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Zwischenblut

von

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Rache eiskalt serviert

Rache eiskalt serviert
 

Als Cloud wieder auftauchte, stand er mit seinem Koffer unter einem der großen Bäume im Garten seiner Eltern. Alles war mit einer dicken Schneedecke bedeckt, doch Cloud machte dies nichts aus und so ging er einfach durch den Schnee auf sein Elternhaus zu.

Als er an der Tür angekommen war, holte er seinen Hausschlüssel hervor und schloss die Tür auf.

Er trat in die warme Eingangshalle und streifte zuerst den großen Mantel ab. Er hängte ihn an der Garderobe auf und zog sich die Schuhe aus.

Danach ging er direkt ins Wohnzimmer, wo bereits seine Eltern, zusammen mit Wiki und Christy anwesend waren. In diesem Moment trat auch Nurarihyon aus Clouds Schatten und trat auf Wiki zu. Er schloss sie von hinten in die Arme und küsste sie auf den Hals.

Dadurch wurden alle Anwesenden auf Cloud und den Dämon aufmerksam und Christy sprang sofort auf.

„Da bis du ja endlich, Wölkchen!“, sagte sie begeistert.

Cloud schenkte ihr ein mattes Lächeln und er setzte sich auf einen der Stühle am Tisch. Er fühlte sich wie erschlagen und was er jetzt brauchte war nur noch ein warmes Essen und sein Bett.

Dies wurde ihm auch gleich von seiner Mutter vorgesetzt. Sie deckte mit ihrem Mann zusammen den Tisch und stellten das Essen darauf ab.

Béatrice füllte den Teller ihres Sohnes mit besonders vielen Nudeln und gab eine großzügige Menge an Tomatensoße darauf.

Cloud nahm seinen Teller dankend entgegen und fing dann, nachdem alle was auf ihren Tellern hatten, an zu essen.

Christy versuchte immer wieder Cloud in ein Gespräch zu verwickeln, doch er war einfach zu müde als dass er sich lange unterhalten konnte.

Jetzt, da er im Kreise seiner Familie war, überfiel ihn eine bleierne Müdigkeit, die er im Zug in keinster Weise verspürt hatte.

„Du gehst nach dem Essen sofort hoch in dein Bett! Du schläfst ja bereits hier am Tisch ein!“, sagte Béatrice zu ihrem Sohn und nahm den leeren Teller von ihm entgegen.

Cloud nickte müde und stand auf. Er verabschiedete sich noch von den anderen und schlurfte dann nach oben in sein Zimmer, wo er sich noch schnell fertig machte und dann in sein Bett stieg. Kaum hatte sein Körper die weichen Kissen berührt, da fielen ihm auch schon die Augen zu.

Am nächsten Tag schlief Cloud erst einmal aus. Als er aufstand und auf seinen Wecker sah, riss er ungläubig die Augen auf. Es war kurz nach 13 Uhr und so lange hatte er noch nie geschlafen.

Er erhob sich und ging erst einmal in sein Badezimmer und unter die Dusche. Da meldete sich plötzlich ein Körperteil, um das er sich schon lange nicht mehr gekümmert hatte und das jetzt dringend seine volle Aufmerksamkeit forderte.

So dauerte die Dusche doch etwas länger als üblich und als Cloud aus der Duschkabine trat, fühlte er sich um einiges erleichtert und dieser gewisse Druck war nun nicht mehr vorhanden, aber er wusste, dass dieser Druck wieder kommen würde.

So trocknete er sich ab und ging dann wieder in sein Zimmer, wo er sich normale Kleidung heraussuchte. Sich versuchte mehrere Kleidungsstücke anzuziehen, doch viele waren ihm einfach zu klein geworden. Als er endlich etwas gefunden hatte, das ihm passte und noch dazu gut aussah, verließ er sein Zimmer.

Er ging hinunter in das Esszimmer, wo er ein Gedeck für sich vorfand. Am Tisch saßen noch Nurarihyon und Wiki. Er spürte, dass seine Mutter in der Küche war und so begrüßte er zuerst seine Tante und den Dämon, der ihm bereits ein zweideutiges Grinsen zuwarf.

Cloud sah ihn irritiert an, doch dann ging er in die Küche und begrüßte seine Mutter.

Béatrice küsste ihn auf die Wange und reichte ihm eine Tüte mit Brötchen.

Cloud nahm die Brötchen entgegen und gab seinerseits seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. Danach nahm er sich noch den Belag aus dem Kühlschrank und ging zurück ins Esszimmer.

„Na Kleiner! Entspannte Dusche gehabt?“, fragte Nurarihyon mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Wiki kniff ihn sofort in die Seite.

Cloud blieb wie erstarrt stehen und sah den Dämon an. Im Bruchteil einer Sekunde entschied er sich dafür, den Dämon bewusst falsch zu verstehen und so antwortete er:

„Ja, sie war sehr entspannend und erfrischend!“

Das Grinsen des Dämons wurde noch eine Spur breiter und er sagte:

„Da können schon ziemlich intensive Gefühle hochkochen! Vor allem, wenn man Hand anlegt!“

Cloud blieb der Bissen im Hals stecken. Wurde er etwas dabei beobachtet, als er es unter der Dusche gemacht hatte.

Noch bevor er etwas dazu sagen konnte, griff Wiki ein:

„Die Aura kann bei intensiven Gefühlen ziemlich stark auflodern! Bei dir ist sie so stark aufgelodert, dass jeder Vampir im Haus sofort wusste, was du gerade machst!“

Clouds Kopf nahm die Farbe eines Feuerlöschers an.

„Na super! Jetzt kann ich es noch nicht einmal mehr zuhause tun?!“, schoss es ihm durch den Kopf.

Béatrice kam ins Esszimmer geschritten und sie sagte:

„Jetzt ist aber genug! Sich selbst zu berühren ist vollkommen normal und gehört zu jeder gesunden Entwicklung dazu!“

Cloud wurde noch eine Spur röter. Er legte sein Brötchen beiseite und räusperte sich.

„Ich hatte in der letzten Zeit so viel zu tun! Kann man sich da nicht mal etwas gönnen?“, sagte er und sah auf sein Brötchen.

Nurarihyon lachte auf.

„Du bist ganz wie dein Vater. Der hat mir noch frech ins Gesicht gegrinst, wenn wir mal darüber gesprochen haben und er hat immer damit geprahlt, dass er es bis zu 50 mal am Tag gemacht hat!“, sagte Nurarihyon amüsiert und streichelte über Wikis kugelrunden Babybauch.

Cloud sah ihn sprachlos an.

„Ich denke, wir beenden dieses Thema an dieser Stelle!“, sagte eine männliche Stimme.

Alle drehten sich zu der Person um, die gesprochen hatte und beim Anblick seines Vaters fiel Cloud das Brötchen in seiner Hand auf den Teller.

Cloud sammelte es wieder auf und aß es in wenige Bissen.

„Da du jetzt fertig bist, möchte ich, dass du mit mir zum A10-Center kommst! Wir brauchen unbedingt Getränke!“, sagte Thomas und sah seinen Sohn an.

Cloud nickte und räumte sofort sein benutztes Besteck weg. Als er wieder vor seinen Vater trat, gingen sie beide in die Eingangshalle und zogen dort ihre Wintersachen an.

Als Cloud den schwarzen Mantel anlegte, den er sich damals mit Léon zusammen gekauft hatte, stutzte er ein wenig, denn er passte ihm immer noch.

„Den Mantel konnte man noch ein wenig verlängern! Dir war das damals beim Kauf gar nicht aufgefallen, mir dafür später aber schon!“, sagte Béatrice, als auch sie in die Eingangshalle trat.

Sie trat auf ihren Sohn zu und richtete ihm den Kragen. Sie beugte sich zu ihm hinüber und neigte den Kopf, so das sie ihm ins Ohr flüstern konnte.

„Mach dir keine Gedanken darüber, was Nurarihyon gesagt hat. Du kannst in deinem Zimmer machen, was du willst!“, sagte es so leise, dass es nur Cloud und Thomas hören konnten.

Cloud wurde wieder rot, nickte dann aber.

Er nickte seiner Mutter zu und verabschiedete sich dann von ihr.

Er rief noch kurz zum Esszimmer und verließ dann durch den Durchgang an der Seite das Haus und trat zusammen mit seinem Vater in die Garage.

Thomas schloss den schwarzen BMW auf und Cloud öffnete die Tür und setzte sich auf den Beifahrersitz. Er räumte ein Automagazin ins Handschuhfach, damit er sich bequem auf den Sitz setzen konnte und schloss die Tür.

Thomas öffnete durch eine Fernbedienung das Garagentor und setzte sich dann auf den Fahrersitz.

Er startete den Motor und fuhr dann langsam aus der Garage.

„Ich weiß, dass es für dich gerade eine ziemlich peinliche Situation war. Nurarihyon kann manchmal sehr unsensibel sein, aber andererseits will auch er nur, dass du in dieser Sache lockerer wirst“, sagte Thomas und steuerte den Wagon vom Grundstück.

Cloud sah ihn an.

„Soll ich es mir etwa mitten im Wohnzimmer machen?“, fragte er offen heraus.

Thomas musste schmunzeln.

„Ganz sicher nicht! Sich selbst zu berühren gehört zu jeder Entwicklung dazu und auch ich habe es in meiner Jugend gemacht. Was ich jedoch meine ist, dass du einfach einen entspannteren Umgang damit haben musst. Du hättest ja zu Nurarihyon sagen können: Tja, irgendwer muss ja in diesem Haus die Quote halten, wenn du vergeben bist und Léon nicht da ist, um die Quote zu stärken!“, sagte Thomas und steuerte den Wagen durch Wildau.

Cloud sah ihn sprachlos an und versuchte sein rotes Gesicht hinter dem Automagazin zu verbergen, dass er sich wieder aus dem Handschuhfach geholt hatte.

„So etwas hätte ich sagen können?“, erwiderte Cloud, ließ aber seinen hochroten Kopf weiter hinter der Zeitschrift versteckt.

Thomas warf seinen Sohn einen raschen Seitenblick zu und sagte dann:

„Klar! Was meinst du, wie Nurarihyon aus der Wäsche geguckt hätte. Wiki und deine Mutter hätten sich bei dem Anblick schlapp gelacht. Bei Christy bekommst du es doch auch hin! Du machst sie immer ganz verrückt! Wenn deine Mutter und ich sie nicht immer wieder daran erinnern würden, dass du noch minderjährig bist, hätte sie sich schon längst an dich geschmissen und dir die Kleider vom Leib gerissen.“

Cloud ließ nun das Magazin sinken und sah seinen Vater sprachlos an.

„Echt jetzt?! Ich dachte immer, es wäre nur Spaß, so eine Art Spiel!“, sagte er mit stockendem Atem.

Thomas steuerte den Wagen auf den Parkplatz des A10-Centers und sie stiegen aus. Cloud steckte sich noch das Magazin in eine Innentasche des Mantels und folgte seinen Vater dann in das Einkaufszentrum.

„Wenn es dir leichter von der Hand geht, dann kannst du es als eine Art Spiel betrachten! So habe ich es zu meiner Jugend auch gemacht! Aber achte immer darauf, dass du niemals jemanden verletzt! Setze dir klare Regeln! Werde locker, dann geht dir einfach alles leichter von der Hand, aber werde nicht nachlässig oder unvorsichtig!“, sagte Thomas leise zu seinem Sohn und gemeinsam betraten sie den riesigen Supermarkt.

Cloud nickte und holte für sich und seinen Vater einen der Einkaufswagen.

Gemeinsam liefen sie durch den Markt und warfen alles in den Einkaufwagen, was sie brauchten.

Als sie bei den Getränken angekommen waren, erblickte Cloud ein Sonderangebot, dass sein Lieblingsgetränk in einer 3-Liter-Flasche präsentierte.

Cloud warf seinem Vater seinen raschen Seitenblick zu und Thomas musste daraufhin schmunzeln.

„Schlag zu!“, sagte er und Cloud belud den Wagen in Windeseile mit 20 Flaschen von dem Angebot.

Danach gingen sie weiter zu den Kassen, wo sie alles aufs Band legten und Thomas dann alles bezahlte.

Danach packten sie alles in Tüten und trugen diese aus dem Markt. Cloud brachte noch schnell den Einkaufwagen zurück und schloss dann wieder zu seinem Vater auf. Sie gingen zurück zum Auto und luden die Tüten in den Kofferraum ein.

Danach stiegen sie ins Auto und Thomas startete den Motor.

Cloud nahm das Magazin aus seinem Mantel und sah hinein, doch er konnte seine Gedanken nicht den abgebildeten Autos zuwenden, sondern sie kreisten immer wieder um das Thema von vorhin.

„Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, dass nicht gleich jeder Vampir in meiner Umgebung weiß, was ich in meinem Zimmer mache?“, fragte Cloud dann, als er sich gerade einen Porsche in der Zeitschrift ansah.

Thomas räusperte sich und erwiderte:

„Die gibt es tatsächlich. Es gibt mehrere Atemtechniken, die verhindern, dass deine Aura so aufflammt. Wenn du diese Atemtechnik richtig einsetzt, bleibt deine Aura niedrig und niemand wird wissen, was du in deinem Zimmer machst! Ich werde sie dir nachher beibringen und dann kannst du sie ja jeden Tag in der Praxis üben!“

Sein Vater konnte sich ein Lächeln einfach nicht verkneifen. Cloud wurde wieder rot, doch ihm blieb keine Möglichkeit zu antworten, denn sein Vater parkte vor einem großen, steinernen Gebäude.

Er stieg aus dem Wagen aus und Cloud tat es ihm gleich. Als er zum Gebäude hochsah, erkannte er, dass es ein Landgericht war.

„Was machen wir denn hier?“, fragte er und sah seinen Vater an.

Thomas verschloss den Wagen und antwortete:

„Ich bin vor zwei Monaten Zeuge eines Banküberfalls geworden! Deshalb muss ich jetzt als Zeuge aussagen! Du bleibst bitte hier beim Auto! Es sollte noch besonders lange dauern!“

Cloud nickte und so ging Thomas allein ins Gerichtsgebäude.

Cloud lehnte sich gegen den BMW und las sich weiter das Magazin durch. Es waren meistens Nobelautos abgebildet und Cloud fielen ganz besonders zwei Autos ins Auge, die ihm gefielen. Das eine war ein Ferrari 458. Er las sich dazu noch die technischen Daten durch und was er da las, haute ihn fast aus den Schuhen. Der Ferrari 458 beschleunigt von 0 auf 200km/h in gerade mal 10 Sekunden und war damit gleichauf mit den Feuerblitz, den Cloud von seinen Eltern bekommen hatte. Das war jedoch noch nicht die Höchstgeschwindigkeit des Autos, sondern es konnte maximal auf 320km/h beschleunigen. Gehalten war es in einem intensiven Rotton und machte eine ziemlich sportliche Figur.

Mit den anderen technischen Daten konnte Cloud nicht besonders viel anfangen und so überflog er sie einfach.

Er blätterte ein paar Seiten weiter und fand das zweite Auto, das ihm ziemlich gut gefallen hatte. Es war ein schwarzer Rolls Roys. Hier überflog Cloud gleich die technischen Daten, da sein Augenmerk gleich auf die Bilder flogen, die das Innenleben des Wagens zeigten. Im Inneren des Wagens war alles in einem eleganten schwarz gehalten und die Sitze waren mit einem luxuriösen Kunstleder bezogen, wie es im Untertitel des Bildes hieß.

Die hinteren Sitze waren etwas entfernt von den vorderen Sitzen angebracht worden, so dass die, die hinten saßen, genug Beinfreiheit hatten. Auch gab es einen kleinen Fernseher, der am Rücken des Vordersitzes angebracht worden war und nach der gesamten Aufmachung her, könnte er sich gut vorstellen, dass dieser Wagen gut dazu geeignet war, um Bundespräsidenten und andere Würdenträger zu befördern.

Plötzlich kam ein Fahrradfahrer an ihm vorbei geschossen und er klingelte wie verrückt mit seiner Klingel. Cloud sah auf und schüttelte nur den Kopf. Da fiel sein Blick auf die beiden Autos, die gleich hinter dem BMW seines Vaters standen.

Er blickte nochmal schnell in die Zeitschrift und kam zum Schluss, dass für ihn ein Irrtum ausgeschlossen war.

Hinter dem BMW seines Vaters parkten genau die beiden Luxusautos, die Cloud gerade noch in der Zeitschrift bewundert hatte. Er ging einen Schritt auf den roten Ferrari zu und verglich zuerst die Vorderseite des Autos im Original und in der Zeitung. Es war tatsächlich ein Ferrari 458, der da vor ihm stand und in der Wintersonne glänzte.

Cloud strich leicht mit den Fingerspitzen über die kalte Motorhaube und er konnte spüren, dass der Lack auf dem Auto erst vor kurzem poliert worden war, denn er fühlte sich spiegelglatt an und seine Finger strichen problemlos über die Haube.

Cloud besah sich jedes kleine Detail an. Die Felgen, die Stoßstange, dazu noch die Radkappen und als Krönung an allem das gelbe Symbol, in dessen Mitte sich ein Pferd aufbäumte. Eben jenes Wappen prangte am unteren Teil der Kühlerhaube und krönte das Bild vollends.

Cloud wollte einen Blick in das Innere des Autos werfen, doch die Scheiben waren schwarz und noch nicht einmal mit seiner besonders starken Sehkraft konnte er etwas erkennen.

So wandte er sich dem Auto zu, das hinter dem roten Sportflitzer geparkt war. Es war ein Rolls Royce. Auch hier verglich Cloud noch einmal die Bilder aus dem Magazin mit dem Original und grinste dann leicht. Im Original sah das Auto noch viel besser aus.

Der Wagen war in einem glänzenden schwarz gehalten. Fensterrahmen, Türklinken und Radkappen glänzten silbern in der Sonne und als Cloud einen Blick in das Innere des Wagens warf, sah er einfach nur puren Luxus.

Die Sitze sahen bequem aus und waren mit schwarzem Kunstleder bezogen. Der Innenraum bot großzügigen Platz für die Insassen und wie im Magazin waren hinter den Vordersitzen kleine Fernseher angebracht worden.

Er richtete sich wieder auf, als er die Aura seines Vaters näher kommen spürte und blickte auf die Tür des Landgerichts, die einen Moment später ziemlich heftig aufgestoßen wurde.

Zwei Frauen traten eilig durch die Tür. Die eine hatte lange, blonde Haare, die andere hatte Haare so schwarz wie Pech. Die blonde Frau trug in der rechten Hand eine Aktentasche und hatte sich über den Arm ein schwarzes Stoffbündel gezogen. Cloud erinnerte sich daran, dass er die blonde Frau schon einmal gesehen hatte und als die schwarzhaarige Frau ihren Namen nannte, wusste er auch, woher er den Namen der blonden Frau kannte.

„Aber Frau Schulien, ich muss diesem Schwein doch irgendwie heimzahlen können, dass er mich betrogen hat! Irgendwie auf eine Weise, die ihm richtig weh tut, ohne das ich mich strafbar mache!“, sagte die Schwarzhaarige zu der Anwältin.

Diese schüttelte nur den Kopf und in diesem Moment öffnete sich erneut die Tür des Landgerichts und Thomas trat hinaus.

Cloud besah sich weiter die beiden Autos an, doch die Worte der Anwältin bekam er trotzdem mit.

„Ich rate ihnen von jeglichen Aktionen ab! Sie bringen sich nur in Schwierigkeiten!“, sagte die blonde Anwältin.

Die beiden Frauen traten vor die beiden Autos und da bemerkten sie Cloud, der sich die Autos wieder genauer ansah.

Da Cloud sich mit dem Rücken zu den Frauen befand, konnte er das gefährliche Lächeln der Schwarzhaarigen nicht sehen.

Sie trat auf Cloud zu und sagte:

„So etwas sieht man nicht alle Tage, nicht wahr, mein Junge?!“

Cloud drehte sich zu der Frau um und nickte.

Sie trat auf ihn zu und in ihrem Gesicht trat nun ein diabolischen Lächeln.

„Sag mal, Junge! Würdest du gerne mal mit diesen Autos fahren?“, fragte sie und holte zwei Autoschlüssel aus ihrer Manteltasche.

Die Anwältin trat eilig auf ihre Mandantin zu und warf ein:

„Das können Sie nicht machen! Der Junge ist doch höchstens 16!“

„15!“, warf Cloud ein.

Die schwarzhaarige Frau riss sich von ihrer Anwältin los und ihre Augen tanzten nun schon fast in ihren Höhlen.

„Ich habe jetzt einen Weg gefunden, wie ich ihm einen Tritt in seine Eier verpassen kann, ohne mich strafbar zu machen!“, sagte sie zu ihrer Anwältin.

Sie drehte sich wieder zu Cloud und hielt ihm die beiden Autoschlüssel vor die Nase.

„Also Kleiner! Wenn du willst, gehören sie dir! Ich mache dir auch ein Angebot, dass du dir als Schüler leisten kannst!“, sagte sie und schwang die beiden Autoschlüssel hypnotisierend vor Clouds Nase hin und her.

Nun trat auch Thomas zu seinem Sohn und stellte sich neben ihn.

„Darf ich fragen, was Sie von meinem Sohn wollen?“, fragte er höflich, aber bestimmt.

Beide Frauen blickten zu Thomas und die Schwarzhaarige zeigte Thomas die Autoschlüssel.

„Ich möchte Ihrem Sohn zwei besondere Autos verkaufen! Ich habe keine Verwendung mehr für sie und ihr Sohn schien sich für die Autos zu interessieren!“, erwiderte die Schwarzhaarige und sah dann Cloud wieder an.

Dieser sah von den Autoschlüsseln zu seinem Vater und fragte ihn dann in Gedanken:

„Darf ich?“

Thomas sah von seinem Sohn zu der Frau mit den Autoschlüsseln in der Hand.

„Darf ich mir die Autos zuerst ansehen?“, fragte er freundlich.

Die schwarzhaarige Frau nickte und reichte ihm dann die Autoschlüssel.

Thomas öffnete die Tür des Ferraris und öffnete durch einen kleinen Knopf auf dem Armaturenbrett die Motorhaube.

Danach ging er zur Motorhaube und öffnete sie. Er besah sich den Motor genau an und prüfte auch das Öl und die Bremsflüssigkeit. Danach schloss er die Motorhaube wieder und setzte sich noch einmal auf den Fahrersitz. Er startete den Motor, der mit einem Schnurren zum Leben erwachte.

Thomas ließ kurz den Motor aufheulen und dann wieder ruhig werden. Er zog den Schlüssel und der Motor erstarb gänzlich.

Diese Prozedur wiederholte er auch beim Rolls Royce und als er damit fertig war, trat er wieder neben Cloud und reichte der schwarzhaarigen Frau die Autoschlüssel.

„Die Autos sind im einwandfreien Zustand. Wo ist der Haken? Kein Mensch würde zwei solch tadellose Autos im Wert von mehr als 1,5 Millionen Euro an einen minderjährigen Schüler verkaufen wollen!“, sagte Thomas und sah stirnrunzelnd die Frau an.

Auf deren Gesicht bildete sich ein schon fast wahnsinniges Lächeln.

„Wollen wir es mal so sagen: Die Wagen gehören mir und ich brauche sie jetzt nicht mehr! Beide Wagen haben zusammen gerade mal 70 Kilometer runter! Also, kann ihr Sohn die Autos haben?“, erwiderte die Frau und sah von Thomas zu Cloud.

Cloud sah seinen Vater an und er fragte ihn erneut in Gedanken:

„Darf ich die beiden Autos haben? Ich teile sie mir auch mit Léon!“

Thomas warf einen raschen Seitenblick auf seinen Sohn, dann sagte er:

„Ich weiß jetzt schon, dass es zuhause darüber Diskussionen geben wird, aber wenn du sie unbedingt haben willst, dann ja!“

Er wandte sich an die Verkäuferin der beiden Autos und fragte sie, wie viel sie denn für beide Autos haben wollte.

„Wie viel hast du dabei?“, fragte die schwarzhaarige Frau Cloud.

Dieser holte sein Portmonee hervor und machte es auf. Es befand sich nur noch ein Zweieurostück in der Münzschatulle des Portmonees. Mehr hatte er nicht dabei. Er hielt es hoch, so dass beide Frauen das Geldstück sehen konnten.

Die Verkäuferin der beiden Autos streckte die offene Hand aus und Cloud legte ihr das Geldstück auf die blanke Handfläche.

Sobald seine Finger sich von ihrer Hand entfernt hatten, schlossen sich ihre Finger um die Münze und sie sprang kreischend in die Luft. Cloud wich hastig einen Schritt zurück und sah zu, wie die Frau anfing wie eine Wahnsinnige zu lachen und somit Bellatrix Lestrange stark Konkurrenz machte.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, wandte sie sich an ihre Anwältin.

„Frau Schulien, machen sie bitte hier und jetzt einen Kaufvertrag für diesen jungen Mann und mich fertig. Ich habe gleich einen riesigen Triumph zu feiern!“, sagte sie in einer Euphorie, die Cloud schon unheimlich war.

„Was geht hier vor?“, fragte er seinen Vater in Gedanken.

Sie sahen zu, wie die Anwältin stirnrunzelnd ihre Aktentasche öffnete und zwei leere Blätter und einen Kugelschreiber hervor holte.

Frau Schulien legte diese auf die Kühlerhaube des Ferraris und fing an zwei identische Kaufverträge auszufüllen.

„Beobachte einfach weiter die Situation, dann wirst du es erkennen!“, erwiderte Thomas in Gedanken.

Als die Anwältin mit den beiden Kaufverträgen fertig war, bat sie zuerst ihre Mandantin diesen zu unterschreiben. Die schwarzhaarige Frau trat neben ihre Anwältin und unterschrieb diesen sofort. Dann rief Frau Schulien Cloud zu sich, doch noch bevor auch nur einen Schritt gemacht hatte, war Thomas vorgetreten und las sich zuerst einmal die Kaufverträge durch. Danach nickte er und unterschrieb als Clouds Elternteil beide Verträge.

Danach trat er zurück und ließ Cloud an den Vertrag heran treten.

Auch Cloud las sich den Vertrag noch einmal durch. Auch wenn er sich damit nicht auskannte, machte auf ihn der Vertrag einen guten Eindruck.

Er sah noch einmal zu seinem Vater herüber, der bestätigend nickte und dann unterschrieb er auf beiden Verträgen.

In dem Moment, als Cloud den Kugelschreiber absetzte und so dem Kaufvertrag seine Gültigkeit verlieh, sprang die Tür des Landgerichts auf und zwei Männer kamen heraus.

Die schwarzhaarige Frau riss einen der Kaufverträge von der Motorhaube und stieß ein wahnsinniges Lachen aus. Sie drückte Cloud beide Autoschlüssel in die Hand und drehte sich dann zu den beiden Männern um.

Die beiden Männer waren nun genau vor ihnen und der Linke von ihnen streckte die Hand aus.

„Den Schlüssel meines Autos, wenn ich bitten darf!“, sagte er in einem arroganten Tonfall.

Die Frau sah ihn an, als würde sie ihm gleich an die Gurgel springen.

Aber stattdessen entschloss sie sich anders und sie schrie so laut, dass es die ganze Straße mitbekam.

„DEIN AUTO? DEIN AUTO? DASS ICH NICHT LACHE! ICH HABE DEN KAUFVERTRAG FÜR BEIDE AUTOS UNTERSCHRIEBEN UND SIE AUCH BEZAHLT, ALSO GEHÖREN SIE AUCH MIR UND ICH KANN MIT IHNEN MACHEN, WAS ICH WILL! NUR ZU DEINER INFORMATION, ICH HABE SIE BEIDE VERKAUFT!“, schrie sie hysterisch und wedelte mit dem Kaufvertrag vor der Nase des Mannes herum.

Dieser riss ihr das Blatt Papier aus der Hand und las es sich zusammen mit dem anderen Mann durch.

„Dieser Kaufvertrag ist hieb- und stichfest! Dagegen kommen sie nicht an!“, sagte der zweite Mann, der offensichtlich Anwalt war, da auch er eine Aktentasche und ein schwarzes Stoffbündel bei sich trug.

„Das kann nicht sein! An wen hast du beide Autos verkauft!“, sagte der Mann fassungslos und sah vom Kaufvertrag zu der schwarzhaarigen Frau.

Diese wandte sich Cloud zu und deutete auf ihn.

Eilig trat der Mann auf Cloud zu und wollte ihn die Autoschlüssel entreißen, doch da hatte Cloud schon instinktiv reagiert und der Mann lag auf dem Boden und Cloud auf ihn drauf.

Er hatte den Mann mit einer einfachen Technik zu Fall gebracht und kniete jetzt auf dessen Rücken.

„Geh sofort runter von ihm! Das ist Körperverletzung!“, sagte der Anwalt und wollte Cloud schon von seinem Mandanten runter schubsen, doch Thomas trat dazwischen.

„Ist es nicht, Herr Kollege! Ihr Mandant hat den Jungen angegriffen und er hat sich gewehrt! Wir können das alle hier bezeugen! Und jetzt ist es am Besten, Sie nehmen ihren Mandanten und verlassen die Örtlichkeit hier!“, sagte Frau Schulien und Cloud nahm dies als Stichwort für sich, von dem Mann runter zu gehen und sich wieder aufzurichten. Er trat neben seinen Vater, der bereits das Handy gezückt hatte.

Auch der Mann richtete sich auf, doch noch bevor er gehen konnte, hielt ihn die Schwarzhaarige auf.

„Tja, mein Lieber! Ich habe dir gesagt, ich werde mich an dir rächen und das ist meine Rache dafür, dass du mich mit diesem Flittchen betrogen hast! Jetzt hast du nicht nur mich, sondern auch deine beiden Lieblinge verloren! Dafür kannst du dich ja mit deiner kleinen Sekretärin trösten!“, sagte die Frau zum Schluss noch einmal aufbrausend und drehte sich dann zum Gehen um.

Nach einem letzten Blick auf die beiden Frauen und einem hasserfüllten Blick auf Cloud zog der Mann mit seinem Anwalt von dannen.

„Was für eine Geschichte!“, stöhnte Cloud und streckte sich.

Thomas musste unwillkürlich grinsen.

„Und deshalb bringe niemals eine Frau gegen dich auf, denn gegen ihre Rache ist selbst der Teufel machtlos! Ich hoffe, du hast aus dieser Sache was gelernt!“, sagte Thomas und wählte eine Nummer auf seinem Handy.

Cloud nickte und wartete ab, was sein Vater besprach.

Als er hörte, mit wem er sprach, staunte er nicht schlecht. Einen Moment später beendete Thomas das Telefonat und nur einen Augenblick später trat ein Mann im Anzug zwischen dem Gebäude des Landgerichts und dem Nachbargebäude hervor.

Cloud erkannte sofort, dass es ein Vampir war und dieser Mann kam ihm mit seinem blonden Haaren und der weißen Haut ungemein bekannt vor.

„Grüß dich, Sopdu!“, sagte Thomas und schloss den Vampir in die Arme.

Sopdu begrüßte Thomas und dann auch Cloud. Danach besah er sich die beiden Luxusautos, die hinter den beiden standen und stieß einen beeindruckten Pfiff aus.

„Was hast du dir denn da für Nobelkarossen zugelegt!? Heiße Schlitten!“, sagte er und begutachtete beide Autos von allen Seiten.

„Die gehören nicht mir, sondern meinem Großen hier!“, erwiderte Thomas und klopfte Cloud auf die Schulter.

Sopdu warf ihm einen überraschten Blick zu und trat dann auf Cloud zu.

Mit einem Grinsen klopfte er ihm auf die Schulter und sagte:

„Willst wohl deine Freundin beeindrucken! Aber ich glaube nicht, dass sich Matt viel aus Autos macht!“

Cloud schüttelte den Kopf und erwiderte:

„Das hatte ich auch nie vor! Die Autos sind eher durch einen Zufall in meinen Besitz gekommen!“

Sopdu sah ihn etwas irritiert an, dann wandte er sich an Thomas.

„Du verstehst schon! Gehörnte Frauen, die sich an ihren treulosen Männern rächen und ihm das Spielzeug wegnehmen!“, erklärte Thomas.

Sopdu zuckte zusammen und zischte, ganz so, als hätte er sich verbrannt.

„Und deshalb weiß ich, was ich an Alex hab! Aber davon abgesehen, kann er sich auch manchmal wie eine zickige Frau aufführen!!“, erwiderte Sopdu.

„Wer führt sich hier wie eine zickige Frau auf?“, erschallte eine Stimme ganz in ihrer Nähe.

Sofort erstarrte Sopdu und in seinem Gesicht stand nur allzu deutlich geschrieben:

'Ach du Scheiße!'

Er drehte sich langsam zu der Person um und als Cloud an ihm vorbei sah, konnte er eindeutig Matts rothaarigen Klassenlehrer, Herr von Falkenstein, sehen.

Er kam langsam auf Sopdu zu und baute sich langsam vor ihm auf.

„Wer muss denn zuhause immer den ganzen Haushalt schmeißen? Du und Ryan seid mir ja keine große Hilfe dabei!“, sagte er und dies war gerade mal der Anfang.

„Ach Alex, jetzt komm doch mal wieder runter!“, fing Sopdu an, doch sein Partner dachte anscheinend gar nicht daran aufzuhören, denn er lief jetzt erst recht zur Höchstform auf.

So ging es weiter, bis Sopdu den Redefluss seines Partners einfach unterband, in dem er dessen Lippen mit seinen eigenen versiegelte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich die beiden von einander.

„Warum musst du immer so überzeugende Argumente haben!“, sagte Alexander und kniff Sopdu in die Seite.

Dieser grinste und sagte:

„Gekonnt ist eben gekonnt!“

Dafür trat Alexander ihm auf den Fuß.

„Sauer bin ich aber trotzdem noch auf dich!“, erwiderte er.

Nun war es an Sopdu seinem Partner in die Seite zu kneifen.

„Ich weiß doch, meine kleine Zicke!“, sagte er und kniff mehrmals seinem Partner in die Seite.

Cloud wandte sich gedanklich an seinen Vater.

„Sind die immer so? Die verhalten sich wie ein altes Ehepaar!“, sagte Cloud gedanklich, was Thomas zum Schmunzeln brachte.

„Ja, die sind immer so. Diese ständigen Sticheleien haben die schon immer gemacht!“, antwortete Thomas gedanklich.

Dann wandte er sich an Sopdu und sagte:

„Da ihr euer Liebesgeflüster nun beendet habt, können wir dann fahren?“

Sopdu nickte und Cloud reichte ihm den Schlüssel des Ferraris und Alexander den Schlüssel des Rolls Royce.

„Willst du mit einem von ihnen mitfahren?“, fragte Thomas seinen Sohn.

Cloud nickte sofort und wählte den Ferrari.

Sopdu schloss das Auto auf und Cloud setzte sich auf den Beifahrersitz. Sopdu stieg auf der Fahrerseite ein und startete den Motor. Cloud spürte sofort das leichte Vibrieren des Sitzes und er genoss das Gefühl, das ihn durchströmte.

„Beeindruckend, nicht wahr?!“, sagte Sopdu und warf Cloud grinsend einen Seitenblick zu.

Dieser nickte und ihm kam sofort ein Geruch in die Nase, der ihn an orientalische Öle und Datteln erinnerte.

Sopdu steuerte den Ferrari vorsichtig aus der Parklücke und folgte dann dem schwarzen BMW, der von Thomas gesteuert wurde. Cloud blickte kurz nach hinten und sah, wie dort der schwarze Rolls Royce von Matts Klassenlehrer gesteuert wurde.

„Ist das eigentlich immer so zwischen Ihnen und ihrem Partner?“, fragte Cloud offen heraus.

Einen Moment später hätte er sich auf die Zunge beißen können, denn schließlich war dies eine Sache zwischen den beiden und ging ihn eigentlich gar nichts an.

Sopdu lachte leise auf und sagte:

„Du meinst dies kleinen Sticheleien? Ja, das war schon immer so! Alexander ist ein sehr starker Mann, der bereits vieles durchgemacht hat in seinem kurzen Leben! Aber er lässt sich nicht unterkriegen und kämpft immer weiter und dafür liebe ich ihn! Übrigens, ich bin Sopdu, also duze mich ruhig, sonst fühle ich mich so alt!“

Cloud schüttelte ihm die Hand und schon war seine nächste Frage wieder über seine Lippen gekommen, bevor er über sie nachgedacht habe.

„Wie alt bist du denn eigentlich?“

Sopdu legte das Kinn auf das Lenkrad, als er an einer roten Ampel hielt.

„Das sind jetzt sicherlich auch schon wieder 2300 Jahre! Ich war der erste, den dein Vater zu einem Vampir gemacht hat!“, erwiderte Sopdu und als die Ampel auf grün sprang, fuhr er weiter.

Cloud sah ihn fassungslos an. So alt hätte er Sopdu niemals geschätzt, aber er wusste auch, dass man bei einem Vampir niemals nach dem Aussehen gehen durfte, denn Sopdu sah nicht älter als 26 aus.

„Und wie habt ihr beide euch kennen gelernt?“, fragte Cloud offen heraus und er konnte seine Neugier nicht mal im Geringsten zügeln.

So gluckste und erwiderte:

„Da ist aber jemand neugierig!“

Cloud sah ihn etwas verlegen an, doch noch bevor er etwas weiteres sagen konnte, sagte Sopdu:

„Ist schon ok. Alex und ich haben uns damals am Hof des Pharaos kennen gelernt. Ich war dort Waffenmeister und habe Alex dort damals trainiert.“

Nun sah Cloud ihn völlig verwirrt an.

„Aber wie ist das möglich? Das war doch vor mehr als 2300 Jahren!“, sagte Cloud verdattert.

Sopdu nickte und erwiderte:

„Stimmt! Er und ein paar seiner Freunde haben damals eine Zeitreise gemacht! Frag mich aber bitte nicht, wie er das hinbekommen hat! Ich verstehe es bis heute nicht und ich sehe es als ein Wink des Horus!“

Cloud nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Sopdu stoppte den Wagen und Cloud sah durch die Frontseite des Autos die Hauptvilla seiner Familie.

„Willst du auch mal fahren?“, fragte Sopdu unvermittelt.

Cloud starrte ihn an.

„Darf ich?“, fragte er rasch und Sopdu nickte.

Sie stiegen beide aus und tauschten die Sitzplätze. Als Cloud auf dem Fahrersitz saß, fuhren seine Hände wie von selbst über das Lenkrad.

Sopdu erklärte ihm, wie er das Auto in Bewegung setzte und Cloud hieb den ersten Gang rein und gab ein wenig Gas.

„Umsichtiger! Du darfst den Gang nicht so rein prügeln! Gehst du mit Matt auch so feinfühlig um?“, sagte Sopdu und grinste.

Cloud konzentrierte sich jedoch viel mehr darauf, das Auto langsam vorwärts zu bewegen, als ihm zu antworten.

Er steuerte den Ferrari direkt vor die Haustür, die genau in diesem Moment aufging und heraus kamen Wiki und Christy.

Cloud hielt langsam an und betätigte die Handbremse, so dass der Wagen nicht wegrollte.

„Bereit für die Damen?“, fragte Sopdu grinsend und sah sich die beiden staunenden Vampirinen durch die verdunkelte Scheibe an.

Cloud öffnete langsam die Tür und trat hinaus. Er legte den Ellenbogen auf das Autodach und grinste seiner Tante und ihrer besten Freundin entgegen.

„Tag die Damen! Spritztour gefällig?“, fragte er lässig und spielte mit dem Autoschlüssel lässig in der Hand.

Wiki brach in schrilles Kichern aus und hielt sich den kugelrunden Babybauch. Christy dagegen sprang in die Luft und stürzte sich dann auf Cloud. Dieser grinste sie weiter an und als Christy ihm um den Hals fallen wollte, knallte sie mit voller Wucht gegen eine Eismauer, die Cloud beschworen hatte. Bevor sie jedoch auf den eingeschneiten Boden landete, hatte Cloud sie bereits aufgefangen und er hielt sie mit einer Hand hinter ihrem Rücken fest.

Sie sah ihm tief in die Augen und hauchte:

„Nimm mich!“

Cloud grinste und erwiderte leise:

„Mit Vergnügen!“

Gleich darauf biss er ihr in den Hals und trank von ihrem Blut. Christy stöhnte in Ekstase auf und krallte sich in seinen Mantel. Cloud nahm nur ein paar Schlucke von ihr und verschloss dann die Bisswunde.

Als er die Bisswunde verschlossen hatte, half er ihr nicht auf die Beine, sondern nahm sie auf seine Arme und trug sie hinein ins Haus.

Während Cloud Christy ins Haus trug, traten Sopdu und Alexander zu Thomas.

„Dein Kleiner ist aber jetzt schon ein kleiner Womanizer!“, sagte Sopdu und grinste.

Thomas musste ebenfalls schmunzeln.

„Ja, der Kleiner kann schon jetzt die Frauen verführen, aber man merkt deutlich, dass er noch immer ein Teenager ist! In manchen Dingen ist er noch sehr unsicher!“, erwiderte Thomas und gemeinsam gingen die drei Männer zum Haus.

„Dafür ist er ein Teenager! In dieser Zeit sollte man einfach alles mal ausprobieren!“, erwiderte Alexander und betrat als Letzter das Haus.

„Da spricht der Fachmann!“, erwiderte Sopdu grinsend.

Dafür erhielt er von Alexander einen Stich in die Rippen.

Den Rest des Tages und den gesamten nächsten Tag verbrachte Cloud damit, seine Autos gründlicher zu inspizieren, als es sonst jemand gemacht hatte. Als er damit fertig war, bat er seinen Vater darum ihm zu zeigen, wie man die Reifen wechselte und andere kleinere Reparaturen durchführte. Als sie damit fertig waren, bat Cloud seinen Vater darum, dass er und Léon den Rolls Royce in England als Dienstwagen benutzten durften. Thomas willigte ein und sorgte dafür, dass der Wagen nach England überführt wurde. Aber er sagte Cloud auch, dass es bis zum Beginn nächste Woche dauern würde.
 

Ende des 73. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2016-02-12T10:08:28+00:00 12.02.2016 11:08
Halli hallo^^

Beim Titel dachte ich erst, das wieder was richtig schlimmes passiert. Das Cloud überfallen wird oder dergleichen und dann kommt es eben zu einer Racheaktion die ihresgleichen sucht. Draco hat seinen alten Zorn nicht abgelegt und versucht sich dummerweise an einem Komplott den er nur verlieren kann in diesem fremden Land und mit keinem Freund und wird dann dabei getötet oder so und dann steht Cloud in einem ganz schlechten Licht dar, obwol es ja alles nur Dracos Plan war und ja.. muss man nicht verstehen. Ich hab mir auf jedenfall total krassen Schitt ausgemalt.
Und dann liest Cloud da in seinem Magazin rum und entdeckt die Auto direkt neben dem Auto von seinem Dad und wie dann die Frau rausgestürmt kam, kam mir direkt dieser Gedanke... 'oh, da wird gleich jemand glücklich gemacht. Und ein anderer sieht in die Röhre.' Und so kam es dann ja auch. Deswegen sollte man sich genau überlegen auf wen man was laufen lässt und mit wem man sich anlegt.
Das Sopdu und Alexander dann auch wieder einen kleinen Auftritt hatten ist wundervoll. Ich vermiss die beiden irgendwie. Mal schauen, irgendwann komm ich auch wieder dazu ihre Geschichte nochmal zu lesen.
Hach und dann Cloud Schüchternheit was seine Sexuellen Erfahrungen angeht... das ist einfach süß und ich kann gut nachvollziehen wie er sich da fühlt. Bei Christy ist das irgendwie immer was anderes. Da geht er schon ganz anders in die Situation hinein und deswegen fällt ihm das leichter. Ich bin echt gespannt wann Cloud das überwindet.
Ich wünsch dir noch ein schönes Wochenende^^

LG Saku^^


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