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Expecto Patronum - Ich erwarte meinen Schutzherrn

von

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Bluttreue

So nach einer etwas längeren Pause gehts nun weiter :D/

Ich hoffe ich komme schnell wieder zum schreiben ^-^
 

An dieser Stelle bitte ein wenig Applaus für meine Beta-Leserin PierrotKirito die uns dieses Kapitel noch Nachts um 05:00 fertig

Korrigiert hat! *liebe liebe*
 

Ich freue mich btw. über Kommentare aller Art, hauptsache ihr lasst mich

wissen das meine FF es euch wert ist zu lesen!

Viel Spaß!
 

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Der sanfte Gesang in seinen Träumen verstummte abrupt, als Harry die Augen öffnete. Er konnte Kirchenglocken hören und als er zum Fenster sah, erkannte er, dass es zwar bereits sehr hell, aber wohl immer noch recht früh am Morgen sein musste. Langsam setzte er sich auf und sah sich in dem Raum um, in den Snape ihn gestern Abend gebracht hatte. Es war ein sehr hübsches Gästezimmer, nicht überschwänglich möbliert oder dekoriert, aber weit weniger trist als er es von seinem Professor erwartet hätte.
 

Auf dem Nachschränkchen neben sich fand Harry neben seinem Zauberstab auch eine Uhr vor, von der er nun, nachdem er seine Brille aufgesetzt hatte, auch eine genaue Uhrzeit ablesen konnte. Es war gerade kurz nach halb acht. Der Grünäugige empfand das als eine gute Zeit um aufzustehen, da mit Sicherheit auch bereits ein paar von den anderen wach waren; der Hausherr zumindest auf jeden Fall. Er konnte sich Professor Snape einfach nicht als Langschläfer vorstellen, schon gar nicht wenn er Gäste im Haus hatte.
 

Die Frage war jetzt nur: wie sollte er aus dem Zimmer, beziehungsweise fürs erste aus dem Bett kommen? Sollte er laut nach jemandem rufen? Da entdeckte er jedoch in der Nische zwischen Schrank und der Wandseite, an der die Tür war, seinen Rollstuhl. Er konnte sich vage erinnern, dass der bei dem Angriff einiges abbekommen hatte, jetzt jedoch völlig in Ordnung war. Reparo.

Der Junge griff sich seinen Zauberstab und richtete diesen auf seinen fahrbaren Untersatz. "Accio-..." Harry musste unweigerlich seufzen. "Accio - Rollstuhl!", beendete er den Zauber und sah zu, wie eben jener wie ein braves Haustier auf ihn zurollte und neben seinem Bett stehen blieb.
 

So schlug er die Decke zurück, robbte an die Bettkannte und hievte sich auf das Leder, das ihm so frisch aus dem Bett erst mal unangenehm kalt vorkam. Harry seufzte. Das ging ja gar nicht mal so schnell mit dem aufstehen. Er hoffte, dass seine Beine bald wieder ihren Dienst taten, denn er wollte nicht jeden Morgen fünf Minuten allein fürs aus dem Bett kommen brauchen.

"Locomotor - Rollstuhl!", und schon bewegte sich dieser mit einigen leichten Stabbewegungen in Richtung Zimmertür, die sich Harry noch mit einem "Alohomora" öffnete, sodass er einfach hindurch fahren konnte.
 

Ein bisschen seltsam kam er sich schon vor, wie er so durch den Gang fuhr. Er kam sich vor wie der alte Mann, der bei ihnen im Ligusterweg wohnte, der eines dieser elektrisch betriebenen Fortbewegungsmittel besaß, mit dem er immer morgens mit seinem kleinen Jack Russel seine Runde drehte. Von seinen eigenen Gedanken, wie ein alter Mann zu sein, gekränkt, verzog er stinkig die Miene. "Ich werde jetzt so viel süßes Zeug Frühstücken, bis mir schlecht ist!", brummte er leise zu sich selbst. Süßes munterte immer auf, das hatte er von Remus abgeschaut.
 

Doch noch ehe Harry an der Treppe angelangt war, horchte er auf und drehte den Kopf in Richtung einer Tür, die eine Hand breit offenstand. Er erkannte die Stimme von Draco, wie sie sanftmütig auf jemanden einzureden schien, und erst als er näher kam wurde er einer zweiten, weiblichen Stimme gewahr. Sie klang etwas schwach und irgendwie hatte man den Eindruck, die Person wäre nicht ganz bei sich.
 

Harry kam näher, öffnete die Tür noch ein wenig weiter und sah ins Zimmer. Er erkannte die Frau nun als Lady Malfoy, Dracos Mutter.

Er hatte sie erst einmal gesehen, jetzt jedoch erinnerte sie ihn nur schwach an die willensstarke, sich ihrer Schönheit beinah überschwänglich bewussten Adeligen. Sie wirkte verwirrt, zerbrechlich und geschwächt, ihre Augen zeugten von Müdigkeit und Erschöpfung. Harry sah, wie Draco eine der Phiolen entkorkte - die mit der roten Flüssigkeit - die Draco ihm als Beruhigungsmittel erklärt hatte.
 

"Hier, Mutter." Der Blonde reichte die Phiole seiner Mutter, die jedoch die Nase rümpfte. "Ich mag das nicht", gab sie in fast kindlicher Manier zu verstehen. Draco versuchte zu lächeln, doch er sah etwas gequält dabei aus. "Aber das wird dir gut tun." Der Schwarzhaarige vor der Tür bemerkte den seltsamen Unterton in des blonden Stimme, der sich scheinbar schwer tat, sacht und bedächtig zu bleiben.

"Wir haben doch noch nicht einmal Gefrühstückt!", kam es wirsch von Narcissa, doch Draco nahm zärtlich ihre Hand und legte den gläsernen Behälter so in ihre Finger. "Auf leeren Magen wirkt es am besten! Wenn du es schnell trinkst, gehen wir gleich runter und dann bekommst du einen frischen Kaffee. Du magst doch Onkel Severus´ Kaffee so gern." - "Severus?" Die blauen Augen der Frau sahen ihren Sohn verwirrt und fragend an.
 

Dieser strich eine verirrte blonde Haarsträhne aus ihrer Stirn und lächelte unbeirrt weiter. "Ja, wir sind doch seit vorgestern hier in Spinners End. Bei Severus zu Hause. Weißt du das etwa nicht mehr?" Er lachte, doch Harry hörte wie unecht es war. Ein "Ach, ja", das klang, wie ein schwaches Seufzen, kam von Lady Malfoy und kurz blickte sie still vor sich hin. Erst als Draco sie sacht an der Schulter berührte, sah sie ihn an, lächelte fröhlich und hob die Phiole an. "Ich gehe aber erst ins Bad ehe wir Frühstücken! So kann ich mich ja nicht sehen lassen!" Dann trank sie in einem Zug den Inhalt aus, erhob sich schwungvoll und ging auf eine andere Tür - wohl das Badezimmer - zu.
 

Als sie darin verschwunden war, ließ Draco sich schwer auf dem Bett nieder, dort, wo zuvor seine Mutter gesessen hatte. Er stützte die Ellbogen auf den Knien ab, legte die Hände zusammen und stützte die Stirn daran. Ein leise gesagtes: "Mama...", kam kaum bis zu Harry vor, doch er hörte es und ihm war, als könne er Dracos Sorge und seinen Schwermut geradezu greifen. Leise, um Draco nicht zu erschrecken, öffnete er die Tür und bewegte sich etwas in den Raum hinein.

"Draco?" Der Angesprochene hob den Kopf und seine Züge schienen sich zu glätten; als er Harry erblickte, fing er an zu lächeln. "Guten Morgen, Harry. Hast du gut geschlafen?" Er straffte die Schultern und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch nachdem Harry nur ein monotones: "Ja", von sich gab und ihn kontinuierlich mitfühliend ansah, zog er die Augenbrauen leicht zusammen.
 

Der blonde junge Mann seufzte leise und ließ die Schultern betrübt wieder sinken. Harry zupfte unbeholfen an seinem Schlafanzughemd. "Ich wollte nicht lauschen oder sowas... Ich hab nur deine Stimme gehört und dachte... Uhm..." Ja, was? Was hatte er gedacht? Gar nichts hatte er gedacht, er war schlicht und einfach neugierig gewesen. Doch Draco schüttelte nur den Kopf. "Ist schon in Ordnung." Wehmütig sah er zur Badezimmertür. "Es ist nur im Moment so furchtbar anstrengend. Ich bin so froh gewesen als Severus angeboten hat, dass wir über die Feiertage zu ihm kommen, so bin ich mit Mutter nicht allein gewesen. In dem großen Anwesen mit ihr allein ... Ich wäre wohl ausgerastet."
 

Eine Hand legte sich aufmunternd auf seine Schulter und hellgraue Augen trafen auf magisches Grün. "Wie schlimm ist es?", fragte er ruhig, mit ehrlichem Interesse. Er wusste nicht wirklich, was er sagen oder tun sollte, doch er fühlte, dass er Anteil nehmen wollte. Harry hatte das Bedürfnis für Draco da zu sein, egal wie. Dieser lächelte müde und legte eine seiner, wie Harry kurzzeitig stutzig feststellte, immer warmen Hände auf die, die an seiner Schulter ruhte.

"Manchmal benimmt sie sich wie ein junges Mädchen... Dann ist sie wieder ganz abwesend und melancholisch. Dann ist sie wieder völlig normal, so wie früher. Und dann mit einem mal... Sieht sie mich an und fragt wann wir zu Mittag essen, obwohl es längst Abend ist. Sie vergisst Dinge und erinnert sich an Sachen, die entweder komplett anders oder gar nicht passiert sind. Und ständig weint sie um Vater! Ich wünschte, er hätte endlich die Möglichkeit, aus Askaban frei zu kommen, dann würde Mutter nicht mehr so leiden!"
 

Die blonden Haare fielen geschmeidig nach vorn, als Draco sein Gesicht schwer in seinen Händen vergrub. Harrys Blick lag furchtbar traurig und mitfühlend auf dem Anblick des anderen und altbekannte Schuldgefühle überkamen ihn. "Es tut mir so leid...", flüsterte er, doch der blonde Schopf schüttelte sich stark. Tief einatmend richtete der junge Malfoy sich wieder auf, auch wenn sein Blick - den er wohl ob des leicht verräterischen Glanzes nicht direkt auf sein Gegenüber richtete - an dem anderen vorbei gen Zimmerdecke ging. "Ich habe dir schon einmal gesagt, dass dich keinerlei Schuld trifft. Du hast nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, als du damals ins Ministerium gegangen bist. Du wolltest deine Freunde beschützen. Wenn überhaupt sind die vom Orden schuld, weil die nicht einsehen wollten, dass du eben keiner von der Sorte bist, die brav abwarten was passiert. Eigentlich hätten sie es besser wissen sollen, ernsthaft, bei allem Respekt!"
 

Die grauen Seen lagen nun wieder mit festem Blick auf Harry, der ihn zum Teil dankbar anlächelte. Eine kleine Weile sahen sie sich einfach nur an. Harry spürte, dass es ihm weder unangenehm war, noch komisch vorkam hier bei Draco zu sein. Genauso wenig war es ihm unangenehm gewesen, dass seine Beine gestern Abend auf des Blonden Schoß gebettet waren, oder gar die leichten Streicheleinheiten, die ihm der andere wohl eher unbewusst erteilt hatte. Er hatte es sogar als angenehm empfunden. Nicht zuletzt weil es das erste war, das er gespürt hatte, als sein Gefühl langsam wiedergekehrt war.
 

Und das, obwohl er doch wegen Draco nun hier in diesem Ding festsaß. Doch war es wirklich Dracos Schuld? Der hatte das zumindest selbst gesagt und aufrichtig um Verzeihung gebeten. Harry hatte bis jetzt gar nicht mehr an diese Sache gedacht, immerhin war viel passiert. Doch jetzt gerade war die Erinnerung sehr intensiv und klar. Der Junge, der lebt, spürte, wie seine Wangen heiß wurden. Nein, Dracos Kuss war nicht der Auslöser für das hier gewesen. Es waren seine eigenen Ängste! Ängste, die immer und zu jeder Zeit tief in ihm lagen und die Angewohnheit hatten, zu den unmöglichsten Zeiten auszubrechen. Nein, es war nicht Dracos Schuld.
 

Harry hatte das dringende Bedürfnis, jetzt mit Draco darüber zu sprechen, denn das hatten sie nicht wirklich damals im Café. Draco war schließlich nicht schuld. Dracos Kuss war nämlich eigentlich, er war-
 

Noch ehe Harry den Mund öffnen konnte, um ein Gespräch zu beginnen, öffnete sich die Badezimmertür und eine hübsch zurechtgemachte Lady Malfoy stand wieder im Raum. Mit einem überraschten "Huch?", blickten ihre intensiven, blauen Augen auf Harry. Dieser blinzelte sie etwas aus der Fassung gebracht an, stotterte dann jedoch ein höfliches "Guten Morgen!", welches die Adlige in kindlicher Fröhlichkeit erwiderte.
 

~~~
 

Kurz darauf saßen fast alle um Snapes magisch vergrößerten Esstisch; heute brauchte er immerhin Platz für sieben Leute. Überglücklich hatte sich Harry in Sirius Arme ziehen lassen, als er diesen bereits am Tisch sitzen sah bei seiner Ankunft. Nun saß er auf dessen Schoß - die Tatsache, dass er 16 Jahre alt war und damit eigentlich etwas zu alt, um noch auf seines Patenonkels Schoß zu sitzen, völlig ignorierend. Niemand störte sich daran und Harry und Sirius hatten ihre Freude. Einzig Severus rümpfte etwas die Nase und Harry bemerkte den selben missgünstigen Ausdruck, den der andere bereits auf Hogwarts hatte, nachdem er von Tatzes Rückkehr erfahren hatte.
 

Der einzige im Bunde, der noch fehlte, war Ron. Hermine hatte sich bereits ausgiebig darüber ausgelassen, wie unerhört schwer es doch war, den Fuchshaarigen morgens aus dem Bett zu bekommen. Erst eine halbe Stunde später kam jener verschlafen dazu.

Die Kinder unterhielten sich prächtig, auch wenn Draco immer wieder sorgenvoll zu seiner Mutter blickte, um die sich jedoch Severus und Sirius bedächtig kümmerten. Auch Harry merkte neben all den sprudelnden Unterhaltungen, wie sanft sein Pate mit Narcissa umging und er wurde sich erst jetzt in diesem Moment gewahr, dass sein Pate und Dracos Mutter ja Cousin und Cousine waren und dass Draco damit auch ein Cousin zweiten Grades zu Sirius war. Die beiden waren Vettern.
 

Harry lächelte mit einem mal breit. Er fühlte sich in diesem Augenblick so unglaublich behütet. Als wären sie alle die selbe Familie!

Erst ein euphorisches: "Stimmts, Harry? So wars doch?!", seitens Ron ließ ihn wieder aufblicken. Er zog kurz verwirrt die Augenbrauen zusammen, ehe ihm bewusst wurde, dass Ron gerade die gestrigen Ereignisse Sirius mitgeteilt hatte. "Wenn du es sagst, wird es stimmen, Ron. Ich hab eigentlich keinerlei Erinnerungen mehr daran, was nach der Verschmelzung passiert ist." Er hatte wirklich keine Ahnung, was er überhaupt angestellt hatte. Jetzt wäre es gut gewesen, wenn auch er selbst dem Rothaarigen zugehört hätte, denn dann wüsste er es.
 

Doch brachte ihn das Ganze grade zu einer anderen Frage.

"Wie bin ich gestern eigentlich hier her gekommen?" Fragend blickte er in die Runde, ehe Hermine das Wort ergriff. "Nachdem der Angriff vorbei war, hat sich die Verschmelzung gelöst und du lagst bewusstlos am Boden. Kurz darauf kam Snape zurück, der eigentlich unterwegs war, um uns zu helfen, aber von Todessern in einer Seitenstraße aufgehalten wurde." Hier ergriff der Gemeinte selbst das Wort. "Ich musste sie unschädlich machen, sonst hätten sie Voldemort Bericht erstattet und das wäre äußerst ungünstig gewesen. Als ich dann endlich zu euch kam, blieb mir erst einmal nur der Ausweg, auch alle hierher zu apparieren, kurz bevor Scotland Yard und die Auroren auf der Matte standen."
 

Harry staunte ein bisschen. "Sie haben uns alle fünf auf einmal mitgenommen?" - "Apparieren wird schnell zu etwas, das du gut beherrschst, wenn du so lebst wie ich." Sie sahen sich kurz an und in des Jüngeren Blick spiegelte sich ehrliches Bedauern, doch Severus stand bereits auf und fing an, den Tisch abzuräumen. Sofort war auch Hermine hilfsbereit dabei, gab Ron einen kurzen Stoß, der der Höflichkeit halber dann das selbe tat.
 

"Severus, denkst du, uns hat jemand gesehen?" Dracos Frage ließ den Professor zu ihm sehen. "Ich denke nicht. Das wird wohl alles untergegangen sein hinter Harrys Showeinlage." Er zog einen Ärmel etwas herunter, so dass man eine Ecke des Dunklen Mals erkennen konnte. "Außerdem hätten wir sonst längst davon mitbekommen."
 

Beruhigt nickte der Jüngere. Die Sorgen sah man ihm dennoch an. Sirius rückte sich den doch allmählich schwerer werdenden Jungen auf seinem Schoß zurecht, räusperte sich leise und als er Harrys Aufmerksamkeit hatte, erhob er seine Stimme. "Harry, unter den gegebenen Umständen ist es wohl besser, wir bringen dich nach Hogwarts zurück." Harry verzog das Gesicht. "Ich dachte, wir würden bis zum Ende der Ferien zu dir nach Hause fahren, zum Grimmauldplatz?" Deutlich hörte man die Enttäuschung aus seiner Stimme und Sirius verging fast unter den anklagenden grünen Augen. Schnell gab er seinem Patensohn einen entschuldigenden Kuss auf die Stirn, ehe er sich erklärte. "Nach diesem Vorfall wird sich sicherlich der Orden wieder einfinden. Außerdem habe ich noch einige Dinge zu erledigen. Es tut mir wirklich leid, Harry. Ich verspreche dir, wir holen das alles nach."
 

Der Grünäugige verstand schon, dass es jetzt leider wichtigeres gab, doch es passte ihm dennoch nicht. "Und was soll ich im Schloss? Mit dem Ding komm ich doch nirgends hin und im Krankenflügel bleib ich sicher nicht die ganze Zeit, mir hat Weihnachten gereicht, da will ich Silvester nich auch noch da vergammeln."

"Warum kommst du nicht mit mir?" Draco bekam nun die ungeteilte Aufmerksamkeit. "Naja, ich und Mutter können auch nichtmehr hier bleiben, wenn Severus die nächsten Tage wohl zwischen Orden und Todessern hin und her rennen darf und seit Vater..." - er blickte kurz zu seiner Mutter - "... Jedenfalls hat Dumbledore veranlasst, dass um Malfoy Manor herum Apparierschutzzauber und Schilde angebracht wurden. Und warum sollte irgendjemand Harry bei uns vermuten?"
 

Sirius sah seinen jungen Cousin skeptisch an. "Bist du dir da auch sicher? Ich meine, auch wegen..." Er nickte kurz zu Narcissa, die ihrerseits die ganze Zeit aus dem Fenster starrte und den sanften Schneefall betrachtete. Draco sah zu seiner Mutter. "Eigentlich wäre mir etwas Gesellschaft dann ganz recht... Harry, wenn es für dich kein Problem darstellt?" - "Warum sollte es denn ein Problem für mich sein?", lächelte der Schwarzhaarige.
 

~~~
 

Einige Zeit später saßen Hermine, Ron, Sirius und Harry im Wohnzimmer, während Narcissa oben noch einmal schlief. Malfoy und Snape waren im Keller, in des Professors heimischen Tränkelabors; sie bereiteten dort nämlich noch einige Beruhigungstränke zu.
 

"Dracos Mutter tut mir leid", murmelte Hermine anteilnehmend. "Das muss schwer für ihn sein", fügte sie noch an. Harry blickte nach draußen in den Schnee. "Ist es auch", meinte er nur, ignorierte die fragenden Blicke der anderen beiden. "Harry, also... Wenn du magst, kannst du auch mit zu uns kommen." Das Mädchen rutschte auf dem Sofa etwas nach vorn. Ron sah erst sie, dann Harry an. "Ja, oder wir gehen gemeinsam zum Fuchsbau." Noch ehe der Junge darauf antworten konnte, lehnte sich sein Pate etwas vor und lächelte. "Das ist sehr lieb von euch beiden. Doch Hermines Eltern sollten nicht so viel von allem mitbekommen und Ron, deine Eltern werden jetzt genauso viel mit dem Orden um die Ohren haben. Am besten macht ihr beide hier noch euren Urlaub zu Ende und Anfang der Schule seht ihr euch alle unversehrt in Hogwarts wieder." Dankbar lächelte Harry, denn er hätte länger gebraucht um genau dass seinen beiden Freunden zu sagen. Außerdem wollte er nach wie vor nicht in ihre Pärchen -Ferien platzen.
 

Im Keller indes mischte ein konzentrierter Magier seine Zutaten zusammen und murmelte dabei immer wieder Heilsprüche. Ein kurzes Schweigen folgte, ehe er sich zu seinem Schützling umwandte und ihn ernst ansah. "Bist du dir sicher?"

Draco hatte bis dahin mit dem Rücken an einer Tischkannte gelehnt, verschränkte nun die Arme und sah entschlossen drein. "Ich habe den Bluttreuebann beschworen." Snapes Augen weiteten sich leicht. "Du hast was? Dazu warst du in der Lage?" Der Bluttreuebann war ein sehr komplexer Zauber. Es war ein Bannkreis, den ein Hausherr um sein zu Hause errichten konnte, sofern es wirklich das seinige war. Und das war bei Malfoy Manor ja bereits seit König Wilhelm dem I der Fall. Dennoch war dieser Schutzzauber weit stärker als ein einfacher Bannkreis. Er konnte nur gebrochen werden, wenn derjenige, der ihn beschworen hatte, selbigen selbst auflöste - oder getötet wurde. Und nur der Beschwörer konnte entscheiden, wer in diesen Bannkreis eintreten konnte und wer abgewehrt wurde.
 

"Es ist mein zu Hause, oder nicht? Es hat zwar lange gedauert und war anstrengend, aber ja, ich war dazu in der Lage." Fest sah er in die Augen des Älteren. "Niemand, der meiner Familie etwas antun will, kommt in dieses Haus!"

Severus starrte ihn eine Weile an, ehe er ein amüsiertes Schnauben von sich gab, auf den Jungen zukam und ihm die Hand auf die Schulter legte. "Dein Vater kann stolzer nicht sein, finde ich", sagte er. Draco lächelte und nickte dankbar ob dieses offensichtlichen Kompliments.
 

Snape hatte sich bereits wieder seinem köchelnden Trank zugewandt, als der Blonde mit einer anderen Frage aufwartete. "Wie soll ich eigentlich mit ihm nach Manor kommen? Mit ihm UND Mutter. Flohen geht nicht, das ist zu riskant, wenn er seine Beine nicht bewegen kann. Fliegen fällt aus demselben Grund weg und Mutter will ich gar nicht auf einen Besen steigen lassen. Apparieren kann ich nicht. Außer du bringst uns hin." - "Harry verträgt es auch nicht sehr gut. Er wird wohl nie jemand werden, der großartig appariert." Er tat noch einige letzte Zutaten hinzu und das Gebräu verfärbte sich in das typisch wabernde Rot. "Malfoy Manor ist auch etwas weiter weg. Das ist mir ein wenig zu risikobehaftet. Es war schon anstrengend genug, euch alle hierher zu schaffen. Drei Leute nach Wiltshire zu verfrachten, ist nochmal was ganz anderes."
 

Snape begann, den Trank reihenweise in Phiolen abzufüllen und Draco half ihm, diese zu verkorken. "Warum fährst du nicht mit dem Auto?" - "Huh?" Ein wenig verwirrt sah Draco den anderen an. "Na, wozu hast du denn den falschen Muggelpass und den Führerschein?" Severus packte die fertigen Phiolen in eine stabile Holzschatulle. Mit 16 wollte der junge Malfoy unbedingt Autofahren lernen. Seine Eltern waren von dieser Muggelmethode zu reisen zwar nicht sehr angetan, hatten es ihm allerdings dennoch erlaubt. Und dass sie alle Muggel-Ausweise besaßen, war nichts ungewöhnliches; immerhin hatten sie auch ein Leben als Adelsfamilie in der Muggelwelt. Und Draco hatte sich, als er Fahren lernen wollte, mal eben zwei Jahre älter gemacht auf dem Papier. Außerdem mochte er das Autofahren. Es war ein bisschen wie Fliegen, nur war der Untersatz weitaus bequemer.
 

Er war damals jedoch nicht einfach so auf diese Idee gekommen, denn: "Dann musst du mir aber dein Auto leihen." Snape zog die Augenbraue zusammen. Er mochte seinen kleinen Vauxhall Astra, den er mal günstig bei einem Gebrauchtwagenhändler erworben hatte. Draco konnte zwar gut fahren, aber - wie das eben so war, wenn man ein Auto hatte - es war zwar nur ein lebloses Gefährt, doch man hing daran wie an einem Haustier.

Der junge Malfoy hob die Augenbraue. "Na, mein Bentley steht in der Auffahrt vom Manor, damit kann ich schlecht fahren." Kurze Zeit herrschte Stille, während der der Schwarzhaarige nachdenklich die Augenbrauen zusammengezogen hatte. Erst als er die letzte Phiole verpackt hatte, seufzte er und brummelte ein: "Na gut". Anschließend folgte ein strenger Blick zu Draco. "Wehe, er hat auch nur einen Kratzer!", zischelte er in seiner nur zu bekannten Lehrer-Manier und drückte Draco dann die Schatulle in die Hand. "Und nimm dann auch gleich Ms. Granger und Mr. Weasley mit. Du kannst sie - soweit ich weiß - am Westend raus lassen", brummelte er noch und stapfte die Treppen wieder hinauf, gefolgt von einem grinsenden blonden jungen Mann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2012-08-18T17:00:27+00:00 18.08.2012 19:00
*hihi*
Diese Kombi im Auto wird sicher lustig :D
Ich habe gerade eben erst einen Text auf Pottermore über Autos & Co. in der Zauberergemeinschaft gelesen - inhaltlich passt die Ff wirklich erstaunlich gut zu dem ^^
Von:  Kagomee16
2012-08-18T15:53:49+00:00 18.08.2012 17:53
ein draco am steuer - das wird teuer??
oder kan er etwa wirklich gut fahren?
bin echt gespannt wie es weiter geht ^^
mach schnell weiter^^

lg kagomee16
Von:  mathi
2012-08-17T14:04:18+00:00 17.08.2012 16:04
ein tolles kapitel!
dass draco autofahren kann, war für mich leicht überraschend^^ aber find ich klasse - sowas gibts selten und find ich auch gut so.
ich freu mich schon wenn es weiter geht :)
mathi


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