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Hello?

Is it me you're looking for...
von

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Als Ruki am nächsten Morgen aufwachte, war das erste, was er bemerkte, seine tierischen Kopfschmerzen. Warum hatte er auch so viel trinken müssen, nächstes Mal würde er definitiv weniger Alkohol zu sich nehmen? Mit immer noch geschlossenen Augen drehte Ruki sich auf dem Bett, schmiegte sich an den warmen Körper, der ihn angenehm festhielt. Moment…Bett? Körper?... Was zum… erschrocken fuhr der Braunhaarige auf, spürte gleich einen stechenden Schmerz in seinem Kopf und ein flaues Gefühl in seinem Magen, aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Viel zu geschockt war er angesichts des Zimmers oder eher Lochs in dem er sich gerade befand. Wie war er hier hin gekommen und wo war er überhaupt? Das letzte woran der Kleine sich erinnern konnte, war die Toilette in dem Club und jetzt… jetzt lag er in einem ziemlich kleinen Bett in einer fremden Wohnung und das schlimmste: in den Armen irgendeines Typen, den er noch nie gesehen hatte.

Wie tief konnte man eigentlich noch sinken? Jetzt ließ er sich schon total betrunken von irgendwelchen Losern, denn der Zimmereinrichtung und Größe nach konnte derjenige hier nicht sonderlich wohlhabend oder erfolgreich sein, abschleppen und flachlegen, seinem ziehenden Unterleib nach zu urteilen, war genau das wohl passiert. Fehlte nur noch, dass der Rothaarige, der sein Gesicht zwischen den Kissen vergraben hatte, eigentlich ein alter Sack war.

Seufzend versuchte Ruki vom Bett runter zu klettern, was sich aber als Fehler herausstellte, denn sobald er stand, drehte sich wieder alles und wenn er noch länger stehen würde, würde er seinen Mageninhalt wahrscheinlich auch auf den Teppich des anderen entleeren. Also ließ er sich besser wieder zurück auf das Bett fallen, blickte starr an die Decke.

„Guten Morgen. Du bist ja noch da.“, sprach ihn irgendwann eine verschlafene Stimme von der Seite an. Wenn Ruki die Wahl gehabt hätte, wäre er schon verschwunden, aber er konnte ja nicht aufstehen. „Aber du willst dich jetzt nicht länger hier einquartieren oder?“ Der andere klang fast schon etwas vorwurfsvoll. Aber was hatte der Braunhaarige auch erwartet? Er war letzte Nacht mal wieder als Sexspielzeug geendet. Wahrscheinlich war er auch nicht gut zu mehr.

„Klar, mich erst vergewaltigen und dann rauswerfen.“, fauchte er den anderen an. Gott, wie sehr er sich gerade wünschte einfach tot umzufallen.

„Hör mal zu Kleiner. Das gestern Nacht ging ganz alleine von dir aus. Du bist hier derjenige, der einfach so angefangen hat zu strippen.“ Mittlerweile hatte der Größere sich über Ruki gebeugte und soweit der Jüngere sich richtig erinnerte, war das der Barkeeper von gestern Abend. Aber die Worte des Rothaarigen senkten Rukis Laune gleich noch ein ganzes Stück, wenn das überhaupt möglich gewesen war. Das musste alles ein böser Traum sein und er wollte jetzt nur noch aufwachen. Warum hatten es nicht Byou oder Ikuma sein können, die ihn mit zu sich nach Hause genommen hatten, nein, er kleine Schlampe hatte sich irgendeinem Fremden an den Hals geworfen. Zwar hatte er nicht die leiseste Idee, wie er hierhergekommen war, aber das war auch egal. Ruki war hier, hatte sich schon wieder bereitwillig von irgendeinem Typen durchnehmen lassen und das war das einzige, was im Endeffekt zählte.

„Wenn du mir ‘ne Nummer gibst, ruf ich wen für dich an, der dich abholt. Ich meine, so wie du aussiehst, schaffst du es alleine wohl nicht nach Hause.“ Der Braunhaarige hatte nicht gemerkt, wie der andere aufgestanden war, blinzelte verwirrt zu der kleinen Kochnische auf der anderen Seite des Zimmers, wo dieser jetzt stand und anscheinend Kaffee kochte.

„Ja, bitte.“, nuschelte Ruki, fühlte sich nur von Sekunde zu Sekunde unwohler. Wie gerne er doch hier weg wollte, am besten alles vergessen, was gestern und heute passiert war. Wobei er an die letzte Nacht ja sowieso nicht allzu viele Erinnerungen hatte.
 

Es dauerte noch fast eine halbe Stunde bis Ruki das erlösende Surren der Klingel vernahm, augenblicklich unter der Decke, wo er sich die letzten Minuten versteckt hatte, hervorkam. So gut es sein immer noch angeschlagener Körper zuließ, wankte er auf seinen blonden Freund zu, der gerade von Wataru herein gelassen wurde.

„Uruha. Danke, dass du gekommen bist.“, hauchte er, ließ sich kraftlos in die Arme des anderen sinken. Normalerweise rief der Kleine Byou in solchen Fällen an, aber irgendwie hatte er sich nicht getraut, sein bester Freund hatte in letzter Zeit schon genug Ärger mit ihm und es war dem Braunhaarigen nicht entgangen, wie genervt der Größere davon war.

„Ist doch klar, Kleiner.“, meinte Uruha nur, griff Ruki unter die Arme, um den immer noch wackeligen Kleinen zu stützen. „Ich bring dich nach Hause. Schaffst du es bis runter zum Auto?“ Die Stimme des Größeren klang so unheimlich fürsorglich, aber so war er nun mal auch, wahrscheinlich hatte Ruki ihn auch deswegen angerufen. Uruha war zwar ein ziemlicher Chaot, aber wenn es um seine Freunde ging, gab er sich immer verdammt viel Mühe.

Nach einer weiteren Viertelstunde hatte der Blonde es dann auch geschafft Ruki in sein Auto zu verfrachten und nachdem er sich noch vielmals bei Wataru dafür bedankt hatte, dass er Ruki aufgenommen hatte, was der Braunhaarige so gar nicht nachvollziehen konnte, immerhin hatte dieser dämliche Barkeeper ihn sowas von ausgenutzt, aber das konnte Uruha ja nicht wissen, fuhren sie auch endlich zu dem Kleineren nach Hause.

Rukis Kopf schmerzte noch immer tierisch und das Gefühl von Übelkeit war auch immer noch nicht weg, aber wenigstens lag er jetzt wieder in seinem eigenen Bett und der Tee, den Uruha für ihn gemacht hatte, wirkte auch wahre Wunder, zumindest bei seinem Magen. Für den Kopf hatte er eine Schmerztablette genommen, deren Wirkung hoffentlich auch bald einsetzte. Jetzt brauchte er nur noch was, das ihm half den Schmerz und vor allem die Scham über seinen One-Night-Stand zu vergessen.

„Also, willst du mit mir reden oder soll ich dich lieber alleine lassen?“, begann Uruha irgendwann. Der Blonde hatte sich neben Ruki auf das Bett gesetzt und spielte ein wenig mit seinen Haarsträhnen, während er den Kleineren fragend beäugte. Ja, wollte Ruki darüber reden? Eigentlich wusste er ja selber nicht, was passiert war und vielleicht war es auch besser so. Obwohl die Tatsache, dass er sich nicht an den Sex mit Wataru erinnern konnte, ja nicht bedeutet, dass er nicht stattgefunden hatte. Eigentlich war es noch ein ganzes Stück schlimmer, weil momentan hatte Ruki nur das schlechte Gefühl, sich wieder mal flachgelegt zu lassen haben, den schönen Teil von letzter Nacht hatte er ja dummerweise vergessen. „Ich kann dir nur helfen, wenn du mir sagst, was passiert ist. Ich meine, ein bisschen seltsam ist es ja schon morgens angerufen und von seinem Freund gebeten zu werden, ihn bei irgendeinem Fremden abzuholen. Eine kleine Erklärung wäre nett.“

Ruki seufzte einmal, drehte sich dann so, dass er seinen Freund anblicken konnte. „Ich war gestern Abend doch mit Byou und ein paar von Ikumas und seinen Freunden in diesem komischen Club, in dem Ikuma jetzt arbeitet. Und aus Frust hab ich mich betrunken und naja… bin auf der Toilette eingeschlafen. An den Rest kann ich mich nicht mehr erinnern und dann bin ich heute Morgen halbnackt neben diesem Kerl aufgewacht.“

„Oh, mein armer, kleiner Schatz.“ Dem Tonfall des anderen war anzumerken, dass er es ernst meinte. Vorsichtig rutschte er ein Stück näher zu Ruki und zog dessen Kopf auf seinen Schoß, streichelte ihm beruhigend durch die Haare. „Warum gerätst du auch immer an solche Arschlöcher. Hätte ich das gewusst, ich hätte den Typen tot geschlagen.“ Der Kleinere musste unweigerlich lachen. Sicher hätte Uruha das versucht, auch wenn er keine Chance gehabt hätte, aber das Schlimmste an der Sache war, dass Wataru es wahrscheinlich noch nicht mal verdient hätte.

„Es war meine Schuld. Ich hab mich an den Typen rangemacht und wenn seine Erzählung stimmt, hab ich ihn fast dazu genötigt mit mir zu schlafen.“ Wieder entkam ihm ein trockenes Lachen. „Ist doch kein Wunder, dass sich niemand in mich verliebt, wenn ich so eine Schlampe bin. Ich bin ja selber daran schuld, wenn ich mich benehme wie ein notgeiler Sexsüchtiger.“

„Hey, weder bist du schuld, noch bist du eine Schlampe. Die Typen, die ausnutzen, dass du momentan so schwach und verletzt bist, sind hier die Arschlöcher.“, startete Uruha seinen vorsichtig geschätzten tausendsten Aufmunterungsversuch in den letzen Wochen und irgendwie war er momentan auch der einzige, der es wirklich ab und zu schaffte, dass Ruki sich besser fühlte. Vielleicht weil er auch der einzige war, der dem Kleinen noch nie den Vorwurf gemacht hatte, er sei Mitschuld oder er provoziere ja solches Verhalten. Der Blonde stand immer voll hinter ihm und wenn es sein musste, verbrachte er auch den ganzen Tag damit, Ruki zu zustimmen, wie scheiße der oder der Kerl doch war.

„Danke, Uru.“, hauchte Ruki nur, schlang seine Arme um die Taille seines Freundes und kuschelte sich näher an dessen warmen Körper.

„Ist doch klar, wir sind doch Freunde.“, sprach der Größere weiter, begann jetzt sanft lächelnd mit Rukis Haaren zu spielen. „Außerdem hast du mich auch oft genug aus fremden Betten oder ähnlichem befreit.“, fügte er grinsend hinzu und jetzt konnte der Braunhaarige auch nicht mehr anders als zu lächeln. Die Erinnerungen an so manche peinliche Situation aus der er seinen Kumpel geholt hatte, waren aber auch einfach zu lustig.

„Weißt du, was am besten hilft bei sowas? Ausgiebig shoppen. Ich hol dich morgen einfach ab und dann geben wir solange Geld aus, bis du das alles vergessen hast.“ Über den Vorschlag musste der Kleinere noch mehr grinsen. Zwar bezweifelte er, dass es wirklich helfen konnte, aber einen Versuch war es wert. Mit Uruhas Hilfe würde er schon aus seinem Tief rauskommen.

„Okay, aber jetzt schlaf ich noch ein bisschen.“, stimmte er zu, vergrub sein Gesicht ein wenig mehr in dem Shirt des anderen und schloss die Augen, während die sanften Berührungen an seinem Kopf und die angenehme Wärme des anderen Körpers ihn langsam ins Reich der Träume gleiten ließen.

„Du, Uruha… erzähl Byou nichts von gestern, okay?“, nuschelte Ruki noch, kurz bevor er ganz eingeschlafen war.
 

*
 

Langsam schlenderte Byou durch die Gänge des Universitätsgebäudes zu seinem Hörsaal. Irgendwie war es kaum zu glauben, dass schon wieder Montag war. Nachdem er Samstagabend noch in dem Club geblieben war bis Ikuma fertig mit Arbeiten war und sie noch woanders was trinken gegangen waren, hatten sie den Großteil des Sonntags einfach im Bett verbracht. Und wenn man den ganzen Tag nur rumlag, ging die Zeit irgendwie zwar langsam rum, aber sie war auch vergangen, ohne dass man groß etwas getan hatte.

Als er den Hörsaal betrat, erblickte er auch direkt Ruki, der schon in einer der hinteren Reihen saß und sich über ein Buch gebeugt hatte. „Morgen, Kleiner.“, begrüßte er den anderen, als er bei ihm angekommen war, setzte sich neben ihn und begann ebenfalls seine Sachen auszupacken. „Sag mal, warum bist du Samstag so früh gegangen? Und wie bist du überhaupt heimgekommen?“ Byou hatte Ruki ja zuletzt gesehen, als er hatte tanzen gehen wollen. Laut Ikumas Aussage war er danach noch eine zeitlang an der Bar, bis er irgendwann verschwunden war. Und da er den Braunhaarigen gestern auch nicht erreichen konnte, hatte Byou sich doch irgendwie auch ein wenig Sorgen gemacht. Immerhin war Ruki sein bester Freund und Samstagabend auch nicht mehr ganz nüchtern gewesen.

„Ehm, ich… hatte keine Lust mehr.“, stotterte der andere herum, kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich hatte ein bisschen zu viel getrunken, also hab ich mir ein Taxi genommen und bin heim.“ Das klang in Byous Ohren doch ganz glaubwürdig, aber irgendwie fand er es auch seltsam, normalerweise bat Ruki ihn in solchen Situationen darum, nach Hause gebracht zu werden und verschwand nicht einfach. Aber in letzter Zeit war bei dem Kleineren ja gar nichts mehr normal.

„Aber nächstes Mal sag mir Bescheid, dann bring ich dich heim.“, meinte der Blonde noch, wollte eigentlich noch weiter nach fragen, was gestern gewesen war, kam aber nicht mehr dazu, da in diesem Moment ihr Professor mit der Vorlesung begann.
 

Der Tag zog sich zäher als Byou befürchtet hatte, vor allem weil er das dumme Gefühl hatte, das mit seinem besten Freund wieder irgendwas nicht stimmte, der Kleinere aber partout nicht darüber reden wollte. Ruki beteuerte die ganze Zeit, es sei nichts gewesen. Auch wenn es ihm deutlich anzusehen war, dass das nicht der Fall war. Irgendwie fand der Blonde es doch äußerst seltsam und beunruhigend. Wann hatte Ruki angefangen, ihm nicht mehr alles zu erzählen? Sie waren doch beste Freunde. Rausbekommen hatte er trotzdem nichts mehr aus dem Kleineren.

Daher war er auch ganz froh, als er abends endlich entspannt auf seinem Sofa saß mit Ikuma im Arm und einfach den Tag vergessen konnte. Einfach Fernsehen gucken und ein wenig rumgammeln.

„Ach so, Schatz das hätte ich jetzt fast vergessen. Siehst du morgen Ruiki?“, fragte der Silberhaarige irgendwann. Vorbei war es mit der Ablenkung von dem leidigen Thema. Der Blonde nickte nur kurz, wenn Ruki zur Uni kommen würde, würde er ihn natürlich morgen sehen. „Gut, kannst du ihm seine Jacke mitbringen? Die hat Wataru mir heute bei der Arbeit gegeben, Ruki hatte sie bei ihm vergessen.“

„Wer?“ Byou war doch relativ verwirrt. Er kannte keinen Wataru, zumindest nicht soweit er wusste und wieso war Ruki bei diesem gewesen? Und noch wichtiger, warum hatte der Kleine ihm das nicht erzählt?

„Naja, Wataru, der Barkeeper aus dem Club in dem ich arbeite.“, begann Ikuma wie selbstverständlich und jetzt wo er das erwähnte, wusste Byou auch wieder, wer gemeint war. „Und Ruki hat Samstagnacht anscheinend bei ihm verbracht und sich am nächsten Morgen von Uruha abholen lassen, soweit Wataru mir das erzählt hat.“

„Was?“ Verwirrt starrte der Größere seinen Freund an. Deswegen war Ruki also so komisch gewesen. Aber wieso hatte er Uruha angerufen und nicht ihn, sonst war er doch auch immer zu ihm gekommen.

„Hat Ruki dir nichts erzählt?“, fragte Ikuma ungläubig, rutschte ein wenig auf dem Sofa rum, sodass er Byou besser ansehen konnte. „Also ich weiß ja gar nicht, ob überhaupt was passiert ist. Wataru hat nur gesagt, er hätte ihn mit zu sich genommen, weil Ruki zu betrunken war, um sich an seine Adresse zu erinnern. Außerdem ist Wataru nett, er würde Ruki nichts antun.“ Die Beschwichtigungsversuche seines Freundes fand der Ältere jedoch nicht sonderlich überzeugend und gerade machte er sich noch mehr Sorgen um seinen besten Freund als heute Vormittag.

„Err… ich geh besser mal zu Ruki.“, entschied Byou spontan, sprang vom Sofa auf und machte sich eilig auf die Suche nach seinen Autoschlüsseln. Er griff sich noch die Jacke, die Ikuma mitgebracht hatte, beeilte sich dann zu seinem Wagen zu kommen.
 

„Byou, du hier?“ Ein sichtlich verwirrter Ruki stand in der geöffneten Tür und musterte den Blonden mit großen Augen. Langsam machte er ein paar Schritte zur Seite, ließ seinen Freund in die Wohnung. „Warum bist du hier?“

Der Größere hielt ihm demonstrativ die Jacke vor die Nase, die Ruki bis jetzt anscheinend noch gar nicht bemerkt hatte, was nur dafür sorgte, dass die Augen des anderen noch ein bisschen größer wurden. „Warum hast du mir nichts davon erzählt? Ich dachte, wir sind beste Freunde.“ Byou war vielleicht auch ein bisschen gekränkt, dass er andere ihm anscheinend nicht mehr zu vertrauen schien, dabei wusste er selber nicht, was er getan hatte, dass es so gekommen war.

„Setz dich erst mal.“, hauchte der Kleinere kaum hörbar, nahm die Jacke und brachte sie in sein Zimmer, während Byou es sich im Wohnzimmer bequem machte, wartete, dass Ruki zurückkam und sich neben ihn setzte. Der Braunhaarige rutschte nervös auf dem Sofa herum, spielte mit dem Saum seines Shirts, vermied es den Größeren anzusehen.

„Ruki? Rede mit mir. Sag mir, was ich falsch gemacht habe, dass du mit deinen Problemen nicht mehr zu mir kommst. Ich bin doch immer für dich da.“

„Naja…“, begann der andere leise, blickte immer noch auf den Boden. „Ich wollte dich nicht damit belasten, weil ich dich in letzter Zeit doch so oft bei dir ausgeheult habe und ich dachte, du wärst genervt von mir. Weil… naja du versuchst immer mir zu helfen, aber ich bin so dumm und stur, dass ich jedes Mal wieder denselben Mist mache.“ Ruki sah wirklich verzweifelt aus und es brach Byou gerade das Herz den Kleineren so zu sehen. Vor allem da er sich auch verdammt schuldig im Moment fühlte, denn er war ja wirklich genervt gewesen von Ruki, hatte es diesen sicher auch spüren lassen und ein guter bester Freund machte sowas nicht.

Vorsichtig schlang er seine Arme um den Braunhaarigen, zog ihn eng an sich und wiegte ihn leicht hin und her. „Denk sowas nicht. Du kannst immer zu mir kommen, immer.“, flüsterte er beruhigend, hauchte dem anderen einen Kuss auf den Kopf. „Tut mir leid, dass ich so genervt war. Wir sind beide Idioten und jetzt erzähl mir, was passiert ist.“

„Ich… ich war so betrunken und ich kann mich nicht mehr erinnern, auf jeden Fall hat Ikumas Kollege mich abends auf der Toilette gefunden und mit zu sich genommen, weil ich mich geweigert hab ihm meine Adresse zu geben. Er hat gesagt, ich hätte mich die ganze Zeit an ihn rangeschmissen und dann haben wir miteinander geschlafen.“ Rukis Stimme war wieder mehr ein Hauchen und Byou musste sich wirklich anstrengen, überhaupt zu verstehen, was der andere ihm erzählte. „Und als ich morgens aufgewacht bin, war mir das alles so peinlich und ich wollte dich nicht wieder belasten, da hab ich Uruha angerufen, der mich dann abgeholt hat. Ich fall immer wieder auf die gleichen Loser rein.“

Byou zog Ruki noch ein bisschen enger in seine Umarmung, als der andere seine Geschichte geendet hatte. Der Kleine tat ihm schon unheimlich leid. Natürlich war er in gewissem Maße selbst schuld, der Meinung war der Braunhaarige immer noch, aber dass er bei seinen Aktionen immer wieder an solche Arschlöcher geriet, die ihn nur ausnutzten, fand Byou doch bemitleidenswert. Warum traf er nicht einfach mal auf jemanden, der sich richtig für ihn interessierte? So jemanden hätte sein bester Freund wirklich verdient.

„Bist du sauer, weil ich wieder…“, begann Ruki, wurde aber sofort von dem Blonden abgewürgt.

„Nein, niemals. Ich wäre dir doch nicht sauer wegen sowas. Du bist seit wir Kinder sind der wichtigste Mensch in meinem Leben und du wirst auch immer einer der wichtigsten bleiben. Also komm nächstes Mal bitte wieder zu mir, damit ich dir helfen kann.“

„Okay.“, gab Ruki flüsternd von sich, kuschelte sich näher in Byous Umarmung und schloss die Augen. „Bleibst du noch ein bisschen bei mir, ich will nicht alleine sein.“

Byou gab ein zustimmendes Geräusch von sich, legte sich ruhig auf das Sofa und zog den Braunhaarigen auf sich, streichelte sanft über den Rücken des Kleineren. Er würde hier bleiben bis Ruki eingeschlafen war, Ikuma würde das schon verstehen, wenn er ein bisschen länger weg war. Denn selbst wenn sein silberhaariger Freund jetzt die wichtigste Person in seinem Leben war, Ruki war ihm noch genauso wichtig wie früher und wenn der Kleine ihn brauchte, würde er da sein.
 

tbc

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also da ist das neue kapitel...

ruki ist offensichtlich nicht sonderlich begeistert von der letzten Nacht (^-^), aber verständlich eigentlich...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klene-Nachtelfe
2011-07-03T20:04:40+00:00 03.07.2011 22:04
Ruki ist einfach nur süß....Byou aber auch und ich glaub der arme Wataru ist gerade tierisch im Kurs gefallen....xD
Klasse Pitelchen!!!
LG -^.^-
Von:  Mizuki_Matsumoto
2011-06-13T10:20:38+00:00 13.06.2011 12:20
also ich mag Wataru... Er sagt Ruki wenigstens was Sache ist, ist aber trotzdem noch freundlich^-^
und... Uruha ist toll auch wenn er Ruki vllt nicht immer einfach Recht geben soll, sonst ändert der sich ja nie, aber egal^-^
Byou ist wie immer toll*_______* so einen besten Freund wünscht man sich doch^-^
also schreib schön weiter, ne?

LG
Von: abgemeldet
2011-06-12T22:19:28+00:00 13.06.2011 00:19
tja...
Wataru wurde ja jetz hier ganz schön niedergemacht...
dabei hat er ja sogar die wahrheit gesagt.. xDDD

mhm... Uruha is zumindest ein guter zuhörer...
und dass Byou und Ruki sich am schluss dann sozusagen auch wieder vertragen haben, is auch gut...

...ach mensch...
ich frage mich wirklich, wies weitergeht ^^
Von:  -ladylike-
2011-06-12T18:19:09+00:00 12.06.2011 20:19
weißt du, wie ich mich gefreut habe, als ich diese fortsetzung gefunden habe??
ich bin wahrscheinlich eine minute lang freudenrufe ausstoßend durch mein zimmer getanzt. *grins*
aber jz mal zum konstruktiven:
die charas sind mir noch immer sehr sympathisch und auch die story gefällt mir wieder!
ich freu mich riesig auf weiterführung! <3
sry, ich muss jz harry potter gucken *hehe*

lg,
lady
Von:  Toffelchan
2011-06-12T17:39:58+00:00 12.06.2011 19:39
*__* tolles neues kapitel *O*
richtig toooll!!!!!
ruki tut mir schon leid, aber trotzdem ist er auch irgendwo selber schuld v.v
es ist schön, dass uruha sich zwar kümmert, aber byou ist eindeutig der bessere beste freund, weil er auch kritik verteilt, uruha belächelt alles einfach nur D: nicht besonders gut

ich freu mich aufs nächste kapitel *__* <33333
ich mag deine ff sehr <3333

Lg
Toffel ♥~


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