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Hello?

Is it me you're looking for...
von

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„Was machst du denn hier?“, kam es fast entsetzt von dem Rothaarigen. So schnell hatte er ihr Gespräch dann doch nicht erwartet und sein Herz war wohl auch noch nicht vorbereitet, denn es überschlug sich fast schon wieder. Wie sehr er diesem Jungen doch verfallen war.
 

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„Ehm, ich…“, stotterte der Kleine leise vor sich hin. „Ich bin zu Hause abgehauen, kann ich bei dir bleiben? Ich meine wir sind doch noch Freunde oder? Trotz dem blöden Fehler gestern.“ Ruki war zum Ende noch leiser geworden, sodass Wataru ihn kaum verstehen konnte. Aber die Unsicherheit des Kleineren nahm er dennoch war.

„Klar, komm rein und dann erzähl mir, was passiert ist.“ Der Rothaarige war immer noch etwas verwirrt von der Situation und vor allem nervös, aber jetzt würde er Ruki erst mal helfen. Über seine Gefühle konnten sie auch noch nachher reden.

Wataru öffnete die Tür seiner Wohnung und ließ den Jüngeren hinein. Ruki blickte sich erst etwas hilflos um, ließ sich dann aber doch auf dem Bett nieder und starrte einfach nur stumm auf den Boden.

„Also Kleiner, was ist passiert?“, begann der Barkeeper vorsichtig, setzte sich zu dem anderen aufs Bett. Zaghaft legte er einen Arm um den Braunhaarigen und zog ihn ein Stück an sich. Der Rothaarige wusste nicht, ob das gerade richtig war und ob Ruki ihm überhaupt so nah sein wollte, aber der Jüngere sah so fertig aus und Wataru wollte ihm irgendwie helfen.

„Meine Mutter ist passiert. Ich hasse sie.“ Der Braunhaarige hatte sich leicht in Watarus Shirt gekrallt und eng an den Körper des Älteren gepresst und diesem zauberte diese Reaktion ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Zumindest war Ruki nicht abweisend ihm gegenüber, also hatte er ihn noch nicht ganz verloren.

„Ist das meine Schuld? Ich meine, weil sie mich gesehen hat heute Morgen, als ich mich rausgeschli…“ Er konnte deutlich spüren, wie Ruki sich bei seinen Worten verkrampfte. Jetzt waren sie doch wieder bei dem Thema und das war definitiv nicht die Art, auf die er es hatte ansprechen wollen. „Es tut mir leid, ich wollte nicht…“

„Schon gut.“, unterbrach ihn die zitternde Stimme des Kleineren, es schien ihm doch ziemlich nahe zu gehen. „Ich hab einfach zu viel hinein interpretiert.“

Den letzten Satz hatte Wataru kaum gehört, so undeutlich wie Ruki ihn genuschelt hatte. Aber jetzt war er noch bestärkter in der Meinung, dass alles nur ein dummes Missverständnis war und dass er dem Braunhaarigen gefälligst die Wahrheit sagen musste. „Nein Ruki.“ Der Rothaarige atmete tief durch, bevor er einfach anfing zu reden und auch wenn er vorher nicht gewusst hatte, was er sagen sollte, kamen die Worte jetzt wie automatisch aus seinem Mund. „Ich bin ein Idiot und es tut mir leid, dass ich heute Morgen einfach abgehauen bin, aber ich hatte solche Angst. Angst vor meinen Gefühlen und davor, dass du mich zurückweist. Ich bin nicht so reich wie du und ich hab auch nicht die gleiche Bildung oder den gleichen Stand und ich konnte einfach nicht glauben, dass ich bei jemandem wie dir eine Chance hätte. Ich weiß, ich hab erzählt, dass ich keine Beziehung will und eigentlich nichts von Gefühlen halte, aber die Zeit, die wir zusammen waren, war so unglaublich anders für mich, aber auf eine gute Art und ich hab mich irgendwie in dich verliebt.“ Rukis Augen weiteten sich ungläubig, aber er sagte keinen Ton, also sprach der Barkeeper einfach weiter. „Ich hab dich eigentlich für ein riesen Arsch gehalten, aber das bist du gar nicht. Du bist ein so unheimlich toller Mensch, so liebenswert und sensibel. Du bringst mich zum Lachen und ich fühl mich einfach nur wohl, wenn ich bei dir sein darf. Ich wünsch mir die ganze Zeit nichts mehr, als bei dir zu sein und dich einfach im Arm zu halten. Ich meine es ernst mit dir und ich will, dass du das weißt.“

„Eh, du… du…“, begann der Kleinere stotternd und Wataru konnte sehen, wie sich Tränen in Rukis Augen sammelten. Er sollte nicht weinen, nicht wegen dem Älteren und vor allem nicht weil er nicht genau wusste, warum der andere jetzt weinte.

„Nicht weinen, Ru. Du hast so ein wunderschönes Lächeln.“, meinte er ruhig und zog den Jüngeren in seine Arme, drückte ihn eng an sich.

„Ich… Wataru…“ Ruki sah den anderen von unten aus verweinten Augen an, aber er lächelte, er lächelte sein wunderschönes Lächeln und das ließ einen Schauer durch den Größeren laufen. Wie in Zeitlupe kamen sich ihre Lippen immer näher und als sie sich sanft berührten, fielen ihre Augen automatisch zu. Dieser Kuss war so ganz anders als alle ihre Küsse zuvor, so viel intensiver und das Gefühl, welches Wataru durchströmte, war einfach unbeschreiblich gut.

„Ruki…“

„Ich will nie wieder bei jemand anderem sein als dir, Wataru.“
 

*
 

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen kuschelte Ruki sich eng an Watarus Brust, schloss die Augen und lauschte einfach nur dem Herzschlag des Älteren. Mittlerweile lagen sie zwar schon seit mehr als zwei Stunden so zusammen auf dem Bett des Rothaarigen, küssten und streichelten sich, aber richtig glauben konnte der Kleinere es noch immer nicht. Immer noch hatte er die Angst, er würde im nächsten Moment wieder alleine in seinem Bett aufwachen wie heute Morgen und Watarus Liebeserklärung wäre nur ein Traum gewesen. Aber eigentlich konnte es kein Traum sein, die Finger die sanft durch seine Haare glitten, fühlten sich zu real an, genauso wie der warme Körper auf dem er lag.

„Wollen wir heute noch irgendwas machen?“, riss ihn irgendwann die sanfte Stimme des Älteren aus seinen Gedanken. Wataru hatte seinen Kopf leicht angehoben, hörte aber nicht auf mit den braunen Haarsträhnen des anderen zu spielen.

„Nein, einfach nur so liegen bleiben.“, nuschelte Ruki in das Shirt des anderen, schlang seine Arme demonstrativ fest um Wataru, hielt ihn so auf das Bett gedrückt. Er wollte nicht aufstehen, er wollte auch nirgendwo hin, wo andere sie stören konnten, er wollte einfach nur die Nähe des Größeren genießen. „Außerdem hab ich gar kein Geld dabei, hab mein ganzes Zeug zu Hause liegen lassen.“

Jetzt richtete Wataru sich doch ganz auf, erntete dafür nur ein Murren von dem Kleineren, der dabei von seinem ehemaligen Kopfkissen rutschte. Und das wo er doch gerade so schön gelegen hatte. „Wo du das gerade erwähnst. Du hast mir immer noch nicht erzählt, was passiert ist, dass du hierhergekommen bist.“

Ruki seufzte nur leise, setzte sich dann aber auch auf. Eigentlich wollte er nicht mehr über die Geschehnisse des Tages reden, aber er war sich auch im Klaren, dass er seinem neuen Freund wohl eine Erklärung schuldete. „Also, wo fang ich an?“ Ruki überlegte einen Moment, bevor er tief durchatmete und einfach begann zu erzählen. „Meine Mutter, naja, sagen wir mal sie ist nicht wirklich begeistert von meiner sexuellen Orientierung. Ein schwuler Sohn passt eben nicht in das Weltbild meiner Familie und das hat sie mich heute mal wieder mehr als deutlich spüren lassen und als sie dann auch noch Byou beleidigt hat, war mir das einfach zu viel und ich bin abgehauen.“

„Okay, verstehe.“ Wataru schien kurz über das Gesagte nachzudenken, bevor er den Kleineren sanft zurück in seine Arme zog und ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen hauchte. „Ich hab zwar keine so tolle Wohnung, aber du kannst solange hierbleiben wie du willst.“

Die Worte des Älteren zauberten ein Lächeln auf Rukis Lippen und das Angebot würde er sicher nicht ausschlagen. Nicht dass er davor ernsthaft auch nur eine Sekunde daran gedacht hatte, Watarus Wohnung heute noch einmal zu verlassen. „Danke.“, raunte er, kuschelte sich wieder mit geschlossenen Augen an die Brust des Älteren.

„Byou bedeutet dir viel oder?“ Diese Frage ließ den Jüngeren dann doch wieder erstaunt auf sehen. Wataru hatte kein bisschen eifersüchtig geklungen, eigentlich nur interessiert, aber es wunderte Ruki trotzdem so eine Frage gestellt zu bekommen.

„Ja er ist… war mein bester Freund.“, antwortete er und konnte dabei nicht verhindern, dass er trotz des wunderschönen Tages traurig wurde. Wegen der ganzen Sache mit Wataru war er zu abgelenkt gewesen, um ernsthaft darüber nachzudenken und überhaupt zu realisieren, dass er die wichtigste Person in seinem Leben verloren hatte. Dafür traf diese Erkenntnis ihn jetzt umso härter. „So lang ich denken kann, war Byou immer für mich da gewesen und ich für ihn. Wir haben schon immer alles zusammen gemacht. Meine Eltern waren noch nie viel zu Hause und haben sich auch nie besonders für mich interessiert, aber Byou war jede Sekunde meines Lebens an meiner Seite und hat mir all das gegeben, was Eltern eigentlich ihrem Kind geben sollten. Ich hab zwar noch andere gute Freunde wie Uruha und Saga, aber Byou war immer viel mehr für mich. Er ist mehr sowas wie ein Bruder und ohne ihn wäre ich in vielen Situationen in meinem Leben wahrscheinlich kläglich gescheitert. Ich will ihn nicht verlieren.“

Wataru hatte seine Arme beschützend um den Kleinen gelegt und damit beruhigte er Ruki wirklich ein bisschen. Die Umarmung gab ihm das Gefühl von Geborgenheit und das brauchte er in dem Moment, in dem er begriff, dass er seine wichtigste Bezugsperson verloren hatte. „Du solltest mit ihm reden. Ich bin mir sicher, dass Byou eure Freundschaft auch nicht wegwerfen will.“

„Und wie soll ich bitte mit ihm reden?“ Byou ging ihm seit Ikumas Vergewaltigung aus dem Weg, er antwortete nicht auf seine Mails und Anrufe und nicht einmal in der Uni wechselte er ein Wort mit dem Braunhaarigen. Aber bevor Wataru antworten konnte, klingelte das Handy des Sängers und dieser war rasch vom Bett gesprungen und hatte den murrenden Ruki auf dem Bett zurückgelassen.

„Ja?... Riku? Ja, Ruki ist hier. Willst du mit ihm reden?“, vernahm er die Stimme seines Freundes etwas überrascht, dass sin Cousin offensichtlich nach ihm suchte. Im nächsten Moment hatte er auch schon das Telefon in der Hand.

„Riku, was gibt’s?“

„Gott, ich mach mir Sorgen um dich, was ist passiert? Deine Mutter meinte, du seist einfach abgehauen.“ Riku klang wirklich sorgenvoll, was wiederum irgendwie surreal war. Noch vor zwei Monaten hätte der Jüngere sicher Freudensprünge gemacht, wäre Ruki nicht zu Hause.

„Sie hat nur wieder den gleichen Scheiß gebracht wie immer und Wataru und Byou beleidigt und das hat mir einfach gereicht und dann bin ich eben abgehauen. Hab nur blöderweise mein ganzes Zeug zu Hause liegen lassen.“

„Okay… naja sie fährt heute Abend wieder nach Osaka. Also wenn du ihr aus dem Weg gehen willst, kannst du dann zurückkommen. Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich wenigstens weiß, wo du bist.“, kam es vom anderen Ende der Leitung. „Und sag mal, du und Wataru… ich meine, wenn du bei ihm bist, seid ihr jetzt?“

„Ja, sind wir.“ Ruki konnte nicht anders als breit zu lächeln, wenn er daran dachte, dass Wataru und er jetzt wirklich ein Paar waren und sein Cousin schien sich auch ehrlich für ihn zu freuen. „Ich komm dann morgen nach Hause okay.“ Schnell verabschiedete er sich von dem anderen, wandte sich wieder seinem Freund zu, der an den Schrank gelehnt stand und den Braunhaarigen verträumt betrachtete. „Komm wieder her.“, meinte Ruki gespielt beleidigt, schob seine Unterlippe ein Stück vor und bekam dann auch seinen Willen. Augenblicklich krabbelte Wataru zurück aufs Bett, legte sich über den Jüngeren und küsste ihn leidenschaftlich.

„Du, Ruki.“, hauchte der Ältere, als sie ihren Kuss lösten, wurde aber direkt wieder von den Lippen des Kleineren unterbrochen. Er wollte jetzt nicht reden, lieber küssen, geredet hatten die beiden in den letzten Wochen genug. Aber Wataru schien darauf zu bestehen seine Gedanken auszusprechen und löste sich ganz von Rukis Lippen, setzte sich auf seine Hüfte und hielt den Studenten mit leichtem Druck in einer liegenden Position. „Ich hätte da eine Idee, wie du eine Chance bekommen könntest, mit Byou zu reden.“
 

*
 

Der Blonde stand lässig an sein Auto gelehnt und hielt den Blick starr auf den Ausgang des Gebäudes vor sich gerichtet. Ikuma war heute wirklich direkt zu seiner ersten Therapiesitzung gegangen und wie versprochen wollte Byou ihn jetzt abholen.

„Byou.“, rief der Kleinere auch sofort laut zur Begrüßung, sobald er das Gebäude verlassen und seinen Freund erblickt hatte. Im nächsten Moment hatte Byou den Silberhaarigen auch schon in seinen Armen liegen, drückt ihn fest an sich.

„Und wie war‘s?“ Der Ältere war immer noch davon überzeugt, dass die Therapie helfen würde und da Ikuma gestern irgendwie schon wie ausgewechselt war, nur mit der Aussicht es würde wieder besser werden, glaubte er noch fester an den Erfolg.

„Ganz okay. Sie ist sehr nett und ich glaube, auch wenn es mir schwer fällt über die Sachen zu reden, wird es mir helfen.“ Ikuma lächelte ihn glücklich an, wirklich glücklich, bevor er ihm einen kurzen Kuss gab und sich auf den Beifahrersitz nieder ließ. Byou setzte sich seinerseits hinter das Lenkrad, steuerte seinen Wagen vom Parkplatz.

„Riku, hat vorhin angerufen und gefragt, ob wir nicht vorbei kommen wollen. Sono und Ayame wären auch da.“ Byou war etwas überrascht von dem Anruf vorhin gewesen, aber er hatte nichts dagegen, sich mit den anderen zu treffen und Ikuma würde es sicher auch gut tun.

„Ja, auf jeden Fall wollen wir kommen.“, rief der Silberhaarige begeistert, kramte auch sofort nach seinem Handy, um Riku Bescheid zu geben. Byou beobachtete seinen Freund dabei nur kurz lächelnd, musste sich ja auf die Straße konzentrieren.
 

Eine halbe Stunde später hielten sie in der Tiefgarage des Hochhauses, indem Riku wohnte. Der Blonde hatte sie angewiesen direkt zu kommen, die anderen seien schon da und so waren die beiden Studenten auch sofort hierher gefahren. Langsam beschlich den Älteren dann doch ein ungutes Gefühl. Er hatte Ikuma nicht gefragt, wer ‚die anderen‘ denn konkret waren, aber eigentlich war er mehr als sicher, dass Ruki sicher auch hier sein würde. Und Byou wollte nicht unbedingt auf den Braunhaarigen treffen, noch nicht. Mittlerweile war er sich nämlich bewusst geworden, dass seine Reaktion dem anderen gegenüber viel zu hart gewesen war und ein wenig schuldig fühlte der Blonde sich schon. Immerhin waren er und der Kleinere seit immer beste Freunde gewesen und er hatte ihre Freundschaft, ohne weiter darüber nach zu denken, im Affekt weggeworfen. An seiner Meinung, dass Rukis Handlung fahrlässig gewesen war, zweifelte er keineswegs, es war eher so, dass er eingesehen hatte, dass niemand in dieser Situation anders reagiert hätte als der Kleine. Er verstand, dass der andere verängstigt war und nach ihrem Streit an diesem Abend hätte er sich an Rukis Stelle auch nicht angerufen, unabhängig davon ob er gewusst hätte, dass Byou trotzdem gekommen wäre, um ihm zu helfen. Es ärgerte den Blonden wirklich, dass er nicht schon damals im Krankenhaus soweit gedacht hatte, dass die ganze Situation für Ruki auch nicht einfach gewesen war und dass der Braunhaarige sich wohl selber genug Schuld an der Sache gab. Innerlich hatte er ja gewusst, dass allein der Vergewaltiger Schuld hatte, aber es war einfach so viel leichter gewesen, Ruki zu beschuldigen und an irgendjemandem hatte Byou einfach seine Wut auslassen müssen. Am liebsten würde er dem Braunhaarigen auch genau das genauso sagen, aber er hatte das schlechte Gefühl, dass Ruki ihm nicht zu hören, nicht glauben würde und dass er ihre Freundschaft vielleicht gar nicht mehr wollte. Byou wollte Ruki aber nicht verlieren, immerhin war er immer der wichtigste Mensch in seinem Leben gewesen.

„Woran denkst du?“, riss ihn die leicht besorgt klingende Stimme Ikumas aus seinen Gedanken. Sie waren unterdessen vor Rikus Wohnungstür angekommen.

„An Ruki. Glaubst du, wir können irgendwann wieder normal miteinander umgehen?“

„Ja, da bin ich mir sogar sehr sicher. Ihr müsst einfach mal miteinander reden.“ Ikuma klang so zuversichtlich, lächelte aufmunternd dabei und das gab auch Byou irgendwie das Gefühl, es könnte am Ende doch wieder alles gut werden.

„Hey, kommt rein.“, riss Rikus freudige Begrüßung Byou aus seinen Gedanken. Er umarmte den Blonden kurz, betrat dann nach den beiden Jüngeren die Wohnung. Er war schon lange nicht mehr hier gewesen. Früher als Ruki und er noch Freunde waren, war er fast jeden Tag bei dem anderen gewesen. Langsam entledigte er sich Schuhe und Jacke, machte sich mit Ikuma auf den Weg ins Wohnzimmer, wo die anderen schon herumsaßen und sich freudig unterhielten. Und wie Byou befürchtet und vielleicht ein Stück auch gehofft hatte, war Ruki auch da, saß glücklich lächelnd an Wataru geschmiegt und schien noch nicht einmal bemerkt zu haben, dass Byou und Ikuma gekommen waren. Aber so wie der Kleine aussah, vermisste er den Blonden wahrscheinlich auch gar nicht, er wirkte so zufrieden seit er den Barkeeper hatte.

Kurz grüßte Byou alle, ließ sich neben Sono auf eines der Sofas fallen. Ikuma war direkt von Ayame in Beschlag genommen, der so viel Byou mitbekam davon erzählte, wie die Hochzeit seines Bruders gewesen war.

„Du siehst scheiße aus.“, riss ihn die Stimme seines Nebenmanns aus der Starre.

„Danke Sono, ich liebe dich auch.“

„Nein, mal Ernst. Warum bist du so depri?“

Sono hatte sich zu ihm gedreht und Byou konnte den stechenden Blick des Schwarzhaarigen förmlich auf sich spüren. Das alle seine Freunde aber auch so hartnäckig sein mussten. Er wusste doch selber nicht genau, warum er deprimiert war. Vor allem warum es ihn noch mehr deprimierte, dass Ruki dank Wataru so glücklich schien. Eigentlich sollte er sich doch für seinen besten Freund freuen, dass er jemanden gefunden hatte, der ihn nach dem ganzen Stress die letzten Wochen so fröhlich machte. Aber irgendwie wollte er, dass Ruki ihn genauso vermisste, er wollte doch nur ein Anzeichen, dass ihre Freundschaft dem Kleineren immer noch etwas bedeutet und es ihm nicht egal war, dass sie dabei waren sie zu verlieren.

„Ich bin einfach ein bisschen gestresst wegen Uni, ist nichts schlimmes.“, log der Blonde und war ganz froh, dass in diesem Moment Riku mit Getränken und dem unheimlich guten Vorschlag, Videospiele zu zocken, zurückkam. So konnte Byou gleichzeitig seinen blöden Gedanken und Sono, der ihm dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nicht geglaubt hatte, entkommen.
 

Sie saßen mittlerweile schon seit gut zwei Stunden in Rukis und Rikus Wohnzimmer und veranstalteten abwechselnd Kampf- und Rennwettkämpfe auf der Spielkonsole des Blonden und irgendwie war Byou dann doch ganz gut abgelenkt. Sogar mit Ruki hatte er ein paar Worte gewechselt, auch wenn es nur unbedeutender Smalltalk war, es war schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn sie einfach wieder beginnen würden, sich ein bisschen anzunähern, würde der Größere es dann vielleicht auch irgendwann schaffen ein klärendes Gespräch mit Ruki zu führen bzw. sich bei dem Braunhaarigen für sein Verhalten zu entschuldigen.

„Byou, hilfst du mir kurz mit dem Essen?“ Riku war den ganzen Tag schon dabei ständig zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her zu rennen und vorhin hatte er gesagt, er mache Pizza für sie, weil Wataru und Sono sich beschwert hatte, hungrig zu sein. Aber ehrlich gesagt, war das Byou auch lieber, wenn Riku wieder so quirlig mit leichtem Hang zur Hyperaktivität wie früher war. Anscheinend hatte Ruki es wirklich hinbekommen, ihn von Saga abzulenken.

„Klar, ich komme.“ Er hatte ja gerade sowieso nichts zu tun, da er beim Wettbewerb gerade sowieso schon rausgeflogen war, Videospiele waren halt nicht so sein Ding.

Byou erhob sich von seinem Platz und lief in die Küche, auskennen tat er sich hier ja, also brauchte er nicht auf Riku warten, der noch gebrauchte Gläser wegräumen wollte. Als er die Tür zu dieser öffnete, stellte er dann etwas überrascht fest, dass Ruki auch hier war. Wieso hatte Riku ihn dann geholt, der Braunhaarige hätte ihm doch auch helfen können? Und wann war Ruki überhaupt verschwunden, dass hatte der Blonde überhaupt nicht mitbekommen?

„Hey, ich wollte Riku nur…“ Byou brach mitten im Satz ab, als er seinen Blick dem Offen zu wandte, nur um festzustellen, dass gar keine Pizza darin war. „Häh?“ Okay, irgendwie war er im falschen Film. Wieso…? Das Klacken des Türschlosses und Rukis leicht angesäuertes Rufen rissen ihn aus seinen Gedanken. Waren sie gerade eingeschlossen worden?

„Was soll der scheiß, Wataru mach dir Tür auf!“ Ruki stand mittlerweile direkt vor der Küchentür und hämmerte leicht dagegen, erntete dafür aber nur ein leises Lachen von der anderen Seite.

„Ihr zwei sprecht euch erst mal aus und dann reden wir nochmal darüber, ob ich euch raus lasse.“ Was? Byou starrte Ruki nur ungläubig an und der Gesichtsausdruck des Kleineren war seinem wohl gerade nicht so unähnlich. Natürlich wollte Byou irgendwie mit Ruki reden, er wollte die Sache endlich klären, aber er wusste nicht, ob er schon bereit war sich zu entschuldigen. Außerdem wusste er nicht, ob Ruki eine Entschuldigung annehmen würde.
 

tbc

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So wir nähern uns dem Ende. Also es folgt noch ein Kapitel und ein Epilog und dann wars das mit der Geschichte. Natürlich gibt es mit den nächsten Kapitel dann auch den versprochenen OS zu Saga und Riku^-^

Und ich würde jetzt ja gerne versprechen, dass es nicht wieder einen Monat bis zum nächsten Kapitel dauert, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das schaffexDDD aber ich versuche es so schnell wie möglich...
 

@Shuu: ohja das kenn ich, Frühstück morgens vor Arbeit/ Uni ist viel entspannter, wenn man dabei was zu lesen hatxDDD dankeschön, ich habe versucht das Thema so gut es ging anzugehen, weil es ist wirklich nicht so leicht...

@Lucel: Aber Ikuma hat Hilfe auch bitter nötig^-^ Ja Ruki und Wataru haben es ja auch ganz gut hinbekommen und Saga und Riku folgt demnächst, ja und Ruki und Byou haben auch noch was zu klären...

@Toffelchan: oh, jetzt habe ich dich solange warten lasse, das tut mir leid... aber ich hoffe der Inhalt war dann wenigstens zufriedenstellend^-^

@_Shin-chan_: Ja und deine Welt bleibt rosa und fluffig nexDDD aber wie du siehst, dein Wunsch war mir Befehl und Ruki ist glücklich gemacht worden, zumindest ein bisschen...

@klene-Nachtelfe: Ja die Therapie scheint ja schon anzuschlagen und wir sind einfach mal alle optimistisch, der wichtigste Schritt zur Besserung ist ja meistens schon, wenn man zugibt ein Problem zu haben und Hilfe sucht^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mizuki_Matsumoto
2011-11-18T18:52:22+00:00 18.11.2011 19:52
Gefällt mir :D
Ruki ist glücklich (mehr oder weniger), also bin ich glücklich (mehr oder weniger) xD
Jetzt muss er sich nur noch mit Byou vertragen und dann ist er und ich unde eh alle eigentlich sehr glücklich^-^ Und du willst ja nich meine 'rosa Fluff-Welt' dadurch kaputt machen, dass sie nicht wieder Freunde werden...
Das würde nämlich zu... schwarzen Schäfchenwolken auf meinem ansonsten babyblauen Himmel führen xDD

Also mach mich glücklich ;)

Und nochmal:
RIKU *_____________*
Von:  Toffelchan
2011-11-13T16:09:56+00:00 13.11.2011 17:09
yöööy *O*
sie sind zusammen *________*~ *dance*

fehlt nur noch das klärende Gespräch aber das kommt j jetzt auch gleich dran :D

ich hab gerne gewartet und bin auch mehr als zufrieden also keine Sorge ;D

ich bin gespannt wie sie das klären, im Grunde wollen ja beide die Freundschaft <3~
Aber dass es so dazu kommt, dass sie eingesperrt werden hätte ich nicht gedacht XD aber harte Mittel führen auch zum Ziel.


Lg ♥~
Von:  klene-Nachtelfe
2011-11-13T07:21:52+00:00 13.11.2011 08:21
Wuhu....Ruki und Wataru habens geschafft!!!
Das ist soooo toll!!!!
Ich freu mich voll...und ich finds süß, dass Wataru Byou und Ruki einschliesst.
Ein echt geniales Kapitel!
Ich freu mich sehr auf das folgende, auch wenn das fast schon das Ende bedeuted....xD
WEITER SO!!!
LG -^.^-
Von: abgemeldet
2011-11-12T19:29:51+00:00 12.11.2011 20:29
juhu!!!! \^o^/
Ruki und Wataru habens auf die reihe bekommen!!!
*total begeistert durch die gegend hüpft*

und daran dass Byou und Ruki es schaffen sich auszusprechen, glaube ich auch ganz fest >___<
;)

...bei Ikuma scheint es ja auch wieder gut zu werden...
der tiefpunkt ist überwunden und jetz gehts bergauf ^^

auf Saga und Riku bin ich auch schon gespannt ^^

*sich einerseits freut, aber andererseits heißt das ja, dass es dann zuende is... ~__~*


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