Zum Inhalt der Seite

Zwischenblut

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Halloween

Halloween
 

Nach diesem Vorfall vergingen einige Tage, in denen nichts interessanteres geschah, als dass Slytherin gegen Ravenclaw im Quidditsch spielte. Slytherin gewann, wenn auch mit einem hauchdünnen Vorsprung von gerade mal 10 Punkten.

Am Ende der Woche war Halloween und das gesamte Schloss bereitete sich mit einem feurigen Eifer darauf vor. Auch Cloud hatte sich schon darüber seine Gedanken gemacht und hatte sich entschlossen, als was, beziehungsweise als wen er gehen wollte. So ging er am Mittwochabend zu seinem Hauslehrer und bat ihn um ein paar ganz bestimmte Zutaten. Professor Snape wollte zwar wissen, wofür Cloud diese Zutaten brauchte, übergab sie ihm aber schlussendlich, als Cloud ihm den Trank aus seinem Lehrbuch zeigte, den er herstellen wollte.

„Vergessen Sie aber nicht, den Trank 24 Stunden ziehen zu lassen, bevor sie ihn einarbeiten. 3 tropfen sollten genügen, denke ich. Um die Haarfarbe ändern zu lassen, wenden sie sich an Professor McGonagall, denn die Verwandlung ist ihr Spezialgebiet. Auf wiedersehen!“, sagte Professor Snape und für Cloud war es nun an der Zeit sich zu bedanken und zu gehen.

„Als was oder wen willst du dich denn verkleiden?“, fragte Léon ihn gedanklich.

„Das wirst du schon sehen, aber ich werde nicht zu der McGonagall gehen. Irgendwie kriege ich die Haarfärbung auch so hin.“ Erwiderte Cloud mental und ging zurück auf sein Zimmer.

Dort stellte er seinen Kessel auf, entzündete den Bunsenbrenner darunter und fing an, den Trank herzustellen. Er hielt sich genau an die Anleitung seines Lehrbuchs und als er nach zwei Stunden fertig war, deckte er den Zaubertrank wie im Buch vorgeschrieben ab und befestigte das Tuch, damit es nicht durch die Dämpfe hochfliegen konnte. Der Zaubertrank hatte eine mattblaue Farbe, dem Buch nach ein gutes Zwischenergebnis. Jetzt musste er den Zaubertrank nur noch ziehen lassen.

Er verließ wieder sein Zimmer und machte sich auf den Weg zum geheimen Durchgang, durch den er auf die Gänge gelangen konnte, als ihn Draco aufhielt.

„Hey, warte mal. Als was willst du dich denn an Halloween verkleiden?“, fragte Draco und sah Cloud an.

Zu seiner linken und zu seiner rechten Seite wurde er flankiert von seinen beiden Dienern Crabbe und Goyle.

„Ich habe eine genaue Vorstellung, als wen ich mich verkleide, aber dafür muss ich mir erst ein paar Dinge besorgen!“, erwiderte Cloud und bevor Draco erneut zu einer Frage ansetzen konnte, fragte Cloud.

„Als was willst du dich verkleiden?“

Draco grinste und antwortete.

„Entweder als Vampir oder als Werwolf!“

Cloud überlegte und da kam ihm eine Idee, die Draco mit Sicherheit lustig finden würde.

„Verkleide dich doch als Dementor. Damit würdest du Potter einen ziemlichen Schrecken einjagen!“, sagte Cloud und verließ den Gemeinschaftsraum.

Er schlug den Weg in Richtung Bibliothek ein und als er in ebene jener riesigen Bücherburg angekommen war, ging er sofort in die Abteilung für Verwandlungen. Er durchstöberte die Bücherregale und fand am Ende eines besonders langen Bücherregals ein Buch zum Thema, was ihn momentan interessierte. Er schlug es auf und las sich das Kapitel über Farbgebung durch. Sobald er damit fertig war, notierte er sich die wichtigsten Schritte auf einem Blatt Pergament. Er räumte das Buch zurück und wollte gerade aufstehen, als von oben ein Buch über das Bücherregal flog und auf seinem Kopf landete. Er fluchte, nahm das Buch, das ihm auf den Kopf gefallen war und ging in die Reihe, aus der das Buch gekommen war.

Dort standen zwei kleine Gryffindorzweitklässler und unterhielten sich. Als Cloud in ihr Blickfeld kam, blickten sie ihn an.

„Sagt mal, kann es sein, dass dieses Buch hier einem von euch gehört?“, fragte Cloud und beugte sich zu den beiden herunter.

Einer der beiden Gryffindors war Colin Creevey, der immer mit einer Kamera umherlief.

Beide Zweitklässler schüttelten verschreckt den Kopf, doch der andere Gryffindor warf Colin nur einen flüchtigen, schuldigen Blick zu, der Cloud natürlich nicht entging und Cloud lächelte Colin unheilverkündend an.

„Sag mal, Kumpel. Du stammst doch von Muggeln ab. Dann wirst du den hier ja bestimmt bestens kennen!“. sagte Cloud und zückte seinen Zauberstab.

Er murmelte ein paar wohlgewählte Worte und aus seinem Zauberstab trat ein silberner Faden heraus, der auf den Boden traf und sich dort zu einer undefinierbaren Massen sammelte. Aus dieser Masse wurde nur eine Sekunde später das Abbild einer Person. Cloud wandte sich an die beschworene Person.

„Wenn ich vorstellen darf: Das ist Colin Creevey, dein Punchingball. Colin, das ist Sasuke Uchiha. Ich wünsche euch viel Spaß ihr beide und auch bevor ich es vergesse. Den anderen kannst du zum Aufwärmen benutzen. Damit er nicht zu kurz kommt!“, sagte Cloud und verschwand aus der Bibliothek.

„Das ist nicht nett!“, bemerkte sein Bruder gedanklich und Cloud bemerkte sofort, dass sein Bruder ziemlich belustigt darüber war.

Cloud ging sofort zurück in sein Zimmer und bereitete alles vor. Als er das Blatt Pergament herausholte, auf dem seine Notizen standen, trat Léon aus seinem Schatten und sagte zu ihm:

„Du weißt sicherlich noch, dass du keine Zauber brauchst, um deine Haarfarbe und Haarlänge zu verändern, sondern dass du das nur durch deinen Willen verändern kannst, oder!“

Léons Worte kamen Cloud vor wie ein Suppentopf, der ihm um die Ohren gehauen wurde.

„Natürlich, das macht alles viel einfacher!“, sagte Cloud und ärgerte sich darüber, dass er eine seiner neuen Fähigkeiten einfach vergessen hatte. Er sah hinab auf den Trank, den er angerührt hatte und bedauerte schon fast, dass er sich die ganze Arbeit schon umsonst gemacht hatte, aber jetzt war es nicht mehr zu ändern. Seufzend machte er sich bereits etwas früher fertig fürs Bett und legte sich hin.

Bis zum Mittwoch passierte nichts wirklich aufregendes und auch die Tatsache, dass Professor Lupin krank war und das Professor Snape ihn vertrat, war nicht wirklich spannend, auch wenn sie in dieser Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste das Thema Werwölfe behandelten.

Am Sonntag war Halloween und bis dahin hatte sich die Schule in bester, beziehungsweise und gruseligster Aufmachung herausgeputzt. Durch die Gänge flogen nun echte Fledermäuse und jedes mal, wenn sie über Cloud hinwegflogen, musste er sich die Ohren zuhalten, da er sonst durch ihre hohen Schalllaute, die von normalen Menschen nicht gehört werden konnten, taub geworden wäre. Peeves, der Poltergeist, schwebte rücklings durch die Korridore und zog jedem die Unterhose bis zum Bauchnabel, an dem er vorbeikam. Mrs. Norris II, die neue Katze von Filch, fauchte Cloud am Abend an, weil er pitschnass und schlammüberströmt vom Quidditschtraining zurückkam und überall seine schlammigen Fußabdrücke hinterließ. In einem Moment, wo ihn niemand beobachtete, fauchte Cloud zurück und zeigte der Katze so seine verlängerten Eckzähne. Die Katze nahm sofort Reißaus und verschwand. So ging er zurück in den Gemeinschaftsraum und bestaunte auch die Dekoration von echten Fledermäusen, ausgehüllten Kürbissen und den falschen Blutflecken, die überall an den Steinwänden verstreut worden waren. Er ging in sein Zimmer, entkleidete sich dort und ging erst mal unter die Dusche. Danach setzte er sich noch an seinen Schreibtisch und erledigte seine Aufgaben für Verwandlungen. Als er fertig war, machte er sich fürs Bett fertig und legte sich hin, aber etwas ließ ihn nicht einschlafen. Er verspürte einen Drang, etwas zu tun, wusste aber nicht, was es war. So setzte er sich auf und stützte den Kopf auf seinen Händen ab.

„Nurarihyon, komm bitte raus, ich muss mit dir reden!“, sagte er und einen Moment später trat der Dämon aus Clouds Schatten.

„Was ist los?“, fragte der Dämon und sah Cloud durch die Dunkelheit des Zimmers an.

Cloud sah ihn an und fragte sich, wie der Dämon reagieren würde. Nach einer Weile redete er über das, was ihn beschäftigte.

„Ich kann nicht einschlafen. Ich habe einen Drang, kann diesen aber nicht einordnen!“, sagte er.

Nurarihyon nickte und erwiderte:

„Ich werde nachschauen, was dir eventuell fehlt. Leg dich hin und zieh dein Oberteil aus!“ Cloud tat wie geheißen.

Nun lag er mit freiem Oberkörper auf dem Bett und der Dämon untersuchte seinen Oberkörper. Auf verschiedenen Stellen der Brust drückte er, jedoch verstärkte oder verringerte es nicht Clouds innerlichen Drang, von dem er nicht wusste, was es war.

„Ich kann nichts feststellen. Es ist alles so, wie es sein sollte. Aber ich habe da einen Verdacht, was es sein könnte.“ Sagte Nurarihyon und trat einen Schritt von Cloud weg.

Er entzündete eine Kerze, die auf dem Schreibtisch stand und wandte sich wieder Cloud zu. Einen Augenblick später trat eine Frau aus Nurarihyons Schatten. Sie war fast genauso groß wie er, hatte braunes, seidiges Haar und einen orangenen Kimono an. Cloud erkannte sofort durch die Aura der Frau, dass sie auch ein Dämon war. Die Frau beugte sich zu Cloud herunter und stützte sich mit den Händen auf dem Bett ab. Cloud sah in ihr schönes Gesicht und als er etwas weiter sah, fiel sein Blick auf ihre große Oberweite, auf die er jetzt eine gute Sicht hatte. Im nu wurde er scharlachrot und hätte somit jedem Feuerlöscher Konkurrenz gemacht.

„Danke, das reicht mir als Antwort!“, sagte Nurarihyon und bat die Dämonenfrau, wieder in seinem Schatten zu versinken.

Nachdem die Frau verschwunden war, setzte er sich neben Cloud, der jetzt seine Knie an seinen Körper gezogen hatte, um das zu verbergen, was jetzt aufgetreten war. Der Dämon legte den Arm um Clouds Schulter und sagte dann beruhigend:

„Cloud, mach dir darüber keine Sorgen! Das ist ganz normal. Dein Körper bereitet sich darauf vor, erwachsen zu werden, dass ist bei jedem Wesen so.“

Cloud atmete ruhig ein und aus.

„Ist es auch normal, dass mir Haare an den komischsten Stellen wachsen. Ich rede von den Stellen unter den Armen und auch von einer anderen Stelle.“ Sagte Cloud und redete jetzt über etwas, wofür er bis jetzt noch keinen Ansprechpartner hatte.

Der Dämon nickte.

„Das ist vollkommen normal. Wie ich ja bereits gesagt habe, verändert sich dein Körper und eine dieser Veränderungen ist, dass dir auch Haare unter den Armen wachsen. Auch dein Körper wird sich noch weiter verändern und deine Muskulatur wird noch zunehmen. Du wirst kein riesiger Muskelprotz, keine Panik, aber wenn du älter bist, wirst du für die Mädels einen echt gutaussehenden, jungen Mann abgeben.“ Sagte der Dämon und entlockte Cloud so ein kleines Lächeln.

„Und wie entsteht das und was mache ich damit?“, fragte Cloud und zeigte auf seine Hose, die jetzt wie ein Zelt nach oben ragte.

Nurarihyon schmunzelte.

„Also da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten.“ Erwiderte er auf Clouds Frage und die erste Möglichkeit flüsterte er Cloud ins Ohr.

„Die zweite Möglichkeit wäre natürlich, dass du dein Problem hier abklingen lässt. Es lässt nach einer Zeit lang nach. Oder du stellst dir einfach eine Person, die du nicht magst, vollkommen unbekleidet vor. Das klappt auch.“ Eröffnete Nurarihyon die zweite Möglichkeit.

Cloud stand auf und ging ins Badezimmer. Eine halbe Stunde später kam er wieder heraus und wankte Richtung Bett. Nurarihyon half ihm, sich auf dem Bett niederzulassen.

„Na, ist es jetzt besser?“, fragte der Dämon und setzte ein kleines, verschmitztes Lächeln auf.

Cloud nickte erschöpft, legte sich auf sein Bett und schlief sofort ein.

Als Cloud eingeschlafen war, trat Léon aus seinem Sarg.

„Er wird langsam erwachsen, der Kleine!“, sagte er und lächelte dabei.

Das Lächeln des Dämons wurde breiter und verwandelte sich in ein Grinsen.

„Das stimmt, aber tu ja nicht so, als wenn du schon älter wirst. Du bist dem Geruch nach auch noch ein Kind!“, erwiderte der Dämon und sah Léon an.

Dieser blies sich auf.

„Ich bin kein Kind mehr! Ich bin 14, genauso wie Cloud.“ Sagte er und blies sich noch weiter auf.

Nurarihyon legte als Antwort nur den Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete ihm so still zu sein, damit er Cloud nicht weckte. Beide zogen sich zurück und schliefen kurz nacheinander ein.

Die Zeit bis Sonntag verging rasend schnell und als am Freitag ein Zeitungsbericht über Sirius Black erschien, dass er in Hogsmeade gesichtet worden sei, wurden zur Sicherheit der Schüler alle Ausflüge nach Hogsmeade gestrichen.

Am Sonntag, dem Tag, an dem Halloween war, stand Cloud ungewöhnlich früh auf. Er duschte und zog seine Boxershorts und seine Socken an. Danach bat er Nurarihyon, ihm noch mal zu zeigen, wie man einen Kimono anzog. Der Dämon willigte ein und löste seinen eigenen Kimono. Schritt für Schritt zeigte er Cloud an seinem eigenen Kimono, wie er sich seinen eigenen anziehen konnte. Cloud machte es ihm nach und nach zwanzig Minuten hatte er seinen Kimono an. Der Dämon legte noch den Mantel um seine Schultern und jetzt trat auch sein Bruder aus dem Sarg.

„Na, auch endlich wach? Wird auch Zeit, sonst hättest du alles verschlafen!“, begrüßte Cloud ihn.

Léon antwortete nicht und lächelte nur auf eine ziemlich zweideutige Art und Weise.

Cloud schloss die Augen und seine Haare begannen herumzuflattern und zu wachsen. Die eine Hälfte der Haare wurde weiß, die andere Hälfte blieb so schwarz wie zuvor.

Als er die Augen wieder öffnete und ins Badezimmer ging, sah er in dem Spiegel dort, dass seine Haare jetzt genauso lang wie die des Dämons waren.

„Sieht gut aus! Jetzt aber los zum Frühstück! Ich hab Knast!“, sagte Léon und versank vollkommen angezogen in dem Schatten seines Bruders.

Nurarihyon schüttelte lächelnd den Kopf und versank in Clouds Schatten. Cloud verließ sein Zimmer und ging durch den Gemeinschaftsraum, der voller verkleideter Slytherins war. Die Slytherins traten in den verschiedensten Verkleidungen auf. Als Cloud Draco erblickte, musste er sich das Lachen verkneifen. Draco hatte doch tatsächlich versucht sich als Vampir zu verkleiden. Doch so wie es Draco getan hatte, hatte Cloud noch nie einen echten Vampir gesehen. Draco ähnelten mit dem alten Frack, dem langen Umhang und dem blutbespritztem Hemd eher der Buchfigur Dracula, aber nicht einem echten Vampir. Sogar bei den Zähnen fiel Cloud etwas auf und so zog er Draco, nachdem er ihn begrüßt hatte, in eine Ecke des Gemeinschaftsraums und richtete dort erst mal seine falschen Eckzähne zurecht. Danach sog er mit dem Zauberstab das falsche Blut von dem Hemd, sodass es wieder strahlend weiß war.

„Also jetzt pass mal auf. Erst mal sind deine Eckzähne total falsch angebracht, dann tragen Vampire keine blutverschmierte Kleidung, denn sonst wären sie ja sofort als Vampire zu erkennen und dazu kommt noch, dass du eher einer Figur aus einem Muggelbuch ähnelst, als einem echten Vampir.“ Sagte Cloud und öffnete die ersten drei Knöpfe von Dracos Hemd.

„Ach ja, und woher willst du das wissen? Und warum öffnest du die obersten Knöpfe von meinem Hemd?“, fragte Draco und sah ihn an.

Cloud schnaubte verärgert.

„Die Frage könntest du dir eigentlich selbst beantworten! Ich bin in einem Waisenhaus der Muggel groß geworden und konnte dort viel über Vampire lesen. Die Bücher wurden zwar von Muggeln geschrieben, aber die Vorstellung der Muggel und der Zauberer sind sich in dieser Sache sehr ähnlich!“, sagte Cloud ein wenig angesäuert.

Draco warf ihm einen fragenden Blick zu, den Cloud aber ignorierte. Als er fertig war, erhob er sich und wandte sich zum gehen. Gemeinsam mit Draco verließ Cloud den Gemeinschaftsraum und ging in die große Halle, um dort zu frühstücken. Auch die Schüler aus den anderen Häusern hatten sich verkleidet und in jedem Jahrgang gab es einen Schüler oder eine Schülerin, der sich als Vampir verkleidet hatte, auch wenn die meisten dieser Verkleidungen, genauso wie die Dracos, eher mehr an Dracula erinnerten, als an einen echten Vampir. Als Cloud die große Halle betrat, wandten sich viele Blicke seiner Mitschüler auf ihn und sie fingen an hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln. Cloud setzte sich mit Draco an den Tisch der Slytherins und fing an zu essen. Dabei musste er aufpassen, dass er mit den Ärmeln nicht aus versehen in irgendein Essen eintauchte. Während des Essens ließ er immer wieder etwas in seinen Schatten fallen, denn er musste ja auch dafür Sorgen, dass Léon und Nurarihyon ihm nicht vom Fleisch fielen.

Nach dem Frühstück verließ er die große Halle und ging ins Pokalzimmer im dritten Stock. Dort sah er sich die vielen Pokale und Medaillen an, die die Schüler in der Vergangenheit bekommen hatten. Einer der vielen Medaillen, die hier ausgestellt waren, erregte ganz besonders Clouds Aufmerksamkeit. Sie war auf ein grün-silbernes Kissen gelegt worden und als Cloud sich dieses Prachtstück genauer ansah, erkannte er in der Innschrift der Medaille, dass ein Schüler namens Tom Riddle diese Auszeichnung wegen besonderer Verdienste um die Schule erhalten hat.

Cloud ging die Reihen der Vitrinen weiter entlang und kam nun zu dem Bereich, in dem die besten Spieler verewigt waren. Die Namen sagten ihm nichts, doch bei den Auszeichnungen der besten Sucher blieb er stehen. Einer der dort stehenden Namen erregte seine Aufmerksamkeit. Der Name des Suchers war James Potter. Wenn dieser James Potter mit Harry Potter verwandt war, soviel war sich Cloud sicher, war ihm auch klar, woher Harry Potter sein Talent hatte.

„Aber woher komme ich? Über meine leiblichen Eltern weiß ich nur, dass sie früher Anhänger des dunklen Lords waren. Was habe ich von ihnen geerbt? Was sind meine Talente?“, fragte sich Cloud und starrte mit leerem Blick die Medaillen der Sucher an.

„Cloud, gemeinsam finden wir mehr über deine leiblichen Eltern heraus. Wir werden dir helfen, deine Talente zu entdecken und sie entsprechend fördern. Das verspreche ich dir!“, sagte Léon und umarmte seinen Bruder gedanklich.

Cloud nickte und einen Moment später rief jemand und Cloud erschrak.

„Hey, was ist das?“, rief eine Stimme und Cloud drehte sich um.

Im Eingang zum Pokalzimmer stand Draco und sah ihn misstrauisch an.

„Was ist was?“, fragte Cloud und sah Draco an.

„Na dieses unheimliche, dunkle Flimmern um dich herum!“, antwortete Draco und deutete auf Cloud.

Cloud tat seine Antwort mit einer Handbewegung ab.

Er verließ das Pokalzimmer und ging in die Eulerei. Als er die Tür zur Eulerei aufstieß, erblickte er Gryffindors Goldjungen Harry Potter und dessen besten Freund Weasley. Er ignorierte die beiden, die ihn noch nicht bemerkt hatten und ging in den zweiten Stock der Eulerei, wo in einer kleinen Nische ein von einem Vordach geschützter Schreibtisch stand. Auf dem Schreibtisch standen auch mehrere Tintenfässer, Federkiele und Bögen Pergament. Cloud setzte sich an den Schreibtisch und nahm sich eine Feder und einen Bogen Pergament. Eine Weile lang überlegte Cloud, was er schreiben wollte. Was wäre, wenn dieser Brief in die falschen Hände geriete.

So wählte Cloud seine Wort mit Bedacht und schrieb sie auf.
 

“Unsere lieben Eltern,

wir vermissen euch und erwarten schon die Zeit, in der wir euch wieder in die Arme schließen können. Eure Söhne vermissen euch. Wie geht es dem, den wir durch unsere Tante zu euch brachten? Wir hoffen, er wird sich bald wieder erholen!

In Liebe

Eure Söhne“
 

Cloud holte eine der Schuleulen von den Eulenstangen herunter und band den Brief an ihr Bein. Die Eule breitete die Flügel aus und flog aus dem Eulereifenster. Cloud stand noch eine Weile am Fenster und sah der Eule zu, wie sie in der Ferne immer kleiner wurde und dann gänzlich verschwand. Er verließ die Eulerei und ging den Gang entlang, den er schon auf seinem Hinweg benutzt hatte, als ihm plötzlich der Geruch aufgefallen war, der ihm schon heute Morgen im Slytheringemeinschaftsraum aufgefallen war. Cloud folgte dem Geruch des falschen Blutes und stieß auf der rechten Seite eine Tür auf, die ihn zu einer großen Abstellkammer führte. In dem Raum standen die verschiedensten Reinigungsmittel, sowie Reinigungsutensilien des Hausmeisters an den Wänden. In eben jenem Raum standen zwei Gryffindormädchen aus seinem Jahrgang. Wenn er sich richtig erinnerte, waren ihre Namen Lavender Brown und Parvati Patil. Das Mädchen namens Lavender fingerte gerade an ihrem Kostüm herum. Offenbar hatte sie sich genauso wie Draco als Vampir verkleidet. Die beiden Mädchen hatten ihn noch nicht bemerkt. In der Mitte des Raumes stand eine Säule, die bis zu Decke ragte. Cloud blieb hinter der Decke stehen und beobachtete sie. Das Mädchen namens Parvati öffnete die beiden obersten Knöpfe der weißen, mit falschem Blut bespritzen Bluse. Cloud bekam zwei aufgemalte Bissstellen zu sehen.

„Léon, komm raus, aber trage den Mantel der Schatten. Jetzt gibt es einen kleinen Happen für Zwischendurch!“, dachte Cloud und einen Moment später spürte er, wie sein Bruder hinter ihm aufstieg.

Natürlich konnte er ihn nicht sehen, aber immerhin spürte er die Aura, die von seinem Bruder ausging.

In der Zwischenzeit hatten sich die Mädchen beratschlagt und wollten den Raum wieder verlassen, als Cloud um die Säule bog. Als sie ihn erblickten, blieben sie wie angewurzelt stehen.

„Du!“, sagte Parvati.

Cloud nickte.

„Warum in aller Welt verkleidet ihr euch als Vampire. Sie werden von euch als bestialische, blutgieriges Monster angesehen. Also warum verkleidet ihr euch als sie?“, fragte Cloud und bei seinen Worten sogen die Mädchen scharf die Luft ein.

„Heute ist Halloween und wir verkleiden uns als die unheimlichen Wesen, die wir darstellen wollen. Als was hast du dich denn verkleidet, heh?“, fragte sie zynisch und Cloud konnte ihr panisches Schlucken hören.

Er grinste.

„Wenn du in Geschichte der Zauberei aufgepasst hättest, wüsstest du, dass ich den Dämonenfürsten Nurarihyon darstelle. Aber ich denke, dass wir jetzt genug geredet haben.“ Sagte er und als die beiden Mädchen noch einen weiteren Blick in seine blutroten Augen warfen, verfielen sie in einen tranceähnlichen Zustand.

Nun legte Léon seinen Schattenmantel ab und ging auf die beiden Mädels zu.

„Wird auch Zeit. Ich dachte schon, du lässt sie ziehen!“, sagte er und griff mit der Hand nach dem Gesicht von Parvati und hob es sanft nach oben, so dass sie in seine scharlachroten Augen sah. Sofort war sie gefangen in seinem Blick und Léon wanderte mit seinen Lippen über ihr Kinn an ihren Hals herab. Als er an der Halsschlagader ankam, kreiste er mit der Zunge über ihr und versenkte dann seine Eckzähne.

Auch Cloud fand über das Kinn von Lavender an ihrem Hals ihre Schlagader und biss hinein. Er sog der Blut aus ihr heraus und als er merkte, das er aufhören musste, ließ er von ihr ab, leckte über die Bisswunde und lehnte sie gegen die steinerne Wand. Auch Léon hatte bereits Parvati gegen die steinerne Wand gelehnt und jetzt machten die beiden Mädchen den Eindruck, als wenn sie schlafen würden.

„Das war sehr lecker! Indisches Blut hat immer einen leicht würzigen Beigeschmack.“ Sagte Léon und versank gleich darauf wieder in dem Schatten seines Bruders.

Cloud verließ den Raum und machte sich nun auf den Weg in die große Halle, da gleich das Halloweenfest beginnen sollte.

Wie schon beim Frühstück schwebten ausgehüllte Kürbisse in der gesamten Halle umher und Schwärme von Fledermäusen flogen durch die Luft.

Cloud setzte sich auf seinen Platz und das Fest begann. Er aß und redete mit den anderen, die ihn mit Fragen belagerten, wo er denn gewesen sei. Cloud wich den Fragen aus und als sie beim Nachtisch angekommen waren, schwebten die Geister von Hogwarts herein und boten ihnen eine beeindruckende Show mit ihren verschiedenen Flugmanövern. Während eines besonders schwierigen Manövers platzte der Poltergeist Peeves in die Formation. Er schwebte in die Mitte der großen Halle, formte seine Hände zu einem Sprachrohr um seinen Mund herum und brüllte so laut, dass es jeder, egal ob sterblich, unsterblich oder tot, es hören konnte.

„SIRIUS BLACK! SIRIUS BLACK! ER IST IN HOGWARTS!”

Stille breitete sich in der gesamten Halle aus. Die Geister verharrten in der Form einer kompliziert aussehenden Schraube und sie starrten allesamt Peeves an, der sich jetzt grinsend an seiner orangenen Fliege spielte.

Dann brach Panik in der großen Halle aus und es brauchte einige Knaller aus Professor Dumbledores Zauberstab, um die panische Schülermenge zu beruhigen.

„Verfallt jetzt bitte nicht in Panik. Gut. Die Schüler folgen ihren Vertrauensschülern zurück in die Schlafsäle, die Lehrer sichern das Schloss! Jetzt ab mit euch!“, sagte er über die schweigsame Schülermenge hinweg.

Sofort setzte sich die Schülermasse in Bewegung. Jedes Haus schlug den Weg zu seinem eigenen Gemeinschaftsraum ein. Als Cloud um die Ecke bog, an deren Ende die Steinwand lag, hinter der sich der Gemeinschaftsraum der Slytherins befand, stockte ihm der Atem und er war nicht der einzige. An der Wand befanden sich riesige Risse und ein schwarzer Fleck befand sich auf dem Stein, ganz so, als wenn jemand einen Fluch auf die Wand abgefeuert hätte.

„Sofort zurück in die große Halle!“, sagte einer der Vertrauensschüler und sofort machten sich die Slytherins auf den Weg zurück in die große Halle.

Sie waren die ersten, die die große Halle betraten. Einige Minuten später kamen auch die Hufflepuffs, nach ihnen die Ravenclaws und zu letzt kamen die Gryffindors in die große Halle. Professor Dumbledore erschien mit den anderen Lehrern in der großen Halle. Er schwang seinen Zauberstab und beschwor Schlafsäcke herauf. In der Menge der Gryffindors konnte Cloud auch die beiden Mädchen Parvati und Lavender sehen. Sie schienen etwas wackelig auf den Beinen, aber sonst schienen sie wohlauf.

Sie legten sich in die Schlafsäcke und nach 10 Minuten wurde das Licht gelöscht.

Cloud war schon jetzt klar, dass es am nächsten Tag haufenweise Gerüchte darüber gab, wie Black ins Schloss gelangt war, aber dass hatte Zeit bis morgen und so drehte sich Cloud um und im nächsten Moment fielen ihm die Augen zu.
 

Ende des 14. Kapitels



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  InaBau
2012-01-21T08:42:11+00:00 21.01.2012 09:42
Ein wunderschönes Kapitel! Danke das es endlich kam! Hoffentlich folgt das nächste Kapitel etwas schneller! Ich mag Cloud immer mehr. Er ist unerfahren und bittet den Dämonenkönig um Rat und dieser gibt ihm Aufklärung in Sachen Sex. Das ist echt süß! Ob Draco irgendwann Cloud enttarnt? Ich hoffe es ja mal nicht. Sonst wird es für Cloud zu gefährlich! Mal sehen ob und wann sie eine Antwort auf Clouds Brief erhalten.
Von:  SakuraxChazz
2012-01-20T12:54:05+00:00 20.01.2012 13:54
So ja ich hab ja erzählt das ich einen Kommi schreibe und das mach ich dann gleich auch mal, bevor ich mich in zwei Stunden in die Falle haue und dann später schön gepflegt Kasse machen darf, um das Abi zu finanzieren. Es ist ein wirklich netter Ausgleich in der Zwischenzeit mal runter kommen zu können und hier was betan zu dürfen. Das hat meine Laune für diese Woche gehoben und langsam gehts mir wieder richtig gut. Wenn man bedenkt, was Cloud so für Probleme hat. Darf sich mit Sirius rumärgern. Dabei hat der Arme doch nichts gemacht. Zumindest im Original, war es nur ein Missverständnis gewesen, wie du das schlussendlich handhabst weiß ich ja nicht. Bin ich schon sehr gespannt drauf. Ich hatte noch nicht so früh damit gerechnet, das Sirius es aufs Gelände schaffen würde. Wie er das wohl gemacht hat? Für den Moment bleibt es ein Mysterium. Und wie Peeves so durch den Saal geschwebt ist und dann plötzlich Panik ausbrach. Das war so klar gewesen. Der Geist hat echt nichts besseres zu tun als Unruhe zu stiften. Und wie der Schulleiter das alles wieder so schnell beruhigen konnte. Dumbledore ist und bleibt einfach der Beste!
So ja was noch? Ach genau. Ich finde es schön, wie du das Thema mit der Pubertät hier am Beispiel von Cloud aufgreifst. Und der Dämon hat ja seine wahre Freude daran gehabt. Vor allem wie er dann Léon sagt, das er ja auch noch voll nach Kind riecht xD Aber das sind die beiden nunmal noch und das ist auch gut so. Man sollte seine Kindheit nicht auf Kosten von etwas anderem wegfallen lassen müssen. Ob Ruhm oder Schicksalsschlägen wegen.
Dann das mit den Kostümen, das Draco sich ausgerechnet Vampir rausgesucht hat, war irgendwie klar gewesen. Was sollte eine so erhabene Figur denn sonst tragen? Schade nur, das es mehr als einen Vampir gab, aber nur einen Dämonenfürsten. Ich an seiner Stelle wäre wohl eingeschnappt gewesen.

„Du!“, sagte Parvati. Cloud nickte.

An dieser Stelle musste ich unglaublich Lachen. Ich weiß nicht, aber irgendwie kommt in letzter Zeit immer dieses ungläubige 'DU!' in Geschichten vor und dann denk ich mir immer 'Nein! Ich tu nur so!' Hach ja.. Wer nicht drüber lachen kann auch nicht schlimm. Auf jedenfall kannst du dir sicher sein, das du meinen Tag gestern sehr bereichert hast. Besonders mit der Redewendung Knast haben. xD Konnt ich meiner Mum auch gleich noch was beibringen. Sie meinte auch, das dies irgendwie falsch klingt. Aber was genau konnte sie mir auch nicht sagen. Und Google meinte ja ist richtig, also ja. Ich hab auch gerade Knast, während ich meinen Kommi schreibe. Und ich hab das Gefühl noch was vergessen zu haben. Fällt mir bestimmt später noch ein.
Ich bin auf jedenfall gespannt auf das nächste Kapitel. Jetzt kommt es endlich zu richtig viel Action wie mir scheint.
Ach genau! Der Fluch an die Wand. Was sollte das denn? Ich bin gespannt auf die Erklärung.
Na dann wir sehen uns beim nächsten Kapitel^^

LG Saku^^


Zurück