann die Tür magisch, damit niemand vom Dienstpersonal aus versehen hinein ging.

Dann ging er hinunter ins Speisezimmer, wo bereits seine Familie am Tisch versammelt war.

„Guten Morgen!“, sagte Cloud, als er eintrat.

Die Anderen wünschten ihm auch einen guten Morgen und so begann das Frühstück. Auch Léon war in seinen besten Sachen angezogen und so saßen die Beiden Brüder im Partnerlook nebeneinander und unterhielten sich leise über das Jugendamt und über die früheren Betreuer von Cloud.

Nachdem das Frühstück dann beendet war, räumten die beiden Brüder den Tisch ab und räumten alles zurück an ihren Platz. Dann machten sie sich fertig und verließen gemeinsam mit ihren Eltern das Haus. Die Familie ging den kurzen Weg durch den fast meterhohen Schnee zur Garage. Thomas öffnete diese mit einem Zahlencode und sie betraten diese. Sie schlüpften in den kleinen Wagen von Béatrice und fuhren aus der Garage. Thomas schloss die Garage über eine Fernbedienung. Dann verließen sie das Grundstück und schlugen die Richtung nach Berlin ein. Sie fuhren auf die Autobahn und Thomas beschleunigte den Wagen. Cloud sah in der Zwischenzeit schweigend aus dem Fenster und hing seinen Gedanken nach. Als ein Finger über seine Wange schlich, schreckte er auf und sah seine Mutter an.

„Schatz, mach dir nicht so viele Gedanken. Wir klären das und dann wird alles gut!“, sagte Béatrice und sah zu ihren Sohn nach hinten auf den Rücksitz.

Cloud seufzte und sagte dann leise:

„Ich habe Angst. Ich habe früher so viel Mist gebaut und ich habe Angst, dass das jetzt alles wieder auf mich zurück kommt!“

Da schaltete sich Thomas ins Gespräch ein:

„Cloud, du brauchst in dieser Sache keine Angst zu haben. Wir klären das und sollte diese Betreuerin da sein, dann werde ich sie mir zur Brust nehmen!“

Cloud nickte leicht und sah dann wieder schweigend aus dem Fenster.

Den Rest der Fahrt verlief ziemlich still und als Thomas dann endlich auf dem Parkplatz des Jugendamts hielt, war Cloud froh, endlich wieder an die frische Luft zu gelangen. Allerdings kam ihm mit der frischen Luft auch ein ihm bekanntes Parfüm in die Nase.

„Matt ist hier!“, flüsterte er.

Thomas und Béatrice nahmen ihre Söhne in die Arme und gemeinsam gingen sind ins Jugendamt.

Die Eingangshalle war aus grauem Beton. Thomas erkundigte sich bei der Empfangsdame, wo sie denn hin müssten und gingen dann, als er die Information bekommen hatte, zusammen mit seiner Familie zu den Fahrstühlen und fuhren direkt in den dritten Stock.

Als sich die Fahrstuhltüren dann im dritten Stock öffneten, kam Cloud der Geruch von Matts Parfüm schon fast greifbar entgegen.

Der Gang war wesentlich freundlicher eingerichtet als die Eingangshalle unten im Erdgeschoss. Die Wände waren geziert von mehreren Zeichnungen der Kinder. Es standen mehrere Pflanzen und auch an jeder Tür standen mehrere Stühle. Sie gingen bis zum Ende des Ganges und schon von der Fahrstuhltür aus konnte Cloud Matt dort sitzen sehen. Als Cloud zusammen mit seiner Familie dann am Ende des Ganges angekommen war, hatte auch Matt ihn bemerkt. Sie richtete sich auf, doch sie schaffte es nicht, ihm in die Augen zu sehen.

„Hallo, Cloud!“, sagte sie leise.

Cloud senkte den Kopf und flüsterte:

„Hi Matt. Können wir reden? Woanders?“

Matt nickte, sah ihn jedoch nicht an.

Cloud und Matt wandten sich von ihren jeweiligen Eltern ab, jedoch noch bevor Cloud einen Schritt gegangen war, sagte Béatrice:

„Cloud, gib mir bitte deinen Mantel.“

Cloud zog seinen schwarzen Mantel aus und reichte ihn seiner Mutter.

Dann wandten er und Matt sich um und gingen ein paar Schritte, so dass Matts Eltern sie nicht hören konnten.

„Du Matt, ich wollte mich bei dir entschuldigen!“, sagte Cloud und fing damit als Erster an.

Matt hob ein wenig den Kopf und warf Cloud einen überraschten Blick zu.

„Warum solltest du dich bei mir entschuldigen. Ich hab dich doch abblitzen lassen.“, sagte sie leise.

Cloud hob nun seinen Kopf und sah ihr in die Augen.

„Ja, das ist wahr. Ich wollte durch meine Aktion aber nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzen.“, erwiderte Cloud.

Sie schüttelte leicht den Kopf und erwiderte ihrerseits:

„Du hast unsere Freundschaft nicht gefährdet, aber was ich nicht verstehe ist, warum du dich ausgerechnet in mich verliebt hast. Ich bin ja nun nicht die Schönheit!“

Cloud schüttelte energisch den Kopf.

„Das siehst du falsch. DU bist schön, auch wenn du dich wie ein Junge anziehst. Denkst du, es kommt mir bei einem Mädchen darauf an, dass sie sich auftackeln wie sonst was oder riesige Brüste haben? Ich habe mich in dich verliebt, weil du so viel darstellst, das mir wichtig ist. Wenn ich aufzählen sollte, was ich an dir alles mag, würden wir noch nächstes Jahr Weihnachten hier stehen!“, sagte Cloud und schloss sie einfach in seine Arme.

Was er jedoch nicht dadurch sehen konnte, dass Matt ziemlich rot im Gesicht wurde.

„Danke, aber du hast dich ganz schön gemacht!“, nuschelte sie und löste sich aus Clouds Armen.

Cloud kratzte sich verlegen am Hinterkopf, jedoch noch bevor er etwas antworten konnte, rief Béatrice sie zu sich.

Cloud und Matt gingen zurück zu ihren jeweiligen Eltern und Cloud sah auch schon die Frau, die bei ihm die Laune in den Keller sinken ließ.

Frau Nolle, seine ehemalige Betreuerin, wartete zusammen mit einer weiteren Frau auf sie. Als sie Cloud erblickte, rümpfte sie die Nase und sagte :

„Na du kleiner Unruhestifter. Bist ja noch nicht zurück bei uns im Heim gelandet. Hat mich wirklich überrascht, dass dich noch jemand haben wollte. Na mal sehen, ob das immer noch so ist, wenn deine Adoptiveltern erstmal von deiner kriminellen Vergangenheit erfahren haben!“

Cloud fühlte sich, als wenn ihn ein Lastwagen überrollt hätte. Léon war sofort aufgesprungen und wollte sich auf Clouds ehemalige Betreuerin stürzen, doch Thomas hielt ihn mit einem Blick zurück.

Dann wandte er sich an Frau Nolle und in seinen roten Augen glühte der Zorn.

„Anscheinend sind SIE nicht mehr geeignet dafür, Kinder pädagogisch zu betreuen. Sie sollten in Erwägung ziehen, in Rente zu gehen. Außerdem wissen wir um Clouds Vergangenheit und diese ist voller Ansätze für ihr Versagen als Pädagogin!“, sagte Thomas kalt.

Matt riss die Augen auf. Auch Cloud sah von seinem Vater zu Frau Nolle, die vor Wut anschwoll wie ein Ochsenfrosch. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch da mischte sich die zweite Frau ein.

„Meine Herrschaften. Wir sind heute nicht hier zusammen gekommen, um uns zu streiten, sondern um uns wie zivilisierte Menschen zu unterhalten. Ich möchte daher zuerst die Familie Winter zusammen mit Frau Nolle in mein Besprechungszimmer bitten.“, sagte die zweite Frau und unterbrach somit das Streitgespräch von Frau Nolle und Clouds Vater.

Cloud ließ sich auf einen der Stühle vor der Tür nieder und beobachtete Matt, wie sie mit ihrer Familie in den Raum verschwand. Noch bevor Matt vollends im Raum verschwunden war, sah sie noch einmal zu Cloud und Schnitt eine Grimasse, von der Cloud sofort wusste, dass sie Frau Nolle auch nicht mochte.

Thomas setzte sich neben Cloud und legte ihm die Hand auf den Kopf.

„Lass die Frau nur reden. Die hat keine Ahnung darüber, was für ein wunderbarer Junge du bist!“, sagte Thomas und fuhr mit der Hand Cloud durch die schwarzen Haare.

„Ich hasse sie!“, krächzte Cloud und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn die Worte seiner ehemaligen Betreuerin getroffen hatten.

Léon schritt währenddessen den Gang auf und ab und fluchte.

„Ich mach die Alte alle! Wenn die noch ein Wort über Cloud sagt, dann ist sie fällig!“, grollte Léon und reckte die Faust in die Luft.

Béatrice sah ihren ältesten Sohn an und sagte streng:

„Léon, auch wenn du schon jetzt eine Abneigung gegen diese Frau hegst, solltest du dich in deiner Art und Weise etwas zurück halten.“

Léon sah seine Mutter nur sauer an, nickte dann aber leicht.

Es dauerte über eine Stunde, bis Matt mit ihrer Familie aus dem Büro kam. Dann ertönte eine Frauenstimme:

„Familie zu Wallenstein, bitte!“

Cloud erhob sich langsam und ging nach seinem Vater in das Büro.

Das Büro der Sachbearbeiterin sah allerdings nicht so aus wie ein Büro, sondern eher wie ein kleines Wohnzimmer. In diesem Büro standen mehrere Sessel und um dem Büro noch einen kleinen Hauch von Bürokratie zu verleihen, war in eine Ecke ein Schreibtisch gequetscht worden. In einem der Sessel saß Frau Nolle und nippte an einer Teetasse. In einem anderen Sessel saß eine Frau Anfang vierzig. Sie lächelte Cloud entgegen und wies mit ihrer Hand auf einen der Sessel.

„Guten Tag, Cloud. Ich bin Frau Engel, die Sachbearbeiterin des Jugendamts, die für dich verantwortlich ist.“, stellte sich die Sachbearbeiterin vor.

Cloud nickte ihr zu und sie fuhr dann fort.

„Bevor wir das Gespräch beginnen möchte ich dir natürlich etwas zu trinken anbieten. Welchen der Teesorten möchtest du?“, fragte sie und zeigte Cloud ein paar Teesorten.

Cloud entschied sich für einen Pfefferminztee und Frau Engel bereitete ihm den Tee zu.

Als der Tee fertig war, reichte sie Cloud die Tasse und erkundigte sich bei den Anderen aus der Familie, was sie denn trinken wollten.

Nachdem dann alle mit Tee versorgt waren, fragte Frau Engel:

„Deiner Akte nach warst du ja ein lebhaftes Kind. Wie geht es dir heute?“

Cloud schluckte ein wenig von seinem Tee herunter und antwortete:

„Gut!“

Frau Engel hatte sich einen kleinen Bogen zur Hand genommen und machte sich Notizen.

Frau Nolle schnaubte und sagte:

„Und wie viele Schandtaten hast du schon angestellt, seitdem du in deiner neuen Familie lebst?“

Cloud zuckte zusammen, als wenn Frau Nolle ihm mit einer Peitsche getroffen hätte.

Léon war gleich auf den Beinen und fluchte:

„Sie glauben wirklich, dass Cloud nur Scheiße baut? Soll ich ihnen mal etwas sagen?! Cloud ist der beste Bruder, den ich mir wünschen könnte. Seitdem er in unserer Familie ist, ist er und unsere ganze Familie aufgelebt, wie ich es noch nie erlebt habe. Er ist der beste Bruder, den es auf der Welt gibt!“

Nach dieser Ansprache von Léon war es erstmal ruhig im Büro. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit räusperte sich Frau Engel, was die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf sie lenkte.

„Ich denke, dass es das Beste ist, wenn ich jetzt mit Cloud alleine rede.“, sagte sie freundlich, aber bestimmt.

Thomas und Béatrice tauschten einen Blick, erhoben sich und gingen gefolgt von Léon hinaus. Auch Frau Nolle folgte ihnen, auch wenn sie Cloud mit einem bösen Blick bedachte.

Dann atmete Frau Engel erst einmal tief durch und lächelte Cloud dann an.

„So, jetzt können wir ungestört miteinander sprechen. Möchtest du mir erzählen, was Frau Nolle mit dem Begriff „Schandtaten“ gemeint hat?“, fragte Frau Engel und sah Cloud freundlich an.

Cloud schluckte und erzählte ihr dann stockend, was er schon seinen Eltern erzählt hatte.

Frau Engel machte sich Notizen dazu und fragte dann:

„Wie sieht es heute bei dir aus? Wie fühlst du dich in deiner neuen Familie?“

Cloud nahm den letzten Schluck von seinem Tee und erwiderte dann:

„Ich hätte es nicht besser treffen können. Meine Eltern sind die beiden besten Menschen auf dieser Welt und mein Bruder haben sie ja gerade kennen gelernt. Meine beiden Tanten könnten unterschiedlicher nicht sein. Die eine Tante ist vom Beruf her Schmiedin und total flippig und aufgedreht, wobei die andere Tante genau das Gegenteil von ihr ist. Dazu hat meine Tante, die so ein wenig flippig ist, noch einen Freund, der mit einem Wort gesagt, einfach nur cool ist.“

Frau Engel nickte und notierte sich dann wieder etwas auf ihrem Block.

„Und wie sieht es bei dir in der Schule aus?“, fragte sie weiter.

Cloud druckste ein wenig herum, sagte dann aber:

„Naja, es geht. Ich werde mich jetzt ein wenig auf den Hintern setzen, um zu lernen!“

Frau Engel lächelte ihn an und erwiderte:

„Ich weiß, dass die Schule momentan nicht dein bester Freund ist. Jetzt fangen die Mädchen an, interessant zu werden!“

Auf Clouds Gesichtszüge schlich sich ein verlegenes Lächeln.

Frau Engel nickte ihm zu und sagte dann:

„Ich denke, wir beenden das Gespräch an dieser Stelle, denn ich möchte mich noch mit den Anderen aus deiner Familie unterhalten!“

Cloud nickte, bedankte sich für den Tee und verließ das Büro. Er setzte sich zu seiner Familie auf einen der Stühle und schon darauf ertönte Frau Engels Stimme:

„Léon zu Wallenstein!“

Thomas und Béatrice tauschten einen überraschten Blick miteinander, aber dann nickten sie Léon zu, der daraufhin das Büro betrat.

Zwanzig Minuten später trat Léon wieder aus dem Büro und setzte sich zu seinen Eltern und seinem Bruder.

Als Thomas und Béatrice dann ins Büro gerufen wurden, standen sie auf und betraten das Büro.

Cloud und Léon unterhielten sich leise darüber, was Frau Engel sie beide gefragte hatte. Sie unterhielten sich so lange, bis ein Räuspern sie unterbrach.

Cloud sah auf und erblickte Matt, die noch dageblieben war.

„Cloud, wegen heute Abend möchte ich dich bitten, mir kein Geschenk mit zu bringen. Wir machen es wie früher zu unserer Heimzeit!“, sagte sie und verabschiedete sich dann.

Cloud nickte und verabschiedete sich ebenfalls von Matt.

Kurz nachdem sie gegangen war, traten Thomas und Béatrice aus dem Büro und gemeinsam verließen sie das Jugendamt.

„Was hat sie euch gefragt?“, fragte Léon seine Eltern.

Béatrice sah ihren ältesten Sohn an und erwiderte:

„Es waren nur allgemeine Dinge. Es ging darum, wie sich Cloud bei uns eingelebt hat, wie viel Taschengeld ihr beide bekommt und so weiter!“

Léon nickte und gemeinsam stiegen sie in ihr Auto ein und fuhren zurück zur Villa.

Dort angekommen ging Cloud zuerst in die Küche und holte eines der großen Fleischstücke aus dem Kühlschrank, die sie noch aus dem Urlaub mitgebracht hatten. Er nahm es mit in sein Zimmer und als Cloud dort eintrat, stürzte sich Glaciel gleich auf ihn und verschlang gierig das Fleisch.

Er zog sich seine Sachen aus und suchte sich etwas passendes aus seinem Schrank aus, was er auf der Kostümparty tragen konnte, aber er fand nichts passendes. Er steckte mit dem Oberkörper in seinem Kleiderschrank und als es laut an der Tür pochte, stieß er schmerzhaft gegen eins der oberen Regale.

Er ging fluchend zur Tür und öffnete sie. Es machte ihm nichts aus, dass er nur in Boxershorts gekleidet war, denn er wusste, wer vor der Tür stand.

Cloud öffnete die Tür und erblickte Wiki, die auf ihn herabsah und ihn dabei angrinste.

„Na Kleiner! Meine Güte, wärst du nur ein paar Jahre älter, könnte ich mir mit dir etwas vorstellen.“, sagte sie und grinste.

Cloud hob die Augenbraue.

„Aber leider wird daraus nie was, denn ich steh nicht auf alte Frauen!“, konterte Cloud frech und grinste seine Tante nun an.

Wikis Grinsen flackerte für einen Augenblick, doch dann fasste sie sich schnell wieder und stürzte sich auf ihn und kitzelte ihn ordentlich erstmal durch.

„Na du Frechdachs! Wer ist jetzt alt hier!“, sagte sie und grinste Cloud an.

Sie war nun über Cloud, der krümmend vor lachen auf dem Boden unter ihr lag.

Er verschnaufte und grinste sie dann einfach nur an.

Sie erhob sich von ihm und reichte ihm die Hand, um Cloud dann auf zu helfen.

„So, jetzt aber mal zu etwas anderem. Ich hab gehört, dass du zu einer Geburtstagskostümparty eingeladen bist und das Geburtstagskind hat dich gebeten, eine ganz bestimmte Figur zu spielen. Kannst du mir mal zeigen, wie die Figur aussieht, dann verwandle ich dich in eine genaue Kopie der Person.“, sagte sie zu Cloud, worauf dieser nickte. Er winkte seine Tante zu seinem Computer, fuhr diesen hoch und ging dann ins Internet. Er gab bei google den Namen der Person ein, als die er sich verkleiden sollten und ging in die Rubrik Bilder. Wiki sah sich die Bilder der Person an und staunte dann nicht schlecht.

„Du sollst dich als ein Vampir verkleiden? Also für die Eckzähne wurde ja schon gesorgt. Wer ist der Typ eigentlich?“, sagte Wiki und bat Cloud gleich noch, ein Bild von Zeros Tattoo auszudrucken.

„Der Typ ist ein Schüler einer Schule, auf die Menschen und Vampire zusammen gehen. Als er ein kleiner Junge war, wurde er von einem Vampir gebissen und kämpft seitdem gegen die Umwandlung an, denn in dem Anime ist es so, dass Menschen, die zu Vampiren werden, früher oder später wahnsinnig und zu tötenden Bestien werden.“, erklärte Cloud, woraufhin Wiki erkennend nickte.

Sie nahm das Bild aus dem Drucker und sah es sich an. Dann stellte sie sich hinter Cloud und sagte:

„Mach dir keine Gedanken darüber. So etwas kann bei uns nicht passieren. Ich fang jetzt mal an!“

Sie holte einen kleinen, schwarzen Stift aus ihrer Hosentasche und fing an, damit das Muster auszumalen, das auch Zero am Hals trug. Als sie nach fünf Minuten fertig war, fuhr sie mit ihren Fingern durch Clouds Haare.

„So mein Schatz, jetzt wird geschnippelt und gefärbt!“, sagte sie fröhlich und begann mit ihrer Arbeit.

Nach kurzer Zeit war sie dann fertig und reichte Cloud einen kleinen Spiegel.

„Schau doch mal! Jetzt bist du eine perfekte Kopie, aber du bist irgendwie schnuckliger!“, sagte sie und grinste Cloud an.

Dieser spürte, wie er rot wurde und erwiderte:

„Jetzt brauche ich nur noch passende Kleidung zum Schluss!“

Wiki nickte und holte aus ihrer Handtasche, die sie dabei hatte, etwas heraus.

„Schau mal hier! Hier hab ich schon mal einen schwarzen Anzug, der ungefähr deine Größe sein sollte und weiße Hemden hast du ja selber und dieses weiße Band basteln wir uns einfach.“, sagte Wiki und zeigte Cloud einen schwarzen, absolut faltenfreien, Anzug.

Cloud war absolut erstaunt darüber, dass seine Tante solche Sachen in ihrer Handtasche dabei hatte.

„Ich hätte nie gedacht, dass du Handtaschen trägst.“, sagte Cloud nur.

Wiki grinste ihn nur an, sagte jedoch nichts dazu.

Cloud nahm den Anzug samt Hose, holte sich eines der weißen Hemden aus dem Schrank und zog ihn sich an.

Als er fertig war, stellte er sich vor den Spiegel und besah sich an.

„Sieht gut aus, aber jetzt fehlen noch das Band und eine Krawatte.“, sagte Cloud und sah zu seiner Tante herüber.

Wiki hatte in der Zwischenzeit ein Band mit passendem Aufdruck erstellt und streifte es Cloud über.

„So, jetzt fehlt nur noch die Krawatte!“, sagte Wiki und in genau diesem Moment klopfte es an der Tür.

Wiki öffnete diese und herein kam Christy.

Ihre blonden Korkenzieherlocken hüpften fröhlich auf und ab. In der Hand hielt sie eine rote Krawatte.

Als sie Cloud sah, stieß sie einen lauten Pfiff aus.

„Mensch Wölkchen, jetzt brauchst du aber wirklich einen Waffenschein!“, sagte sie und sah Cloud von oben bis unten an.

Cloud grinste nur und nahm die Krawatte von ihr entgegen. Mit nur wenigen Handgriffen hatte er sich die Krawatte gebunden und besah sich dann jetzt im Spiegel an.

„Sieht doch gut aus, oder?!“, fragte er seine Tante und sah sie an.

Wiki stand von der Couch auf, ging zu ihm herüber und flüsterte ihm ins Ohr:

„Wenn ich Christy nicht ständig daran erinnern würde, dass du noch minderjährig bist, hättest du deine Unschuld schon vor langer Zeit verloren!“

Clouds Gesicht glich daraufhin einer Glühbirne und er verabschiedete sich schnell von Wiki und Christy. Er dankte ihnen noch und verließ dann sein Zimmer.

Er ging den Flur entlang und die Treppe hinunter. Er verabschiedete sich noch von seinen Eltern und seinem Bruder, die gemeinsam im Wohnzimmer saßen und sich einen Film ansahen.

Dann zog er sich an und verließ das Haus. Er verließ das Grundstück und ging die Straße hinunter zur Bushaltestelle. Als er sah, dass ein Bus gerade an der Haltestelle gehalten hatte, nahm er die Beine in die Hand und rannte schnell zum Bus. In diesem stieg er ein und löste eine Fahrkarte für die Bereiche A,B und C. Dann ging er in den hinteren Teil des Busses und setzte sich auf einen der Sitzplätze.

Die Fahrt an sich war recht ereignislos und als er dann am Flughafen Schönefeld angekommen war, stieg er aus dem Bus aus und ging in den S-Bahnhof. Dort stieg er in eine S-Bahn, die ihn dann nach Wittenau brachte.

Am S-Bahnhof Wittenau angekommen, verließ er die S-Bahn und stieg die Treppen des Bahnhofs herunter. Er verspürte wieder das Verlangen nach Blut und so entschied er sich, einen der kleinen Seitengassen zu Matts Haus zu nehmen. Als er dann die kleine Seitengasse betrat, sah er bereits eine ältere Frau, die in der einen Hand eine Einkaufstasche hielt und in der anderen Hand ein Handy ans Ohr hielt und mit jemandem sprach.

Kaum hatte Cloud in ihre Augen gesehen, erstarrte sie und auf Clouds leisen Befehl hin beendete sie das Telefonat.

Da sie fast zwei Meter groß war und so viel größer als Cloud, ging sie in die Hocke.

Cloud sah sich noch einmal um, um nach zu sehen, ob jemand sie beobachtete und als niemand sie sah, biss er in ihren Hals und trank von ihrem Blut.

Nachdem sein Hunger gestillt war, löste er sich von ihr, leckte über die Bisswunde und lehnte sie gegen eine Mauer. Dann ging er weiter und kam direkt neben Matts Haus mit dem Restaurant heraus. Er sah gleich daneben einen kleinen Blumenladen und kaufte für Matt noch einen kleinen Strauss Blumen.

Dann ging er zu Matts Haus und klingelte. Nach nur kurzem warten öffnete sich die Tür und Matt strahlte ihn an.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“, sagte Cloud und reichte ihr den Blumenstrauß.

Sie nahm ihn entgegen, bedankte sich dafür und bat Cloud herein. Bereits der kleine Eingangsbereich war geschmückt worden und ließ das Thema erahnen. Auch Matt hatte sich verkleidet und bei ihrer Verkleidung musste Cloud grinsen. Sie hatte sich als Yuki Cross verkleidet.

„Komm, die Anderen sind schon oben!“, sagte sie und zog Cloud dann mit nach oben in ihr Zimmer, nachdem dieser seine Winterkleidung abgelegt hatte.

Oben in ihrem Zimmer angekommen sah er, dass Siegfried und Katsuhiro, sich beide ebenfalls verkleidet hatten. Ironischerweise hatte sich Siegfried als Kaname Kuran verkleidet. Katsuhiro jedoch hatte sich als Mumie verkleidet und stach damit vollkommen heraus.

Cloud schüttelte zuerst Katsuhiro die Hand und dann Siegfried, auch wenn er letzterem beim Händedruck fast die Hand brach.

Als er Siegfrieds Hand los ließ, schüttelte dieser erstmal die Hand, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu kriegen.

Matt ging zu ihrer Anlage und schaltete diese ein. Es waren alles ihre Lieblingslieder zu hören. Manche ziemlich alt, wie zum Beispiel die Lieder von Dj Bobo, aber manche neueren, wie zum Beispiel von Lady Gaga oder Justin Bieber, waren zu hören.

Nachdem sie schon ein paar Stunden gefeiert hatten, schlug Siegfried vor:

„Wie wärs mit Wahrheit oder Pflicht?“

Alle anderen waren dafür und auch Cloud stimmte schlussendlich zu.

So nahm Matt eine der leeren Colaflaschen und legte sie in die Mitte von ihnen. Sie selbst setzten sich jeweils in den Schneidersitz und Matt drehte zuerst die Flasche. Sie hielt bei Katsuhiro und Matt fragte dann:

„Wahrheit oder Pflicht?“

Katsuhiro überlegte kurz, nahm dann aber Pflicht.

Matt grinste fies und sagte:

„Gut, dann nimm diese Binden ab! Ich will sehen, was du drunter trägst!“

Katsuhiro grinste nur, erhob sich und wickelte langsam die Binden ab. Als er damit fertig war, stand er nur in Boxershorts bekleidet vor ihnen.

Als Matt nickte, wickelte er sich schnell wieder ein und diesmal hielt die Flasche vor Cloud.

„Also Cloud, was nimmst du?“, fragte Katsuhiro.

„Da du ja schon Pflicht genommen hast, nehme ich jetzt die Wahrheit!“, erwiderte Cloud und sah Katsuhiro an.

Dieser nickte und fragte dann:

„Gut, bist du momentan in jemanden verliebt und wenn ja, in wen?“

Cloud seufzte. War ja klar, dass die Frage kommen würde.

„Gut, aber die Antwort wird einem hier nicht gefallen. Ja, ich bin verliebt und zwar in Matt!“, antwortete er auf die Frage.

Siegfried sah aus, als wenn man ihm vor den Kopf gestoßen hätte.

Cloud drehte schnell die Flasche und wie beabsichtigt blieb sie bei Siegfried stehen.

„Also Siegfried, Wahrheit oder Pflicht!“, sagte Cloud und sah seinen Freund mit einem gemeinen Glitzern in den Augen an.

„Pflicht“, nahm Siegfried, womit er Cloud unwissentlich in die Karten spielte.

Dieser setzte ein fieses Grinsen auf und forderte:

„Schön, wie du willst. Dann stripp für Matt!“

Siegfried fiel die Kinnlage runter. Matt versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen, um ihre Verlegenheit zu verbergen. Dann seufzte er ergeben, stand auf und begann langsam, vor Matt zu strippen. Genau passend lief dazu noch die passende Musik. Matt verbarg noch immer ihr Gesicht hinter ihren Händen, doch Cloud rutschte hinter sie und zog ihr die Hände vom Gesicht weg, so dass sie Siegfrieds Vorstellung mitansehen musste.

Als er dann fertig war und nur noch ein Kleiderbündel vor seinem besten Stück hielt, war Matt krebsrot im Gesicht und schluckte.

Siegfried verließ kurz das Zimmer, um sich wieder anzuziehen, doch da kam gleich ein kleiner Aufschrei, der von einer Frau kam.

Matt stand auf und sah nach, wer geschrieben hatte. Matts Mutter, Frau Winter, kam herein und fragte:

„Kinder, was macht ihr hier eigentlich?“

Cloud konnte nicht mehr an sich halten und lachte prustend los.

Matt erzählte ihrer Mutter in der Zwischenzeit, was passiert war, worauf sie nur lachte und dann wieder ging.

Kurze Zeit später kam auch Siegfried wieder ins Zimmer und drehte die Flasche. Sie blieb vor Matt stehen, die wie aus der Pistole geschossen sagte:

„ Wahrheit!“

Siegfried nickte und fragte dann:

„Wenn es Vampire wirklich geben würde, würdest du dich in einen verwandeln lassen?“

Matt grinste und nickte auf diese Frage.

Cloud dachte sich seinen Teil dazu nur und beobachtete, wie Matt die Flasche drehte und die bei Katsuhiro stehen.

„Ich nehm auch die Wahrheit!“, sagte Katsuhiro und wartete auf Matts Frage.

„Hast du beim onanieren schon mal an ein Mädchen aus unserer Klasse gedacht?“, fragte Matt und sah ihn mit einen Glitzern in den Augen an.

Katsuhiro wirkte vollkommen verdattert und nickte leicht.

Er war vollkommen blass geworden.

„Aber erzähl das niemanden. Wenn das raus kommt, bin ich das Gespött der ganzen Schule!“, sagte Katsuhiro, worauf Matt sich einverstanden erklärte.

Katsuhiro seufzte erleichtert auf und drehte dann die Flasche. Sie blieb bei Cloud stehen und noch bevor dieser die Frage stellen konnte, erwiderte Cloud:

„Pflicht!“

Diesmal war es Katsuhiro, der anfing zu grinsen. Er tauschte einen schnellen Blick mit Siegfried, der auch anfing zu grinsen und forderte dann:

„Gut, dann beiß Matt in den Hals!“

Cloud hatte geahnt, dass sowas kommen würde. Er tauschte einen Blick mit Matt und rutsche dann wieder hinter sie.

„Gut, dann holt aber mal ein großes Pflaster.“, sagte er zu Siegfried und Katsuhiro.

Diese nickten und holten ein großes Pflaster aus einem der Schränke.

Cloud wandte sich dann direkt an Matt:

„Das kann jetzt etwas weh tun! Denk einfach an etwas Schönes!“

Er wartete, bis Matt nickte und strich dann ihre Haare von ihrem Hals. Er beobachtete Siegfried und Katsuhiro ganz genau, die ihn wiederum grinsend ansahen.

Dann öffnete er langsam den Mund, so dass man seine verlängerten Eckzähne sehen konnte und biss Matt in den Hals. Diese verkrampfte sich sofort und Cloud strich ihr beruhigend über den Rücken. Er nahm nur wenige Schlucke von ihr und löste sich dann von ihrem Hals.

Er sah zu Katsuhiro und Siegfried herüber, die beide erstarrt waren und sich nicht mehr rührten. Er holte sich das Pflaster und klebten es auf Matt Bisswunde am Hals.

Diese atmete schwer auf und gähnte.

„Ist es normal, dass man dann so müde danach ist?“, fragte sie schläfrig.

Cloud zuckte mit den Schulter.

„Kann sein. Ich denke, dass es das Beste ist, wenn wir uns so langsam verkrümeln, denn du schläfst ja schon fast!“, sagte Cloud und erhob sich.

Er verließ Matts Zimmer und ging ins Badezimmer, von dem er wusste, dass es sich am Ende des Gangs befand.

Im Bad schaltete er das Licht ein und stellte sich vor das Waschbecken. Er sah in sein eigenes Spiegelbild. Seine Augen leuchteten gefährlich rot und hatten einen Ausdruck von dunklem Verlangen inne. Er schluckte, denn noch immer lag der süßliche Geschmack von Matts Blut auf seiner Zunge. Es klopfte an der Tür und Cloud öffnete sie. Draußen im Flur stand Siegfried, der noch immer blass aussah. Er schluckte und fragte:

„Cloud, gehts dir gut? Das sollte eigentlich nur ein Scherz sein. Wir haben nicht gedacht, dass du wirklich zubeißen würdest!“

Cloud schnaubte und erwiderte:

„Ein ziemlich schlechter Scherz. Wie viel hätte ich von Matt denn trinken sollen?“

Siegfried hob beschwichtigend die Arme.

„Hey, wie bereits gesagt, dachten wir nicht, dass du es wirklich tun würdest.“

Cloud schnaubte und sagte:

„Jetzt habt ihr den Salat. Ich denke, dass es das Beste ist, wenn wir jetzt so langsam gehen und Matt sich hinlegt!“

Siegfried nickte und gemeinsam gingen die beiden Jungen zurück in Matts Zimmer. Diese lag bereits auf ihrem Bett und sah nun auf.

„Hey Matt, ich wollte mich nur noch von dir verabschieden, bevor ich gehe!“, sagte Cloud und setzte sich auf die Bettkante.

Matt lächelte müde und sagte:

„Danke, dass du gekommen bist. Mach dir wegen der Aktion nicht so viele Gedanken. Es war ja nur Spaß!“

Cloud lächelte nun ebenfalls, beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr leise ins Ohr:

„Dein Blut war wirklich köstlich. Das sollten wir bald wiederholen!“

Matt wirkte verdutzt, sagte jedoch nichts mehr darauf.

Cloud verabschiedete sich noch von Katsuhiro und Siegfried und verließ, nachdem er sich auch von Matts Eltern verabschiedet hatte, das Haus. Er schlug den Weg durch die schmalen Seitengassen ein, den er schon auf dem Hinweg genommen hatte, als plötzlich das Wimmern eines Kindes an seine Ohren drang. Cloud sah sich um und erblickte einen kleinen Jungen, der weinend auf dem Boden lag. Nur ein paar Meter von dem Jungen entfernt lag eine junge Frau und über dieser Frau kniete eine Gestalt.

„Hey, weg von der Frau!“, schrie Cloud und rannte auf die Gestalt zu.

Die Person erhob sich, wandte sich Cloud zu und griff ihn an. Schon an der übermenschlichen Geschwindigkeit erkannte Cloud, dass diese Person ein Vampir sein musste. Sein Gegner schlug einige mal nach ihm, doch Cloud wich aus und griff dann den anderen Vampir an. Dieser wich ebenfalls aus, doch bei Clouds letztem Angriff, streifte er die Wange seines Gegners und fügte ihn nur eine kleine Wunde zu. Sein Gegner jaulte auf und fletschte die Zähne. Cloud sah, dass die Frau hinter dem Vampir noch immer aus dem Hals blutete.

„Wer bist du?“, zischte der andere Vampir wütend.

Cloud knurrte und fasste mit einer Hand an den Zahn seines Vaters, den er immer an einer Kette um seinen Hals trug.

„Mein Name ist Cloud zu Wallenstein!“, erwiderte Cloud mit Wut in der Stimme.

Der andere Vampir stutzte, machte einen Schritt zurück und wollte die Flucht ergreifen, doch Cloud hatte in der Zeit, in der er seinen Namen genannt hatte, seinen Zeigefinger an den Zahn gedrückt und sich somit selbst gepickst.

Sofort heulte der Wind auf, als wenn er zornig war und aus beiden Enden der Gasse kamen Vampire herbei geschritten. Cloud wusste sofort, dass hinter ihm seine Mutter und Léon standen, auf der anderen Seite, um dem anderen Vampir den Weg abzuschneiden, standen Thomas und Wiki. Der Dämon Nurarihyon saß auf der Mauer und sorgte für die Absicherung von oben. Der feindliche Vampir versuchte zu fliehen, doch er fand keinen Ausweg. Thomas beugte sich zu der Frau herunter, fühlte ihr den Puls und sah dann zum Kind herüber, das noch immer dastand und weinte. Selbst in der Dunkelheit der Nacht konnte Cloud das wutverzerrte Gesicht seines Vaters sehen und trat einen Schritt zurück. Thomas wandte sich wieder der Frau zu, öffnete mit einem verlängerten Fingernagel eine seiner Adern am Handgelenk und hielt sie der Frau hin. Das Blut tropfte von seinem Handgelenk in den Mund der Frau, was sie zum aufatmen bewegte und sie wie ein Fisch auf dem Land nach Luft schnappte.

Der Junge weinte noch immer und rieb sich die Augen. Da er keine besonders dicke Winterjacke trug, zog Cloud ihn zu sich und zog ihn seinen eigenen Wintermantel an.

Cloud nahm den Jungen an die Hand und zog sich mit ihm etwas nach hinten in die hinteren Reihen der anderen Vampire zurück. Léon folgte ihm und besah sich den Jungen an.

„Hey, Kleiner, beruhige dich. Jetzt ist alles wieder gut. Wie heißt du?“, sagte Léon und sah den Jungen an.

Der Kleine schniefte, wischte sich die Augen und nahm dann die kleinen Hände etwas runter. Er sah Cloud und Léon mit vom weinen geröteten Augen an. Als Cloud seine Pupillen sah, erschrak er, denn auch diese waren rot.

Der Junge schniefte ein paar male, dann antwortete er:

„Kevin!“

Dabei öffnete er kaum den Mund. Cloud hatte einen schrecklichen Verdacht.

„Was hat der böse Mann mit dir und deiner Mama gemacht?“, fragte Cloud und streichelte dem kleinen Kevin beruhigend durch die Haare.

Kevin schniefte nochmal laut und sagte dann mit weinender Stimme:

„Hat Mama und mir weh getan. Hat mir hier rein gebissen!“

Dabei zeigte er auf seinen Hals. Cloud besah sich die Stelle an und er sah zwei Bissspuren, die noch nicht richtig verheilt waren.

Cloud und Léon tauschten einen Blick und Léon sagte dann zu Kevin:

„Kevin, das ist jetzt ganz wichtig. Kannst du bitte deinen Mund öffnen!“

Kevin sah Léon an, öffnete dann aber den Mund. Zum Vorschein kamen zwei kleine, verlängerte Eckzähne. In Cloud war es, als wenn ein Vulkan explodieren würde.

Er stürmte von Léon und Kevin durch die Reihen der Vampire auf den feindlichen Vampir zu und schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht.

„Was hast du ihnen angetan? Du hast den kleinen Jungen verwandelt und wolltest auch die Mutter verwandeln!“, knurrte Cloud und fletschte die Zähne.

Da der Vampir von Thomas und einem anderen Vampir festgehalten wurde, hatte dieser keine Möglichkeit sich zu wehren und Cloud griff dem feindlichen Vampir an den Kragen seines Hemdes.

„Warum hast du sie angegriffen? Der Kleine ist doch höchstens sieben. Du feiger Dreckssack!“, keifte Cloud und schlug noch einmal dem feindlichen Vampir ins Gesicht.

Dieser ließ nur ein höhnisches Grinsen vernehmen, was Clouds Wut noch mehr anfachte und er zum dritten Mal ausholte und auf den Vampir einschlagen wollte sagte Thomas:

„Cloud, es reicht!“

Einen Zentimeter vor der Nase des anderen Vampirs blieb Clouds Faust mitten in der Luft stehen. Er ließ seinen Arm sinken und sah den anderen Vampir nur hasserfüllt an. Dann ging er zurück durch die Reihen der anderen Vampire zu Léon und Kevin. Nun stand auch Béatrice bei ihnen und redete behutsam auf Kevin ein. Cloud schnaubte noch immer vor Wut, doch als er den kleinen Kevin sah, wie dieser sich die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte, erwachte ein anderes Gefühl in ihm. Er wollte dafür sorgen, dass es diesem kleinen Kerl gut ging und er würde dafür sorgen, dass er sich daran gewöhnte, ein Vampir zu sein.

Er nahm Kevin an die Hand und ging mit ihm ein paar Schritte.

„Was ist mit Mama?“, fragte Kevin und sah hoch zu Cloud.

Dieser schluckte und erwiderte dann:

„Deiner Mama wird es bald wieder bessergehen. Sie brauch nur etwas Schlaf!“

Er strich Kevin über den Kopf.

„Komm, wir gehen jetzt an einen Ort, an dem du schlafen kannst!“, sagte Béatrice und nahm Kevin an die Hand.

Dieser schluckte und sagte dann:

„Aber Mama hat immer gesagt, ich soll nicht mit fremden Leuten mitgehen!“

Cloud beugte sich zu Kevin herunter und sah ihm in die Augen.

„Kevin, deiner Mama wird es bald wieder besser gehen, aber bis es ihr wieder gut geht, musst du irgendwo bleiben. Wir bringen dich jetzt zu uns nach Hause und dort kannst du erstmal schlafen!“, sagte Cloud, worauf Kevin leicht nickte.

Der Kleine wischte sich mit dem Handrücken die Augen und nickte dann.

Béatrice, Léon und Cloud gingen mit dem kleinen Kevin zur Hauptstraße, wo Béatrice ein Taxi anhielt und sie alle in dieses einstiegen.

Mit dem Taxi fuhren sie zurück zur Villa. Béatrice bezahlte den Taxifahrer und sie gingen in die Villa. Dort zogen sie sich die Sachen aus und Cloud nahm nun Kevin an die Hand und sagte zu seiner Mutter:

„Ich bringe Kevin jetzt in mein Zimmer. Dort kann er erstmal schlafen, bis etwas anderes für ihn eingerichtet ist!“

Béatrice nickte und gemeinsam mit dem kleinen Kevin gingen sie hoch in den ersten Stock, wo ihre Zimmer lagen. Cloud verabschiedete sich dann von Léon und führte den kleinen Kevin in sein Zimmer. Dort schob er den Wohnzimmertisch ein wenig von der Couch weg und zog diese aus, so dass man auf dieser auch schlafen konnte.

Cloud suchte einen seiner Schlafanzüge heraus und führte dann Kevin ins Badezimmer.

„Zieh den hier an. Er ist zwar ein wenig zu groß für dich, aber ich habe momentan keinen anderen für dich.“, sagte Cloud und reichte Kevin den Schlafanzug.

Dieser nickte und gähnte herzhaft. Die kleinen, verlängerten Eckzähne waren deutlich zu sehen.

„Muss mir noch die Zähne putzen!“, sagte Kevin und sah Cloud an.

Dieser nickte und erwiderte darauf:

„Du hast recht, aber ich habe keine andere Zahnbürste für dich da. Du putzt sie dir morgen früh einfach etwas gründlicher.“

Cloud ging dann aus dem Badezimmer und wartete darauf, dass Kevin herauskam.

Nach wenigen Minuten kam dieser heraus und Cloud ging nun schnell ins Bad, um sich seinen eigenen Schlafanzug anzuziehen. Er wollte morgen sowieso in die Badewanne.

Als er das Badezimmer wieder verließ, sah er, wie Kevin auf dem ausgeklappten Sofa saß und sich mit der Decke zudeckte. Cloud setzte sich zu ihm an den Rand des Sofas und strich ihm durch die Haare.

„Gute Nacht, Kevin.“, sagte Cloud und sah zu diesem herunter.

Kevin sah ihn mit großen Augen an und lehnte sich zu ihm herauf.

„Kann ich ein Kuscheltier haben? Kann sonst nicht schlafen!“, fragte Kevin und sah Cloud an.

Cloud überlegte kurz, ob er selber noch eins hatte und da fiel ihm tatsächlich noch eins ein. Er ging zu seinem Schrank und durchsuchte ihn, bis er auf dessen Boden tatsächlich noch ein Kuscheltier fand. Er nahm es und ging damit zu Kevin herüber. Er reichte dem Kleinen das Kuscheltierpikachu und sagte dann:

„So, aber jetzt wird geschlafen! Gute Nacht!“

Kevin schloss das Pikachu in seine Arme, rieb seine Nase daran und wünschte Cloud dann ebenfalls eine gute Nacht.

Cloud erhob sich von der Schlafcouch und ging in sein eigenes Schlafzimmer. Er legte sich in sein eigenes Bett, deckte sich zu und schloss die Augen.

„Was für ein Tag!“, keuchte er.

Vor seinen geschlossenen Augen schossen noch einmal die Bilder der Feier vorbei, wie er Matt gebissen hatte und wie er den feigen Vampir, der dem kleinen Kevin und dessen Mutter attackiert hatte, mehrere Faustschläge verpasst hatte. Er wurde allerdings aus seinen Gedanken gerissen, als er spürte, wie jemand hereinkam.

Er wusste sofort, dass es der kleine Kevin war.

„Was ist los, Kleiner?“, fragte er Kevin.

Dieser rieb sich die Augen und nuschelte:

„Kann nicht schlafen. Kann ich zu dir ins Bett?“

Unwillkürlich lächelte Cloud, denn Kevin erinnerte ihn ein wenig an sich selbst. Aber im Gegensatz zu dem Kleinen hatte er früher niemanden, zu dem er ins Bett kommen konnte.

Er rutsche ein wenig auf die Seite des Bettes und hob die Bettdecke an, so dass Kevin hinein schlüpfen konnte.

Kevin kroch ins Bett und kuschelte sich an Cloud. Dieser schloss beschützend die Arme um den Kleinen.

„Gute Nacht, Onkel Cloud!“, nuschelte Kevin, bevor er endgültig einschlief.

Cloud lächelte.

„Gute Nacht, Kleiner!“
 

Ende des 36. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2013-04-11T16:03:59+00:00 11.04.2013 18:03
Ich mag die Heimleiterin ja mal so gar nicht. Ich glaub ich hätte die schon an die Wand geklatscht oder so.. zumindest in meinem Momentanen Zustand. Im Moment regt mich ja alles doppelt und dreifach auf und ich weiß nichtmal warum... Egal. Bei der Frau muss man sich ja aufregen.
Das mit der Kostümparty ist richtig cool. Cloud als Zero.. hach ja... Da hatte Matt eine tolle Idee. Ich liebe es ja, wenn man etwas vorgegeben bekommt. Dann weiß man wenigstens was man anziehen soll. Und dann kam das berüchtigte Flaschendrehen. Hach ja.. ich hasse dieses Spiel ja. Egal in welchem Alter, genau wie Räuber und Gendarm. OPbwohl das in Hogwarts vielleicht mehr Spaß machen würde. Hmm... auf bekanntem Terrain wäre es vielleicht doch ganz cool und wenn man sich auch auf die Bäume trauen würde...
Und dann kam die Sache mit Kevin. Das man ihn einfach so mitnehmen konnte. Der Kleine hatte ja schon leichte bedenken. Ich weiß nicht, ob ich da so schnell mitgegangen wäre... wobei ein Bett schon ziemlich verlockend sein kann. Das ist so niedlich, als er zu Cloud unter die Decke schlüpft. Bis jetzt ist ihm Glaciel ja noch nciht aufgefallen. Bin mal gespannt, wann er ihn entdeckt.

LG Saku^^


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