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Zwischenblut

von

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Der Kuss des Drachen

Der Kuss des Drachen
 

Als Cloud am nächsten Morgen erwachte, blieb er zuerst im Bett liegen. Matt lag auf ihm und war noch tief im Land der Träume. Er sah sie an und war froh darüber, dass er ein solch umwerfendes Mädchen zur Freundin hatte.

Er sah an ihrem Hals herab und konnte noch immer die Bissspuren sehen, die sie gestern noch von ihm bekommen hatte. Er strich über diese Bisswunden, die zwar verheilt, jedoch noch gut zu erkennen waren.

Bei dieser Berührung rekelte sich Matt. Cloud beließ es dabei und suchte den geistigen Kontakt zu seinem Bruder und merkte erstaunt, dass dieser bereits wach war.

Er grüßte ihn im Geist, doch er merkte, dass Léon ein wenig verstimmt war.

„Was ist los? Bei dir war die Nacht doch auch ganz amüsant!“, sagte Cloud und konnte sich ein geistiges Lachen nicht verkneifen.

Von Léon kam ein Grollen.

„Du weißt, was los ist. Ich musste meine kleine Schuld einlösen, die ich durch dich bekommen habe.“, grollte Léon.

Cloud musste schmunzeln.

„Und? Warst du die Frau dabei?“, konnte Cloud sich die Frage nicht verkneifen.

Von Léon kam ein geistiger Aufschrei und er schrie so laut, dass Cloud unwillkürlich zuckte.

„ Natürlich nicht. Aber ich hab dafür gesorgt, dass Kuan unsterblich geworden ist. Und ich weiß auch, dass du deine kleine Wettschuld eingelöst hast!“, erwiderte Léon ungehalten.

Cloud musste kichern, wodurch sich sein Brustkorb rasch auf und ab bewegte. Unglücklicherweise benutzte Matt diesen gerade als Kopfkissen und sie ließ ein Grummeln vernehmen.

„Was hast du denn? Morgendliche Stimmungsschwankungen? Ich hab ja gehört, das wäre bei Frauen am Morgen danach nicht unüblich!“, neckte Cloud seinen Bruder weiter.

Die Verbindung brach abrupt ab und Cloud lächelte in sich hinein. Lange hatte er jedoch nicht etwas zu lächeln, denn die Tür zu seinen Räumlichkeiten brach mit einem gewaltigen Krachen auf und Léon stürzte in das Wohnzimmer und stürmte mit voller Wucht durch die verschlossene Schlafzimmertür.

Matt schoss mit einem Schrei hoch und krachte aus dem Bett. Sie schnappte sich die Bettdecke und bedeckte eilig ihre Blöße. Sie rannte ins Badezimmer und verschloss die Tür hinter sich. Léon kam inzwischen kochend vor dem Bett seines Bruders zu stehen.

„Du hast das doch geplant! Und sag ja nicht, dass das nicht stimmt!“, fluchte er.

Cloud sah seinen Bruder nur mit einem süffisanten lächeln an.

„Sagen wir mal so: Rache ist ein Gericht, das man am Besten kalt serviert. Außerdem hast du damit angefangen, also beschwere dich jetzt nicht. Du hattest schließlich auch deinen Spaß dabei!“, erwiderte Cloud und beobachte dabei seine Fingernägel, was seinen Bruder noch weiter zum Kochen brachte.

„Darum geht es doch gar nicht. Du wusstest doch, dass…!“, brachte Léon vor, doch er unterbrach sich, als er Clouds amüsierten Blick bemerkte.

„Du meinst, dass Kuan mit jemandem schlafen muss, den er liebt und der auch noch unsterblich ist, damit auch er selbst unsterblich wird. Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, dass Kuan dich liebt. Dass er mit jemandem schlafen muss, den er liebt und der auch unsterblich ist, ja. Aber jetzt leugne nicht, dass du nicht deinen Spaß hattest. Ich hab es gespürt. Leugnen ist also zwecklos.“, sagte Cloud und sein Grinsen wurde immer gemeiner.

Léon fluchte los und drehte sich dann auf dem Absatz um. Er war bereits bei der Schlafzimmertür angekommen, als Cloud ihm noch hinterher rief:

„Du hast meine Frage noch nicht beantwortet!“

Léon drehte sich um und schnappte:

„Welche Frage?!“

Cloud winkelte ein Bein an, so dass Lèon ihn nicht mehr komplett nackt sehen konnte.

Er sah seinen Bruder an und lächelte ihn schmutzig an.

„Warst du der Mann oder die Frau?“

Léon schwoll an wie ein Ochsenfrosch. Durch seine Aura schuf er einen Wasserschwall, der über seinem Bruder auftauchte und auf ihn hinunter krachte.

Danach stampfte Léon aus den Räumen seines Bruders, nicht ohne den beiden erstbesten Vampirinnen, die ihm über den Weg liefen, zu sagen, dass Cloud sie zu sehen wünschte.

Cloud grinste in sich hinein, bis er Schritte hörte.
 

Zwei Vampirinnen traten in sein Schlafzimmer und als sie ihn so sahen, mit nichts bekleidet als der eigenen Haut, erstarrten sie.

Cloud hatte zum Glück noch immer ein Bein aufgestellt, so dass er den beiden Damen nicht alles präsentierte. Er fuhr sich mit der Hand durch den nassen Haarschopf und sah die beiden Damen mit seinem besten Schlafzimmerblick an. Dieser wirkte auch sofort, denn sie liefen leuchtend rot an und stammelten:

„Ihr wolltet uns sehen!“

Cloud nickte und ließ sich schnell einen Grund einfallen, weshalb sie herkommen sollten. Ihm war sofort klar, dass Léon sie geschickt hatte um ihn in Verlegenheit zu bringen.

„Bringt mir bitte den Eimer, der in einer Vitrine in meinem Büro steht!“, wies Cloud die beiden Damen an.

Diese verneigten sich und verließen wieder seine Räumlichkeiten. Cloud stand aus dem Bett auf, zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf sein Bett. Im Bruchteil einer Sekunde war dieses wieder völlig trocken. Cloud ging zum Badezimmer und musste feststellen, dass Matt die Tür verschlossen hatte. Er klopfte an die Tür und musste nur kurz warten, bis Matt die Tür aufschloss.

Sie trat hinaus und stutzte, als sie Cloud genau neben der Tür erblickte. Sie blickte an ihm hinunter und errötete.

Cloud küsste sie auf die Stirn und sagte leise und einfühlsam:

„Du brauchst dich für nichts zu schämen. Es gibt nichts mehr, dass du bei mir nicht gesehen hast.“

Matt lehnte ihren Kopf gegen seine Brust und murmelte:

„Lass es uns bitte langsam angehen!“

Cloud strich ihr behutsam über den Rücken.

„Mach dir darüber keine Gedanken. Wir haben alle Zeit der Welt. Ich für meinen Teil geh jetzt erst einmal duschen!“, erwiderte er und löste sich von Matt.

Matt ließ ein Schnauben vernehmen. Cloud sah sie ein wenig irritiert an.

„Das ist er schon wieder. Der kleine Junge, der denkt, er wird nie älter! Ich hoffe, du verlierst ihn nie!“, sagte sie und küsste ihn.

Cloud erwiderte den Kuss und drückte Matt gegen die Tür. Dieser wurde erst unterbrochen, als ein Klopfen durch die leeren Räume hallte.

„Das müssten die beiden Vampirinnen sein, die mir den Eimer mit den Losen bringen sollten. Kannst du diesen bitte entgegennehmen. Ich geh währenddessen duschen!“, bat Cloud, woraufhin Matt nickte.

Matt ging zur Tür, an der es geklopft hatte und öffnete sie. Vor ihr standen zwei Vampirinnen, die dem Aussehen nach ungefähr Anfang dreißig sein konnten.

„Kann ich Ihnen helfen?“, sagte sie freundlich, wodurch sie sich die Aufmerksamkeit der beiden Frauen sicherte.

Die beiden Frauen musterten sie einmal von oben bis unten, dann fielen sie Matt um den Hals.

„Du meine Güte. Ich hatte dich zwar schon einmal gesehen, aber vom nahen bist du ja noch viel hübscher!“, sagte eine der beiden Frauen.

Matt kam gar nicht zu einer Antwort, da die beiden Frauen ihr förmlich die Luft abdrückten. Erst als ein Räuspern hinter den Frauen ertönte, ließen sie von Matt ab und drehten sich zu dem Ursprung des Räusperns um. Als sie Béatrice erblickten, richteten sie sich blitzschnell auf und halfen auch Matt wieder auf die Beine.

„So überschwänglich Sie ihrer Freude doch kundtun, so möchte ich Sie doch bitten, dass Sie Matt am Leben lassen. Mein Sohn wäre sicherlich nicht sehr erfreut, wenn seine Freundin hier in seinem Schloss umkommen würde.“ Sagte Béatrice und in ihrer Stimme lag eine derartige Autorität, dass sich die beiden Vampirinnen sich vor ihr verneigten.

„Das lag nicht in unserer Absicht, eure Majestät!“, sagten die beiden wie aus einem Mund und als Béatrice knapp nickte, machten sich die beiden Frauen schleunigst auf und davon.

Matt sammelte hastig die Lose auf und warf sie wieder in den Eimer.

Diesen stellte sie auf einen kleinen Tisch und drehte sich dann Béatrice zu.
 

„Kann ich dich mal etwas fragen?“, wandte sie sich an Clouds Mutter.

Béatrice wandte sich ihr zu und nickte.

„Warum all das hier? Warum müssen Cloud und Léon sich bereits jetzt um ein eigenes Reich kümmern? Sie sind doch noch so jung!“, sagte Matt und sah Béatrice direkt an.

Diese seufzte und winkte sie zur Couch, wo sich die beiden Frauen setzten.

„Für dich mag es zwar so aussehen, dass die Beiden noch zu jung sind, aber du vergisst in dieser Sache, dass sie beide Vampire sind. Bei ihnen wird das Alter ganz anders definiert. Es ist dazu unumgänglich, dass sie dadurch schon in frühen Jahren lernen Verantwortung zu schultern. Sie müssen lernen, sich auch um andere zu kümmern und es wird bei uns immer so gehandhabt, dass den ranghöchsten Vampiren ein eigenes Reich gegeben wird. Aber sei unbesorgt. Sie machen ihre Sache wirklich sehr gut. Ich muss bei Cloud sogar sagen, dass er der bisher strengste Regent ist, den es je gab.“ Erklärte Béatrice.
 

Matt nickte zum Zeichen, dass sie es verstanden hatte und wollte noch etwas erwidern, doch in diesem Moment kam Cloud aus dem Badezimmer.

Matt drehte sich zu ihm herum und schluckte.

Cloud hatte sich ein hautenges Hemd und eine dazu passende, enge Hose angezogen.

„Guten Morgen!“, wünschte er seiner Mutter und ließ den Eimer mit den Losen zu ihr schweben.

Er bat sie, sich ein Los zu ziehen, was Béatrice auch gleich tat. Sie öffnete es und las sich durch, was auf diesem stand.

„Wir haben für heute eine Themenparty geplant. Das Thema ist Filme und Serien.“ Erklärte er seiner Mutter, die nickte und dann die Räume seines Sohnes verließ, nicht ohne ihn noch einmal zu umarmen.

Nachdem Cloud die Tür hinter seiner Mutter geschlossen hatte, ging er wieder zu dem Eimer und reichte diesen Matt, damit sie sich auch ein Los nehmen konnte. Sie zog sich eins heraus und nach ihr zog sich Cloud selbst eins.

Er öffnete es und las es sich durch. Danach war er jedoch nicht viel schlauer, denn die Serie oder den Film kannte er nicht.

„Was hast du gezogen?“, fragte Matt ihn.

Cloud sah sie an und erwiderte etwas unschlüssig.

„Eine Serie, die mit einem wunderbaren Marienkäfer zu tun hat. Kennst du da eine Serie?“, fragte er Matt.

Diese sah ihn nur ratlos an und sah sich noch einmal ihr eigenes Los an.

„Google es doch einfach!“, schlug sie vor.

Cloud nickte und gemeinsam verließen sie Clouds Räume.

Jedoch bevor sie in Clouds Büro gingen, stellten sie den Eimer mit den Losen an einen Ort auf, an dem jeder Vampir vorbeikommen musste.

Danach gingen sie gemeinsam in sein Büro.

Er setzte sich an seinen Schreibtisch, schaltete den Computer ein und googelte die Serie, die er gezogen hatte.

Als die ersten Bilder sah, die ihm angezeigt wurden, musste er sich auf die Zunge beißen, um nicht zu lachen. Stattdessen sah er Matt an, die neben ihm stand und auf den Bildschirm starrte.

Sie erwiderte den Blick und Cloud ertappte sie, wie sie ihn etwas schuldbewusst ansah.

„Kann es vielleicht sein, dass du die Serie genommen hast?“, fragte er sie, doch er kannte ihre Antwort bereits.

Sie grinste nur.

„Was hast du dann für eine Serie?“, fragte er ergeben und sah sie an.

Matt drehte langsam ihr Los um.

Cloud musste grinsen, als er den Namen ihrer Serie las.

„Was gibt’s da zu grinsen?“ Schnappte sie.

Cloud schüttelte nur den Kopf, schaltete den Pc wieder aus und verließ gemeinsam mit Matt das Büro.

„Zum Glück gibt’s bei meiner Serie auch einen Typen. Ich hab keine Lust mich in dieses rote Teil mit den schwarzen Punkten von der Hauptfigur zu zwängen.“ Sagte Cloud, was Matt wieder zum Lachen brachte.

Gemeinsam gingen sie in den Frühstücksraum, wo bereits die Anderen waren. Sie wünschten ihnen einen guten Morgen und fingen ebenfalls an zu frühstücken. Während des Frühstücks erzählten die Anderen, was sie gezogen hatten.

Als sie fertig waren, gingen Cloud und Matt zurück in Clouds Räume, um sich für die Feier umzuziehen.

„Und wo bekommen wir die Sachen her?“, fragte Matt, als sie sich auf die Couch setzte.

Cloud schuf aus dem Nichts durch seine Aura genau die Kleidung, die Matt benötigte.

„Reicht dir das als Antwort?!“, erwiderte er dies als Antwort.

Matt schüttelte lächelnd den Kopf und verschwand im Bad.

Während Matt sich im Bad umzog, schuf er sich seine eigene Kleidung, die er während der Feier tragen musste.

Als Matt nach einer halben Stunde aus dem Bad kam, sah sie ziemlich verzweifelt aus.

„Was ist denn los?“, fragte Cloud, dem sofort Matts verzweifeltes Gesicht auffiel.

Matt fluchte frustriert.

„Schau mich doch mal an! Meine Haare müssten weiß sein und nicht blond!“, fluchte Matt und fuhr sich durch die Haare.

Cloud winkte ab.

„Mach dir darüber keine Gedanken. Das richte ich schon!“, sagte er.

Matt sah ihn ein wenig skeptisch an.

„Ach ja und wie?“, fragte sie.

Cloud grinste sie an, lehnte sich zu ihr herüber und küsste sie. Während des Kusses suchte er den geistigen Kontakt zu Wiki, von der er genau wusste, dass sie bei Nurarihyon sein würde und er fand sie auch genau dort.

„Kannst du mir bitte erklären, wie ich Matts Haare durch meine Aura verändere?“, fragte er sie in Gedanken.

Von Wiki spürte er Belustigung.

„Du böser Junge. Man denkt nicht an andere Mädchen, wenn man gerade die eigene Freundin küsst!“, tadelte sie ihn belustigt.

Cloud stieß sie in Gedanken an, woraufhin sie erwiderte:

„Ist ja schon gut. Du musst sie mit deiner Aura umhüllen. Allerdings muss sie damit einverstanden sein. Dann konzentriere dich auf den Körperteil, den du verändern willst und stell dir bildlich vor, wie er aussehen soll. Der Rest geschieht von ganz allein!“

Cloud dankte ihr und beendete dann das geistige Gespräch.

Erst da merkte er, dass Matt sich mit aller Kraft von ihm versuchte zu lösen.

Als er es zuließ und sich von ihr löste, schnappte sie laut keuchend nach Luft. Sie stemmte die Hände in die Hüften und holte immer wieder keuchend Luft.

Als sie wieder zu Atem gekommen war, sagte sie:

„Wolltest du gerade einen Weltrekord im Küssen aufstellen?“

Er überspielte seine Überraschtheit mit einem Grinsen und erwiderte:

„Deine Lippen laden förmlich dazu ein, von mir geküsst zu werden.“

Matt hob eine Augenbraue und erwiderte :

„Soso!“

Clouds Grinsen wurde nur noch breiter und er küsste sie erneut. Er schlang seine Arme um ihren schlanken Körper und spürte, wie ihre Beine langsam nachgaben. Kurzerhand nahm er sie auf die Arme und trug sie bis zur Couch, auf der er sie sanft legte. Er beugte sich über sie und seine Lippen wanderten von ihren Lippen zu ihrem Hals hinab. Dort verwöhnte er sie noch für einen Moment, bis er sie vorsichtig mit den Zähnen zwickte und so um Erlaubnis für das Folgende bat.

Diese Erlaubnis bekam er auch von Matt, denn sie drehte ihm den Hals noch ein Stück zu, so dass er diesen besser begutachten konnte. Er ließ sich nicht lange bitten und biss sanft in ihr zartes Fleisch und sog ihr Blut. Nach nur wenigen Schlucken ließ er von ihr ab und verschloss die Wunde.

„Köstlich wie immer!“, sagte er nur und erhob sich.

Von Matt kam nur ein Schnauben und sie richtete sich ebenfalls auf.

„Sind eigentlich alle Vampire so gefühlvoll dabei?“, fragte sie ihn.

Cloud dachte einen Augenblick über ihre Frage nach, dann schüttelte er den Kopf und erwiderte:

„Ich denke nicht. Lass uns jetzt bei dir mit den Haaren weiter machen, sonst wirst du nie fertig!“

Er erklärte ihr noch, was er vorhatte und als sie einwilligte, umhüllte er mit seiner Aura Matt, die sich sofort kerzengerade aufsetzte.
 

Cloud konzentrierte sich auf ihre Haare und da er selbst die Serie kannte, dessen Hauptfigur Matt verkörperte, verpasste er ihr nicht nur eine neue Haarfarbe, sondern auch noch die selbe Frisur. Als er damit fertig war, fragte er sie, ob er noch ihre Augen grün färben sollte und als sie ihn darum bat, legte er ihr eine Hand auf die Augen und färbte sie durch seine Aura grün. Als er fertig war, zog er seine Aura zurück und schuf einen großen Spiegel, in dem sich Matt ansehen konnte.

„Ich seh aus wie dieser Typ aus der Serie, die du damals als Kind immer so gerne gesehen hast!“, sagte Matt und drehte sich einmal, um sich von allen Seiten zu sehen.

Cloud grinste und erwiderte:

„Stimmt. Bloß siehst du nicht so kantig wie der Danny Phantom aus der Serie! Ich geh mich jetzt mal umziehen.“, sagte Cloud, nahm seine Sachen und ging ins Badezimmer.

Dort zog er sich das Kostüm an und als er sich in dem Badezimmerspiegel begutachtete, veränderte er seine Haare von schwarzblau zu blond und er änderte noch dazu seine Frisur, so dass er wie der Typ aus der Serie aussah.

Er verließ das Bad und trat Matt gegenüber, die anfing zu grinsen.

„Ich wusste, dass es dir steht. Cat Noir ist dir wie auf den Leib geschneidert. Besonders gefällt mir dieser Teil hier.“ Sagte sie und strich über Clouds Bauch, wo man durch den straff gespannten Stoff deutlich die Bauchmuskeln sehen konnte.

„Ich wusste doch, dass es dir gefällt. Besonders der Schwanz war eine Herausforderung!“, erwiderte er.

Matt sah ihn einen Moment lang irritiert an, doch dann brach sie in einen Kicheranfall aus. Cloud sah sie verwirrt an, was Matt noch mehr zum Lachen brachte.

„Hör auf, hör auf! Ich kann nicht mehr!“, japste sie und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.

Cloud legte den Kopf schief und sah sie ein wenig zweifelnd an.

„Jetzt schau mich nicht so an. Du hast doch die Sache eingebracht!“, kicherte Matt.

Cloud wusste nun wirklich nicht mehr, was Matt meinte. Zu seinem Verdruss klopfte es auch noch an der Tür.

So ließ er Matt im Wohnzimmer stehen, damit sie sich beruhigen konnte, und ging zur Tür.

Er öffnete sie und vor ihm stand Kuan, der in einem weißen Hemd, schwarzer Hose und einem Sacko gekleidet war. Als sich Cloud das Gesicht seines Freundes genauer ansah stutzte er, denn Kuan trug einen Dreitagebart. Zu allem kam auch noch, dass Kuan sich auf einen Stock stützte und ihn grimmig ansah.

„Was guckst du denn so?“, fragte er grimmig und sichtlich schlecht gelaunt.

Cloud zog eine Augenbraue hoch, denn er schätzte es nicht, wenn man so mit ihm sprach.

Kuan kam ohne Aufforderung ins Zimmer gehumpelt.

„Wo ist denn deine Freundin?“, fragte Kuan weiterhin grimmig.

Cloud fing langsam an sich über Kuans Verhalten zu ärgern und er antwortete:

„Sie ist drüben im Wohnzimmer. Was ist eigentlich los? War die Nacht so grässlich?“

Kuan versuchte an ihm vorbei zu humpeln, doch Cloud stellte sich ihm ganz offensichtlich in den Weg.

Da fiel sein Blick auf ein Namenschild, dass Kuan an der Brusttasche des Sakkos angebracht hatte und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

„Du hättest gleich sagen können, dass du dieses Arschloch House spielst!“, sagte er zu Kuan, der sofort anfing breit zu grinsen.

„ Das wollte ich ja, aber Léon meinte, ich soll dich mal etwas ärgern. Als kleine Rache für die Nacht!“, erwiderte Kuan und grinste.

Nun musste Cloud schmunzeln. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer, wo sich Matt in der Zwischenzeit beruhigt hatte und auf der Couch saß.

Diese drehte sich zu ihnen um und sagte:

„Tag Dr. House!“

Kuan hob grinsend die Hand zum Gruß, dann wandte er sich wieder an Cloud.

„Léon möchte, dass du dich ins Café begibst. Dort sind auch deine Eltern. Übrigens fehlen das Glöckchen und die Katzenohren. Ansonsten hast du ihn sehr gut getroffen!“, sagte Kuan grinsend.

Cloud und Matt tauschten einen Blick und Matt erwiderte:

„Dann kennst du also Miraculous Ladybug.“

Kuan nickte und fügte hinzu:

„Die Serie ist ganz lustig. Vor allem wenn Cat Noir immer mit Ladybug flirtet und einen Korb kassiert!“

Matt musste wieder grinsen. Als Cloud sich räusperte, wandten sich beide ihm zu.

„So anregend ich euer Gespräch finde, möchte ich doch jetzt aufbrechen!“, sagte Cloud und wandte sich der Tür zu.

Matt schnaubte, woraufhin Cloud sich ihr noch einmal mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu ihm herumdrehte.

Matt deutete eine Verbeugung an und erwiderte:

„Ganz wie Ihr wünscht, eure Majestät!“

Hinter ihr musste sich Kuan schwer das Lachen verkneifen.

Cloud trat einen Schritt auf Matt zu und bei seinem Gesichtsausdruck wich sie einen Schritt zurück.

„Das will ich nie wieder von dir hören. Es reicht schon, dass mich alle anderen hier mit meinem Adelstitel ansprechen. Da muss es nicht auch noch meine eigene Freundin machen. Und jetzt komm oder ich trag dich durch den ganzen Palast!“, sagte Cloud und wandte sich dann wieder der Tür zu.
 

Matt und Kuan folgten ihm und zu dritt machten sie sich auf den Weg ins Café. Auf den Weg dorthin schuf Cloud sich selbst noch die Katzenohren, die er sich mit Hilfe einer Spange in die Haare steckte und noch das Glöckchen dass er an den Reißverschluss befestigte.

Auf den Weg zum Café begegneten sie immer wieder den verschiedensten Vampiren. Die Männer blieben stehen und verneigten sich respektvoll, wogegen die Frauen bei Clouds Anblick immer wieder erröteten und nicht selten in Kichern oder Tuscheln verfielen.

Cloud ignorierte die kichernden Frauen, wogegen er den Männern immer wieder respektvoll zunickte.

Als sie dann schlussendlich durch den magischen Durchgang traten, der den Palast mit dem Café verband, war er froh, die kichernden Hühner hinter sich zu lassen.
 

Er trat zusammen mit den Anderen in das geräumige Café, das gerade noch von den letzten Vampiren genutzt wurde. In dem steinernen Kamin prasselte munter ein Feuer. Auch Clouds Eltern, seine Großeltern, seine beiden Tanten, sein Onkel, Nurarihyon und Léon waren anwesend.

Matt und Kuan sahen sich erstaunt in dem Café um. Als plötzlich das Feuer in dem Kamin smaragdgrün aufflackerte und nur einen Moment später eine Frau aus den Flammen stieg, stieß Matt einen erschrockenen Schrei aus.

„Beruhige dich Matt. Es ist nichts, weshalb du dich aufregen müsstest. Es ist nur eine Hexe, die per Feuer reisen kann!“, sagte Béatrice und warf der gerade angekommenen Frau einen Blick zu, der mehr als eindeutig zeigte, wie willkommen diese war.
 

Matt trat hinter Cloud. Dieser trat auf die gerade angekommene Frau zu und begrüßte sie.

„Kuan, Matt, wenn ich euch Professor Mira Kirschner vorstellen darf. Sie ist die neue Schulleiterin von Hogwarts.“ Stellte Cloud Mira vor.

Kuan trat auf sie zu, stellte sich vor und schüttelte ihr die Hand. Als er für Matt zur Seite trat, warf sie Cloud einen raschen Blick zu und als dieser ermutigend nickte, trat Matt auf Mira zu und stellte sich ebenfalls vor.

Als Mira auch Matt die Hand geschüttelt hatte, wandte sie sich wieder Cloud zu und sagte:

„Ich bin hier um mich für deine Einladung zu bedanken, jedoch kann ich heute leider nicht an der Feier teilnehmen!“, sagte sie mit einem bedauernden Lächeln.

Cloud sah sie verwundert an, dann fragte er:

„Wieso?“

Mira sah Matt kurz an, dann erwiderte:

„Weil heute wieder der spezielle Tag ist!“

Matt entging der Blick nicht, den ihr Mira zuwarf und sie blickte verwundert zu Cloud.

Dieser schien für einen Moment nicht zu verstehen, was Mira meinte, doch dann hellte sich sein Gesicht auf.

„Achso, das meinst du. Hast du denn deinen Trank genommen?“, fragte er Mira und legte einen Arm um Matt.

Mira nickte und antwortete:

„Natürlich habe ich ihn genommen. Aber in Angesicht deiner Freundin…!“

Cloud erhob die Hand und unterbach sie damit.

„Matt wird es schon verstehen. Wenn du den Trank genommen hast, gibt es keinen Grund dafür, dass du nicht kommst. Es sei denn, du willst nicht.“ Sagte Cloud und wieder schwang ein leichter befehlender Unterton mit.

Mira sah ihn verwundert an, doch dann schlich sich ein ehrliches Lächeln auf ihre Züge.

„Ich danke dir. Aber du solltest Matt darüber aufklären. Nicht dass sie noch in Ohnmacht fällt, wenn sie mich sieht!“, sagte Mira und neigte leicht den Kopf in Matts Richtung.

Cloud blickte zu seiner Freundin und auf seine Züge schlich sich ein gemeines Lächeln.

„Und ich wollte sie damit überraschen, aber wenn du darauf bestehst, werde ich sie einweihen.“ Erwiderte er und nickte.

Mira nickte ebenfalls und verabschiedete sich dann. Als sie den Raum verlassen hatte, fragte Matt:

„Worüber sollst du mich denn aufklären?“

Es war jedoch nicht Matt, sondern Béatrice, die antwortete.

„Sie ist ein Werwolf und heute ist Vollmond. Deshalb wollte sie eigentlich nicht kommen, aber da Cloud sie darum gebeten hat und sie selbst einen speziellen Zaubertrank genommen hat, ist es ihr möglich selbst in ihrer Werwolfgestalt ihren menschlichen Verstand zu behalten.“ Sagte sie und stieß ein Schnauben aus.

Matt sah verdattert von Cloud zu Bèatrice und hielt sich dann im Hintergrund.

Léon trat vor und sagte:

„Ich habe zu unserem Schutz einen Katzenjammerzauber vor dem Palast eingerichtet. Sollte sich jemand Unbefugtes auf das Gelände kommen, werden wir es sofort bemerken.“ Sagte er.

Er war als Cowboy gekleidet und trug an dem Gürtel jeweils einen Halfter, der jedoch leer war.

Matt sah Cloud fragend an und dieser erwiderte:

„Eine Art magische Alarmanlage. Sobald ein Zauberer oder eine Hexe dem Palast auch nur nahe kommt erfahren wir es!“

Sie setzten sich an einen der Tische und begannen zu frühstücken, während die anwesenden Vampire damit beschäftigt waren, die Bühne aufzubauen.

Cloud unterhielt sich noch weiter mit seiner Familie und erklärte ihnen das heutige Programm für die Feier. Als er geendet hatte, warf sein Vater ein, dass er auch noch einen Programmpunkt mit hinzufügen wollte, woraufhin seine beiden Söhne nur nickten.
 

Nach dem Frühstück halfen sie noch weiter beim Aufbau und der Gestaltung des Partyraums.

Als die Feier um 15 Uhr begann, stiegen Cloud und Léon beide auf die Bühne.

Cloud griff nach dem Mikrofon und sofort erstarben die leisen Gespräche.

„Wir freuen uns beide sehr darüber, euch alle hier in dem Café- und Discobereich unseres Palastes begrüßen zu dürfen. Wie ihr bereits mitbekommen habt, haben wir heute Lose verteilt und jedes Los enthielt eine Serie oder einen Film, als dessen Figur ihr euch verkleiden solltet. Wir werden uns heute in 5 Teams aufteilen und mehrere Partyspiele spielen. Teilt euch jetzt auf!“, sagte er und sofort begann das große Gedrängel.

Als sich alle nach ungefähr 10 Minuten in 5 ungefähr gleichgroße Gruppen zusammen gefunden hatten, trat Léons ans Mikro und verkündete:

„Das erste Spiel ist Tabu! Über euren Teams erscheint jetzt jeweils eine Zahl, die für euer Team steht. In der ersten Runde treten an Gruppe eins gegen Gruppe fünf!“, sagte Léon und sofort erschienen über den Gruppen jeweils eine Zahl von eins bis fünf.

Sofort fingen die jeweiligen Gruppen an zu tuscheln. Dieses Tuscheln wurde jedoch sofort von Cloud unterbrochen, als er noch hinzufügte:

„Jedes Team wird eine Person auf die Bühne schicken und sie erhält einen Begriff zum erraten. Für jeden Begriff gibt es fünf Minuten Zeit. Welche Gruppe die meisten Begriffe von den 10 verwendeten Begriffe erraten hat, hat die Runde gewonnen. Ich bitte die beiden Gruppen jetzt ihren jeweiligen Kandidaten oder Kandidatin auf die Bühne zu schicken!“

Sofort setzt wieder das Tuscheln der beiden Gruppen ein und wenige Augenblicke später stiegen zwei Personen zur Bühne hinauf.

Die erste Gruppe hatte Matt ins Rennen geschickt, wobei die fünfte Gruppe auf Mira setzte.

Beide Frauen traten auf Cloud und Léon zu und Cloud zog eine kleine Karte, die aus einem Schneewirbel erschien und zeigte sie Matt. Léon tat das Selbe, wobei seine Karte aus einem Wirbel aus Wasser erschien.

Er zeigte sie Mira, die entgeistert auf die Karte sah.

Bei Matt war die Reaktion etwas anders, den sie fragte ihn:

„Ist das wirklich dein ernst? Wie soll ich das erklären?“

Cloud grinste nur und sofort erschien eine Sanduhr, deren Inhalt anfing zu rieseln.

Matt wandte sich ihrem Team zu und war einen Moment sprachlos, doch dann fasste sie sich.

Sie deutete auf Cloud und sagte:

„Was ist Cloud?“

Sofort fing das Gekreische ihres Teams an.

„Sexy!“

„Ein Gott!“

„Heiß!“

Cloud starrte Matt ein wenig verdattert an, als diese dann auch noch auf die Frau deutete, die ihn als heiß bezeichnet hatte.

„Richtig! Wenn etwas das wird, was tut es dann?“, fragte sie hastig ihre Gruppe.

„Es brennt!“, schrie der kleine Kevin völlig aus dem Häuschen.

Matt deutete auf ihn und sagte:

„Richtig! Das erste Wort und das zweite ist genau das Gegenteil!“

Zuerst war ihre Gruppe still, doch dann fingen sie wieder an zu kreischen.

„Eis!

„Gefrieren!“

Matt deutete auf den Vampir, der das richtige Wort genannt hatte und fügte dann beide Zeigefinger zusammen.

Zuerst verstand niemand, was sie damit meinte, doch dann kreischte eine Vampirin:

„Gefrierbrand!“

Matt deutete mit dem Daumen nach oben und sofort blieb die Sanduhr stehen.

Nun war Mira an der Reihe. Die Sanduhr stellte sich wieder auf Anfang und auf Clouds Zeichen begann der Sand in ihr an zu rieseln.

Mira wandte sich ihrem Team zu und formte mit den beiden Armen ein Kreuz. Sofort fingen diese an zu kreischen.

„X!“

Mira schüttelte den Kopf und deutete noch einmal mit ihren Armen das Kreuz an.

„Kreuz!“, schrie eine Frau aus der hintersten Reihe des Teams.

Mira nickte und fügte hinzu:

„Und jetzt einen Namen davor, der mit dem ersten Buchstaben des Alphabets beginnt!“

Zuerst war ihr Team still, dann kreischten sie durcheinander:

„Alexanders Kreuzzug. Andreaskreuz. Andreas Kreuzbandriss.“

Mira deutete auf die Frau, die das Andreaskreuz genannt hatte und nickte. Sofort hörte die Sanduhr auf zu laufen.

Bei den beiden anderen Teams lief es genauso lustig ab und als sie fertig waren und es einen endgültigen Sieger gab, stieg Thomas auf die Bühne. Er griff nach dem Mikro und sagte:

„Das war bereits ein guter Einstieg, doch jetzt haben meine Frau und ich einen weiteren Punkt organisiert. Ich wünsche euch viel Spaß dabei!“

Sofort fuhr eine riesige Leinwand herunter und schwebte knapp über den Bühnenbogen. Auch Cloud und Léon beobachteten interessiert den Film, der anfing auf der Leinwand zu spielen.

Schnell wurde ihnen klar, dass es sich dabei um ihre Prüfung handelte, die sie beide abgelegt hatten.

So konnten sie beobachten, wie sie im Film in die Fahrstühle stiegen und hinunter fuhren. Dann teilte sich das Bild und sie konnten gleichzeitig Cloud und Léon sehen, wie sie sich durch die Hindernisse kämpften. Es gab einige Lacher, als sie sahen, was Cloud mit der Todesfee anstellte. Bei Léon war es ähnlich, als er dem verrückten Irrwicht und dem paarungswilligen Werwolf begegnete, brüllte das Publikum vor lachen.

Als Cloud dann schließlich im Film den grünen Gang betrat, vergrößerte sich sein Bild, so dass nur noch er zu sehen war, wie dieser den Gang entlang ging. Zugleich setzte eine ziemlich bekannte Melodie ein, bei der alle Anwesenden aufhorchten.

Schleichend veränderte sich der Stil des Videos und nach wenigen Augenblicken hatte Cloud den Eindruck, er würde einen Anime schauen, anstatt den Film zu seiner Prüfung.

Sein Anime-Ich betrat die Arena und stieg auf das grüne Podest. Zugleich fing jetzt passend dazu das erste Opening von Pokémon zu laufen.

Und jetzt war es um die Zurückhaltung er Anwesenden geschehen, denn sie fingen an das Lied mitzugrölen.

Cloud wählte sein erstes Pokémon, wobei es nicht zu sehen war, dass die Szene kurz einfror, sondern sie lief flüssig weiter.

Der Kampf begann und die Zuschauer riefen an den richtigen Stellen „Oh!“ und „Ahh!“ und als Cloud mit seinem Dragoran den Kampf beendete und den Raum dann verließ, erstarrte das Bild und Léon schob sich ins Bild, wie dieser durch eine Tür trat und direkt auf der File-Insel in der Digiwelt erschien.
 

Er wanderte durch einen dichten Wald, bis er auf einer Lichtung ein kleines Nest mit einem einzelnen Digiei fand. Er beugte sich zu ihm herunter und berührte es. Sofort schlüpfte ein kleines Digimon aus dem Ei. Léon hob es hoch und unterhielt sich ein wenig mit ihm. Nach einem kurzen Gespräch wanderte sie weiter. Sie wurden immer wieder von feindlichen Digimon angegriffen, wodurch Léons Digimon schließlich das Champion-Level erreichte und zu Wizardmon wurde.

Léon stieg weiter zum Berg hinauf, wo ihn die vier Meister der Dunkelheit bereits erwarteten. Inzwischen war sein Digimon auf das Mega-Level digitiert und ähnelte jetzt mehr einem alten Zauberer als einem Digimon.

Er besiegte die ersten drei Meister der Dunkelheit bis er zu Piedmon kam. Der letzte Meister der Dunkelheit sah aus wie ein mieser Clown und schaffte es immer wieder, den Attacken von Léons Digimon auszuweichen.

Jedoch schaffte es Piedmon nicht mehr länger auszuweichen und wurde von Léons Digimon vernichtet. Die Digiwelt löste sich auf und Léon fand sich in einem leeren Raum wieder. Er trat durch die nächste Tür und ging den Gang entlang, an dessen Ende sich wieder eine Tür befand. Er öffnete sie und sofort kam sein Bruder in Sicht.

Sie umarmten sich und wurden von der anwesenden Frau weiter eingewiesen.

Dann traten sie durch die Tür und fanden sich in einem schmalen Raum mit umherschwingenden Pendeln wieder.

Als die gespannte Zuschauermenge den Gespräch der beiden lauschte, fingen sie an zu kichern und als sich die beiden Brüder dann noch an den Händen fassten, fingen sie an zu grölen. Sie tanzten den dünnen Steg entlang und wichen so immer den Pendeln aus. Als sie dann am anderen Ende des Raumes ankamen, lasen sie sich den daran angebrachten Zettel durch und öffneten danach die Tür. Zum Vorschein kam ein riesiger Basilisk. Sie konnten sehen, wie dieser durch den Raum schlängelte und als er ihren Geruch mit der Zunge aufnahm, stürzte er sich ohne Vorwarnung auf die beiden Brüder.

Diese wehrten sich und verknoteten den Basilisken. Dazu verschloss Cloud dessen Augen noch mit einer dicken Schicht aus Eis.

Der Basilisk sank zu Boden und als sie sich sicher waren, gingen Cloud und Léon zur letzten Tür.

Sie öffneten langsam die Tür und traten langsam hindurch.
 

Doch plötzlich ertönte ein lautes Katzengejammer, dass Cloud und Léons Aufmerksamkeit vom Film losriss. Sie schossen hoch und warfen sich einen raschen Blick zu. Auch den Anderen war dieses Katzengejammer aufgefallen und sahen sich fragend um.

Eilig gingen Cloud und Léon zur Tür, durch die sie zum Palast kamen. Agathe und Zoé erhoben sie. Auch Nurarihyon trat zu ihm, doch Léon sagte:

„Beruhigt die Anderen. Ich schaue mit Cloud und Agathe draußen nach, was den Zauber ausgelöst hat!“

Agathe und Zoé nickten und Nurarihyon verschwand in Clouds Schatten.
 

Die beiden Brüder traten durch den verzauberten Durchgang in den Palast und zogen sich in vampirischer Schnelligkeit ihre Anzüge an.

Nachdem sie sich umgezogen hatten, hasteten sie zum Eingang des Palastes, durch den sie zum großen Platz davor gelangten. Schon von dort konnten sie sehen, was den Katzenjammerzauber ausgelöst hatte.

Es war eine alte Frau, die sich auf einen Gehstock stützte. Jedoch wussten beide Brüder sofort, dass es sich bei dieser alten Frau um eine Hexe handelte, da sie beide die Magie spüren konnten, die von der Frau ausging. Sie gingen soweit auf die Frau zu, bis sie in deren Hörweite waren.

Dann fragte Léon:

„Was führt Sie zu unserem Palast? Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass Sie sich hier auf dem Hoheitsgebiet der Vampire befinden!“

Die Frau sah sich um und stieß dann ein Seufzen aus.

„Anscheinend ist sie nicht hier. Dabei hatte ich gehofft, ihr etwas vor meinem Tod geben zu können!“, sagte sie mit altersschwacher Stimme und ließ deutlich vernehmbar die Schultern hängen.

„Wem wollten Sie was geben?“, fragte Cloud und sah die Frau misstrauisch an.

Diese stieß ihren Gehstock ungeduldig zweimal auf den Boden und zog dann aus einer Manteltasche ihren Zauberstab. Blitzschnell zogen Cloud und Léon jeweils ihr Artriculum und auch Agathe und Zoé zogen ihre Waffen.

„Eine falsche Bewegung und wir machen ihrem Leben ein frühzeitiges Ende!“, zischte Agathe bedrohlich und hob ihren Degen.

Die alte Hexe schenkte ihr jedoch nur ein kühles Lächeln und sagte:

„Vor mir braucht ihr euch nicht fürchten. Ich bin nur hier, um den letzten Willen meines verstorbenen Mannes auszuführen.“

Cloud hob fragend eine Augenbraue.

„Wer sind Sie und wer ist Ihr Mann?“, stieß er aus und hob sein Artriculum, dass er zu einer Hellebarde geformt hatte.

Das Gesicht der Hexe wurde massiv wie Stein.

„Mein Mann war der berühmte Alchemist Nicholas Flamel. Ich bin seine Frau Perenelle. Ich bin auf der Suche nach der Person, der mein Mann vor seinem Tod den letzten Trank des Steins der Weisen gegeben hat.“ Sagte sie und da fiel Cloud siedendheiß wieder etwas ein.

Es war eine Szene, die er zusammen mit Matt, Wiki und Nurarihyon erlebt hat. In dieser hatte Matt einem älteren Pärchen geholfen eine Bahnhofstreppe hinab zu steigen und dafür etwas zu trinken bekommen.

„Dann war das, was sie damals zu trinken bekam ein Trank, der sie unsterblich machte?“, stieß Cloud aus und hob sein Artriculum.

Perenelle lächelte grimmig.

„Nicht ganz. Dieser Trank sollte sie noch nicht unsterblich machen, nur ihr Leben verlängern. Für die wahre Unsterblichkeit fehlte eine letzte Zutat und diese konnte sie unmöglich bekommen. Das Problem war nur, dass die letzten Überreste der Todesser hinter uns her waren und wir uns verstecken mussten. Daher hat mein Mann damals den Entschluss gefasst, diesem Mädchen den letzten Trank zu geben, bevor er noch dem dunklen Lord in die Hände gefallen wäre und er so wieder einen eigenen Körper bekommen hätte.“ Sagte sie, doch sie stockte, als es um sie herum plötzlich alle zu gefrieren begann.

Zudem fing die Luft an zu vibrieren und sie blickte nach oben und sah zwei riesige Drachen, die wie übergroße Raubvögel über den Platz kreisten.

Als sie ihren Kopf wieder neigte und zu den Vampiren schauen wollte, erschrak sie, denn Cloud stand jetzt direkt vor ihr und hielt ihr die Spitze seines Artriculums an den Hals.

„Und dann habt ihr einfach beschlossen, einfach das Leben eines unschuldigen, nichtmagischen Mädchens in die Sache hineinzuziehen und zu riskieren, dass die Todesser auf sie losgehen und sie töten oder noch schlimmeres mit ihr tun. Und was für eine Zutat soll das sein, die ihr für die Unsterblichkeit noch fehlt?“

Perenelle versuchte vor Cloud zurück zu weichen, doch es gelang ihr nicht. Als sie zu ihren Füßen blickte, sah sie, dass diese am Boden festgefroren waren.

„Es war eine Kurzschlussentscheidung von Nicholas. Ich habe ihn auch dafür kritisiert und ihm die selben Punkte genannt wie du jetzt, aber er wollte nichts davon hören. Er muss etwas gewusst haben, was mir bis dahin entgangen war. Aber egal, denn die letzte Zutat kann niemand bekommen, denn sie ist voll reiner, wilder Magie, die es auf der Welt nur noch in einer Art von Kreatur gibt.“ Sagte sie und blickte wieder Richtung Himmel, wo noch immer Glaciel und Sephiro ihre Kreise zogen.

„Und was ist das für eine Zutat, die für die Unsterblichkeit benötigt wird?“, stieß Agathe aus und hob ihren Degen.

Perenelle warf ihr einen gereizten Blick zu.

„Die letzte Zutat ist ein Kuss!“, erwiderte sie.

Léon stieß ein ungläubiges Schnauben aus und er sagte:

„Kommen sie uns jetzt nicht mit dem Kuss der wahren Liebe! Dann müsste sie ja schon seit langem unsterblich sein!“

Perenelle schüttelte ungeduldig den Kopf und erwiderte:

„Es ist der Kuss eines Drachen. Die dadurch freigewordene Magie bindet den Geist und den Körper der Person an diese Welt und lässt sie nicht sterben. Auch wird sie nicht mehr lange altern, denn die Magie wird nur langsam in ihren Körper fließen. Meine Zeit hier neigt sich dem Ende zu. Ich verabschiede mich!“, sagte sie und richtete ihren Zauberstab auf ihr eigenes Herz.

Sie sprach einen Zauber, den Cloud nicht verstand, und löste sich in einer Staubwolke auf. Ihre Kleidung, die sie getragen hatte, fiel unter leisem Rascheln zu Boden und so starb Perenelle Flamel, die Frau des unsterblichen Alchemisten.

Alle sahen sich an.

Als sie registriert hatten, dass diese Frau vor ihnen gerade ihrem Leben selbst ein Ende gemacht hatte, schluckten sie. Léon sammelte die Kleidung auf und gemeinsam gingen sie zurück in den Palast und zogen sich wieder um.

Als Cloud wieder in dem schwarzen Katzenkostüm steckte und zurück zur Feier kam, hatten die Anderen sich den Film bereits zu ende angesehen und sahen sich ein wenig irritiert um.

Cloud und Léon traten wieder auf die Bühne und Cloud griff nach dem Mikrophon.

„Bitte entschuldigt die kleine Verzögerung. Wir hatten gerade ein kleines technisches Problem, dass wir aber schnell beheben konnten Jetzt wisst ihr, wie unsere Prüfung gewesen ist und als nächsten Punkt haben wir unser Buffet. Allerdings gibt es dafür eine Regel, denn jeder darf nur mit der Person zusammen essen, der oder die die gleiche Serie gezogen hat wie man selbst! Ich wünsche viel Vergnügen!“ sagte er und sofort erschienen mehrere Tische am anderen Ende des Cafés, die sich in sekundenschnelle mit Schüsseln und Tellern füllten.

Sofort stürzten sich alle auf das Buffet und beluden ihre Teller.

Als alle mit Essen versorgt waren, setzten sie sich an die kleinen Tische, die überall verteilt waren. Neben Cloud saß Olivia, die passend zu seinem Kostüm in einen hautengen, mit schwarzen Punkten versehenen, roten Dresse steckte. Neben ihr saß ihr Sohn Kevin, der so etwas wie einen pelzigen Anzug trug. Noch dazu saß Mira am Tisch, die immer wieder nervös auf die Uhr an ihrem Handgelenk sah.

„Wie lange noch?“, fragte Cloud sie.

Mira schreckte auf und blickte erschrocken zu Cloud.

„Noch 12 Minuten. Ich geh schon mal vorsichtshalber.“ Sagte sie und erhob sich.

Cloud nickte und Kevin sah erstaunt auf.

„Wohin gehst du?“, fragte er sie.

Mira warf ihm ein trauriges Lächeln zu.

„Ich ziehe mich jetzt um!“, erwiderte sie und verließ das Café.

Kevin sah von seiner Mutter zu Cloud, ganz offensichtlich auf der Suche nach einer Antwort. Beide schüttelten jedoch den Kopf und so ließ es Kevin sein.
 

Nach 15 Minuten öffnete sich die Tür zum Café und Cloud vernahm den eindeutigen Geruch nach Wolf, der ihm in die Nase wehte.

Gleich daraufhin ertönte ein Schrei, der ihn aufspringen ließ. Er wusste sofort, dass dieser Schrei von Matt kam und als er sich nach ihr umblickte, sah er noch, wie sie hinter Nurarihyon sprang.

Mira jedoch beachtete sie in ihrer Werwolfsgestalt gar nicht, sondern ging auf allen Vieren hinüber zu ihrem Platz. Jedoch kletterte sie nicht auf ihren Stuhl, sondern setzte sich neben diesen. Die Ruhe, die einen Moment lang eingesetzt hatte, als Mira als verwandelter Werwolf hinein kam, verflog augenblicklich und die Gespräche lebten wieder auf.

Cloud ging zu Matt hinüber und beruhigte sie.

Nachdem sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte, setzte sie sich auf ihren Platz neben den Dämon und funkelte Cloud mit einem Blick an, der ihm mehr als deutlich zu verstehen gab, dass er ihr nachher noch einiges zu erklären habe.

Cloud nickte und wollte an seinen Platz zurückkehren, doch er blieb auf halben Weg wie angewurzelt stehen, als er sah, was Kevin anstellte.

Der Kleine hatte es doch tatsächlich geschafft, sich an dem Wolfsfell hinaufzuhangeln und nun lag er mit dem ganzen Körper auf Mira und blickte sich in der Halle um.

Mira ließ dies alles ohne Murren über sich ergehen und schnaufte nur.

Olivia sah ihren Sohn einfach nur geschockt an und war offensichtlich nicht in der Lage, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, während ihr Sohn weiter auf einem ausgewachsenen Werwolf herum turnte.

Die Stunden vergingen, in denen sie weiter aßen, tanzten und sich amüsierten.

Als es noch zehn Minuten bis Mitternacht waren, erhoben sich Cloud und Léon und traten noch einmal auf die Bühne.

Cloud ergriff das Mikrophon und räusperte sich. Sofort wurde es still im Café und alle wandten sich ihm zu.

„Werte Freunde, werte Gäste, es sind nur noch zehn Minuten bis Mitternacht und ich möchte euch jetzt alle vor die Tür auf den großen Platz bitten!“, sagte er und gemeinsam mit seinem Bruder stieg er von der Bühne und führte seine Gäste auf den großen Platz vor dem Palast.

Dort waren in mehreren Reihen Feuerwerkskörper aufgebaut worden und eine große Uhr, die aufgestellt worden war, zeigte, dass es nur noch wenige Minuten bis Mitternacht waren.

Als der Zeiger der Uhr auf einer Minute vor Mitternacht einrastete, waren Flügelschläge zu vernehmen und alle wandten sich nach oben, um zu sehen, was da kam.

„Was ist los? Warum schauen alle nach oben?“, hörte Cloud Matt Nurarihyon fragen.

Zu ihrer Antwort stoben plötzlich alle Vampire auseinander, als Glaciel zur Landung ansetzte und vor Matt landete.

Diese sah sich verwirrt um, denn schließlich konnte sie als nichtmagische Person Glaciel nicht sehen.

Der Drache neigte den Kopf hinunter, sodass er fast auf einer Höhe mit Matt war.

Cloud erkannte, was sein Drache vorhatte und fragte ihn hastig in Gedanken:

„Willst du das wirklich? Sie wird unsterblich, wenn du das machst!“

Glaciel wandte sich seinem Reiter zu und erwiderte in Gedanken:

„Ich möchte nicht, dass du das Gleiche durchmachen musst wie Léon. Und außerdem ist sie dein Weibchen!“

Mit diesen Gedanken überwand er die letzten Zentimeter zu Matt und berührte sie mit der Schnauze auf den Mund.

Matts Augen nahmen einen verwirrten Ausdruck an, denn schließlich spürte sie, dass sich etwas auf ihre Lippen drückte.

Als sich Glaciel wieder von ihr löste, wich Matt einen Schritt zurück, dann versteifte sie sich und hielt den Atem an.

Einen Moment später erstrahlte sie in einen hellen Licht, dass von ihrem Inneren zu kommen schien. Sie hob wenige Zentimeter vom Boden ab und drehte sich einmal um sich selbst, bis sie ein ersticktes Japsen von sich gab und an die Brust packte.

Sie sackte zu Boden und bevor sie auf diesen aufschlug, wurde sie von Cloud aufgefangen.

Er sah ihr ins Gesicht und sah, dass sie die Augen schlossen hatte.

Thomas und Béatrice traten neben sie beide und knieten sich hin.

„In den mehr als 2000 Jahren, in denen ich bereits lebe, habe ich so etwas noch nicht gesehen. Anscheinend gibt es eine neue Art unsterblich zu werden.“ Sagte Thomas, worauf er von seinem Sohn und seiner Frau fassungslos angesehen wurde.

Erst als sie das leise Stöhnen vernahmen, dass von Matt kam, lösten sich ihre Blicke von Thomas und sie wandten sich wieder Matt zu.

Diese regte sich nun schwach und ihre Augenlider fingen an zu flackern.

Als sie ihre Augen langsam wieder öffnete, erblickte Matt zuerst Clouds blutrote Augen, die sie besorgte musterten.

„Was ist los?“, fragte sie schwach und richtete sich langsam auf.

Cloud musterte sie noch einen Moment, dann antwortete er.

„Du bist umgekippt.“

Matt sah ihn irritiert an, doch dann erblickte sie den Drachen, der hinter Cloud stand und sie interessiert musterte.

Sie stieß einen spitzen Schrei aus und stolperte nach hinten, genau in die Arme von Nurarihyon.

„Du brauchst keine Angst haben. Dieser Drache würde dir niemals etwas tun!“, sagte der Dämon und drückte sie in Clouds offene Arme.

Matt stolperte in Clouds Arme und sah von ihrem Freund zu den Drachen hinüber, der sich nun eine Klaue leckte.

„Was hat das zu bedeuten?“, stammelte sie.

„Es bedeutet, dass du nun unsterblich bist!“, sagte er und genau in diesem Moment stiegen die ersten Raketen.

Es war Mitternacht. Das neue Jahr hatte begonnen.
 

Ende des 88. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yativili
2022-02-19T16:20:43+00:00 19.02.2022 17:20
Wird es irgendwann wieder ein neues Kapitel geben?


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