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Zwei vom gleichen Schlag

Wenn nicht jetzt, wann dann?
von

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Tage kommen, Nächte gehen… Tage gehen, Nächte kommen…

Seinen Besuch in Gotham City dehnte Logan einfach aus. Das hier war was ganz anderes, als die Schule des Professors. Voller, lauter, stinkiger… Interessanter…

Unangemeldet schlug er beim Manor auf und lud sich einfach zum Frühstück ein.

„Und?“ fragte Logan und nippte am besten Kaffee der Welt. „Was machst du so mit deiner Freizeit?“

Der Hausherr grinste. „Ich würde jetzt zur Firma fahren, mich in mein Büro verziehen und ein Nickerchen im Chefsessel halten.“

„Boah! Langweilig.“ urteilte sein Gast. „Noch bin ich hier, also lass uns die Stadt unsicher machen!“

„Alfred?“ Bruce sah sich nach seinem Butler um. „Gibt es im Moment etwas zum Unsicher machen?“

„In der Tat, Sirs.“
 

Wie die Kinder! Erneut zeigte der Butler ein unmerkliches Schmunzeln, als er die Herren durch den Vergnügungspark begleitete.

Ständig knufften sie sich, schubsten sich vom Weg oder übertrafen sich mit abstrusen Wetten.

Vor dem Rollercoaster: „Wetten, ich kann einmal mehr fahren als du? Und dabei Zuckerwatte essen?“ Oder vor der Geisterbahn: „Wetten, du traust dich nicht rein und machst dir vor Angst in die Hosen?“ Oder am Schießstand: „Wetten, du triffst nicht?“

Wie die Kinder trug jeder der Herren stolz ein überdimensionales, beim Schießen gewonnenes Plüschtier im Arm, aßen Paradiesäpfel, bekleckerten sich mit Eis, bewarfen sich mit Popcorn und ignorierten Alfreds Einwände an einem Hotdog-Stand.
 

„Mir ist schlecht!“ bekundete Logan unverblümt. „Zuviel von allem.“

Bruce boxte ihn. „Wetten, du kotzt gleich?“

Logans Augenbrauen zogen sich zusammen. „Wetten, diese Wette hast du gleich gewonnen?“ Er empfahl sich und eilte in die Büsche.

Grinsend lehnte Bruce an der Limousine.

„Ich gestehe, Sir, mich wundert, Ihnen ist nicht unwohl.“ bemerkte Alfred.

„Hab nicht ganz so viele Hotdogs gegessen.“
 

Schulterblätter aus Adamantium. Das ganze Skelett aus Adamantium. Selbstheilungskräfte.

Wolverine hockte schützend vor einem Paar, auf das geschossen wurde. Gezielt geschossen, wie er bemerkte.

Die einschlagenden Kugeln würden ihn nichts anhaben können, ließen ihn dennoch nach Luft schnappen.

Batman kümmerte sich um die Schützen, schlug und trat, gebrauchte seine Batarangs. „Bring sie weg hier!“ wies er an – in der Hoffnung, Wolverine würde nicht über den harschen Ton mokieren.

Nein. Er mokierte nicht und brachte sofort in Sicherheit. Um die Ecke, hinter dem Container. Und er beschützte sie weiterhin mit seinem Rücken.

Der Dunkle Ritter würde sich später bedanken, doch jetzt…
 

„Val…“ Mit – von Entsetzen weit aufgerissenen Augen blickte die Frau auf einen stark blutende Wunde an der Seite ihres Mannes. „Val!“

„Ein Streifschuss.“ beruhigte Wolverine. „Ein Kratzer.“

„Aber… Er nimmt Blutverdünner… Er…“ Die Frau brach ab und holte tief Luft. „Er muss in ein Krankenhaus!“
 

Das Batmobil hielt neben ihnen und das Cockpit schwang auf. „Auf einen Krankenwagen können wir nicht warten.“ teilte Batman mit und hob den Mann in den schwarzen Wagen. „Du bleibst bei der Frau.“ entschied der Dunkle Ritter und nickte kurz. „Bitte.“ ergänzte er und sprang selbst in das Batmobil, schloss das Cockpit und fuhr los.

„Woll!“ rief Wolverine ihm noch zu.
 

„Das war ein gezielter Anschlag, Val.“ sagte der Maskierte und blickte kurz auf dem Mann neben sich. „Und Sie wissen, wer diese Gangster geschickt hat. Wer?“

„Nein.“ wehrte der Mann ab, seine Wunde drückend. „Ich weiß nichts!“

„Sie befinden sich in meinem Wagen! Lügen Sie mich nicht an!“

Batman…

Kaum in Amerika, kaum in Gotham City angekommen hatte Valerius Konstantin schon von ihm gehört. Vieles wurde sich erzählt. Überall.

Batman war kein Mensch. Batman konnte man nichts vormachen. Batman wusste Dinge, die andere nicht wussten. Batman hatte Mittel und Wege Leute zum Reden zu bringen, die lieber gestorben wären, als ein Wort zu sagen.

Und er, Valerius Konstantin, befand sich in seinem Wagen. Er sollte wirklich nicht lügen. „Ich arbeite für Juri Barkaschow. Sie wissen… Im- und Export… Ich habe gesehen… Dinge, die ich… nicht sehen sollte. Schmuggel von Bilder, von Möbel. Alte Sachen, teure Sachen… Sachen, wo nicht weiß, woher die kommen und wohin die gehen.“ Er seufzte erschöpft. „So ich bin gegangen zu Barkaschow. Habe gesagt, ich will Geld. Für Schweigen. Kriegte Geld. Schweige.“

Der Dunkle Ritter schwieg, atmete schließlich scharf ein und wandte sich an den Mann neben ihm. „Noch einmal, Val. Sie befinden sich in meinem Wagen! Ich frage Sie zum letzten Mal! Wer hat diese Gangster geschickt?“

Der Mann presste die Lippen fest aufeinander.

„Val!“

„Lieber ich bin tot!“ flüsterte sein Passagier.

„Und Ihre Frau? Meinen Sie, diese Leute lassen Ihre Frau in Ruhe?“

Valerius wurde bleich, was nichts mit dem Blutverlust zu tun hatte. „Aber… Megan weiß nichts!“

„Das ist solchen Leuten ziemlich egal!“

Der Mann schluckte schwer, drehte den Kopf weg und flüsterte der verdunkelten Seitenscheibe zu: „Ich schweige. Wie ein Grab, wenn muss.“
 

Wolverine begleitete die Frau zu der von ihr angegebenen Adresse.

Er roch es schon von weitem. Waffenfett, Schießpulver. „Sie sind hier nicht sicher!“ flüsterte er. „Kommen Sie mit. Ich bringe Sie… weg hier!“

Kack! Batman hatte sicherlich Ausweichquartiere oder Schutzbunker oder so was. Über die ganze Stadt verteilt. Und er?

Der X-Man grübelte. Er hatte ein Hotelzimmer! Und ungesehen kam man auch hinein.

„Was soll das?“ Die Frau war sichtlich aufgebracht. „Wir sind doch… Hören Sie… Unsere Ehe war vielleicht… Na ja… arrangiert… Wegen der Green Card, aber… Val und ich… Wir lieben uns… Wirklich…“

„Ja. Mag sein.“ brummte Wolverine. „Nur scheint jemand Sie nicht zu lieben.“

„Aber… Val tut doch niemanden was!“ schluchzte sie. „Er ist ein anständiger Lagerarbeiter… Klaut nicht. Ist ehrlich! Wir wollten eine Familie gründen! Und ich bin…“ Sie weinte. „Ich bin… bin… schwanger…“

Ein Grund mehr, diese Frau zu schützen, wie der X-Man befand.
 

Dieser Val würde schweigen. Nicht einmal die Angst um seine Frau brachte ihm zum Reden. Schmuggel? Erpressung? Nein. Da steckte mehr dahinter. Nach ein paar Befehlen fuhr das Batmobil via Autopilot, ein Knopfdruck und ein kleiner Scanner erschien an der Konsole. „Was soll das?“ fragte der Mann entsetzt und starrte auf das grüne Feld, als rechnete er mit dem schlimmsten.

„Fingerabdrücke.“

„Nein… Das… Sie dürfen das nicht.“

„Wir sind gleich im Krankenhaus, Val. Die Leute, die Sie umbringen wollten werden es erfahren und ihr Werk vollenden.“

„Du weißt nicht, wie das ist.“ flüsterte der Mann. „Gejagt werden… Nie frei sein… Immer unter… Beobachtung… Machst du einen Fehler… Redest du zuviel… Du bist… tot!“

Doch. Batman kannte ein solches Leben. Gejagt von Polizei und Gangster gleichermaßen. Einen Fehler zu machen könnte seinen eigenen Tod bedeuten. Ein Enterhaken, der nicht packte. Eine Kugel, die durch das mehrschichtige Kevlar drang. Ein Messer zwischen die Rippen.

Das alles brauchte der Mann nicht zu wissen und der Dunkle Ritter nahm sich einige Sekunden um Schlüsse zu ziehen. „Sie waren also in der Forschung tätig. Russland? Kroatien? Serbien?“

Sein Passagier wandte sich wieder ab und zuckte zusammen. Mit sanfter Gewalt drückte der Maskierte dessen Hände auf den Scanner. Erst links, dann rechts.



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