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Zwischenblut

von

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Das Jutsu des Eisdoppelgängers

Das Jutsu des Eisdoppelgängers
 

Als Cloud am Freitagmorgen erwachte, erblickte er seinen Vater, der ihn sanft weckte.

„Komm, aufstehen!“, sagte Thomas und zog die Bettdecke von Clouds Körper.

Cloud streckte sich und drehte sich einfach auf die andere Seite, um weiter zu schlafen.

Da hatte er jedoch nicht mit seinem Vater gerechnet, der sich über ihn beugte und ihn auskitzelte.

Sofort versuchte sich Cloud aus dieser Tortour heraus zu winden, doch es gelang ihm nicht und so schlug er stöhnend die Augen auf und sah seinen Vater mürrisch an.

Thomas grinste seinen Sohn an.

„Morgenstund' hat Gold im Mund! Auf, auf zum Training!“, sagte Thomas und fing wieder an Cloud zu kitzeln.

Dieser fing wieder an sich zu winden, erhob sich dann aber gähnend.

„Wie spät hab wir es denn?“, fragte er und gähne einmal herzhaft.

Thomas grinste noch eine Spur breiter und erwiderte:

„5 Uhr morgens! Jetzt raus aus den Federn! Wenn du dich gut anstellst, fahren wir als Belohnung ins Tropical Land!“

Damit hatte er Cloud, denn dieser erhob sich langsam und schlurfte erst einmal ins Bad, wo er sich Wasser ins Gesicht spritzte.

„Ich sehe dich in 5 Minuten unten in der Trainingshalle!“, sagte Thomas und verließ das Zimmer seines Sohnes.

Cloud machte schnell eine Katzenwäsche, putzte sich die Zähne und zog seine Sportsachen an.

Dann schuf er einen Wirbel aus Schnee um sich und versank in dessen Schatten. Nur einen Moment später tauchte er in der Turnhalle seiner Familie wieder auf.

„Das waren 6 Minuten und 2 Sekunden! Dafür wirst du 50 Runden extra am Ende des Trainings laufen!“, sagte Thomas und Cloud sah ihn fassungslos an.

Er öffnete schon den Mund, um etwas zu erwidern, jedoch schoss ihm da ein Gedanke durch den Kopf.

„Das ist nicht, weil er mich bestrafen will, sondern weil ich für andere ein Vorbild bin und mich deshalb immer bestens benehmen muss!“, schoss es ihm durch den Kopf.

Er nickte und sagte:

„Bitte entschuldige meine Verspätung! Es wird nicht mehr vorkommen!“

Thomas nickte und erwiderte:

„Das du das begriffen hast, zeigt mir, dass du auf dem besten Weg bist ein verantwortungsvoller Mann und ein noch besserer Regent zu werden. Fangen wir jetzt an. Nurarihyon hat mir berichtet, dass du dich nach einer Technik erkundigt hast, die es dir erlaubt, an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Nun, normalerweise wäre dies gar nicht machbar, aber wir können unter schwierigen Voraussetzungen tatsächlich an zwei Orten gleichzeitig sein. Kannst du dir vorstellen, welche diese sind?“

Cloud dachte darüber nach. Er wusste nicht, ob es so etwas absurdes wie Zeitreisen tatsächlich gab, aber er hatte einen anderen Einfall und dieser kam wieder von seiner Lieblingsserie.

„Ist es möglich von sich selbst einen Doppelgänger zu erschaffen, wodurch man dann an zwei Orten zugleich sein kann?“, fragte Cloud, wodurch er anscheinend genau das gefragt hatte, worauf Thomas angespielt hatte.

Dieser nickte und sagte dann:

„Vollkommen richtig! Unter großer Konzentration ist es uns möglich, ein Ebenbild von uns selbst zu erschaffen! Dadurch können wir dann auch durch dessen Auge sehen, wodurch wir wissen, was dann an zwei Orten vor sich geht!“

Cloud stutzte.

„Du meinst doch sicher durch dessen Augen! Schließlich hat jeder zwei davon!“, warf Cloud ein.

Doch sein Vater schüttelte den Kopf und antwortete:

„Nein, in diesem Fall nicht! Wenn wir ein Ebenbild von uns erschaffen, verleihen wir ihm eine Iris von uns. Diese verschwindet dann für die Zeit von dir, die du deinen Doppelgänger kontrollierst! Und hier kommt der schwierigste Teil, denn wenn dein Doppelgänger zum Beispiel laufen soll und dein eigener Körper es nicht soll, musst du es in deinem Gehirn so koordinieren, dass nicht plötzlich dein echter Körper aufsteht und durch den Raum läuft! Wir werden es jedoch ganz einfach beginnen, indem du diesen Ball hier verdoppelst!“

Er holte einen Ball aus der Hosentasche seine Jogginghose und zeigte ihn Cloud.

Dieser nickte und erkundigte sich, wie er es machen sollte.

„Du musst dir ganz einfach eine zweite Version des Balls vorstellen! Dann erscheint er auf meiner anderen Hand! Das ist der erste Schritt!“, erklärte Thomas und zeigte seinen Sohn beide Hände.

In der einen hielt er den kleinen Tennisball, in der anderen war nichts.

Cloud nickte und konzentrierte sich auf den Ball. Sofort fing dieser an zu vibrieren und teilte sich einmal in der Mitte und die eine Hälfte des Balls schwebte auf Thomas andere Hand.

Dieser sah stirnrunzelnd den Ball an, dann sagte er:

„Du solltest ein Ebenbild des Balls erschaffen und ihn nicht teilen! Versuch es noch einmal!“

Er ließ beide Hälften des Balls verschwinden und gleich darauf erschien wieder ein Tennisball in einer Hand.

Cloud konzentrierte sich wieder auf den Ball und stellte sich vor seinem inneren Auge eine konkrete Kopie des Balls vor.

Einen Moment lang geschah nichts, doch dann erschien aus einem kleinen Wirbel eine exakte Kopie des Balls auf der anderen Hand seines Vaters.

Dieser schloss die Hand um die Kopie des Balls und warf ihn dann auf den Boden.

Wie das Original sprang der Ball sofort zurück in seine Hand. Thomas prüfte den kopierten Ball noch einige Male, dann sagte er:

„Das ist gute Arbeit! Fahren wir jetzt fort! Zieh dich aus!“, wies sein Vater ihn an.

Cloud dachte, er hätte sich verhört, aber als dieser die Anweisung noch einmal wiederholte, zog Cloud sich bis auf die Boxershorts aus.

„Ich sagte zieh dich aus! Und zwar komplett!“, wies Thomas Cloud nun streng an.

Dieser hielt einen Moment lang inne in seiner Bewegung. Thomas hatte anscheinend gemerkt, dass sein Sohn noch immer eine ziemliche Scham hatte, denn er sagte:

„Cloud, wir sind hier unter uns! Du musst dich jedoch selbst vollkommen unbekleidet sehen, um eine perfekte Kopie von dir zu erschaffen! Ich werde mich auch ausziehen, dann siehst du, dass es nichts unangenehmes ist!“

Mit diesen Worten begann auch Thomas sich auszuziehen und als er auch das letzte Kleidungsstück abgestreift hatte, tat es Cloud ihm gleich.

Ihm war noch nicht wirklich wohl dabei, so unbekleidet hier zu stehen. Sein Vater schien dies zu bemerken, denn er sagte:

„Du brauchst dich nicht zu schämen! Wir sind eine Familie und da braucht es dir nicht unangenehm zu sein. Dazu habe ich alle gebeten, von hier fern zu bleiben! Und außerdem: Wenn du irgendwann mit Matt schläfst, bist du ja auch nackt!“

Cloud wurde sofort rot, als er daran dachte. Ihm fiel sofort wieder die Szene ein, in der er Matt nackt im Bad gesehen hatte. Er hatte ihren wunderschönen Körper gesehen. Wie dieser nur umgeben vom Wasserdampf so zerbrechlich auf ihn gewirkt hatte und dann noch ihren Geruch, an den er sich noch immer erinnern konnte.

Erst ein Räuspern holte ihn aus den Gedanken und machte ihm wieder bewusst, wo er sich gerade befand. Als er in das Gesicht seines Vaters sah, sah er diesen mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht. Er sah seinen Vater irritiert an und dieser blickte nur ganz kurz am Körper seines Sohnes herab.

Cloud folgte dem Blick seines Vaters seinen eignen Körper hinab und er verdeckte sofort mit seinen Händen seinen Schritt. Doch dies war gar nicht so einfach für ihn, denn er war ziemlich erregt.

„Schön langsam einatmen und dann wieder ausatmen! Denk einfach an einen klaren, blauen See!“, sagte Thomas und Cloud tat es sofort.

Er atmete mehrere Male ein und aus und auch in seinen Gedanken stellte er sich einen klaren, blauen See vor.

Nach ein paar Minuten öffnete er wieder die Augen und sah an sich herab. Erleichtert atmete er auf, denn alle unpassenden Körperreaktionen waren abgeklungen.

„Fahren wir fort!“, sagte Thomas, als wären sie nie unterbrochen worden.

Er schuf einen Spiegel und sagte:

„Jetzt sieh in den Spiegel und stelle dir vor, du würdest dich doppelt sehen! Von dir gibt es praktisch einen Zwilling!“

Cloud stellte sich vor den Spiegel und stellte sich vor, von sich selbst würde dort eine zweite Version stehen. Er schloss die Augen, um es sich besser vor seinem inneren Auge vorzustellen.

Nach kurzer Zeit bemerkte er, dass ihm ein schummriges Gefühl durch den Kopf strömte. Er fasste sich an den Kopf und öffnete leicht die Augen. Im Spiegelbild sah er sein eigenes ich, aber er sah sich selbst auch aus einem anderen Winkel und das war es, dass ihn so verwirrte.

Er trat ein paar Schritte weg vom Spiegel und er konnte sehen, dass ein Abbild seiner selbst noch immer vor dem Spiegel stand und sich nicht rührte.

Er selbst sah seinen Vater an, der ziemlich beeindruckt wirkte.

„Das hat vor dir noch niemand beim ersten Versuch geschafft! Ich bin beeindruckt! Aber verrate mir eins: Wozu diese Handzeichen!?“, sagte Thomas.

Cloud sah seinen Vater irritiert an und fragte:

„Welche Handzeichen?“

Sofort machte sein Vater ein paar Zeichen mit den Händen, die Cloud nur zu gut kannte. Er sah so konzentriert auf die Handzeichen, die sein Vater machte, dass er sich nicht mehr auf seinen Doppelgänger konzentrierte und dieser verschwand. So verschwand auch seine Sicht aus den Augen seines Doppelgängers und das Schwindelgefühl ließ nach.

„Das sind die Handzeichen aus der Serie Naruto, die man machen muss, um dort einen Doppelgänger zu erschaffen! Ich hab sie anscheinend sofort damit in Verbindung gebracht!“, sagte er kleinlaut und kratzte sich verlegen am Kopf.

Thomas rieb sich das Kinn, als er darüber nachdachte.

„Ich habe mir mal ein paar Folgen dieser Serie angesehen. Die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn du sie immer machen würdest, denn so würde der Eindruck entstehen, dass man sie machen muss, damit diese Technik funktioniert. Es ist immer besser, einen kleinen Mythos um sich herum aufzubauen. Schließlich denkt bereits jetzt jeder Vampir, dass du dich in Schnee und Léon in Wasser auflösen kannst.“, sagte Thomas und nickte seinem Sohn zu.

Cloud wirkte ziemlich überrumpelt. Dass sein Vater sich mal ein paar Folgen der Serie Naruto ansehen würde, hätte er nie gedacht und dazu sollte er jetzt immer die gleichen Handzeichen machen, damit er den Eindruck erweckte, diese wären notwendig, damit diese Technik funktionierte.

„Fahren wir fort!“, sagte Thomas und Cloud konzentrierte sich sofort wieder auf seine Aufgabe.

Diesmal führte er bewusst die Handzeichen aus.

Sofort setzte sich wieder das Schwindelgefühl in seinem Kopf ein und als er die Augen öffnete, sah er sich aus seiner Position im Spiegel, aber er sah sich auch aus einem anderen Winkel im Spiegel.

„Sehr gut! Jetzt werde ich dir beibringen zu laufen! Setze in Gedanken einen Fuß vor den anderen!“, sagte Thomas und Cloud tat, was sein Vater gesagt hatte.

Langsam bewegte er sich selbst, aber auch sein Doppelgänger bewegte sich. Beide setzten einen Fuß vor den anderen, bis sie direkt vor dem Glas des Spiegels standen.

Als Cloud sich selbst im Spiegel sah, dass bei seinem echten Körper die Iris seines linken Auges fehlte. Er sah sofort zu seinem Doppelgänger und sah, dass bei diesem genau im linken Auge die Iris vorhanden war, dafür fehlte sie in dessen rechtem Auge.

„Das ist ziemlich gruselig! Ich seh mich selbst doppelt aus zwei verschiedenen Perspektiven!“, sagte Cloud und versuchte sich das Schmunzeln zu verkneifen.

Auch Thomas schmunzelte und erwiderte:

„Und jetzt stell dir vor, du wärst mit deinem echten Körper mitten im Unterricht in Beauxbatons, doch musst gleichzeitig in Hogwarts zu einer Besprechung sein. Du musst dich erstens darauf konzentrieren, im Unterricht alles richtig zu machen, dann noch darauf, was deine Leute sagen und du willst dabei noch verbergen, dass du in diesem Fall „nur“ als Doppelgänger anwesend bist! Das ist die größte Herausforderung! Dazu kommt noch, dass du als Doppelgänger nicht alles machen kannst! Dir wird es zum Beispiel als Doppelgänger nicht möglich sein zu zaubern, da es sich dabei um eine reine Vampirfähigkeit handelt. Du wirst lernen, dich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren zu können und multitaskingfähig zu sein!“

Cloud sah seinen Vater sprachlos an.

Er sah wieder seine beiden Spiegelbilder an und da fiel ihm ein Bild von Sasuke ein, wie dieser als Erwachsener ausgesehen hatte.

Er musste schmunzeln. Jetzt zahlte es sich endlich aus, dass er schon einmal das Ende der Serie auf japanisch mit deutschem Untertitel gesehen hatte.

So konzentrierte er sich auf seine Haare und ließ sie auf der Seite länger werden, auf der ihm im Auge die Iris fehlte. Er ließ die Haare von sich selbst und seines Doppelgängers gerade so lang werden, dass sie das jeweilige Auge verdeckten, in dem die Iris fehlte.

Als er fertig war, sah er seinen Vater an, der nur lächelnd den Kopf schüttelte.

„Sopdu hat ein ganzes Jahr gebraucht, um das so hinzubekommen, was du in weniger als einer Stunde geschafft hast! Dein Talent ist wirklich grenzenlos, Kleiner! Gut, ich möchte, dass du mit deinem Doppelgänger jetzt zusammen ein paar Runden läufst!“, sagte Thomas und sofort lief Cloud mit seinem Doppelgänger los.

Zwar zuerst noch im Schritttempo, aber nach ein paar Metern liefen er und sein Doppelgänger zügig im Gleichschritt.

„Und jetzt baut ein paar Saltos mit ein!“, wies Thomas seinen Sohn an.

Sofort machte Cloud immer wieder ein paar Saltos und immer wenn er wieder auf den Beinen landete, machte sein Doppelgänger einen Salto. Nach 10 Minuten, die er so umher gelaufen war, wies sein Vater ihn an, dass er in die eine Richtung und sein Doppelgänger in die andere Richtung laufen sollte.

Jetzt wurde es für Cloud schon schwieriger, wenn während er sich darauf konzentrieren musste, in die eine Richtung zu laufen, musste er seinen Doppelgänger genau in die entgegengesetzte Richtung laufen lassen.

Nach ein paar Minuten wies sein Vater ihn erneut an, Saltos zu machen, doch jetzt musste er und sein Doppelgänger dies gleichzeitig machen.

Er machte es, auch wenn es ihm nicht sehr leicht fiel. Während eines Saltos, den er und sein Doppelgänger machte geschah es dann. Beide krachten in der Luft zusammen und fielen zu Boden.

„Aufstehen und weiterlaufen!“, wies sein Vater ihn an.

Sofort rappelte Cloud sich wieder auf und befahl auch seinem Doppelgänger wieder aufzustehen. In seinem Kopf war noch immer das leichte Schwindelgefühl vorhanden, aber er riss sich zusammen und lief wieder los, während er seinen Doppelgänger in die genau andere Richtung laufen ließ. Nach 10 weiteren Minuten, in denen er und sein Doppelgänger wieder Saltos gemacht hatten, ließ Thomas sie beide wieder vor den Spiegel treten. Cloud war nun vollkommen durchgeschwitzt und seine Haut glänzte vor Schweiß. Als er in dem Spiegel seinen Doppelgänger sah, sah er erstaunt, dass dieser überhaupt nicht geschwitzt hatte.

„Wie du jetzt siehst, sieht man deinem Doppelgänger keinerlei Anstrengung an. Dies ist ein weiteres Merkmal, an dem man erkennen kann, dass es sich dabei nur um einen Doppelgänger und nicht um dein wirkliches ich handelt. Diese Anzeichen kann man jedoch ganz gut verbergen, in dem man Kleidung trägt! Ich möchte jetzt, dass du dir zuerst Kleidung erschaffst, die du sonst normalerweise anziehen würdest und wenn du damit fertig bist, ziehst du deinem Doppelgänger Kleidung an, die für dich eher ungewöhnlich sind.“, sagte Thomas und Cloud machte sich sofort an die Arbeit.

Er schuf sich zuerst eine Boxershorts, dann ein Unterhemd, Socken, Shirt und Jeans. Als er dies angezogen hatte, nickte sein Vater ihm zu und wandte sich dann dem Doppelgänger zu.

Cloud konzentrierte sich wieder auf diesen und zog ihm ebenfalls zuerst eine Boxershorts an. Dann wich er jedoch von der normalen Kleidung ab, denn er zog seinem Doppelgänger einen schwarzen Kimono an. Dazu kamen noch weiße Socken und Sandalen. Als er damit fertig war, nickte er und auch sein Doppelgänger seinem Vater zu.

Dieser ging zuerst um Cloud selbst herum und begutachtete ihn genau.

„Schlicht, aber elegant. Du musst jedoch aufpassen, dass du dir die Motive auf dem Shirt richtig vorstellst, sonst werden sie unscharf“, sagte er und ging dann zum Doppelgänger hinüber.

Er umrundete ihn und sah ihn sich von allen Seiten her an. Er nahm den Kimono in die Hand, fühlte den Stoff und zog ihn ein wenig nach vorne und sah in den Ausschnitt hinein.

„Auch hier gute Arbeit, aber du hast den Unterkimono vergessen. Wenn du es dazu noch traditionell halten willst, trägt man dazu keine Boxershorts, sondern hält es im gleichen Stil“, sagte Thomas und nickte Cloud zu.

Dieser machte sich sofort daran, unter dem Kimono seines Doppelgängers einen Unterkimono erscheinen zu lassen, was ihm auch gelang.

Thomas überprüfte dessen Sitz und nickte dann zufrieden.

„Sehr gut! Deine letzte Aufgabe für heute ist es, deinen Doppelgänger in dein Eisschloss zu schicken. Er muss nur eine Haarnadel seiner Großmutter mitbringen!“, sagte Thomas.

Cloud sah ihn völlig verständnislos an.

Er sollte seinen Doppelgänger über das Meer in sein Schloss schicken und dann noch etwas mitbringen. Er wusste jedoch, dass sein Vater ihm keine Aufgabe stellte, die er nicht lösen konnte und so konzentrierte er sich auf seinen Doppelgänger. Dieser verschwand in einem Wirbel aus Schnee und tauchte nach wenigen Sekunden wieder mitten im Hof vor dem Eisschloss auf. Cloud konnte nun beides sehen. Seinen Vater, wie dieser in der Turnhalle stand und sein Schloss, dass in der Sonne glänzte. Er bewegte seinen Doppelgänger auf das Schloss zu und als er vor dessen verschlossener Tür stand, versuchte er sie durch seine Aura zu öffnen.

Langsam und klirrend öffnete sich die große Tür. Es machte ihm viel mehr Mühe als sonst.

„Vielleicht muss ich mich zuerst daran gewöhnen, in dieser Gestalt ebenfalls aktiv zu sein!“, schoss es ihm durch den Kopf.

Er betrat sein Schloss und er konzentrierte sich auf die Aura seiner Großmutter, die er im oberen Stockwerk wahrnahm.

Er stieg die gewaltige Treppe bis nach oben und fand seine Großmutter gleich vor dem Eingang zu seinem Thronsaal stehen. Sie drehte sich zu ihm herum und lächelte ihn an.

„Ich wusste doch, du würdest es gleich mit dem Doppelgänger schaffen. Nun musst du nur noch meine Haarnadel mit nach hause bringen und dein Training ist für heute beendet. Aber meine Haarnadel bekommst du nicht einfach so! Nein, du musst sie dir verdienen!“, sagte Zoé und lächelte Cloud an.

Dieser hatte sich schon gedacht, dass er irgendwas machen musste, um die Haarnadel zu bekommen.

Er nickte und seine Großmutter fuhr fort.

„Als Regent dieses Landes musst du nicht nur Befehle erteilen, sondern auch sämtlichen Schriftverkehr regeln. Dazu brauchst du ein Büro! Erschaffe dir eines!“, wies seine Großmutter ihn an.

Cloud sah sich um, wo er sein Büro am Besten positionieren konnte und sein Augenmerk fiel auf eine nackte Wand, gleich neben dem Eingang zu seinem Thronsaal.

Cloud trat auf die Wand zu und er legte die Hand auf das Eis. Sofort bildete sich dort, wo seine Hand das Eis berührte, eine Tür mit einem Relief, dass einen Drachen zeigte, der stolz und majestätisch die Flügel spannte.

Cloud öffnete die Tür und schuf einen kurzen Gang, der von Säulen, die aussahen wie Drachen, flankiert war. Am Ende des kurzen Ganges schuf er eine große Statue, die aussah wie Glaciel. Er räumte die Statue beiseite und schuf einen Durchgang, der später von der

Statue verdeckt werden sollte. Gleich darauf erschuf er einen kreisrunden Raum, den er in die Höhe streckte. An den Wänden des Raums setzte er Bücherregale ein, die er später noch mit Büchern füllen konnte. Er stellte auch zwei kleine Tische hin, die er zum lesen verwenden wollte. Jedoch war es hier noch nicht sein eigentliches Büro, sondern nur der Bibliotheksteil. Den eigentlichen Teil wollte er etwas höher errichten und so schuf er sich eine Plattform, die er bestieg und durch seine Aura hinauf schweben ließ. Ungefähr 10 Meter über dem Bibliotheksteil seines Büros setzte er eine weitere Bodenplatte aus Eis ein. Jedoch ließ er eine Öffnung für die Plattform übrig, damit diese immer wieder hinauf schweben konnte.

Dann schuf er sich einen großen , eisblauen Schreibtisch. Er stattete ihn mit Stiften und allem anderen aus, was ihm so gerade einfiel und er positionierte vor dem Schreibtisch noch zwei Besucherstühle. Für sich selbst schuf er einen großen, bequemen Bürostuhl, dessen Lehne auch verstellbar war.

Er sah sich in dem Büro um. Es war zwar noch ein wenig kahl, aber das würde er ändern, wenn er wieder in seinem richtigen Körper dort war. Er rief nach seiner Großmutter, die auch gleich einen Moment später neben ihm stand.

„Na siehst du! Sieht doch ganz ordentlich aus! Jetzt hast du ein Büro, in dem du schalten und walten kannst! Ich werde es noch ein wenig dekorieren, damit es nicht so kahl aussieht! Du hast dir die Haarnadel redlich verdient!“, sagte Zoé und zog aus ihren Haaren, die zu einem Dutt zusammen gebunden waren, eine lange Haarnadel.

Sofort, als die Nadel die Haare nicht mehr hielten, fielen diese in einer silbernen Kaskade über Zoés Rücken.

Cloud griff nach der Haarnadel, doch noch bevor er diese berührte, schlossen sich die Finger seiner Großmutter kräftig um seine Hand und drehten dessen Innenseite so zu ihr, dass sie diese sehen konnte.

„Da musst du was machen! Oder willst du, dass jeder dein Drachenmal sieht?!“, sagte Zoé und sah Cloud eindringlich an.

Dieser zog seine Hand aus dem Griff seiner Großmutter und besah sie sich an.

Sie hatte Recht, denn auf Clouds rechter Hand war tatsächlich das Drachenmal zu sehen. Er schuf sich einen eisblauen Handschuh, den er nur über dieser einen Hand trug und ermahnte sich selbst dazu, dass er diesen ab sofort immer tragen musste, wenn er in seiner Doppelgängerform unterwegs war.

Er küsste seine Großmutter zum Dank und gleichzeitig zum Abschied auf die Wange und konzentrierte sich dann wieder auf die Turnhalle.

Sofort legte sich ein Wirbel aus Schnee um ihn und einen Moment später war er selbst und sein Doppelgänger wieder in der Turnhalle. Sein Doppelgänger überreichte Thomas Zoés Haarnadel und dieser nickte zufrieden.

„Sehr gut! Jetzt musst du nur noch deine Strafe wegen der Verspätung abarbeiten, dann ist das Training beendet!“, sagte Thomas und einen Moment später befanden sich um Clouds Arme um Beine jeweils Gewichte von einer Tonne.

Auch Clouds Doppelgänger hatte diese Gewichte abbekommen und so mühte er und sein Doppelgänger sich ab, die 50 Runden zu laufen. Diesmal dauerte es fast zwei Stunden, die er brauchte und als er und sein Doppelgänger fertig waren, ließ er diesen nach der stummen Erlaubnis seines Vaters verschwinden.

Er schleppte sich noch zur nächsten Bank, streifte sich die Gewichte ab und ließ sich keuchend auf diese fallen.

Sein Vater trat auf ihn zu und setzte sich neben ihn.

„Das hast du wirklich gut gemacht! Noch nie hat es jemand so schnell geschafft einen Doppelgänger zu erzeugen! Ich bin sehr stolz auf dich!“, sagte Thomas und klopfte Cloud auf die Schulter.

Cloud legte sich die Hand auf die Augen und bedeckte sie so. Er hoffte, dass dadurch das Schwindelgefühl nachlassen würde.

„Ist dieses Schwindelgefühl denn bei dieser Technik normal?“, fragte er seinen Vater und lehnte sich gegen die kühle Wand hinter ihm.

Thomas räusperte sich und erwiderte:

„Ja, das ist am Anfang vollkommen normal! Wenn du dich erst daran gewöhnt hast, wird dieses Gefühl nicht mehr auftreten. Wenn du später weiter trainierst, wirst du auch andere Gestalten annehmen können! Du könntest zum Beispiel ein Wolf werden und so direkt bei deinem Rudel sein! Das wäre eine ideale Weise, um dich in Hogwarts umzuschauen, ohne dass jemand merkt, dass du es in Wirklichkeit bist!“

Cloud nickte und nahm wieder seine Hand von den Augen. Er erhob sich und gemeinsam mit seinem Vater ging er in die Umkleide, wo er sich zuerst einmal seine verschwitzten Sachen vom Körper schälte und dann unter die Dusche ging.

Als er damit fertig war, trocknete er sich ab und zog wieder seine normale Trainingskleidung an, die er schon vor dem Training an hatte.

Dann verließ er zusammen mit seinem Vater die Umkleide und sie gingen gemeinsam hoch in die Hauptvilla, wo Cloud sofort sein Zimmer aufsuchte und sich seine Alltagskleidung anzog. Dabei hatte er ganz bewusst die Kleidung gewählt, die ihm Matt geschenkt hatte, denn er wollte sie seinen Eltern, Wiki und Nurarihyon direkt zeigen.

Dann packte er seine Badetasche mit Handtuch, Shampoo, Badehose und Deo und verließ dann mit gepackter Tasche sein Zimmer.

Er ging nach unten, wo bereits seine Eltern, Wiki und Nurarihyon auf ihn warteten.

Als Wiki sich zu ihm herum drehte, grinste sie ihn breit an.

„Warum hat das denn so lange gedauert? Hatten wir etwa noch zu tun?“, fragte sie in einem zweideutigen Tonfall.

Cloud musste schmunzeln, denn ihm fielen die Worte seines Vaters wieder ein.

„Tja, wenn Léon nicht da ist und Nurarihyon ausfällt, muss doch wenigstens einer die Quote in diesem Haus halten!“, erwiderte er und schwang sich auf die Couch.

Wiki sah ihm völlig verblüfft an, doch einen Moment später lachte sie laut los.

Währenddessen warf Cloud seinem Vater einen Blick zu, der ihm bestätigend zuzwinkerte.

„Das hab ich gesehen!“, sagte Béatrice und kniff ihrem Gatten in den Oberschenkel.

Thomas erhob sich und sagte:

„Ich denke, wir sollten jetzt los!“

Sofort erhoben sich alle und gemeinsam zogen sie sich ihre Sachen an und schulterten ihre Taschen.

„Können wir den Ferrari nehmen?“, fragte Cloud seinen Vater.

Dieser konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und griff nach dem Autoschlüssel des Ferraris.

Sie gingen in die Garage, die nun ein weites ausgebaut worden war, damit der Ferrari dort Platz hatte. Thomas schloss das Auto auf und Cloud setzte sich sofort auf den Beifahrersitz, während sein Vater auf den Fahrersitz Platz nahm und sich Béatrice, Wiki und Nurarihyon auf die Hinterbank setzten.

Die Taschen waren allesamt schon im Kofferraum verstaut worden.

Thomas öffnete durch eine Fernbedienung das Garagentor und ließ den Motor aufheulen. Langsam fuhr er den Ferrari hinaus und ließ das Garagentor sich wieder schließen.

Er steuerte das Auto vom Grundstück und steuerte den Wagen durch den Ort Wildau.

„Man bin ich froh, wenn ich den Führerschein machen kann! Ich will endlich selbst fahren!“, sagte Cloud und strich sehnsüchtig über die Armaturenablage.

Jemand klopfte ihm von hinten auf die Schulter und als er sich umdrehte, sah er, dass es seine Mutter war.

„Mach dir keine Sorgen darum! Letzten Monat wurde von unseren Politikern beschlossen, dass sogar schon Sechzehnjährige ihren Führerschein machen können! Dann kannst du immer mit Begleitung von uns fahren!“, sagte Béatrice und Cloud musste unweigerlich grinsen.

Sie fuhren auf die Autobahn und folgten dieser eine ganze Weile.

Kurz vor einer Autobahnraststätte setzte sich ein Streifenwagen der Polizei vor sie und Cloud konnte in dessen Rückfenster eine Anzeige erkennen, die sie aufforderte, dem Polizeiauto zu folgen.

So folgte Thomas dem Polizeiauto und fuhr auf den Raststättenparkplatz. Als er den Wagen auf dem Parkplatz abstellte und den Motor ausstellte, stiegen sie sofort aus, wobei Wiki mit ihrem kugelrunden Babybauch ein wenig Hilfestellung von Nurarihyon brauchte.

Cloud sah sich nach den Polizisten um und sah eine Frau mit gewellten, blondem Haar und einen Mann Anfang dreißig mit kurzem, dunklen Haaren auf sie zumarschieren.

„Guten Tag! Allgemeine Verkehrskontrolle! Richter mein Name und das ist mein Kollegin Martera. Wir führen im Auftrag des Landes Berlin und Brandenburg eine allgemeine Verkehrskontrolle durch. Zuerst hätte ich gerne von jedem den Ausweis, bitte!“, sagte der Polizist und sammelte von jedem den Ausweis ein.

„Hat jemand von Ihnen Alkohol oder andere Betäubungsmittel zu sich genommen?“, fragte die Polizistin, während ihr Kollege alle Daten auf den Ausweisen kontrollierte.

Alle Anwesenden verneinten die Frage der Beamtin.

„Wem gehört denn der Wagen? Ist ja nicht sehr häufig anzutreffen, das Gefährt hier!“, sagte sie und deutete auf den roten Ferrari.

Alle deuteten auf Cloud.

Die Polizisten tauschten einen Blick untereinander und mussten dann grinsen.

Der Polizist ließ es sich nicht nehmen, einmal um den Wagen herum zu gehen und sich den Ferrari von jeder Seite einmal anzusehen.

Als er dann wieder neben seiner Kollegin stand, gab er die Ausweise wieder an ihre Besitzer zurück und sagte schmunzelnd:

„So, jetzt mal Butter bei den Fischen! Wem gehört das Auto? Wir können das natürlich auch über das Kennzeichen feststellen!“

Wieder deuteten alle auf Cloud, was der Polizist nicht glaubte.

Er zückte sein Funkgerät und kontaktierte seine Leitstelle. Dort gab er das Kennzeichen des Ferraris durch und fragte, wem denn der Wagen gehörte.

Als die Leitstelle sich durch das Funkgerät meldete und verkündete, auf wem das Auto zugelassen war, staunte der Beamte nicht schlecht. Er beendete das Funkgespräch und wandte sich dann wieder der Familie zu Wallenstein zu.

„Ja, anscheinend haben sie tatsächlich die Wahrheit gesagt! Da wir eindeutig gesehen haben, dass Herr zu Wallenstein Senior den Wagen gefahren hat, würde uns mal interessieren, warum der Wagen auf den Junior zugelassen ist! Sie wissen doch schließlich, dass der Junge mit 15 noch gar nicht fahren darf!“, sagte der Polizist und sah stirnrunzelnd in die Runde.

Cloud erzählte ihm die ganze Geschichte, wie er zu dem Wagen gekommen war. Als er damit fertig war, bestätigte sein Vater dies noch einmal und die Polizisten tauschten einen Blick miteinander.

„Gut, lassen wir das hier erst einmal so stehen! Ich bin anscheinend nicht so zur richtigen Zeit am richtigen Ort, aber sei es drum! Ich beende an dieser Stelle die Kontrolle und wünsche ihnen noch einen schönen Tag!“, sagte der Polizist und ging gemeinsam mit seiner Kollegin zurück zum Streifenwagen.

Auch Cloud und seine Familie stiegen wieder in ihr Auto ein und Thomas lenkte den Ferrari vom Parkplatz.

Während des restlichen Wegs unterhielten sie sich weiter über die Kontrolle. Als sie dann endlich auf den Parkplatz des Tropical Land ankamen, stiegen sie erleichtert aus. Sie schulterten ihre Taschen und Thomas schloss den Wagen ab. Gemeinsam gingen sie zum Eingang und Thomas bezahlte für sie alle den Eintritt. Er drückte jedem ein rotes Armbändchen mit einem schwarzen Chip daran in die Hand und Cloud band es sich um. Durch seine Aura sorgte er dafür, dass er es nicht mehr verlieren konnte.

Er folgte seiner Familie weiter durch den Eingangsbereich und bereits hier waren überall Palmen aufgestellt worden, die ein tropisches Bild vermittelten.

Als sich der Eingangsbereich in zwei Gänge teilte, nahmen Cloud, sein Vater und Nurarihyon den linken Gang, während seine Mutter und Wiki den rechten Gang nahmen.

Cloud folgte seinem Vater durch den Gang und gemeinsam betraten sie einen großen Raum, der in mehrere Umkleidekabinen unterteilt war.

Cloud suchte sich eine Umkleidekabine, betrat diese und begann sich zu entkleiden. Er zog sich seine Badehose an und verließ seine Kabine mit seinen Sachen. Auch sein Vater und Nurarihyon traten aus ihren Kabinen und sie gingen zu einer Reihe von Spinten und schlossen ihre Sachen jeweils in einen eigenen Spind. Danach gingen sie in den Duschbereich und duschten sich dort erst einmal ab. Danach traten sie durch den Durchgang im Duschbereich hinaus in eine tropische Landschaft, die gespickt war von Palmen.

„Ach nein ist das herrlich hier!“, sagte Wikis Stimme und Cloud drehte sich zu seiner Tante herum.

Wiki trug einen zweiteiligen, weißen Badeanzug und ihr Babybauch glänzte bereits jetzt wegen des Wassers.

Cloud nickte und er schaute sich um. Es war angenehm warm hier und man konnte überall hin gehen.

„Tob dich aus, Kleiner! Das hast du dir verdient!“, sagte Thomas und schneller als gedacht war Cloud schon davon geflitzt und stürzte sich ins nächste Becken.

Er schwamm einmal durch das gesamte Becken und kletterte an deren Ende wieder hinaus und stürzte auf eine der riesigen Rutschen zu. Diese waren zwar gut besucht, aber Cloud musste trotzdem nicht lange warten, bis er an der Reihe war. Als er ganz oben an der Öffnung der Rutsche war, spürte er plötzlich, wie eine ihm bekannte Person das Tropical Land betrat.

Er sprang in die Rutsche und schlitterte diese mit Schwung hinunter. Als er unten ins Becken krachte, schrien einige Personen auf, da er eine ganze Wasserwand in die Luft beförderte.

Er tauchte wieder an die Wasseroberfläche und stieg langsam und geschmeidig aus dem Becken.

Er wusste sofort, dass sich ganz in seiner Nähe eine Gruppe aus fünf Mädchen befand. Er strich sich mit der Hand durch die nassen Haare und strich diese zurück. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Er drehte sich zu den Mädchen herum und zwinkerte Matt zu. Da diese aber etwas hinter ihren Freundinnen stand, dachten diese natürlich, dass Cloud den vorderen Mädchen zuzwinkerte und diese fingen sofort an zu tuscheln.

Er tat so, als würden ihn die Mädchen nicht weiter interessieren und ging zur nächsten Rutsche, die vollkommen leer war.

Er kletterte sie hinauf und stellte fest, dass man diese Rutsche nur mit einem kleinen Schlauchboot hinab rutschen konnte. Jedes dieser Schlauchboote war für zwei Personen zugelassen. Natürlich wusste er, dass die Mädchen ihm folgten und als sie oben ankamen und so in Clouds Blickfeld kamen, winkte Cloud Matt zu sich und gemeinsam setzten sie sich in eines der Schlauchboote.

„Dir scheint das hier wohl Spaß zu machen!“, flüsterte Matt ihm ins Ohr.

Cloud musste grinsen, doch noch bevor er etwas erwidern konnte, schaltete die kleine Ampel an der Öffnung der Rutsche auf grün und das Boot setzte sich in Bewegung.

Sofort begann es die steilen Kurven entlang zu schlittern und Cloud und Matt wurden reichlich durchgeschüttelt.

Es dauerte kaum eine halbe Minute, aber als sie am Ende der Rutsche ankamen, waren beide ziemlich froh, wieder aus dem Schlauchboot zu klettern.

Matt rutschte auf dem nassen Boden aus und Cloud fing sie sofort auf und hielt sie mit beiden Armen wie ein Bräutigam seine Braut.

„Lass mich sofort wieder runter!“, sagte sie und versuchte sich frei zu strampeln, doch Cloud hielt sie einfach weiter fest.

Er ging mit ihr zur nächsten freien Liege und legte sie dort vorsichtig ab. Er grinste sie an und Matt wurde puterrot im Gesicht.

„Die Hyänen kommen!“, sagte Cloud und Matt drehte sich in die Richtung, in die Cloud sah und erblickte ihre Freundinnen, die gerade ebenfalls aus dem Schlauchboot kletterten.

„Wollen wir sie schocken oder willst du es ihnen selbst sagen?“, fragte er Matt in einem unschuldigen und beiläufigen Tonfall.

Matt sah ihn einen Moment lang irritiert an, doch dann schien der Groschen bei ihr Gefallen zu sein und sie verkündete, dass sie es selbst sagen wollte.

Die Mädchen schauten sich kurz nach Matt um. Dann sahen sie sie auf der Liege und kamen zu ihr herüber.

„Na da bist du ja!“, sagte eines der Mädchen, doch als sie Cloud erblickte, stockte ihr der Atem.

Matt erhob sich und sofort wurde sie von den anderen Mädchen in Beschlag genommen und ein wenig von Cloud weggezogen. Dann musste sie sich ein Verhör von ihren Freundinnen stellen, in der sie erklären musste, wieso sie von einem gutaussehenden Jungen so einfach mal auf die Liege gelegt wurde.

Während Cloud so dem Verhör lauschte, sank seine Stimmung gewaltig, denn er hatte gemerkt, dass zwei Personen das Tropical Land betreten hatten, die er am wenigsten hier sehen wollte.

Er versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen und sah wieder zu Matt. Plötzlich fiel ihm an Matts Hals ein Pflaster auf. Leise und unbemerkt von der Gruppe schlich er sich an Matt heran und zog ihr in einer fließenden Bewegung das Pflaster vom Hals.

Sofort hielt sich Matt dies Stelle mit der Hand zu, die zuvor noch vom Pflaster verdeckt war.

„Was hast du da?“, fragte eines der Mädchen und zog Matt die Hand weg, so dass jeder die kleine Markierung an ihrem Hals sehen konnte.

„Ein Knutschfleck!“, stöhnten die Mädchen gleichzeitig, woraufhin Matt ziegelrot anlief.

Cloud musste grinsen. Eines der Mädchen sah ihn an, lief dann aber auch rot an.

„Wer war das?“, fragten die Mädchen Matt, die sich dann nur langsam Cloud zuwandte.

Alle Mädchen sahen von Matt zu Cloud und dieser löste dann endlich auf.

„Tja, wir sind zusammen!“, sagte er.

Was er damit jedoch auslöste, war ihm gar nicht bewusst, denn Matt wurde von der Liege gezerrt und etwas von Cloud weg gezerrt. Dann musste sie sich wieder einem Verhör unterziehen, in dem es darum ging, woher sie denn diesen Typen kannte.

Clouds Grinsen wurde immer breiter, denn die Mädchen beschrieben ihn ziemlich schmeichlerisch.

Ihm wurden immer wieder glühende Blicke zugeworfen und als das Verhör endlich beendet war, kamen sie wieder zu ihm und fingen an sich mit ihm zu unterhalten.

Cloud spürte unterdessen, wie die ihm verhassten Personen immer näher kamen und er trat auf Matt zu und sagte:

„Lass uns woanders hingehen! Hier wird es sonst gleich ziemlich ungemütlich!“

Matt sah ihn irritiert an, ließ sich jedoch von Cloud in eines der Becken führen, in dem es einige künstliche Höhlen gab.

Er führte die Mädchen in eine der Höhlen und setzten sich dort auf einen künstlichen Vorsprung.

Sie unterhielten sich solange, bis zwei Jungen ebenfalls in die Höhle geschwommen kamen.

Cloud unterbrach sein Gespräch. Die beiden Jungen, die in die Höhle geschwommen waren, waren seine beiden ehemaligen Freunde Siegfried und Katsuhiro.

„Ach ne! Schau mal, wen wir da haben!“, spottete Siegfried und sah Cloud und Matt giftig an.

„Unseren kleinen Dieb und die Oberschlampe der Schule!“, giftete Katsuhiro, woraufhin Siegfried gehässig lachte.

Clouds Gesicht verhärtete sich.

„Meine Damen! Ich muss euch bitten, die Höhle jetzt zu verlassen! Wir Jungs haben noch etwas zu regeln!“, sagte Cloud und sein Tonfall machte es jedem nur zu deutlich, dass es sich hierbei um keine Bitte handelte.

Sofort schwammen die Mädchen aus der Höhle.

„Uuh, will der kleine Cloud es etwas komplett alleine mit uns aufnehmen! Nur um es seiner kleinen Schlampe zu zeigen, wie stark er denn ist!“, höhnte Siegfried.

Cloud rutschte von Vorsprung hinunter.

„Mit euch beiden Pfeifen würde selbst ein Blinder mit Krückstock zurecht kommen! Ihr seid keine Männer, sondern nur erbärmliche Waschlappen!“, erwiderte Cloud.

Siegfried und Katsuhiro liefen beide rot an vor Wut und stürzten sich auf Cloud.

Da sie jedoch im Wasser waren, konnte Cloud sich nicht auf übliche Art und Weise wehren und so drückte er beide Jungen unter Wasser und tauchte ebenfalls hinab.

Er drückte beide gegen die nächste Wand. Beide Jungen versuchten sich natürlich zu wehren, doch sie waren Cloud in keiner Weise gewachsen.

Als Cloud merkte, dass ihre Gegenwehr nachließ, schleuderte er sie an die Wasseroberfläche und diese krachten wie Geschosse hinaus und gegen die Höhlenwand.

Noch bevor sie wieder auf dem Wasser aufschlugen, griff Cloud sie jeweils am Hals und drückte sie gegen die Höhlenwand.

„Ihr werdet Matt ab sofort in Ruhe lassen! Sollte ich noch einmal mitbekommen, dass ihr sie als Schlampe bezeichnet, werde ich dafür sorgen, dass ihr nie wieder einen Mucks von euch geben könnt!“, knurrte Cloud und ließ die Beiden ins Wasser fallen.

Er schwamm aus der Höhle bis zum Beckenrand und stieg an der Leiter hinaus.

Sofort kamen Matt und ihre Freundinnen auf ihn zu und bombardierten ihn mit Fragen.

„Es ist alles in Ordnung! Diese beiden Idioten werden uns nicht mehr belästigen!“ erwiderte er und ging zusammen mit den Mädchen weiter um eine Insel voller Pflanzen herum.

Er ging mit den Mädchen an einen künstlichen Strand vorbei, auf dem gerade Wiki und Nurarihyon auf einen Handtuch lagen und sich küssten.Als er die beiden so sah, spürte er, dass ihm Siegfried und Katsuhiro wieder verfolgten.

Er drehte sich langsam um und er blickte die beiden Jungen, die wie angewurzelt stehen blieben.

„Was wollt ihr?“, sagte er mit einem frostigen Unterton.

Beide Jungen lösten sich aus der Starre und Siegfried trat einen Schritt vor.

„Du wirst dafür bezahlen, was du gerade getan hast!“, spie Siegfried aus und versuchte schon nach eines der Mädchen zu treten.

Cloud zog das Mädchen hinter sich und auch die anderen von ihnen versteckten sich jetzt eilig hinter seinem Rücken.

„Hey, es ist feige, auf unbeteiligte Personen einzutreten!“, sagte Wiki und erhob sich schwerfällig.

„Ach halt die Fresse, du fettes Miststück!“, spie er aus und trat mit seinem Bein genau in Richtung von Wikis Bauch.

Schneller als Cloud jemals hätte reagieren können, trat Nurarihyon vor Wiki und Siegfrieds Fuß traf mit voller Wucht auf dessen stahlharten, muskulösen Bauch.

Es war ein deutliches Knacken zu hören und Siegfried schrie vor Schmerz auf, denn er hatte sich den Fuß gebrochen. Noch bevor er überhaupt reagieren konnte, hatte ihn Nurarihyon bereits nieder gestreckt und trat nun auf den am Boden liegenden Siegfried zu. Sein Blick war mörderisch und Cloud lief es eiskalt den Rücken hinunter, da er die geballte Macht des Dämons spüren konnte.

Siegfried versuchte von Nurarihyon weg zu kriechen, doch es gelang ihm nicht, da der Dämon dies verhinderte, indem er sein Bein auf das Gebrochene von Siegfried stellte, was diesem wieder zu einem Schmerzensschrei veranlasste.

„Wie kannst du es wagen, meiner schwangeren Verlobten gegen den Bauch treten zu wollen? Bist du so schwach, dass du nur auf schwangere Frauen eintreten kannst? Hast du gar keine Ehre im Leib!?“, spie der Dämon und packte Siegfried an der Schulter und riss ihn zu sich hoch.

Die anwesenden Mädchen wichen zurück, als Nurarihyon an ihnen vorbei ging und Siegfried hinter sich her schleifte.

Katsuhiro versuchte noch Nurarihyon davon abzuhalten, Siegfried mit sich mit zu schleifen, doch Cloud knebelte ihn einfach und führte ihn hinter Nurarihyon her.

Gemeinsam brachten sie die beiden Jungen aus dem Gebäude hinaus und der Dämon machte den beiden Jungen noch einmal mehr als deutlich klar, was passieren würde, würden sie ihm noch einmal unter die Augen treten.

Cloud ließ die beiden Jungen mit einem letzten, verächtlichen Blick zurück und ging zusammen mit Nurarihyon zurück zu Wiki und den Mädchen.

Cloud nahm sofort Matt in die Arme, die ziemlich geschockt wirkte und versicherte ihr, dass jetzt nichts mehr passieren würde.

So verbrachten sie noch den restlichen Tag und als es Abend wurde, fuhren sie alle wieder zurück.

Als Cloud zusammen mit seiner Familie zuhause ankam, wünschte er ihnen eine gute Nacht und ging hoch in sein Zimmer. Dort setzte er sich an seinen Pc und surfte noch ein wenig im Internet. Dabei sah er sich auf Youtube noch ein paar Videos an, unter anderem auch ein paar Clips über das Spiel, dass er bereits in den Gropius Passagen gesehen hatte.

Er sah dem Hauptcharakter Noctis dabei zu, wie dieser mit seinen Gefährten gegen eine Gruppe von Soldaten kämpfte und dieser zum Angriff und auch zur Verteidigung immer wieder einen Wirbel aus Schwertern um sich herum beschwor.

Das brachte Cloud auf eine Idee und er erhob sich von seinem Stuhl und stellte sich in die Mitte des Raums. Er beschwor zuerst einen kleinen Schneewirbel um sich herum und stellte sich dann vor, wie sich daraus Schwerter aus Eis formten und um ihn herum wirbelten. Es geschah genau so, wie er es sich vorstellte. Er sah in den vorbei schwebenden Schwertklinge immer wieder sein Spiegelbild, was ihn auf eine Idee brachte.

Er zückte den Zauberstab und verzauberte die Schwerter so, dass er in jeder Schwertklinge Matt sehen konnte. Er sah sie in ihrem Zimmer stehen, wie sie sich die Haare föhnte. Sie hatte die Vorhänge zugezogen, so dass man nicht von außen hinein sehen konnte, was ihm ziemlich zu pass kam.

Er ließ den Wirbel aus Schnee und Eisschwertern stärker um sich wirbeln und erzeugte auf diesem Weg einen Schatten, in dem er versank.

Eine Sekunde später wurde Matt in einem Wirbel aus Schnee eingeschlossen und Cloud stieg hinter ihr wieder aus den Schatten auf.

Matt stand stocksteif da vor Schreck und rührte sich nicht mehr.

„Psst, ich bin es!“, sagte er leise und schloss sie von hinten in die Arme.

Sie entspannte sich sofort und lehnte sich gegen ihn.

„Wie machst du das immer nur?“, flüsterte sie und drehte sich zu ihm herum.

„Es ist eine meiner Fähigkeiten! Aber deshalb bin ich nicht hier, sondern weil ich mit dir allein sein wollte!“, sagte er und sah ihr direkt in die Augen.

Sie wurde augenblicklich rot, wodurch sie für ihn noch süßer aussah.

Er nahm mit dem Daumen und dem Zeigefinger ihr Kinn in die Hand und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss und Cloud traute sich diesmal sogar einen Schritt weiter. Er fuhr mit seiner Zunge an ihren Lippen entlang und bat so stumm um Einlass. Dieser wurde ihm auch nach einigen Momenten gewährt und so erforschte er langsam das neue Terrain und forderte ihre Zunge dann zu einem kleinen Spiel heraus.

Er lockte Matts Zunge so weit, bis sie in seiner Mundhöhle war und diese langsam erkundigte. Sie fuhr mit ihrer Zunge an seinen Zähnen entlang, bis sie an seinen verlängerten Eckzähnen ankam und sich dort blitzartig wieder zurück zog. Sofort konnte er Matts Blut schmecken und ihm war sofort klar, dass sich ihre Zunge an seinen Eckzähnen geschnitten haben musste. Sie löste den Kuss und hielt sich den Mund, aus deren linken Winkel nun Blut heraus lief.

„Komm her, ich werde die Blutung sofort stoppen!“, sagte er mit solcher Zuversicht, dass sich Matt sofort wieder an ihn schmiegte und Cloud ihr erneut die Lippen wieder auf den Mund legte.

Wieder fuhr er mit seiner Zunge an ihre Lippen und nach einer stummen Bitte seinerseits öffnete Matt leicht die Lippen und Cloud kam sofort ein Schwall aus Blut entgegen, den er hinunter schluckte. Als er das Blut geschluckt hatte, fuhr er mit seiner Zunge über die von Matt und durch seinen Speichel ließ er die kleine Schnittwunde auf Matts Zunge verheilen.

Er löste sich von ihr und lächelte sie an.

„Ist es jetzt wieder besser?“, fragte er sie und sie nickte errötend.

Doch noch bevor er oder sie etwas sagen konnte, waren Schritte zu hören und es klopfte an der Tür.

Sofort wandten sich beide der Tür zu und Matt wandte sich sofort wieder Cloud zu.

„Hau ab!“, flüsterte sie eindringlich und Cloud beschwor sofort wieder den Wirbel aus Schnee um sich herum und verschwand in dessen Schatten.

Gleich darauf erschien Cloud wieder in seinem Zimmer. Er fuhr den PC herunter und ging in sein Bett.
 

Ende des 76. Kapitels



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