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Sonate

Fortsetzung von Serenade
von

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Kurois Plan

Auch bei Kuroi und Akaku war die Stimmung gedrückt. Zwar hatte Erstere ihre Tränen getrocknet, doch wenn man in ihre Augen blickte, erkannte man den unendlichen Schmerz. „Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe“, seufzte die Blau – schwarzhaarige, mittlerweile hatten ihre Gefühle sich etwas beruhigt und nun überlegte sie, was zu tun sei. Diese Sache konnte man unmöglich auf sich beruhen lassen. Kuroi war sich fast ganz sicher, das Hide bei dieser Angelegenheit eine große Rolle spielte und ein Plan begann sich zu formen; wenn Jasmine zurückkehren konnte, warum sollte dasselbe nicht auch mit Hide klappen? Nur, wie genau funktionierte so etwas?

Akaku währenddessen ahnte nichts von den Überlegungen ihrer Freundin und nahm diese tröstend in die Arme: „Mach dir keinen zu großen Kopf!“ Das junge Mädchen nickte, doch ihre Gedanken waren bereits weit voraus. Ihr Entschluss, eine Möglichkeit zu finden, Hide wieder zurück zu holen und Yoshiki damit glücklich zu machen, wuchs mit jeder Sekunde. „Du kannst auf jeden Fall bei uns bleiben und ich werde dir helfen, so gut es geht…versprochen“, sagte Akaku und merkte nicht, das Kuroi nur halbherzig zuhörte. „Ja…danke“, lächelte diese, „ich geh mal kurz raus…bin gleich wieder da.“

Schnurstracks lief Kuroi zu den Toiletten, um ihre Gedanken zu ordnen. Denn diese rasten wie ein unkontrollierter Tornado durch ihren Kopf. Als sie wieder herauskam, stand wie aus dem Nichts Jasmine vor ihr und blickte sie mit durchdringenden Augen an. Fast schien es, als wolle er ihre Seele durchleuchten. Kuroi wurde das Gefühl nicht los, das er ahnen konnte, was sie vorhatte. „Was wirst du wegen Yoshiki unternehmen?“, fragte der Bassist skeptisch. Kuroi seufzte; sie wusste, dass sie es ihm nicht würde vorenthalten können. „Dasselbe, was bei dir auch funktioniert hat. Da gibt es doch sicher eine Möglichkeit, dies auch bei Hide zu tun, nicht wahr?“, meinte Kuroi leise. Aber der Bassist verstand sie und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen: „Du willst WAS tun... Ich bin nicht durch ein Ritual zurückgekommen…ich wurde zurückgeschickt!“ Jasmines Fassungslosigkeit ignorierte die Blau – schwarzhaarige, „aber diese Möglichkeit besteht, habe ich recht? Es wäre der einzige Weg, Yoshiki wieder glücklich zu sehen“, fragte sie hoffnungsvoll.

Ihr Gegenüber seufzte, er merkte, das Lügen zwecklos war: „Ja, es gibt diese Möglichkeit, aber, um Gottes Willen, mach es nicht. Du bringst dich in große Gefahr und der Preis ist immens!“ Mit jedem Wort wurde Jasmine blasser. „Das ist mir egal…und wenn ich mein Leben für ihn riskiere“, lächelte sie unter Tränen und dennoch mit fester Stimme, „ich will nur, dass er wieder glücklich wird.“ Wortlos schloss Jasmine das junge Mädchen in seine Arme; wie konnte Yoshiki ein solches Wesen nur abweisen? Er verstand es nicht.

„Bitte, erzähl es nicht den anderen, ich möchte sie nicht unnötig beunruhigen. Außerdem wären sie dagegen“, flehte Kuroi und drückte ihr Gesicht noch fester an Jasmines Brust. Dieser schüttelte den Kopf, obwohl auch in seinen Augen Tränen brannten: „Ich werde nichts sagen, aber sei dir bewusst, das der Preis wirklich dein Leben sein könnte. Außerdem kann ich dir nicht sagen, ob solche Rituale tatsächlich funktionieren.“ „Ich bin mir dessen bewusst und auch, das ich nicht weiß, ob wir Erfolg haben werden...ich muss es einfach wagen!“ In ihrer Stimme lag eine eiskalte Entschlossenheit, welche selbst Jasmine erschreckte: „Ich werde dich unterstützen…auf das Risiko hin, mich gewaltig zu verbrennen. Aber wir müssen, unter allen Umständen, dafür sorgen, das die anderen nichts merken. Kamijo macht uns einen Kopf kürzer und Akaku darf sich nicht aufregen“, der Bassist überlegte kurz, „ich glaube, ich weiß, woher wir die notwendigen Informationen besorgen können: Ich kenne eine alte Bibliothek, welche ausschließlich antike Werke führt. In einer Modernen würden wir, vermute ich, nichts finden!“ „Ich danke dir, Jasmine. Wo befindet sich diese Bibliothek?“ Kuroi war Feuer und Flamme, trotz der Gefährlichkeit ihres Vorhabens.
 

Der Bassist lächelte nachsichtig: „Wir können morgen früh dorthin gehen…jetzt ruhe dich erstmal aus!“ Das junge Mädchen nickte, froh, mit dieser Sache nicht allein zu sein und sogar Unterstützung zu bekommen: „Ja, es war ein anstrengender Tag. Komm…gehen wir zurück! Jasmine legte den Arm um Kuroi, so als könnte er sie auf diese Weise vor allem beschützen. Als die beiden zurückkehrten, seufzte Akaku erleichtert: „Wo seid ihr denn gewesen?“ „Nur etwas frische Luft schnappen. Mir geht es schon viel besser…nur ziemlich erledigt“, meinte Kuroi lächelnd und in gespielter Neutralität, während ihre Gedanken um Yoshiki kreisten. Ihre Schwester nahm sie bei der Hand: „Das ist verständlich… komm gehen wir nach Hause und verlassen diesen Ort!“ „Ja“, nickte Kuroi zustimmend; hier würde sie heute eh nichts mehr tun können. Das Warten auf den folgenden Tag ließ das junge Mädchen erzittern.
 

Am nächsten Morgen schlich der Bassist sich schon in aller Frühe zu Kurois Zimmer und klopfte an die Tür. Durch seine Kontakte hatte er eine Sondergenehmigung erhalten, um diese Zeit in der Bibliothek forschen zu dürfen. Zum Glück hatten die Verantwortlichen nicht weiter nach den Gründen gefragt; eine Erklärung hätte alles nur noch verkompliziert. Aber auch Kuroi saß bereits wie auf heißen Kohlen, zum Aufbruch bereit, auf ihrem Bett. Nach dem Klopfen sprang sie sogleich auf und öffnete. Im nächsten Moment verschlug es dem jungen Mädchen erstmal die Sprache, da der Anblick von Jasmine mit kurzen Haaren in Kombination mit Jeans und Pullover sehr ungewohnt war. Wenn auch nicht unattraktiv… Dieser grinste, aber seine Augen flackerten vor Nervosität. „Bist du fertig? Wir müssen los, bevor es jemandem auffällt. „Ja, es kann losgehen“, nickte sie und folgte ihm nicht weniger aufgeregt. Unbemerkt Kamijos Anwesen zu verlassen, erwies sich als regelrechte Herausforderung, weil durch die hohe Decke jeder Schritt widerhallte. Zumal es an ein Wunder grenzte, dass das Personal noch nicht wach war. Schließlich blieb den zweien keine andere Möglichkeit, als auf allen Vieren zur Tür zu kriechen, wo sie bereits ein Taxi erwartete. Zum Glück war der Fahrer klug und verzichtete auf das Hupen.

Als Kuroi und Jasmine die Bibliothek erreichten, wurden sie dort sehr verhalten begrüßt. Offensichtlich war ihr Anliegen mehr als ungewöhnlich und Kuroi hatte das Gefühl, als würden sich unter dem Deckmantel der Höflichkeit eine Menge Fragen versteckten. Nach einigen Anweisungen wurden sie in die obere Etage gelassen, in der sich Hunderte von Büchern erstreckten, von denen die meisten noch in Leder gebunden waren. Staunend blickte das junge Mädchen sich um; so viele Bücher! Man konnte nur hoffen, das sich das eine oder andere, für ihren Zweck passende, auch darunter befand. „ Komm, lass uns suchen; wir haben nur knapp vier Stunden Zeit“, trieb Jasmine zur Eile an. Gemeinsam durchstöberten sie die alten Bücher, wobei ihnen nicht selten der Staub ins Gesicht wehte. Doch das meiste, was sie fanden, entpuppte sich als mystischer Unsinn.

„Das darf doch nicht wahr sein“, fluchte der Bassist ungehalten und warf frustriert ein Buch in die Ecke. Auch Kuroi suchte und suchte. Gerade, als sie ans Aufgeben dachte und alles abbrechen wollte, fiel ihr beim Zurückstellen eines Buches ein weiteres in die Hände, welches zunächst von geringem Interesse zu sein schien, jedoch irgendwie ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Hatte die verzweifelte Suche nun ein Ende? Neugierig blätterte Kuroi in den Seiten des schweren, alten Buches. „Jasmine! Ich habe es..“, rief sie aufgeregt, jedoch nicht zu laut. Denn schließlich hatten auch die Wände Ohren. „Echt“, auch der Bassist war schon der Verzweiflung nahe gewesen, „zeig her!“ Er studierte das Werk flüchtig und nickte: „Das ist es, was wir brauchen! Los…wir müssen hier raus und nach Hause!“ Innerlich hätte Kuroi, ob der Bestätigung, jubeln können. Endlich war der Weg frei, auch wenn es ein schwerer war.

Auf dem schnellsten Weg kehrten sie nach Hause zurück, wobei diesmal Kurois Flügel als Transportmittel herhalten mussten und das gerade noch rechtzeitig, ehe die anderen Verdacht schöpfen konnten.

Dieses Mal war Kamijo derjenige, welcher Kuroi weckte. Ihr war es zum Glück gelungen, nach ihrer Rückkehr und einem Kleidungswechsel, noch einmal einzuschlafen. „Guten Morgen“, meinte sie dann verschlafen. „Guten Morgen“, erwiderte der Leader, „ich hoffe, du hast gut geschlafen… nach dem gestrigen Erlebnis. Komm frühstücken!“ Die Frage stimmte Kuroi wieder etwas traurig und sie hoffe inständig, dass ihr Vorhaben erfolgreich sein würde. „Ja, es geht schon…“ nickte das junge Mädchen kurz und folgte ihm schließlich in den Speisesaal. Von Akaku kamen misstrauische Blicke, denn sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihre Schwester die Sache mit Yoshiki so einfach verkraftete. Zu ihrem Ärger gab es bisher keinen Hinweis darauf, was Kuroi vorhatte. Diese war während des Frühstücks mit den Gedanken bereits in dem Buch verschwunden. Leider hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt, es genauer zu lesen. Jasmine spürte ihre Unruhe und fing sie nach der Mahlzeit heimlich ab. „Lass uns später in die Gartenlaube gehen und dort alles studieren. Ich schätze, das Ritual wird ziemlich kompliziert sein!“ Kuroi nickte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Empress-Aiyo
2014-04-15T22:34:36+00:00 16.04.2014 00:34
Oh Gott, oh Gott... Ich mag da gar nicht hinsehen. Und doch weißt du sicher, was ich denke.. Und es erschreckt mich..
Von: abgemeldet
2011-10-29T12:06:23+00:00 29.10.2011 14:06
ooh, spannend... ob das gutgehen wird?
ein gewagtes Vorhaben...

wieder einmal sehr schön beschrieben, ich stelle mir gerade bildlich vor, wie die Beiden auf allen Vieren durch Kamijos Anwesen kriechen... ^^


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